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Vorstand Weimer, P'arrer Gr über, Oberlehrer Bausch aus Mötzmgen, Musikvorlräge der hiesigen Musikableilung sowie des Posaunenkorps wechselten in bunter Reihenfolge miteinan­der ad und gestalteien die Tagung zr einem schönen Erlebnis.

Der Kamps um den Brrtterzoll

Berlin, 28. April. In der gestrigen Besprechung der verschiedenen Reichsminister erklärte, wie verlautet, Reichs­minister Schiele, er sei mit der ganzen deutschen Land- wirtschast darin einig, daß die Ablehnung der Butterzoll­erhöhung eine für die Landwirtschaft untragbare Lage schaffen würde, denn der Milch- und Butterpreis würde unter den Vorkriegspreis sinken. Was das für die Landwirtschaft und für die gesamte deut­sche Wirtschaft bedeute, brauche nicht weiter ausgeführt zu Werden angesichts der großen Bedeutung, die die Milch­wirtschaft für jeden bäuerlichen Betrieb habe. Die Land- Wirtschaft habe ein Recht daraus, daß die Entwertung des Gelds auch für ihre Erzeugnisse berücksichtigt werde. Es sei schlimm genug, daß die Viehpreise andauernd weit un­ter dem Vorkriegsstand (Meßzahl 88 gegen 100 vor dein Krieg) liegen.

In politischen Kreisen wird zugegeben, daß die Lage des Bulterzolls wieder auf das politische Gebiet verschoben worden sei. Halbamtlich wird es aber als unzutreffend bezeichnet, daß Minister Schiele erklärt habe, im Fall der Ablehnung des Butterzolls werde er zurücktreten, oder daß der Landbund in diesem Fall seinen Rücktritt verlangt habe. Die Entscheidung liegt nun beim Reichskabinett und beim Reichskanzler.

Sitzung der nationalsozialistischen Reichskagsfcakiion

München, 28. April. Die Reichstagsfraktion der National­sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei trat gestern in Mün­chen zu einer Versammlung zusammen, in der eins Er­klärung an das deutsche Volk beschlossen wurde, worin gegen die Notverordnung Einspruch erhoben wird.

Aufhebung des Nniformverbots in Baden

Karlsruhe, 29. April. Nach einer Blättermeldung ist das allgemeine Verbot des Tragens der Parieiunisormen und Bundestrachten bei öffer tlichen Versammlungen und Umzügen von heute an aufgehoben worden.

Der geplante englische Flottenbesuch in Kiel

London, 29. April. Wie hier verlauier, wird zurzeit in amt­lichen Kreisen die Frage erwogen, ob ein GFchwader der briti­schen Kriegsmarine im Laufe des Juni dem deutschen Hafen Kiel einen formellen Besuch abiratien soll. Eine Entscheidung ist, wie es heißt, noch nicht gebossen worden.

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Die große H-Lldenorgcl von Kufsieim Am 3. Mai w'rd in Kufstein ein in deutschen Landen und überhaupt in d.c Welt einzigartig dastehendes Werk erstehen: die dem An­denken aller im Weltkrieg gefallenen deutschen Helden g - weihte große Frei-Orgel aus dem Bürgerturm der Feste Geraldseck am Alpenwall. Die Kufsteiner Heldenorgel, d s befindliche große Freiorgel, weicht in tech­nischer Beziehung stark von den sonst in Kirchen und Kon- zsrtjalen gebräuchlichen davon ab, daß ihr Klang weit übe- den Ausstellungsraum hinaus ins Freie, in dis Täler dm Alpen, getragen werden soll. Dies bedingt eine Verstär­kung des Klangs der einzelnen Pfeifen und eine außer­ordentlich scharfe Differenzierung der Klangfarben und Klangmittel. Die Orgel erhält 26 Register mit zusammen 1813 Pfeifen und ist das Ovus 2308 der seit 1786 bestehen­den Orgelbauanstalt E. F. Walcker u. Cie. in Luhwigsburg.

Nagolder TagMatt »Der Srselschaster"

Mittwoch, 29. April 1931.

Ankerschlagung. Der Verwalter der Lohnabteilung eines großen Unternehmens in Köln hat 80 000 Mark unter­schlagen, indem er teils Sozialversicherungsbeiträge nicht ab führte, teils durch Fälschung der Listen höhere Gehalts­zahlungen einforderte. Bor der Nachprüfung seiner Bücher hat er sich der Staatsanwaltschaft gestellt.

Ein Betrüger gefaszk. 3n einem Hotel in Köln wurde ein Fremder verhaftet, der bei einer Bank einen ganzen Koffer vollgebündelter Schweizer Franken" gegen ameri­kanische Dollarnoten umwechseln lassen wollte. Die Bün­del enthielten wertloses Papier, nur obenauf war je eine Schweizer 20-Frankennote gelegt. Der Betrüger führte drei falsche Pässe auf schwedische und französische Namen bei sich, er ist aber ein Nüsse.

Handel und Verkehr

Weitere Zunahme der Wohlfahrkserwerbslosen in den deutschen Landkreisen

In den deutschen Landkreisen wurden nach der Erhebung des Deutschen Landkreistags am 31. März 1931 347 000 laufend unter­stützte Wohlfahrtserwerbslose festgestellt. Gegenüber d«m Stand vom 28. Februar 1931 (342 000) bedeutet dies eine Steigerung um 3000 oder 1,5 Prozent. Demnach hat im Gegensatz zur Arbeits­losenversicherung und Krisenfürsorgs, die im März eine Entlastung erfahren haben, die finanzielle Belastung der Landkreise durch die Wohlsahrtserwerbslosenfürsorge sich weiter erhöht.

Vorsicht bei Vertragsabschlüssen mit Rußland

Der Verband Deutscher Diplom-Ingenieure teilt uns mit: Rußland hat einen starken Bedarf an Fachleuten, namentlich an hochqualifizierten und erfahrenen Ingenieuren. Die Anstel­lungsbedingungen sind aber durch die Sowjetbehörden für deutsche Fachleute wesentlich verschlechtert worden. In dem neuen (dritten)Mustervertrag" ist z. B. die Bestimmung gestrichen worden, daß ein Teil des monatlichen Gehalts un­mittelbar an eine deutsche Zahlungsstelle in deutscher Währung gezahlt wird. Der Ingenieur arbeitet daher in Rußland nur für seinen dortigen Unterhalt, da er russische Rubel weder wertbeständig anlegen noch ausführen darf. Ferner muß er nach dem Vertrag in nicht begrenztem Umfang Ueber- arbeit leisten, ohne einen Pfennig dafür zu bekommen. Außer­dem kann die Moskauer Behörde den Vertrag ohne jede Entschädi­gung aufheben, wenn aus einer Untersuchung durch einen Ver­trauensarzt eineUntauglichkeit" hergeleitet werden könnte.

Liquidation eines lllmer Bankhauses. Im Auftrag der Firma Ferdinand Beck u. Co., Komm.-Ges., Ulm, teilt Rechtsanwalt Sieß folgendes mit:Die durch die gesteigerte Wirtschaftskrisis herbei- gsführten Verluste im Kreditgeschäft und eine ernste Erkrankung des persönlich haftenden Gesellschafters machen die Liquidation der Lankabteilung des Geschäfts notwendig. Mit den unbevorrechtig­ten Gläubigern werde ich mich durch ein Rundschreiben in Ver­bindung setzen. Es ist durch weitgehende Opfer der Verwandten und die dankenswerte Bereitwilligkeit der bisher an der Firma Beck in keiner Weise interessiert gewesenen Gewerbebank U!m mög­lich, den Gläubigern eine in aller Kürze zahlbare Quote von 75 Pro­zent anzubieten. Durch das Einspringen der Gewerbebank Ulm wird es möglich sein, auch die Abwicklung der Debitoren in ruhige Bahnen zu leiten. Die unberührten Effektendepots sollen der Ge­werbebank Ulm zu weiterer Verwaltung und Abwicklung gegeben werden. Eine endgültige Klärung der Sachlage wird noch im Lauf dieser Woche erfolgen.

Zahlungseinstellungen. Bankgeschäft M. Goldschmidt- Hannover. Der Zusammenbruch soll auf Grundstücksspekulationen zurückzusühren sein. Einkaufshaus für Textilwaren und Möbel A. Kahn-Berlin. Verbindlichkeiten 5,1 Milt. Mack. Zu der Firma A. Kahn gehören 12 Zweiggeschäfte in verschiedenen Städten, wie Deutsche Bekleiduiigs-G. m. b. H." un-dLohncrt u. Co., G. m. b. H.", beide in Stuttgart.

Märkte

Skwkgarker Schlachlviehmarkt vom 28. April. Dem heutigen ^arkt im Stuttonrter Vieh- und Schlachthof wurden zuoetrieben: 20 Ollsten. 40 Bullen, 825 Jungbullen, 438 Rinder, 294 Kühe, -">7 H'ru,,.- §7..-,,,.7 1 Davon blieb'N

unverkauft: 60 Jungbullen, 95 Rinder, 20 Schweine. Verlaus des Marktes: Großvieh ruhig, Ueberstand, Kälber und Schweine mäßig belebt.

Ochsen.

ausgemüstel

oollfleischig

fleischig

Bullen:

ausgemästei

vollfleischig

fleischig

Rinder:

ausgemästet vollfleischig fleischig gering genährt

Kühr:

ausgemüstet

volifleiickia

28. 4

23 4.

Kühe:

28 4

23. 4.

45-47

fleischig

18-22

_

40-44

gering genährt

14-17

32-38

Kälber:

feinste Mast- und

35-37

35-38

beste Saugkälber

64-67

63-88

83-34

32-34

mittl. Mast- und

39-32

gute Saugkälber

57-62

5561

geringe Kälber

5054

50-53

45-50

46-50

Schweine:

4245

42-45

über 300 Pfd.

46

44-45

38 - 41

240-300 Pfd.

45 46

44

200240 Pfd.

45-46

43-44

180-200 Pfd.

43-44

42-43

12016» Pfd.

41-42

40-41

unter 120 Pfd.

41-42

40-41

3l -87

23 - 20

Sauen:

32-37

Pforzheim, 28. April. Schlachtvieh markt. Auftri.-b: 6 Ochsen, 7 Kühe, 45 Rinder, 17 Farrcn, 16 Kälber, 367 Schweine. Preise: Ochsen 1. 4749, 2. 4245, Farren 1. 41, 2. und 3. 39 ins 37. Kühe 1. 35, 2. und 3. 3020, Rinder 1. 4951, 2. 44 bis 47, Kälber 2. 6568, 3. 5863 Mt. Marktverkauf: Groß­vieh langsam, Schweine mäßig bclebb

Schweinepreise, kirchheim u. T.: Milchschweine 1220, Läu- ''er 3060. Oberstenfeld: Milchschweine 1321. Riedlingea: Milchschweine 1018. Mutterschweine 85100. Tuttlingen; Milchschweine 917 Mt.

Iruchkpreise. Aalen: Weizen 14.5014.60, Mischling 10.70 bis 11, Roggen 10.50-10.70, Gerste 14, Haber 9.8011, Rot-Klee- ! kamen 70, Futtercrbsen 14. Heidcnheim: Kernen 15.5015.60,

! Haber 9.209.40. Leutkirch: Roggen 1617, Gerste 1516,

! Haber 10.2514. Riedlingcn: Braugerste 1213, Saatgerste i 12.5013.20. Haber 910.50, Saathaber 12, Erbsen 1316, Esper ! 2021, Wicken 13.5014. Rottweil: Erbsen 15.50, Esper 26. ! Gerste 1415 50, Weizen 15.50. Hafer 11. Tuttlingen: Weizen ^ 1515.50, Dinkel 9.50, Roggen 11.50, Gerste 1214, Haber 1014.

Weiter

Infolge des nordwestlichen Tiefdrucks ist für Donnerstag und Freitag Fortsetzung des unbeständigen, nur zeitweilig ausheiternden Wetters zu erwanen.

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Luek selbst s^s ^obnun^snot un6 Ansen­last äurcb 8cbskkunS von k!i§enbeirnen uncl ^nt- scbnläunZ cles k^ausbesitres.

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