ÄchumHtvalö-Wacht

« » , « r « tnvre « »r Die einspaltise MMimeter,eUe 7 Rvfg.. Lertteil-Millimeter 15 Ros. Bet Wiederholung oder Mengen- ablchlutz wlrd entivrecheuber Rabatt gewährt. Schluß der Anzeigen, annabme vormittags 7.80 Uhr. Siir fernmündlich aüfgegcbene Anzeigen kann keine Gewähr übernommen werden. EtfüllungS- vrlt Calw. Geschäftsstelle der Schwär,wald-Wacht. Lederstrabe 25.

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Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 4. September 1940

Nr. 208

Ohne Pause Bomben aus England

Neue I^uilauZriüe aui ruililäriselie ^ula^eu im Normen Oon<1oo8 - kiekerliakle Le1rie1r8arulLei1 Iiiuler äeu Xu1i«8eu Oie Nervo8r1ä1 iu LuZIauci bi8 2 um äuüer8teu Ze8lie^eu «lerier^a^ eiu Ver1u8l von 8iebeu Millionen ^rlieil88luuäeu

Berlin, 3. September. Wie das DNB. erfährt, sind feit dem Vormittag des Dienstag Wieder deutsche Fliegerverbände zum Angriff gegen England unterwegs. Im Norden von London wurden militärische Anlagen ange­griffen, in Südengland find verschiedene Ziele mit Bomben belegt woichen. Es entwickelten sich wieder Luftkämpfc. Nach den bis Mittag vorliegenden Meldungen wurden bereits 88 britische Flugzeuge abgeschossrn und weitere IS am Boden zerstört.

In der ganzen Welt stehen die deutschen Großangriffe weiterhin und immer stärker im Vordergrund des Interesses. Am Diens­tag uv' 9.20 Nhr englischer Zeit gab es in London den nunmehr üblich gewordenen zweiten Alarm des Vormittags. Am frühen Nachmittag folgte der dritte. Es war. wie die Daily Mail" zugcben muß, der siebente Alarm innerhalb von 2t Stunden. Zwar ver­sucht die Londoner Zeitung, die Wirkung der Bombensalven" über verschiedenen Teilen der Stadt herabzusetzen, muß aber schüchtern zugeben, daß Fabriken und Oellager schwer getroffen wurden.Daily Expreß" schreibt: Seit drei Wochen läuft alles in die Luft­schutzkeller. Millioneil englischer Ar­beiter saßen still. Während der Nacht wurden Bomben über den Außenbezirken ab­geworfen. Die amtlichen englischen Berichte leisten sich einen neuen Rekord jn dem Be­streben, die Schäden der Nacht als ganz be­langlos hinzustellen. Diese Beschönigungs­taktik ist derart auffallend, daß es den Be­hörden selbst einige Schwierigkeiten bereitet, den Anschein der Glaubwürdigkeit aufrecht zu erhalten. Wenn nämlich beispielsweise vom Montagnachmittag berichtet wird, daß nicht weniger als 300 deutsche Bomben- und Jagd­flugzeuge bei einer einzigen Angriffshand- tuv' gesichtet worden seien, so fragt sich wahrscheinlich der Durchschnitts - Engländer, ob diesen 300 am Hellen Tage nicht wenigstens ein Bruchteil dessen beschieden gewesen sein soll, was einigen wenigen englischen Flug­zeugen bei Nachtaktionen regelmäßig nachge^ rübmt wird.

Im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der These, daß England in der Lage sei, auf dem entscheidenden Gebiet der Kriegsrüstung standzuhalten, wird aber jeder Schaden an der Produktion, gleichviel ob an Fabriken oder Arbeitskraft, rigoros abgcstrit- ten. Dabei sind die Störungen auf dem Ge­biete der Arbeitsleistungen sicher nicht minder groß als die materiellen Schäden.

Die Meinungsverschiedenheiten zwischen Beaverbrook und Anderson wegen der Frage, ob die englische Bevölkerung lieber öfter als zu wenig häufig in die Luftschutzkeller gehen soll, haben setzt einen solchen Grad er­reicht, daß sie das Eingreifen Churchills notwendig machten. Es haben Besprechungen stattgefunden, bei denen Duff Looper dem Mi­nisterpräsidenten erklärt haben soll:Was sol­len wir machen, wenn die Bevölkerung Lon­dons zum Schluß auf Grund des unzuläng­lichen Luftschutzes und größerer Schäden an Menschen und Eigentum einen Nervenzusam­menbruch bekommt?" Lord Beaverbrook habe dem entgegengehalten, daß jeder Tag einen Verlust von sieben Millio­nen Arbeitsstunden bedeute. Auf der ganzen Linie, von der Frage der

Englische Agenien verhaftet

Revolutionäre Umtriebe in Syrien

Von unserem Korrespondenten

- the n, 4. September. Der Zivilkommis- Syrien hat in Damaskus alle 19 Mitglieder der British Commerrial Cor- verhaften lassen. Die englische Han- delsgesellschaft, die vor einigen Monaten zur Intensivierung des britischen Handels mit dem Balkan und dem Nahen Wen gegründet A'^e' ö.e aber m Wirklichkeit überall poli­tische Ziele verfolgte, steht im Verdacht, revo- '.ut'onare Umtriebe der Kurden durch Gelb und Propaganda gefördert zu haben. Außer- dem wurde den Mitgliedern der Gesellschaft nachgewicsen, baß sie in Syrien zwar keinerlei kaufmännische Tätigkeit entfalteten, Wohl aber m,t französischen Offizieren in Fühlung ge- treten find, um fie für die Armee de Gaulles »u werben.

Luftschutzkeller bis zum Suchen nach außen­politischen Rettungsankern, ist die Lage in England von hektischer Betriebsamkeit hinter den Kulissen und krampfhafter Aufrrcht- erhaltuug der Fassade bestimmt. Es ist die Frage, wie lange dieser Spannuiigszustand aufrecht zu erhalten ist, während das Land sich gleichzeitig noch immer auf I n v a s ions­gefahren gefaßt macht.

Englische Mairosen desertieren

Keine Begeisterung mehr für den Krieg

Vc>o» unserem Korrespondenten

Ko. Nom, 1. September. Unter den Besat­zungen der zahlreichen nach Neuyork und an­deren amerikanischen Häfen in Sicherheit ge­brachten englischen Schiffen ist es, wie

der USA.-Korrespondent desPopolo d'Jta- lia" bezeugt, zu so zahlreichen Fällen von Desertionen und Meuterei gekom­men, daß selbst die amerikanische Ocsfentlich- keit daran Anstoß nimmt. Obwohl die USA.- Vehörden den Heimtransport der Engländer unterstützen wollten, ließen sich die wenigsten englischen Matrosen darauf ein. Sie türmten im Gegenteil in Hellen Haufen und verschwan­den im Gewühl der amerikanischen Städte, um sich der so gefürchteten Kriegsdienstleistung zu entziehen.

Auf den DampfernQueen Mary" und Queen Elizabeth" konnte die zu Hilfe ge­rufene NSA.-Polizei eine Massendesertwn eben noch verhindern, während die Matrosen vieler kleinerer Frachtdampfer haufen­weise verschwinden konnten.

Marsa Matruk bereits schwer gefährdet

Lag anils l-a^e io ^Irilcaiiniyer irobabbarer - Lucke oacb Verstärkung

Vradtberi'cbt unrerer Lerl/ner 5cbri/1lei<uny

länder und ein Zentrum der englischen Ope­rationen, liegt auf dem halben Wege zwischen Alexandrien und der libyschen Grenze. Seine Gefährdung ist für England mehr als ernst.

«. Berlin, 4. September. Ebenso wie auf der Plutokrateninsel selbst, so greift der Krieg an allen Ecken und Enden auch auf den bri­tischen Besitz in Afrika über. Dort ist das britische Prestige durch die schweren Schläge, die die italienischen Truppen den Engländern in Somalikand und Kenia versetzt haben, ernstlich bedroht und schon jetzt deuten sich als Folge von ihnen schwerwiegende Rückwirkun­gen im Empire an.

Man hat in England offenbar eingeschen, daß Englands militärische Macht in Ost- afrika bei weitem nicht ausreicht, um das große Gebiet wirksam zu schützen und man beeilt sich daher, Verstärkungen für die ge­fährdeten Teile Ostafrikas ausfindig zu machen. Die Plutokrateninsel selbst aber kann keinen einzigen Mann mehr entbehren, die Südafrikanische Union soll London soeben einen deutlichen Wink gegeben haben, daß sie keine weiteren Truppen mehr schicken wolle. So versucht man es mit Kontingen­ten aus Westafrika und Asien, die die Inter­essen der Plntokratischen Geldsäckc im Sudan und in Kenia verteidigen sollen.

Inzwischen spürt England aber auch an einem anderen Teil seines Interessenbereichs den Krieg, den es lange vorbereitet und vor nunmehr einem Jahr entfacht hat. Fast täglich wird Marsa Matruk von italienischen Bombern angegriffen und diesen Aktionen kommt eine um so größere Bedeutung bei, als hier die eigentliche Verpflegungsbasis der englischen Truppen in Aegypten liegt. Marsa Matruk, buchstäblich ein Heerlager oer Eug-

Meichzeitig kommen Meldungen, nach denen die militärische Stärke der Engländer im S u- dan gänzlich unzulänglich und den italieni­schen Streitkräften keineswegs gewachsen sei. Die Rückwirkungen davon auf Aegypten sind offensichtlich und nicht zuletzt auf die ge­naue Kenntnis der Schwäche der Briten nn Sudan ist es zurückzuführen, daß die Pluto- kratischen Kricgsausweitungspläne nicht nur in maßgebenden Kreisen Aegyptens, sondern auch im Volke selbst immer offeneren Widerstand finden.

Bei allem aber bildet die arabische Welt, die mit größter Aufmerksamkeit die Abrech­nung mit den Engländern im Mutterlande selbst wie auch in den Kolonien verfolgt, das große Fragezeichen. Soeben verlautet, daß König Ibn Saud von Arabien an der transjordanischen Grenze Truppen in Stärke von 10 000 Mann zusammengezogen habe und nach Meldungen aus Athen hält man es nicht für ausgeschlossen, daß Ibn Sand, sobald ihm der Zeitpunkt günstig scheint, zum Angriff auf den im Jahre 1924 von den Engländern ge­stohlenen und Transsordanien einverleibten HafenAkaba übergeht, der schon im Welt­krieg eine erhebliche Rolle spielte, dessen stra­tegische Bedeutung für die Engländer aber seither noch gewachsen ist. So sieht es in diesem Teil der Welt mit der englischenHerr­schaft" aus. Auch hier wird das plutokratische Ansbeutertum sein verdientes Ende finden.

Englands Zusammenbruch total und absolut"

8o schreibt ein io Paris lebsocker Brite an lEarcei Deal - Urteile ans dlen^orlc

5onckerbericbt unserer Xorrerponckenten

Organe in den Händen von Juden seien, den Geist dieses Volkes mit jedem Tage mehr ver-

Ncuyvrk. 8. September. Im Rückblick auf die Geschehnisse innerhalb des ersten Kriegs» jahres stelltNew Uork Daily News" erneut fest, daß es eine der größtendiplomatischen Dummheiten" Englands und Frankreichs ge­wesen sei. Deutschland vor Jahresfrist den Krieg zu erklären. Daß sie dies getan Hütten, sei in Anbetracht dessen, was sich innerhalb dieses Jahres zngrtragen habe, schlimmer als einVerbrechen". Das Resultat sei: Polen befinde sich vollständig in deutschen und so- wjrtrnssischen Händen, Frankreich sei zu zwei Dritteln von Deutschen besetzt. England Mmpfe mit dem Rücken gegen die Wand.

DasOeribre" veröffentlicht Auszüge aus dem Brief eines in Paris leben­den Engländers an Marcel Düai, dem er u. a. schreibt, daß er Md seine Mmilie ungeheuer gelitten hätten unter dem Kummer und der Schande im Gefolge der Verbrechen Churchills, die von der britischen Regierung gebilligt würden und leider auch von der Mehrheit des Voltes, das durch die infamste Presse der Welt verdtlmmt sei. Wenn es wahr sei, daß das englische Volk zu tadeln sei, weil es mehr oder weniger seine Leiter unter­stütze, so sei es nur gerecht zu sagen, daß die gemeine Londoner Presse, von der zahlreiche

gifteten.

Zum Schluß drückt der Engländer die Neberzeugung aus, daß der Zusammen­bruch E ngi a nd s t o t a l und absolut sein werde. Die Engländer hätten einen Chur­chill, der sie direkt ins Verderben hineinführe. Welche größere Strafe könne ein Land tref­fen, als einem solchen Manne anvertraut zu sein? Einem Mann, der von Zusammenbruch zu Zusammenbruch geschritten sei Ant­werpen, Galipoli im letzten Kriege, Namsos, Dünkirchen, Narvik, die Schlacht von Frank­reich und Somaliland in diesem Kriege, Jetzt werde die Reihe an England sein ...

Französische Plünderer verhaftet

Ungeheure Werte erbeutet

sb. Genf, 4. September. In Clermont-Fer- rand hat die Sicherheitspolizei erneut über 50 Zivil- und Militärpersonen verhaftet. Diese hatten sich an den Plünderungen der Heeresdepots beteiligt.Petit Pa- risien" berichtet, daß den Plünderern unge­heure Werte in die Hände gefallen sind. Und was hatte man . früher behauptet: die deut­schen Truppen hätten sich französische Werte anaeeianeti

Ich will mit!

V«a Or. Blleobeclr,

lknuptmann im OderkommAncko Oer IVekrmnckt

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht sagte in seiner letzten Reichstags­rede, daß der deutsche Soldat darauf brenne, zum Kampf gegen Eng land eingesetzt zu werden. In der Tat, so ist es. Es ist inzwischen Wohl der ganzen Welt klar geworden, daß auf einen Ruf:Freiwil­lige vor gegen Englandl" sich die ganze deut­sche Wehrmacht wie ein Mann melden und daß unter Millionen jeder einzelne sich drän­gen würde, bei der ersten Welle dabei zu sein.

In allen Teilen der Welt, wo lieute deutsche Soldaten sind, wird kein Gespräch so häufig und so leidenschaftlich geführt wie dieses: Könnte ich doch dabei sein, wenn es gegen England geht!" So sprechen die Narvik- Kämpfer im hohen Norden; und wenn man ihnen sagt, daß sie doch wahrhaftig ge­nug geleistet und erlebt haben, so wenden sie ein. daß gerade sie besonders bewährt und daher besonders gut geeignet seien, bei der letzten Entscheidung dabei zu sein. So sprechen die Truppen jeder Armee im Westen. Jeder Soldat sagt sich, daß sein Regiment sich an der Somme, an der Aisne, am Chemin-des- Dames, bei Verdun, am Oberrhein, an allen Stellen der Front so bewährt hat, daß es wie kein anderes fähig ist, auch die letzte Entschei­dung zu erzwingen. So denken Millionen Soldaten des Ersatzheeres. Sie machen besonders dringlich geltend, daß sie nicht schlechter sind als die Kameraden, welche be­reits die Feuertaufe erhielten, daß auch sie heran möchten an den Erzfeind, um ihm zu beweisen, welche Kerle sie sind.

So denken nicht zuletzt die zahllosen gesun­den Männer, die in ihrem Beruf fest- gehalten werden, weil sie dort kriegswich­tige Arbeit zu leisten haben. Diese haben sich sowieso schon oft bekümmerte Gedanken ge­macht über ihr Los. Wie werden sie dastehen, wenn die Soldaten zurückkehren und von Waf­fentaten und Waffenruhm erzählen können! Mag die Arbeit zu Hause noch so wichtig, mag der Einsatz daheim noch so aufreibend sein, der Teufel soll es holen, Frontdienst, wie der Soldat es versteht, ist es nun einmal nicht; und das wurmt den deutschen Mann, den sein Geschick zum Heimatdienst befahl.

Diese Haltung und Gesinnung stellt der deutschen Wehrmacht und dem ganzen deut­schen Volke ein glänzendes und ehrenvolles Zeugnis aus. Sie ist das sicherste Unterpfand dafür, daß in diesen entscheidenden Jahren unserer Geschichte der Enderfolg vollkommen sein wird.

In dieser Einstellung sind sich nicht nur die Männer des Großdeutschen Reiches einig, auch die Frauen teilen sie; gegen den Brund­st ifter dieses Krieges, gegen Eng­land, i st derWilledes ganzendeut­schen Volkes gerichtet. Dieser Wille ist einheitlich in dem Ziel, nun mit dem Feind, der den Frieden abgelehnt hat. in der harten Sprache der Waffen zu reden, welche er an­scheinend allein versteht; einheitlich auch in der Bereitschaft, für die Erreichung dieses Zieles kein Opfer zu scheuen. Ganz Deutsch­land beseelt der Gedanke:Lieber heute als morgen gegen England, aber, bitte, nicht ohne mich!"

Dennoch muß der ungeduldige Soldat und der unzufriedene, in der Heimat und in einem Zivilbctricb eingesetzte, wehrfähige Mann, so verständlich die Beweggründe seines Drängens sind, sich sagen, daß nicht seine eigenen Wünsche, sondern nur der Äefehl des Führers über den letzten Einsatz maß­gebend ist. Nicht darauf kommt es an, ob der einzelne ein großes Kampferlebnis hat, son­dern nur einzig und allein darauf, daß Groh- deutschland den Sieg erringt. Der Anspruch des einzelnen ist völlig belanglos, das Schick­sal des einzelnen spielt keine Rolle.

Wünsche jeder Art haben zu schweigen, For­derungen sind unmilitärisch, nur die Pflicht beherrscht die Stunde. Diele Pflicht hält den einen auf der Schreibstube beim Ersatzbataillon fest, den anderen in den Garnisonen nördlich des Polarkreises, den dritten in Polen, den vierten bei den Pyre­näen. Andere Glückliche werden auch beim lebten Waffengang dabei sein. Diese mögen