Montag, den 8. Oktober 1131

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zu vermeiden, was die Gegensätze verschärfen könnte. Der ! Win?er werde schwer und die Industriellen seien bereit, mit den Gewerkschaften zusammenzuarbeiten.

Aus aller Mell

Lipkon s. Der bekannte Londoner Teegroßhändler Th» ! mas Johnfione Lipton ist am 2. Oktober gestorben. Der ! LrptomTee", eine von Lipton bereitete Mischung von Cey- ! lon- arid chinesischem Tee, ist in der ganzen Welt bekannt ! geworden. >

Verlängerung der Schulferien aus Ersparnisgründen. ^

Die Hamburger Oberschulbehörde hat die Herbstferien der ihr unterstellten Staatsschulen und der Pflichtberufsschulen ! aus Ersparnisgründen bis 21. Oktober verlängert. ,

Noch nich» dagewesen. In Dortmund wurde ein in einer ! Gießerei beschäftigter 17jähriger Bursche verhaftet, der falsche Fünfzigpfennigstücke herstellte und durch seine 13iäh- j rige Schwester vertreiben ließ. Die gegossenen Münzen waren mangelhaft, trotzdem gelang es dem Geschwisterpaar, sine größere Anzahl abzusetzen.

Tragischer Fall vor dem Arbeitsgericht. Ein erwerbs­loser Kaufmann in Berlin gab auf seine Freundin, eine 18jährige Kontoristin, in einem Hotel zwei Schüsse ab und. erschoß sich dann selbst. Das Mädchen mußte mehrere Wochen ! im Krankenhaus bleiben, und ihr Arbeitgeber verweigert? > für diese Zeit die Gehaltszahlung, da sie den Unglücksfall ! selbst verschuldet habe. Das Arbeitsgericht, das sich mit der ! Klage der Kontoristin auf Zahlung des Gehalts beschäftigte. ! gab dieser Klage in vollem Umfange statt. Der Vorsitzende i betonte, daß der Vorfall nicht als typische Gefahr anzusehen l und die Krankheit der Klägerin nicht selbst verschuldet sei.

Neues französisches Unterseeboot. In Toulon ist ein neues Unterseeboot, der Rubis, vom Stapel gelaufen. Die­ses Unterseeboot soll hauptsächlich dazu dienen, Minen zu l legen. Es hat eine Wasserverdrängung von 700 Tonnen, ist ! 66 Meter lang und 7,1 Meter breit. Es läuft zwölf Knoten. !

Französisches Postflugzeug verbrannt. Das in westlicher l Richtung von Karachi (Indien) abgegangene französische ! Postflugzeug ist in der Nähe von Lasbela in Brand geraten ! und abgeskürzt. Drei der Insassen wurden schwer verletzt. j

Was kostete die Entdeckung Amerikas? Wie aus Doku­menten im Archiv zu Genua hervorgeht, war die Entdeck, kung Amerikas ein billiges Geschäft für die spa­nische Krone. Die Gesamtckosten der Entdeckungsreise Co- lumbus' beliefen sich auf nicht ganz 2 9 0 ü 0 Mark. ^ An Ausgaben für einzelne Posten ergibt sich folgendes: > Ausrüstungskosten der drei Schiffet 11 200 Mark, Jahres­gehalt des Admirals Columbus 1280 Mark, Gehälter der Kapitäne der beiden anderen Expeditionsschiffe je 720 Mark, Sold für jeden Matrosen 117 Mark. Allerdings hatte da» mals das Geld einen ganz anderen Wert als heute.

Nagolder TagülattDer Gesellschafter"

Sendefolge der Stuttgarter Rundfunk A.-E.

vienstag, ». Ditoben

6.16: geitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.16: Wetterbericht. 10.00: Schallplatte». 11 . 00 : Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05; Funkaier» bungskonzert. 12.35: Schallplattenkonzert. 1S.S0: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplatten. 14.30: Englischer Sprachunterricht. 16.30: Vortrag: Das Dienstjahr der Frau. 17.05: Konzert. 18.30: Zeitangabe. 13.40: Vortrag: Aus der Geschichte des Zuckers. 18.05: Vortrag: Max Eyth. 19.30: Zeit­angabe, Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.45: Schrammelmusik. 20.15: Spanische Bilderbogen, Hörspiel. 21.15: Lieder und Äammsrmujik. 22.15: Zeitbericht: Gandhi am runden Tisch mit England. 22.55; Wetter­bericht, Nachrichten, Tanzmusik.

Mittwoch, 7. Oktober:

6.10: geitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.15: Wetterbericht. 10.00:

Schallplatten. 11.00: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05: Funkwer­bungskonzert. 12.35: Schallplatten. 12.55: Rauen«, Zeitzeichen. 13.00: Schallplatten. 13.30: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 15.30: Bastelstunde für Kinder. 16.30: Liederstund«. 17.05: Konzert. 18.30: Zelt- angabe. 18.40: Vortrag: Reis, nach gentral-Asten. 18.05t Bortragi 100 Minuten Funkhaus in Neuyork. 18.30: Zeitangabe, Wetterbericht, Land­wirtschaftsnachrichten. 10.45: In einem Kaii-Bergwerk. 20.30; Violinkonzert. 21.15: Kriegslieder. 22.15: Wetterbericht, Nachrichten, Funkstille.

Donnerstag, I, Oktober:

5.10: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.15: Wetterbericht. 10.00:

Schallplatten. 11.00: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05: Funkwer- bungskonzert. 12.35: Schallplattenkonzert. 13.30: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplatten. 14.30: Spanischer Sprachunterricht. 15.80: Stund« der Ju­gend. 10.30: Vortrag: Beethoven und die Frauen. 17.05: Konzert. 18.30; Zeitangabe. 18.40: Bortrag: Freundschaft. 10.05: Bortrag: Politisch» Kari­katuren in Deutschland. 18.30: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwlrtschafts- Nachrichten. 18.40: Lyrik von Friedrich o. Loaau und Christian Günther. 20 . 00 : Bunter Abend. 22.15: Wetterbericht, Nachrichten, Bunter Abend.

Freitag, 8. Oktober,

0.10: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.15: Wetterbericht. 10.00»

schallplatten. 10.45: Funkwerbungskonzert. 11.00: Nachrichten. 12.00: Wetter­bericht. 12.05: Funkwerbungskonzert. 12.35: Schallplatten. 12.55: Nauener Zeitzeichen. 13.00: Schallplattenkonzert. 13.30: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 14.80: Englischer Sprachunterricht. 16.30; Von der schwäbischen Kleinpresse. 17.05: Konzert. 13.30: Zeitangabe, Landwirtschafts- Nachrichten. 18.40: Vortrag: Allerlei Kuriosa aus der guten »Len Zeit. 18.05: Vortrag: Neu« Arten der Narkose. 18.30: Zeitangabe, Wetterbericht. 10.45: Anekdoten. 20.00: Eymphoniekonzert. 22.00: Sportporbertch^i Wetter­bericht, Nachrichten, Tanzmusik.

Samstag, 1». Oktober;

S.IO: Zeitangabe, Wetterbericht, Gymnastik. 7.15: Wetterbericht. 10.00:

Schallplatte». 11.00: Nachrichten. 12.00: Wetterbericht. 12.05; Funkwer- bungskonzert. 12.35: Schallplattenkonzert. 13.30: Nachrichten, Wetterbericht, Schallplattenkonzert. L5.15: Stunde der Jugend. 10.20: Vortrag: Alt- Straßburg. 17.05: Konzert. 18.30: Zeitangabe. 18.40: Bortrag: Erinne­rungen an Fridtjof Nansen. 18.05: Spanischer Sprachunterricht. 18.30: Zeitangabe, Wetterbericht, Sportbericht. 10.45: Lieder der Arbeit. 20.30: Schön war's doch, heitere Hörbilder. 21.45: Dr. Frederich spielt auf der singenden Säge. 22.15: Wetterbericht, Nachrichten. Tanzmusik.

Das Zweitreisprogramm ein wirtschaftlicher Schlager. Die Firma Dr. Gg. Seibt, Berlin-Schöneberg, bringt jetzt eitle Radio- apparate-Serie von Volksempfängern mit drei und vier Röhren, ein Einkreis-Dreier, zwei Zweikreis-Dreier mit Schirmgitterrohren und ein Zweikreis-Vierer auf den Markt. Dabei liegt der teuerste Apparat, nämlich der Vierer, noch unter 200 RM. ohne Röhren. Der E i n k r e! s empsänger verlangt für Fernempfang Hoch­antenne, sämtliche Zweikreisempfänger jedoch nur Innenantenne, wobei der Vierer sogar untertags guten Fernempfang gibt. Di» Höchstleistungsgerät« mit drei und vier Kreisen erzielen Tag und Nacht Lautsprecher-Europa-Empfang. Diese Empfänger sind mit einem dynamischen Lautsprecher zu einer künstlerischen Einheit verbunden, so daß ein Universal-Musikinstrument höchster Klang- rsinheit entstand.

Handel und Verkehr

Die MarMac-e !

Die unübersichtliche Lag« am B u t t e r m a r k t infolge der eng- ! tischen Währungskrise ist noch nicht restlos geklärt, da nun auch die j nordischen Länder den Goldstandard verlassen haben. Fest steht nur, daß sich die Preisgrundlage im allgemeinen nach unten ver­schoben hat. In voriger Woche verlief daher der Handel ziemlich ruhig. Üagerbildung ist kaum zu verzeichnen, da das Angebot mäßig blieb. Gegen Monatsende bewegte sich auch der Verbrauch in engen Grenzen, mit Ausnahme etwa der billigeren Sorten, und so ! sah sich die Kemptener Börse genötigt, die Notierung von 102108 i Mark am 23. September auf 99105 Mk am 30. September herab­zufetzen. Bei der noch ungeklärten Lage und angesichts der im Handel vielfach auftretenden Zahlungsschwierigkeiten lassen sich für die nächste Zeit Aussichten kaum Voraussagen.

Auch im Käsegeschäft spielt« di« allgemeine Unsicherheit herein; es blieb ruhig. Von Ansätzen zu einer Belebung ist nichts zu spüren, eher vom Gegenteil, doch blieb der Rückgang der Nach­frage immerhin in mäßigen Grenzen, so daß Kempten die Notierung von 95102, 8590 und 737? aufrechterhalten konnte.

Nicht viel anders sieht es auf dem Eiermarkt aus. Die Nachfrage ließ gegen Monatsende erheblich nach, wenigstens für Markeneier, während bei leichteren Sorten der Absatz nicht wesent­lich geringer war. Kühlhauseier kamen in größeren Mengen zu Markt. Wenn sich trotzdem die Preis« für Frischeier um 1 Pf. und für Landeier um Pf. erhöhen konnten, so ist dies auf das geringere Angebot und den saisonmäßigen Rückgang der Erzeugung zurückzuführen.

Die Schlachtoiehmärkte verliefen fast durchweg unbefrie­digend. Der Absatz in den Metzgerläden stockt. Verhältnismäßig gut hielt sich der Stuttgarter Markt. Die Preise für Ochsen konn­ten sich hier halten, während anderwärts meist sinkende Preise und Ueberstand gemeldet werden. Das norddeutsche Weideoieh kommt in großer Zahl und in ungenügender Qualität auf die Märkte und drückt die Preise. In Kälbern war das Geschäft langsam, doch blieben in Süddeutschland, mit Ausnahme von Nürnberg, das einen Abschlag von 2 Mk. Halle, die Preise unverändert, beste Kälber waren gesucht. Schweins erzielten wegen kleineren Auftriebs um 1 Mk. erhöhte Preise; für Fettfchweine wurden in Stuttgart 2 bis 3 Mk. mehr angelegt als in der Vorwoeli n

Es ist beachtenswert, daß der S ch w « i n e b « st a n d in Deutschland gegenwärtig eine bedeutende Höhe erreicht hat. Nach der Schweinezwisä-enzählung vom 1. September d. I. sind es rund 25,4 Millionen Stück. Auf den Kopf der Bevölkerung berech­net, ist die Zahl jedoch kaum höher als in der Vorkriegszeit. Von Bedeutung für die Beurteilung, ob durch den großen Schweine­bestand «in Ueberangebot zu befürchten sei, ist die Feststel­lung der Altersgruppen der Schweine, wie sie, nacheinander an den Markt kommen: Die Gruppen, die im nächsten Halbjahr den Auftrieb liefern, sind noch um 12 v. H. stärker als im Vorjahr. Bei den Milchschweinen ist nur noch ein Mehr von 4 o. H. vor- ! Händen. Der gesamte Mehrbestand wird voraus- ! sichtlich bis Sommer 1932 aufgebraucht sein. Die trächtigen Sauen dagegen haben sich um 10 o.H. vermindert und sind damit auf den Bestand von 1929 zurückgegangen, die Zahl der Jungsauen hat sich sogar um 30 o. H. vermindert. Diese Zusam­mensetzung des Schweinebestands weist darauf hm, daß zwar bis zum Frühsommer 1932 noch mit großen Austrieben und Verhältnis- ! mäßig ungünstigen Preisen zu rechnen ist. Für di« später« Zeit wird sich der Rückgang aber in sinkenden Auftrieben auswivken. lim einer Verknappung vorzubeugen, erscheint es erforderlich, die Nachzucht nicht noch weiter einzuschränken.

Lohnkündigung bei der Reichspost

Die Deutsche Reichspost hat di« Löhne der Arbeiter zum 31 Ok­tober gekündigt. Die Kündigung ist zum Zweck der Lohnkürzung, wie in der Zweiten Notverordnung vorgeschrieben ist, erfolgt. Die Deutsche Postgewerkschast hat als Tarisorganisation gemeinsam mit anderen Personalorganisationen beim Reichspostminister und Reichskanzler hiergegen ernste Vorstellungen erhoben. Di« Lohn-

Verhandlungen werden voraussichtlich in der zweiten Hälft» des Oktober im Reichspostministerium stattsinden.

Der Personalabbau der Lufthansa

Wie bereits berichtet, sollen von dem etwa 1500 Mann betragen­den Personal der Lufthansa etwa 15 o. H. abgebaut werden. Da­neben wird dem gesamten fliegenden Personal gekündigt, um die Gehälter zu senken. Dies betrifft etwa 140 Flugzeugführer, von denen rund 30 entlassen werden. Die Ausbesserungsarbeiten werden künftig aus die Hauptwerkstätte in Staaken in der Haupt­sache beschränkt. Ein Teil des nicht mehr verwendeten Fliegerper- sonals soll im Bodendienst und in der Verwaltung Verwendung fin­den. Welche Flugstrecken im Inland aufgegeben werden, steht noch nicht fest.

Berliner Pfundrur-. 3. Okt. 16.28 G., 16 32 B.

Reichsbankdiskonk 8, Lombard 10 Prozent.

privaidiskont 8 Prozent kurz und lang.

Die Großhandelsmehzahl vom 30. September ist mit 107,6 gegenüber der Vorwoche um 0,6 v. H. gesunken.

Ein neuer Welthandelsplah für Gold? Seit England den Gold» standavd aus-gegeben hat, sehen sich die Goldminen der Welt, be­sonders Südafrikas, gezwungen, nach einem neuen Handels­latz für das Gold zu suchen. Besonders Antwerpen, Amster- am und schließlich auch ein französischer Hafen, von denen sich Le Havre am besten eignen dürfte, werden in Erwägung gezogen. Am meisten Aussicht dürste Antwerpen haben.

Die Preise für englische kohlen wurden am holländischen Markt um 1520 v. H. herabgesetzt.

Die Entlastung des kartoffelmarkles durch die bekannten Maß­nahmen des Reichsernährungsministeriums wird auf etwa 2,5 bis 2,6 Millionen Tonnen geschätzt, und zwar 1. durch Lombardierungs­kredit für Kartoffelstöcken 150 000 Tonnen Kartoffeln, 2. Sprozen- tiger Verwendungszwang von Kartoffelmehl für die Weizenmehl verarbeitenden Betriebe 6700 000 To., 3. Erhöhung des Brenn­rechts und der Spirituspreise für landw. Brennereien 1,75 Mil­lionen Tonnen.

Amerikas Goldvcrlusle. Seit der Währungskrise in England, also seit 11 Tagen, haben die Vereinigten Staaten einen Goldoer­lust von 278 Will. Dollar (rund 1,17 Milliarden Marks zu ver­zeichnen. Don diesen Goldkäufon durch das Ausland sind aber nur 27 Will. Dollar verschifft worden, das übrige blieb vorläufig in den Bundesreservebanken.

Verschlechterte Lage d«r Rlekc-llwarenindustrle. Nach dem Be­richt des Reichsbunds der deutschen Metallwaren-Industri« hat sich die Lage weiter verschlechtert, selbst die saisonmäßige Belebung ist diesmal ausg-oblisben. Die Leipziger Messe brachte keine Belebung, und viele Firmen haben auf den Besuch der Messe verzichtet. Der ausländische Wettbewerb wird auf dem deutschen Markt immer stärker, besonders in Musikinstrumenten und Beleuchtungsartikeln, während die deutsche Ausfuhr durch die hohen Zölle des Ausland» gedrosselt wird.

Blasse,Kündigungen ln Oskoberschlessen wegen der pfundenlwer- lung. Polen befürchtet von der englischen Währungskrise groß» Verluste für die Kohlen- und Eisenindustrie. Die Kattowitzer AG. und die Königs- und Laurahütte haben daher sämtlichen tariflichen, und außertariflichen Angestellten und Beamten, mindestens 8000, darunter auch höhere Beamte, gekündigt. Ein großer Teil der Gekündigten soll nur zu schlechteren Bedingungen wieder eingestellt werden.

- Eine Absatzstockung ist in der deutschen Ausfuhr der Drahtver- feinerungstndustri« infolge der Entwertung des Sterlingkurses M« getreten.

Tarlfstreit im würkk. Gastwirl»g«n>erb«. Der bereit» gemettzrk«

Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses in der Tarisstreitsache ,m württ. Gastwirtsgewerb« ist von den Arbeitnehmern abgelehnt worden. Die Arbeitgeber haben den Schlichter für Südwestdeutsch­land für die Berbindltchkeitserklärung des Schiedsspruchs angerufen. Inzwischen ist auch der Lohntarif für Württemberg auf 1. Januar 1932 von den Arbeitnehmern gekündigt worden.

Der Teilausstand im Ruhrbergbau hat weiter stark abgenommen.

Der hafenarbeiterstreik in Danzig ist am Samstag aufs neu« aufgeflammt, so daß die Technische Nothilf« fast ausschließlich da» Laden und Löschen der Schiffe ausführen muht«.

Zahlungseinstellungen: Hansabank G. m. b. H.. Ess«,. I. Daniel Haas AG., Tabakfabrik in Dillenburg. Deutschs Mittelstandsbank AG. Berlin. Aktienkapital 600 000 -ll. Die Dank wurde durch den Zusammenbruch der Beamtenbcmk Ende 1930 stark in Mitleidenschaft gezogen. Leinen- und Bammvollindustri« AG. Schweidnitz (Schlesien). Schulden 275 000 ^

Möbelhaus und Sparbank A. EIck Söhn« tn Esten. Musik- automatenfabrik Krebs u. Klenk in Hanau. Uebechhuldung 420 000 Mk. Mech. Flachsspinnerei Grützner u. Faltis in Hetnitz bei Bautzen (Sachsen). Uebsrschuldung 1,8 Mtll. Mk. Bankgeschäft Jaschwitz u. Sommer in Memel. Verbindlich, leiten 1,25 Mill. Mk.

Line Leipziger Bank schließt die Schalter. Die Dank für Handel und Gewerbe AG. in Leipzig hat die Zahlungen eingestellt und strebt einen einjährigen gerichtlichen Zahlung' rufschub an. Die Ein- lagen befinden sich in Ordnung. Die Bank soll durch stark» Ab- Hebung von Spareinlagen und di« Pfundkris« in dir Schwierigkeiten gebracht worden sein.

Die Bankenkrise in Amerika. In den ersten drei Woche,, des September sind in den Vereinigten Staaten 67 Banken zujarmnen- gsbrochen.

»

Berliner Gelreldepreise, 3. Okt. Welzen märk. 21.402170, Roggen 18.7018.90, Braugerste 15.7017.20, Futter- und Indu- striegerste 14.9015.60, Hafer 13.7014.50, Weizenmehl 2732, Roggenmehl 01 etwa 70proz. 26.5029, Weizenklei« 10.30 bis 10.50, Roggenkleie 9.259.50.

Magdeburger Zuckerpreise, S. Okt. Innerhalb 10 Tags« 31.75 bis 31.50, Ott.-Dez. 31.50. Tendenz: stetig.

württ. Ldeimeiallpreis«, 3. Okt. Feinstlber Grundpreis 43.70 Mark je Kg.

Berliner Metallmarkt, 3. Okt. Elektrolytkupser prompt oif Hamburg, Bremen, Rotterdam 69.

Bremen, 3. lKt. Baumwoll« Middl. Unio. Stand, loco: 6.61.

Märkte

Fruchtschranne Nagold.

Markt am 3. Oktober 1931

Verkauft:

Weizen 39,31 Ztr. Saat-Dinkel 2,00

, Roggen 6,00 . Gerste 10,50 ,

Haber 26,38 ,

Preis pro Ztr. § » §

» » »

» » -

» äk

12.50-14.50 , 14.00

, 14.00

, 11.00 , 7.25-12.00

Bei starker Zufuhr und gut belebtem Markt Handel leb­haft. Rege Nachfrage nach Saatdinkel. Weizen, Gerste und Haber sind noch ausgestellt in der Schrannenhalle.

Nächster Frachtmarkt am Samstag, 10. Oktober 1931.

Nagold, 3. Okt. Obstmarkt. Zugesührt an Tafelobst: 30 Zentner; Veikauft ca. 20 Zentner; gelöst wurden 46 per Pfund je nach Sorte, Zufuhr an Mostobst nur wenige Zentner; gelüst wurden 2 per Zentner. Für Zwetschgen wurden gelöst 15 ^ per Pfund. Für Kraut 2.80 ^ per Zentner.

Slullgarker Obst- und Gemüsemarkt, 3. Okt. Tafeläpfel 512, Tafelbirnen 515, Pfirsiche 730, Quitten 812, Walnüsse 20 bis 30, Zwetschgen 1420, Kartoffel 34, Stangenbohnen 25 bis 30, Kopfsalat 510, Endiviensalat 58, Wirsing (Köhlkraut) 56, Filderkraut 45, Weißkraut 45. Rotkraut 56, Blumen­kohl 20100, rote Rüben 56, gelbe Rüben 56, Karotten runde 610, Zwiebel 57, Gurken groß« 1040, Rettiche 36, Monatsrettiche 67, Sellerie 620, Tomaten 812, Spinat 15 bis 20, Kohlraben 46.

Markenbutter 1,52; Teebutter 1. Qual. 1,44, >. Qual 1,35 RM. das Pfund.

Deutsche Frischeier (roter Stempel) 12; Landeier 10,5; Mittel­eier 8 Pf. Las Stück.

Slullgarker Sarkofselgrotzmarkl auf dem Leonhardsplatz, 3. Okt. Zufuhr: 250 Ztr., Preis: 3.801,20 RM. für 1 Ztr.

Stuttgarter Mostobstmarkk auf dem Wilhelmsplatz, 3. Ott. Zu­fuhr: 2000 Ztr. Preis 2.302.80 Mk. für 1 Ztr.

Slockheim im Zabergäu, 3. Okt. Guter Stand der Wein­berg». Trotz der Ungunst der Witterung und des strichweisen Hagels stehen unsere Weinberg« gut. Trollinger und Lembergeq. zeigen di« gleiche Färbung wie um diese Zeit des letzten Jahrs.' Die feuchtwarme Witterung hat zur Reif« gedrängt. Der 1931« wird besser als sein Ruf, zumal die Stockheimer, wie in anderen Jahren, so auch Heuer mit der Lese zuwarten können und dem Weinstock die noch kommenden sonnigen Herbsttage gönnen werden.

Die Bevölkerungsbewegung in Württemberg im zweiten Viertel­jahr 1831. Laut Mitteilungen des Stat. Landesamts hat die Zahl der Eheschließungen im 2. Vierteljahr 1931 gegenüber demselben Vierteljahr von 1930 bedeutend abgenommen. Es erfolgten ins­gesamt 6211 Eheschließungen gegen 6801. Die Zahl der Lebend­geborenen hat sich gleichfalls insgesamt um 1154 Köpfe ver­ringert nnd fiel von 12 449 auf 11295 (5838 Knaben und 5457 Mädchen). Di« Zahl der Totgeborenen betrug 245 gegen 292. Von 100 Neugeborenen waren 2,1 Prozent (i. V. 2,3 Prozent) totgsboren. Der Geburtenabnahme steht andererseits eine Sterblichkeits- abnahme gegenüber. Die Zahl der Gestorbenen betrug nur 7482 gegen 7667 im 2. Vierteljahr 1930 und 9406 im 1. Vierteljahr 1931. Infolge des verschärften Rückgangs der Lebendgeborenen stellt sich der Geborenenüberschuß trotz der verminderten Sterblichkeit nur auf 3813 Köpfe. Das ist ein Weniger von 969 Köpfen gegenüber dem 2. Vierteljahr 1929 und ein Mohr von 1142 Köpfen gegenüber dem 1. Vierteljahr 1931. Die Schmälerung des Geborenenüber- schusses vom Berichtsquartal erstreckt sich auf Stuttgart, auf d!» übrigen 53 Gemeinden mit über 5000 Einwohnern und aus den Landesrest. . ,

Das Wetter

lieber dem Festland liegt ein ausgedehntes Hochdruckgebiet, während sich im Norden eine starke Depression zeigt Für Dienstag ist zwar mehrfach bedecktes, aber vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Gestorbene: Joh. Martin Gauß, Gemeinderat, 67 I., Ober­weiler / Karl Jetter, 23 I.. G ö t t e l si nge n / Sofie Würth geb.Faißt, 68 I.. Baiersbronn Fritz Müder, Bauer, 45 I., Dornstetten / / Max Sigmund, landw. Gutsverwalter, 37 I- Herrenberg / Friedrich Zwirner, Bauer, 62 I., Nufringen.