Aus 8LaDl und Kreis Laiw
Achtung! Kartoffelkäfer!
Ein Merkblatt des Abwehrdienstes
In Zusammenarbeit zwischen dem Kartoffelküfer-Abwehrdienst des Reichsnährstandes und der Reichsarbcitsgemeinschaft ..Schadensverhütung" wird setzt in den Befalls- und Beobachtunasgebieren das Merkblatt „Achtung. Kartoffelkäfer!" an alle Haushaltungen verteilt.
Dem Merkblatt ist zu entnehmen, daß dank der Wachsamkeit und dem Interesse der Bevölkerung allein im Jahre >938 rund 14 000 und im Jahre 1939 rund 12000 Befallsstellen aufgefnndcn worden sind und hierdurch unermeßlicher Schaden verhütet werden konnte. Ein Kartoffelkäfer-Weibchen kann in einem Jahr zahllose Eier ablegen und es mit seinen Kindern und Enkeln auf 30 Millionen Nachkommen bringen. Diese 30 Millionen benötigen zur Ernährung eine Kartoffelfläche von ungefähr 2,5 Hektar. Da die Kartoffel eines unserer wichtigsten und notwendigsten Nahrungsmittel ist, ist es Pflicht sedes Einzelnen, mitzuhelfen. den weiteren Bormarsch dieses Schädlings aufzuhalten. Es wird daher nochmals daraus aufmerksam gemacht, dieses Merkblatt zu beachten und jeden verdächtigen Fund der Ortspolizci zu melden.
Gefallenen-Ehrung in Wildberg
„Es ist nicht nötig, daß ich lebe, wichtig allein ist, daß ich meine Pflicht tue". Diese Worte standen über der am Sonntagnachmittag im Schwarzwaldsaal in Wildberg abgehaltenen Trauerfeier der NSDAP, für die beiden von Wildbera geforderten Opfer des Krieges, Uffz. Hugo Roller und Gefr. Gustav Reinhardt. Musik und Lieder der Bewegung umrahmten die von dem Ernst und der Größe der Zeit getragene Feierstunde. Markante Worte des Führers gaben Kunde von dem Geist, der heute in unserem Volke lebt und in dem unsere Soldaten in treuer Pflichterfüllung kämpften, siegten und starben. Kreisschulungsleiter Haug sprach über den Sinn des Opfertodes. Groß und hart ist unsere Zeit, groß und hart sind auch die Opfer, die sie von uns fordert. Der Tod so vieler tapferer Kameraden verpflichtet uns, solange wir leben unsere Pflicht zu tun bis zum Aeußersten. Wohl sind das Leid und der Schmerz um die Gefallenen groß, doch steht über allem die tröstliche Gewißheit, daß sie ihr Leben nicht umsonst gaben. Sie starben, auf daß Deutschland lebe! — Das Lied vom guten Kameraden brachte Minuten stillen Gedenkens zu Ehren der Toten. Anfchließend an die Feierstunde marschierten die Formationen unter Vorantritt einer Abordnung der Wehrmacht geschlossen zum Kriegerdenkmal, um dort einen Kranz niederzulegen. Der Gruß an den Führer und die Lieder der Nation schlossen die Kundgebung.
Pfändungsschutz fiir Kriegsteilnehmer
Wer unter den Fahnen steht, muß die Gewißheit haben, daß seine Familie hinreichend versorgt ist. Nach diesem Grundsatz gewährt der nationalsozialistische Staat beträchtlichen Familienunterhalt. Damit dieser Unterhalt für Familien auch wirklich der Familie zugute kommt, bestimmt das Gesetz ausdrücklich, daß er der Pfändung nicht unterliegt. Nun wird Familienunterhalt nur insoweit ausgeworfen, wie das sonstige Einkommen des Wehrmachtsangehörigen hinter einem individuell zu berechnenden Betrage zurück- bleibt. Da sich die Höhe des Familienunterhaltes nach den sonstigen Einnahmen. Wie Gehalt. Kapitalzinsen. Pachteinnahmen usw., richtet, sind die im Frieden mitverzehrten Kapitalzinsen, Pachteinnahmen usw. als Bestandteile des Familienunterhalts zu betrachten. Da der Familienunterhalt nicht pfändbar ist, kann auch, wie Staatssekretär Dr. Schlegelberger in der „Sozialen Praxis" ausführt, gegen diese besonderen Einnahmen des Unterhaltsberechtigten keine Psän- dun g verfügt werden. Der Gesetzgeber habe diese Tatsache nicht ausdrücklich festzuhalten brauchen.
Frohe Stunden bei „KdF."
Die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" veranstaltete am Sonntag im Kurhaus in Bad Teinach einen Unterhaltungsabend, bei dem «ine auserlesene Künstlertruppe mitwirkte. Karl Lachenmann als Ansager und Rezitator gelang es in der ungezwungenen, freundlichen
und feinen Art seines Auftretens von Anfang an den Kontakt mit der Zuhörerschaft herzustellen. Wilhelm Busch's philosophierender Humor wie auch die schwäbische Gemütstiese eines August Lämmle könnten keinen besseren Interpreten finden. Liesel Schiedt aus Stuttgart stellte sich in einer Sonatine von Dvorak, einer Gavotte von Bohm und einem ungarischen Czardas als Geigerin von Format vor. Die 3 Madrigals ernteten mit ihren Liebem im Volkston stürmischen Beifall. Ihre Silcher- lieder, in schmucker, schwäbischer Tracht zum Vortrag gebracht, gestalteten sie zu einem Erlebnis. Die Begleitung der Gesänge wie auch der Violinstücke am Flügel lag in den bewährten Händen des vom Reichssender Stuttgart her bekannten Pianisten Max Ladewig, der besonders in zwei Solovorträgen, in der „Polonaise in A-Dur von Chopin" und der „Ungarischen Rhapsodie Nr. 2 von Franz Liszt seine ganze, große Kunst zeigte. Alles in allem, ein Abend voll hoher Kunst und feinem Humor, der bei allen Zuhörern dankbaren Widerhall fand.
Nur bei dringendem Bedarf
Güterwagenbestellung
Jeder Güterwagen wird jetzt für Zwecke der Landesverteidigung, der Rüstungsindustrie und der Versorgung der Bevölkerung mit lebens
wichtigen Gütern dringend gebraucht. Der bevorstehende Herbstverkehr bringt noch erhöhte Anforderungen. Jeder Verfrachter muß es sich daher zur Pflicht machen, Güterwagen nur für den tatsächlichen Bedarf zu bestellen. Wenn ein Verfrachter mehr Wagen anfordert, als er bei bester Ausnutzung des Laderaums benötigt, um dann bei Zuteilung eines Teiles dieser Wagen doch noch ausreichend versorgt zu sein, so schädigt er durch seinen Eigennutz die gemeinwirtschaftliche Verkehrsbedienung.
Nm solche Ueberforderungen zu vermeiden, werden die Wagenbestellungen von der Reichsbahn ständig nachgeprüft. Die Verfrachter erleichtern der Deutschen Reichsbahn die bestmögliche Verteilung auf alle Verkehrstreibenden, wenn sie von vornherein Wagen nur für den dringendsten Bedarf anfordern.
Sprechtag des Wehrmachtfürsorgeossiziers. Der
Wrhrmachtfürsorgeoffizier hält jeden -Dienstag in Pforzheim im Wehrbezirkskommando, Westliche-Karl-Friedrichstr., einen Sprechtag ab. Alle Rat- und Aufklärung suchenden Soldaten, auch die Familienangehörigen und besonders die Hinterbliebenen, können sich dort von 9—12 Uhr jeweils einfinden.
-4/,§ c/e/r
Horb. (Tödlich überfahren.) Der frühere Löwenwirt Johannes Heid wurde am Montagabend beim Ueberau eren der Straße von einem Lastkraftwagen angefahren und zog sich dabei schwere Verletzungen zu, die am Dienstag früh seinen Tod herbeiführten.
Die EieAe cies
21
„So üngalant sind' selbst diese russischen Barbaren nicht, um dir deinen Hochzeitstag zu zerstören!" neckte Hellmut. Er fand sich fast ein wenig überflüssig. Am liebsten wäre er einmal zu dem nördlich gelegenen Nachbargut geritten. Die kleine Frieda von Ouitzow hätte sich sicher gefreut. Aber er durste nicht fort von Markehnen. Bei einem etwaigen Ueberfall war jeder Mann wichtig. Und mit einem Ueberfall mußte man trotz der Ruhe rechnen.
„Fast wäre es mir lieber, wenn du nach Berlin - fahren würdest! Eine Gelegenheit wird sich schon finden." Gustav von Plessow hatte den Arm um seine junge Frau gelegt, stand an der Gartentüre des Rosensaales. Durch das Haus bimmelten die Silberstimmen der Uhr. Sonst war es still, man hörte beinahe körperlich den Anbruch der Nacht, die voll sommerlicher Schwüle auf die Erde herniedersank.
Lite schüttelte den Kopf. „Ich desertiere nicht. Und wenn die Runen kommen sollten, ich kann auch schießen!"
Der Rittmeister verzog das Gesicht zu einem schwachen Lächeln. Die kleine Frau dachte wohl, die einherwalzende russische Armee mit ihrem Spielzeugrevolver in Schach halten zu können. Aber trotz der Sorge, die ihn plötzlich um sie befiel, war er stolz auf ihren Mut, ihre Haltung. Ich desertiere nicht!
Lite fühlte jäh einen heißen Kuß auf ihrem roten Mund. Ueber ihr schlug der Duft des Sommers zusammen. Die Lust verströmte sich von Rosen — ja, und irgendwo geigten die Heimchen selig häuslichen Frieden, der hier an der Grenze zum Traum geworden war. Doch für Stunden durfte der Traum noch einmal Wirklichkeit sein.
Hellmut von Dacherode hörte das Schloß still werden. Der alte Mirko hatte das Licht gelöscht. Vom Hos herauf klang rin paarmal wie auffordernd das Stampfen der Pferde. Da hielt es den Man« nicht mehr im Zimmer. Er warf sich auf seinen Fuchs, ritt die Straße gen Norden.
Das Mondlicht schüttete sich aus voller Schale über das Land. Man konnte die Ferne fest wie am Tag erkennen. Hellmut glaubte Plötzlich Schloß Heidkuhnen, das man nach einer gewiffen Waldbiegung meilenweit schauen konnte, beleuchtet zu sehen. Das Licht sprang durch die einzelnen Räume der Stockwerke. Obschon man nichts hören konnte, empfand der nächtliche Reiter eine Unruhe, die drüben auf Heidkuhnen unheilvoll urmu-
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gehen schien. Mit einer halben Biegung wandte er sich dem Wald zu.
An der Hütte des alten Barnow kam er vorüber. Aber als er anklopfte, war der Mann nicht daheim. Ins Moor war er hinausgegangen. Mit weit offenen Augen, seltsame Worte und Zeichen murmelnd, fand ihn Hellmut eine Viertelstunde später auf der Moorbrücke. „Barnow, Ihr?"
Der Alte schaute über den anderen hinweg. Völlig um den Verstand gekommen schien er in dieser Nacht. ,La, ja, sie sind ja schon da, ihr da unten. Ihr werdet bald nicht mehr so einsam sein."
„Ihr seid toll!" Der Leutnant herrschte den Mann an. „Das Moor ist zu gefährlich. Man macht keine Nachtspaziergänge darin."
„Hihihi, gefährlich!" Jetzt endlich vernahm Barnow gegenwärtig des anderen Stimme. „Der alte Barnow könnte auch in Neumondnächten übers Moor gehen, ohne zu versinken. Er muß erst noch den anderen den Weg hineinzeigen."
Hellmut verlor die Geduld. „Laßt das Geschwätz. Sagt lieber, ob Ihr irgend etwas Verdächtiges gesehen habt. Ihr wäret heute morgen, als ich zu Euch wollte, nicht hier."
Der Mond fiel schaurig aus des Alten geisterhaftes Gesicht. „Wo ich war?" Barnow dehnte die Worte. „Die Russen sind aus Heidkuhnen. Aber den Weg nach Markehnen finden sie nie. Er geht nur über die Straße, die ein anrückendes deutsches Regiment gesperrt hält. Und das Moor kennt keiner." Der Alte wuchs riesenhaft aus dem Moor hervor. Bon seinen erhobenen Händen floß das Licht in das Blaudämmern der nur teilweise mit einer Grasnarbe bedeckten Ebene. „Mich können sie spießen und rädern, ich verrate keinem den Weg nach Markehnen."
„Mann, komm mit!" Hellmut zog den Al- ten mit sich. Es war unheimlich in seiner Nähe. Aber es tat nicht gut, daß er allein im Moor zur Nachtzeit herumgeisterte. Er versank eines Tages doch noch trotz genauer Kenntnis. Barnow ließ sich den festen Zugriff gefallen. Er stolperte, glitt neben des Leutnants Pferd einher, sackte vor der Tür feiner Hütte wie levlos zusammen. Eine solche Sehernacht ging über seine Kräfte.
Hellmut gab seinem Fuchs die Sporen. Unter den werfenden Hufen flog der Waldboden hinter ihm in Stücken. Kurz vor Markehnen begegnet er einem Trupp deutscher Soldaten feines eigenen Regimentes. Ja, man wich im Norden zurück, hatte den
Russen nicht standhalten können. 'Skumsik^ sinnig walzten sie sich vorwärts, ließen sich von ihren Kosakenschwadronen den Boden bereiten. Hier in der Gegend hoffte man sie stellen zu können.
Der alte Barnow, das erleuchtete Heid- kuhnen —
Der Leutnant erstattete Sekunden späte? in straffer Haltung Bericht. Man würde die Russen wohl überrumpeln können. Ja, er kannte die Gegend gut. Aber noch besser wohl Rittmeister von Plessow. »
Der Wald verschlang das Grau der deutschen Soldaten in seinem dämmernden Grau-Grün.
Eine halbe Stunde später erwachte Markehnen aus seiner Ruhe. Gustav von Plessow hörte Hellmuts Bericht schweigend an. Heidkuhnen — die Russen! Keinen Abschiedsblick fand er mehr für Lite, die zwischen den Soldaten stand, als sei sic ein Teil von ihnen geworden. Und mußte doch zurück- bleiben in der grausigen Ungewißheit, als die anderen abritten.
Pfarrer Friedemann wollte ein paar tröstende Worte sprechen. Die Frau wehrte ab.
(Fortsetzung folgt.)
An einem Felsen tödlich abgefiürzk ^
Owen/Teck. Obwohl sie auf das amtliche Verbot des Kletterns am Gelben Felsen hingewiesen worden waren, schickten sich drei junge Leute aus Bad Cannstatt an, diesen Felsen zu erklettern. Wie der Vorsteiger so hatte auch der zweite Mann der Seilschaft schon die Höhe des Felsens erstiegen und sicherte den noch am Ueberhang kletternden dritten Kameraden. Dieser verlor offenbar den Stand und stürzte. Der auf der Höhe des Felsens sichernde Kamerad wurde durch den starken Ruck im Seil vom Felsen geschleudert. Zudem brach noch ein Haken aus, so daß beideindieTiefestürz» ten. Dabei zog sich der von der Höhe des Felsens stürzende 18jährige Walter Lidle einen. Genick- und Schädelbruch zu, der kurze.Zeit darauf zu seinem Tode führte. Wie durch ein Wunder kam der andere Abgestürzte mit einer leichten Armverletzung davon.
Tuttlingen. Der hier wohnhafte, aus Nen- dingen stammende 18jährige Hugo Bedon hatte zusammen mit einem Freund eine Kletter P a rt i e in den Donautalfelsen unternommen. Die jungen Leute erstiegen die stesfe Martinswand in der Nähe des „Jägerhauses". Dabei muß sich ein Haken gelöst haben, denn Hugo Bedon stürzte vor den Äugen seines ebenfalls an der Felswand hängenden Kameraden plötzlich in die Tiefe. Mit einem komplizierten Schädelbruch blieb Bedon tot am Boden liegen. ZweiStunden lang mußte sein Freund unter fortwährenden Hilferufen noch rm Felsspalt hängend aus- halten, bis ihm Rettung zuteil wurde. Man brachte den Erschöpften in das Kreiskranken- haus.
Hilfe im lehken Augenblick
Göffinaen, Kr. Sanlgau. Ein Kuh ge» spann scheute bei der Abwärtsfahrt auf der steilen Straße nach Lailtingen und ging durch. Der Fuhrmann ram dabei zu Fall, konnte sich aber noch an die Deichsel klammern und wurde mitge schleift. Ein Mann aus Riedlingen und ein Fräulein aus Wilfingen warfen sich den Ausreißern entgegen, und es gelang ihnen, das Gespann zum Halten zu bringen. Die Hilfe kam im letzten Augenblick. Nur mit Aufbietung seiner letzten Kräfte hatte der Fuhrmann sich festhalten können, sonst wäre er unter die Räder gekommen. Durch das Mitschleisen waren ihm buchstäblich sämtliche Kleider vom Leibe gerissen worden: außerdem hatte er mehrere Fleischwunden auf dem Rücken davongetragen.
Vkkrksckakk kirr rrlkv
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom Dienstag, 8. September —
Preise für V- Kg. Lebendgewicht in PfgA Ochsen a) 43—45.5, b) 40-41.5; Bullen a) 42.5 bis 43.5, b) 38-39.5, c) 33; Kühe a) 41.5—43.S, b) 37—39.5, c) 28-33L, d) 18—24; Färsen -ft 42.5-44.5, b) 38—40.5, c) 29-34; Kälber a) 59,
b) 57—59, c) 46-50, d) 35-40; Lämmer unh Hammel b 1) 49, b 2) 46; Schafe a) 42, b) 37,'
c) 26; Schweine a), v 1) und b 2) 57.5, c) 56.5,!
d) 53.5, e) 61.5, f) 50.5, gl) 57.5. — Markt-! Verlauf: alles zugeteilt.
^g.-kresss VVlIrttsmbHrx Owdü. OssLwtteUuvs O. Los«, vor, Ltuttxsrt. krr«6r!etrstr. 13. VsriLzslsiter uuä LetiriH- Isitor k. L. 6 o k « v l o. Lsilv. Verlax: kekvLrLVLlä-IVittcht Ombll. Örliek: X. OelsekILxer'sed« Luedäruekeret Oslrr.
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