. Juni 1931.

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Mittwoch, 3. Juni 1931.

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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Waldfee. 2. 3uni. Tödlicher Schuß. Nachts 1.30 Ahr kam die 18jährige Hirler von Engetweiler von einem kleinen Fest und klopfte noch bei dem Sohn des Guts­besitzers Birk in Engetweiler an. Der aber verstand keinen Spaß, fvug nicht lange nach ihrem Begehr und schoß eine Kugel durch die Türe, die das Mädchen in den Rücken traf. Es wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht, wo es starb.

Vom Dodensee, 2. Juni. Von der Bodensee­dampf s ch i s f a h r t. Mit erheblichen Schwierigkeiten ha­ben Lei dem augenblicklich hohen Wasserstand des Sees die Schweizer Dampsbovte bei der Fahrt nach und vom Unter- fee zu kämpfen. Diese Dampfboote können nicht mehr unter der Konstanzer Rheinbrücke durchfahren, sodah der Verkehr von Kreuzlingen bis Gotttieben durch Motorboote bewältigt werden mutz. Seit den Pfingstfeiertagen hat sich der Wasser­stand um durchschnittlich 45 Zentimeter gehoben.

Von der bayer. Grenze, 2. Juni. Ertrunken. Am Samstag nachmittag ist in Dillingen beim Baden in der Donau der Student der 7. Klasse des Gymnasiums, Georg Kohlberger, ertrunken. Ein Herzschlag dürfte ihn während des Badens getroffen haben, da er herzkrank war.

Vom bayer. Allgäu, 2. Juni. Schweres Unwetter. Am Samstag nachmittag suchte ein besonders schweres Un­wetter die Gegend von Füssen heim, wobei vor allem das Gebiet Pfronten und Seeg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hier vernichtete ein schwerer Hagel alles, was auf den Feldern stand und an den Bäumen hing. Eine Stunde nach dem Unwetter wurden noch Hagelkörner im Gewicht von 80100 Gramm gesammelt. Die Dächer der Häuser wurden wie Siebs durchlöchert. Gewaltige Wasssrmasssn ergossen sich in Strömen durch Straßen. Die ganze Gegend glich stundenlang einer Wintsrlandschast. Bei der Einöde Hollen, Gde. Ruckholz, schlug der Blitz in das Transforma­torenhaus, wobei dis Inneneinrichtung vollständig zerstört wurde. Es entstand eine Explosion, die die eiserne Türe mehrere Meter weit fortschlsuderte-

Tumpfbiberzucht in Württemberg

Hohenheim, 2. Juni. Unter Leitung des Vorsitzenden, Bürgermeister Fischer-Waldenbuch, wurden in der Vor­standssitzung de; Vereins Württ. Sumpfbiberzüchter, Sitz Hohenheim, einige Beschlüsse gefaßt. Zuchtbücher und Zuchr- karten werden rückwirkend eingeführt. Eine Kollektivver- sicherung gegen Diebstahl wird für dis Interessenten durch den Geschäftsführer Dr. H a u s ch i l d t-Hoyenyetm vermu­test. Die Aufnahmegebühren werden künftig nach der Größe und Bedeutung des Tierbestands angesetzt. Die Neuauf­nahme von Neumitgliedern war bisher gegen den wilden Handel gesperrt, es werden aber nunmehr die bisher getrof­fenen Züchter von Fall zu Fall ausgenommen, wobei die Qualität der Tiere entscheidet. Die Preise für Jungtiere werden wiederholt um rund 10 Prozent gesenkt. Allgemeine Verkaufsbestimmungen sollen eins Sicherung gegen Ueber- vorteilung der meist ganz unerfahrenen und unkundigen Käufer bilden, wie auch alle auftauchenden Streitfragen im gegenseitigen Benehmen nach Billigkeitsgründen beigelegi wurden. Die Pelze der Sumpfbiber sind in unserem Klima besser geworden, d. h., die Jungtiere haben besseres Pelz­werk als die aus Südamerika eingeiührtsn Asttiere, eins Tatsache, der bei der einfachen, billigen Fütterung und raschen Vermehrung eins entscheidende Bedeutung zukommt.

Aus Ktadt und Lund

Nagold, den 3. Juni 1931.

Wenn an jedes böse Maul Ein Schloß gehängt soll werden, Dann war' die edle Schlosserei Die größte Zunft auf Erden.

Jagd und Fischerei im Juni

Mit dem Monat Juni geht so recht eigentlich für einen großen Teil der Jäger erst die Jagd auf. Nicht jeder hat Gelegenheit zu Schnepfenstrich, Auer- und Birkhahnbalz, ober der Rehbock lockt jeden hinaus, selbst den Inhaber eines reinen Feldreviers, da es es ja auch Feldrehe gibt, die kaum einmal vorübergehend den Wald betreten. Hoch-, Dam- und Gamswild beenden das Verfärben -und setzen noch. Die Ge­weihe der Hirsche reifen heran. Der Rehbock trägt sein fertiges, auch in der Regel schon völlig gefegtes Gehörn und ist fast in allen deutschen Staaten, mit Ausnahme von Sach­sen, schußbar. Es empfiehlt sich jedoch, solange der Bock nicht sein rotes Sommerkleid trägt, was nach dem heurigen Nachwinter nicht überall der Fall sein dürfte, den Finger noch gerade zu lassen, da das mit Engerlingen gespickte Wildbret des grauen Schneiders keine begehrenswerte, mit gutem Gewissen verwertbare Beute darstellt. Gegen Ende des Monats werden die Böcke schon heimlich und suchen im Getreide Schuh vor der zunehmenden Mückenplage. Die Geißen sehen noch. Sämtliche Wald- und Feldhühner, Fasanen und Wachteln brüten noch zum größten Teil. Ihre Gelege fallen im Lauf des Monats aus, insofern es sich nicht um Nachbruten infolge der Zerstörung der ersten handelt. Für Wildtauben beginnt in Württemberg die Schußzeit. Die Schafe der Wildenten sind größtenteils ausgesiedert und zeigen allmählich die blauen Spiegel, während Nach- und Spätbruten erst im Lauf des Monats aussallen. Den Krähen und Elstern ist auch jetzt tunlichst Abbruch SU tun, da sie an Den^Gelegen des Nutz-Federwilds, an deren Kücken und auch dem übrigen Jungwild empfindlichen Schaden anzurichten vermögen. Auch die Ueberwachung der Eier­diebe und sonstiger Schwarzseher darf nicht außer acht ge­lassen werden. Es lohnt sich jetzt noch, die Fasanenschütten mit Kaff und Abfallge-treide zu beschicken, um die Revier- treue dieser Vögel zu fördern.

Aesche, Vachsaibling, Forelle und Regenbogenforelle sind jetzt vollwertig und haben die beste Fangzeit. Barbe, Blei. Karpfen und Waller laichen* Aitel, Barsch und Schied kön­nen gefangen werden. Huchen gehen in kleineren Gewässern an die Fliege. Beim Krebsfang empfiehlt sich, Vorsicht der Junge tragenden Weibchen wegen walten zu lassen.

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Nach dem Hundertjährigen Kalender soll sich das Wet­ter im Juni wie folgt gestalten: 3m Anfang rauh, Wind und Reif bis zum 8. 3uni; darauf schön warm bis zum 21., darauf windiges, regnerisches Wetter, am 24. Reif, dann warmes, schönes Wetter bis Ende.

Der Rlesenstern Antares ist jetzt besonders schön zu schon. Er befindet sich als Hauptstern im Bild des Skorpions, süd­lich des kleinen, aber sehr schönen Sternbildes der nördlichen Krone, die dem Blick sofort auffällt. Der Antares ist so

groß, daß in seinem Körper'die Sonne mitsamt den Bahnen vom Merkur bis Mars Platz finden würden. Seine ur­sprüngliche Bedeutung geht aus den babylonischen Stern­glauben zurück: wegen seiner starken Röte gehörte Antares zu den unheilbringenden Wesen, und da er in den Sommer­nächten am besten sichtbar ist, ist er mit den ihn umgeben­den Hellen Gestirnen zu dem Sternbild des unnützen Skor­pions geworden, das die gefürchtete Wirkung der sommer­lichen Hitze darstellen sollte.

Jin Norden, hoch am östlichen Himmel, erglänzt die weiß leuchtende Wega im Sternbild der Leier (des Apollo oder des Orpheus). Bei den Arabern hieß der Stern Nesr el Wwkr (Geier), woraus der Name Wega entstanden ist. Ihr Licht gebraucht etwa 33 Jahre, um uns zu erreichen. Sie ist 50mal Heller als die Sonne.

Landmanns Hoffnungen Vom Musikverein.

Mötzingen, 2. Juni. In diesem Jahre hat es der Wonnemonat Mai gut mit uns gemeint. Mit seiner Blü­tenpracht hat er die Menschen beglückt und nach dem langen Winter wieder froh gemacht. Auch der Landwirt hofft, daß ihm ein gutes Jahr den Lohn für seine Arbeit bringe. Die Felder stehen schön, wenigstens die Sommerfrucht, die Winterfrucht läßt da und dort zu wünschen übrig. Gegen­wärtig ist man mit Hacken und Setzen beschäftigt. Aus den Wiesen ist das Gras in wenigen Wochen mächtig in die Höhe gegangen und wird nun bald der Sense zum Opfer fallen. Eine besondere Freude brachte uns der Mai durch die schöne Baumblüte; wenn auch manche Apfelbäume nicht so recht mittun wollten, so dürfen wir doch eine bessere Ernte als im Jahre 1930 erwarten. Möchten unsere Fluren weiterhin von Hagelschlag und anderem Unwetter ver­schont bleiben! Am letzten Sonntag gab der hiesige Musikverein im Gasthaus zum ..Löwen" sein Früh- jahrskonzert. Vorstand Martin Schweikert konnte eine zahl­reiche Zuhörerschaft begrüßen. Das Programm bot in seinem 1. Teil mehr ernste Musik. Die Spieler, von Mit­gliedern des Musikvereins Seebronn unterstützt, gaben sich unter der Leitung von M. Theurer-Nagold viel Mühe. Zu der Veranstaltung hatte sich auch der Gaupräsident, Haupt­lehrer S t o r z - Seebronn, eingefunden, der in einer An­sprache die Musik als Freudensvenderin feierte, die uns be­sonders in der heutigen Zeit Trost und Kraft geben könne. Er ging des weiteren auf die Verhältnisse des Mötzinger Mustkvereins ein und wünschte ihm für die Zukunft alles Gute. Der 2. Teil des Programms hatte mehr heitere Wei­sen zum Inhalt, die viel Beifall fanden. Mit Dankesworten an alle konnte Vorstand Schweikert den Nachmittag beschlie­ßen. -Das MissionszeltImmanuel" ist gegenwär­

tig bei uns in Mötzingen am Vollmaringer Weg. Seit Sonntag finden dort Vorträge statt, die stark besucht wer­den, auch von Auswärtigen. Das Zelt wird voraussichtlich längere Zeit hier sein.

Gärtringen, 3. Juni Tödlicher Unglücksfall. Letzten Samstag nachmittag verunglückte der 9jährige Sohn des Ehr. Schmid aus Deufringen auf der Heimfahrt vom Bahn­hof Gärtringen dadurch, daß er vom beladenen Kohlen­wagen fiel und ein Rad über den Brustkorb fuhr. Der Junge starb an den inneren Verletzungen nach kurzer Zeit. Ihre DiamanteneHochzeit feierten letzten Sonn­tag Zimmermann Joh. Kimmerle und seine Frau Kath. geb. Klotz.

Schwarzwaldkreisvcrsammlung des Vereins Württ. Vaumwarte und Odstbauversammlung.

Aerrrnberg, 2. Juni. Unter zahlreicher Teilnahme tagten am letzten Maiensonntag die Baumwarte des Schwarzwald­kreises aus 18 Bezirken in unserer Eäustadt. Verbunden mit der beruflichen Veranstaltung war das 25jährige Jubi­läum der Bezirksbäumgärtner-Vereinigung Herrenberg. Ein Lehrgang durch unser Obstfeld, eine Be­rufsversammlung am Mittag und eine Hauptversammlung des Nachmittags fand allseitigstes Interesse. Außer den etwa 200 Baumwarten hatte eine große Anzahl von Gästen und Vertre­tern des Bezirks, der Oberamtsstadt und der Gemeinden an der Tagung regsten Anteil. Der Leiter der Kreisversammlung, OAB. W e b e r - Herrenberg konnte mit größter Befriedigung seinem Empfinden Ausdruck geben, und das allseitige Interesse weite­ster Kreise am Obstbau dankend anerkennen. Daß sich Stadt und Bezirk im besonderen um das gute Gelingen der Tagung bemühten, soll auch hier in Anerkennung berichtet sein.

Folgen wir in Kürze dem Verlaus des umfassenden und lehrreichen Tagesprogrammes. Bei guter Witterung konnte OAV. Weber seine Verufs'genossen am Vormittag durch den hiesigen Versuchsgarten führen. Ein Vortrag über Schädlings­bekämpfung fand aufmerksame Zuhörer. Sie ist es ja, die den Fachmann wie den Obstzüchter jahraus, jahrein in Atem hält und ununterbrochene Aufmerksamkeit und Behandlung er­fordert. Die Vorführung des JnsektenfanggürtelsRadikal" wurde in anschaulicher Weise verdeutlicht und gezeigt, daß die­ses Schutzmittel in der Bekämpfung des Apfelblütenstechers von größtem Erfolg ist.DerRadikal" ist ein durchgreifendes Mit­tel zur Vertilgung sämtlicher Baumschädlinge einschließlich der Obstmaden. Ueber Veredelung läßt sich im Versuchsgarten vieles Lehrreiche sehen und die Erfolge des Lorettschnittes sind hier anschaulich demonstriert. Der Gartenbesitzer mit seinem Spalierobst wird ihm größtes Augenmerk schenken müssen. Die Sorten wähl muß heute bei der Zucht auf Qualitätsobst in vorderster Linie stehen. Unser Obstfeld hat in dieser Hinsicht einen guten Anfang gemacht, der angenehm ins Auge fällt und einen erfolgversprechenden Fortgang erhoffen läßt. Ueber Vo­gelschutz spricht das Vogelschutzgehölz am Aufstieg zum Schloßberg eine beredte Sprache. Unsere einheimische Vogel­welt ist ein unbezahlbarer Gehilfe im Kampf um die Schäd­linge. Wer wollte nicht bestrebt sein, die Singvögel zu hegen! Der Fachmann in erster Linie wird alles tun, was den Sängern ihr Fortkommen ermöglicht. Schutz den Hecken allüber­all! Das ist das Losungswort für den Obsterzeuger. In der Höhenlage des Schloßberges zielte der Lehrgang hauptsächlich darauf ab, zu zeigen, welche Sorten rauheres Klima ertragen. Daß endlich der Ueberblick auf die reichen Obstwälder des Gäues von diesem Höhepunkt aus einen bleibenden Eindruck auf die Teilnehmer hinterließ, darf wohl nicht bezweifelt werden.

In der Berufsversammlung am Mittag sprach der Kollege Brugger aus Ravensburg über die im Oberland gemachten Erfahrungen in der Obstabsätzfrage. Sie ist heute ein Kauptstiick der Obsterzeuger und verdient größte Beachtung. An Mißerfol­gen wird es zu Anfang nicht fehlen. Der Redner zeigte mit viel Erfahrung, welche Wege zu begehen sind, um zum Ziele zu kom­men. Seine praktischen Ausführungen fanden ungeteilten Bei­fall. ' (Schluß folgt.)

Aus aller Welt

Der 29. deutsche Lnftführtkag wird am 4. und 5. Juli in Augsburg abgehalten in Verbindung mit dem Deut­schen Fliegertreffen, dem Sternflug nach Augs­burg und Einzelwettkämpfen. Die Kämpfe bestehen in einem Suchspiel, Ueberlandrennen, Ballonrennen, Kunst- flugwettbewerb und Hindenburg-Staffette. Der Reichs­verkehrsminister hat als Preis zum Fliegertreffen ein Sport» flugzeua bewilligt-

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Der neue Großmeister des Atalkheser-Ordens. Zum Groß­meister des souveränen Malthefer-Ordens ist, wie di« Tele- graphen-Union aus Rom meldet, als Nachfolger des vor kurzem verstorbenen Fürsten Thun-Hohenstein der Fürst Ludovico Ehigi-Wbani gewählt worden.

Die Bevölkerung von Paris. Das Ergebnis der Volks­zählung von Paris vom 8. März d. I. ist nunmehr bekannt­gegeben worden. Danach zählt die Innenstadt ohne Vororte 2 871039 Einwohner: die Bevölkerung hat hier seit 1926 um 32 623 zugenommen. Groß-Paris einschließlich der Vororte hat 4 887 464 Einwohner, die Zunahme der Gesamtbevölke­rung beträgt 352 116 Personen. Vergleichsweise sei an­geführt, daß Groß-Berlin rund 4 300 000 Einwohner hat. Die Stadt Paris ist aber durch den Festungsgürtel in zwei Ziemlich stark getrennte Teile zerlegt.

Anweikerverwiiskuimen im Gmmenkal. Aus den ent­legensten Teilen des Emmentais (Kanton Bern) treffen Nachrichten ein über gewaltige Verheerungen durch Gewit­ter und wolkenbruchartige Regengüsse mit schwerem Hagel» sastag. Das Bild der Verwüstungen in diesem Landstrich ist grauenvoll. Der Hagelschlag hielt stellenweise eine volle Stunde an. Zahlreiche Bäche traten über die Ufer, und die Feuerwehr mußte fast überall aufgeboten werden, um die mitten durch die Ortschaften schießenden Wasiermassen nach Möglichkeit abzudämmen. Vielerorts gingen auch große Erdrutsche nieder. Die Ernte ist so gut wie ver ' nicht et. Woh' am schwersten betroffen sind die kleinen Bergbauern, aus deren Gebiet sich die Erdrutsche ereigneten. Das obere Emmental wird häufig von Wasserkatastrophen heimaest'.cht,

Schmuggel an der elsäfsisch-pfälzischen Grenze. Beamten der Zollfahndungsstelle Karlsruhe ist es in enger Zusammen­arbeit mit den Grenzbeamten an der elsäfsisch-pfälzischen Grenze gelungen, «ine Schmugglerbande feftzunehmen, die große Mengen Zigarettenpapier über die Grenze geschafft hat. Es handelt sich um etwa 70 000 Pakete. Die Schmuggler zahlten für tausend Heftchen im Elsaß 30 bis 35 Mark und erlösten in Deutschland 200 Mark dafür.

Lastkraftwagen mit Ladung verschwunden. Die Berliner Kriminalpolizei forscht augenblicklich nach dem Verbleib eines Lastkraftwagens mit wertvoller Ladung. Es handelt sich um einen Mannesmann - Mulag - Lastwagen mit dem Hamburger Kennzeichen bi bi 26 361. Der Wagen verließ am 21. Mai d. I. Fürth mit einer Ladung, die aus 80 Zentnern Glas, 100 Zentnern Wein und 20 Zentnern ver» schiedener Stückgüter im Gesamtwert von 300 000 Marktz bestand. Am 23. Mai sollte der Wagen in Berlin eintreffenl und die Waren in Schöneberg abliefern. Am 26. Mai er» schien der Fahrer des Zugs und teilte mit, daß er mit dem Wagen Unglück gehabt habe und ihn in Reparatur gegeben habe. Er werde am nächsten Tag mit dem Wagen kommen. Der Fahrer kam aber nicht und auch von dem Wagen ist noch keine Svur aeiunden.

Schweizerfahri desGras Zepeipin". Das LujtschstE t Zeppelin", das seit ungefähr drei Wochen die Halle nicht in-! r verlassen hat, ist am Dienstag früh 10 Uhr zu einer auf a t Stunden berechneten Tagesfahrt in die Schweiz aufgestiegen. Ast der Fahrt nehmen 29 Fahrgäste teil. Die Führung harte Kapi» tön Lehmann. Die für den 29. Mai vorgesehene Spanien« fahrt ist vorläufig vom Fahrprogramm abgesetzt worden.

Letzte Nachrichten

Landoslkführer von Salomon erklärt sich für das kommunistische Agrarprogramm.

Berlin, 2. Juni. Der aus dem Bombenlegerprozeß be­kannte schleswig-holsteinische Landvolkführer Bruno von Salomon stellt sich in einer Erklärung an die kommunistische Parteizentrale, die in derRoten Fahne" wiedergegeben wird, auf den Boden des kürzlich veröffentlichten kommu­nistischen Agrarprogramms. Bemerkenswert ist an dieser Erklärung, daß von Salomon sich sogar die Forderung der entschädigungslosen Enteignung des Großgrundbesitzes zu eigen macht.

Erwerbskosenausschreitungen in Walsum.

Essen, 2. Juni. Zu schweren Ausschreitungen kam es heute bei der Auszahlung der Erwerbslosenunterstützung in der Verwaltungsstelle des Arbeitsamtes in Wehofen bei Walsum. Die vorgeschriebene Kürzung der Unter­stützungssätze brachte die Menge in so starke Erregung, daß etwa 300 bis 400 Personen versuchten, die Verwaltungs­stelle zu stürmen. Der Polizei gelang es, dieses Vorhaben zu vereiteln. Hierauf stürmte ein größerer Trupp in die Konsumanstalt 19 der Vereinigten Stahlwerke, die sich auf dem Marktplatz in Wehofen befindet, und schickte sich an, den Laden auszuplündern. Die inzwischen herbeigerufene Schutzpolizei aus Oberhausen konnte Plünderungen verhin­dern und die Menschenansammlungen zerstreuen, nicht ohne jedoch dabei mehrfach tätlich angegriffen zu werden. Be­sonders Frauen taten sich hierbei hervor. Die Rädelsführer wurden von der Polizei festgenommen. Aber im Laufe des Tages bildeten sich doch immer wieder neue Ansammlungen, die von der Polizei zerstreut werden mußten.

Segelflug BerlinFrankfurt a. O. Sturmflug vor dem

Gewitter.

Berlin, 2. Juni. Dem Darmstädter Studenten Otto Fuchs, der am Montag abend den ersten kühnen Segelflug über Berlin ausgeführt hat, ist heute ein Ueberlandftug nach Frankfurt a. O. gelungen. Während seines Starts stand im Westen ein Gewitter, das sich später über Berlin entlud. In 8001000 Meter Höhe herrschte eine starke nach Slldosten gerichtete Luftströmung. Er ließ sich von diesem aufwärts führenden Windmitnehmen" und segelte in schnellem Flug über Berlin hinweg fast in direkter Rich­tung nach Frankfurt a. O. mit einer Stundengeschwindig- keit von teilweise 6070 Kilometer. In der Nähe der Kreu­zung der Bahnstrecke Frankfurt a. O.Küstrin und der BerlinFrankfurter Chaussee setzte er die Maschine un­beschädigt auf einer Wiese auf.

Der Weg zurück" in Irland verboten.

London, 2. Juni.Der Weg zurück", das neue Werk Erich Maria Remarques, ist im irischen Freistaat auf die Liste der verbotenen Bücher gesetzt worden. Ein weiteres ausländisches Buch auf dieser Liste istVagabunden" von Knut Hamsun.