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Nag older Tagblatt »Der SejeLjchasier"
Samstag, 25. Aprit 1931.
Französische Irreführungen im Weltkrieg
Paris. 24. April. Die Zeitung „Republique" hatte dieser Tage die Frage aufgeworfen!, ob König Alfons wcchrend des Kriegs vertrauliche Mitteilungen des sranz8sischen Militärattaches in Madrid in fernen Telegrammen an den Deutschen Kaiser verwertet habe. Der in dem Artikel genannte General Denvignes, der vom September 1916 bis Februar 1918 als französischer Militärattache in Madrid weilte, erklärt dazu nun heute im „Echo de Paris", der damalige Ministerpräsident Clemenceau habe ihn (Denvignes) niemals persönlich beauftragt, dem König von Spanien falsche Nachrichten zuzufpielen, um festzustellen, ob der König sie insgeheim nach Berlin weiterleite. Er (Denvignes) habe den König im April 1917 nur darauf aufmerksam gemacht, daß di« Hilfe Amerikas den Ausfall Rußlands für die Verbündeten rvettmache. Er Hobe sich dabei gedacht, der König von Spanien würde seinem Vetter, dem Kaiser von Oesterreich, dies mitteilen und ihn dadurch bestimmen, den Frieden zu verlangen. Wenn der König von Spanien die erwähnte Nachricht an den Kaiser von Oesterreich weitergeleitet habe, dann Hobe er den französischen Wünschen entsprochen. Er (Denvignes) habe allerdings auch falsche Nachrichten aus Madrid nach Berlin lanciert, aber König Alfons habe mit der Ueber- mittlung nichts zu tun gehabt.
Spanisches
Madrid, 24. April. Die neue Regierung hat den Journalisten Julio Alvarez del Vayo zum Botschafter in Berlin ernannt. Er ist 40 Jahre alt und hat eine Deutschschweizern! zur Frau. Von 1913 bis 1914 studierte er in Leipzig und hielt sich von 1920 bis 1924 in Berlin als Journalist auf. Er gehört der sozialistischen Partei an.
Eine Abordnung der nationalistischen baskikben Partei
verhandelte mit dem Wirtschastsminister in Madrid über die Bildung einer baskischon Republik. Der Minister erklärte, er sei Katalane und trete für eine katalanische Republik ein; ebenso werde er die Bestrebungen der Basken unterstützen.
Außenminister Lerroux wird Spanien auf der Völkerbundstagung im Mai vertreten. Das Wahlalter in Spanien wurde vom 25. aus das 23. Lebensjahr herabgesetzt. Die Wahlen sollen am 21. oder 28. Juni stattfinden.
Das meistgelesene spanische Blatt „ABC" schreibt, die gegenwärtige Regierung in Spanien sei genau so eine D i k- tatur, wie es die drei vorangegangenen monarchischen Regierungen von Primo de Rivera, Berenguer und Azmar gewesen seien. Die Regierung müsse dafür sorgen, daß das Land durch Parlamcntswahlen so schnell als möglich wieder zu gesetzlichen Zuständen komme,
Infantin Zsabella, die Tante des Königs Alfons von Spanien, ist in einem Pariser Krankenhaus gestorben. Sie hatte bei der Abreise der Königsfamilis in Madrid wegen ihres Gesundheitszustands Zurückbleiben müssen und war erst vorigen Sonntag sehr krank in Paris eingekroffen.
Aufruf Don Iaimes
Paris, 24. April. Prinz Don Jaime von B o u r- b o n, Führer der spanischen Legirimisten, der sich in Paris aufhält, veröffentlicht einen Ausruf an das spanische Volk, in dem er alle Monarchisten ausfordert, eine große antikommunistische, fortschrittlichen Ideen zugängliche Partei zu gründen. Die verfassunggebenden Cortes seien eine Notwendigkeit. Don Jaime bietet seine Person erneut dem spanischen Volk an und erklärt, er sei bereit, sich an die Spitze aller Parteien zu stellen, um den Kommunismus zu bekämpfen.
Lu-wigsburg, 24. April. B r ie ft a u b e n fl u g. In der Rächt auf Sonntag werden auf dem hiesigen Güterbahnhof 30 Wagen Brieftauben, etwa 18 000 bis 20 000 bäck, aus dem Saargebiet und der Pfalz eintreffen. Der Abflug wird Sonntag früh, bei günstiger Witterung zwischen 5 und 8 Uhr, bei trübem Wetter zwischen 8 und 9 Uhr stattfinden.
Hei-eaheim, 24. April. 160 000 RM. Ueberschuß beim Arbeitsamt Heidenheim. Das Arbeitsamt Heidenheim teilt mit: Im Rechnungsjahr 1931/32 betragen die Gesamtausgaben des Arbeitsamts Heidenheim 1064 489.63 RM. Das Beittagsaufkommen in der Arbeitslosenversicherung im Arbeitsamtsbezirk Heidenheim beträgt im gleichen Zeitraum 1 037 104.10 RM. Wenn der Gesamtaufwand für Krisen- und Tabakarbeiterunterstützung, der aus Reichs- und Gemeindemitteln zu decken ist, mit 186801.37 RM. von den Ausgaben abgesetzt wird, so ergibt sich !daß der tatsächliche Aufwand der Reichsanstalt mit 877 688.26 RM. und 159 415.84 RM. hinter dem Beitragsaufkommen zurückbleibt. Heidenheim bleibt demnach Ueberschuß bezirk.
Illm, 24. April. Das Manko in der Kompagnie- Kasse. Ein 26 3. a. Unteroffizier aus Frankfurt gebürtig, der bei einem hiesigen Regiment diente, hatte sich vor der Kleinen Strafkammer wegen Privaturkundenfälschung u. a. zu verantworten. Er hatte vorübergehend die Kom- oagniekasse zu verwalten. Als er die Kasse wieder abgab, f ehl ten etwas über 300 Mark. Bei einem ihm bekannten Wirt, hei dem er außerdem noch Zechschulden hatte, entlehnt« er das Geld und ersetzte den Betrag in der Kasse. Der Angeklagte bestreitet die Unterschlagung. Das Defizit rühre von einer Schlamperei in der Buchführung her. Das Gel- habe er nur in der Schreibtifchschublade lose umher- ttegen gehabt. Vom Urlaub zurückkehrend, merkte er, daß ein Verfahren gegen ihn im Gang war. Er entfernte sich unerlaubt von der Truppe und nahm noch einen Urlaubsschein mit. Per Auto fuhr er nach Göppingen und hier erschwindelte er sich auf Grund des gefälschten Urlaubsscheins eine Fahrkarte zu billigerem Preis nach Frankfurt. Dort wurde er dann festgenommen. Die Reichsbahn war um 0.20 AM. geschädigt Das Schöffengericht verurtelite den Angeklagten wegen erschwerter Privaturkundenfälschung mtt Bettug zu vier Wochen Gefängnis. Bon der Anklage -er Unterschlagung wurde er mangels sicheren Beweises -er Absicht rechtswidriger Aneignung freigesprochen.
Aus Stadt und Land
Nngold» den 25. April 1931.
Unser Wissen ist immer begrenzt. Dafür aber gibt es Dummheit, die grenzenlos ist.
M,
Wunder der Seligkeit
Ist's nur Zufall des Wortklangs und ein frommer, unwirklicher Traum, oder ist's wirkliche Tatsache, daß das Wörtletti „selig" da anklingt, wo man's am wenigsten sucht: „Armselig", „mühselig", „trübselig"? Gibt's das: Seligkeit m der Armut, in Mühe und Beladensein, in trüben, schweren Tage«? Ist's vielleicht gar so, daß rechte Seligkeit überhaupt erst in solchen Lagen sich entsalten kann, ähnlich wie etwa die Sterne in der tiefsten Nacht am schönsten leuchten? Nicht, -aß es uns irgendwie verstattet wäre, andere um des heimlichen Segens in schweren Lagen zu lassen und uns der schuldigen Hilfe und Verantwortung zu entziehen. Wir hoben Hand anzulegen, daß Armut und schwere, mühereiche Verhältnisse nicht überhandnehmen. Und doch bleibt's wahr: E» besteht ein tiefer Zusammenhang zwischen Seligsein und Armsein und Mühsal rnÄ schwerer Zeit.
Wir werden auf vieles verzichten müssen, was uns bisher gewohntes, unentbehrliches Bedürfnis war. Wir werden vieles selbst wieder tun müssen, was bisher andere oder Maschinen für uns getan haben, weil nun die Mittel fehlen, uns bedienen zu lassen. Sollen wir uns davor fürchten? Sollen wir uns nicht lieber auch ein wenig freuen, daß auch solche Zeit ihren Segen haben kann? Vielleicht, daß wir schärfere Augen bekommen für die Not von Tausenden anderer, in deren Lage wir uns gar nicht recht hatten hinein- stchle» können — so werden wir leutselig im schönsten Sinne demütiger, bescheidener, hilfreicher Liebe. Wir werde« armselig, selig in Armut, weil wir solche Freuden entdecken lernen, die nichts kosten und die deshalb auch unbe-
zaylvar rein und reich siuü. Wir werden vielleicht auch erlöst von der unseligen, unsinnigen Hast, in die wir uns hineinsteigern lassen von unserer Zeit, un-d werden staunen über die Gaben des Sich-zurecht-findens und gegenseitigen Sich-Helsens, die sich nur in Zeiten der Not recht entfalten können. Und all das mag Seligkeit schaffen, die zuvor ganz und gar für unser Auge verborgen war.
Nur eine Voraussetzung ist da: Wir müssen offene Hände und Herzen haben für diesen Reichtum, der oft schon gerade in den Zeiten tiefster Not die Besten unseres Volks reich gemacht hat. Krampfhaftes Feschalten dessen, was wir doch verlieren müssen, verzweifeltes, hoffnungsloses Zurückschauen auf die verflossenen „schönen" Zeiten läßt uns arm bleiben, weil blind für die Blumen, die der gütige Vater im Himmel gerade auf dürrem Boden wachsen und blühen läßt. G. Sch.
„Der Sturm"
Zauberlustspiel von William Shakespeare
Zur Aufführung der Württ.Bolksbühiie am Sonntag, 3. Mai abends 8 Uhr im „Löwen"
Shakespeares Zauberlustspiel .Der Sturm" gehört der letzten Sch.iffensperiode des Dichters an, in der auch „Cymbe- line" und das „Wintermärchen" entstanden Der große Rhapsode menschlicher Leidenschaften hat den letzten Gipfel seines dichterischen Könnens, seines allverstehendeu Menschentums erklommen. Den elementaren Affekten des menschlichen Herzens, Haß, Liebe, Ehrgeiz und Rachsucht, die er früher in gewaltigen Tragödien sich ausbrausen ließ, nimmt er in diesem Zauberlustspiel alle Schärfe, indem er sie in eine Märchenwelt enrrückt, wo sie nur noch den farbigen Abglanz der schnöden Wirklichkeit bedeuten und uns so die letzte Weisheit aller Menschenkenntnis vermitteln: daß alles menschlich und daher auch alles zu verstehen sei. Daß „Der Sturm" diese luftige, aller Wirklichkeit entrück>e und doch so leuchtende Gebilde verhältnismäßig selten auf der Bühne erscheint, hat wohl seinen Grund in der Verkennung seines Wesens: man pflegt es des Dichters Komödien anzureihen und verrucht dann logischerweise deren Erdgevunden- heit. Die eingestreuten Rüpelszenen sind das traditionelle Zugeständnis des Dichters an den Geschmack der Zeit.
Unsere „Feierstunden".
In Sachsen, wo es so gemitlich is, die scheenen Mädchen uff de Beeme wachsen und man Bliemchengaffee drinkt, scheinen die Bäume schon zu blühen und hellichter Sonnenschein das Frühjahr zu regieren. Das Titelbild unserer Feierstunden erzählt es wenigstens. Weiter sehen wir eine Aufnahme des „Grafen Zeppelin" von seiner Aegyptenfahrt, den General v Hammerstern bei den Heeres-Waldloufmeisterschaften, einen Zeppelin-Ankermast in 425 Meter Höhe, eine Werbung für den Tennissport in Wort und Bild n. a, m.
Unsere Heimat Nr. 4.
Etwas von württembergischer Baukunst und etwas von württembergischer Baugeschichte im 16. Jahrhundert soll die Nr. 4 „Unsere Heimat" darstellen. Die Schwelle des 15. Jahrhunderts ist überschritten, die gothische Baukunst geht ihrem Ende entgegen und die sog. Renaissance breitet sich aus. Das soll uns an württembergischen Beispielen dargestellt werden, in seiner Art ein Stück Kulturgeschichte des 16, Jahrhunderts.
Ebhausen, 25. April. Bezirkstaguug. Gern gesehene Gäste gilt es hier am Sonntag „Jubilate" wieder zu begrüßen. Die evang. Jungmännervereine des Bezirks treffen sich, um über die zurückliegende Arbeit Rechenschaft zu geben und über die Ausgaben der nächsten Zukunft zu beraten. Das letzte Treffen hier fand am 19. Okl. 1924 anläßlich des 25jährigen Jubiläums des hiesigen Vereins statt.
Freudenstadt, 24. April. Geheimrat Cuno aus Hamburg, der frühere Reichskanzler, der zum zehntenmal in Freudenstadt weilt, konnte heute mit seiner Familie das Fest der Silbernen Hochzeit feiern.
Neuenbürg, 24. April. Lebensrettung. Vor einigen Tagen fiel von einem über die Enz führenden Steg das 5jährige Töchterchen eines hiesigen Beamten in den Fluß und wurde fortgetrieben. Die 17jährige Klara Craub- ner sprang rasch entschlossen ins Wasser und brachte das kleine Mädchen der erschrockenen Mutter zurück.
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Amtsverfammluug
Herrenberg, 23. April Bei der gestern vom Oberamis- oorstand, Oberregierungsrat Ernst geleiteten Amtsoersammlung wurde u. a. über folgende aus der Tagesordnung stehende Punkte beraten bezw. Beschluß gesoßt. Der schleppende Eingang der Steuern bei der Overamtspflege hat es als notwendig erscheinen lasten, bei der Girozentrale eine schwebende Schuld von 95V0V und 40000 ^ auszunehmen, sowie bei der Oberamtssparkaffe ein Konto-Korrent in Höhe von 35 000 zu nehmen. Der vom Bezirksrat ausgearbeitete und zur Genehmigung vorgelegte Dienstoertrag mit Oberamtsbaumwan Weber wurde gutgeheißen. — Der Ankauf des Gebäudes Nr. 26 der Horberstraße — Böckle'sches Anwesen — zur Unier- ormgung des staatl. Dermeffuugsamts, Ankaufspreis 29 50V ^ wurde genehmigt. — Bei der Durchführung des Herkunfts- bezetchnungsgesetzes des Hopfens haben sich im vergangenen Herbst gewisse Unstimmigkeilen zwischen den betreffenden Unternehmern ergeben, dies bat den Beznksrat veranlaßt, der Amtsversammlung den Vorschlag zu unterbreiten, die Amtskörper- schaft möge diese Sache selbst in d>e Hand nehmen. Mit Reichart zum Bahnhof soll ein Vertrag wegen pachtweiser Ueber- laffung seines hierfür geeigneten Grundstücks, des Lagerraums und der Geräle abgeschlossen werden. Der im Vorjahr erstelle Uebersckmß beziffert sich auf 1345 Der Veitrog soll vorerst auf ein Jahi abge'cklossen werden. — Die Landesfürsorge- behörde hat den Verpflegungssatz für obdachlose Wanderer von 1,30 auf l ooigenommen, aus diesem Grunde sah sich der Bezirksrat gezwungen, diesem Beispiel zu folgen und ihn auf den gleichen Betrag festzuietzen, womit sich die Amtsversammlung ei>.verstanden e> klärte. Der Regiebetrieb der Wanderarbeitsstätle hat sich gut bewährt. Die Kosten sind bei dieser Betriebsart merklich nirückgegangen. Die Verpflegungskosten für einen Wanderer betragen für einen Taa zwischen 75 xZ und l — Straßenbau und Unterhaltung. Die Instandsetzung der durch Nufringen führenden Haupt- durchgaugsstraße war uispiünglich auf 73000 veranschlagt und der G mei> de von der Amtskörperschaft hiezu ein ordentlicher Beitrag von 4824 verwiliigt wviden. Der genannte Kostenvoranschlag wurde dadurch um 20000 ^ überschritten, daß die Vorlage auf eine wesentliche Strecke virlängert wurde. Da die Gemeinde mit einem Beitrag von etwa 9000 rechnete, wurde ihr mit Rücksicht auf die Hederich eilung des Voranschlags ei» außero denilicher Beitrag von 4200 verwilligt.
Der Gemeinde Rohran wird zum Umbau der Brücke im Zuge der Amtskörperschafldftraße Rohrau-Gärtringen ein Lrittel der 1700 ^ betragenden Kosten verwilligt. Den beiden Gemeinden Poltringen u d Pfäffingen wird für die Erbiei- terung ver Straße Poltringen—Bahnhof Pfäffingen ein Beitrag von einem Drittel der Baukosten gewährt. Die gesamten Baukosten betrugen 18 000 An die verschiedenen Bezirksgemein- den wird für die Mwalzung und Pflasterung sowie Oberflächenbehandlung der Straßen für das Jahr t93l je ein Drittel oes auf sie entfallenden Kostenanteils, welche ingeiamt >9 700 betragen, verwilligt. — Die Gemeinde Mötzivgen scheidet aus dem Berwalluugsaktnarialsbezirk Nottec aus da deren neuer Orlsoorsteher Fachmann und diese Geschäfte zu besorgen in der Lage ist. — Beim Kapitel Oberamtssparkasse teilte der Vorsitzenden mit, daß ja die Gelegenheit d-s Konkurses des Konsumvereins nun als endgültig betrachtet werden könne; der Verlust, den die Sparkaffe erlitten habe, sei endgültig aus 44200 errechnet worden. — Bei dem Punkt Beiträge wurde gegen den dem Arbeitsamt Nagold für einen Kurs für jugendl. Erwerbslose zu zahlenden Betrag von 50 von Bürgermeister Schick, Herienberg (wie dies vor einiger Zeit schon in einer Gemeinderatssitzung auf dem Rathaus in Herrenberg geschehen ist) energisch protestiert, u. zwar daß für eine Unterrichtsstunde 3,30 Vergütung gewährt werde u das gerade in der heutigen schweren Ainanznot. Es wurde beschlossen, in dieser Sache an maßgebender Stelle vorstellig zu werden. Sollte keine Ermäßigung emtreten, so müssen die Gemeinden bezw. Amtskörperschaften sich weigern, die angeforderten Beiträge zu leisten.
Für die in Herrenberg geplante Ausstellung über Gesundheitspflege wurde beschlossen, ein Drittel des evtl Ausfalls, höchstens aber 100 zu übernehmen. — Der Voranschlag der Oberamtspflege schließt mit einem Abmanael von 32 l 125.— Mark ab, welcher in folgender Weise Deckung finden soll: Durch Umlage 295 000.— und aus Restmitteln 26 125.— ^k. — Die Oberamtssparkaffe schließt mit einem Reingewinn von 25 000.— ^ ab. I2 500„M hieoon werden dem Aufwertungsfonds zugeführt, der Rest soll als allgemeine Rücklage Verwendung finden. Einem Antrag von Bürgermeister Knaus- Hildrizhausen entsprechend, wird der Zinsfuß für Anleihen von 8 auf 7'/s Proz. ermäßigt, und zwar ab t.Juli d. I. Der Zinsfuß für Einlagen wird auf 6 bezw. 6^/s Proz. belassen. — Das Jugendamt schließt mit einem Abmangel von 17 200 Die Verpflegungssätze für Säuglinge im Krankenhaus wurden folgendermaßen neugerepelt: I.Kl. l.20^k, 2. Kl. 1 3 Kl. 80^.
Der Siebener-Ausschuß wurde durch Zuruf wiedergewählt. In die Verwaltungskommission der Oberamtsspark sse wurde an Stelle des verstorbenen Mitglieds Luginsland (Entringen), Bürgermeister Kromer (Entringen) gewählt, im übrigen blieb ihre Besetzung die bisherige. Auch die Farrenschaubehörde blieb in ihrer Zusammensetzung die gleiche, nur trat an die Stelle des bisherigen Vorstands-Stellvertreters Dr. Walter, dessen Nachfolger Zuchtinspektor Dr. Dobler. In die Bezirksfürsorgebehörde wurde als Stellvertreter des Vorsitzenden Ooer- amtspfleger Stahl gewählt. Beim Jugendamt verblieben die bisherigen Mitglieder. Es trat nur an Stelle von Stadtrat Traub, Frl. Müller, Herrenberg. - Oberregierungsrat Ernst, der seitherige Oberamlsvorstand, welcher bekanntlich nach Stuttgart in das Innenministerium berufen wurde, und sein hiesiges Amt am 30. April verläßt, wandte sich mit herzlichen Dankeswmten an die Behörden und Einzelpersonen für das ihm während seiner hiesigen Amtstätigkeit zuteil gewordene Vertrauen und ihre überaus so wertvolle Mitarbeit. — Es ergriff hieraus Bürgermeister Gärtner, Gärtringen, das Wort und wandte sich an den scheidenden Oderamisoorstand mit bewegten Worten, in denen er zum Ausdruck brachte, daß sein Weggang aus dem Bezirk außerordentlich bedauert werde. Vieles war aktuell im Bezirk, als er sein Amt antrat, und nur durch die zielbewußte energische Führung unseres verehrten Oberamtsoor- standes konnten die großen Aufgaben einer glücklichen Lösung entgegengeführt werden. Auch Oberamiv Pfleger Stahl dankte im Namen der Körperschaftsbeamien dem seitherigen Amtsvorstand für das Vertrauen, das er ihnen von Anbeginn seiner Amtsführung entgegengebracht und das ihnen die Arbeit mit ihm außerordentlich erleichtert habe.
Herrenberg, 25. April. Straßensperre. Die am 23. März ds. Is. angeordnete Sperre der Amtskölperschastsstraße Unter- jetlingen—Sind lingen wird mit sofortiger Wirkung aufgehoben.
Eutingen, 24. April. Neue Siedlung vom Sturm beschädigt. Nikolaus Nester aus Göckelfingen, hat schon vor einiger Zeit eine neue landwirtschaftliche Siedlung im zu Horb gehörigen, nahe der Straße Horb-Untertalheim gel genm Gewann .Kirchle" gegründet, bestehend aus Wohnhaus, Stallgebäude und Scheune und seither im