Seite 4 Nr. 157

Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter"

Donnerstag, den 9. Juli 1931.

KLM

Handel und Verkehr

Die Atempause

Geldzufluß notwendig

Die Nachrichten vim dem Zustandekommen des' Hoovrr-Plans hat «och der Nervenprobe der letzten Tage in den Kreisen der Wirtschaft etwas beruhigt, da man sich bewußt ist, daß zunächst eine Atempause gewonnen ist. Es besteht aber kein Zweifel dar­über, daß noch sehr viel zu tun übrig bleibt. Am kritischsten ist zurzeit natürlich noch die Geldklemme, die durch die wochenlangen m- und ausländischen Abzüge und Kreditkündigungen brennend gewoÄen und die auch durch den Hoover-Plan nicht mit einem Schlag zu beseitigen ist. Es müssen neue Mittel Here in - sl letzen, um den Wirtschastsmechanismus nicht stillstehen zu lasse».

Unter den Maßnahmen zur Sicherung der Markwährung, di, der Geueralrat der Reichsbank am Sonntag abend beschlossen hat blindst sich auch der Entschluß, seht auch auf den 50-Millionen- Vollar-Vereilfchastskredil der Golddiskontbank zurückzugreifcn, dei bei der International Accepting Pank in Reuyork läuft und de« in Anspruch zu nehmen die Reichsbank vor einigen Wochen des­halb Bedenken trug, weil es sich um einen Kredit von privater Seite handelte. Damals sprangen, wie erinnerlich, die Bank von England, die Bank von Frankreich und die Neuyorker Bundes- reservebank im Zusammenwirken mit der Tributbank BIZ. mit einem Monatskredit von 100 Millionen Dollar für die Reichs­bank auf Halbjahrsultimo ein. Wie jetzt aus London gemeldet wird, soll dieser Kredit um einen Monat verlängert worden sein.

Ebenso schweben angeblich über die BIZ. in Bafel Verhand­lungen wegen einer Ausweitung der der Reichsbank zur Ver­fügung stehenden Kredite. Nach amerikanischen Meldungen sollen ferner die führenden Neuyorker Banken grundsätzlich gewillt sein, der deutschen Wirtschaft Kredite bis zu 300 Millionen Dollar zu gewähren. Dabei würde es sich allerdings um eine Verständi­gung mit den deutschen Privatbanken zu handeln haben.

weiterer Absatzrückgang in Mineralwassern. Trotz gnatziger Witterung ist im Juni 1931 gegenüber Juni 1930 der Absatz in künstlichen Mineralwassern (Selterwasser) und Brauselimonaden um 50 Prozent, in natürlichen Mineralwassern-um 35 Prozent zurückgegangen. Dieser Vergleich gibt ein deutliches Bild über die verheerende Auswirkung der Mineralwasser- und Schankverzehr­steuer, die die so belasteten Getränke in einer Weise versteuern, daß deren Anschaffung weitesten Kreisen unmöglich geworden ist. Bei dem angegebenen Verbrauchsrückgang ist noch zu berücksich­tigen. daß die Mineralwassersteüer bereits im Juni 1930 bestan­den hat und daß der Absatz schon damals gegenüber 1929 wesent­lich niedriger gewesen ist.

Das Notenausgaben recht für die Mürtt. Notenbank wurde kür das 3. Kalendervierteljah7 1931 auf 27 Millionen, für die Badische Bank auf 27 Millionen, für die Sächsische Bank auf 70 Millionen und für die Bayrische Notenbank aus 70 Millionen Reichsmark festgesetzt.

Die Großhandelsmeßzahl im Monatsdurchschnitt Iuni stellt sich mit 112,3 um 0.9 v. H. niedriger als im Vormonat. Agrarst. ffs 107,3 (weniger 1,7 v. H.), Kolonialwaren 95,1 (weniger 0,4 v. H.>, industrielle Rohstoffe und Holbwaren 102,9 (weniger 0,5 o. H.) und industrielle Fertigwaren 136,7 (weniger 0,4 o. H.).

Die Zahlungseinstellungen im Webwarengewerbe. Die Absatz­krise der Textilindustrie hat sich im ersten Halbjahr 1931 in einer beträchtlichen Zunahme der Zahlungseinstellungen ausgewirkt. Im ersten Vierteljahr 1931 wurden amtlich 1191, im zweiten 1284 Konkurse und Vergleichsverfahren festqestellt, wäh­rend die Gesamtmsolvenzen der deutschen Wirtschaft in diesem Zeitraum von 5082 auf 4947 zurückgegangen sind. Bedenklich ist, daß vor, allem die Vergleichsverfahren sich mehren. Während die Textilkonkurse vom 1. zum 2. Vierteljahr von 718 auf 686 zurück­gegangen sind, haben sich die Vergleichsverfahren von 473 aus 598 vermehrt, die außergerichtlichen Vergleiche nicht eingerechnet. An den Konkursen ist der Einzelhandel irrst stark zwei Dritteln, die Industrie (zum Teil recht große Betriebe) mit einem schwachen Drittel beteiligt.

Märkte

Viehpreise. Crailsheim: Stiere 319340, Kühe 346371, Ri» der 138401. Giengen a. d. Br.: Stiere 240350. Kühe LA bis 480, Kakbekn 350450, Jungvieh 100280, Farren 110420. Ehingen a. d. D.: Farren 320420, Kühe 400500. Kalbeln IN bis 350. Waldsee: Ochsen 300400, Farren 150250, Kalbet» 250550, Rinder 100200 -4L.

Schweinepreise. Backnang: Milchschweine 715. Bernhaus«! a. d. F.: Läufer 2560, Milchschwsine 1014. Buchau a. F-: Milchschweine 1216. Ehingen a. d. D-: Ferkel 1520, Läufe, 2230. Leuttirch: Milchschweine 1217. Waldsee: Milch, schweine 1217. Bühlertann: Milchschweine 1015. Nieder- sielten: Milchschweine 1015

Detter

Westkicher Hochdruck macht sich geltend. Für Frettag und Sainstag ist zeitweilig aufheiterndes, aber vorerst noch nicht be, ständiges Wetter zu erwarten.

Gestorbene: Reichsbahninspektor Christ, 52 I., Fried­rich s h a f e n / Lorenz Riedesser, 69 I., Cal w.

Amtliche Bekanntmachung

Bekanntmachung

betr. die Anlegung eines Fischweihers und Wasserentnahme aus dem Köllbach aus Markung Hornberg OA. Ealw.

Matthäus Wurster, Baiermüller, beabsichtigt, auf Parz. Nr. 163 der Markung Hornberg einen Fisch­weiher anzulegen und das Wasser hiezu dem Köll- dach;u entnehmen,

Entwendungen gegen dieses Vorhaben sind inner­halb l4 Tagen vom Tage nach Ausgabe dieses Blat­tes ab gerechnet beim Oberamt anzubringen, woselbst auch die Pläne und Beschreibungen der Anlage zur Einsicht für die Beteiligten ausliegen.

Nach Abtauf dieser Frist können Einsprachen, welche nicht prioatrechtlicher Natur sind, nicht mehr erhoben werden.

Calw, den 7. Juli 1931. 7V

Oberamt:

Schmid, Regierungsrat.

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