i 1832.
Seite 3 — Nr. 1Ü2
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter«
Dienstag, den 3. Mai 1932.
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Vom unteren Neckar. 2. Mai. Fetter Prozeß. — Besuch. — Erwischt. Großes Aussehen in der Gegend verursachte die Verhandlung gegen den Mühlebesitzer Hopf jn Laugenrieden vor dem Schöffengericht Mosbach. Bern Angeklagten, dem früheren Direktor der Landw. Lagerhäuser in Taulberbischofsheim, wurde Bilanzverschleierung - es handelte sich um mehrere 100 000 Mark zur Last gelegt. Das Urteil lautete auf 6 Wochen Gefängnis und 200 Mark Geldstrafe. — Auf Schloß Zwingenberg am Neckar nimmt die ehemalige Großherzogin von Baden für einige Zeit wieder ihren Lieblingsaufenthalt ein. — In der Wandererherberge Mosbach erwischte die Polizei einen steckbrieflich verfolgten Einbrecher, der wogen schweren Einbruchs in Mainz verfolgt wurde. Der Verhaftete, der in Mainz einen Polizeibeamten schwer verletzt und vor kurzem erst s Jahre Gefängnis abgesessen hatte, befand sich im Besch eines geladenen Revolvers und vieler Cinbruchswerkzeuge.
Ravensburg. 2. Mai. Die Unterschlagungen bei der O rt s f ü rs o r ge b e h ö r d e. Die bei der Orts- sürsorqebehörde im Lauf der Jahre unterschlagenen Beträge belaufen sich auf rund 53 000 Mk. Dazu tritt noch ein Fehlbetrag von rund 11.000 Mk. bei der Katholischen Liebfrausn- kirchenpflege. Die Gesamtsumme der Unterschlaguuaen betrügt somit rund 64 000 Mk.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 3. Mai 1932.
Man muß sich für nichts zu gering halten.
Lichtenberg.
*
Ausschutzsitzung der
Allgem. Orts- (Bezirks-) Krankenkasse Nagold
Ausschutzvorsitzender Bade r-Altensteig eröffnete die Sitzung Die am letzten Samstagnachmittag im Rathaussaal in Nagold stattfand, und begrützte die fast vollzählig erschienenen Mitglieder des Vorstands und Ausschusses. Als Beisitzer fungierten Adolf S ch n e p f-Nagold und Friedrich V a u e r-Altensteig als Schriftführer Fritz K ö l i s ch-Nagold. Zuerst wurde der Verwaltungsbericht für das Jahr 1931, der den Mitgliedern der Kassenorgane und den Arbeitgebern größerer Betriebe in der üblichen Form zuging, von Rechnungsrat Lenz vorgetragen und erläutert. Aus dem umfangreichen Bericht ist zu ersehen, welche Einnahmen der Kasse im vergangenen Jahr zugeflossen sind, ans welche Art und Weise sie verwendet wurden, welches Vermögen die Kasse besitzt und wie hoch sich die gesetzlich vorgeschriebene Rücklage beläuft; ferner enthält der Bericht in tabellarischer Form genaue statistische Berechnungen über den Mitgliederstand, über die entschädigten Fälle von Kranken-, Wochenhilfe- und Sterbegeld, über die Krankheitstage und Barleistungen, die durchschnittlich auf 1 Krankheitsfall kamen, über die Reineinnahmen und alle Arten von Reinausgaben, die aus ein Mitglied entfielen, und über die Verwendung von Reineinnahmen in Prozenten der verschiedenartigen Ausgaben je mit Vergleichszahlen vom Jahre 1924 an. Dem Verwaltungsbericht sind Uebersichten angeschlossen über den Umfang und die Ergebnisse der vertrauensärztlichen Untersuchungen, über die Bezüge der Aerzte des Kassenüezirks an Honorar und Weggeld aus der kassenärztlichen Tätigkeit und über die Kosten der Autohaltung. Es betrugen in der Krankenversicherung die Gesamt- Reineinnahmen 446 290.27 R M., die Gesamt- Rein - A u s g a b e n 436 680.— RM. und zwar: für ärztliche Behandlung 111520.77 RM., für Zahnbehandlung (ohne .Zahnersatz) 21137.41 RM., für Arznei und kleinere Heilmittel 29 913.77 RM.. für größere Heilmittel 385.71 RM.. für Zahnersatz 5 062.23 RM., für Bäder 724.20 RM., für Krankenhausund Klinikpflege 57 409,98 RM., für Kuraufenthalt 11561.78 R.-Mark, für Krankengeld 56 045.75 RM., für Hausgeld 2 539.10 R.-Mark, für Taschengeld 1452.52 RM., für Wochenhilfe 36 468.— RM., für sonstige Fürsorge 455.— RM., für Sterbegeld 3 564.27 RM., für Verwaltungskosteng) persönliche 37 532,59 R.-Mark, b) sächliche 12 089.99 RM., für sonstige Ausgaben 419.56 RM., für langfristige Vermögensanlagen (einschl. 5000 R.-Mark Schuldentilgung für das Erholungsheim aus Ueber- schüsseu desselben) 13 932.37 RM.; in den Ausgaben ist der Aufwand auf die Familienangehörigen mit zusammen 95 015.74 RM. enthalten; Mehreinnahme 43 482.58 RM. einschl. der Mehreinnahme vom Vorjahr mit 33 772.31 RM.; an das Landesarbeitsamt Stuttgart wurden Arbeitslosenversicherungsbeiträge abgeliefert 218 941.18 RM., Gesamtkassenumsatz 1656 686.98 RM.; das Gesamtvermögen der Kasse beträgt 281 956.87 RM. (Zunahme gegenüber dem Vorjahr 13 583.19 RM.), die gesetzliche Rücklage soll betragen 111214.— RM., in Wirklichkeit sind vorhanden 93 896.21 RM. Arbeitgeber und Versicherte haben Gelegenheit, bei der Hauptkasse in Nagold oder bei der Verwaltungsstelle in Altensteig Einsicht in den Verwaltungsbericht zu nehmen. Gegen den Bericht wurden durch den Ausschuß keine Einwendungen erhoben. Der Rechnungsausschuß hat nunmehr die Jahresrechnung einer Vorprüfung zu unterziehen und hernach wird die Prüfungsstelle beim Württ. Krankenkassenverband in Stuttgart in Tätigkeit treten. Die Betriebsübersicht für das Erholungsheim „Korbmattfelsenhof" in Baden-Baden für das Jahr 1931 wurde ebenfalls den Vorstands- und Ausschußmitgliedern vor der Sitzung übersandt und heute vorgetragen und begründet. Das Ergebnis ist dank der guten Belegung des Hauses auch von fremden Kassen und von der Landesversicherungsanstalt Württemberg und dank der vorbildlichen Wirtschaftsführung durch die Heimverwaltung ein recht günstiges, konnte doch ein Ueberschuß von 16 066.16 RM. erzielt werden, wovon den 3 Verbandskassen (AOK. Calw, Nagold und Neuenbürg) als Zins und Rückvergütung je 5 060 RM. überwiesen wurden. Diese 15 000 RM. haben die Verbandskassen zur Schuldentilgung verwendet, so daß am Schlüsse des Geschäftsjahres noch eine Restschuld von 15 000 RM. vorhanden war. Auch dieser Betrag wurde inzwischen restlos heimbezahlt. Im Jahre 1932 darf kein Betriebsüberschuß erwartet werden, da die Belegung des Heimes infolge der wirtschaftlichen Not zu wünschen übrig läßt und die Verpflegungssätze herabgesetzt wurden. Es werden aber rechtzeitig Vorkehrungen dagegen getroffen werden, daß die Verbandskassen Zuschüsse leisten müssen. Die Ueberschreitun- gen des Voran schlags von 1931 wurden debattelos genehmigt. Auch der von der Kassenverwaltung aufgestellte Voranschlag für das Jahr 1932, der in den Einnahmen und Ausgaben die Gesamtsumme von je 358 700 RM. vorsieht, wurde ohne Erörterung angenommen. Der Ausschuß teilt die Ansicht der Kassenverwältung, daß Voranschläge bei den Krankenkassen gerade in den jetzigen unübersichtlichen Zeiten keine große Bedeutung haben können. Es folgten einige Satzungsänderungen. Der Ausschuß genehmigte Nachträglich die vom Kassenvorstand beschlossene und mit Wirkung vom 1. Februar 1932 an durchgeführte Beitragsermäßigung von 6)4 auf 6 X Prozent. Da sich die Verhältnisse inzwischen verschlechtert haben insofern, als infolge des Rückgangs der Löhne, der niedereren Festsetzung des Werts der Sachbezüge und der Einführung von Kurzarbeit die Veitragseinnahmen von Monat zu Monat zusammenschrumpfen, ist es im jetzigen Augenblick ganz und gar unmöglich, eine weitere prozentuale Beiträgskürzung eintreten zu lassen. Die Beitragssummen, die zurzeit der Kasse zur Verfügung stehen, sind zur Bestreitung der Kosten für die gesetzlichen Pflichtleistungen und zur Erhaltung eines angemessenen Betriebskapitals unbedingt notwendig, ja es bedarf auf der ganzen Linie intensiver Sparmaßnahmen, um ein Ueber- handnehmen der Ausgaben gegenüber den Einnahmen zu ver
hindern. Die Reichsversicherungsordnung schreibt vor, daß den Kranken das Notwendige gewährt werden muß. Darüber hinaus dürfen aber die Mittel der Kasse nicht in Anspruch genommen werden. Hiefür zu sorgen, ist Aufgabe der Kassenverwaltung. Die weitere Satzungsänderung betraf den Wegfall der Lohnstufen 1 und 2 mit einem Erundlohn von 0.60 bezw. 0.90 R.-Mark und die Festsetzung des Erundlohns in der Lohnstufe 3 auf 1 RM. (Näheres hierüber in der Bekanntmachung in einigen Tagen). Der Beschluß ist damit begründet, daß die Beiträge aus einem Erundlohn von 0.60 und 0.90 RM. im Verhältnis zu den Ausgaben allein für die Sachleistungen durchaus unzulänglich sind. Das Württ. Oberversicherungsamt hat diese Satzungsänderung bereits genehmigt, jedoch vorbehaltlich der nachträglichen Zustimmung des Ausschusses, die in der heutigen Sitzung erfolgte. Unter „Sonstiges" wurde aus der Mitte der Versammlung eine weitere Senkung der Honorare und Weggelder für die Äerzte verlangt, auch wurde die Höhe der Vergütung für die Leistungen der Hebammen beanstandet. Ferner kommt auch heute wieder zur Sprache, daß von Aerzteseite immer wieder vernommen werden müsse, den Kranken dürfe für Rechnung der Krankenkasse nicht immer das verordnet werden, was nötig ist. Demgegenüber wies der Geschäftsleiter daraus hin, daß die Aerzte berechtigt sind, über das von einer Kommission erfahrener Aerzte unter Mitwirkung der medizinischen Fakultät der Landesuniversität ausgestellte Arzneiverordnungsbuch hinaus zu verschreiben, was sie für unbedingt notwendig finden, nur müssen sie sich in diesen Fällen dem Prüfungsarzt gegenüber verantworten. Wenn also behauptet werde, daß durch die Beschränkungen des Arzneiverordnungsbuchs den versicherten Kranken Schaden entstehe, so sei dies durchaus unrichtig. Die Ausschutzmitglieder wurden gebeten, der Kassenverwaltung Be- weismaterial zu übergeben, worauf die einzelnen Fälle untersucht und die erforderlichen Schritte unternommen werden. Die Verhandlungen nahmen einen sachlichen und ruhigen Verlauf.
Bezirks-Bienenzucht-Berein Nagold und Umgebung
Auf der am Sonntag abgehaltenen Generalversammlung waren beinahe alle zugehörigen Vezirksorte vertreten. Ein ganz ansehnlicher Schwarm hatte sich angesetzt. — Die Königin blieb leider aus. Als Gäste waren anwesend: Der Vorstand und Kassier vom Nachbarverein Calw: Winterle, Lutz, sowie Ausschußmitgl.des Württ. Landesverbandes: Kaufmann Knecht-Calw. Der Verein zählte im Jahr 1931 170 Mitglieder. Durch Tod schieden aus: Küblermeister B ö t t i n g e r-Wild- berg, Pfarrer a. D. Rau-Wildberg, Michael Kalmer-Eült- lingen. Kassier M e r k l e i n-Nagold erstattete den Kassenbericht. Die Vereinsgelder sind in guten Händen, so daß der Antrag, den Rechner zu entlasten, einstimmige Annahme fand. Zur Rechnungsprüfung 1932 wird je ein Mitglied aus den Gemeinden Emmingen, Haiterbach, Schietingen zugezogen. Die örtlichen Vertrauensmänner erhalten künftig eine Aufwandsentschädigung für ausgelegte Postgebühren etc. Der Schriftführer, Hauptlehrer G r ü n b a u e r-Walddorf, war leider durch Krankheit am Erscheinen verhindert. Als Tagungsort für die Herbstversammlung wurde Wildberg bestimmt. Hinsichtlich der Bienenweide wurde vom Vorstand betont, daß es nicht ratsam sei, alle mögl. Sämrereien in kleinsten Mengen zu säen, sondern möglichst groge Bestände ein und derselben Pflanze (infolge Artstetigkeit der Bienen) sind mehr erfolgversprechend. Die Imker wollen im Laufe des Sommers geeignete Plätze ins Auge fassen und im Spätjahr über mögliche Maßnahmen berichten. Da die Allgemeinheit den größeren Nutzen von der Bienenzucht hat, (Bestäubung der Blüten, die Zweifler mögen sich an einem blühenden Obstbaum von dem Gesumme der Bienen überzeugen) ist die Vereinsleitung der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Bestrebungen der Imker auf dem Gebiet der Trachtverbesserung bei den in Betracht kommenden Besitzern: Staat, Gemeinden, Private, mit möglich verständnisvollem Entgegenkommen unterstützt werden. Eine notwendige Mahnung bei dieser Gelegenheit: Laßt doch das Plündern und Abreißen der Saalweide, sie liefert den Vienlein nach langer Winterhaft das erste Bienenbrot, den Pollen. Trotz Schonung und Verbot sind die Sträucher im Frühjahr zerrissen und bieten einen jämmerlichen Anblick. In einem einstündigen Vortrag sprach der Vorstand über das „Schwärmen der Bienen, Arten der Schwärme, Zeit des Schwärmens, Einlogieren: Pflege, Förderung und Verhinderung des Schwärmens. Hinsichtlich der Vienenkrank- heiten wurde bekanntgegeben, daß dieselben in unserem Bezirk in stetigem Rückgang begriffen sind. Größte Reinlichkeit bei allen imkerlichen Tätigkeiten ist aber nach wie vor am Platze und im Falle des Ausbruchs der Seuche strengste Einhaltung der gesetzlich angeordneteu Maßnahmen unbedingt notwendig. Mildem Wunsch auf einen reichen Honigsegen konnte der Vorsitzende um 5 Uhr die harmonisch verlaufene Versammlung schließen. R.
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Beihingen, 2. Mai. Bürgermeisterwahl. Bei der am Sonntag den 1. Mai vorgenommenen Vürgermeisterwahl erhielt von 94 gültig abgegebenen Stimmen der bisherige Bürgermeister Gottfried Franz alt, 89 Stimmen. Wir beglückwünschen ihn zur Wiederwahl und hoffen, daß er das Ee- meindeschifflein noch lange in so bewährter Weise führen darf.
Wildberg, 3. Mai. Schäferlauf. Der Heuer fällige althistorische Schäferlauf wird in Verbindung mit einem Preishü- tcn des Vereins für deutsche Schäferhunde LV. Württemberg am Sonntag, den 24. Juli 1932 abgehalten. Beide Veranstaltungen werden auf einen Tag zusammengelegt.
Herrenberg, 2. Mai. Ständchen. Rüstig und Lei guter Gesundheit konnte am vorgestrigen Maisonntag unser Mitbürger Schmiedmeister Ludwig Ruthardt, seinen 70. Geburtstag feiern. Tief gerührt durfte er die Glückwünsche seines Liederkranzes entgegennehmen, in dem er 25 Jahre mitwirtte.
Horb, 3. Mai. 8 0. Geburtstag. Heute feiert Fräulein Theresia Noll in voller Rüstigkeit des Körpers und Geistes den 80..Geburtag,
Freudenstadt, 2 . Mai, Eintritt in den Ruhestand — 25jähr. Dienstjubiläum. Am 1. Mai ist Zollsekretär August Vogel beim Zollamt Freudenstadt nach 45jähriger Dienstzeit in der Württembergischen Staatsfinanzverwaltüng und der Reichsfinanzverwaltung in den dauernden Ruhestand getreten. — Ferner waren es gestern 25 Jahre, seitdem der Mesner der evang. Kirche Christ. Weber, seinen Dienst ange- treten hat. Der Kirchengemeinderat hat ihm durch eine Abordnung am Tage vor seinem Jubiläum seinen Dank zum Ausdruck bringen lassen.
Gräfenhausen OA. Neuenbürg, 2. Mai. Das Schieß- Haus abgebrannt. In der Nacht auf Sonntag ist das Schieschaus des Milliär- und Schützerwereins Gräfenhausen- Obernh aasen völlig niedevgebrannt. Man vermutet Brandstiftung.
SeirSesMe der Stuttgarter Aundsuuk AG.
Mittwoch, 4. Mai:
ll-88: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.88: Wetterbericht. 10.881 Schallplattenkonzert. 11.VY—11.IS: Nachrichten, Zeitangabe, Wetterbericht. 12.M: Konzert. 12.50: Zeitangabe, Nachrichten, Programmänderungeu, Wet. terbericht. 13.0V: Schallplattenkonzert. 13.5S: Nachrichten. 14.88—14.1S: Funkwerbungskonzert der Reichspostreklame Stuttgart. 15.38: Kindsrstunde'. 18.38: Vortrag: Wie schaffe ich mir mit wenig Aufwand einen schönen Garten? 17.88: Konzert. 18.15: Zeitangabe, Landwirtschaftsnachrichtcn. 18.25: Vortrag: „Me Tendenz zur Masse in unserer Zeit". 18.58: Vortrag: „Buchhaltung und Kleingewerbe". 19.15: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.38: Frühling an der Bergstraße. 28.88: Heitere Musik. 31.88: Dichtergalerie: Wilhelm Lehmann. 21.38: Unheimliche Stunde. 22.15: Nachrichten, Zeit, angabe, Programmiinderungen, Wetterbericht. 22.38: Klaviermusik. 23.12 dis 24.88: Nachtmusik.
Letzte Nachrichten
Einsturz eines Neubaus in Olmiitz. —
Ein Toter, sechs Schwerverletzte.
Olmiitz, 2. Mai. Bei einem Schulneubau in Olmiitz-Repcin stürzte heute vormittag ein Gerüst ein, auf dem 8 Arbeiter beschäftigt waren. Einem der Arbeiter gelang es, sich an einem Fensterrahmen fcstzuklammern, die andern wurden in die Tiefe gerissen und unter de« Trümmern des Gerüsts begraben. Sie erlitten insgesamt schwere Verletzungen. Einer von ihnen starb ans dem Transport ins Krankenhaus.
Selbstmord des zweiten Direktors der Hamburger Web- waren-Einkausgesellschaft.
Hamburg, 2. Mai. Der Zweite Direktor der Hamburger Mebwareneinkaufgesellschaft, Kotz, hat, wie erst jetzt bekannt wird, in der vergangenen Woche Selbstmord verübt. In der Kasse sollen llnregelmätzigkeiten sestgestellt worden sein. Als Kotz erfuhr, datz zur Nachprüfung der Angelegenheit Revisoren eingesetzt werden sollten, erschotz er sich.
Urteil im Rigaer Domprozetz.
Riga, 2. Mai. Nach dem Urteil des Friedensrichters in der Klage der neue» Domverwaltung gegen die deutsche Domge- meindc aus Räumung der Pastorate und der Küsterwohnungcn mutz die deutsche Domgemcinde alle Räume der Domkirche mit Ausnahme einer einzigen Wohnung verlassen.
Stabilisierung des Dollarkurses von Repräsentantenhaus
beschlossen.
Washington, 2. Mai. Das Repräsentantenhaus nahm heute einen Gesetzentwurf an, der die Stabilisierung des Dollars auf der Basis des Wertes von 1926 durch das Bundesreserveamt vorsieht.
Mussolini gegen die Zollschranken.
Rom, 2. Mai. In einer Rede, die Mussolini auf der Jahrhundertfeier der Asfiourazioni Generale hielt, wandte er sich gegen die immer grötzer werdenden Erschwerungen des internationalen Handels. „Ich frage mich", erklärte Mussolini, „ob wir uns nicht auf dem Wege eines mehr oder weniger ernsthaften Irrweges befinden, da alle Staaten Zollschranken aufrüsten, die der Weltwirtschaft das Blut entziehen.
4. Lüdamerikafcchrt des „Graf Zeppelin"
Triedrichshafen. 2. Mai. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Montag früh um 5.03 U'hr zu seiner vierten Südamerikafahrt gestartet Führer ist Kapitän Lehmann. An Bord befinden sich 10 Fahrgäste, darunter 1 Kind. Dieser Flug wind der letzte nach Südamerika in diesem Früh- llchr sein.
VuchhänolerLagung in Leipzig
Leipzig, 2. Mai. Der Börsenverein der Deutschen Buch» Händler hielt gestern hier seine 107. Hauptversammlung ab. Der erste Borsteher Dr. Friedrich Oldenbur g-München wandte sich dagegen, daß man dem Buchhandel eine Preissenkung auferlegt habe, die um so mehr ein Opfer bedeuten mußte, als ein wirtschaftlicher Erfolg davon nicht zu erwarten war. Der Gesamtdurchschnittspreis des Buches gegenüber 1813 liege nur um 53 Prozent höher, während der Buchdruckpreistarif noch nach der Senkung vom Januar um 115 Prozent über Friedenspreis liege. Der Redner verwahrte sich gegen weitere Eingriffe in das wirtschaftliche Gefüge des Buchhandels.
Oberbürgermeister Dr. Gördeler, der frühere PreiF lenkungskommissar, erklärte in seiner Ansprache in Beantwortung der Ausführungen Dr. Oldenburgs, daß er sich von der Wichtigkeit und Notwendigkeit fester Ladenpreise im Buchhandel überzeugt habe. Seiner persönlichen Meinung nach müsse im Wirtschaftsleben die Freiheit der Persönlichkeit sobald als möglich wie- derherge stellt werden.
Eine von der Hauptversammlung angenommene Entschließung wendet sich gegen «allzu grob schematische Sparmaßnahmen" der Behörden, die geeignet seien, nicht nur den deutschen Buchhandel, sondern den wichtigsten Kulturwerten überhaupt unwiderbringlichen Schaden zuzufügen.
In einer zweiten Entschließung beklagt die Hauptversammlung, daß es noch immer nicht gelungen ist, mit der Sowjetregierung ein urheberrechtliches Uebereinkommen zu schließen.
Bei der Borstandswahl wurde an Stelle von Dr. Gustav Kilpper-Stuttgart, der zum Vorsitzenden des Württs Industrie- und Handelstags berufen ist, Verlagsbuchhändler Herbert Z o f f m a n n-Stuttgart neugewählt. Zum Ehrenmitglied des Deutschen Börsenvereins wurde Berlagsbuchhcknd- ler Hofrat Dr. Meine r-Leipzig ernannt, der auch Ehrenmitglied des Deutschen Verlagsvereins Leipzig geworden ist. Das Goldene Ehrenzeichen, das im Jahre 1925 bei der Jahrhundertfeier des Börsenvereins geschaffen worden ist, wurde dem Berlagsbuchhändler Dr. Ruprecht-Göttingen verliehen-
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Gentzral von Gallwih 80 Jahre all. General v. Gollwitz, dessen Name mit der Einnahme von Namir, der zweiten Bertreibung der Russen von Ostpreußen, dem Uebergang über die Donau im Oktober 1915, an dem Siegeszug in Serbien und schließlich mit den Kämpfen der Heeresgruppe Gallwih in den Schlachten des Westens rühm- lichst verbunden ist, feierte am 2. Mai seinen 80. Geburtstag. General von Gallwih ist 1852 in Breslau als Sohn eines mittleren Steuerbeamten geboren und wurde 1913 geadelt. 1901 war er Führer der 29. Feldartilleriebrigode in Trier und 1906 Kommandeur der 15. Division in Köln.
Der älteste deutsche Geistliche. Am 1. Mai beging der in Dresden im Ruhestand lebende Pfarrer Eduard Müller seinen 94. Geburtstag. Er ist der älteste deutsche Geistliche und körperlich und geistig noch völlig rüstig.
Selbstmord eines Oberregierungsrats. Der im Landes» sinanzamt in Berlin tätige Oberregierungsrat Dr. Franz v. Lilienthal hat sich am Samstag aus unbekannten Gründen erschossen.
Zeikungsverbok. Die nationalsozialistische «Schlesische Tageszeitung" ist mit ihren Kopfblättern auf 10 Tage verboten worden.
Fortführung der Heidelberger Universikäksbauten. Der
Ausbau der neuen Universität wird jetzt fortgesetzt. Mt dem Abbruch der alten Gebäude, die den Ausbau des letzten Flügels hinderten, wird nun begonnen. Für den neuen Flügel stehen aus den amerikanischen Stismmgsmttteln 400 000 Mark zur Verfügung. Der alte Hexenturm, der letzte Rest der mittelalterlichen Stadtbefesttgung, wird stehenbleiben und erneuert werden. Der neue Flügel wird in der Hauptsache das Historiiche und das Geographische Seminar auf- nehmeu.