41000 VKI. versenkt
Berlin, k. 8epteint»er. Das Oberkom- msncko 6er Wekrms«üt §il»t deksoat:
Oeutsclie 8eestreitkrnkte versenkten in über»eeis«iien Oewnssera 41066 BRD. keiacklirden Unnckelsscliikksrniiines.
Wie bereits heknnotxegeden, xritk eine 8<bnellbootklvttille in 6er dlackt rum 5. 8eptember einen britiscden Oeleitrux vor 6er enAliscben Ostküste no. Onbei vvurüen tönt bewnkloete ieinülicbe Ona- üelssrbikke mit insxessmt 39 666 8BT., cknruater ein Tnnker mit 12 666 BBT., sowie ein Zerstörer 6er Imoxen-BInsse versenkt. Bin weiterer Usurpier ist scbwer Kesckin6igt worüea.
Bin Unterseeboot versenkte mebrere bewnklaete keinülicbe Hsnüelssckikke mit insgesnmt 19 Ivv BRD.
Unsere Bnmpflliexer- u»6 ver
bände setzten nrn 5. 8eptember 6ie 8om- bennngrilte suk keiaülicke kluxplntze in 8ü6-BngIsn6 kort un6 erhielten Trekker in Oebsuüen un6 Onterkünkten. Das OroK- Oelinxer Tksinesknvea wnr6e in 8r»n6 xeworken. Im Bsuke 6ieser ^nxrikke kam es ru verscbieüeneo kür uns siegreichen Buktkämpken.
In 6er klscht gvikken Bampkkliexerver- bän6e mebrere kluxplntze in 6er 6exen6 von Bincoln, Onkennnlnxen in Biverpool, kortbmoutk, 8un6erlsl».6, Ll^tk, Hüll, In- 6ustrie»nl»gen in Newcastle, Unken- un6 Oocksnlngen im Ostteil von Bon6on, sowie erneut 6ns Oroköllsxer in Tknines- bnven wirksnm mit Bomben sn. Baltische Unken wur6en weiter vermint.
Britische kluxreuxe kolxea in 6er hfncht in 6ss Beicbsxekiet ein un6 warken na einreinen 8tellen Bomben, obae nennenswerten 8 «hacken nnrurickten. blur sn einer 8telle wur6e eia Lsuernbnus xetrokkea. Ondei sia6 küak Zivilpersonen nuk 6em We^e rum Bukts«butzrsum xetötet un6 rwei verletzt wor6en.
Oie Oesnmtverluste 6es Bein6es betrugen 46 Blugreuge. Onvon wur6ea rwei bei dlncbt 6urcb Blnksrtillerie skgescbossen. Bs gelang keraer, sechs 8perrksIIone ru vernicbten. 16 eigene klugreuge kebrtea nicht rurück.
^uker vier bereits geasanten Okkirieren bsken in 6ea Buktknmpkea 6er letzten Wo6iea 6rei weitere ^sg6klieger 2V o6er mebr Buktsiege errungen, un6 rwsr: Onuptmsaa bisher, Onuptmsna Oesnu un6 Osuptmnnn Hetzen, ^.n 6er 8pitze 6er 8ieger in Buktknmpkea siebt hlnjor dcköl- 6ers mit 32 Abschüssen.
„Alle iotschlagen"
Halifaxereien des Bikars von St. Augustin
Genf, 6. September. Die Engländer kämpfen bekanntlich für die Freiheit der Völker (Inder usw.) und das Christentum. Weil Nevc- rent C. W. Whipp, Vikar von St. Augustin in Leiccster, ein echt englischer Mitstreiter ist, schreibt er — wie „Daily Mirror" zitiert — in seinem Kirchenblatt: „Die Befehle für die Bomber der Royal Air Force sollten sein: .Löscht die deutschen Orte aus! Alle totschlagen! Zu diesem Zweck sollte unsere ganze Wissenschaft aufgeboten werden, um neye und schrecklichere Explosivstoffe zu finden. Ich hoffe, dass die Royal Air Force so stark wird, daß sie Deutschland tn Stücke schlägt. Ich , gehe noch weiter und sage ganz offen, wenn ich könnte, würde ich Deutschland von der Karte auslöschen, denn sie sind eine böse Rasse." — Vikar Whipp aber, Verkünder des englischen Evangeliums, ist gut und wohlgefällig den Herren Erzbischof von Caterbury und Halifax, die es für ihren Teil zwar vorziehen, ihre niedrigen Haßinstinkte und brutalen Machtgelüste besser zu verbrämen. „Wenn ich könnte, würde ich Deutschland auslöschen", sagt der Vikar. Er kann es nicht, und die Piraten der RAF. können es auch nicht. Was der Vikar aber konnte, war, der Welt wieder einmal eiü wahrhaft britisches Christentum zu demonstrieren.
Opfer -er Angstpsychose
Engländer von Heckenschützen erschossen
Genf, 6. September. Die Angstpsychose der britischen Heimwehr vor deutschen Spionen greift immer mehr um sich. Die zahlreichen bereits gemeldeten Fälle, in denen die leichtfertig mit Waffen ausgerüsteten Heimwehrmänner auf harmlose Fußgänger schossen, sind wieder um einen besonders krassen Zwischenfall vermehrt worden. Als ein Motor- !M^"brer an einer Straßensperre in der Nähe von Norfolk nicht sofort anhielt, weil der Anruf des Heimwehrpostens überhört worden war. eröffnete die Wache sofort das Feuer und schoß auf einen 19jährigen jungen Mann, der als Beifahrer mitfuhr. Der junge Mann erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurz darauf im Krankenhaus verstarb.
Haftbefehl gegen Pierre Cot
Der Deutschenfresser nach USA. geflüchtet
Vov unserem Korrespondenten
jb. Genf, 7. September. Der Oberste Gerichtshof Frankreichs in Riom hörte einen weiteren Teil der Anklage des Staatsanwalts. Diese richtete sich gegen Pierre Cot und Guy la Ehamöre, die Luftfahrtminister Leon Blums und Daladiers und die letzten Luftsahrtminffter vor dem Zusammenbruch. Es wurde beschlossen, Haftbefehle gegen Heide ehemalige Minister zu erlassen. Pierre Cot ist rechtzeitig nach Amerika ausgerückt.
Bomben auf den Hafen von Aden
ei» HuppeolsZer ir» 8»6sv korrtb-träieit - treuer »ui
R o m, 6. September. Der italienische Wehrmachtsbericht hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Gestern wurde ein doppelter Angriff auf Malta durchgeführt. Beim ersten Aufklärungsflug am Vormittag konnte der Auftrag vollkommen durchgeführt werden, weil die zum Schutz aufgestiegenen englischen Jäger beim Angriff unserer Jagdflugzeuge sich durch die Flucht dem Kampf entzogen. Zwei feindliche Jagdflugzeuge sind mit Maschinengewehren beschossen und beschädigt worden. Während des zweiten Angriffes am Nachmittag haben Sturzbomberstaffeln (Picchiatelli), die überraschend über der Insel erschienen, das Fort Delimara getroffen und halb zerstört, sowie ein Brennstoffdepot in Brand geworfen, wobei weder die englischen Jäger, noch die Flak in Aktion traten.
Im östlichen Mittelmeer hat unsere unermüdliche Luftwaffe den bereits gestern schwer angegriffenen Geleitzug erneut erreicht.
Ein Handelsdampfer wurde schwer getroffen, ein anderer, der vielleicht gestern getroffen worden ist, wurde in einer Bucht mit schwerer Schlagseite anfgefunden.
In Nord-Afrika haben unsere Flugzeuge die Brennstofflagcr von Suez bombardiert sowie Kraftwagen, die auf der Landstraße dicht in der Nähe von Sollum über- rascht wurden. Alle bei diesen oben genannten Angriffen eingesetzten Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt.
Im Roten Meer haben Teile unserer Luftstreitkräfte einen feindlichen Geleitzug angegriffen und zwei Dampfer schwer getroffen. Weitere feindliche Schiffe sind im Innern des
Hafens vonAd en bombardiert und getroffen worden. Unsere Flugzeuge sind trotz Angriffs feindlicher Jäger zurückgekehrt.- Ein feindliches Flugzeug ist im Kamps abgeschossen worden.
Eine andere Formation hat feindliche Truppenlager bei Achid in der Gegend von Tocar (Oberer Sudan) mit Erfolg bombardiert.
Wie immer über die Schweiz kommende feindliche Flieger haben einen nächtlichen Luftangriff auf Turin unternommen. Schäden von geringerer Bedeutung sind an Privatwohnungen verursacht worden. Die beiden oberen Stockwerke eines Wohnhauses im Viertel St. Paolo sind zerstört worden, doch blieben die Einwohner, die sich beim Alarm in den Luftschutzkeller begaben, unverletzt. Einige Eisenbahnwagen sind auf dem Bahnhof in Brand geraten. Weitere Bomben wurden in der Nähe der Stadt auf offenes Feld geworfen, ohne Schäden zu verursachen.
General Weygan- ausgebootet
Umbildung der französischen Regierung
Genf, 6. September. Die französische Regierung ist, wie aus Vichy gemeldet wird, am Freitag abend nach einem Ministerrat um- gebildei worden. Der stellvertretende Ministerpräsident Laval wurde zugleich beauftragt mit dem Jnformationswcsen und der Verbindung der verschiedenen Ministerien. Neu sind als Staatssekretäre für Inneres der bisherige Polizeichef Peyronton, für Unterrichtswesen und Jugend RiPert, für Verkehr Berthelot, stellvertretender Direktor der französischen Eisenbahngesellschaft, für Kolonien Konteradmiral Platon, für Finanzen Bouthilier, für Krieg (bisher General Weygand) General Huntziger, und für Luftfahrt Brigadegeneral Bergeret.
svo. Lustsieg des Haifisch-Geschwaders
Iran» jhsrubi^l sein, es virZ zve 1er Lrüvcllieii su!^eräur»1
vx». (BL.) Auf dem Gefechtsstand des Haifisch-Geschwaders, dessen schnelle Zerstörer- flugzcuge in England, genau so wie in Frankreich, der Schrecken der feindlichen Jäger sind, ist der Adjutant des Kommodore mit der Aufstellung der bisherigen Abschüsse beschäftigt. „Wir haben bis zum heutigen Tage 488 Luftsiege", meldet er mit strahlendem Gesicht dem Oberstleutnant. „488 Abschüsse in einem Jahr, was doch so mit der Zeit zusammenkommt", sagt der Kommodore nachdenklich. Dann blitzt es in seinen Augen auf. Heute ist noch ein Einsatz. „Wir werden uns anstrengen und 566 heute voll machen."
Wir sind leicht enttäuscht, als wir die steile Weiße Küste Englands überfliegen. PZo bleiben denn die Jäger? Auf halber Strecke zum'Ziel haben wir noch keine Abwehr-gefunden" und sind doch gewohnt, spätestens an der Küste mit dem Feind znsammennistoßen. Nnbcbellt kommen wir mit dem Kampfverband dem Ziele näher.
Da blitzt vor uns in der Sonne etwas auf. Ist es eine Täuschung? Nein, deutlich ist e i n starker Verband englischer Jäger zu erkennen, der auch schon im gleichen Augenblick eng geschlossen abkippt und zum Angriff auf unseren Verband ansctzt. „Jäger von vorn" ist schnell durch Funkspruch an die einzelnen Zerstörer dnrchgcgeben. Aus allen Rohren feuert unsere erste Gruppe, die der Kommodore anführt, mitten in den Haufen der Engländer hinein.
Jetzt wird nicht locker gelassen. Sie sollen wissen, daß die Haifische hinter ihnen her sind. Die Spitfires versuchen, nachdem sie einzeln wieder hochgckommen sind, sich zu sammeln. Das wird ihnen nicht gelingen. Schon sind die deutschen Zerstörer zwischen ihnen. Der Kommodore greift den vordersten Briten an. Beide Maschinen beschießen sich gegenseitig von vorn. Wenige Sekunden darauf ist die Spitfire erledigt. Brennend stürzt sie zu Boden. Auch eine zweite muß sich der stärkeren Bewaffnung und dem besseren kriegerischen Können beugen. In Flammen gehüllt geht sie steil herunter. Eine dritte nimmt das Flugzeug des Adjutanten an. Der Kampf ist nur kurz. Gleich ist auch sie zur Strecke gebracht. -
Ucberall zeigen sich unsere Zerstörer überlegen. Doch die Briten sind zäh. Immer wieder versuchen sie, von außen in unseren Angriffskreis hereinzubrechen. Aber das" Bild bleibt das gleiche. Ein Zerstörer fährt kurz auf, und die waghalsige Spitfire stürzt tödlich getroffen ab. Fast eine halbe Stunde wird weiter in heißem Kampfe gekurvt. Sobald die Briten einzeln oder zu zweit angreifen, sitzen ihnen mehrere Me. 110 im
Nacken; ehe sie znm Schuß kommen, sind sie von unseren Granaten zerfetzt. Sieben Spitfires sind jetzt abgesch offen. Der Mut der Engländer ist müde geworden. Sie ziehen vor, dem weiteren Kampf anszu- weichen und suchen das Weite. Bald sind am englischen Himmel nur noch deutsche Maschinen zu sehen.
Inzwischen hat der Kampfvcrband. bei dem die beiden anderen Gruppen des Zerstörer
geschwaders geblieben sind, sein Ziel erreicht: Einen Flugplatz iix.der Nähe von London. Gerade werden die letzten Vorbereitungen für den Bombenabwurf getroffen, als eine Staffel von Hurricanes aus den. Wolken hernnterstößt. Sic will unbedingt den. Kampfvcrband sprengen und ihn am An- grifBüchdeL«. Dpch..schon,.Werden, sie von den .Zerstörern abgesangen. Unbehelligt zieht der Verband ab."Keine der Bomben fällt außerhalb des Flugplatzberciches. Die meisten fliegen in die Hallen und Unterkünfte, ein anderer Teil landet am Nollfeldrand, wo Maschinen abgestellt sind. Wir können den Erfolg einwandfrei erkennen und wir freuen uns, daß der Einsatz nicht umsonst war. Während des Bombenabwurfes haben sich die Engländer wieder gesammelt. Mehrmals versuchen sie. an den Kampfverband heranzukommen. Eindeutig verfolgen sie die Taktik, dem Kampf mit Jägern und Zerstörern anszuweichen- und die langsameren Kampfflugzeuge anzugreifen. Aber damit kommen sie nicht weit. Wachsam bleiben die Zerstörer am Verband. Sobald eine Hurricane sich in seiner Nähe zeigt, sind schon mehrere Haifische hinter ihr her, und brennend stürzt sie ab.
Bis zur Küste verfolgen nns die Engländer. Allerdings sind sie bedeutend zaghafter geworden und lassen hier vön uns ab. Durch Wak- keln verabschieden wir uns über französischem Gebiet von dem Kampfverband, der nicht eine einzige Maschine verloren hat.
Nach der Landung herrscht im Geschwader- geiechtsstand stärkste Spannung. Endlich klingelt das Telephon. Der Kommandeur der zweiten Gruppe meldet 6 Abschüsse. Großartig! Aber es fehlen noch 4. Gleich darauf kommt aber schon der erlösende Anruf der dritten Gruppe. Alles hängt am Munde des Kommodore, der den Hörer am Ohr hält, lind als er die Zahl 4 ausspricht, erhellen sich alle Mienen.
Genau 500 Abschüsse am Jahrestag unseres Freiheitskampfes. Mit stolzer Freude wird der Erfolg dem General gemeldet. 500 Luftsicge in einem Jahr Krieg. Die Engländer können gewiß sein: Das Haifisch- Geschwader räumt tveiter auf!
Kriegsberichter Lünter Nrost
D r Ausverkauf Englands
Amerika soll die Nisse im Empire kitten
San Sebastian, 6. September. Der Londoner Rundfunk berichtet aus Washington, Amerika beabsichtige, besondere Verträge mit England, Kanada nnd Australien zu schließen, um alle etwa auftretenden Schwierigkeiten zwilchen diesen Staaten auf schiedsrichterlichem Wege zu regeln. Wenn solche Verträge geschlossen werden, so müssen sie Wohl nötig sein. Damit gibt der Londoner Rundfunk also selbst zu, daß das Gefüge des Empires schon recht brüchig und die Vormachtstellung des Mutterlandes bereits so weit abgesunken ist. daß ein Dritter als Schiedsrichter bemüht werden muß, um die auftretenden Risse wieder zu stopfen. Wie sehr die Dominions dem Mutterlande schon über den Kopf gewachsen sind, zeigt ein weiterer Satz zu dieser Londoner Mitteilung, wonach Amerika die Absicht hat, mit jedem einzelnen der obengenannten Länder zu verhandeln.
Gefährliches Spiel mii -em Feuer
Keine Ritterlichkeit gegen deutsche Flieger
Genf, 6. September. Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer treibt die englische Zeitschrift „Star". Unter der Ueberschrift „Keine Ritterlichkeit gegenüber deutschen Fliegern" veröffentlicht sie eine Monatsbotschaft der Royal Society of St. George vom September, in der es heißt: „Wir können nicht länger geduldig die Ritterlichkeit gegenüber feindlichen Fliegern erlauben. Unser traditioneller Hang zum fair Play und unsere Großzügigkeit gegenüber dem Gegner sitzen zwar sehr tief, aber jetzt kann uns das nur schaden. — Von „fair Play" und „Großzügigkeit" zu reden, ist angesichts der mörderischen Schandtaten an notgelandeten deutschen Fliegern und der menschenunwürdigen Behandlung in Gefangenschaft geradezu Hohn. England hat es nicht mehr nötig aufzusordern, Ritterlichkeit aufzugeben. Das Maß ist bis zum Rande voll. Der „Star" und die „Royal Society" mögen sich darüber im klaren sein.
Rückzugslinie Znöien?
Von unL-r-r ü-riio-r 8 c k r i t t I e! t u v I
UV. Berlin, 6. September
Höchste Londoner Stellen befürchten seit geraumer Zeit, daß sich die stolze Britenflotte eines Tages nicht mehr in den englischen Gewässern aufhalten kann und entlegene Gestade aufsuchen muß. Die Regierung in Washington ist bereits offiziell von dieser „Eventualität" unterrichtet. Alle Vorbereitungen zur Verlegung der Fl o t t e n st a t i o- nen in ferne Meere sind getroffen. Nachdem das Mittelmeer für die englische Flotte ausfällt und die fernöstliche Küste des Pazifiks kaum ein angenehmer Aufenthalt sein würde, die amerikanische Küste des Pazifiks aber unter der Obhut der USA.-Flotte steht, dursten die Engländer höchstwahrscheinlich
Z n d , schen -Ozean für das geeignete Ruckzugsgebict halten. In diesem Zusammenhang bekommen die vergeblichen Bemühungen Londons um die Gunst und Mitarbeit der indischen Nationalisten eine besondere Bedeutung. und man begreift den Eifer, mit dem plötzlich die sogenannte Empirekonferenz in Delhi vorbereitet wird.
In den strategischen und ökonomischen Ueberlegnngen Londons bildet der Indische Ozean als das nur von „britischem" Gebiet umschlossene, Meer schon seit Jahren einen wichtigen Faktor. Hier fühlt man sich vielleicht noch am ehesten als Herr der Lage, weit weg von den europäischen Kraftzentrcn, aber auch entfernt genug von den beunruhigenden fernöstlichen Strömungen. Letzte Meldungen lassen erkennen, daß man diese Empire- konferenz sehr nachhaltig betreibt. Teilnehmen werden Südafrika, die beiden Rhodesien, Tanganjika, nicht zuletzt Kenia, außer der britisch-indischen Regierung die Kolonie Birma, Hongkong, die Vereinigten Mataien- staaten (Singapore), Australien und Neuseeland. Daß an dieser Konferenz, an der drei britische Dominions teilnehmen, Kanada fehlt, erregte verschiedentlich Verwunderung, aber Kanada hat in diesem Raume keinerlei Funktionen.
Selbstverständlich wird London vertreten sein. Eine englische Sonderkommission ist bereits unterwegs, die zuerst in Südafrika verhandeln will, offenbar um General Smnts zu weiteren Trnppcnentsendungen nach Kenia zu bewegen, auch scheint für Nord- ostasrika der Nachschub von Munition nicht gesichert. England sieht sich nicht mehr in der Lage, seine Besitzungen im Nahen Osten. Acgyvtcn und die ostafrikanischen Kolonien mit Kriegsmaterial zu versorgen. Das ist überhanvt das Problem und der Grund zur Einberufung der. Empirekonferenz nach Delhi.
Die mit höchst unterschiedlichen Rechten ausgestattete Schar der Delegierten — die einen kommen als Dominion-Vertreter, die anderen als Kolonialbeamte und die dritten als Sprecher für Schutzstaaten — soll die wirtschaftliche Zusammenarbeit aller an den Indischen Ozean angrenzenden Teile des britischen Empires herüeiführen. Die Kriegsproduktion müsse so gesteigert werden, daß sich diese Gebiete unabhängig von der englischen oder amerikanischen Rüstungsindustrie selbst versorgen können, und die erhebliche Rohstoffvrodnktion in diesem Gebiet des Empires — Gold. Kupfer. Kautschuk, Petroleum, Zinn, Baumwolle — wird, so hoff! man, eine gute Grundlage geben.
Die größte Schwierigkeit besteht selbstverständlich in dem totalen und unüberwindlichen Mangel an modernen R ü st u n g s- werken und Facharbeitern. Eine in den letzten Jahren betriebene Erweiterung der australischen Rüstungsindustrie hatte nicht den gewünschten Erfolg, auch die indischen und die südafrikanischen Waffenfabriken können schwerlich ernsteren Ansprüchen genügen. Ein Erfolg der Empirekonferenz erscheint demnach einstweilen als recht fraglich. Ob Aegypten aus Australien oder Malaia ausreichender versorgt werden kann als aus England oder ob Palästina einen größeren wirtschaftlichen Rückhalt an Indien finden wird, dürfte zweifelhaft sein, wie überhaupt keine allgemeine Freude darüber herrschen wird, daß England den Indischen Ozean als Nückzngslinie benutzen will.
Nicht ohne hinreichenden, Grund macht sich in Südafrika gerade jetzt eine wachsende englandseindliche Strömung bemerkbar. Man glaubt, daß die Gefahr auf der britischen Rückzugslinie in den europäischen Konflikt hineingezogen zu werden, von Tag zu Tag wächst. Die für den Oktober nach Delhi einberufene Konferenz entwickelt sich somit schon im Stadium der Vorbereitung als eine kür das Empire höchst kritische Angelegenheit.
Querverbindung zu Vichy gestört
Holländischer Emigrantendiplomat abberufen
soll. Bern, 7. September. Die holländische Emigrantenregiernng in London hat ihre ,,di' (omatischen Beziehungen" zn der französischen Negierung in Vichy abbrechen müssen und ihren sogenannten Vertreter ans Südfrankreich abbernfen. Der ..Abbruch der Beziehungen" sei. so wird der Neuen Züricher Zeitung" von ihrem Vertreter aus London gemeldet, vonderNichy-Regie- rnna ausgegangen. Churchill war es nämlich durch den sogenannten diplomatischen Vertreter der holländischen Emigrantenregie- rnng in Vichy offensichtlich immer noch möglich. Hand an die eine oder andere französische Kulisse zu legen. Aber auch mit dieser handfesten Querverbindung ist es nun Schluß.
Großkreuz in Gold gn Franco
Im Auftrag des Führers überreicht
Berlin, 7. September. Im Aufträge deS Führers hat der deutsche Botschafter in Madrid, von Stohrer. dem spanischen Staatschef, Generalissimus Franco, gestern das Groß- kreuz des Ordens vom Deutschen Adler m Gold, das der Führer dem spanischen Staatschef am spanischen Nationalfeiertag, verliehen batte, in feierlicher Audienz überreicht.