Leite 3 Nr. 43

Nagolder T-gblatt »Der Gesellschafter*

Montag, den 22. Februar 1932.

neuert werden müssen. - Durch den im staatl. Vermessungsamt, Horberstraße Nr. 26, entstandenen kleinen Brand hat sich für notwendig erwiesen, daß sämtliche Gebäude der Amtskörper- schaft mit Minimax-Löschapparaten ausgestattet werden. Der Bezirksrat ist daher mit der Anschaffung von 3 Apparaten ein­verstanden. Die Gemeinde Breitenholz erhält zur Unterhal­tung der Weißen Steige einen jährlichen Beitrag in Höhe von 150 Mark. Die Verwilligung eines Beitrags zu den Unterhal­tungskosten der Dachsbausteige wird abgelehnt. Ausdrücklich wird bestimmt, daß mit der' Weitergewährung des Beitrags dann nicht mehr gerechnet werden kann, wenn sich die Finanz­lage der Amtskörperschaft noch weiterhin verschlechtert. Der Mietsatz für die Motorwalze und den Autosteinbrecher wurden so nieder festgesetzt, daß sie nunmehr auch mit den billigen An­geboten von Privaten konkurrenzfähig bleiben. Dabei wird Sie ausdrückliche Bestimmung getroffen, daß solche Vezirksge- meinden, die amtskörperschaftliche Straßenunterhaltungsbei- träge erhalten, verpflichtet sind, den amtskörperschaftlichen Walzpark zu benützen. Die Steinbrecherarbeiten im amtskör­perschaftlichen Steinbruch Tiefenschleif werden vergeben, außer­dem wird die Vergebung der Steinlieferungen auf die Amts- körperschaftsstratzen für 1932 genehmigt und über ein Beitrags­gesuch der Gemeinde Breitenholz für die Erneuerung einer Straßendohle entschieden. Das Gesuch der Gemeinde Kup­pingen, bereits auf 31. März 1932 aus dem Verwaltungs- aktüariatsbezirk I entlassen zu werden, wird im Hinblick auf die hiedurch hervorgerufene Belastung der übrigen Gemeinden des Verwaltungsaktuariatsbezirks I abgelehnt. Die Gemeinde Kup­pingen wird gemäß den Vorschriften auf 31. März 1933 aus dem Verwaltungs-Aktuariatsbezirk I entlassen. Mit der Zu­teilung der Gemeinde Poltringen zum Verwaltungsaktuariats- bezirt II ist der Bezirksrat einverstanden.

Horb. 21. Febr. Zu den Landtagswahlen. Hier fand eine Bezirkskonferenz der Zentrumspartei statt. Justiz­minister Dr. Beyerle berichtete über die politische Lage in Land und Reich. Als Kandidat für den Bezirk wurde ein­stimmig der frühere Landtagsabgeordnete Gutspächter Hermann- Hohenmühringen aufgestellt.

Allerlei

Zeitungsverbol. DiePreußische Zeitung" in Königs­berg, die das nicht sehr geschickte Verhalten des deutschen Gesandten in Korvno (Litauen), Morath, scharf getadelt hatte, ist für eine Woche verboten worden.

Kkandal über Kkandal. Im Sklarekprozeß wurde am Freitag die Vernehmung des Stadtbankdirektors Boeder fortgesetzt. Auf die Vorhaltung des Vorsitzenden, daß die ÄNarek im Lauf von vier Jahren etwa 2 0 0 Unterschri f- ten auf den Bestellscheinen der Bezirksämter gefälscht hatten, und daß diese Fälschungen angeblich nicht entdeckt worden sind, erklärte Schrveder, eines Tages sei der Verdacht entstanden, daß die Sklareks ge- fälschte P o st s ch e ck ei n zah l u n g en vorgelegt hätten. Daraufhin sollten bei den Sklareks die Bücher geprüft wer» den. Der Buchhalter Lehmann habe sich aber verleugnen las­sen, da die (gefälschten) Bücher noch nichtauf dem laufen­den" seien. Weiter schilderte Schroeder, daß am nächsten Tage der Stadtverordnete Rvsenthal ihn gewarnt habe, unter keinen Umständen bei den Bezirksämtern wegen der .Tlnftinunigkeiten" nachzufragen, weil dadurch der Firma Schaden erwachsen könnte. Der Vorsitzende mies darauf nach, daß die Sklareks angewiesen worden waren, s i ch von den Bezirksämtern die beanstandeten Zahlungen bestätigen zu lassen, so daß also die Sklareks selbst, als die Unregelmäßig­keiten vermutet wurden, die Richtigkeit der Angelegenheit Nachweisen sollten.

Der Rauschgiftschmuggel in Aegypten. Im Lauf des Monats Januar wurden in der ägyptischen Provinz Char- bia nicht weniger als 186 Rauschgistschmuggler verhaftet. Das Rauschgift wird bekanntlich besonders aus der Schweiz und aus Frankreich in Aegypten eingeschmuggelt.

Nur 16 Mekkapilger. Aus Aegypten sind bis Ende voriger Woche nur 16 Pilger nach Mekka aufgebrochen, im Vergleich zu Tausenden in früheren Fahren.

Hoover will nicht mehr Hände schütteln. Präsident Hocwer hat die alte amerikanische Sitte des Shake-Hanks, des Hände­schütteln s des Präsidenten, abgeschafft. Er findet, daß es sich nicht mit dem Ernst der Zeit verträgt, auf eine so unsinnige Weise die Zeit zu verlieren. Der Präsident war neuerdings von 160 Vereinen gebeten worden, sie zum Zweck des Hkndeschüttelns zu empfangen. Hoover hat sich erst unlängst durch das beständige Händeschütteln eine Entzündung der rechten Hand zugezogen. Er ist nicht der erste amerikanische Präsident, der durch das Händeschütteln erkrankt ist.

Neuer Ausbruch des Krakatau. Aus Bandung (Java) wird ein neuer großer Ausbruch des Vulkans Krakatau gemeldet. Die Lavamassen werden bis in eine Höhe von 100 Metern emporgeschleudert.

Schweres Eisenbahnunglück in Rußland. Bei Lenin­grad (Petersburg) sind ein Schnell- und ein Güterzug zu­sammengestoßen. 6 Personen wurden getötet, 13 verletzt.

Klage gegen die britische Regierung wegen einer Kopf­prämie. Neguib Helbzwi, der den britischen Behörden bei der Auffindung der Mörder des Sirdar von Aegypten, Sir Lee Stack, im Jahr 1924 große Dienste erwiesen hatte, hat eine Klage auf rund 700 000 Mark als ihm zustehende Belohnung gegen die britische Regierung angestrengt. Die Regierung hatte seinerzeit eine Summe von 200 000 Mark für Mitteilungen, die zur Verhaftung der Mörder Stacks führen könnten, ausgeseht, die Helbzwi auch erhalten hat.

Die Wollhandkrabbe auch im Rhein. Schon seil einiger Zeit fanden die Fischer im Rhein Fische, die eine lochähnliche Wunde hatten. Man konnte sich dies zunächst nicht erklären. Jetzt hat ein Fischer am Loreleyfelsen in seinem Netz ein trabbenähnliches Tier gefangen, das als die Wollhandkrabbe festgestellt wurde. Die Körperhülle des Tieres ist sehr hart mud besteht am Bauch aus weißen Plattem Das Tier Hai acht Beine und zwei sehr starke Zangen-

Neuyvrk die größte Stadt der Weit. Nach dem neuesten Bericht des amerikanischen Statistischen Amts hat Neuyork «ine Bevölkerung von 6 930 446 Seelen; es hat also London weit überholst. Der Gesundheitszustand in Neuyork wird alsausgezeichnet" bezeichnet; die Sterbeziffer ist niedrig, die Geburtenziffer nimmt ständig ab, das Uebergewicht der ^Geburten über die Sterbefälle beträgt etwa 16 v. H. Von sder Einwohnerschaft sind nur IlL Millionen oder 22 v. H. in Amerika geboren. Die Neger machen 5 v. H. aus. Die Ita­liener sind rund eine Million stark. Die Anzahl der Pro­testanten, Katholiken und Juden ist beinahe gleich.

Die Arbeitslosigkeit 1S30/Z1. Nach einer Uebersicht über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 19301931 des Internationa­len Arbeitsamts stieg die Arbeitslosigkeit in Deutschland von 3,9 auf 5,3 Millionen <34 Prozent), in England von 2,3 auf 2,6 Mich (12 Prozent), in Italien von 5SV000 ouf 909 000 <63 Prozent), in Oesterreich von 237 000 auf 273 000 <15 Prozent), in der Schweiz von 34 000 auf 58 000 <66 Prozent). Die Ver­einigten Staaten zeigen eine Steigerung von 30, Polen von 24 und Frankreich von 566 Prozent.

Indiens neuentdeckte Goldfelder.

Gerade rechtzeitig, um dem gefährdeten englischen Pfunde beizuspringen, sind in IndienGoldfelder" beson­derer Art entdeckt und nutzbar gemacht worden. Das Riesen­land zwischen Ganges und Indus war während der letzten Jahrzehnte der größte Abnehmer für Gold. Aber das gelbe Metall wurde nicht etwa zum Prägen von Münzen oder zur Deckung der Banknoten gebraucht, sondern jeder wohl­habende Inder legte einen Teil seines Vermögens in Gold ! an, weil es ihm als das sicherste erschien. Niedrigen Schätzungen zufolge sind im Verlaufe der letzten dreißig Jahre in Indien nicht weniger als sechs Milliarden Mark in Gold aufgespeichert worden. Mit der Aufgabe der Gold­währung durch England hat sich nun die Lage völlig ver­ändert. Die Hamsterer haben das Vertrauen zum Gold als der unbedingt sicheren Kapitalsanlage verloren. Die Folge davon ist eine allgemeine Flucht aus dem gelben Metall, für das man sich alle nur irgendwie brauchbaren Gegenstände und Waren kaust. Das Gold geht nach New Park und Paris, wo es gegen Dollars oder Franken verkauft wird. Letztere werden wieder gegen englische Noten umge­tauscht. Auf diese Weise stieß Indien kürzlich in einer ein­zigen Woche für mehr als 60 Millionen Mark Gold ab. Die damit im Zusammenhang stehende starke Nachfrage nach englischen Noten hielt die bedrohliche abwürtsbewe- gung des Pfundes sofort auf und führte zu einer menklichen Erholung. Die Ausbeutung der neuen indischenGoldfel­der,, hält unvermindert an und ist zurzeit bedeutend größer als die Eoldausfuhr Südafrikas.

MrilmberMche LMesrhearer

Großes Haus. 21. Febr. Hauptmiete E 8: Das Spitzentuch der Königin <7.30 bis nach 10.15). 23. C 8: Aida (7.30 bis nach 10.30). 24. Gastspiel Louis Graveure: Carmen <7.3010.30). 25. B 8: Das Herz <810.30). 26. Die Fledermaus <811). 27. Auswärtigen-Miete 2. Abt. 4. Vorst.: Das Spitzentuch der Königin <7.3010.30). 28. Die Meistersinger von Nürnberg <611). 1. März: Undine <811). 2. St.V.B. 44: Der lustige Krieg <8 bis nach 10.45).

2. März Sondervorstellung für die Reichswehr: Flieger <46).

kleines Haus. 21. Febr. Mademoiselle Docteur <3.305.45).

21. Freie Bahn dem Tüchtigen (8 bis nach 10.15). 22. Haupt­miete A 8: Freie Bahn dem Tüchtigen <8 bis nach 10.15). 23. St.V.B. 42: Der Kaufmann von Venedig <810.30). 24. F 9: Goethe-Abend (Die Laune des Verliebten. Die Mitschuldigen. Die Geschwister) 810.15. 25. St.V.B. 43: Mademoiselle Docteur (810.15). 26. D 8: Lumpazivagabundus <7.3010). 27. Zum 1. Mal: Der 18. Oktober (Schauspiel von W. E. Schäfer) 7.309.45. 28. Mademoiselle Docteur <3.305.45). 28. Freie Bahn dem Tüchtigen (7.30 bis nach 9.45). 29. B 9: Der 18. Ok­tober <8 bis nach 10). 1. März C 9: Caramba (810.15). 2. E 9: Der Kaufmann von Venedig <810.30).

Liederhalle. 21. Febr. 7. Symphoniekonzert (Solist: Louis Gra­veure, Neuyork, Tenor) öffentliche Hauptprobe (1112.45).

22. Febr. 7. Symphoniekonzert (89.45).

Die Verhandlungen über die Beteiligung der Württ. Landes­theater an den Goethe-Festspielen in Weimar sind beendet. Das Schauspiel der Landestheater wurde eingeladen, am Deutschen Nationaltheater in Weimar zusammen mit anderen führenden deutschen Bühnen an einer zyklischen Aufführung der wichtigsten Dramen Goethes mitzuwirken. Stuttgart bringt am Samstag, den 26. März,Clavigo" in der gleichen Inszenierung und Besetzung, die am Samstag, den 19. Marz, im Kleinen Haus erscheint.

Letzte Nachrichten

Biersteuersenkung auf 1. April

Berlin, 21. Febr. Nach amtlicher Mitteilung wird bis 1. April die Getrünkesteuer neu geregelt. Diese Steuer- Hat sich als derart überschranbt erwiesen', daß sie den angc-

Lokaler Sport

SV. Naqold 1. - FC. Unterreichenbach 1. 2:3 sHalbzeit 2:1) Ecken 7:5.

SV. Nagold 2. FC. llnterreichenbach 2. 2:v.

Zum Rückspiel des Gruppenmeisterschaftsspieles empsing heute heute unsere l. Elf den 1. FC. llnterreichenbach.

Während beim Vorspiel unsere Mannschaft die Punkte Un­terreichenbach überlassen mußte, hoffte man aus eigenem Platze die Punkte wieder zu holen, jedoch es sollte nicht gelingen und vom Pech verfolgt, gehen auch diese Punkte verloren. Unter­reichenbach spielt technisch nicht bester wie Nagold, jedoch körper­lich ist die Mannschaft überlegen, auch der Sturm Unterreichen­bachs ist weit gefährlicher, wenn er in Tornähe kommt. Unsere Einheimischen spielten wohl gut zusammen und kamen oft vor des Gegners Tor, aber vor dem Tore war der Sturm zu schwach.

Nagold hat Anstoß und kommt sofort gefährlich vor llnter- reichenbachs Tor, eine Flanke wird von unserem Linksaußen prächtig in die obere Ecke geschossen und bringt in den ersten fünf Minuten den Führungstrefer. Jedoch lange sollte die Füh­rung nicht dauern, llnterreichenbach gleicht kurz nach Wieder­anspiel durch Nachschuß aus. Im weiteren Verlauf kann Nagold ein zweites Tor erzielen und kann auch die Führung bis zur Pause beibehalten. Mit 2:1 Toren für Nagold werden die Seiten gewechselt. Kurz nach Wiederbeginn bekommt llnterreichenbach einen Strafstoß zugesprochen, welcher direkt aufs Tor geschossen wird. Der Torwart, welcher heute scheinbar nicht in bester Form ist, laßt den Ball durch die Hände ins Tor passieren. Der Ausgleich ist erzielt und jede Mannschaft will die Führung wieder erreichen, wobei Nagold die größeren Chancen hatte,

nommenen Steuerertrag bis weitem nicht aufgebracht hat. Der Haushaltplan gerät aber weiter in Unordnung, wenn die Biersteuer den Ansatz nicht aufbringl. Die Verordnung über die Preissenkung soll bestehen bleiben. Es wird unter- lucht. ob die Gemeindesteuer ganz beseitigt oder etwa aus 5 Mark je Hektoliter herabgesetzt, die Reichssteuer dagegen um etwa 3 Mark er­höht werden kann. Gegen diesen Plan wendet sich aber Bayern ganz entschieden, weil er für Bayern, das nicht zur BrAusieuergemeinschaft gehört, eine weitere Bierpreis­erhöhung bedeuten würde. Denn im Gegensatz zu Nord­deutschland geht seine Gemeindebierbesteuerung überhaupt nicht über 5 Mark hinaus. Daher würde, wie der bayerische Staatsrat Schäffer in Berlin erklärte, das in Form einer erhöhten Reichssteuer dem bayerischen Biertrinker abgenommene Geld ausschließlich den norddeutschen Ge­meinden und Gastwirten zugute kommen. Jedenfalls aber wird die Biersteuer aus irgendeine Art ermäßigt werden.

Tardieu hat das Kabinett gebildet.

Paris, 21. Febr. Andre Tardieu hat nach Mitternacht sein Kabinett folgendermaßen gebildet: Ministerpriisidinm und Aus­wärtige Angelegenheiten: Tardieu. Justizministerium und Kon­trolle der öffentlichen Verwaltungen: Reqnaud; Inneres: Ma­then; Finanzen: Flandin; Nationale Verteidigung, Pietri; Oeffentlicher Unterricht: Mario Roustan; Pensionen und be­freite Gebiete: Chempetier de Nibes; Arbeit: Laval; Oesfentl. Gesundheitspflege Blaisot; Ocfsentl. Arbeiten, Verkehrswesen und Handelsmarine: Euernier; Landwirtschaft: Dr. Chauveau; Handel, Post und Telegraphcnverwaltung: Rollin; Kolonien: de Chappedelaine. Das Kabinett zählt 7 Mitglieder weniger als das vorausgegangenc Kabinett. Das Vudgetministerium ist mit dem Finanzministerium, das Ministerium für Handels­marine und Handelslustfahrt mit dem Ministerium für Oejfent- liche Arbeiten, das Post und Telegraphenministerium mit dem Ministerium für Handel wieder vereinigt worden. Neu geschos­sen wurde das Ministerium für nationale Verteidigung, das die bisherigen Ministerien für Heereswcsen, Kriegsmarine und Militärluftfahrt vereinigt. Dem neuen Kabinett gehören u. a. an: Ein Sozialrepublikaner und ein Unabhängiger. 3 Mit­glieder der Radikalen Linken, K Linksrepublikaner, 2 Mitglie­der der Fraktion Franclin Bouillon, ein katholischer Demokrat, 2 Mitglieder der Demokratisch-Sozialen Aktion (Fraktion Magi­not) und 2 Mitglieder der Demokratisch-Republikanischen Union (Fraktion Marin). Das neue Kabinett tritt am Dienstag vor das Parlament. Tardieu beabsichtigt, am kommenden Mittwoch nach Eens abzureisen, um die Führung der französischen Dele­gation auf der Abrüstungskonsercnz wieder zu übernehmen.

Vorbeugende Maßnahmen des deutschen Generalkonsulats in Shanghai.

Shanghai, 21, Febr. Las deutsche Generalkonsulat hat in sämtlichen Blättern eine Bekanntmachung veröffentlicht, wonach sich alle deutschen Staatsangehörigen unter Mitnahme des not­wendigsten Gepäcks im deutschen Gemeindehanse zu versammeln hätten, falls eine Räumung bestimmter Stadtteile oder gar ein-, Räumung der ganzen internationalen Zone notwendig werde.

Die Lage im Kampfgebiet bei Shanghai.

Shanghai, 21. Febr. An der Tschapei-Front, die in der Nähe der internationalen Konzession liegt, war es bis in die Spät abendstunden hinein ruhig. Eine unmittelbare Gefahr für die Bewohner der internationalen Niederlassung würde erst ent­stehen, wenn die Japaner nach dem Durchbruch bei Kiaugwan gegen die bei Tschapei verschanzten Chinesen vorstogc« müßten, da dann die Niederlassung in die japanische Feuerlinie kommen müßte. Die Chinesen leisten bei Kiaugwan heldenhaften Wider stand, dessen Einnahme von den Japanern gestern behaupt,. , heute aber von ihnen selbst widerrufen wurde.

Die Japaner fordern Verstärkung au.

Die Japaner forderten Verstärkung an.

Shanghei, 21. Febr. Gerat Huyeda hat telegraphisch von Tokio eine weitere Division angefordert.

Schutz dem bedrohten Osten.

Eine Entschließung des ostpreußischen Provinzialausschusfes

Königsberg, 20. Febr. Unter Hinweis auf gewisse Vor­kommnisse in Danzig bei einer Feier polnischer Studenten am 2. Februar und die wegen der bekannten Memelvorgiinge außer­ordentlich besorgte Stimmung in der ganzen Provinz Ostpreußen hat der Provinzialausschuß eine Entschließung gefaßt, in der er die Reichsregierung darum bittet, alle nur denkbaren Maßnah men zum Schutz des bedrohten Ostens zu treffen.

Hitler gegen Eiserne Front.

Berlin, 22. Febr, Adolf Hitler hat wie die Moutagspost berichtet gegen die Leitung der Eisernen Front den Erlaß einer einstweiligen Verfügung erwirkt, durch die verboten wer­den soll, daß sein Name weiter mit einer aus Plakaten der Eiser­nen Front angeführte» Toteuliste in Verbindung gebracht wird. Die Toteuliste führte die Ueberschrift:Zwei Jahre Nazi- Morde" und brachte dazu einen Ausspruch Hitlers, nachdem in seiner Umgebung nichts geschehe, was er nicht wisse und billige.

was durch die verschiedenen Lattenschüsse bewiesen ist. Schon glaubte inan, das Spiel endet Unentschieden, jedoch bereits mit dem Schlußpfiff erzielt llnterreichenbach den Siegestreffer.

Schiedsrichter Karsten-Pforzheim war dem Spiel ein ge­rechter Leiter und war in seinen Entscheidungen korrekt.

Während unsere 2. Mannschaft beim Vorspiel in Unter­reichenbach verlor, konnte diese sich heute mit einem 2:0 Sieg revanchieren.

Großer Futzballsieg Süddeutschlands

Die junge süddeutsche Answahl-Els siegte in Budapest über Ungar» mit 6:3 (1:11

Unsere junge Vertretung, zu der auch der Bezirk Württemberg- Baden Spieler stellte, hat sich ausgezeichnet geschlagen. Es ist der schönste Erfolg, den der süddeutsche Fußball in den letzten Jah­ren errungen hat. Der Sieg der Süddeutschen dürfte in der gan­zen Fußballwelt stärkste Beachtung finden. Die Ungarn bestrit­ten den Kampf in einer Elf, die sich aus den größten Vereinen Budapests rekrutierte: Hungaria, FTL., Ujpest und 3. Bezirk.

Bei 3 Grad Kälte und steifem Nordost-Wind fand das Spiel einen bemerkenswert schlechten Besuch. Der Kampf war in der ersten halben Stunde verteilt. Beide Mannschaften zeigten ein technisch ausgeglichenes Spiel. In der 30. Minute schossen di« Ungarn das Führungstor, aber schon zwei Minuten später kamen die Süddeutschen durch Rühr zum Ausgleich. Dieser Treffer er­höhte noch den Schwung, den die süddeutsche Mannschaft bereits bis dahin gezeigt hatte. Sie drängte den Gegner in seine Hälfte zurück, aber weitere Torerfolge stellten sich erst nach dem Seiten» Wechsel ein.

A Tnrnen Spiet

Siport