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Freitag, 24. April 1881.

I, 24. April 1831.

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agungsn. Die ibergischen Presse 4, Juni eine ge- Landesverbände mni, nachmittags, ralisten treffen.

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Aus Stadt und Land

Nagold, den 24. April 1931. Man darf sich nie einsthaft auf einen Menschen ver­lassen, der keinen Spatz versteht.

*

Pflicht.

Wenn der Tag graut, so steht die Pflicht vor uns mit eher­nem Anllitz, das keinen Wid>r'pruch duldet.

Sie nimmt uns an der Hand und führt uns unseren Weg. Sie duldet kein Seitwör'sblicken.

Sie duldet kein Abschweifen

Sie spricht still und gelassen:Tue dein Werk!"

Sie leitet uns und weist uns die Straße.

Keiner steht sie.

Jeder fühlt ihr Muken.

Sie ist wie ein kalter, frosiklarer Wintertag.

Am Abend aber wandelt sie sich.

Sie legt das graue Kleid ab und steht vor uns in Hellem Gewände. Ihre stimme ist eine and re geworden.

Sie spricht zu uns sanft und gütia:Du hast dein Tagewerk vollbracht, nun raste und sei fröhlich".

Ihr Antlitz ist nicht mehr ehern und hart, es zeigt Milde und leuchtende Beglückung.

Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold

Die Zahl der von 5073 Hauplunkerbützungsemvfängern am 1.4.193l ist bis zum 15 4. um 1159 Personen auf 391g«unter­gegangen 13598 männliche und 321 weibliche Personen). Von diesen waren 330 männliche und 29 weibl. Personen Kiiienunterstützunas- rmpfänge. Familienzuschlagsemplänaer waren es insgesamt 3695. Die Arbeitslosen verteilen sich auf die Nebenstellen wie solgt:

Nago d

737 männl. und

47 weibl.,

zus.

784

Ca w

358

-24

482

Freudenstadt 1856

60 ..

!916

Herrenberg

437 ,.

7l

508

Horb

210 ..

19 ,.

229

Im Gesamtarbeitsbezirk hat die Zahl der Arbeitslosen um 22,7 Prozent abgenoinmcn. Im Hauptamt Nagold beträgt die Abnahme 279 Personen 26 Neb nst lle Calw 185 Personen 28 /«, Nebenstelle Frcudenlladt 377 Personen >6" , Nebenstelle Herren­berg 195 Personen 28 ->/. Nel» nstelle Horb 123 Personen 35 Prozent. Auffallend iit dabei wiederum die prozentual geringere Abnahme der Nebenstelle Freudenstadl und die prozentual Hobe Ab­nahme der Nebenstelle Horb. Die letztere rührt von umfangreichen Noistandsarbetten und der Wiederaufnahme des Bahnhosumbaues Eutingen her.

Arbeitsuchende waren es am 15 4. 5434 Die Abnahme be­trägt demnach 982 oder 15° o. In der Forstwirischaft »ahmen im Bezirk Naaold und Calw eine g'ößere Anzahl von Holzhauern die Arbeit wieder auf. Insgesamt standen von Land- und Forst- wirtschaft beim Arkeirsamt 345 Personen in Unterstützung, da­von 86l bei der Nebenstelle Freudenstadt Im Metallgewerbe kamen erneut Arbeiterentlassungen vor. In diesem Zwe g waren es 363 Unterstützungsempfänger, davon je 109 im Bezirk Nago d und Freu Sen stabt. In der Holzindustrie ist noch keine-lei wesentliche Besserung «ingetretcn. Die Zahl der Arbeitslosen beiräut hier 561, davon 341 in Fr-udcnstadt und 154 in N 'gold. Im Bau­gewerbe standen 547 Perionen »och in Unter»ützung, die sich an­teilmäßig auf die Nebenstellen ve»t-ilen. Prozentual am stärksten vertreten sind nunmehr die Angehö igen der Lohnarbeit wech­selnder Art mit insgesamt 854 Unterstützungsempfängern.

Altensteig, 24. April. Zusammenkunft ehem. Olga-

Grenadiere. Im vorigen Sommer baden sich in Nagold früh. Angehörige des Grenadierregiments Kömgin Olga ein Stell­dichein gegeben, um in einer schönen, außerordentlich stark besuchten Kameradschaftsfeier alte Erinnerungen an gemein­sames Erleben wieder aufzufri'chen und enaere Verbindung an­zuknüpfen. Zu diesem Zweck findet am 3 Mai hier im .G'ünen Baum" eine Versammlung statt, um auch den Olgagrenadieren aus der Gegend von Altensteig die gleiche Gelege» H it zu bieten. Der Versammlung werden auch einige Vorstandsmitglieder der Bereinigung ehem. Olgagrenadiere in Stuttgart beiwohnen.

Gaugenwald, 23. April. Die Schwalben sind da! Die

ersten Schwa ben sind tiotz des unfreundlichen, kalten Wetters heute auch hier angekommen. Auf unfern Höhen kann man sich jedoch kaum recht vorstellen, daß nun bald das Mailüfterl wehen soll.

Mötzingen, 23. April. Bor 24 Jahren verlor Friedrich Widmaier von hier bei Arbeiten auf der Wiese seinen Trau­ring. Alles Suchen half nichts. Nun wurde in diesen Tagen der lange Vermißte auf seltsame Weise wiedergefunden. Als die Schwägerin, Marie Widmaier Wwe. einen Maulwarfhaufm auseinanderstreule, kam der Ring schön und glänzend ans Tages­licht zur großen Freude seines Besitzers.

Neuenbürg, 23. April. Bestätigtes Todesurteil. Der Goldarbeiter Adolf Staib aus Pwrzheim war am l. Dezember 1930 vom Schwurgericht in Tübingen wegen Mordes zum Tode verurteilt worden. Er hatte in Birkenfeld, wo sein uneheliches Kind bei der Großmutter untergebracht war, diesem eine mit 0,8 Gramm Arsenik gefüllte Praline zu essen gegeben. Das Kind war an der Vergiftung gestorben. Gegen das Schwur- gerichteurteil legte der Angeklagte Revision ein, die vor dem Reichsgericht verhandelt wurde. Der Senat hat entsprechend dem Anträge des Reichsanwaltes die Revision verworfen. Die Ueberlegung bei Ausführung der Tat sei einwandfrei fest­gestellt.

Calw, 23. April. Die Jagd. Die Auerhahvjagd, die in diesem Monat begonnen hat, gehört zu den größten Liebhavereien der Jäger. Von weither kommen Jagdliebhaber unv erkaufen den Abschuß eines Hahns. In unserem Bezirk kommt dieses Wild hauptsächlich in der Gegend der alten Weinstraße vor. Die besten Balzplätze sind bei Oberkollwangen und Rö­tenbach; im ganzen Bezirk werden jährlich etwa 2030 Hähne «legt. Der Ort Hünerberg bei Aichelberg hat seinen Namen von der Aue» Hahnen balz in den benachbarten Wäldern. Der verstorbene König Wilhelm II. hat sich einigemal in der Reh­mühle im kleinen Enztal bei Hünerberg und der bekannten Faulsburg aufgehalten, um in den dortigen Wäldern einen Auerhahn zu schießen. Die Jagd war früher in unseren großen Wäldern sehr beträchtlich, hat aber stark abgenommen. Die Wildschweine sind seit dcm Jahre 1820 aus dem Bezirk verschwanden. Auch das Edel- und Damwild ist sehr selten geworden. Zu den Tieren, die jetzt nimmer im Bezirk Vor­kommen, gehört die schwarze Haselmaus, die Fücholler, der Fischreiher und wahrscheinlich auch d:e Wildkatze. Früher hatte sich gegenüber der Ruine Waldeck eine Reiherkolonie nieder­gelaffen. Nach den Angaben der früheren Jagdpachter ertrug die Jagd vor etwa 70 Jahren im Bezirk Calw durchschnittlich 450 Hasen, 5060 Rehe, 12 Hirsche, 1 Wildschisein (das sich aus dem Wildpark verirrt hatte), 130 Füchse (!), 15 Dachse, 6 Edelmarder, 20 Hausmarder, l2 wilde Katzen, 5 Fisch­otter, 10 Auerhähne, 20 Haselhühner und 36 Feldhühner.

Bad Liebenzell OA. Calw. 23 April. Ehrenbrief. Musikdirektor und Tonsetzer G. Wohlgemuth von hier er­hielt vom König Ferdinand von Bulgarien einen Ehren­brief für einen diesem Fürsten zu dessen 70. Geburtstag komponierten und gewidmeten Marsch.

Horb. 23. April. Einbruch in Apotheken. Ein raffinierter Einbrecher hat in der Nacht auf Mittwoch in der Unteren Apotheke einen Einbruch verübt. Er durchsuchte den ganzen Verkaufsraum, fand aber nur einen kleinen Geldbetrag. In der Oberen Apotheke, in die er von der Terrasse aus zu gelangen suchte, mißlang der nächtliche Be­such. Nach den Feststellungen der Landjägelmannschasi handelt es sich in beiden Fällen um dieselbe Person.

Letzte Nachrichten

Die rusfischen Aufträge

Berlin. 24. April. Nachvem durch die Unterzeichnung des deutsch-russischen Schlußprotokoüs die Grundlage für die Ver­gebung der zusätzlichen Sowjet msträge in Deutschland geschaffen worden ist, sind, wie der Börsenkuner berichtet, in den letzten Tagen russische seils die Verhandlungen mit den verschiedenen deutschen Jndustri, firmen ausgenommen woidm. Zu Abschlüssen i,n Rihmen des zusätzlichen russischen Auftragsprogramms ist es bisher nur für kleinere Posten We»kz ugmaschmen ge­kommen, während sich die Verhandlungen über die Vergebung der Bestellungen auf große Obj kte an die deutsche Elektrizi­tätsindustrie usw. noch im Anfangsstadium befinden. W e das Blatt hört, legen die Russen großen Wert daraui die aus Grund des grundsätzlichen Austragsprogramms zu bestellenden Anlagen möglichst schnell zu erhalten. Es werden von ihnen daher sehr kw ze Lieferfristen gefordert, und zwar nicht nur für Wei kzeug- maschinen, sondern auch für die großen Industrieanlagen.

Wird Kürten hingerichtet?

Berlin, 24. April. Nachdem das neunfache Todesurteil gegen Kürien durch den eigenen Verzicht des Verurt Uten auf Revision rechtskräftig geworden ist, muß das preußische Iiaats- mmisterium schon in den nächsten Tagen zu der Frage Stellung nehmen, ob Kürtens Todesstrafe vollstreckt wird. Die Gerichte h ben vor der Vollstreckung einer Todesstrafe in jedem Einzel­falle be>m Staaisministerium anmfragen, ob das Todesurieil auch vollstreckt werden darf. Der Anfrage wird ein Berichi des Schwurgerichts u d des Anklagevertreters beigefügt. Wie das .Tempo" von zuverlässiger Seite erfährt, werden sich diese beiden Stellen für die Vollstreckung der Todesstrafe an Kürten einsetzen. Nach Ansicht des Blattes ist nicht anzunehmen, daß das Staaisministerium bei der besonderen Lage des Falles von einer Vollstreckung der Todesstrafe Abstand nimmt. Grundsätzlich hat das preußische Staatsm nisterium zwar stets die Ansicht vertreten, daß die Todesstrafe so lange richt vollstreckt werden solle, bis durch das R ichsstrafgesetzbuch die Frage entschieden worden ist, ob die Todesstrife bleibt oder nicht. An den Staatsministe, ien wird der Fall Kürten aber als ein Sonderfall betrachtet, bei dem die sonst hinreichend erach­teten Gründe gegen die Todesstrafe in keiner Beziehung An­wendung finden können, weil im Giunde der ungeheuerliche Fall Kürten überhaupt in kein normales Justizsy'tem hinein paßt. Bei den preußischen Regierungsparteien scheint darüber auch Einigkeit zu besteh-n.

Chicago in Berlin

Berlin, 24 April. Ein unglaublicher Vorfall, der an das Treiben ver Chicago« Gingst« gemahnt, hat sich gestern am Hellen Nachmittag im Südosten Berlins zuqetragen. Rund 12 Mitglied« des UnterweltvereinsHand in Hand" versuchten, mit Gewalt in die im Hinterhause gelegene Wohnung des Schloff rs Loppa einzudringen, gegen den sie offenbar deshalb einen Rachefelozug planten, weil er an ihrem T>eiben nicht mehr teilneümen wollie. Snppa setzte sich zur Wehr und ver jagte die Eindringlinge mit Revol'«schössen Ehe sie jedoch aus dem Tieppenhause über den Hof flüchten konnten, beugte er sich aus dem Fenster und verhinderte ihre Flucht, indem er auch den Hof mit Schüssen bestück) Das durch die Detona­tion alarmierte Ueberfallkommando konnte 8 von der Bande f stnehmen. Die übrigen dürften über die Dätwr entkommen sein. Die Festgenommenen wurden.dem Pol.-Präsioium ein geliefert.

Beginn der Banarbeiten für den neuen Laugen­berger Sender

Köln, 24. April Die ersten Arbeiten für den Neubau des 75 KW Senders in Langenberg sind schon soweit vorge schritten, daß mit dem Bau begonnen werden kann. Der West­deutsche Rundfunk wird am Freitag, den 24. April, von 12 bis 12.30 Uhr eine Uebertragung vom Sender Langenberg bringen.

Schweres Kleinbahnunglück in Frankreich 14 Tote

Paris, 24. April. Auf einer Kleinbahnstrecke bei Fromelles in der Nähe von Lille stieß gestern nachmittag ein mit Aibeitern vollbesetzter Autobus mit der Lokomotive eines Kleinbahnzuges zusammen. Dem Lokomotivführer wurde ein Arm fortgeriffen. Nach den letzten von Havas erhaltenen Meldungen sollen l4 Tote und 20 Verletzte gezählt werden. Einzelheiten fehlen noch.

Der Dizemarschall der englischen Luftstreitkriiste tödlich verunglückt

London, 24. April. Wie das englische Luftsahrtministerium mitieilt, fanden gestern der Vizemarschall der englischen Lufl- streitkräite Veseyholt und der Fliegerleutvant Moody bei einem Zusammenstoß zwischen zwei leichten Flugzeugen den Tod. D»e Insassen des anderen Flugzeuges, der Pilot und sein Begleiter, blieben unverletzt.

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Räuber stecken einen Bahnhof an. In der Nacht zum Mittwoch sind Einbrecher in den Kleinbahnhof Titz bei Jülich eingedrungen. Sie haben dort die Stationskasse aus­geraubt, in der sie aber nur einen kleinen Geldbetrag vor­fanden. Nach Beendigung des Raubs haben sie sowohl den Güterschuppen wie auch das Stationsgebäude mit Erdöl übergossen und angezündet. Als der Bahnmeister nach 4 Uhr morgens auf die Station kam, stand alles in Hellen Flammen. Der Brand konnte jedoch gelöscht werden, ehe großer Sachschade entstanden war.

Zuchthaus für Biehdiebe. Im Landkreis Aachen wurden im vorigen Jahr wiederholt größere Viehdiebstähle auf den Weideplätzen und in Ställen verübt. Das Haupt der Diebes­bande war ein Metzger, der die gestohlenen Tiere zu Hehler­preisen verkaufte. Nunmehr hatte sich die Bande vor dem Großen Schöffengericht in Aachen zu verantworten. Der Hauptschuldige würde zu Jahren Zuchthaus und 3 Jah­ren Ehrverlust verurteilt, die übrigen vi« Angeklagten er­hielten Gefängnisstrafen von 7 Monaten bis zu 2 Jahren.

Gcotzfeuec. In Neumünster (Holstein) ist die Lederfabrik von Adler u. Oppenheimer abgebrannt. Der Schaden wird auf eine Million Mark geschätzt.

«Im Westen nichts Neues" in Bagdad verboten. Der deutsche Konsul in Bagdad hat die Regierung des Irak um ein Verbot des FilmsIm Westen nichts Neues" er­sucht, da er das deutsche Nationalgefühl verletze. Da» Ministerium des Innern hat diesem Ersuchen stattgegeben und die Vorführung des Films untersagt. Er war bei der ersten Vorstellung von Tausenden von Personen besucht worden.

Eisenbahnunglück in Polen. Bei Rogon im mittleren Kongreß-Polen entgleiste nachts ein Güterzug, weil der Eisenbahndamm unterspült war. Ein zweiter Güterzug fuhr dann in den entgleisten Zug hinein. Insgesamt wur­den 48 Wagen zertrümmert. Ein Eisenbahnbediensteter wurde getötet, zwei wurden schwer und acht leicht verletzt.

Ausweisung unerwünschter Spanier aus Amerika. Die

Ausweisung unerwünschter Ausländer aus den Vereinigten Staaten nimmt an Umfang zu. In den letzten Tagen sollen verschiedene Razzien auf Ausländer, die Verbrechen be­gangen haben sollen, veranstaltet worden sein. 204 spanische politische Flüchtlinge sind nach Philadelphia gebracht wor­den, um nach Spanien zurückgesandt zu werden.

Der erste Dieselflugmokor der Welk. Revolution in der Luftfahrtindustrie

Professor Junkers ist es nach 20jähriger Forschungsarbeit gelungen, den ersten Dieselmotor der Welt zu kon­struieren, der für die Luftfahrt einen bahnbrechenden Fort­schritt bedeutet. Am 22. April wurde auf dem Tempelhofer Feld bei Berlin das erste Flugzeug, das mit einem Junkers-Schweröl- flugmotor ausgerüstet ist,Iumo IV", vor namhaften Vertretern der Reichsregierung, Industrie und Technik vorgeführt. Professor Junkers erklärte, die Einführung des neuen Motors bedeute ein« Revolutionierung der Luftfahrt. Der Schwerölflua, motor erhöhe die Brandsicherheit entscheidend, er schaff» neue Grundlagen für die Wirtschaftlichkeit des Luft­verkehrs, da sich die B r e n n st o f f k o st e n um 65 v. H. ver­ringern; er verlängere infolge seines ungewöhnlich ge- ringen Brennstoffverbrauchs die Flugstrecke der Flugzeuge um 47 v. H. Das bereits bestehende Verkehrsflugzeug mit einem» Maximalaktionsradius von beispielsweise 4000 Kilometer kann b-i Einbau desIumo IV" 5880 Kilometer im Nonstopslug zu- , rücklegen.

Die erste Dieselslugmokormaschine im Hamburger Flughafen. Ganz unerwartet ist Mittwoch nachmitag die erste Maschine, di, mit einem Junkers-Schwerölmotor ausgerüstet ist, von Berlin, Tempelhof kommend, im Hamburger Flughafen eingetrosfen. Trotz» des starken Gegenwinds hatte sie die Flugstrecke Berlin Hambur­in knapp zwei Stunden zurückgelegt und dabei nur 80 Liter Brennstoff verbraucht. Das Flugzeug kehrte am Donnerstag nach' Dessau zurück.

Handel und Verkehr

Brojprelserh8hu«g>

Der Allgemeine Zeitungsdienst, der Beziehungen zu RM-- minister Schiele haben soll, schreibt zu der Berliner Brotprcis-^ «Höhung von 46 auf 48 Pfg.: Das Entscheidende sei nicht de« Preis des Rohmaterials, also des Mehl- und Roggenpreises di« Spanne zwischen Mehl- und Brotpreis sei überhaupt in letzte»! .Zeit im wesentlichen unverändert geblieben sondern di« Der-- dienstspanne des Bäckers. Die Spanne zwischen Roggenpvei» und Brotpreis betrug in der Vorkriegszeit 13 Pfg heute 20 di» 23 Pfg. (ohne die neue Brotpreiserhöhung). Gewiß habe« sich inzwischen die Herstellungskosten um 3040 v. H. erhöht, ade« auch in der Vorkriegsspanne von 13 Pfg. sei schon ein sehr gut« Gewinn enthalten gewesen, der sich inzwischen verdoppelt oder verdreifacht habe. Bei entschlossener Rationalisierung der Be­triebe bezw. Verbilligung der Betriebskosten müßten die Bäck« heute mit einer Preisspanne von 15 Pfg. auskommen können». Die Regierung sei jedenfalls entschlossen, die Gewinnspannen auch in» Bäckergewerbe genau nachzuprüfen.

Dazu erklärte der Germaniaverband der deutschen Bäcker­meister: Nach der Erhöhung der Mehlpreise habe man den Bäcker» nicht zumuten können, die alten Preise zu halten. Die Ein- tührung des von Schiele befürworteten Konsumbrots lehne« die Bäcker ab, weil beim Publikum für ein derartiges dunkle« Brot keine Nachfrage vorhanden sei. Wenn die Roggen- und Mehl- preisc weiter steigen, werde auch der Brotpreis weiter erhöht werden.

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Das Konsum- oder Vauernvror iou ans 30 Proz. Roggenmehl, das auf 70 Prozent ausgemahlen ist, und 17 Proz. Schrot enthalten; es wäre also außerordentlich nahrhaft und leicht verdaulich.

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Der Deutsche Städtetag hat in einer dringlichen Ein­gabe das Reichsernährungsministerium gebeten, in sofortigen Ver­handlungen eine Wiederherabsetzung der Berliner Brotpreise durchzusetzen. Der Deutsche Städketag verweist namentlich auf die großen Gefahren, die das Berliner Beispiel nicht nur für die Entwicklung in den übrigen Städten, sonder« auch für die gesamte Preis-, Lohn- und Wirtschaftspolitik habe« müsta

Mineralbrunnen UeberkingeilTeinachDihenbach AG. 15 Pro> Dividende. Nach dem Geschäftsbericht war das Goschastsiayr 193«! für die Brunnen-Industrie seit vielen Jahren das ungünstigste M», folge der wirtschaftlichen Lage, der Geldknappheit und wegen de, regnerischen Sommers, wodurch ein erheblicher Umsatzruckgang eiw- getreten ist. Zu der wirtschaftlichen Notlage kam noch die Mrneral» wassersteuer. Das Geschäftsergebnis könne trotzdem infolge der au^ gedehnten und lückenlosen Organisation als befriedigend bezeichn« werden. Die mit dem Landesverband bestehende Interessengemein­schaft habe sich gerade im letzten Geschäftsjahr giV ausgewirkt. Da» Hotelanwese in Teinach, das bis zum Jahr 1864 im königliche« Besitz war, ist stark baufällig geworden, so daß eine Instandsetzung dringend notwendig war. Die Gesellschaft erzielte iahr einen Reingewinn von 68 935 (94 141) Mark. Die Gesellschaft beschloß, wie i. V. 15 Proz. Dividende auf 370 000 RM. St.-A.-K. zu verteilen: ZOO Mk. werden an Tantiemen bezahlt, der Rest ge­langt zum Vortrag. In den ersten Monaten des neuen G.-J. s« der Geschäftsgang befriedigend gewesen.

Schiedsspruch. In der Gehaltsfrage für die Angestellten der Jndustriegruppe Nordwest wurde ein Schiedsspruch gefällt, nach den, die Tarifgehälter der Hauptgruppen insgesamt um 15 v. H. und die der beiden unteren Gruppen um 10 v. H. gekürzt wer­den. Der Schiedsspruch wurde von Arbeitgeberseite angenommen.

Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen in Oesterreich ging in d« ersten Aprilhälfte um 26 300 aus 278 000, seit dem Höchst stand vom 15. Februar um 59 000 zurück.

Konkurse: Karl Klein, Feilen- und Werkzeugfabrik in Göp­pingen. Gebr. Schock, Holzwarenfabrik in Schorndorf. Nachlaß des Wilhelm Schuppert, Metallwarenfabrik in Grun- bach OA. Schorndorf. Fa. Wilhelm Barth, Fabrik für Feuer- löschgeräte und Metallgießerei in Fellbach.

Vergleichsverfahren: Friedrich Huttenlocher, Drogist in llhingen. Hans Bes er, Handschuhfabrikation in Balingen.