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Nagolder TagLlattDer Gesellschafter"

Freitag, den 26. Juni 1931.

Hochdorf, OA. Freudenstadt, 25. Juni. Vom Blitz erschlagen. Aus Villingen kommt die Nachricht, daß der als Knecht dort beschäftigte 30jährige Johann Waidelich, Sohn des Traubenwirts Johann Waidelich hier, am Dienstag nachmittag in Villingen während eines Gewitters vom Blitz getroffen und sofort getötet wurde. Das Unglück ereignete sich auf dem Felde beim Heuaufladen, wobei Johann Waidelich oben auf dem Wagen stand, während die Umstehenden sowie auch die Pferde von einem Schlag nichts verspürten.

Iagskzelk, OA. Cllwangen, 23. Juni. Vom Blitz er­schlagen. Oeskern vormittag ging ein schweres Gewitter über unseren Ort, das seine Richtung Danl-.oltsweiler Dinkelsbühl nahm, stn Dankoltsweiler wurde dis 55 Jahrs alte Landwirtsehefrau des Ai. Baumann auf dem Feld vom Blitz erschlagen.

Herdenhein» a. d. Dr., 25. Juni. Der Grenzbote meldet: Gestern mittag um 11.45 Uhr brach über das untere Brenz­tal ein Hagelunwetter herein, wie es dort noch nie erlebt wurde. Hagelkörner in Größe einer Faust, mit einem Durch­messer bis zu 8 Ztm. und mit einem Gewicht bis zu 275 Gr. prasselten auf die Erde. Einzelne Stücke wurden gefunden, die bis zu 450 Gr. wogen. Der Anblick des Dorfs Brenz nach dem Unwetter war ein furchtbarer. Schon von weitem waren die durchlöcherten Dächer zu sehen. Die Straßen sind von zahlreichen Dachplatten übersät. Geradezu schauerlich sieht es im Schloßhof aus, der mit Ziegeln bedeckt ist. Das Dach des Schlosses ist völlig durchgeschlagen, so daß der nach dem Hagel einsetzende Wolkenbruch seine Wassermassen in die Bühnenräume ergoß. In der im Schloß untergebrachten Kanzlei des Bürgermeisters fiel die Decke herab auf die Möbel und Akten. Das Wasser strömte durch Dach und Fen­ster in die übrigen Räume, zumal die Scheiben fast alle ein­geschlagen waren. Von der auf dem höchsten Punkt des Brenzschlosses wohnenden Storchenfamilie wurden zwei Tiere erschlagen. Der Schaden an Garten- und Feldfrüchten ist unabsehbar. Eine Schätzung ist im Augenblick noch gar nicht möglich.

Alle diese Schilderungen verblassen gegenüber dem An­blick, den das Darf Sontheim bietet. Es gibt kein Haus in Sontheim, auf dem nicht Hunderte von Dachriegeln fehlen; zum Teil sind die Dächer völlig abgedeckt. Neste liegen um­her, entlaubte, schwer verletzte Bäume ragen zum Himmel. Ein Landwirt erzählt, er brauche 3600 neue Dachplatten, ein anderer zeigte seine Wohnräume, deren Möbel, insbe­

sondere Betten, durch Las eindringende Wasser, das in dem durchlöcherten Dächern keinen Widerstand fand, vernichtet^ wurde. Zahlreiche Dorfbewohner befanden sich bei Einbruch des Unwetters auf dem Feld zur Heuernte. Es ist unmöglich,- die Schäden im einzelnen zu schildern. Der vorläufig geschätzte Schaden in Sontheim a. d. Br. be­trägt an Gebäuden etwa 400 000 Mark, das Obst dürfte zu zwei Dritteln verloren sein, Hackfrüchte zu 70 Prozent, Getreide zu SO Prozent. Die Gärtnerei Rock wurde so gut wie voll­ständig vernichtet. Bretter von 15 Milk im. Dicke, die zum Schutz ans die Frühbeetfenster gelegt waren, wurden von den Hagelbrocken durchgeschlagen. Der Bedarf an Ziegeln wird in Sontheim und Brenz auf etwa 8V Eisenbahnwaggonladungen geschätzt. Von Heidenheimer Bürgern wurden bereits Dachplatten unent­geltlich zur Verfügung gestellt.

In Bächingen, das von dem Hagelwetter ebenfalls aufs schwerste betroffen wurde, wurden viele Dächer Lurch- schlaaen und insbesondere wurde hier sehr viel Geflügel ge­rötet. d-r Ganseweide wurden tote Gänse in Körben vereinaetraaen Einige Minuten vor rrinvruc» des Hagel­wetters schlugen aus dem Anwesen des Georg Gestler die Flammen heraus. Die Feuerwehrglocke lautete rm ersten Augenblick Sturm, als die ersten Hagelbrocken ankamen. Trotzdem rückte die Feuerwehr aus, und manch tapferer Feuerwehrmann wurde an Armen und Härchen erheblich verletzt, während in die Metallhelme tiefe Beulen ernge- schlaqen wurden. Es gelang, das Wohnhaus des Brand- leiders zu retten, während die Scheuer mit 15 Wagen fri­schem Heu abgebrannt ist- Sehr schwer mitgenommen wurde in Bächingen auch das freiherrlich Sußkindsche Schloß, auf dem das Dach schwer beschädigt und zahlreiche Fenster ein- geschlagen wurden. .

In Obermödlrngen war das Unwetter nicht w stark Immerhin wurden auch hier die meisten Dächer er­heblich beschädigt. Auch von V e r g e n weil e r wird ichwe- rer Hagelschaden gemeldet, ebenso wurde G u n d elsinge n an der Donau schwer betrossen. 3n den Gemüsegarten, auf den Feldern, sowie aus den Obstbäumen ist die Ernte zum größten Teil vernichtet. Auch Ober- und Niederstotzi n- oen gehören in das Hagelgebiet. Dort wurde erheolicher Flurschaden angerichtet. Für die schwer betroffenen Gemein­den Sontheim und Brenz dürfte aller Voraussicht nach eine große Hilfsaktion eingeleitet werden. . , . , , .

Nagold, den 26. Juni 1931.

Das weitaus meiste Eiend in der Welt kommt

von den Halben, nicht von den Bösen.

Die Finanzlage der Stadt

Wie schwer es ist, unter heutigen Verhältnissen einen Eemeindeetat auszugleichen, wenn man Härten vermeiden will und doch seiner Pflichten und Ausgaben gerecht werden mutz, das erkennt man mit einem Blick in den Voranschlag des Gemeindehaushaltes für das Rechnungsjahr 1931. In der gestrigen Sitzung wurde dieser Voranschlag durchge­sprochen, zu dem Herr Bürgermeister Maier nachstehende Erläuterungen gab:

Der Voranschlag des Stadthaushalts für das Rech­nungsjahr 183V (1. April 1930 31. März 1931) ist schon unter dem Eindruck der sinkenden Holzpreise und des schlechten Geschäftsganges überaussparsam aufgestellt wor­den. Während in normalen Jahren und schon in Vorkriegs­zeiten der ReinertragdesStadtwaldes auf 70 000 Mark und mehr sich belaufen hat, war es in dieser Rech­nungsperiode nur möglich, 40 000 Mark Ueberschutz in den Hauptetat einzustellen. Bei einer 22prozentigen Gemeinde­umlage ergab sich ein ungedeckter Abmangel von 32 279 Mark, die aus dem Ausglsichsstock gedeckt werden sollten. Dieser Beitrag brachte aber nur 10 500 Mk. (im Vorjahr 10 000 Mark), weil wir im Rechnungsjahr 1929 zur Deckung des notwendigen, zuschutzberechtigten Bedarfs mit 20 Prozent zu wenig umgelegt hatten. Der ungedeckte Rest von 21 700 Mark konnte nach der vorläufigen Rest­mittelverechnung der Stadtpflege auf 31. März 1931

a. durch Einsparungen auf verschiedenen Kapiteln, insbe­sondere des Tiefbaus etwa 8000 Mark und

b. Steuermehrerträge (erhöhte Viersteuer ca. 3000 Mark und Gewerbesteuernachholungen ca. 7000 Mark)

bis auf eine geringen Betrag von etwa 2000 Mark auf­gebracht werden, so datz wir fast ohne Vorbelastung ins Rechnungsjahr 1931 eingetreten sind.

Hat schon der geringe Ueberschutz des Stadtwalds von 40 000 Mark im Rechnungsjahr 1930 das Gleichgewicht des Stadthaushalts gestört, so brachte die weitere kata­strophale Entwicklung des Nutzholzmarktes (Brennholz wurde noch zu angemessenen Preisen abgesetzt) bis heute ganzuntragbareFinanzverhält'nisse. Das Stammholz ist zu 56 Prozent des Taxpreises ( etwa 70 Prozent der Friedenspreise) und das Papierholz zu 7.20 Mark, also einem ähnlichen Friedensprozentsatz, verkauft worden. Im Voranschlag der Stadtwaldkasse für das Rech­nungsjahr 1931 ergab sich ein Ueberschutz von 10 000 Mk. zur Einstellung in den Hauptvoranschlag, wobei die ge­samten Waldeinnahmen zu 142 900 Mark und die gesamten Ausgaben zu 100 000 Mark berechnet sind. Geschlagen wur­den Heuer einschließlich einer Mehrnutzung von 1395 Fest- merer vom Vorjahr 8253 Festmeter. Hiervon entfallen 4000 Festmeter auf die Hauptnutzung für die laufende Ver­waltung, 1428 Festmeter für außerordentliche Kulturarbei­ten, 429 Festmeter für den Waldweg im Kernen, 1239 Fest­meter zur Deckung der Hochwasserschäden im Wald und der Remertrag von 1157 Festmeter ist für 1932 zurückzulegen. Von dem Ueberschutz von 42 900 Mark entfallen deshalb auf die laufende Verwaltung 10 000 Mark, den Kernenweq 3000 Mark, die Hochwasserschäden 15 000 Mk., und zurück­zulegen für 1932 sind 14 900 Mk. Zu dem Ausfall an Ueber­schutz des Stadtwalds von 30 000 Mk. gegenüber dem Vor­jahr und von 60 000 Mk. gegenüber normalen Wirtschafts­jahren kommt hinzu, datz infolge Rückgangs der Rechnungs­anteile die Ueberweisungssteuern von 60 000 auf 50 000 Mark und nach den Ergebnissen des Vorjahrs die Erund-

crwerbsteuer von 8000 Mark um mindestens 1500 Mk. auf 6500 Mk. und die Wertzuwachssteuer von 4000 auf 2500 Mark Zurückgehen, so datz mit der Erhöhung der Fürsorge­etats von 1350 Mk. (was zudem Heuer nicht ausreichen wird) gegenüber dem Vorjahr für einen Ausfall von min­destens 45 000 Mk. Einsparungen zu machen sind bezw. für Deckung zu Sorgen ist. Gegenüber dem Vorjahr bringen Mehreinnahmen: die erhöhte Biersteuer unter Be­rücksichtigung des Konsumrückgangs 5000 Mark, die BUrger- steuer an Stelle der Wohnsteuer 4500 Mk., das Wasser­werk (statt 5 jetzt 6000 Mark) 1000 Mark. Die Aus­gaben wurden gesenkt: Beim Amtsschaden (von 59 000 aus 53 000 Mk.) um 6600 Mark, bei der Unterhal­tung der städt. Gebäude von 13 089 Mk. auf 10 000 Mk. also um 3089 Mk., beim Tiefbau, Straßen, Wege und Kanäle von 57 200 Mk auf 53 050 Mk. also um 4150 Mk., bei der allgemeinen Verwaltung unter Berücksichtigung des Oprozentigen Eehaltsabbaus und einer aufgehobenen Ge­hilfenstelle um 6870 Mk. und bei den Schulen bei einem Reinanfrvand von 81696 Mk. im Jahre 1930 und einem solchen von 68 366 Mk. im Jahre 1931 um 13 330 Mk. Dies rührt her, abgesehen von dem Oprozentigen Gehaltsabbau, von der Aushebung einer Schulstelle an der Volksschule, von den Vereinfachungen an der Gewerbeschule und an der Realschule mit Lateinabteilung, sowie von der Erhöhung der Schulgelder an der Realschule mit Lateinabteilung um 2330 Mk. und der Frauenarbeitsschule um 500 Mk. Es wird anerkannt, datz die städt. Schulen die derzeitige Lage der Stadt gewürdigt und entsprechendes Entgegen­kommen ohne Weiteres gezeigt haben. Der städt. Rein­aufwand auf einen Schüler beträgt bei der evang. Volks­schule 89 Mk. gegenüber 107 im Vorjahr, bei der kath. Volksschule 65 Mark gegenüber 62, bei der Realschule mit Lateinabteilung 135 Mk. gegenber 161 Mk. u. an der VII. Klasse ca. 300 Mk., an der Gewerbeschule 37 gegen 39 Mk. u. an der Frauenarbeitsschule 41 Mark gegen 53 Mark im Vorjahr.

Die Mehreinahmen und Abstriche betragen also rund 44000 RMK. Nach dem Entwurf des Hauplvoranschlags belaufen sich die Einnahmen auf 241 Z49 RMk., die Ausgaben auf 427 794 RMk., somit Abmangel 185 845 RMk., der durch Umlage auf das Grund-, Gebäude und Gewerbekataster an sich zu decken ist. Grund- und Gebäudekataster stehen fest. Das Gewerbekataster ergab im Vorjahr rd. 400 000 RMk. Nach der Bekanntmachung der Ministerien des Innern und der Finanzen vom 3. Febr. 1931. im Staaisanz. Nr. 38, ist bei dem schlechten Geschäftsgang mit einem Rückgang von 10 A zu rechnen, so daß das Gewerbekataster mit 83 t 000 RMk., das Grund- und Gefällkataster mit 79 000 RMk. und das Gebäudekataster mit 260 000 RMk angenommen werden kann. Zusammen rund 700 000 RMk. Der Umlageiatz war im Vorjahr 22 Eine Erhöhung ist nach der Notverordnung des Reichspräsidenten vom I. Dez. 1930, Z 3 des 4. Teils des Kap. I Senkung von Realsteuern, ausgeschlossen. Die Umlage für 193 l mit 22 No ergibt demnach 154 000 RMk., so daß unoedeckt sind 31845 Reichsmark. Was aus dem Ausgleichstock nicht aufge­bracht wird, und das wird noch ei« nicht unerheblicher Teil sein, bleibt ungedeckt. An sich wäre es nach der gen. Notverordnung möglich, die Getränkesteuer einzuführen od. die Bür­ger- und die Biersteuer zu verdoppeln. Bei dem ungewöhnl. Dar­niederliegen verschiedener Erwerbszweige, insbesondere der Holz­wirtschaft und der verschiedenen Holzgewerbe, die ein wesentlicher Teil der lokalen Wirtschaft sind, ist es derzeit unmöglich, neue Steuern einzuführn, oder oestehende zu erhöhen. Trotz Knappheit des Etats müssen deshalb weitere Einsparungen gemacht und unter Umständen selbst dringende Unterhaltungs- arbeiten, die vorgesehen sind, zurückgestellt werden. Für alle Fälle dürfen die städt. Acmter und Schulen von den genehmig-

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ten Etatmitteln, die nicht auf gesetzlicher oder vertraglicher Ver­pflichtung beruhen, vorläufig nur 90«/, ausgegeben, so daß wie beim Staat, i0°/n der Sach- und gemischten Ausgaben bis zum Schluß des Rechnungsjahrs zurückbehalten bleiben. Falls diese 90°/« nicht ausreichen, ist jeweils rechtzeitig um Genehmigung einer Mehroerwendung nachzusuchen. Die Stadt­pflege hat bei Führung des Hauptbuchs sorgfältig darüber zu wachen, daß die in Frage kommenden Etatspositionen, gekürzt um 10"/g, nicht überschritten werden. Solche Kürzungen an den gegenüber früher ohnehin schon sehr knapp bemessenen Voranschlag­summen sind hart, ja sehr hart, aber bei der derzeitigen, bei uns durch den Holzgeldausfall noch verschärften Notlage nicht zu vermeiden.

Es hat den Anschein, daß die allgemeine Wirtschaftskrise und die besondere Krise in der Holzwirtschaft und der Holz» branche noch länger anhält. Pflicht der Stadlvertretung und -Verwaltung ist es, wo irgend möglich, die Ausgaben über diese Krisendauer einzuschränken und jedenfalls keine neuen Aus­gaben zu machen, für die keine Deckung vorhanden ist.

Die städt. Finanzen sind nach dem Dargelegten derzeit nicht gerade günstig, aber noch in Ordnung. Leben wir auch fernerhin nach den hier entwickelten Grundsätzen, so wird die Stadt die gegenwärlige Notzeit ohne schwere Erschütterungen überwinden, zumal im nächsten Jahr die Zins- und Tilgungs­rate für die Straßenbewalzungsschuld mit rd. 1 l 000 Hit weg- sällt. Noch sei bemerkt, daß die städt. Schulden 421 602 ertragen, denen Kaufpreis- und Baudarlehenssorderungen in Höhe von zus. !4v790 oLL gegenüberstehen".

Diese Ausführungen sind so eingehend und klar, daß wir ans jeder weiteren Ausführung enthalten können. Der Ge­meinderat stellre sich vollständig binter seinen Vorsitzenden und nahm in einstimmigem Beschluß den Voran­schlag als endgültig an. Ern näherer Bericht über die gestrige Sitzung folgt.

Zum Semirrarjubiläum

wird uns vom Seminarrektorat geschrieben: In schwerer Zeit begeht das Seminar in diesen Tagen sein 50jähriges Jubiläum. Wir wollen es einfach und würdig gestalten; aber wir wollen uns gerade in dieser Notzeit erst recht dessen bewußt werden, wie stark und umfassend das Band ist, welches unsere Anstalt mit mehr als 2000 früheren Schülern, mit unzähligen Familien vor allem in den Ge­meinden des Schwarzwaldes und des Gäus und nicht zuletzt mit Stadt und Bezirk Nagold verbindet. Wir wünschen, datz unser Seminarsest auch ein Fest der Stadt und ihrer Umgebung werden möge. Unsere herzliche Einladung zur Teilnahme an den Veranstaltungen des Jubiläums, vor allem am Haupttag, Sonntag, 28. Juni, ergeht deshalb an die verehrliche Einwohnerschaft der Stadt, des Bezirks und der Nachbarbezirke. Es soll ein Fest echt deutschen Gemein­schaftsgeistes werden, des Geistes, von dessen Stär­kung wir die Rettung Deutschlands aus seiner inneren und äußeren Not erhoffen.

Beachtenswerte Mitteilungen.

1. Zum Festkonzert am Sonntag nachmittag 4.15 Uhr Orpheus berechtigen nur die besonderen Konzerrkarten. Die Eintrittspreise sind so niedrig gehalten und die Kosten für das Philharmonische Orchester und die Solisten so erheblich, daß wir mit den Preisermäßigungen für Pereine im Vorverkauf das äußerste getan haben. Am Sonntag selbst können an der Kaste nur Karten zu 2 Mark und zu 1 Mark verkauft werden. Das Konzert wird ein seltener Genuß werden.

2. Das überaus wirksame Kästner'sche TheaterstückTmil und die Detektive", das am Begrüßungsabend ausgefübrt wird, wird am heutigen Freitag abend 5 Uhr für Schüler »30 Pfg.) und am Dienstag, 30. Jüni, abends 8 Uhr je im Löwensäal für die Bevölkerung der Stadt und Umgebung zu sehr niedrigen Eintrittspreisen (1. Platz 1 Mark, 2. Platz 60 Pfg.) aufgeführt werden. Die Teilnahme an dem Vegrüßungsabend selbst muß schon aus Raumgründen im wesentlichen auf die Lehrer und Schüler des Seminars, die Festgäste und eine Zahl von ein­geladenen Gästen aus der Stadt beschränkt bleiben.

3. Nach dem offiziellen Festakt am Sonntag findet um 1 Uhr im Traubensaal ein einfaches gemeinsames Mittagessen statt (Preis 2 Mark) Um einen Ueberblick über die Zahl der daran sich beteiligenden Personen zu bekommen, wird dringend gebeten, daß sich die Teilnehmer aus der Stadt im Laufe des Freitag oder Samstag vormittag entweder im Seminar bei Herrn Studienrat Grau oder unmittelbar bei Leitz zur Traube anmelden möchten.

4. Damit in der Quartierverteilung keine Verwirrung ent­steht, möchte ich bitten, diejenigen Quartiere in Gasthäusern und bei Privaten, welche bei der Aufstellung der Liste noch nicht belegt waren, in der Zwischenzeit aber auf Grund unmittel­barer Bestellungen vergeben worden sind, der Quartierkommis­ston des Seminars Herrn Studienrat Grau - mitzuteilen. Die Quartierkommission des Seminars macht umgekehrt über die von ihr vergebenen Quartiere sofort dem betreffenden Quartier­gebern Mitteilung.

5. Von Samstag nachmittag 12 Uhr ab und auch am Sonn­tag früh von 8 Uhr ab ist eine Auskunftsstelle im Amtszimmer des Hausverwalters im Seminar eingerichtet.

Gefaßt

Vor einigen Wochen meldeten wir einen Diebstahl durchKurgäste", die es verstanden hatten, während der Abwesenheit der Vermieterin 800 Mark zu entwenden. Das Elsternpaar hat man nunmehr in Halle an der Saale er­wischt. Es handelt sich um einen Waldemar Sprokhosf aus Bad Freienwalde und seiner Reisebegleiterin Hilde­gard Zeit aus Nürnberg. Spr. wurde schon vom Gericht Neu-Köln wegen Diebstahls im Rückfall steckbrieflich ge­sucht.

UnsreFeierstundn".

Ein Bild des Tages ist das Titelblatt unsererFeier­stunden", ein Bild, wie wir es um diese Jahreszeit auf Schritt und Tritt sehen können: Der Mäher. In Marien­burg hat unser ehrwürdiger Reichspräsident erhebende Worte gefunden, die wir auch an dieser Stelle veröffent­lichten. Die Bilderbeilage zeigt uns Hindenburg bei sei­nem Marienburger Besuch. Im übrigen sehen wir: eFeierlich Einweihung des llniversitätsgebäudes in Heidelberg. Der einzige (!) deutsche Pavillon auf der internationalen Kolonialausstellung in Paris. Luftfahrtwerbewoche in München usw.

Herrenberg, 25. Juni. Die Straßensperren Altin­genKayh und AltingenGült st ein sind jetzt wieder aufgehoben.

Bad Liebenzell. 25. Juni. Verkehrsunfall. Gestern ereignete sich an der Straßenkreuzung beim Hause Schlag ein Verkehrsunfall. Ein Kraftwagen von Ernstmühl und

von SsmLwI, 27. Zuni dLL Donnsrswg, 2. LuN. Organisations-Lüro: Stuttgart. Kasernenstr. 46. Kitt 649 76