. Juni 1931.
Seite 3 — Nr. 12k.
Mittwoch, 3. Juni 1931.
Markts zeigt Tendenz. Dis mögliche wei- noch sachlich
bahn wie- ühle Walden- n waren am erste Güter- nnstag erneut eländs wieder Aufnahme des recke Steinen- enken ist.
i n g. Bei der r Vorsitzende ein düsteres gewerbe. Das nhäustcn und oefen. Gegen -affen werden, d 413 zahlende Hern in Würt- direktoc K ö - über den Plan Plane, um
rtsloser Kamps führt werden, daß das Ahr- coaramm stehe Ile.
Rache a k l e. nne naiwuri- der Nation^ - sprach. Vrr ikanten Kiehn Samstag aus tlmster langes eisen erneuert in der Garage 5—3 Mo- '- gehörten, die Benzintank be> 5alz unbrauch- en im Hotel sn, von drei n etwa 60 sn liegen poli-
Lranb. Am onomiegebäuds anze Anwesen, teuer des Gott- ieh konnte fast!
r. Eine Frau zurück. Nach äck zusammen- sche zu stecken. ,Von Eistedlo" Josef und dis r se send grad el verlöre und r glel schreiba, Name bitta?" rückte aber mit
rasche Art des
vorläufig vier ^
Meierei, die in te Egon März-
rbeit angesetzt.
itter festgesetzt, terauszug über !
chend ein. Die -
drosch und in >
en ganzen Tag ^
chine in Schutz
; sie selber aus. ekräften arbeiten, die Ma- zeigten sich in ^
10 000 Zentner ber. An altem rt Zentner, che. Aber Will- sen war. Seine m nie in Aufwachen.
stecht, aber sie ck, und so ruhte er drei Mägde
Üage Schweine-
-r 2. Transport 60 Mann und
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Waldfee. 2. 3uni. Tödlicher Schuß. Nachts 1.30 Ahr kam die 18jährige Hirler von Engetweiler von einem kleinen Fest und klopfte noch bei dem Sohn des Gutsbesitzers Birk in Engetweiler an. Der aber verstand keinen Spaß, fvug nicht lange nach ihrem Begehr und schoß eine Kugel durch die Türe, die das Mädchen in den Rücken traf. Es wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht, wo es starb.
Vom Dodensee, 2. Juni. Von der Bodenseedampf s ch i s f a h r t. Mit erheblichen Schwierigkeiten haben Lei dem augenblicklich hohen Wasserstand des Sees die Schweizer Dampsbovte bei der Fahrt nach und vom Unter- fee zu kämpfen. Diese Dampfboote können nicht mehr unter der Konstanzer Rheinbrücke durchfahren, sodah der Verkehr von Kreuzlingen bis Gotttieben durch Motorboote bewältigt werden mutz. Seit den Pfingstfeiertagen hat sich der Wasserstand um durchschnittlich 45 Zentimeter gehoben.
Von der bayer. Grenze, 2. Juni. Ertrunken. Am Samstag nachmittag ist in Dillingen beim Baden in der Donau der Student der 7. Klasse des Gymnasiums, Georg Kohlberger, ertrunken. Ein Herzschlag dürfte ihn während des Badens getroffen haben, da er herzkrank war.
Vom bayer. Allgäu, 2. Juni. Schweres Unwetter. Am Samstag nachmittag suchte ein besonders schweres Unwetter die Gegend von Füssen heim, wobei vor allem das Gebiet Pfronten und Seeg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hier vernichtete ein schwerer Hagel alles, was auf den Feldern stand und an den Bäumen hing. Eine Stunde nach dem Unwetter wurden noch Hagelkörner im Gewicht von 80—100 Gramm gesammelt. Die Dächer der Häuser wurden wie Siebs durchlöchert. Gewaltige Wasssrmasssn ergossen sich in Strömen durch Straßen. Die ganze Gegend glich stundenlang einer Wintsrlandschast. — Bei der Einöde Hollen, Gde. Ruckholz, schlug der Blitz in das Transformatorenhaus, wobei dis Inneneinrichtung vollständig zerstört wurde. Es entstand eine Explosion, die die eiserne Türe mehrere Meter weit fortschlsuderte-
Tumpfbiberzucht in Württemberg
Hohenheim, 2. Juni. Unter Leitung des Vorsitzenden, Bürgermeister Fischer-Waldenbuch, wurden in der Vorstandssitzung de; Vereins Württ. Sumpfbiberzüchter, Sitz Hohenheim, einige Beschlüsse gefaßt. Zuchtbücher und Zuchr- karten werden rückwirkend eingeführt. Eine Kollektivver- sicherung gegen Diebstahl wird für dis Interessenten durch den Geschäftsführer Dr. H a u s ch i l d t-Hoyenyetm vermutest. Die Aufnahmegebühren werden künftig nach der Größe und Bedeutung des Tierbestands angesetzt. Die Neuaufnahme von Neumitgliedern war bisher gegen den wilden Handel gesperrt, es werden aber nunmehr die bisher getroffenen Züchter von Fall zu Fall ausgenommen, wobei die Qualität der Tiere entscheidet. Die Preise für Jungtiere werden wiederholt um rund 10 Prozent gesenkt. Allgemeine Verkaufsbestimmungen sollen eins Sicherung gegen Ueber- vorteilung der meist ganz unerfahrenen und unkundigen Käufer bilden, wie auch alle auftauchenden Streitfragen im gegenseitigen Benehmen nach Billigkeitsgründen beigelegi wurden. Die Pelze der Sumpfbiber sind in unserem Klima besser geworden, d. h., die Jungtiere haben besseres Pelzwerk als die aus Südamerika eingeiührtsn Asttiere, eins Tatsache, der bei der einfachen, billigen Fütterung und raschen Vermehrung eins entscheidende Bedeutung zukommt.
Aus Ktadt und Lund
Nagold, den 3. Juni 1931.
Wenn an jedes böse Maul Ein Schloß gehängt soll werden, Dann war' die edle Schlosserei Die größte Zunft auf Erden.
Jagd und Fischerei im Juni
Mit dem Monat Juni geht so recht eigentlich für einen großen Teil der Jäger erst die Jagd auf. Nicht jeder hat Gelegenheit zu Schnepfenstrich, Auer- und Birkhahnbalz, ober der Rehbock lockt jeden hinaus, selbst den Inhaber eines reinen Feldreviers, da es es ja auch Feldrehe gibt, die kaum einmal vorübergehend den Wald betreten. Hoch-, Dam- und Gamswild beenden das Verfärben -und setzen noch. Die Geweihe der Hirsche reifen heran. Der Rehbock trägt sein fertiges, auch in der Regel schon völlig gefegtes Gehörn und ist fast in allen deutschen Staaten, mit Ausnahme von Sachsen, schußbar. Es empfiehlt sich jedoch, solange der Bock nicht sein rotes Sommerkleid trägt, was nach dem heurigen Nachwinter nicht überall der Fall sein dürfte, den Finger noch gerade zu lassen, da das mit Engerlingen gespickte Wildbret des grauen Schneiders keine begehrenswerte, mit gutem Gewissen verwertbare Beute darstellt. Gegen Ende des Monats werden die Böcke schon heimlich und suchen im Getreide Schuh vor der zunehmenden Mückenplage. Die Geißen sehen noch. Sämtliche Wald- und Feldhühner, Fasanen und Wachteln brüten noch zum größten Teil. Ihre Gelege fallen im Lauf des Monats aus, insofern es sich nicht um Nachbruten infolge der Zerstörung der ersten handelt. Für Wildtauben beginnt in Württemberg die Schußzeit. Die Schafe der Wildenten sind größtenteils ausgesiedert und zeigen allmählich die blauen Spiegel, während Nach- und Spätbruten erst im Lauf des Monats aussallen. Den Krähen und Elstern ist auch jetzt tunlichst Abbruch SU tun, da sie an Den^Gelegen des Nutz-Federwilds, an deren Kücken und auch dem übrigen Jungwild empfindlichen Schaden anzurichten vermögen. Auch die Ueberwachung der Eierdiebe und sonstiger Schwarzseher darf nicht außer acht gelassen werden. Es lohnt sich jetzt noch, die Fasanenschütten mit Kaff und Abfallge-treide zu beschicken, um die Revier- treue dieser Vögel zu fördern.
Aesche, Vachsaibling, Forelle und Regenbogenforelle sind jetzt vollwertig und haben die beste Fangzeit. Barbe, Blei. Karpfen und Waller laichen* Aitel, Barsch und Schied können gefangen werden. Huchen gehen in kleineren Gewässern an die Fliege. Beim Krebsfang empfiehlt sich, Vorsicht der Junge tragenden Weibchen wegen walten zu lassen.
*
Nach dem Hundertjährigen Kalender soll sich das Wetter im Juni wie folgt gestalten: 3m Anfang rauh, Wind und Reif bis zum 8. 3uni; darauf schön warm bis zum 21., darauf windiges, regnerisches Wetter, am 24. Reif, dann warmes, schönes Wetter bis Ende.
Der Rlesenstern Antares ist jetzt besonders schön zu schon. Er befindet sich als Hauptstern im Bild des Skorpions, südlich des kleinen, aber sehr schönen Sternbildes der nördlichen Krone, die dem Blick sofort auffällt. Der Antares ist so
groß, daß in seinem Körper'die Sonne mitsamt den Bahnen vom Merkur bis Mars Platz finden würden. Seine ursprüngliche Bedeutung geht aus den babylonischen Sternglauben zurück: wegen seiner starken Röte gehörte Antares zu den unheilbringenden Wesen, und da er in den Sommernächten am besten sichtbar ist, ist er mit den ihn umgebenden Hellen Gestirnen zu dem Sternbild des unnützen Skorpions geworden, das die gefürchtete Wirkung der sommerlichen Hitze darstellen sollte.
Jin Norden, hoch am östlichen Himmel, erglänzt die weiß leuchtende Wega im Sternbild der Leier (des Apollo oder des Orpheus). Bei den Arabern hieß der Stern Nesr el Wwkr (Geier), woraus der Name Wega entstanden ist. Ihr Licht gebraucht etwa 33 Jahre, um uns zu erreichen. Sie ist 50mal Heller als die Sonne.
Landmanns Hoffnungen — Vom Musikverein.
Mötzingen, 2. Juni. In diesem Jahre hat es der Wonnemonat Mai gut mit uns gemeint. Mit seiner Blütenpracht hat er die Menschen beglückt und nach dem langen Winter wieder froh gemacht. Auch der Landwirt hofft, daß ihm ein gutes Jahr den Lohn für seine Arbeit bringe. Die Felder stehen schön, wenigstens die Sommerfrucht, die Winterfrucht läßt da und dort zu wünschen übrig. Gegenwärtig ist man mit Hacken und Setzen beschäftigt. Aus den Wiesen ist das Gras in wenigen Wochen mächtig in die Höhe gegangen und wird nun bald der Sense zum Opfer fallen. Eine besondere Freude brachte uns der Mai durch die schöne Baumblüte; wenn auch manche Apfelbäume nicht so recht mittun wollten, so dürfen wir doch eine bessere Ernte als im Jahre 1930 erwarten. Möchten unsere Fluren weiterhin von Hagelschlag und anderem Unwetter verschont bleiben! — Am letzten Sonntag gab der hiesige Musikverein im Gasthaus zum ..Löwen" sein Früh- jahrskonzert. Vorstand Martin Schweikert konnte eine zahlreiche Zuhörerschaft begrüßen. Das Programm bot in seinem 1. Teil mehr ernste Musik. Die Spieler, von Mitgliedern des Musikvereins Seebronn unterstützt, gaben sich unter der Leitung von M. Theurer-Nagold viel Mühe. Zu der Veranstaltung hatte sich auch der Gaupräsident, Hauptlehrer S t o r z - Seebronn, eingefunden, der in einer Ansprache die Musik als Freudensvenderin feierte, die uns besonders in der heutigen Zeit Trost und Kraft geben könne. Er ging des weiteren auf die Verhältnisse des Mötzinger Mustkvereins ein und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute. Der 2. Teil des Programms hatte mehr heitere Weisen zum Inhalt, die viel Beifall fanden. Mit Dankesworten an alle konnte Vorstand Schweikert den Nachmittag beschließen. -Das Missionszelt „Immanuel" ist gegenwär
tig bei uns in Mötzingen am Vollmaringer Weg. Seit Sonntag finden dort Vorträge statt, die stark besucht werden, auch von Auswärtigen. Das Zelt wird voraussichtlich längere Zeit hier sein.
Gärtringen, 3. Juni Tödlicher Unglücksfall. Letzten Samstag nachmittag verunglückte der 9jährige Sohn des Ehr. Schmid aus Deufringen auf der Heimfahrt vom Bahnhof Gärtringen dadurch, daß er vom beladenen Kohlenwagen fiel und ein Rad über den Brustkorb fuhr. Der Junge starb an den inneren Verletzungen nach kurzer Zeit. — Ihre DiamanteneHochzeit feierten letzten Sonntag Zimmermann Joh. Kimmerle und seine Frau Kath. geb. Klotz.
Schwarzwaldkreisvcrsammlung des Vereins Württ. Vaumwarte und Odstbauversammlung.
Aerrrnberg, 2. Juni. Unter zahlreicher Teilnahme tagten am letzten Maiensonntag die Baumwarte des Schwarzwaldkreises aus 18 Bezirken in unserer Eäustadt. Verbunden mit der beruflichen Veranstaltung war das 25jährige Jubiläum der Bezirksbäumgärtner-Vereinigung Herrenberg. Ein Lehrgang durch unser Obstfeld, eine Berufsversammlung am Mittag und eine Hauptversammlung des Nachmittags fand allseitigstes Interesse. Außer den etwa 200 Baumwarten hatte eine große Anzahl von Gästen und Vertretern des Bezirks, der Oberamtsstadt und der Gemeinden an der Tagung regsten Anteil. Der Leiter der Kreisversammlung, OAB. W e b e r - Herrenberg konnte mit größter Befriedigung seinem Empfinden Ausdruck geben, und das allseitige Interesse weitester Kreise am Obstbau dankend anerkennen. Daß sich Stadt und Bezirk im besonderen um das gute Gelingen der Tagung bemühten, soll auch hier in Anerkennung berichtet sein.
Folgen wir in Kürze dem Verlaus des umfassenden und lehrreichen Tagesprogrammes. Bei guter Witterung konnte OAV. Weber seine Verufs'genossen am Vormittag durch den hiesigen Versuchsgarten führen. Ein Vortrag über Schädlingsbekämpfung fand aufmerksame Zuhörer. Sie ist es ja, die den Fachmann wie den Obstzüchter jahraus, jahrein in Atem hält und ununterbrochene Aufmerksamkeit und Behandlung erfordert. Die Vorführung des Jnsektenfanggürtels „Radikal" wurde in anschaulicher Weise verdeutlicht und gezeigt, daß dieses Schutzmittel in der Bekämpfung des Apfelblütenstechers von größtem Erfolg ist. „Der „Radikal" ist ein durchgreifendes Mittel zur Vertilgung sämtlicher Baumschädlinge einschließlich der Obstmaden. Ueber Veredelung läßt sich im Versuchsgarten vieles Lehrreiche sehen und die Erfolge des Lorettschnittes sind hier anschaulich demonstriert. Der Gartenbesitzer mit seinem Spalierobst wird ihm größtes Augenmerk schenken müssen. Die Sorten wähl muß heute bei der Zucht auf Qualitätsobst in vorderster Linie stehen. Unser Obstfeld hat in dieser Hinsicht einen guten Anfang gemacht, der angenehm ins Auge fällt und einen erfolgversprechenden Fortgang erhoffen läßt. Ueber Vogelschutz spricht das Vogelschutzgehölz am Aufstieg zum Schloßberg eine beredte Sprache. Unsere einheimische Vogelwelt ist ein unbezahlbarer Gehilfe im Kampf um die Schädlinge. Wer wollte nicht bestrebt sein, die Singvögel zu hegen! Der Fachmann in erster Linie wird alles tun, was den Sängern ihr Fortkommen ermöglicht. Schutz den Hecken allüberall! Das ist das Losungswort für den Obsterzeuger. In der Höhenlage des Schloßberges zielte der Lehrgang hauptsächlich darauf ab, zu zeigen, welche Sorten rauheres Klima ertragen. Daß endlich der Ueberblick auf die reichen Obstwälder des Gäues von diesem Höhepunkt aus einen bleibenden Eindruck auf die Teilnehmer hinterließ, darf wohl nicht bezweifelt werden.
In der Berufsversammlung am Mittag sprach der Kollege Brugger aus Ravensburg über die im Oberland gemachten Erfahrungen in der Obstabsätzfrage. Sie ist heute ein Kauptstiick der Obsterzeuger und verdient größte Beachtung. An Mißerfolgen wird es zu Anfang nicht fehlen. Der Redner zeigte mit viel Erfahrung, welche Wege zu begehen sind, um zum Ziele zu kommen. Seine praktischen Ausführungen fanden ungeteilten Beifall. ' (Schluß folgt.)
Aus aller Welt
Der 29. deutsche Lnftführtkag wird am 4. und 5. Juli in Augsburg abgehalten in Verbindung mit dem Deutschen Fliegertreffen, dem Sternflug nach Augsburg und Einzelwettkämpfen. Die Kämpfe bestehen in einem Suchspiel, Ueberlandrennen, Ballonrennen, Kunst- flugwettbewerb und Hindenburg-Staffette. Der Reichsverkehrsminister hat als Preis zum Fliegertreffen ein Sport» flugzeua bewilligt-
«oildLck llodsueek
M Ossösrj xsxeo 6ickt, k?k«ums, A lcrLulcukixsri 8?
2ucicsp, aervoso ttsrrattsktLonen, Kstsrrks äei- 8 <L1sim l,suts W
Prospekts «lurek «11s varlsvsr^fsllung
Der neue Großmeister des Atalkheser-Ordens. Zum Großmeister des souveränen Malthefer-Ordens ist, wie di« Tele- graphen-Union aus Rom meldet, als Nachfolger des vor kurzem verstorbenen Fürsten Thun-Hohenstein der Fürst Ludovico Ehigi-Wbani gewählt worden.
Die Bevölkerung von Paris. Das Ergebnis der Volkszählung von Paris vom 8. März d. I. ist nunmehr bekanntgegeben worden. Danach zählt die Innenstadt ohne Vororte 2 871039 Einwohner: die Bevölkerung hat hier seit 1926 um 32 623 zugenommen. Groß-Paris einschließlich der Vororte hat 4 887 464 Einwohner, die Zunahme der Gesamtbevölkerung beträgt 352 116 Personen. — Vergleichsweise sei angeführt, daß Groß-Berlin rund 4 300 000 Einwohner hat. Die Stadt Paris ist aber durch den Festungsgürtel in zwei Ziemlich stark getrennte Teile zerlegt.
Anweikerverwiiskuimen im Gmmenkal. Aus den entlegensten Teilen des Emmentais (Kanton Bern) treffen Nachrichten ein über gewaltige Verheerungen durch Gewitter und wolkenbruchartige Regengüsse mit schwerem Hagel» sastag. Das Bild der Verwüstungen in diesem Landstrich ist grauenvoll. Der Hagelschlag hielt stellenweise eine volle Stunde an. Zahlreiche Bäche traten über die Ufer, und die Feuerwehr mußte fast überall aufgeboten werden, um die mitten durch die Ortschaften schießenden Wasiermassen nach Möglichkeit abzudämmen. Vielerorts gingen auch große Erdrutsche nieder. Die Ernte ist so gut wie ver ' nicht et. Woh' am schwersten betroffen sind die kleinen Bergbauern, aus deren Gebiet sich die Erdrutsche ereigneten. — Das obere Emmental wird häufig von Wasserkatastrophen heimaest'.cht,
Schmuggel an der elsäfsisch-pfälzischen Grenze. Beamten der Zollfahndungsstelle Karlsruhe ist es in enger Zusammenarbeit mit den Grenzbeamten an der elsäfsisch-pfälzischen Grenze gelungen, «ine Schmugglerbande feftzunehmen, die große Mengen Zigarettenpapier über die Grenze geschafft hat. Es handelt sich um etwa 70 000 Pakete. Die Schmuggler zahlten für tausend Heftchen im Elsaß 30 bis 35 Mark und erlösten in Deutschland 200 Mark dafür.
Lastkraftwagen mit Ladung verschwunden. Die Berliner Kriminalpolizei forscht augenblicklich nach dem Verbleib eines Lastkraftwagens mit wertvoller Ladung. Es handelt sich um einen Mannesmann - Mulag - Lastwagen mit dem Hamburger Kennzeichen bi bi 26 361. Der Wagen verließ am 21. Mai d. I. Fürth mit einer Ladung, die aus 80 Zentnern Glas, 100 Zentnern Wein und 20 Zentnern ver» schiedener Stückgüter im Gesamtwert von 300 000 Marktz bestand. Am 23. Mai sollte der Wagen in Berlin eintreffenl und die Waren in Schöneberg abliefern. Am 26. Mai er» schien der Fahrer des Zugs und teilte mit, daß er mit dem Wagen Unglück gehabt habe und ihn in Reparatur gegeben habe. Er werde am nächsten Tag mit dem Wagen kommen. Der Fahrer kam aber nicht und auch von dem Wagen ist noch keine Svur aeiunden.
Schweizerfahri des „Gras Zepeipin". Das Lujtschst „E t Zeppelin", das seit ungefähr drei Wochen die Halle nicht in-! r verlassen hat, ist am Dienstag früh 10 Uhr zu einer auf a t Stunden berechneten Tagesfahrt in die Schweiz aufgestiegen. Ast der Fahrt nehmen 29 Fahrgäste teil. Die Führung harte Kapi» tön Lehmann. Die für den 29. Mai vorgesehene Spanien« fahrt ist vorläufig vom Fahrprogramm abgesetzt worden.
Letzte Nachrichten
Landoslkführer von Salomon erklärt sich für das kommunistische Agrarprogramm.
Berlin, 2. Juni. Der aus dem Bombenlegerprozeß bekannte schleswig-holsteinische Landvolkführer Bruno von Salomon stellt sich in einer Erklärung an die kommunistische Parteizentrale, die in der „Roten Fahne" wiedergegeben wird, auf den Boden des kürzlich veröffentlichten kommunistischen Agrarprogramms. Bemerkenswert ist an dieser Erklärung, daß von Salomon sich sogar die Forderung der entschädigungslosen Enteignung des Großgrundbesitzes zu eigen macht.
Erwerbskosenausschreitungen in Walsum.
Essen, 2. Juni. Zu schweren Ausschreitungen kam es heute bei der Auszahlung der Erwerbslosenunterstützung in der Verwaltungsstelle des Arbeitsamtes in Wehofen bei Walsum. Die vorgeschriebene Kürzung der Unterstützungssätze brachte die Menge in so starke Erregung, daß etwa 300 bis 400 Personen versuchten, die Verwaltungsstelle zu stürmen. Der Polizei gelang es, dieses Vorhaben zu vereiteln. Hierauf stürmte ein größerer Trupp in die Konsumanstalt 19 der Vereinigten Stahlwerke, die sich auf dem Marktplatz in Wehofen befindet, und schickte sich an, den Laden auszuplündern. Die inzwischen herbeigerufene Schutzpolizei aus Oberhausen konnte Plünderungen verhindern und die Menschenansammlungen zerstreuen, nicht ohne jedoch dabei mehrfach tätlich angegriffen zu werden. Besonders Frauen taten sich hierbei hervor. Die Rädelsführer wurden von der Polizei festgenommen. Aber im Laufe des Tages bildeten sich doch immer wieder neue Ansammlungen, die von der Polizei zerstreut werden mußten.
Segelflug Berlin—Frankfurt a. O. — Sturmflug vor dem
Gewitter.
Berlin, 2. Juni. Dem Darmstädter Studenten Otto Fuchs, der am Montag abend den ersten kühnen Segelflug über Berlin ausgeführt hat, ist heute ein Ueberlandftug nach Frankfurt a. O. gelungen. Während seines Starts stand im Westen ein Gewitter, das sich später über Berlin entlud. In 800—1000 Meter Höhe herrschte eine starke nach Slldosten gerichtete Luftströmung. Er ließ sich von diesem aufwärts führenden Wind „mitnehmen" und segelte in schnellem Flug über Berlin hinweg fast in direkter Richtung nach Frankfurt a. O. mit einer Stundengeschwindig- keit von teilweise 60—70 Kilometer. In der Nähe der Kreuzung der Bahnstrecke Frankfurt a. O.—Küstrin und der Berlin—Frankfurter Chaussee setzte er die Maschine unbeschädigt auf einer Wiese auf.
„Der Weg zurück" in Irland verboten.
London, 2. Juni. „Der Weg zurück", das neue Werk Erich Maria Remarques, ist im irischen Freistaat auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt worden. Ein weiteres ausländisches Buch auf dieser Liste ist „Vagabunden" von Knut Hamsun.