Seite 4 Nr. 139

Nagoldcr TagdlattDer Gesellschafter'

Donnerstag, de» 27. August 1331.

Deutschland wird wiedereingekreist"

Frankreichs Ostorientierung.

Die Nichtangriffspakte.

Berlin, 27. Aug. Es unterliegt keinem Zweifel mehr, dag der Nichtangriffspakt zwischen Paris und Moskau ans der einen, Moskau und Warschau auf der anderen Seite Zustandekommen wird. Dag diese Entwicklung für Deutsch­land außerordentliche Gefahren birgt, liegt auf der Hand. Der Besuch des Botschafters von Dirksen, der am Don­nerstag in Berlin erwartet wird, hängt natürlich mit die­sen russisch-pvtnisch-französischen Verhandlungen zusammen. Alle Beschwichtigungsversuche der französischen und der russischen Regierung die polnische macht sich erst gar nicht diese Mühe können nicht darüber hinwegtäuschen, daß die neue Konstellation im Osten sich in ihrer Tendenz gegen Deutschland richtet. I

Neue Not

Aus Hankau wird gemeldet: Ein furchtbarer Sturm in der Gegend von Harrkau im Jangtsetal hat in der Nacht zum Dienstag etwa tausend Häuser dem Erdboden gleich- gemacht. Hunderte von Booten für den Hafenverkehr in Hantau sind zertrümmert.

Die chinesische Regierung hat bei dem Bundes!an dwirt- fchaftsamt der Vereinigten Staaten den Ankauf von 15 Mil­lionen Bushels (etwa 408 000 Tonnen) Weizen beantragt, der in zehn Jahren bezahlt werden soll. Das Landwirt­sschaftsamt hat sich geweig-rt, diesen Kredit zu gewähren, und eine Zahlungsfrist von 21?- bis 4^ Jahren bei einer Ver­zinsung von 4,5 v. H. oorgeschlagen. China hat diese Be­dingungen als unannehmbar zuiückgewiessn. Vorläufig Hofft die chinesische Hilfsorganisation noch. Weizen aus Scheust und Reis aus Hunan und Kicmg.fi beschaffen zu kön­nen: in diesen Provinzen ist im Augenblick die Ausfuhr die­ser Erzeugnisse gesperrt Der Finanzminister Suva erklärte, eine bare Hills von 60 Millionen merikanischer Dollars sei

Eine russische Erklärung zu der Frage des Nichtangriffs­pakts.

Moskau, 27. Aug. Zu der polnischen Note an Rußland verbreitet die Telegraphenagentur der Sowjetunion eine Mitteilung, wonach der polnische Gesandte Patek am 23. ds. Mts. dem Außenkommissariat ein Dokument übergab, das das im Jahre 1926 vom Sowjetgesandten Woikoff der pol­nischen Regierung übergebene Sowjetprojekt des Nichtan­griffspaktes wiederhole. Die Verhandlungen seien wegen der Bedingungen, die Polen stellte, im Jahre 1927 abge­brochen und bisher nicht wieder ausgenommen worden. Das jetzt von Patek überreichte neue Dokument wiederhole die alten Bedingungen und füge eine neue hinzu. Das Dokument bedeute somit nicht einen Fortschritt in den polnisch-sowjetrussischen Verhandlungen, sondern einen Rück­schritt.

in China

sofort erforderlich (rund 120 Millionen Mark), und man müsse Nahrungsmittel im Wert von 50 Millionen mexika­nischer Dollars unter der Bevölkerung verteilen Aber auch 100 Millionen mexikanische Dollars würden keinesfalls ge­nügen, um die Not zu lindern, da die Zahl der Hungern­den schon auf zehn Millionen geschätzt wird.

Der unglücklichen Bevölkerung des Üeberschwemmungs- gebietes scheint nun auch noch der Bürgerkrieg zu drohen. Kommunisten und Verbrecher sollen die unweit ge­legenen Ortschaften Kwangchiai und Tschiengkiang besetzt haben. Die Behörden erklären, es sei damit zu rechnen, dag sie weiter in dos kleberschwemmungsgebiet vorzudringen versuchen, um Aufstände unter der Bevölkerung anzustiften. Ein Patrouillendienst durch Regierungstruppen ist für den gesamten Bezirk von Buhou eingerichtet worden, der bereits mehrere Flußboote mit versteckten Maschinengewehren er­beutet haben soll.

Handel und Verkehr

Ausdehnung des deutschen Frühkartoffelbaus

Die starke Entwicklung des Absatzes von Frühkartoffeln in die­sem Jahr ist eine Folge der Tatsache, daß der Frühkartoffel- lbau nich! nur in den früheren, biezu besonders geeigneten Be­zirken eine Ausdehnung erfahren hat, sondern daß er vor allem in Süddeutfchland und auch in Ostdeutschland mehr Auf­nahme befunden hat. Dis Anbauflächen für Frühkartoffeln sind im Jahr. 1931 auf 244 000 Hektar angewachesn gegen 237 000 Hektar im Jahr 1930. Bei einem Dnrchschnittsertrag von 250 Zentnern «ns das Hektar macht das ein Mehr von 1.8 Millionen Zentner Frühkartoffeln aus. Berücksichtigt man, laß durch ver­besserte Methoden (Vorkeimen des Saatcmrs usw.) des Anbnus in ben bisherigen An bange bi eien erheblich höhere Erträge gewonnen wurden und daß das Wachstum in diesem Jahr durch kein« Fröste gestört, vielmehr durch die Witterung gefördert worden ist, so dürfte die tatsächliche Mehrernte noch erheblich größer sein, so daß der deutsche Frühkartoffelbedarf durch den Meh-- vnbau fast ganz gedeckt ist. Die Arbeit der deutschen lc-' d- wirtschastlichen Forschungsinstitute, der Deutschen Landwirtjchascs-

Kesellschast und nicht zuletzt der Lcmdwtrtschwstskanunern und Landwirtschastslehrer hat also thve Früchte getrogen.

In Holland ist der FrühkartvffeÜiau durch das Auftreten von KartoffclkranSheiten zurückgegan-gen, jedenfalls ist er von Belgien überflügelt worden. Aber auch Italien hat große Anstreirgungen gemacht. Zeitlich kamen die ersten deutschen Liefe­rungen nur wenige Tags später auf die Märkte der Berbrauchsr- gebiete als die ersten Lieferungen Belgiens. Im Ium wurden die süddeutschen Märkte fast ausschließlich von Italien versorgt bks Anfang Juli d« deutsche Ware auftrat. Als nach dem 13/Juli die deutschen Eeldschwierigkeiten begannen, hörten die Auslands- lisferungen fast ganz auf und die deutsche Ernte war imstande, den Bedarf zu decken. Ueberreich, so daß am 22. Juli sogar ein verheerender Preissturz emlrat, von dem sich die Markte bis in den August hinein nicht zu erholen vermochten

Tatsache ist, daß Deutschland in seiner Versor­gung mit Frühkartoffeln sich bedeutend selb­ständiger gestellt hat. Die Anbauvermehrung hat dabei klug die Absatzverhältnisse im Auge behalten und die Umgebung der größeren Städte herangezogen. Als besondere An­baugebiete im Süden, die auch weiter entfernt gelegene Derbrauchs­bezirke beliefern können, treten hervor Württemberg mit Sondergebieten im Neckartal, Oberbayern, das vor dem Krieg wegen seiner Höhenlage wenig Frühkartoffeln baute, ferner Nürn­berg. Oberfranken, das untere Maingebiet, die Pfalz und das

Aus einem Bedarfsgebiet ist ein Üeberschußgebiet geworden, in dem die Preist notgelltten haben, weil infolge des überreichlichen Angebots die Wate nicht schnell genug untergebracht werden konnte Es wird Sache eines organisierten Handels und der genossenschaft­lichen Zusammenarbeit stis. hier Abhilfe zu schaffen und dies -wu-d auch, wenn die-Erfahrungen gesammelt sind, gelingen Ande­rerseits wird es wohl durch fortschreitende Kartoffelzucht noch möq- . Zeitlichen Vorrang des Auslands «inzuholen. Auch dies wird bis zu einem gewissen Maß durch festen Ausbau des Erreichten möglich sein. Entscheidend für die Erträqe bleibt aber selbstverständlich nach wie vor das Wetter

Iranische Anleihe für England? Der PariserExcelsior" glaubt zu wissen, das neue britische Kabinett und sein Spar­programm halten in Paris den besten Eindruck gemacht. Es sei möglich, daß demnächst Verhandlungen über eine langfristige französische Anleihe an England zur Umwandlung seiner hoch- verzinslichen Kriegsanleihen usw. beginnen werden.

Dollarkurs, 26. Aug. 4,209 G., 4,217 B.

Berliner Gelreidepreise, 26. Aug. Weizen märk. 2I-21V0, Roggen 16,5016,70, Futter- und Jndustrieoerste 15,2016,20 Weizenmehl 26,2532,75, Roggenmchl 23,5026, Wsizenkleie 11,75 bis 12,25, Roggenkleie 10,1010,60.

preisberichi der Dculsch-n Leinbörss C. V., Berlin SW für Sie Woche vom 10.-22. August. Stroh fl ochs: Für Menq-m über 120 Ztr. -wurden gemeldet (ohne Samen): geringe Qualität 1,501,60, mittlere 1,752,25, gute 2,503 ie Zentner Faser­flachs: 1. Qualität 11,02 .lt je Kg., Preise für veredeltes Werg: 49 L je Kg.

Bremen. 26. Aug. Baumwolle Middl. Unit Stand loco 8,13.

Märkte

Schwelneprcise. Backnang: Milchschweine 1720. Buchau a. I.: Milchfchweine 1520- H-ilb^onn- Miichschmeine ^7 bis 25. Ludw-gsburg- Läufer 2535, Milchschweine 1020. - Murrhardt: Läufer 28, Milchschweine 1422. Niederstctteru Milchfchweine 1724. Tettnang: Ferkel 818. Waldiee: Milchschweine 1724 Mark.

Pferdemarkt hall, 26. Aug. Zufuhr: 84 Pferde, darunter 6 Foh­len und 25 Bauernpferde. Preist für Pferde 3001200 »ic für ein zweieinhalhjähriges Fohlen 900 -K, für ein vierjähriges 263 -K.

Schafmarkt Heidenheim. Die Zufuhr zum Schafmarkt betrug ca. 2700 Stück. Der Handel war etwas rückläufig. Die Preise betrugen für 1 Paar Hammel 85100 RM., für i Paar Jähr- lingshämmel 7080 RM., für 1 Paar Göltschafe 7080 RM.. für 1 Paar Brackfchafe 4055 RM., und für 1 Paar Lämmer 5060 RM.

Allgäuer Butter- Käse-Börse Kempten. 26. August. Molkerei- butter 108114, Verlauf ruhig, Qualitätszuschlag nach Statistik der Vorwoche 8.2 Pfg., Weichkäse 20 v. H. Fettgehalt (grüne Ware) 2730, Verlauf normal, Allgäuer Emmentaler 45 o. H. Fettgehalt 1. Sorte 97104, 2. Sorte 9094, 3. Sorte 8286. Verlauf ruhiger.

hopfenmarkt Tettnang. 26. Aug. Umsatz: 395 Ballen. Preis: 2d45 Tendenz fest.

ObskmürOe. Tübingen: Zufuhr 50 Ztr. Fallobst Preis 1-1.50 Mark je Zrr. Neuenslein: Taseläpfel 34, Tafelbirnen 35. Zwetschgen 57 ^l.

Saalenmarkk weit der Stadl, 24. August. Dinkel 10.50 vis 11 Mark. Markt geräumt.

Wetter

Die Luftdruckverteilung gleicht sich allmählich etwas aus und es komm- wieder Hochdruck auf. Für Freitag und Samstag ist deshalb mehrfach aufheiterndes, aber noch nicht beständiges Wei­ler zu erwarten.

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Wer? sagt die Gesch.- Slelle d. Bl.

Schönbronn, 26. August 1931

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe uud Teilnahme, die wir beim Hinscheiden unserer lieben Mutter

Mrie SIMM

in so reichem Maße erfahren durften, be­sonders für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte und die vielen Kranz- nnd Blumenfpenden, sowie für den erhebenden Gesang des Liederkranzes sagen herzlichen Dank

-ie trauernden Hinterbliebenen

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