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Seite 3 — Nr. 251
Nagolder Tagülatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, ten 27. Oktober 1331.
suchen Rahmen. Sie wird bereits von dem neuen Kanzler, Professor Dr. Hegler vorgenommen. Der Umbau der Aula wird gegen das Frühjahr fertig sein.
Planmäßiger Ueberfall. Die Kriminalpolizei- lichen Erhebungen wegen der politischen Schlägerei im Sand- weg haben laut Polizeibericht ergeben, daß es sich dabei um einen planmäßigen Ueberfall von Angehörigen des Lust- nauer Reichsbanners auf die Hitlerjugend handelte Me Täter sind festgeftellt.
Winnenden, 26. Okt. Bei der Bürgermeister wähl erhielt der seitherige Bürgermeister Schmidgall 1483, Obersekretür Steilsten von Kirchh-eim u. T. 247, der kommunistische Kandidat Herr von Kornwestheim 116 Stimmen. Elfterer ist somit wiedergewählt.
Heidenheim, 26. Okt. 1932: Göh von Berlichin- gen im Heide nheimer Naturtheater. Die Volkskunstvereinigung Heidenheim, die Trägerin der Hei- denheimer Volksschauspiele, hat in einer Vollversammlung Goethes «Göh von Berlichingen" für das Jahr 1932 gewählt.
Drberach. 26. Okt. Katholikentag. Der am Sonntag hier abgehaltene Katholikentag war von über 5000 Teilnehmern aus dem Oberland besucht und machte die Veranstaltung von vier Versammlungen notwendig. Es sprachen dabei Dekan Fink- Rottweil über die Frage „Ist noch eine Rettung möglich?", Oberstudiendirektor Dr. Hang- Ravensburg über das Thema „Für christliche Liebe und soziale Gerechtigkeit", Weihbischof Msgr. Fischer über die Not unserer Zelt außerdem in'einer Jugendversammlung Domkapitular Dr. Kaim über die Aufgaben des katholischen Jungvolks.
Riedlingen, 26. Okt. Geringer Wild best and. Seit dem 16. Oktober, dem Beginn der Hasenja-ad, sind im Bezirk schon einige Treibjagden veranstaltet worden, die jeweiligen Schußergebnisss sind jedoch gering. Die Jäger klagen, daß der Wildbestand durch den letzten langen Winter in erschreckendem Maß zusammengeschrumpft sei.
Ravensburg, 26. Okt. Freisprechung. In Enget- weiler Gde. Bergatreute OÄ. Waldsee hatte, wie seinerzeit berichtet, der 21 I. alte Sohn des Landwirts Birk in der Nacht auf 1. Juni d. I. in dem abseits vom Wohnhaus stehenden Psründnerhaus, wo er schlief, die 17 I. alte Fabrikarbeiterin Bernhardine Hirler aus der Nachbarschaft, Tochter eines verstorbenen Bürstenmachers, durch einen Schuß aus einem Jnfanteriegewehr durch die Tür tödlich verletzt. Das Mädchen hatte daheim wegen zu langen Ausbleibens keinen Einlaß mehr erhalten und wollte offenbar in dem Psründnerhaus übernachten. Es hatte jedoch aus wiederholten Anruf des Birk keine Antwort gegeben. Das erweiterte Schöffengericht Ravensburg hatte den jungen Mann wegen fahrlässiger Tötung zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Die Strafkammer als Berufungsinstanz sprach ihn aber frei, indem vermeintliche Notwehr gegenüber einem vermuteten Einbrecher angenommen wurde.
Alm, 26. Okt. Ein früherer PolizeLbeamrer als Straßenränder. Bei dem festgenommenen Straßenränder handelt es sich um einen früheren Schuh- polizeibeamten, der aber schon in der Polizervorschule wegen Unregelmäßigkeiten entlassen worden war.
Schneegestöber haben verschiedene Verkehrsstörungen und Anfälle verursacht.
Singen a. H.. 26. Okt. Schmuggelauto. Deutsche Grenzbeamte beschlagnahmten auf der Landstraße Gott- madingen—Singen ein schweizerisches Lastauto, durch das 50 Zentner Kaffee eingeschmuggelt werden sollten. Vier Personen wurden verhaftet.
Verbandslagung
der Gemeinnützigen Bauvereine Württembergs
Heilbronn, 26. Okt. Unter dem Vorsitz von Oderbaurat D a s e r - Stuttgart fand hier am Sonntag der 22. Verbarchstag der Gemeinnützigen Bauvereine Württembergs statt. Oberregierungsrat a. D. Dr. Weber-Berlin hielt einen Vortrag über die wichtigsten Gegenwartsfragen für den gemeinnützigen Wohnungsbau.
Die Forderungen, die der Redner aufstellte und die auch in der an den Vortrag sich anschließenden Erörterung zum Ausdruck kamen, fanden ihren Niederschlag in einer Entschließung, in der es als die dringendste Aufgabe bezeichnet wird, den geschaffenen Mohnraum durch Trag- barmachung der Mieten und der Zinslasten zu erhalten. Die Senkung der Zinsen ist notwendig im Interesse von Kreditinstituten und Wohnungsinhabern: die Wiedsrankur- belung der Bauwirtschaft liegt im Interesse von Bauhandwerk und Wohnungssuchenden. Zur Aeberwindung der Schwierigkeiten ist erforderlich: 1. Weitererhebung der Ge- bäudeentschulbungssteuer und Verwendung dieser Mittel im seitherigen Amfang für die Wohnungswirtschaft: 2. Verlängerung der Gebäudesteuerfreiheit für die in den Jahren 1924 bis 1930 erstellten Wohnungen: 3. allgemeine Senkung der Zinssätze für Baudarlehen: 4. Aussetzung der Tilgung der Randarlehen bis zum Eintritt besserer Verhältnisse und Bereitstellung öffentliürer Mittel zur Senkung der Zinssätze für die in den Jahren 1924—1930 dem gemeinnützigen Wohnungsbau von der Württ. Kreditanstalt gewährten Baudarlehen. 5. Bereitstellung von Mitteln für die endgültige Finanzierung begonnener Wohnungsbauten. Im Interesse der betroffenen Bolkskreise und der geordneten Erhaltung des geschaffenen Wohnraums ersucht der 22. ordentliche Verbaudstag des Verbands der gemeinnützigen Bauvereine Württembergs Landtag und Regierung dringend, die geforderten Maßnahmen mit größter Beschleunigung durchzuführen.
Der nächste Verbandstag findet in Kornweftheim statt, dessen Vau- und Sparverein 1932 sein 25. Jubiläum feiern kann.
Nagold, den 27. Oktober 1931.
Es gibt Menschen, die an der Freude nur den Verlust schätzen, das heizt, sie können sie nur in der Erinnerung genießen.
Beerdigung von Brauereibesitzsr Gustav Mayer
In den Tagen, in denen so viel auf dieser Erde stirbt, wo die Natur zur Ruhe geht, hat auch einer aus-der menschlichen Gemeinschaft den Weg in eine andere Welt gefunden. Selten zahlreich war das Trauergeleite aus der Stadt und dem Bezirk, das den so jäh aus dem Leben geschiedenen Brauereibesitzer und Kronenwirt Mayer zu seiner letzten Ruhestätte begleitete. Der amtierende Geistliche fand ein wahrlich Hohes Lied aus den Verstorbenen als Menschen, als Freund und Bekannten, als deutschen Bürger und vor allen Dingen auch als Vater. Seinen trostreichen Worten legte er die Losung des Tages „Der Herr wird dich immerdar führen und deine Seele sättigen in der Dürre und deine Gebeine stärken" zu gründe. Der Sarg senkte sich nun langsam in die Erde und über das Grab hinaus wuchteten die drei Kanonenschläge als Abschiedsgrüße für den Soldaten und Kriegsteilnehmer. Für die Altersgenossen sprach Präzeptor Wieland und betonte, wie sie es gar nicht fassen könnten, daß ihr Gustav Mayer nun nicht mehr unter ihnen weilen würde. Ihre besondere Teilnahme gelte den verwaisten Kindern. Zwei Dinge seien es, die sie mit dem Tod versöhnen könnten, einmal der schnelle und sanfte Heimgang, der nicht zum Bewußtsein kommen ließ, was nun aus seinen Lieben wird, und zum andern: die Pflichterfüllung bis Zum äußersten, die sich die Kinder zum Beispiel nehmen sollten, dann wäre es, als ob der Vater immer bei ihnen weile. Weitere Kränze wurden vom Bezirkswirteverein durch Vorstand Fortenbacher und vom Militär- und Veteranenverein durch Kamerad Hermann Kapp niedergelget. Kam. Kapp hob hervor, wie der Verstorbene als Soldat nur Treue und Pflichterfüllung gelärmt habe, so habe er sein Leben der Familie und seinem Vaterland und auch dem Militär- und Veteranenverein gegenüber eingestellt. Dann erklang das Lied vom guten Kameraden, durch die Stadtkapelle vorgetragen, und kaum einer wird gewesen sein, dem bei diesem Lied, das am gestrigen Beerdigungstag so ganz besonders wahren Inhalt hatte, ^>as Auge trocken blieb. Der Ver. Lieder- und Sängerkranz standen im Dienst der Totenfeier.
Nun ruht auch er da draußen auf dem Hofe des Friedens, an dessen ernsten Mauern alle Unrast und alle Hast verbranden, Friede umweht die Denkmäler der Liebe und seine Ruhestätte und Schweigen liegt über seinem Grab, an dem ein Berg von Kränzen Wache hält. Friede wird auch wieder einziehen in der Hinterbliebenen Herz, wenn sie auf dem Gottesacker mit dein Verstorbenen Zwiesprache halten, der wilde Schmerz und die laute Klage werden verstummen und ein liebevolles Gedenken und Danken wird ach über Grab und Veraangenheit breiten. Ruhe in Frieden!
Großer bunter Abend in Nagold
Am Samstag, den 7. November findet hier im Trau- bensaal ein äußerst vielseitiger „Bunter Abend", veranstaltet von ersten Stuttgarter Künstlern, unter Leitung des durch Rundfunk bestens bekannten Bortrags-Hümoristen Walter Eberhard., statt. Gerade in der heutigen schweren
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Zeit ist es unbedingt notwendig, daß das Publikum durch Gesang, Humor, Tanz, dem grauen Alltag entrückt wird. Es wirken nur auserlesene Stuttgarter Künstler mit und zwar: Max von W i st i n g h a u s e n, Ellen Beck, Walter Maurer, Erika Stein und Walter Eberhard, Letzterer, welcher als Vortragskünstler weit bekannt ist und mit großem Erfolg im letzten Winter in Leipzig, Nürnberg, Chemnitz, Hannover, Vraunschweig, Kassel, Koburg usw. aufgetreten ist, übernimmt auch die Ansage. Die musikalische Leitung hat Herr Kapellmeister Erich Beck. Das Programm ist äußerst reichhaltig. Die Preise sehr niedrig. Der Vorverkauf findet in der Buchhandlung G. W. Z a i s e r statt. (Näheres siehe Inserat.)
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Vortrag.
Heute abend 8K Ahr findet im Löwensaal ein Bortrag von Dr. Heymann - Berlin über das Thema „Der Tod sitzt im Darm" statt. Wir machen auf besonderen Wunsch hierauf nochmals aufmerksam.
Lehrerbildungsanstalten. Gemäß einer Entscheidung des Ku-lt'min-isteriums vom 20. Oktober d. I. findet im Frühjahr 1932 eine Aufnahme in die Lehrer- und Lehrermnenbil- dungsanstalten im Bereich der Oberschulbehörd-en nicht statt.
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Die Schulhauseinweihung in Berneck
Am Ernte- und Herbstdankfest fand die feierliche Einweihung des neuerbauten Schulhauses in Berneck statt. In erster Linie kam der Dank schon bei dem Festgottesdienst droben im schmucken Kirchlein zum Ausdruck, als Stadtpfarrer Fischer in seiner eindrucksvollen Festpredigt über Hebräer 13, 7—9 den Seegen Gottes für das neue Haus erbat. Nach beendetem Gottesdienst fand der Abschied vom alten Schulhaus neben der Kirche statt. Kräftig erscholl hier oben vom Berg das Lied „Sollt ich meinem Gott nicht singen" zu Tal, wo das neue Schulhaus seinen Platz gefunden hat. Lehrer Zimmmermann brachte in seinen feinsinnigen Abschiedsworten den Gefühlen des Dankes für den Dienst des alten Echulhauses Ausdruck. — Die Schulkinder sangen dann unter Leitung ihres Lehrers mit ihren frischen Stimmen ein Volkslied. Dann bildete sich der Zug, der sich zum neuen geschmückten Schulhaus begab, von welchem lustig die Fühne im Winde flatterte und vor welchem die Schulhauseinweihung stattfand, da einer der
Schnlsäle, so stattlich und geräumig sie auch sind, die Festteilnehmer nur zu einem kleineren Teil hatte fassen können. Zunächst ergriff Architekt Müller-Stuttgart, der Erbauer des Schulhauses, das Wort. Er gab ein Bild von dem Werden des Schulhauses und betonte, daß dieses vor allem ein Zweckbau sei, unter welchem Gesichtspunkt er betrachtet werden müsse.
Bürgermeister Kal mb ach entbot den Festgästen, von denen besonders Landrat Banking er, Schulrat K n ö d l e r, Dekan Otto und Landtagsabgeordneter Körnerzu nennen sind, den Lehrern und Ortsvorstehern etc. im Namen der Stadtgemeinde herzlichen Willkommgruß. Er gedachte besonders der Verdienste des verstorbenen Oberlehrers Schwarzmaier, der bekanntlich Ehrenbürger der Stadt war, schilderte, wie die wachsende Schlllerzahl und die Notwendigkeit der Anstellung eines zweiten Lehrers die Gemeinde vor der Notwendigkeit eines Schulhausneubauss gestellt habe und dankte vor allem Baron Alfred v. Eültlin- gen für seine Fürsprache beim Kultministerium zur Erlangung eines entsprechenden Beitrags zum Schulhausneubau. Wenn man jetzt das Schulhaus fertig sehe, könne es für niemand mehr ein Zweifel sein, daß die jetzige Lösung der Schulhausfrage die richtige sei. Architekt Müller habe das Schulhaus, samt Einrichtung und allen Ankosten, um 40 000 Mark erbaut. — Alsdann ergriff Landrat Bai- tinger dasWort und hob hervor, daß der ganze Bezirk am heutigen Festtag mit herzlicher Mitfreude teilnehme. —- Schulrat Kn ödIer überbrachte im Aufträge des Kultministeriums, des Staatspräsidenten und Ostdrschulrats die Glückwünsche und fügte diejenige des Bezirksschulrates bei. Baron Alfred v. Ellltlingen die der Gutsherrschaft und Dekan Ott o-Nagold übermittelte die Wünsche namens des evangelischen Kirchenbezirks. — Hauptlehrer Leuze beglückwünschte namens der Lehrer die Gemeinde Berneck zu dem schönen Haus, das eine Zierde des Ortes sei. Mit dem Lied „Deutschland, Deutschland über alles" wurde die stimmungsvolle Schulhausfeier beschlossen und zur Besichtigung des Schulhauses eingeladen. Bekanntgegeben wurden noch Glückwunschtelegramme und Stiftung eines Bildes, das Landtagsabgeordneter Körner der Schule übergab. Später fand im „Waldhorn" noch eine Nachfeier statt, bei der Bürgermeister Pfizenmaier noch die Glückwünsche der Stadtgemeinde Altensteig übermittelte.
Emmingen, 26. Okt. Silberne Hochzeit. Vergangenen Sonntag feierte Möbelsabrikant Eottlieb Huber und seine Ehefrau Kathr. geb. Köhle, das Fest der silbernen Hochzeit. Am Vorabend ehrte der hiesige Liederkranz un ter Leitung von Hauptl. Reiber sein über 25 Jahre lang aktives, treues Mitglied mit einem Ständchen. Vorstand Joh. Martini entbot dem Jubelpaar die herzlichsten Glückwünsche zu ihrem Freudentag und wünschte beiden nach weiteren 25 Jahren in Gesundheit und Rüstigkeit im goldenen Schmuck feiern zu dürfen. Auch die Musikkapelle unter persönlicher Führer ihres Dirigenten Kayfer erfreute sie am Sonntag mittag mit etlichen Weisen und ließ durch ihren Vorstand, Lehrer E e o r g i, ebenfalls die herzlichsten Glückwünsche übermitteln.
Wildberg, 26. Okt. Treibjagd. Auf der heutigen Treibjagd wurden 8 Hasen und 2 Füchse zur Strecke gebracht. Dies ist ein Ergebnis, das sich im Verhältnis zu anderen Treibjagden sehen läßt. In den meisten Revieren unseres Bezirkes haben nämlich der vergangene harte und schneereiche Winter und das nasse Frühjahr dem Wildbestand stark zugesetzt.,
Untertalheim, 26. Okt. Bürgermeisterwahl. Am Samstag nachmittag fand hier die Ortsvorsteherwahl statt. Von 434 Wahlberechtigten haben 324 abgestimmt. Auf den seitherigen Ortsvorsteher, Bürgermeister Klink, entfielen 314 gültige Stimmen, so daß er nun auf 15 Jahre einstimmig wiedergewählt ist. Bürgermeister Klink, der in diesem Jahre auf eine 25jährige Amtstätigkeit als Ortsvorsteher in hiesiger Gemeinde zurückblicken kann, hat durch die rege Wahlbeteiligung und die einstimmige Wiederwahl einen erneuten Beweis des Vertrauens der hiesigen Einwohnerschaft erfahren. Möge sich die Wahl, die in eine schwere Zeit fällt, zum besten der hiesigen Gemeinde auswirken!
Altheim, 26. Okt. Mühlcnbrand. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag brach in der unteren Mühle, Besitzer Anton Faßnacht, Feuer aus, dem das ganze allerdings unbewohnte Gebäude zum Opfer fiel. Die Vrand- ursache konnte noch nicht festgestellt werden.
Hörschweiler, 26. Okt. Bürgermeister Vurkhardt wiedergewählt. Die zweite Amtsdauer des Bürgermeisters Burkhardt in Hörschweiler läuft am 31. Dezember ds. Js. ab. Bei der am letzten Samstag unter der Leitung von Landrat Knapp stattgefundenen Wahl haben von 155 Stimmberechtigten 93 abgestimmt ^ 60 Prozent. Gültige Stimmen wurden 91 abgegeben, wovon der seitherige Ortsvor- steher 90 Stimmen erhalten hat. Bürgermeister Vurkhardt gilt somit als gewählt.
Wildbad, 25. Okt. Vorsicht, wenn Sie in geheiztem Zimmer schlafen! Samstag früh wurde in der Wohnung des Eugen Lipps jun. festgestellt, daß infolge Ausströmens von Kohlenoxyd aus einem Dauerbrandofen die beiden Eheleute Lipps jun. und dessen Ehefrau Emma, geb. Schober, durch Einatmen des Kohlenoxyds bewußtlos im Bette lagen. Nach sofortigen Wiederbelebungsversuchen von Aerz- ten und Sanitätskolonne mußte man die Wahrnehmung machen, daß die Ehefrau tot war und nur der Gatte noch ein schwaches Lebenszeichen von sich gab.
Letzte Nachrichten
Communique über die politischen Besprechungen mit dem italienischen Außenminister.
Berlin, 27. Okt. Anläßlich der Anwesenheit des italienischen Außenministers Erandi in Berlin haben zwischen ihm und dem Reichskanzler eingehende politische Besprechungen stattgefunden Anknüpfend an den freimütigen Gedankenaustausch, den der Reichskanzler bei seinem Besuch in Rom mit dem Chef der italienischen Regierung vernehmen konnte, wurden in diesen Besprechungen alle die großen politischen und wirtschaftlichen Probleme internationaler Art einer Erörterung unterzogen, deren Lösung von Tag zu Tag dringlicher wird. Bei der Aussprache, die mit vollster Offenheit und in freundschaftlichster Gesinnung geführt wurde, ergab sich weitgehende Aebereinstimmung in der Beurteilung der Lage und der Notwendigkeiten, die sich aus ihr ergeben. Insbesondere kam auf beiden Seiten die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß die wirksame Bekämpfung
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