Seite 2 — Nr. 181.
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Dienstag, den 14. Juli iggz.
Tagedspiegel
Der Berliner Polizeipräsident Grzesinski bat seinen Urlaub abgebrochen und hat die Amtsgeschäfte wieder übernommen.
Reichsbankprasidenk Dr. Luther hat sich am Montag vormittag mit Flugzeug zu den Verhandlungen der Tributbank in Basel begeben.
Der deutsch« Botschafter in Paris, v. Hoesch. hatte am Sonntag eine dringende Unterredung mit Ministerpräsident Laval und am Montag mit Briand, die beide ttwtz des französischen Nationalfestes (13.—15. IM zu diesem Zweck nach Paris kamen.
D«e südslawische Generalkonsul in Berlin. Dr. Bark- Hausen, wurde in seiner Wohnung erschossen aufgefunden. Ob Mord oder Selbstmord vorliegk. konnte noch nicht fefk- gesieltt werden.
Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieser Zusammenbruch einen wesentlichen Teil der überraschenden diplomatischen Mitteilungen bildete, die vom Reichskabinett am Samstag an auswärtige Regierungen hinausgegeben wurden. Der amerikanische Botschafter in Berlin, Sackett, sandte an Hoover ebenfalls einen sehr ernst gehaltenen Bericht, der bis jetzt noch nicht veröffentlicht worden ist, der aber die führenden Kreise in Washington äußerst nachdenklich gemacht hat. Während die Bundesreservebank in Neuyork nach bisherigen Berichten bereit war, in Zusammenarbeit mit der Bank von England und der Bank von Frankreich den Plänen Hoovers entsprechend einen sehr hohen Kredit — wie es hieß auf vier Monate — an die Reichsbank zu geben, wird jetzt die Bereitwilligkeit durch den Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt, Castle, und den stellvertretenden Schatzamtssekrerär Mills stark eingeschränkt. Mehr 2ls vierhundert Millionen Dollar seien durch das Freijahr verfügbar geworden. Dies soll die einzige Richtung, in der die amerikanische Regierung eingreifen könne. DieRettung Deutschlands sei eine europäische Angelegenheit, die am besten durch das übereinstimmende Vorgehen derer zu lösen sei, die „den Dingen am nächsten stehen". Die Neuyorker Blätter glauben beifügen zu sollen, daß die amerikanischen Privatbanken sich „mit ziemlicher Sicherheit" an den Hilfsmaßnahmen für Deutschland beteiligen werden.
Das bedeutet also, daß das amtliche Amerika und die Vundesreservebank, die allerdings der Regierung nicht unmittelbar unterstellt ist, nach den neuesten Lageberichten aus Deutschland sich an dem Kreditwerk nicht mehr beteiligen werden. Die Privatbanken werden „mit ziemlicher Sicherheit" mittun. aber sie werden sich ihr Einspringen teuer bezahlen lassen.
Neueste Nachrichten
Verkürzte Arbeitszeit bei der Reichspost
Berlin, 13. Juli. Die Reichspost hat auf Grund der Bestimmungen der zweiten Notverordnung-die wöchentliche Arbeitszeit des Personals im Betriebs- und Verwaltungsdienst vom 12. Juli ab auf höchstens 51 Stunden festgesetzt.
Die Sparmaßnahmen in Baden
Karlsrahe, 13. Juli. Me Notverordnung der badischen Regierung mit ihren außerordentlichen Sparmaßnahmen hat im Land starke Entrüstung hervorgerufen. Es wird nämlich bekannt, daß die Regierung in ihre geradezu unheilvolle Finanzlage dadurch geraten ist, daß sie kurzfristige Schulden zurückbezahlen muß, die bisher geheim ge - halten worden waren. So meldet das Heid^lb. Tageblatt, die Landesversicherungsanstalt sei in Nöte geraten und habe die sofortige Heimzachlung eines der Negierung gewährten kurzfristigen Darlehens von 700 004 Mk. verlangt. Ob auch schweizerische Kredite gekündigt wurden, wie behauptet wird, steht noch nicht fest. Die Ankündigung- das weitere Einnahmeausfälle oder Verluste im Staats
haushalt zu erwarten seien, hat die allgemeine Erregung gesteigert. Namentlich wird zum Vorwurf gemacht, daß kürzlich bei der Erweiterung der Negierung durch den Beitritt der Deutschen Volkspartei diese Verhältnisse nicht osten mitgeteilt worden sind und daß bei den Finanzmaßnahmen der Landtag ausgesch-altet worden ist. Die Deutsche Volkspartei und ihr neuer Finanzminister Dr. Mattes tragen nun die Verantwortung mit.
England führend im Militärflugwesen
London. 13. Juli. Bei dem Schaufliegen der englischen Fluastreitkräste in Hendon konnte festgestellt wel-en, daß das englische Militärflugwesen das beste der Welt ist. Die Hwwker-Fury-Einsitzer, deren Bestimmung die Verteidigung Londons ist, entwickelten eine Höchstgeschwindigkeit von 347 Stundenkilometern. In nicht ganz 10 Minuten stiegen die Maschinen fast kerzengerade auf eine Höhe von 6000 Meter. Aber auch die englischen BombenflugLsuge sind schneller als die schnellen Kampfflugzeuge irgend eines anderen Landes. Der Hawker-Hart, ebenfalls mit einem Rolls Royce Kestrel-Motor ausgerüstet, zeigte mit voller Last eine Stundengeschwindigkeit von 284 Stundenkilometer, etwa 14 Kilometer' mehr als die französischen und italienischen. Im Vergleich der Flugzeuggattungen der großen Militärstaaten sind die englischen Flugzeuge durchweg um mindestens 45 Kilometer in der Stunde schneller.
Bei der „Abrüstungskundgebung" in der LondonerAlbert- Halle am 11. Juli aber wurden schöne Reden über die „verpfändete Ehre Englands" für die Abrüstung gehalten.
Mussolini warnt
London. 13. Juli. Die „Saturday Review" veröffentlicht einen Artikel Mussolinis, in der er scharf die mangelnde Charakter st ärke bei den Staatsmännern der Gegenwart rügte. Die Arbeiten in Genf seien nutzlos. Bei der Rettung Oesterreichs habe der Völkerbund seine Aufgabe nicht erfüllt. Die deutsch-österreichische Zollunion sei ein Schritt der Verzweiflung', zwei vor dem Bankerott stehende Völker können sich doch nicht gegenseitig helfen. Die Lage Deutschlands sei noch schlimmer als die Oesterreichs. England müsse den kommenden Ereignissen größte Aufmerksamkeit schenken. Wenn noch einmal ein Winter des Elends und der Not über Deutschland und Europa hereinbreche, so sei der größte Teil Europas dem Bolschewismus verfallen. Das Jahr 1932 bedeute entweder Erholung oder Untergang.
Besitzergreifung Ostgrönlands durch Norwegen
Oslo, 12. Juli. Norwegen hat offiziell von Ostgrönland Besitz ergriffen. Es handelt sich um das Gebiet zwischen 75 Grad 40 Minuten und 71 Grad 30 Minuten nördlicher Breite. Dänemark hat das Haager Schiedsgericht angerusen.
Wiederaufleben des Black-Tom-Falls
Washington, 13. Juli. Das gemischte deutsch-amerikanische Schiedsgericht zur Beilegung der aus dem Weltkrieg erwachsenen Streitfälle wird nach vorläufiger Festsetzung am 27. Juli in Boston zusammentreten, um zu entscheiden, ob es befugt sei, die Verhandlungen über die sogenannten „Kriegs-Sabotagefälle" wieder zu eröffnen. Es handelt sich hierbei um die Explosionen von Munition, in erster Linie auf der Black- Tom-Jnsel im Neuyorkei Hafen und auf der Kingsland- Anlage. Man erwartet, daß der Vertreter Deutschlands, der Hamburger Nichter Dr. Wilhelm Kießelbach, am 20. Juli von Hamburg nach den Vereinigten Staaten abreifen wird. Wie erinnerlich^ war vor einigen Monaten entschieden worden, daß die Explosionen nicht auf die Schuld der deutschen Negierung zurückzuführen seien. Der Vertreter der amerikanischen Interessen gab sich mit diesem Spruch jedoch nicht zufrieden und betrieb die Wiederaufnahme der Fälle. Es handelt sich hierbei um Schadenersatzansprüche von insgesamt 160 Millionen Mark.
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Württemberg
Stuttgart. 13. Juli.
Aufhebung des Landgerichts Hall und einiger Amtsgerichte. Wie das „N. T." hört, wird in der nächsten Zeit dem Landtag ein Gesetzentwurf zugehen, durch den die schon längst geforderte, aber immer wieder hinausgeschobene Aufhebung des Landgerichts Hall, sowie die Aushebung der Amtsgerichte Brackenheim, Sulz, Spaichingen und Welzheim ausgesprochen wird. Weiterhin sollen bekanntlich auch neun Finanzämter aufgehoben weiden.
Die Studentenschaft gegen den Remarque-Film. Dis Stuttgarter Studentenschaft hielt am Samstag vormittag eine Vollversammlung ab, in der gefordert wurde, daß der die Ehre des Feldheers beleidigende Remarque-Film „Im Westen nichts Neues" mit sofortiger Wirkung vorn Spiel- plan abgesetzt werde.
Billiges Fleisch. Kalbfleisch kostet seit 1. Juli im Kleinhandel das Pfund 90 Pf., Schweinefleisch schon seit 6. Juni 85 Pf. Die Kleinhandelspreise für Fleisch haben sich sin großen und ganzen den Biehpreisen angepäßt.
Gewitter. Nach afrikanischer Hitze am Sonntag zogen nachts 12.30 Uhr Uhr verschiedene Gewitter aus, die bis in die fünfte Morgenstunde anhielten und reichlich Regen und Abkühlung brachten.
Beschlagnahme der »Süddeutschen Arbeiterzeitung". Von
zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das HauptblM der „Süddeutschen Arbeiterzeitung" Nr. 146—159 vom Montag, den 13. Juli, ist wegen Vorbereitung zum Hochverrat durch einen Beschluß des Amtsgerichts Stuttgart I beschlagnahmt worden.
Die Opfer des Solitude-Rennens- Das Solitude-Rennen, das einen starken Zustrom von auswärtigen Kraftfahrzeugen mit sich brachte, führte auf den verschiedenen Anfahrtswegen zu meist recht ernsten Verkehrsunfällen. So wurde Ecke Kanzlei- und Königstraße ein junger Mann aus Biberach a. R., der als Beifahrer auf einem Motorrad saß, bei ein^m Zusammenstoß mit einem Personenkraftwagen zu Boden geschleudert und mußte mit verschiedenen Verletzungen bewußtlos in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Das Solitude-Rennen selbst brachte für die Fahrer verschiedene Stürze, die teils schwere, teils leichtere Verletzungen zur Folge hatten. Bei Südheim güb es einen Zusammenstoß zwischen Motorrad und Auto. Der Motorradfahrer erlitt starke Fleisch- und Knochenverletzungen. In Kaltental wurde eine 60 I. a. Frau überfahren. Sie erlitt einen doppelten Schädelbruch und schwere Brüche an den Gliedmaßen, so daß sie in Lebensgefahr schwebt. Auch in der Böheimstraße stießen ein Auto und ein Motorrad zusammen. Motorradfahrer und Mitfahrerin mußten ins Marienhospital eingeliefert werden. In Feuerbach rannten zwei Personenkraftwagen aufeinander. Einer davon überschlug sich. Zwei jüngere Leute aus Hsgenlohe OA. Schorndorf trugen dabei ernstere Verletzungen davon. Bei der Charlottenbuche kam ein 27 I. a. Motorradfahrer aus Stuttgart ins Schleudern. Verschiedene Kopfverletzungen und ein Nasenbeinbruch waren die Folge davon. Durch eigene Unachtsamkeit kam in Feuerbach ein Motorradfahrer zu Fall. Seine Frau erlitt einen lebensgefährlichen Schädelbruch. Sonst meldet noch der Polizeibericht Zusammenstöße in der Presselstraße und in der Hauptstätterstraße. Ein 21 I. a. Mechaniker trug einen Beckenbruch davon; zwei jüngere Leute aus Bernhausen a. F. zogen sich ernstere Verletzungen zu.
Ueberfälle. Als am Freitag abend der SA.-Mann M. K. aus Berg ein Kriegsinvalide und Familienvater von 5 Kindern, in SA.-Umsarm nach der Stadthalle ging, wurde er, wie die „Südd. Ztg." berichtet, von 8 Kommunisten angefallen. Sie streuten dem Kriegsinvaliden, der seine Kriegsauszeichnungen trug, Pfeffer in die Augen und bearbeiteten ihn mit Knüppeln und Schlagringen, daß er sofort zusammenbrach und erhebliche Kopfverletzungen davon- tvug. Das Publikum verfolgte die Kommunisten, die in die Anlagen flüchteten. Einer der Burschen, Bai sch, konnte der Polizei übergeben werden. Den andern ist man auf der Spur.
Vom Tage. Nachmittags fiel der Schaffner eines Anhängewagens der Linie 7 der Straßenbahn bei der Fahrt
Kampf um Rosenburg
Fortsetzung 63.
Frau Käthe sah traurig auf Gothe.
„Ja, ich versteh' das! Und . . . gerade darum bewundere ich meinen Bruder, denn selten überwindet sich ein Mann."
„Es ist so, Frau Käthe! Wir Männer glauben immer, daß uns ein Wesen, das wir an uns ketten, immer gehörte, auch zu der Zeit da wir es nicht kannten. Aber wollen Sie einmal mit Willfried sprechen?"
Aber auch auf die Zurufe Frau Käthes reagierte Willfried nicht.
Er stand am Fdnster und sah über das weite Land. Seine Gedanken waren bei Katja! Er litt entsetzlich darunter, daß es einer gewagt hatte, Häßliches über sie . . . die er wahrhaft liebte und die ihm ihr ganzes Herz geschenkt hatte, zu sprechen.
Was kümmert ihn, was einst gewesen!
Er hatte doch gewußt, daß sie jahrelang im Leben stand . . . allein. Mit den Sehnsüchten der Jugend im Herzen.
Wenn sie einst in die Irre ging! Durfte er Richter sein?
Nein . . . und abermals nein! Ihre unendliche Liebe war wie ein Meer, das alles Vergangene hinwegschwemmte.
Stunden vergingen.
Abends gegen 10 Uhr rief plötzlich Herr von Waslewski an.
Gothe war am Apparat.
Ist meine Tochter .auf Rosenburq. Herr Gothe?" fragte er.
„Nein!" entgegnete Hellmer betroffen. Aber . . ich meine, Fraulein Katja muß längst heim sein. Ich weiß, daß sie mit Wrlftried zusammen war. Vor Stunden schon!"
Gepreßt klang Waslewskis Stimme.
„Das verstehe ich nicht! Ich . . . verstehe das nicht! Sie kam sonst stets pünktlich, wie sie es mir sagte."
Gothe hatte plötzlich das Gefühl des Unheils.
„Herr von Waslewski" sagte er. „Ich muß rasch mit Will reden! Ich bin besorgt um Fräulein Katja! Wir werden uns sofort um ihre Tochter kümmern."
Er hängte an und stürmte nach Willfrieds Zimmer.
Er klopfte heftig an.
Nach einer Weile meldete sich Willfrieds Stimme.
„Wer ist draußen?"
„Ich, Will! Mach' aus! Waslewski hat eben angerufen! Katja ist heim noch nicht angetroffen! Ich muß fürchten ...!"
Da ging die Tür rasch aus und mit erschrockenem Gesicht stand Willfried im Rahmen.
Er faßte den Freund an den Schultern.
„Katja ... ist noch nicht heim?"
„Nein! Ich bin in Sorge!"
Willfried atmete schwer.
„Als ich sie verließ .... sie war so von Angst erfüllt! Es wird ihr doch nichts zugestoßen sein? Wir wollen reiten! Schaffranz soll auch mit!"
„Ja! Die Pferde schon im Hofe."
Sie traten rasch hinunter.
Unten sprachen die Hofleute aufgeregt miteinander. Einer brachte eben die Fackeln herbei.
Die Fackeln flammten auf.
Sie stiegen zu Pferde. Ritten eilends hinaus.
Die Fackeln leuchteten durch die Nacht, warfen ihren Glanz auf die Stoppelfelder.
Sie ritten den Rain entlang.
Kamen bis zu der einsamen Pappel.
„Hier habe ich sie getroffen! Noch ein Stück begleitete ich sie. Weiter! Nur weiter! sagte Willfried.
Eine entsetzliche Angst schnürte ihm die Kehle zu.
Sein Herz schlug schnell.
Sie trabten den Feldweg scharf herunter. Kamen aus den breiteren Weg, der rechts und links von Brombeerbüschen eingesäumt war.
Willfried trieb die Unruhe an der Spitze nur so.
Das Angstgefühl, der Druck auf seinem Herzen, das rasend schlug, steigerte sich mit jedem Schritt der Pferdes.
Da . . . ein eiskalter Schreck peitschte die Männer auf, um sie gleich wieder erstarren zu lassen.
Willfried schrie auf.
Nichts Menschliches war in dem Schrei.
Dort . . . mitten auf dem Wege ... da lag hingestreckt ein Mensch!
Näher . . . näher!
Lag ein Mensch in seinem Blute.
Ein Weib!
Näher . . . näher!
Willfried mußte sich mit Gewalt aus dem Pferde fest- halten. Er fiel mehr herab, als er stieg.
Katja ... lag am Boden!
Katja . . . das geliebte Wesen.
Er schrie wie ein Wahnsinniger auf in seinem Schmerz, erfaßte die geliebte Gestalt und richtete sie auf.
Sie war eiskalt.
Die Augen halb geschlossen!
„Tot!" schrie Willfried! „Sie ist tot! Ermordet!"
Den beiden anderen Männern war, als müßten sie bei dem furchtbaren Schmerze des Mannes selber wahnsinnig werden.
Hellmer Gothe riß sich mit aller Gewalt zusammen.
Er sprang zu. Fühlte nach dem Herzen. Es war ihm, als wenn es noch leise schlüge.
„Schaffranz . . schrie er keuchend, „glaube . . . sie lebt noch! Nach Waslewski Gut! Den Arzt . . . reiten Sie . . . . reiten Sie!"
Während Schaffranz mit seinem Rappen wie der Teufel davonritt, öffnete Hellmer die leichte Bluse. Sah . . . dicht beim Herzen war die Kugel wieder hineingegangen . . - hatte das Herz gestreift oder . . . getroffen.
Er nahm sein seidenes Taschentuch und preßte es gegen die Wunde.
Willfried starrte mit gläsernen Augen auf das wachsbleiche Gesicht. Er begriff das alles nicht! . . . dachte immer noch, es müste ein wüster Traum sein, der ihn quälte! Wartete darauf, daß er jeden Augenblick aus dem Traum erwache . . . daß der Alp weiche . . .
Aber der Traum wich nicht!
Es war Wahrheit! Eine frevelhafte Mörderhand hatte sie, das blühende junge Weib, niedergestreckt.
Er wagte nicht, auf die weiße, halbentblößte Brust zn blicken.
Mit allen Fibern warteten die Männer auf Hilfe.
Das Herz schlug noch leicht.
Vielleicht war Rettung!
(Fortsetzung folgt.) -