Süic 4 Nr 252

Nap.oldcr TagdlnttDcr Eesrllschaster

Miitwoch, den 28. Oktober 1g.il.

In der wortreichen amtlichen gemeinsamen Mitteilung über d>-> Unterhaltungen in Washington gibt es nur einengreifbaren" Punkt, über den man einig wurde: es wurde als wünschens­wert bezeichnet, daß die Goldwährung in Frankreich und Amerika aufrechterhalte u werde, wie Laval ver­langte, Laval konnte dabei mit der Zurückziehung der 600 Mil­lionen Dollar Gold drohen, die die Bank von Frankreich in den Vereinigten Staaten leihweise stehen hat, wozu noch 000 Millionen Dollar private französische Gelder kommen. Hoover i mußte also von der Aufhebung der Deflation, die von einem großen Teil der amerikanischen Wirtschaft, namentlich auch von den Banken gefordert wird, abitehen. Die Weltwirtschaft bleibt also unter dem Druck der Deflation, d, b, das französisch? Gold bleibt Beherrscher der Weltwirtschaft, Dur h die volitilche Aussvrach? hat man in Washington nicht da? geringste zur Lösung der Wirtschaftskrise beigetraaen. Davon werden vor allem diejenigen enttäuscht sein, die Rauben, Präsident Hoover habe das Feierjahr usw, aus reiner Liebe ?u Deutschland ins Werk gesetzt, Amerika hat sich jekt durch lein- Kapitulation in der Deflationspalitik vom Druck der drohenden französischen Koldabzüge befreit und wird sich zu­nächst seiner ewenen Wirtschaft widmen. Mit derhilfreichen Aktion beider Swaten lnämlich Frankreich und Amerika) für tue Weltwirtschaftskrise", wie es in dem amtlichen Bericht so schön

beißt, wird es daher noch gute Wege baden, Frankreich bat sich übrigens hinsichtlich seiner Gelder in Amerika noch gar nicht selt- gebunden: es wird sie höchstwahrscheinlich vorerst wenigstens zum größten Teil bis zur Abrüstungskonferenz stehen lauen, und es hat dann in der Konferenz wieder ein ausgezeichnetes Druckmittel gegen Amerika, Von der Abrüstung scheint Hoover schließlich nicht mehr gesprochen zu haben. Cs wird sich nun auch sehr bald zeigen, ab Hoover nicht auch die von Frankreich ver­langte Erhöhung des Zinsfußes für die in Amer'ka stehenden Milliarden von IIS aus 2 v, H. zugestehen mußte. Es Ist nicht unwahrscheinlich, daß Neuyork und Paris nunmehr dev Diskont erhöhen. Dann' wüßte man, daß sich Frankreich ganz durchgesetzt hat, daß die Deflation vorwärts­getrieben statt gebremst und zum Teil rückgängig gemacht wird, Deutschland weiß jetzt, woran es ist. Es bleibt wirtschaftlich auf sich selbst-.angewiesen. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, um die Kriegstribute uns vom Hals zu schaffen, sonst gehen wir samt unserer Goldwährung zugrunde.

*

Welkere (Soldverschissungon aus Amerika. Am 26, Dkioler sind aus Neuyork weitere 22 Mill. Dollar Gold für Holland und die Schweiz und 65 Mill, Dollar für Frankreich in Plymouth gelandet worden-

Amerikas Kapitulation in der Deflatwnspolitik

Berliner Psundkurs, 27, Okt, 16,43 G , 46,47 B.

Berliner Dollarkurs. 27, Okt, 4,209 G 4,217 B.

Privatdiskont 6 v, H, kurz und lang.

212 Millionen Reichsbahnanleihe gezeichnet. Bis zum 26 ^'0. dem Tag des Ablaufs der verlängerten Steueramnestiefrist, si: 1 auf die neue Reichsbankanleihe rund 212 Millionen RM, gezeich­net worden. Die allgemeine Zeichnungsfrist läuft bekanntlich bis zum 31, Dezember 1931,

Konkurse: Nachlaß 1, des am 12. Nov. 1914 gestorbenen Euaen W i d m a n n, 2. der am 22, Okt, 1928 gestorbenen Theresia Wid- niann geb, Kaiser, Hutfabrikanteneheleute in Donzdorf OA, Geislingen, Schmid Söhne, Aktiengesellschaft, Mo­de l f a b r i k, Gurt- und Bandwsberei in Nürtingen,

Zahlungseinstellungen, Bankgeschäft Nikolaus Koch Kom- mandite, Augsburg. Während des Monats Oktober sind mehr als 20 v, H, der gesamten Einlagen zurückgezogen worden. W b- warengroßhandlung Gebr. Elbers A.-G in Hagen (Wests,),

Die 1923 gegründete Foresta Romana Holding S,A,'im, die hauptsächlich an Unternehmungen der Holzindustrie auf dein Balkan beteiligt ist ist in Zahlungsschwierigkeiten oeraten, die insbesondere auf den russischen Schl-uderwritbewerb zurückzu­führen sind.

Märkte

Skulkgarker Schlachlvi-Hmarkk vom 27, Okt, Dem heutigen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schla-chthof wurden zugetrieben: 43 Ochsen, 53 Bullen, 422 Jungbullen, 425 Rinder, 339 Kübe, 1693 Kälber, 2200 Schweine, 7 Schafe. Davon blieben unverkauft:

10 Ochsen, 60 Jungbullen, 60 Seim eine.

Ochsen:

17 10

22 10

ausaemaslel

oollsleischig

fleischig

26-31

24-20

Bullen:

ausgemüstel

oollsleischig

kleischig

24-25

22-28

19-21

25-27

23-24

20-22

Kinder:

ausgemcislel oollsleischig fleischig gering genähr!

3»

2!!-3,!

25-28

36-40

30-34

27-29

Kühe:

au-'gcmästei

oollsleischig

24 - 27 19-22

Rinder, 30 Kühe, 50 Kälber, 50

Kühe:

27 !0,

22 10

fleischig

1416

,

gering gencihrl

10-12

Kälber:

seinsts Mast- und

beste Saugkälber

39-42

45-48

miül, Mast- und

gule Saugkälb'er

34-37

40-43

geringe Kälber

28-32

353>

Schweine:

über 300 Psd,

_

240300 Psd.

5253

53 - 54

200-240 Psd.

4952

5052

16>:-200 Pfd,

4648

47-49

120160 Psd,

40-43

42-45

unler 120 Psd,

40-43

42-45

Tauen'

35 45

37 - 46

Pforzheim, 27, Oki. S ch l a ch I v i e h m a r k t. Austrieb: 5 Ochsen, 4 Kühe, 46 Rinder, 80 Farrcn, 17 Kälber, 1 Schaf, 404 Schweine. Preise: Ochsen 1, 3?39, 2, 3538, Farren 1. 28, 2. und-3, 2726, Kübe 1, 25, 2, und 3, 2113, Rinder 1, 3941, 2. 3538, Kälber 2, 4547, 3, 4043, Schweine 2. 5354, 3. 5253, 4. 5153 Mk, Marktvcrlauf: mäßig belebt.

Schweinepreise, A-'-len: Milchschwsine 916, kirchheim u, Teck: Milchschweine 1020, Läufer 3050, Riedlingen: Milchschweine 1015, Mutterschweine 90100. Tuttlingen: Milchschweine 1016 Mk.

Aruchloreise. Aalen: Kernen 11,5013,20, Weizen 12,20 bis 13, Roggen 11,5013, Gerste 7,608,20, Haber 6,708,10, Nagold: Weizen 12,5015, Roggen 12,60, Gerste 9.209,50, Haber 7.307,50, Leulkirch: Gerste 10 50, Haber 10,75. Riedlingen: Braugerste 77,50, Futtcrgerste 6,60, Haber 8,80, Besen 10,50, Tulklingen: Weizen 1315, Saatdinkel 1213, Gerste 910, Haber 8,508,80 Mk,

Skulkgarter Karkoffelgrvhmarkl auf dem Leonhardsplatz, 27, Okt, Zufuhr: 100 Ztr Preis 3,804,20 Mk, für 1 Ztr.

Skuikgarker Ailderkrauimarki aut dem Leonhardsplatz, 27. Okt, Zufuhr 20 Ztr,, Preis 3,50 Mk, für 1 Ztr.

Skulkgarter Mostodsimarkk auf dem Nordbahnhof, 26, Okt. Seit 23, Oktober sind 7 Wagen neu zugeführt: aus Württemberg 5, Baden 1, Schweiz 1. Nach auswärts ist 1 Wagen abgegangen Preis heute im Kleinverkauf 2 Mk, d, Ztr.

Skulkgarter Rkostobsimarki auf dem Wühelmsplatz, 27. Okt. Zufuhr: 1200 Ztr,, Preis 1,502,00 Mk. für 1 Ztr,

Obstpreise. Winnenden: Mostobst 1,70-1,40, Tafelobst 38, Quitten 35, Sirchheim u. T.: Mostobst 1,201,30, Nagold: Mostobst 1.502 Mk.

HeiPstnschrichlsn

Am Donnerstag, 29. Oktober, nachmittags 2,30 Uhr, versteigert die Württ. Anstalt für Rebenzüchtung und Rebenpsropfung m Weinsberg in der A n st a l t s k e l t e r in Offenau etwa 300 Hl Wein, Weiß gemischt, Jagsiberger Riesling, Weiß gemischt Him­melreich, Riesiing Himmelreich, Trollinger, Trollinger Himmel­reich, Elevener und Gewürztrominer,

In Hausen a, d, Zaber Herbst beendet. Alles verkauft zu 105118 ./( der Eimer, Meiste Käufe abgeschlossen zu 110 >/i.

In Wangen wurde alles verkauft zu 160170 und 180E, Beim Weiit.narkt der Weingärtner-Gesellschaft Uhlbach wurden größere Posten zu 60 .// je Hl. abgesetzt. In Rotenberg ist die Lese beendet; Käufe zu 170180 In Lannsiatt wurde für

Haldenwein '(Trollinger) 6070 .F, Cannstatter Zuckerte 809t Mark, Haldenriesling 85 je Hl, gelöst, In Aellbach wurde für Bergwein 1a 185200, für Mittelfeldwein 135145 ge­

boten; für Bergwein 1b wurde 155 je Eimer bezahlt, In Metzingen wurde alles rasch verkauft zu 110120 Bei,der

! zweiten Weiiiversleigerung in Flein kam nur tzSpakleje zum Ber- ! kauf; es wurde erlöst für Weißriesling 4247 ^7, für Schwarz. ! -iesling 60 ^ je Hl. In Weinsberg erzielte Weiß mit Ries­ling 39, Riesling 4344, Rotgemischt 51, Trollinger 5758 ,7t je Hl. In Schozach wurde Weihriesling zu 55, Portugieser z» 55, Lemberger zu 60 und Clevner Riesling zu 84, 86 und 90 je Hl. verkauft, In Talheim ist die Lese beendet; Erlös für Rot­wein 150155, für Weißwein 135140 .K, In Eberstadt wur- den 115»tt für Weiß und 135 ^ für Rot erlöst, in Hößlinsülz Ver­kaufe zu 12012o m Binswangen zu 120, 130 und 140

In Marbach wurden die legten Reste zu 150 verkauft, in Ober- stenfeld zu 130^140 ./(, in Gronau Käufe zu 120125 .,//, M Schmidhausen IkO150 ./t. Bei der heutigen Weinversteige- rung in Neckarsulm gelangten zum Ausgebot und wurden je Hk bezahlt: 117 Hl, Schwarzriesling obere 'Berglage 45 ./t, 21 Hk Schwarzriesling mittlere Berglage 3638 313 Hl, Trollinger

55 398 Hl, Weißriesling mit Silvaner obere Berglage 42

254 Hl, Weißriesling mit Silvaner mittlere Berglage 35 ,<(, Bon Rotwein ist noch ein kleiner Rest vorhanden, bei den Weißweinen sind noch größere Posten seil.

Patentbericht für Württemberg und Hohenzollern vom 22. 1V, 1931

mitaetc-lt von Fr, Wirtz und Dr, H, Voß, Patentberatung, Stuttgart.

Erteilte Patente: Nr, 537 837, L. Schüler AE., Göppingen, Verfallen zum Herstellen von Sicken oder Rillen in Faßrümpfea oder dergl. - Nr, 537 759. Gustav F-aber, Stuttgart-Botnanq, Waschmaschine, Nr, 537 690, Mauz L Pfeiffer, Stuttgart- Botnang, Lagerung eines in einein Außengehäuse untergebrach­ten Motorluftbewegeraggregates, insbesondere bei Staub­saugern. - Nr. 537 776. Willy Mailänder, Cannstatt, Farb- abstreifer für die Rackel an Rotationstiefdruckmaschsnen,

Nr. 537 794. Gebr. Haaga G. m. b. H,, Stuttgart. Ringelvor- richtung für Rundwirkmaschinen, Nr, 537 95Ö. Hans Mattes, Ulm a. D. Zange zum Zerkleinern von Holz, Nr, 537 536. Carl Straub, Feuerbach. Aus Gummisträngen bestehende Federung, insbes, für Sitz- und Liegemöbel. - Nr, 537 807. Fezer L Stoch Maschinenfabrik, Eßlingen a, N. Sicherung für Schlitzhaken,

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Unserer heutigen Gesamtauflage ist die Sparkassen-Rund- j schau Nr, 21 von der O b e r a m t s s p a r k a s s e Nagold l,ei­gelegt, die wir der Beachtung unseres Leserkreises üeitens empfehlen.

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In: Neiden befindet sich ein ausgedehntes Hochdruckgebiet, in -em Rücken bei Island eine starke Depression, Für Donnerstag und Freitag ist zeitweilig aufheiterndes, aber noch nicht beständiges ^ Wetter zu erwarten.

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In diesem Buch wird erzählt von dem Ringen um jenen schicksalhaften Berg, der sich flach aus den düsteren Nebeln der flandrischen Ebene erhebt. Wie sich die deutschen Bataillone durch die Ebene, in der einst die Sporenschlacht von Korlriyk geschlagen wurde, iinmer näher und näher an jenen Berg her­anarbeiten, bis im April 1918 der blutige Tag des Kemmel-Sturmes gekommen ist. Das schildert hier einer, der dabei war, in der einfachen und doch so ergreifenden Sprache, die stets dm alten Krieger auszeichnete. Das Buch wird in nationalen vor allem auch nationalsozialistischen Krei­sen besonderen Widerhall finden, denn in dem Kem- melbuch ist besonders die Formation erwähnt, die her­vorragend an der Erstürmung des Kemmels beteiligt war, dasLeibregiment", dem auch Adolf Hitler an gehörte Der damalige Kommandeur des Sturm- rcgimentes war der heute in der Nat.-Soz.-Bewegung beliebte und bekannte General Ritter von Epp.

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