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Calw im Schwarzwald Montag, den 9. September 1940 ' Nr. 212
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Vernichtender Lustangriff auf London
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Lkurckill-llegierung bereitet „insgekeiin" 6ie kluckt nsek Ksuails vor
Stockholm, 9. September. Deb'Bergel- tungsschlag der deutschen Luftwaffe gegen London am Samstagnachmittag und in der Nacht zum Sonntag hat in der Hochburg des Kriegshetzers Churchill vieles zum Einsturz gebracht. Er wurde vor allem zur Katastrophe für die verlogene Berichterstattung, die über den Tod von Hunden und Katzen kaum hinausging. Wenn man sich in einem Jahr darin geübt hatte, diese verniedlichende Londoner Berichterstattung lesen zu lernen, so steht man heute geradezu erschüttert vor dem amtlichen Bericht, den das britische Luftfahrtministerium und das Ministerium für Innere Sicherheit gemeinsam über den großen deutschen Luftangriff herausgrgeben haben. Wie vernichtend mutz dieser Schlag gewesen sein, wen» schon die Organe Churchills solche Verluste cingcstehen mutzten!
WaS englische Berichte an Einzelheiten erwähnen, gibt aber wenigstens andeutungsweise einen Begriff von den Wirkungen am Rande jener Bezirke, gegen öie sich die Angriffe in der Hauptsache richteten. Es läßt sich somit ungefähr erraten, wie cs dort aus- sehen mag. Amtliche Berichte melden u. a.: Viele Bomben aus die Docks, große Brände am nördlichen Themseufcr, Störung des Verkehrs in Ostlondon u. a. durch Volltreffer in ein Elektrizitätswerk, Feuer auch im Innern Londons, ebenso Fcucrsbrünstc in Ocltank- lagcrn an der unteren Themse, Feuer in den Industrievierteln Ostlondons und in der Themsemnndung. viele Obdachlose, Versor- gnngsstörungen, Durchbruch von Hauptgas- leitnngen. Verkehrsstockungen und Schäden im Beleumtunasuctz. Man glaubt es, wenn englische Berichte lakonisch sagen: „Der Nachthimmel war rot über London . . ."
Bereits den Abcndangriff, der am Samstag zwischen 5 und 6 Uhr einen Luftalarm zur Folge hatte, bezeichnen nachträglich amtliche Londoner Meldungen als „bisher größten Angriff bei Tageslicht auf London". Dieser Massendurchbruch war für die englische Luftwaffe um so peinlicher, als sie sich bisher gerühmt hatte, Angriffe unter allen Umstanden verhindern zu können. Die englischen Berichte stellen die deutsche Aktion folgendermaßen dar: „Zunächst seien zwei riesige Formationen von ieetwa250Flug- zeugen vorgestoßcn wie eine übernatürliche Kavallerie." Viele Gruppen wendeten vor dem Bereich der Hauptstadt und verteilten sich über die Umgebung, um die Flugplätze in Surrey Kent und Essex aufs Korn zu nehmen. Andere stürzten sich sofort auf die Londoner Docks. Es gelang weder der englischen Luftwaffe trotz erbitterter Luftkämpfe noch der Bodcnabwehr, die Deutschen aufzuhalten. Die Engländer warfen dem Ansturm offenbar alles entgegen, was sie an Jägern aufbieten konnten. Auch über dem Londoner Häusermeer selbst entwickelten sich am Hellen Himmel zahllose Kämpfe.
Wahrend von den Londoner Docks, als Ei folg eines wahren Bombenhagels vo un widcrstehlicher Gewalt übera Flammen und Rauch aufsteigen, richtete ei anderer deutscher Bombenverband eine Großangriff gegen die Themsemündun, Es wurden zahllose Bomben geworfen. „We len deutscher Bomber kamen von allen Se ten", sagt eine offizielle Londoner Darstelluri resigniert nach verzweifelten Versuchen, de Hin und Her der deutschen Aktion aufzuzeigei die durch ihr blitzartiges Vorstoßen das ganz Verteidigungsshstem aufrollten.
Nach englischen Angaben vom Sonntag sollen 400 Tote und 1300 bis 1400 Verletzte zu beklagen sein. Mit unvergleichlicher Gewissenlosigkeit wird hinzugefügt, offenbar, damit unter der Bevölkerung keine Panik ausbricht, diese Opferzahl sei nicht übermäßig hoch, in Anbetracht der Heftigkeit der Angriffe und des Sachschadens.
Am Sonntag nahmen die deutschen Luftaktionen gegen England ihren Fortgang. Sie finden in der ganzen Welt den stärksten Widerhall. Die englischen Machthaber sind nach vorübergehender Ueber- rumpelung zu ihrer alten Schwindeltaktik zurückgekehrt und versuchen mit allen Mitteln, die eigene und neutrale Öffentlichkeit zu bearbeiten, als ob nicht die heldenmütigen deutschen Flieger, sondern die Plutokraten selber einen Sieg errungen hätten. Anscheinend ist der englische Buß- und Bettaa am Sonntag den Plutokraten zu einer Lugen- offensive günstig erschienen, die sich auf verschiedene Hauptpunkte konzentriert, vor allem auf die Drohung mit neuen Verbrechen gegen friedliche deutsche Städte, wobei es so hingestellt wird, als ob die Aktionen gegen London weniger Schaden erzeugt haben, als englische Angriffsversuche gegen Berlin (!).
Die neutralen Berichte werden bereits weitgehend mit dem Schlagwort bearbeitet: „Berlin solle es zu spüren bekommen." Fer
ner wird plötzlich rieben seii
erklärt, England könne
recht zufrieden sein mit dem Verlauf dieser Angriffe und man sei auf Schlimmeres gefaßt. Herausfordernd wird schließlich behauptet, London sei immer noch die größte Stadt der Welt, womit man offenkundig beweisen will, daß selbst ein noch so heftiger Einsatz gegnerischer Mittel den englischen Hochmut nicht brechen könne.
Aber die Zerstörungen sind so gewaltig. daß sie selbst von englischer Seite nicht mehr bemäntelt werden können und daß sogar zugegeben werden mutz, daß noch immer Brände in den Docks wüteten, als am Sonntag neuer Luftalarm gegeben wurde. Jedenfalls zeigt dieses Eingeständnis, zu dem sich lie Organe Churchills heute bequemen müssen, wie vernichtend die Schläge der deutschen Luftwaffe sind.
Auch die neutralen Berichte bestätigen die de utsche n. Darstellungen vom Ausmaß und voi^Mr > Wirkungen der deutschen Luftangriffe.
Churchill packt die Koffer
Amerikanische Sicherheiten nach Kanada
Neuyork, 8. September. Eine Bestätigung dafür, daß die Churchill-Regierung nach Kanada fliehen will, wenn England kapituliert, erblickt die amerikanische Zeitung „News Weck" darin, daß die britische Regierung plötzlich und insgeheim alle in englischen Banken deponierten amerikanischen Sicherheiten in englischem Privatbesitz vor einigen Wochen nach Kanada schaffen ließ. Den englischen Banken wurde der Zeitschrift zufolge Stillschweigen auferlegt und die überraschten englischen Untertanen erhielten erst beim Empfang der Besitzurkunden von der Trans, aktion Kenntnis. Die Kriegsverbrecher wollen also jetzt vor der Schlußabrechnung noch rechtzeitig ihr kostbares Leben in Sicherheit bringen — echt plutokratisch!
Aber eine Million kg Bomben an der Themse abgeworsen
Berlin, 8. September. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Angriffe unserer Luftwaffe gegen die wehrwirtschaftlich besonders wichtige» Objekte Londons, die in der Nacht vom 6. auf 7. September begonnen hatten, wurden auch am 7. und in der Nacht zum 8. September mit sehr starken Kräften und unter Einsatz schwerster Bomben fortgesetzt. Diese Angriffe sind die Vergeltung für die von England begonnenen und in den letzten Wochen gesteigert dnrch- geführten britischen Nachtangriffe auf Wohnviertel und andere nichtmilitärische Ziele im Reichsgebiet. Der Ncichsmarschall leitet persönlich de» Einsatz von Nordfrankrcich aus.
In ununterbrochener Folge fielen bis jetzt über eine Million Kilogramm Bomben aller Kaliber anf das Hafen- und Industriegebiet an der Themse. Kaianlagen, Handelsschiffe, Docks und Speicher, Kraft-, Wasser- und Gaswerke sowie Arsenale, Fabriken und Bcrkehrs- einrichtungen wurden getroffen und zum Teil
durch schwerste Explosionen vernichtet. Große Fcucrsbrünste wüten in der Umgegend der Docks. In kraftvollen Vorstößen kämpften Jagdflugzeuge den Weg der Kampfflugzeuge nach London frei.
Weitere Luftangriffe richteten sich gegen die Grotzöllagcr und Dockanlagen von Thames- haven, gegen die Sprengstoff-Fabriken von Chatam und den Flugplatz von Hawkings. (Alle 3 Ziele sind auf der untenstehenden Uebersichts- karte verzeichnet.) Außerdem griffen Kampfflieger Industrie- und Hafenziele in Liverpool, Manchester, Birmingham, Cardiff» Bristol, Southampton, Portsmouth, Portland und zehn weiteren Orten an.
Der Gegner flog wiederum bei Nacht nach Deutschland ein. Eine Welle wendete sich gegen Südwcstdeutschland und warf vereinzelt Bomben, die keinen Schaden anrichteten. Der andere Teil der britischen Kampfflugzeuge versuchte, seinen Kurs wie in den bisherigen Nächten nach Berlin zu nehmen, wurde jedoch durch konzentrierte Abwehr im Westen zur Umkehr
bzw. zum vorzeitigen Bombenabwurf gezwungen. Die Bomben richteten lediglich an einer Kirche in Hamm Schaden an.
Der Feind verlor bei den gestrigen Kamps- Handlungen 94 Flugzeuge. 26 eigene Flugzeuge kehrten nicht zurück.
Ein Unterseeboot hat aus zwei Geleitzügen fünf bewaffnete feindliche Handelsdampfer von insgesamt 33 4«» BRT. versenkt und einen weiteren Dampfer von 4»«v BRT. beschädigt.
In der Nacht zum 7. September stießen zwei Schnellboote auf einen durch Zerstörer und Bewacher stark gesicherten feindlichen Geleit- zug. Sie versenkten trotz starker Abwehr drei tief beladene Dampfer von zusammrn 11««« BRT. und kehrten unversehrt an ihren Stützpunkt zurück.
Ein von deutschen Seestreitkräften in Ueber- see aufgebrachtes feindliches Handelsschiff ist bei Begegnung mit einem britischen Kriegs schiff durch das an Bord befindliche deutsch Prisenkommando versenkt worden.
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London hat mit Vororten 8 204 000, ohne Vororte annähernd 4 400000 Einwohner. Die Lage Londons ist die einer typischen Bruckenstadt. Der Ueber- gang über das versumpfte untere Themsetal war zum ersten Male hier möglich. Bis zum Jahre 1600 deckte sich London etwa mit der heutigen City, die inzwischen ganz zur Geschäftstadt geworden ist. Die ilr- 'ache des riesigen Auf- chwunges der Hauptstaot iegt in erster Linie in der günstigen Lage: fruchtbarster Teil ganz Englands, trotz seiner 60 Kilometer
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Entfernung vom Meer (von den Außenbeßir ken abgerechnet). Hafenstadt, da auch größte
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Seeschiffe durch Flutströme bis London gelangen können. Die Themse im Londoner Stadtgebiet selbst ist etwa 180 bis 275 Meter breit; dieses Stadtgebiet ist sehr weiträumig (bezeichnend ist das Vorherrschen des Einfamilienhauses im ausgedehnten Rand der Vororte). Der Londoner Hafen ist in der Gesamt-
ausdehnung rund38Kilometer lang (im engeren Stadtsinne 10,5 Kilometer). Er besteht aus den Docks auf beiden Themseufern, zahllosen Kais, Lagerhäusern, mehreren Docks mit zahlreichen Becken, daneben auch mehrere Oelbunkerstationen. London ist auch Mittelpunkt des Schienennetzes von Großbritannien. Insgesamt 18 Hauptbahnhöfe liegen im Stadtgebiet von London. Am Rande des eigent
lichen Stadtkernes befindet sich der erste Ring von Vororten mit Werken aus fast allen Industrien, vor allem auch, schon im Frieden, Flugzeugwerke, Kabelwerke. Geschützgießercien, Werften, Maschinen- und Motorfabriken, als wenige Beispiele. London ist auch Bankenzentrum (neben der Bank von England etwa 250 weitere Banken) des gesamten britischen Weltreiches.