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Be-ugeprets«, Monatlich «tnfchl. Lröger- lohn 1.80, <rin;elm»MM«r 40 Vfennta. Erscheint an jedem Werktag« » Verdrrttetst» Zeitung im Oberamls-Lqlrl » Schrift, leitung, Druck und Verlag von S. D. Zalser (Inh. Karl Zalser) Nagold, Marttstraß» 44
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Mit der landwtrtfchaftllcheu Woche»-etla>«, »Ha«»». Varte». und Landwirtschaft-
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Gegründet 1827
Samstag, den 21. März 1931
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schwenk, 54 Jahre alt, Lydia Härle,' geborene swarzenber g-N a -
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England legt
Am 16. März war in Genf die Konferenz der Teilnehmerstaaten des Genfer Abkommens über Aufhebung und Einschränkung der Handelshemmnisse zusammengetreten. Sie solle« in einem Schlußprotokoll die Inkraftsetzung des Abkommens vom 24. März 1930 sestsetzen. Bereits am 17. März ist diese Konferenz gescheitert.
Dieser Ausgang ist nicht überraschend, da bekannt war, daß England und Frankreich das Abkommen nicht wollten, während der deutsche und der schweizerische Vertreter sich lebhaft dafür einsetzten.
Ueber eines ist jedenfalls jetzt Klarheit geschaffen, daß nämlich England endgültig auch mit den Resten seiner herkömmlichen AreihandelspolW brechen und ungeschminkt zum Hochschuhzoll übergehen will. Man war darauf vorbereitet seit der britischen Reichskonferenz im Herbst 1930 und seitdem man das Ergebnis etzler Umfrage der Handelskammer Manchester über die Stellung der Industrie zum Zollproblem kannte. Sie hatte ergeben, daß eine bedeutende Mehrheit der englischen Industriellen für die Schutzzollpolitik eingenommen war. Die Reichskouferenz aber hatte unter Führung Kanadas den Gedanken einer briti-
die Maske ab
fchen Zollabschließung gegen die übrige Welt angenommen, wenngleich Australien und Südafrika gewisse Vorbehalte dabei gemacht hatten. Diese bezogen sich freilich nur darauf, Englands Bezug an Rohstoffen und Nahrungsmitteln gegen die Abnahme englischer Fertigindustrieeerzeugnisse auszuspielen.
Trotz alledem muß die Kaltblütigkeit, mit der England in Genf gehandelt hat, einigermaßen erstaunen machen, wenn man sich erinnert, daß England noch im Februar sich um Zollsenkungen vornehmlich auch in Berlin bemühte, bei denen es sich besonders um die Textilzölle handelte. Die alte Doppelzüngigkeit Englands war auch jetzt wieder einmal festzustellen. Der Hauptbeweggrund für den Frontwechsel Englands wird in der Abnahme seines Außen- yanoels zu erblicken sein.
Zunächst wird nun eine seit Kriegsende bereits bestehende Tendenz hochschutzzöllnerischer Absperrung weiter sich ungehindert entfalten können. Und jetzt wird sich zum Schaden Deutschlands erweisen, wie unzulänglich vorbereitet die bisher von Deutschland abgeschlossenen Handelsverträge gewesen sind.
Dr. Bazille behält sein Landtagsmandat
ragesspiegel
Im thüringischen Landtag sind die nationalsozialistischen Abgeordneten aus dem Haushaltausschuß ausgetreten, weil die Deutsche Volkspartei, entgegen den getroffenen Vereinbarungen, sich auf die Seite der marxistischen Parteien gestellt usd Maßnahmen des Volksbildungsministers durchkreuzt hak.
In Schlesien wurde der Gedenktag der Abstimmung vor 10 Jahren (20. März) überall feierlich begangen. Den Auftakt bildete eine Feier der oberschlesischen Jugend im Hin- denburg-Sladion in Beulhen, an dem über 10 000 Schüler und Schülerinnen teilnahmen und die in dem Treuegelöbnis der Ostmärker zum Deutschen Reich gipfelte. Der Reichs- Präsident und der Reichskanzler haben herzliche Glückwunsch- und Dünktelegramme gesandt.
In Prag wurden im Gebäude der deutschen Gesandtschaft abenös mehrere Fenster eingeworfen und schriftlich« Schmähungen gegen die «faschistische Diktatur im hinterlistigen Deutschland" hlneingeschlcuderl. Der tschechisch« Außenminister hat sich entschuldigt.
kommendenlrrkgen Auffassungen über die Finanzlage des württ. Staats, insbesondere über Äen mutmah- kchon Abschluß des Rechnungsjahrs 1930 sieht sich das Finanzministerium veranlaßt, folgendes bekanntzugeben:
Die UebeÄveisungen der Reichshauptkasse an die Württ. Staotshauptkasse haben betragen:
Einkommensteuer
im Rechnungsjahr 1930
Entscheidung des württ. Staatsgerichtshofs
Stuttgart. 20. Man
Unter dem Vorsitz von Oberlandgerichtspräisidsnt Dr. Schm oll er trat heute vormittag im Sitzungssaal der früheren 1. Kammer nn Wirtschaftsministerium der württ. Staatsgerichtshof zum zweiten Male in der Wahlperiode des jetzigen Landtags zusammen, um über die Klage der Deutschnationalen Parteileitung Württembergs wegen Fest- stellung des Maphatsverlusts des wür ttemberatschen Kultministers, Landtagsabg. Dr. Bazille, zu entscheiden. Abg. Dr. Bazille ist nach der Reichstagsauflösung vom 18. Juli 1930, wo er nach seiner Trennung von seinem Parteifreund Hugenberg für die Regierung Brüning gestimmt hatte, nach einem in der Oeffentlichkeit geführten Parteistreit aus der Deutschnationalen Partei Württembergs ausgetreten. Durch sein freiwilliges Ausscheiden aus seiner Parier hat Abg. Dr. Bazille nach der Auffassung sei- nre früheren Parteifreunde gemäß Art. 7 Ziff. 6 des württ. Landtagswahlgesetzes vom 4. April 1924 seinen Sitz im Landtag verloren. Art. 7 Ziff. 6 des Landtagswahlgesetzes bestimmt:
„Em Abgeordneter verliert seinen Sitz durch Austritt aus derjenigen politischen oder anderen Vereinigung, in deren Auftrag er von einer Wählervereiniaung ans ihre Vorschlagsliste gefetzt wurde."
Da nun Abg. Dr. Bazille die freiwillige Niederlegung seines Landtagsmandats ablehnke und sein Mandat weiter im Anschluß an die Fraktion des Bauernbundes ausübte, ries die Deutschnationale Partei Württembergs (Württ. Bürgerpartei) die Entscheidung des Slaaksgerichts sofort an, der nun heute zusammentrat.
Zu Beginn der Sitzung stellte der Vorsitzende fest, daß ivsder die Deutschnationale Partei Württembergs, noch der Kultminister, noch das Innenministerium Vertreter entsandt haben. Senatspräsident a. D. Dr. Feyerabend erstattete Bericht über den Tatbestand. Die Deutschnationale Partei beantragt auf Grund Art. 7 Ziff. 6 des Landtags- Wahlgesetzes die Feststellung des Mandatsverlustes. Kult- minister Dr. Bazille bestreitet den Klageanspriich und beruft sich darauf, daß im Sommer 1930 durch den Austritt der Gruppe Westarp-Treviranus-Schiele eine Spaltung der Deutschnationalen Partei und auch der Wählerschaft erfolgt sei. Die Deutschnationale Partei erklärt darauf, es habe nur eine Absplitterung, aber keine Spaltung st-attgefunden. Dis alte Partei sei bestehen geblieben, die Reichstagswahl vom 14. September 1930 Habe im Reich wie in Württemberg die Geschlossenheit der Partei ergeben, die Abgesplitierten hätten nur eine geringe Stimmenzahl erhalten. So erhielt bei der Wahl vom 14. September 1930 die Deukschnationole Volksparkei in Württemberg rund 56 000 Stimmen, die Rationale Volksgemeinschaft von Dr. Bazille nur rund 12 000 Stimmen.
Nach der Berichterstattung erklärte der Vorsitzende, daß die Frage, ob der zur Sitzung zu spät erschienene kommunistische Abg. Schneck, der den Vortrag des Berichterstatters zum größten Teil versäumt hatte, bei der Abstimmung Mitwirken könne, den Staatsgerichtshof noch besonders beschäftigen werde. Aus der Verteidigungsschrift von Dr. Bazille trug der Berichterstatter noch ergänzend vor, daß di« Spaltung der Deütschnationalen im Reich auch aus Württemberg übergegriffen habe. So habe sich vor allem der württembergischs Bauernbund von den Deütschnationalen getrennt und dem Landbund «ngeschlossen. Die 12 000 , Stimmen der Nationalen Volksgemeinschaft in Württemberg
seien beachtenswert- Da keinerlei Fragen gestellt wurden, zog sich der Staatsgerichtshof dann sofort zur Beratung zurück. Nach über einstündiger Beratung verkündete Ober- landgerichtspräsident Dr. Schmoller folgendes Arteil des Staatsgerichtshoss:
Das Mitglied des württembergischen Landtags, Kultminister Dr. h. c. Bazille, hat seinen Sitz im Landtag
nicht verloren.
Aus der Urteilsbegründung ist hervorzuheben: Art. 7 Ziff. 3 des württembergischen Landtagswahlgesetzes findet nur Anwendung, wenn ein einzelner oder einige Abgeordnete aus einer 4m übrigen unverändert bleibenden Partei ausscheiden. Diese Bestimmung ist aber nicht anzuwenden, wenn infolge auftretender divergierender Strömungen ein gruppenmäßiges. Ausscheiden aus einer Partei stattfindet. Ein solches gruppenmäßiges Ausscheiden wurde aber im Fall Bazille als vorliegend erachtet, weshalb ihm sein Landtags- Mandat nicht abgesprochen werden konnte.
Sie Zinanzlage der wür«. Staats
Don zuständiger Sette wird mitgeteiltr
Angesichts der fortgesetzten, in der Presse zum Ausdruck
April-Dezember
Zanuar
Februar
April-Februar
1929
RM.
«4 476 951 12 094 644 4 540537
1930
RM.
59 870 241 10 739 0S7 2 358172
numger
RM.
4 606 710 1355 587 1 982 365
81 112132 73167 470
«jjrperschaftssteuer im Rechnungsjahr
April-Dezember
Januar
Februa-
1929
RM.
11478 881 3 031 465 149889
1930
RM.
9 359 002 2 336 078 81177
7 944 662
193« ">eniger RM. 2119 879 695 387 68 712
April-Februar 14 660 235 Einkommensteuer und
2 883 978
11 776 257
^ Körperschaftssteuer zusammen
weniger: April-Dezember 6 726 589 RM.. Januar 2 050 974 Reichsmark, Februar 2 051077 RM. Insgesamt wenig« April—Februar 10 828 640 RM.
Hieraus ist besonders zu entnehmen, daß sich der Einnahmerückgang in den letzten Monaten erheblich verschärft hat. Dazu kommt nun noch der Monat März, der letzte Monat des Rechnungsjahrs, für den nach den bisherigen Abschlagszahlungen gleichfalls mit einer sehr empfindlichen Wenigereinnahme gegenüber dem Borjahr zu rechnen ist.
Wildwest in Deutschland — Ein recht zweifelhaftes Werk
unserer Sachverständigen!
Heldringen (Prov. Sachsen), 20. März. Eine Versammlung von Nationalsozialisten hier, die aus der ganzen Umgegend stark besucht war und ruhig verlief, wurde von der Polizei aus Sicherheitsgründen vorzeitig geschlossen. Als sich der Saal leerte, entstand auf der Straße sofort eine schwere Schlägerei, wobei geschossen wurde. Drei Nationalsozialisten wurden durch Revolverschüsse, neun andere durch Dolchstiche und Stockhiebe schwer verletzt und mutzten ins Krankenhaus n«ch Ariern verbracht werden. Auch mehrere Kommunisten wurden verletzt.
tzm Auftrag des Oberreichsanwalts wurde heute die Druckerei des kommunistischen «Thüringer Volksblatt" in Erfurt von Pcffzei plötzlich umstellt und durchsucht. Die ganze Bezirksleitung, das Personal der Redaktton, des Verlags und der Druckerei wurden auf Lastkraftwagen zum Polizeipräsidium gebracht.
Die Verhaftungen stehen in Zusammenhang mit einem vor einigen Wochen von der Kriminalpolizei in Erfurt gemachten größeren Waffenfund. Weitere Kommunisten wurden in Pößneck und Bollstädt (bei Gotha) sestgenom- men. Der Besitzer des Laubengrundstücks in Erfurt, au/ dem die Waffen gefunden wurden, hält sich verborgen.
Wieder ein Ueberfall
Magdeburg, 20. März. Als gestern nacht etwa 25 SA.- Leute der Nationalsozialistischen Partei von einer Versammlung in Herzrothsberge nach Magdeburg zurückkehrten, wurden sie, obgleich die Polizei von dem geplanten Ueber- sall vorher Kenntnis erhalten hatte, von etwa 60 Kommunisten, die'sich rechts und links 'des Wegs ausgestellt hatten, überfallen und beschossen. Sechs schwerverletzte National
sozialisten, davon zwei mit Schußwunden, mußten ins Krankenhaus übergesührt werden. Als das Uebersallkom- mando der . Polizei erschien, flüchteten die Kommunisten über di« Felder. Die Polizei sperrte die östlichen Eingänge der Stadt Magdeburg ab und konnte 27 Kommunisten festnehmen. Bei ihnen wurden Dolche, große Messer ufw. gefunden.,Sie werden sich wegen schweren Äandfriedensbruchs zu verantworten haben.
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15 Prozent Reparationen zu viel bezahlt
London, 20
März. In einer Versammlung von Wirtin London erklärt« der Vorsitzende A. 16. gar kein Zweifel, daß der Toungplan bzw. Neue Plan abgeändert werden müsse. Die deutschen Sachverständigen und die deutsche Regierung scheinen auf der Haager Konferenz nicht bemerkt zu haben, weiche Fallstricke die Abänderungen des in Paris bearbeiteten ursprünglichen Boungplans enthalten. Das Ausgeber der Goldklausel sei unbegreiflich und tatsächlich verhängnisvoll geworden. Denn in Wirklichkeit müsse nun Deutschland einen um 15 v. H. höheren Jahrestribut bezahlen, als er in dem endgültigen Haager Abkommen in Ziffern festgelegt sei, weil das Gold sich inzwischen um 15 v. H. verteuert habe. Die schlechte Lage der deutschen
Finanzen und Wirtschaft gestatte aber nicht auch eine so bedeutende Uehersteigerung des Tributs, von dem etwa 60 0. H. unmittelbar oder mittelbar in die Kasse der Bereinig teil Staaten fließen. Wenn Deutschland eine Aendernnq de« Tributvertrags fordere, sollten die puderen "ander dem Bev spiel folgen.