Donnerstag, 28. Mai 1931.

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Seite 3 Nr. 121.

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Blaubeuren, 27. Mai. Nach 50 Jahren aus Ame­rika zurückgekehrt. Nach SOjÄhriger Abwesenheit in den Bereinigten Staaten von Nordamerika kehrte dieser Tage ganz unverhofft Michael Schwenk von Seißen in seine Heimat zurück. Er wandert? als Junge von 14 Jahren aus. Briefe, die an ihn gerichtet wurden, blieben stets un­beantwortet. Michael Schwenk, der amerikanischer Zoll­beamter ist, fährt im Zuli nach Amerika zurück.

Nagold, den 28. Mai 1931.

Wer seine Wangen schminkt, schminkt auch seine Seele.

Gefallenengedenkfeier auf dem Seekopf

Aus dem Seekopf bei der Wildseehöhe fand am Pfingst­sonntag die übliche Gefallenengedenkfeier am Ehrenmal der 126er statt. Viele Hunderte von Menschen hatten sich rings um das Denkmal und die Aussichtsplatte gelagert. Es mögen im Ganzen mehr als 1500 Menschen sich ein­gesunden haben. Oberst Schwab begrüßte die Erschienenen im Auftrag der Offiziersvereinigung und des Landesver­bandes ehemaliger 126er. 124 Offiziere und 4881 Mann sind von dem Regiment nicht wieder in die Heimat zurück­gekehrt! Die Gedächtnisrede hielt Stadtpfarrer Bossert- Freudenstadt. Der Musikverein Mitteltal und der Lieder­kranz Obertal umrahmten die sinnige Feier mit Eesangs- vorträgen. Im Namen der Traditionskompagnie sprach Hauptmann Hieber. Der Vorsitzende der Ortsgruppe Stutt­gart, Haug, legte zugleich im Auftrag des Vizepräsidenten des Landtags, Hiller, des Vereinsvorsitzenden der Bereini­gung, einen Kranz nieder.

»Unsre Heimat" Nr. 5

Die heutige NummerUnsere Heimat" schlägt ein dunkles Ka­pitel unserer Geschichte auf. die Zeit der Herenprozesse, jene düsteren Jahre und Jahrzehnte, wo ein unbegreiflicher Wahn die Menschen beherrschte und viele unschuldige Menschen auf dem Scheiterhaufen ihr Leben endigen mußten. Wir leien die schweren Seilen dieses dunklen Kapitels mit dem befriedigenden Bewußtsein, trotz alledem, was wir heute durchmachen müssen, nun doch in einer besseren Zeit zu leben.

Tölek die Horrüssenkönigin! Seit Miste Mai wird das Fliegen der Hornissenkönigin beobachtet. Die Hornissen- königin ist das etwa 3 Zentimeter lange, befruchtete, über­winterte Weibchen der am meisten gefürchteten einheimischen Großwespe. Ihre Brut füttert sie vorwiegend mit Honig­bienen, die sie oft direkt vom Flugloch des Bienenkorbs hin­wegraubt. Durch frühzeitiges Töten der Hornissenkönigin verdirbt die mutterlose Brut und damit ein ganzes Hornis­senoolk. Beim Wegfangen ist Vorsicht geboten. Hornissen besitzen einen bis zu 4 Millimeter langen Giftstachel. Ihre Stiche sind äußerst schmerzhaft und haben oft wochenlange NachWirkungen zur Folge. Wer von einer Hornisse gestochen wurde, gehe rechtzeitig zum Arzt.

Hein Gras in den Mund nehmen! In den Tagen, da die Wiesen und Felder in voller Pracht stehen, ist es notwendig, auf eine Unsitte aufmerksam zu machen, die schon manchmal großes Leid im Gefolge hatte. Da wandert einer durch die prangende Na-tur, rupft sich einen Gras- oder Aehrenhalm ab, steckt ihn unbesonnen in den Mund und kaut daran voll Lust, Durch das Gras und noch mehr durch Getreidehalme wird jedoch der Strahlenpilz, der in den Halmen sitzt, aus den Menschen übertragen. Er äußert sich vielleicht im An­fang nur durch eine harte Geschwulst, etwa am Hals, und wird leicht mit einer harmlosen Krankheit verwechselt, die als Geschwür oder Furunkel nach außen in Erscheinung tritt und behandelt wird. Wird die Krankheit sofort erkannt und zieht der Kranke auf schnellstem Weg den Arzt zu Rate, dann besteht die Möglichkeit, den Strahlenpilz auszuheilen. Wenn nicht, kann sich, trotz zahlreicher Operationen, der Pilz im Körper immer weiter ausbreiten. Die Behandlung ist immer sehr schwierig und erfordert die ganze ärztliche Kunst, wie auch eine orcck-e Geduld von seiten des Kranken, da Rück­fälle sehr häufig sind.

Calw, 27. Mai. Unfall Seim Fußballspiel. Während der in Gechingen zu Pfingsten ausgetragenen Fußballspiele stürzte Walter Hubel, Sohn von Kaufmann C. Hubel, Lurch Ausgleiten so unglücklich, daß er mit einem kompli­zierten Oberschenkelbruch vom Sportplätze getragen und in das Calwer Bezirkskrankenhaus überführt werden mußte.

Schwarzenberg, OA. Neuenbürg. 27. Mai. Selbst­mord. Am Pfingstsonntag wurde der als sehr fleißig be­kannte Dienstknecht Eugen Keller von Neusatz an der Straße nach Schömberg mit einer Schuhverletzung tot auf- gesunden. Den Umständen nach liegt Freitod vor. "Was den 27jährigen Mann, der mit seinen Turnfreunden in der Nacht vorher noch eins Maientour ausführte, in den Tod trieb- ist unbekannt.

Frendsnstadt, 27. Mai. 18Sü Pfingstgäste. Insgesamt sind am Psingstsamstag, -sonntag und -montag etwa 1800 Fremde polizeilich als übernachtend neu angemeldet worden, während es an Ostern dieses Jahres nur halb so viel waren. Ertrunken. Gestern nachmittag 3 Uhr ist das 2)4 Jahre alte Söhnchen Karl des Eg. Schneider, Sägers in Heselbach, im Mühlenkanal ertrunken.

Schwarzwaldreise englischer Aerzte.

Freudenstadt, 28. Mai. Gestern mittag trafen von Baden kommend, 15 führende Londoner Aerzte hier ein, um auf einer Fahrt durch den Schwarzwald die Heil­wirkungen und besonderen Heilmethoden dieses Gebietes kennen zu lernen. Zu gleicher Zeit ist Major Lloyd George junior, der Sohn des englischen Staatsmannes, mit seinem Freund, dem Parlamentsmitglied Elassey, hier eingetros- fen. In den Nachmittagsstunden wurde eine Besichtigungs­fahrt durch die Umgebung von Freudenstadt veranstaltet, an die sich ein Tee im Kurgarten anschloß. Am Abend fand in der Waldlust, wo die englischen Gäste Wohnung genommen haben, ein Essen statt, bei dem die Gäste von Landrat Knapp im Namen des Bezirks, der Stadt und der Kurverwaltung begrüßt wurden. Der englische Vizekonsul Vowden Smith wies in seiner kurzen Ansprache an seine englischen Landsleute auf die Bedeutung des Schwarzwal­des hin.

Annahme der verdoppelten Biersteuer in Berlin.

Berlin, 28. Mai. Die vom Berliner Magistrat beantragte Verdoppelung der Biersteuer, gegen die in den letzten Ta­gen noch Einsprüche aus Gastwirts- und Brauereikreisen erhoben worden waren, ist jetzt vom Oberpräsidenten gs- nemigt worden.

Die Unruhen in San Sebastian.

Madrid, 28. Mai. Bei den gestrigen Unruhen sind durch das Eingreifen der Gendarmerie 6 Personen getötet und etwa 30 verletzt worden. Am Nachmittag wurde eine Eegenkundgebung gegen die kommunistischen Ruhestörer veranstaltet. Außenminister Lerroun erklärte bei der Durch­fahrt nach Madrid, die Regierung sei entschlossen, energisch gegen die Rädelsführer und die Feinde der Republik vor­zugehen.

Deutsch-ungarische Handelsvertragsverhandlungen.

Berlin, 27. Mai. Die deutsche und die ungarische Dele­gation für die Handelsvertragsverhandlungen sind heute in Berlin zusammengetreten. Die diesmaligen Besprechun­gen haben zum Ziele, zunächst die prinzipiellen Grund­lagen für den Ausbau des zurzeit geltenden provisorischen deutsch-ungarischen Handelsabkommens vom Jahre 1920 zu erörtern.

Flugzeuge auf der Suche nach Piccard.

München, 28. Mai. Heber den Ballonflug Piccards liegen nach 22.30 Uhr, der letzten Meldung, die als Stand­ort des Ballons Bozen meldete, neue Nachrichten nicht mehr vor. Der gestern abend auf dem Münchener Flug­platz zur Beobachtung des Ballons aufge- stiegene Münchener Flieger Fechner be­richtet, daß an der Kugel, in der sich Piccard und sein Begleiter befinden, nichts außergewöhnliches festzustellen war. Fechner wird heute früh neuerdings zur Suche nach dem Ballon starten. Außerdem startet eine Verkehrs- r,laschine der Lufthansa morgens 4 Uhr mit einem Ersatz- motor in Oberwiesenseld nach Pisa. Der Flugzeugführer Doldi hat die Anweisung, nach dem Ballon Ausschau zu halten und statt in Richtung Brenner über den Arlberg zu fliegen und nach dem Ballon zu suchen.

Lin Tabernakel des guten Kameraden. Die ehemaligen Angehörigen des Garde-Reserve-Pionierregiments (Flam­menwerfer), die als Auszeichnung seit der Verdun-Offensive den Totenkopf auf dem linken Unterarm trugen, haben da­von Abstand genommen, ihren 887 gefallenen Kameraden ein großes Denkmal zu setzen. Sie haben aber die Namen der Taten in ein Ehrenbuch schreiben lassen, und dieses Buch wird in der Neuen Garnisonkirche zu Ber­lin in einen Schrank gelegt werden, der in einen der Mittelpfeiler eingelassen ist und, mit schlichter künstlerischer Holzschnitzerei versehen, an ein Tabernakel erinnert. Äm 9. August werden sie dies Tabernakel des guten Kameraden feierlich einweihsn. Gleichzeitig werden sie, die über das ganze Reich zerstreut sind, weil das Regiment sich aus Freiwilligen aller deutschen Stämme ergänzte, ihren ersten Wiedersshenstag feiern.

Luflfahrkwerbung durch die Tal. Der Verein für Luft­fahrt in Greiz darf auf eine außerordentlich propagan­distische Leistung im Dienst des Luftfahrtgedankens Hinwei­sen: innerhalb vier Tagen sind mit zwei Junkers-Flugzeu­gen des Typs F 13 1400 Einwohner geflogen, darunter über 1000 Schulkinder. Der Erfolg ist so außerordentlich, daß die ganze Stadt von einem Massenehrgeiz erfaßt wor­den ist, zu fliegen, so daß dis Werbeveranstaltung bis zum zweiten Pfingstfeiertag ausgedehnt werden mußte.

Französische Hetze gegen Dr. Eckener. Kürzlich verhanvelte Dr. Eckener in Paris wegen Ueberlassung eines Zwischen­landeplatzes auf französischem Boden fiir die von der Zep­pelin- und der amerikanischen Eovdyear-Gesellschaft geplante Ueberseefluglinie. Die verkrachten Bankiers Bouilloux- Lasont, mit deren Bank auch die mit ihr verbundene fran- zösisch-sübamerikanische FluglinieAero-Postale" in Trüm­mer ging, Hetzen nun in Blättern gegen Dr. Eckener und seinen Plan. Frankreich dürfe nicht dulden, daß auf fran­zösischem Boden französische Flugzeuge durch deutsche Zep­peline verdrängt werden. DieAero-Postale" sei nicht tot und werde wieder ins Leben treten, wenn die Zeppeline serngehalten werden.

Falschmünzer. Auf der Kirchweih in Neuwied wurde ein 22jährigsi Bursche bei der Verausgabung von falschen Fünf­zigpfennigstücken festgenommen. Die Untersuchung führte zur Entdeckung einer gut eingerichteten Fälscherwerkstatt, in der auch Zwei- und Dreimarkstücke hergestellt wurden. Drei wei­tere Fälscher konnten verhaftet werden.

Unterschlagung. In der Zweigstelle der polnischen Bank Ludoway in Ratibor (Deutsch-Oberfchlefien) sind Unterschla­gungen von etwa 30 000 Mark sestgestellt worden. Einer der an der Veruntreuung beteiligten Angestellten wurde in Kattowitz (Poln.-Oberschlesien) verhaftet.

Hochwasser im Znngebiet. In Tirol hat die starke Hitze der letzten Tage Dienstag waren es 38 Grad Celsius eine außerordentlich schnelle Schneeschmelze hervorgerufen. Der Inn führt Hochwasser, wie man es seit Jahren nicht beobachtet hat. Weite Gebiete des unteren Inns sind über­schwemmt.

Ein russisches Tauchboot gefunken. Das zur baltischen Flotte gehörende Tauchboot 9 ist am Freitag beim Uebungs- tauchen im Finnischen Meerbusen nicht wieder an die Ober­fläche des Wassers gekommen. Zwei Flugzeugs, die an Ort und Stelle gesandt wurden, stellten Oelflecke im Wasser fest. Hilfsschifse versuchen, das Unterseeboot zu heben. Die Tiefe des Wassers beträgt an der Unglücksstelle 80 bis 100 Meter.

Ende der Skiergefechte? Eine Nachricht, die in Madrid stärkeren Eindruck machte als die meisten politischen Ge­rüchte ist die, daß am Pfingstsonntag in ganz Spanien nicht mehr als zwei Stiergefechts ausgetragen worden sind, wäh­rend sonst selbst in vielen Dörfern mehr oder weniger feier­licheLidias" stattfanden. Wieweit die Spanier das als eine Errungenschaft der Revolution betrachtet, bleibt abzu­warten.

Absturz eines neuen Flugzeugkyps. Ein Flugzeug, das einer Chikagoer Tageszeitung gehört und gewisse technische Neuerungen aufweist es ist mit zwei Propellern aus­gerüstet, von denen einer vorne und der andere am ver­kürzten Hintergestell angebracht ist stürzte bei einem Versuch, den 2000-Km.-Rekord mit Ballast von 5000 Kilo zu überbieten, über Chikago ab, wobei sämtliche vier In­sassen getötet wurden.

Flug VarlsLondonBerlin in einem Tag? Der amerika- nische Flieger Hawks, der am Mittwoch früh um 8.16 Uhr Paris verlassen hat, ist um 9.34 Uhr in Croydon bei London gelandet und um 10.15 Uhr nach Berlin wieder abgeflogen. Hawks will die Strecke zwischen den drei Hauptstädten in einem Tag zurücklegen.

Hauptmann Hawks ist nachmittags 1.36 Uhr auf dem Flug­hafen Verlin-Tempelhof gelandet.

Handel und Verkehr

Reichsbankausweis vom 23. Ma!

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Mal 1931 hat sich m der dritten Matwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 100,7 auf 1609,3 Will. RM. verringert. Der Umlauf der Reichs­banknoten hat sich um 158,5 auf 3751,4 Mill. RM., derjenige an Rentenbankicheinen um 11,0 auf 392,5 Mill. RM. verringert. Die fremden Gelder zeigen mit 374,4 Mill. RM. eine Zunahme um 95,0 Mill RM. Die Goldbestände haben um 131 MO RM. auf 2370,4 Mill. RM. und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 25,8 auf 196,6 Mill. RM. zugenommen. Die Deckung der Noten durch Gold allein erhöhte sich von 60,6 v. H. in 3er Borwoche auf 63,2 v. H., die­jenige durch Gold und deckungsfähige Devisen von 65 aus 68,4 v. H.

Schwere Tsiaiverlusie an der Börse

Im Mai sind an den Börsen ungewöhnlich schwere Kursverluste cingetreten. Besonders schwer sind die Werte betroffen, für die noch vor kurzer Zeit von einigen Banken Stimmung gemacht wurde. So verloren Aku 30 v. H., Bemberg 32, Bayerische Mo­toren 37, Kali Salzdetfurth 57, Rheinische Braunkohlen 32, Deutsche Linoleumwerke 32, Zellstoff Waldhos 27 v. H. Elektro- werte sind teilweise noch stärker gedrückt. Aber auch Banken haben verloren, wie Commerz- u. Prvatbank 6,3, Danat und itzerl. Handelsgesellschaft 15 n. H., weiter Allgemeine Lokalbahn 9 v. H., Deutsche Reichsbahn 3,5 v. H., Schlickert 9,9 v. H. usw. Die Börse gibt als Grund an: das ungünstige Ergebnis von Genf, die außenpolitischen Spannungen, den Milliardenfehlbetrag im Reichshaushalt, die unklaren Aussichten in der Tributfraae, die Lage der Weltwirtschaft, die noch keinerlei Anzeichen der Besserung ausweise, die Haltung der ausländischen Börsen usw. Der augen­blickliche Pessimismus sei indessen übertrieben.

Berliner Dollarkurs, 27. Mai. 4,2065 G., 4,2145 B.

Dt. Abl.-Anl. 53.75.

Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 4.50.

Berliner Geldmarkt, 27. Mai. Taqcsgeld 4.256.25, Monats­geld 5,256,50 v. H.

. Privatdlskonl' 4,625 v. H. kurz und lang.

Kursrückgang der spanischen Peseta. Auf das Gerücht, daß die neue spanische Regierung den Notenumlauf weiter erhöhen werde, ist der Kurs der Pesete 48.80 auf 48.60 sür das englische Pfund zurückgegangen.

Deutsche AnihrazUkohle für Kanada. Einer Kabelmeldung aus Montreal zufolge, kam dort Sonntag die erste Ladung deutscher Anchrazitkohle in diesem Jahr, bestehend aus 4500 Tonnen, an. Man nimmt an, daß Deutschland versuchen wird, ans dem kanadi­schen Kohlemnarkt Rußlands ersten Platz einzunshmen, dessen Kohleneinsuhr im vorigen Winter von der kanadischen Regierung untersagt wurde.

Besteuerung der Auslandsreisen? Die bayerischen Derteh ?- vsreine haben die Regierung gebeten, «inen Gesetzentwurf ei: - - bringen, nach dem Vergnügungsreisen ins Ausland mit einer Steuer von 50 Mk. für den Kops und die Reise belegt werden sollen.

Kupserpreisermäßigung. Das Kupfsrkartell hat den Preis für Kupfer cif Nordseehäfsn von 9,27)4 auf 9,0214 Dollarcents herab­gesetzt.

Die Veliwelzenkonferenz in London ist wieder so gut wie er­gebnislos verlaufen. Die Beschlüsse kamen darüber nicht hinaus, daß in den weizenbauenden Ländern unter Staatsaufsicht Zahlen­material über die Weizenbaufläche, Erntevoranschläge, Weizenaus­fuhr und Bestände in den Lagerhäusern gesammelt werden soll.

Rückgang der Einwanderung nach Amerika. Der Einwanderer­zustrom nach den Vereinigten Staaten ist nahe daran, völlig zu versiegen. Nach einer amtlichen Uebersicht für die ersten zehn Mo­nate des Rechnungsjahrs, das am 1. Jul! 1930 begonnen hat, ist die Einwanderung während dieser Zeit gegenüber der gleichen Zeitspanne des Vorjahrs um nicht weniger als 90 v. H. zurück­gegangen. Diese Abnahme geht zwar zum Teil darauf zurück, daß Amerika infolge seiner Wirtschaftskrise einen Teil seiner An­ziehungskraft verloren hat: in erster Linie aber ist der Rückgang auf die strenge Sichtung der Auswandsrungslustigen bei den amerikanischen Konsulaten zurückzuführen, die jedem den Sichtver­merk verweigern, bei dem Gefahr besteht, daß er künftig der amerikanischen Wohltätigkeit zur Last fallen würde. Ganz be- sonders niedrig sind die Zahlen für den 1. April. Für Einwande- rungslustige aus 21 Ländern, deren gewöhnlicher Monatsanteil insgesamt 14 846 betrug, wurden nur 613 Sichtvermerke erteilt.

August Riedinger Ballonfabrik Augsburg AG. kn Augsburg. Einschließlich des Vortrags aus 1929 mit 11 899 (9308) ergibt sich ei» Verlust von 169 910 der vorgetragen werden soll. Die Hoffnungen auf Besserung der Möbelindustrie, die die Fortführung der Abteilung Möbelbau ermöglicht hätte, haben sich nicht erfüllt. Die Abteilung wurde daher aufgelöst. Die Abteilung Ballonbau war bis Oktober zufriedenstellend beschäftigt. In den letzten Mona­ten des Geschäftsjahrs ist aber auch hier ein Auftragsrückgang, namentlich im Jnlandsgeschäft, zu verzeichnen.

Singer Nähmaschinen AG., Berlin. Das abgelaufene Geschäfts­jahr schließt mit einem Verlust von 766 346 .-K ab, der zuzüglich Verlustvartrag aus 1929 mit zusammen 986 0156 vorgetrazen wird. Die Geschäftsverhältnisse des laufenden Jahrs werden un­günstig beurteilt. Die Gesellschaft hat sich zu einschneidenden Be» triebseiirschrünkungen veranlaßt gesehen.

Vankauflösung. Die peruanische Regierung hat laut Ass.-Preß die Auslösung derBank von Peru und London" angeordnet.

Konkurserklärung an der Londoner Börse. Di« Maklerfirmen Walter Granville Morrison und William Stefford (Sid- ney) sind an der Londoner Wertpapierbörse in Konkurs erklärt worden.

Zahlungseinstellung. Die in Beziehungen zu der zus>ammengs- brochenen Deutschen Autovsrsicherungs-A.-G., Stuttgart, stehende Bank Sautie r-Luzern Hai ihre Schalter geschlossen. Es wird mit einer Unterdilang von etwa 3 Mill. Schweizer Franken gerechnet.

Stuttgarter Börse, 27. Mai. Die heutige Börse eröffnete zu besseren Kursen. Im Verlauf wurde es auf Deckungen etwas fester. Schluß freundlich. Am Rentenmarkt größeres Angebot, das bei weichenden Kursen nur teilweise Aufnahme fand.

Allgäuer Butter- und Käsebörse Kempten, 27. Mai. Molkerei- Butter 106112, Verlaus normal, Oualitätszuschlag nach Statistik der Vorwoche 8,6 Pfa.; Weichkäse 20 Proz. Fettgehalt (grün« Ware) 2023, Verlauf normal; Allgäuer Emmentaler 45 Proz. Fettgehalt 1. Qual. 95102, 2. 9693, 3. 8689, Verlauf normal.

Berliner Getreidepreise, 27. Mai. Weizen märk. 28.5028.60, Roggen 20.3020.50, Futter- und Jndustriegerste 22.70-24.20, Hafer 19.2019.60, Weizenmehl 33.2538.75, Roggenmehl 26.75 bis 28.50, Weizenkleie 14.7515, Roggenkleie 14.2514.50.