Leite 4 — Nr. 134
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag, den 12. Juni 1931.
Ausbildungsreise der deutschen Flotte nach Norwegen.
Die jährliche Sommerausbildungsreise der deutschen Flotte wird diesmal nach Norwegen führen, wo in der Feit vom 15. Juni bis 3. Juli eine große Anzahl von Häfen angelaufen werden. An der Auslandsreise, die unter dem Kommando des Flottenchefs, Vizeadmiral Olde ko p, fleht, nehmen teil: die Linienschiffe .Schleswig-Holstein' mit dem Flot- lenkrommando an Bord, „Schlesien' mit dem Befehlshaber der Linienschiffe, .Konteradmiral Förster, .Hannover und .Hessen', die Kreuzer .Königsberg" mit dem Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräste, Konteradmiral Albrecht, und .Köln", die erste und zweite Torpedobootshalbflottille, die erste Minensuchhalbflottille und der Flottenfänger .Hella".
Erster Segelflug von der Jungfrau
Dem Wellrekordsegelflieger Günter Gronhoff gelang nach einer Meldung aus Jnterlaken mit seinem Segelflugzeug „Fafnir" der Start auf dem Jungfraujoch in Höhe von 3400 Meter mit dem Gummrseil. Ueber Jnterlaken mußte sich der Pilot darauf gefaßt machen, mit dem Fallschirm Mpringen zu müssen. Es gelang ihm jedoch, die Maschine über einen sanften Hang bis auf 75 Muer an den Erdboden heranzubringen. Dann aber rutschte der „Fafnir" bei der Landekurve über den Flügel ab und konnte erst unmittelbar vor dem Aufschlagen-abgefangen werden. Beim Aufletzen auf den Boden wurde das Höhensteuer zertrümmert, so daß die Flüge auf kurze Zeit unterbrochen werden müssen.
Der Schweizer Segelflieger Farner ist Donnerstag früh 7.30 Uhr mit seinem Segelflugzeug auf dem Jungfraujoch gestartet und landete glücklich in Lauterbrunnen nach einer Flugzeit von 1 Stunde 45 Minuten.
Golf-Sport in Mldbad im Schwarzwald. Die staatliche Badverwaltung ist ständig bemüht, den Gästen Wildbads Neues zu bieten. So wurde kürzlich in nächster Nähe der Tennisplätze «in Kleingolfplatz mit 18 Löchern und den verschiedensten und eigenartigsten Hindernissen dem Betrieb übergeben. Das neue Spiel, in Deutschland wohl das erste keiner Art im Freien, findet großen Anklang.
Sonderfahrplan nach Wildbad im Schwarzwald. Wie 1930 ist auch in diesem Jahr ein „Allgemeiner Berkehrsanzeiger" genannter Sondersahrplan erschienen, der die wichtigsten europäischen Zugverbindungen nach Wildbad im Schwarzwald anzeigt. Der Sonderfabrplan kann kostenlos von der staatlichen Badverwaltung Wildbäd bezogen werden. Besonders erfreulich ist es, daß die Reichsbahn den direkten Wagen Berlin—Wildbad in diesem Jahr schon seit 1. Juni (früher erst ab 1. Juki) ohne den Aufenthalt in Pforzheim durchführt.
Neuer Weltrekord im Dauerflug. Wie aus Marseille gemeldet wird, hat 7>er französische Flieger Le Brix mit einem Flug von siebzig Stunden und einer Flugstrecke von 10 560 Kilometer einen Weltrekord im Dauerflug aufgestellt. Der bisherige Weltrekord ist damit um mehrere hundert Kilometer aebrochen worden
Handel und Verkehr
Reichssteneruberrveisungerr an die Gemeinden
An Reichssteuerüberweisungen für das Rechnunasiahr 1930 stehen den Gemeinden zu:
1. aus dem Aufkommen an Einkommen- und Körperschaftssteuer: 17,51 v. H. der Gesamtrechnungsanteile für die Einkommensteuer, 15,51 v. H. für die Körperschaftssteuer, 8,41 RM. auf den Kopf des volksschulpflichtigen Schülers;
2. aus dem Aufkommen an Umsatzsteuer: 4,40 RM. auf den Kopf der Wohnbevölkerung:
3. aus sonstigen Reichssteuern den Gemeinden mit einer Gemeindeumlage 1929 von mehr als 12 o. H.: s) 0,75 RM. auf den Kopf der Wohnbevölkerung, d) 1 v. H. des allgemein steuerpflichtigen Grundkatasiers 1929 ohne Zuschläge und Abstriche.
Eine Erhöhung des Kopfbetrags Buchst, von 0,75 RM. kommt für 1930 nicht in Frage, da der Landesanteil an der Mineralwassersteuer mit rund 779 000 RM. hinter der Summe der Ueberweisungen nach Art. 14 a LStO. weit zurückgeblieben ist. Eine Abschlagszahlung auf die Reichssteuerüberweisunnsn für das Rechnungsjabr 1931 hat die Slaolsbvuptkasse den Gemeinden am Mittwoch überwiesen.
Der Vergleichsvorschmg der Firma Carl Lauser, Geschäslsbücher- fabrik, Stuttgart, wurde angenommen. Von 370 Gläubigern mit Forderungen von 884 331 stimmten 294 mit Forderungen von 805 199 für und 76 mit Forderungen von 89 042 .lt gegen best
Vergleich. Am 3. Juni ist der Vergleich rechtskräftig geworden. Die im Bergleichsvorschlag erwähnte Frist von 9 Monaten endet also am 3. März 1932.
Sanierung der Pfullinger Gewerbebank in Aussicht. Bei der Pfullinger Gewerbebank sind die in die Wege geleiteten Verhandlungen zur Sanierung mit dem Zentralkreditinstitut zur Zeit im Gang und dürften bald zum Abschluß kommen. Bis dahin muß die Bank noch geschlossen bleiben. Ueber die Wiederaufnahme der Bankgeschäfte erfolgt nähere Mitteilung. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, hat sich der aus dem Leben geschiedene Bankvorstand Schweizer Veruntreuungen in keiner Weise zuschulden kommen lassen. Seine Kreditbewilligungen an die Nikotinfabrik betragen allerdings rund 700 000 RM., die. wenn auch nickt i« der ganzen Höhe, stark gefährdet find.
Märkte
Stuttgarter Schlachlviehmarkt vom 11. Juni. Dem heutige» Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zugetrieben: 1 Ochse, 2 Bullen, 4 Jungbullen, 17 Kühe, 30 Rinder, 246 Kälberz 1368 Schweine. Davon blieben unverkauft: 16 Rinder und 100 Schweine.
Ochsen.
11 . 6 .
S. 6 .
ausgemästet
vollsieischig
fleischig
I I I
44 47 40-42
Bulle»:
ausgemästet
vollfleischig
fleischig
38-36
32-34
35-36
32-34
30-31
Rinder:
ausgemästet vollfleischig fleischig gering genährt
43-48
42-46
48-49
42-46
38-41
Kühe:
ausgemästs»
vollfleischig
—
30-35 22 - 27
Kühe:
11 . «.
S. «.
fleischig
—
gering genährt
—
»-»
Kälber:
feinste Mast- und besteSaugkälber
5S-S3
mittl. Mast- und gute Saugkälber
51—57
5S-«
4»^»
geringe Kälber
45-50
Schweine:
über 300 Pfd.
41—4L
47 _M
240—300 Pfd.
42-43
200—240 Pfd.
42—44
48—4»
160-200 Pfd.
4,-42
4tz— 2 t
120—160 Pfd.
40-41
48—M
unter 120 Pfd.
40-41
4S—K
Sauen:
—
S 8 -»
Stuttgarter Docheumarkk, 11. Juni. Auf dem 2 bst groß», markt waren Prestlinge über Prestlinge. Für erstklassige von Riesenwuchs wurden bei Marktbeginn 45—50, für gute DurW schnittsware 35—40, für geringere 30 Pfg. und weniger gkforde». Die Kirschenzusuhren hielten sich noch in verhältnismäßig errg«K Grenzen. Für die besten Früchte wurden 22—25, für weniger gtM 18—22 Pfg. das Pfund gefordert. Grüne Stachelbeeren waren M
25 (im Kleinverkauf zu 40) Pfg. das Pfund erhältlich. — Auf d«M Gemüse grohmarkt gingen Brockelerbsen auf 22—25 PfA, das Pfund zurück. Im Kleinverkauf wurden Schwetzinger Spars gel zu 30—60 Pfg. das Pfund, Untertürkheimer zu 50—80 Pfa» der Bund, alte Kartoffel zu 8, neue Auslandskartoffeln zu 28 b«
26 Pfg., getriebene Buschbohnen zu 1,20 Mk. das Pfund abgegeben»! Butterpreise wie am Dienstag, ebenso Eier; besonders preis»
wert waren schwere. ausgeschmutzte Landeier zu 7 Pfg. d. SK Rehfleisch kostete von 70 Pfg. für Ragout bis 1,40 Mk. für Schlei gel, Riesengänse 1,40 Mk., Honig im Glas meist 1,30—1,40 Mk. das Pfund. Auf dem Fischinarkt gingen Blaufelchen auf 1,45» Sandfelchen auf 1,28 Mk. das Pfund zuruck.
Deller
Die WettiÄckge hat sich wenig geändert. Für Samstag und Sonntag ist immer noch zwar zeitweilig aufheiterndes, aber dabei Unbeständig«« und auch zu Niederschlägen geneigtes Wetter z« erwarten.
Amtliche Bekanntmachung
Fürsorgeausschuß
Bei Durchführung der Aufgaben der Bezirksfürsorgebehörde hat ein Fürsorgeausschuß mitzuwirken, zu dessen Verhandlungen auch Vertreter der freien Wohlfahrtspflege und der Fürsorgebc- dürstigen zuzuziehen sind. Die im Bezirk Nagold hiefür in Betracht kommenden Vereinigungen haben Gelegenheit, für die Neuwahl solcher Vertreter bis spätestens 20. ds. Mts. schriftliche Vorschläge einzureichen. Die Namen der bisherigen Vertreter können beim Oberamt erfahren werden.
Nagold, den 11. Juni 1031. 1602
Oberamt:
Landrat Rippmann, A.-V.
Der
VW» der Meineine« Hemme
wird aus nächsten Montag, den 15. Juni festgesetzt. Es ist deshalb mit dem Mähen auf den Gewandten und Schleifwegen zu beginnen. Wer dies unterläßt, hat den daraus erwachsenden Schaden selbst zu tragen.
Nagold, den 12. Juni 1931. 1609
Bürgermeisteramt.
Tie Nachschau der diesjährigen Impfung findet am 1604
Montag, drn 18. d Mts. vormittags 10 Ahr im Rathaus (Sitzungssaal)
statt
Nagold, den 11. Juni 1931.
Bürgermeisteramt.
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