S««stag, 21. März IgZl
Seite 3 — Nr. 67
Nagolder Tsgblatt „Der Seselschefter"
Samstag, 21. März 1831
chulen und Augustenhilfe
Schlägerei. Abends em Gasthaus „Drei Lin- i zwischen Reichsbannerbei einige Nationalsozia-
slug zeuge. Mit Ge- ourde für Dr. med. Eber- :aße, eine Erfindung ge- lrt ermöglichen soll, sich Boden zu erheben und landen.
im Tod keine Ruh. >ergstraße ein von Betzin ruf ein auswärtiges Lei- Richtung fuhr und das links überqueren wollte, atzte abgescyleppt werden, rßenbahnzugs kam nicht ;t wurde niemand.
e st e r w e i h e. In der ischof Johannes Baptist«
:s das Sakrament der
März. Pulverfund. Schüler fand eine Schach- ! Herd verbrannte, wobei . ruh an den Händen mr- ! Entstellung des Gesichts i 'tragen.
§en, 20. März. Töd - Söhnchen Wilhelm des ruec) wollte mit einem Aus bisher noch unaus- ffe und der Schutz drang in den Kopf. Der schwer
er Weg der russi-, urde dieser Tage in d<w ingefangen, die am Futz zentrale Moskau trug, in Sempach wurde fest- >30 in der Nähe von >atte bisher schon Luch- Schweiz iengestellt, und 'emissen, daß die Möven enden Gebieten im Win-
nd Tand
den 21. März 1931.
rdem man lernt, „Du" zu leichter zu werden. Har " zu empfinden, bekommt
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rchliches Gefühl durchaus ^ z. Es ist sogar durchaus , n richtigen Lenz schuldig ! der sachlichere, der nüch- gefühlsmäßige, poetische, i als solche im astronomi- i gen: „Der Lenz ist da", ! im Frühling. Dann sind ! n schönen Erscheinen der > ng nemien.
n diese Jahreszeit einge- ! m Gemüts sind, erinnern vir Bewohner der nördeinen längeren Frühsing südlichen Hälfte des Erd- so unser Herbst, beginnt darum 89 Tage Früh- ser Vorteil ist das aber c Frühling ein rechter
nonate sind März, April sind uns aber die astro- üchgültig, wenn sie nicht den Anforderungen ent- , er zu stellen uns berech- Zeispiel mit einem Frühin den Mai hinein kühl, d dann plötzlich alle seine ' 'bens auf wenige schöne is schon Sommerrossn süßen Duft des Flieders och die erquickendste, die ohne die vielgepriesenen ch unserem Blut, unfern i üht unserem Leben neue ! ch doch ein ganzes Jahr i r leben und zehren müs- ^ Herzen, datz der Früh- s ilocken lasse: „Der Lenz ^
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spostkeaftwagen
den am Konfirmations- rftposten von und nach i gestellt. Nähere Aus- ! ührer und die Echalter-
schaftsschule Nagold
uer die Landwirtschafts- lußprllsung am kommen- i eßenden Ünterhaltungs- s nzeigenteil zu ersehen. s
Ltratzenbau
dem als Notstandsarbeil ! ach ein bedauerlicher Un- i Wiedmaier wurde aus s leladenen Rollkarren ersaßt en Wadenbruch und leich- Bezirkskrankenharrs über-
„Unsere Feierstunden".
Als Abschied von dem schneereichen Winter läßt uns das Titelblatt unserer Bilderbeilage nochmals einen Blick aus die weißen Hänge des Tödi werfen, des Königs der Glarner Berge, und als Begrüßung des Frühlings plaudern die Frauen auf der Rückseite der „Feierstunden" über eine kleidsame Frühlingsgarderobe. Von der Reise des deutschen Außenministers laß man viel. Nun sehen unsere Leser Dr. Curtius auch in Begleitung des österreichischen Vizekanzlers Dr. Schober. 2m übrigen lauten die Ueberschriftcn unserer Bilder: Die Fernglasbrille, Zur 700 Iahrfeier in Bayreuth, Drahtloses Kochen, Infanterie der Luft, Charlie Chaplin in Berlin u. a. m.
Unsere Beilagen enthalten:
Zur Konfirmation
s Schulentlassung, Die Kindesjeele, Weihefrühling)
Wer sich am Brot versündigt Ich suche die schönste Frau
Der Bierrrieg des Herrn von Streithof, heitere Skizze Ein „schwieriger" Weg, Skizze Die vom Rauhen Grund, Roman.
Aus aller Mell
Reichsehrenmal in Heidelberg? Bei der Versammlung des Handwerker- und Gewerbevereins Heidelberg wurde mitgeteilt, daß der Plan, das Reichsehrenmal nach Heidelberg zu verlegen, ernstlich erwvgen werde.
Das Tannenbergdenkmal wird in diesem Jahr eine Umrahmung durch einen 15 württ. Morgen großen Park erhalten. Ein nahegsiegenes Gutshaus wird zu einem neuzeitlichen Gasthaus „Tanneubergkrug" ausg/staltet. Am Denkmal sind noch die Freilichtbühne und das Stadion zu vollenden.
Betrügerisches Ehepaar. In Baden-Baden wurde das Ehepaar o. Schellersheim aus Dortmund, das seil zwölf Jahren in ihrer Villa Borghese in Baden-Baden einen Bar- und Kasinonetrieb unterhielt, wegen Kredit- und Wechselbetrugs -. aftet. Es soll sich um Hunderttausende handeln.
Verhaftung eines 'Arztes. In Breslau wurde der praktische Arzt Dr. Wiesner verhaftet unter der Beschuldigung, in Gemeinschaft mit dem Krankenkassenangestellten Bartsch zum Nachteil des Reichs und der Allgemeinen Ortskrankenkasse sich durch betrügerische Handlungen Vermögensoorteile von mindestens 10 000 Mark verschafft zu haben.
Unterschlagung im Amk. Der bei der Veterinärabteilung der Regierung in Breslau bedienstete Obersekretär S a u e r- m a n n hat durch gefälschte Rechnungen 15 000 Mark unterschlagen. Sauermann wurde mit einer 19jährigen Freundin, der er große Geschenke gemacht hatte, und mit einigen kaufmännischen Angestellten seines Amts verhaftet.
Erdrutsch bei Bern. Bei der Gemeinde Rueschegg (etwa 20 Kilometer südlich von Bern) gerieten am Mittwoch ungefähr 10 Hektar Wald und Wieseuland ins Rutschen. Große Waldstücke befinden sich unter ständigem Krachen in Bewegung. Einige Hütten mußten geräumt werden.
Flugzeugabsturz. Bei Marina di Pisa ist ein italienisches Militärwasserflugzeug ins Meer gestürzt. Die drei Insassen, Oberst Maddalena, Hauptmann Cecconi und Leutnant Dämonie, die seinerzeit unter Minister Balbo den Gsschrvader- flug nach Brasilien mitgemacht und dafür die Goldene Lustfahrtmedaille erhalten hatten, sind ertrunken. Maddalena hatte unter den italienischen Offizieren die größte Zahl von Auszeichnungen. Die Flieger waren mit Fallschirmen versehen, diese scheinen aber versagt zu haben.
Der Remarquefilm ist in Griechenland auf Veranlassung des Generalstabschefs des griechischen Heers verboten worden. Der General erklärte, jeder Soldat müsse den Film als eine niedrige Verhöhnung des Soldatenstandes emp- finden.
Anschlag auf das neue amerikanische Zeppelinluftschiff. Zn Acron (Ohio) ist der bei dem Bau des neuen amerikanischen Luftschiffs beschäftigte Monteur Puul Kassay verhaftet worden. Er soll bereits zugegeben haben, daß er Bolzen aus dem Gerüst des Luftschiffs entfernt har, um eine Schwächung der Konstruktion herbeizuführen. Kassay, der geborener llngar ist, hat seinerzeit an der kommunistischen Revolution in Ungarn teilgenommen.
Neunzehnjähriger Schiffsjunge erschlägt einen Kapitän. Das Schwurgericht Mosbach beschäftigte sich mit dem Fall des erst 19 I. a. Schiffsjungen Heinrich Glaser ans Haßmersheim a. N. Dieser hatte am 27. April 1930 den belai- sAien Schiffer KlockgieterS vom Schiss „Ban Delmont" in Smeermaes an der holländischen Grenze mit einem Hackmesser erschlagen, ihm die 1300 belgische Franken enthaltende Brieftasche geraubt und war dann in seine Heimat geflohen, wo er verhaftet wurde. Der Angeklagte wurde wegen vorsätzlichen Totschlags zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihm auf zehn Jahre aberkannt. Reim Monate gelten durch Untersuchungshaft als verbüßt. Der Angeklagte hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.
Ein Vermächtnis für den dänischen Skaak. Der Koven- Hagener Fabrikbesitzer und Generalkonsul von Peru. Karl Claudius, der kürzlich im Alter von 75 Jahren gestorben ist, hat seine kostbare und einzigartige Sammlung historischer Musikinstrumente, die er auf vielen Reisen durch die Welk erworben hat, dem dänischen Staat vermacht. Claudius ill der Gründer der musikhistorischcn Museen in Kopenhagen und Stockholm.
Flugplatz für den Völkerbund. In Genf tagt zur Zeit ein Ausschuß aus Vertretern der Schweiz, des Kantons Gens und des Völkerbundssekretariats, um Pläne für einen Flugplatz für den Völkerbund auszuarbeitcn, der in kritischen Zeiten benützt werden könnte.
Letzte Nachrichten
Zum Uebertritt des Leutnant Scheringer zu den Kommunisten
Berlin, 2l. März. Der kommunistische Abg. Kettenberger dal Mittwoch, wie wir bereits meldeten, im Reichstag bei der Beratung des Wehrhaushalts einen Brief verlesen, den der frühere Neichswehrleutnant Scheringer am 18.März aus der Festung Gollnow an die Kommunistische Parteileitung gesandt hat. Es h ißt dort u. a wörtlich:
„Das Kampfziel der revolutionären deutschen Jugend sei d e Befreiung des deutschen Volkes. Befreiung Hecht: Beset- > rung des kapitalistischen Systems! Zerreißung der Friedens- diktaie von Versailles bis Doung'.
Er fährt dann fort: „Es gibt keinen Zweifel mehr, die Freiheit steht allein bei den revolutionären Arbeitern, Bauern und Soldaten. Hier ist der Platz oller ehrlichen Kämpfer, nicht bei den Garden der Reaktion. Ich sage mich daher end gültig von Hitler und dem Faszismus los und reihe mich als -'oldal ein in die Front des wehrhaften Proletariats".
Hermann Müller -s-
Berlin» 20. Mürz. Reichskanzler a.D. Hermann Müller ist heute abend 10.45 Uhr feinem Leiden erlegen.
Hermann Müller wurde am 18 Mai 1876 in Mannheim als Sohn eines Brauereibesitzers geboren. Nach Besuch der Gymnastin in Mannheim und Dresden ergriff er aus Wunsch einer Eltern den Kaufmannsberuf, der ihn u. a. zu einem längeren Aufenthalt nach Paris führte. Im Jahre 1893 gab Hermann Müller, der sich bereits im Alter von 17 Jahren der Sozialdemokratischen Partei angeschloss.n hatte, seinen Kauf- mcmnsberuf auf und trat als Schriftleiter in die Redaktion der „Görliher Bolkszeitung" ein. Auf Veranlassung August Bebels wurde Hermann Müller 1906 in den Vorstand der Sozialdemokratischen Partei nach Berlin berufen. Ec vertrat in den iakgenden Jahren und bis nach Beendigung des Weltkrieges die deutsche Sozialdemokralie auf zahlreichen internationaten Kongressen. In den Reichstag kam er erst im Jahre 19 >6.
Nach der Revolution war er zunächst Mitglied des Vollzugsrates, dann des Zentralrates. Im Jahre 19 l9 wurde er i r die Weimarer Nationalversammlung gewählt und als Nachfolger Scheidemanns vom Weimarer Parteitag 1919 zusammen mit Wels zum Vorsitzenden der Partei bestimmt. Ebenfalls seit 19i9 war er Führer der Rcichslagsfraktion und seit I92g Abgeordreter für Franken. !
Nach dem Rückiritl Brockdoiff-Rantzaus wurde Hermann s Müller im Juni I9i9 Außenminister und hatte als solcher zu- i lammen mit dem damaligen Reichsminister Dr. Bell für Deutsch s Sand den Versailler Fri-dcnsvertraa zu unterzeichnen. Als ! Nachfolger Bauers bildete er zum ersten Male als Reichskanzler s 1920 eine Regierung. Als die Reichstagswahlen 1928 der So- ! zialdemokratie einen starken Mandatszuwachs gebracht hatten i und das Kabinett Marx zurückgeireten war, wurde Hermann ! Müller wiederum mit der Kabinettsbildung betraut.
Im Sommer >929 hatte der Reichskanzler bereits unter einer schweren Attacke der Gallenerkrankung, die jetzt seinen Tod herbeigesührt hat, zu leiden.
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KurubA-fAusfi. stufen 5e!cun2>s Zu, (Kgar-kÄerr, ZerlerlLrr, irZruplän-j Äcmn, ' rvurÄk- Her H-ust.slr-uiau Linen Lin--anei
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Verschiebung der Ma'üaqung des VöUerbundsrais
Genf, 20. März. Die Maitagung des Völkerbundrats, die am 11. beginnen sollte, wird mit Rücksicht auf die P r ä- sidentenwahl in Frankreich am 13. Mai voraussichtlich verschoben werden. Der Studienausschuß für Alleuropa soll am 15. Mai und der Bölkerbundvar am 18. Mai zusammentreten. Gegen eine Vorverlegung der beiden Tagungen hat sich Briand gesträubt.
Durch diese Verschiebung soll es Briand ermöglicht werden, bei der Mahl in Paris zu sein, da höchstwahrscheinlich seine Kandidatur aufgestellt wird und ihm, wenn er gewählt wird, Gelegenheit gegeben werden soll, an den Völkerbund- rat ein Abschi e d s wo r t zu richten. '
SporLvorschau
Fußball.
Wird es am morgigen Sonntag endlich einmal wieder ! möglich sein, ein Fußballspiel durchzuführen? Allsonntäg- ! lich sind die Bodenverhältnisse gleich schlecht. Infolge des ! Tauwetters ist nun tagsüber die Schneedecke soweit zu- ! rückgegangen, daß die Benützung des Platzes wieder mög- !
lich ist. Der Sportverein Nagold empfängt nun morgen die 1. Elf des F. C. Horb zum Freundschaftsrückspiel. Die Gästemannschaft ist hier immer ein gern gesehener Gegner für unsere 1. Elf, weil sie stets anständig und ruhig kämpft. Spielbeginn halb 3 Uhr. Die 2. u. Jugendmann- schaften des Sportvereins fahren zu Freundschaftsspielen nach H e r r e n b e r g. —ff.—
Hsndel und verkehr
Berliner Dollarkurs, 20. März. 1,192 G. 1,200 B
Dt. Abl.-Anl. 56.80.
Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 6.10.
Berliner Geldmarkt, 20. März. Tagegeld 1—6 v H.
privaldiskonl 1,625 v. H. kurz und lang.
Verlängerung der Kalifyndikaksquokcn bis 1S1Z. Nach einer Verordnung des Reichswirtschaftsmimsterium werden die Beteiligungsziffern im Kalisyndikat bis zum 31. Dezember 1913 oer- längert.
Die Ausfuhr der amerikanischen Aukomobilindustrie einschließlich Einzelteile und Zubehör sind van 539,29 Mill. Dollar 19Ä
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