Die Eieöe ries Arota«E

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Unbeweglich, als sei alles'Leben in ihr er» loschen, ließ sie sich wenige Minuten spater das Glas vom Pfarrer abnehmen. Niemals tonnte einer von den drei Menschen zu ir­gendeinem anderen von diesem Augenblick sprechen, da drunten im Dorf, von dem daß Schloß durch den Wald gedeckt lag, in der Höhe eines einzigartig schönen Augustnach» nachmittags die Kosaken einfiele». Nur eine halbe Stunde, dann brannten die meisten der Häuser. Die Kosaken allerdings schienen nur ein Vortrupp zu sein. Auf ihren flin­ken Pferden verschwanden sie wieder gen Nordosten, von woher sie auch gekommen' waren.

Herr Gott!' Der Pfarrer wandte sich endlich fluchtartig zur Treppe.Ich muß ihnen helfen!"

Es gab im Dorf nicht mehr viel zu helfen. Trotz der kurzen Zeit die Kosaken hatten fürchterlich gehaust. Die Frau, die noch am Mittag so sorglos ihre drei Kinder gefüttert hatte, lag jetzt erschlagen über den drei klei­nen Leichen. Leiser knisterte in ihrem Haus das Feuer im Gebälk. Der Pfarrer fand trotz aller Beschwörungen keinen, der ihn beim Löschen unterstützte. Die kräftigsten Burschen und Männer waren sowieso ein­gezogen. Die wenigen Zurückgebliebenen waren alt. und wenn sie auch mit unend­licher Liebe an der Heimat hingen, es aah keinen, der es nicht besser fand, den Weg nach Westland einzuschlagen. Die Frauen aber dachten an nichts mehr als ihre Kin­der. Ihr Leben mußte um jeden Preis er­halten werden. Der Pfarrer konnte nichts dagegen einwenden. Er selbst aber wollte zurückbleiben.

Man würde dann immerhin auf Schloß Markehnen zu drei Personen sein, falls ein Neberfall erfolgte. Das Geschlecht des Pfar­rers saß fast eben so viele Jahrhunderte im Land. Und seit der Reformation war immer der Aelteste Pfarrer geworden. Pfar­rer für Markehnen. Er gehörte auch in der Stunde höchster Not zum Schloß.

Der Weg war gleitend von Tränen, hart durch Fluch, weich durch das Blut der not­dürftig verbundenen Wunden, das auf ihn floß, als die Flüchtlinge gen Westen zogen. Lite schien es. als habe sich um ihr Herz eine steinerne Schicht gelegt, da sie dem Zug nachwinkte. Jeder einzelne, jedes Schicksal war ihr vertraut.

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Mixw yqrre ern Ävenoeiien gerichtet. Hr war der unerschütterliche Pol in der Flucht der Tage, die Uhr, die erst dann zu schlagen aufhören würde, wenn man ihr Gehwerk mit Gewalt zerstörte. Ihm zuliebe würgte man etwas hinunter. Fern, seltsam der Ge­genwart enthoben, schauten die Ahnenbilder von der Wand herab. Und doch war es Lite so, als wüchsen sie lebendiger denn je in die Gegenwart hinein. Aus Notzeit kamen sie alle. Sie selbst hatte bis jetzt nur Sonne und Glück gekannt. Gerade die Stunde der Verpflichtung verband mit denen, die meist mehr Not als Glück gekannt. So blieb sie auch ablehnend, als der Pfarrer vorschlug, sie möge sich im Wald beim alten Heinrich Barnow in größere Sicherheit bringen. Dorthin Würde sich wohl kein Russe verir­ren. Die Hütte war einmal nur durch den meilenweiten Wald zu erreichen, zum an­deren durch die Moorbrücke, die ein Frem­der kaum je finden würde.

Ich bleibe auf Markehnen, und wenn cs vom Himmel Russen regnen sollte!" Das Mädchen versuchte schon wieder einen Scherz. Ob der Herr Pfarrer denn gar kein Ver­trauen in die deutschen Soldaten setze?

l Doch? Also, warum wollte er sie denn in den Wald verbannen?

Die beiden Männer schauten sich an. Sie senkten ergeben den Kopf. Keiner wollte sich von dem-Mädchen beschämen lassen. Man sprach über die Zeit hinweg. Lite ließ Wal- di Kunststückchen vorführen. Um nicht weit­hin die Aufmerksamkeit zu erregen, hatte Mirko nur einen Leuchter mit einer Kerze auf den Tisch gestellt. Die schmal aufstei- gende Flamme verriet nicht so wie das breit flickende elektrische Licht.

lieber das verlassene Land schwang ge­spenstig das Schlagen der Kirchturmuhren. Zehn Uhr! Im Schloß klingelten die Uhren selig verspielt nach. Bim, bim, bim! Waldi gähnte laut, zog sich in seine Ecke zurück. Der Pfarrer brütete über einer Partie Hal­ma, die Lite aufmerksam, von Mirko unter­stützt. gegen ihn zu gewinnen suchte. Das Fenster stand halb offen. Ein Geruch von versengtem Stroh, von verbranntem Vieh strömte in den Raum. ES war kaum noch zu ertragen.

Lite erhob sich, wollte das Fenster schlie­ßen, doch ehe die Männer recht begriffen, was geschehen, warf sie die Fensterflügel aus der Hand, schrie laut auf:Sie kommen!"

Im nächsten Augenblick riß sie die Tür aus, eilte den Gang hinab.

Sie mußte den Verstand verloren haben! Der Pfarrer ging nach. Sie lief den Nüs­sen ja unmittelbar in die Arme. Sie kom­men! Hundertmal hatte er es in den ver­gangenen Tagen schon gehört, bis es end­lich entsetzliche Wirklichkeit geworden war. Und jetzt hier auch auf dem so geschützt lie­genden Markehnen?

Im Mur brannten alle Lichter, sogar daS Portal lag in hellstem Scheine. Lcke flog fast die Stufen hinab. Noch He der Pfarrer aber recht begriff, stand das Mädchen neben dem ersten Reiter, der in einem Satz ab- sprang.Herr Rittmeister!" Lite barg den Kops an Gustav von Plessows breiter Brust. Er legte den Arm schlitzend um die kleine Ge­stalt.

Durch verwüstete Dörfer, verdorbene Aek- ker war er geritten, den flammenden Himmel vor Augen, der von neuen Schreckenstaten der in Ostpreußen eingebrochenen Feinde kündete. Kein Leben atmete mehr, wo die Kosaken mit ihren flinken Pferden ritten. Er hatte auch Markehnen verlassen erwähnt. Aber sie hatte ausgehalten. Lite, tapfer, der Ahnen würdig. Und wenn sich ihre schmale kleine Gestalt wohl auch schlecht in den breiten Fahnen neben den stattlichen Ahn- srauen ausnchmen würde, in ihr lebte der gleiche Mut, die gleiche unerschütterliche Haltnna.

(Fortsetzung folgt.)

Huer llurcsi llen Axort

Großartiger Sieg unserer Mädel Württemberg gewann Reichssporckvcttkampf An zweiten Tage der Sommcrkampfspiele der HI. in Breslau fielen schon die erste» Entscheidungen und mit ihnen zeichneten sich auch schon die Jungen und Mädel des Ge­bietes und Obergaues Württemberg aus. Den roßartigsten Erfolg feierten unsere Mädel, ie oen als Grundlage der gesamten Leibes­erziehung der deutschen Jugend angesehenen Reichssportwettkampf mit der hervor­ragenden Punktzahl von 272? überlegen vor Pommern mit 2595 und Westfalen mit 2585 Punkten gewannen. In dem aus Laufen. Springen und Werfen zusammengesetzten Kampf brachten sich weiterhin die wnrttem- bergischen Zunatnadel auf den vierten Platz hinter Berlin (2733), Nordmark (2623) und Nordsee (2501 Punkte). Die HJ.-Ver- tretung des Gebietes Württemberg belegte hinter Baden (3371) und Pommern (3131) mit 3095 Punkten den 3. Platz. Das württ. Jungvolk kam in seinem Wettbewerb nicht unter die zehn besten Gebiete. Im Schieß­wettkampf der HI. waren wieder die Badener mit 2129 Ringen siegreich.

Die Handballer Württemberg, .siegten ( 2 : 2 ),

Werner Rapp Sieger tm Kunstspringen

8. Tag -er Sommerkampfspiele -er HI.

Der dritte Tag der Sowmerkamdfsprele der LJ. in Breslau brachte in Anwesenheit des Reichssportsührers zahlreiche Entschei­dungen im Schwimmen, Dorkämpfe der Leicht­athleten, die Zwischenrunden im Tennis und die Entscheidung im Einzelwettbewerb des Schießens. Die erneute Begegnung im Lok - k e v zwischen den Oberaauen Pommern und Hochland sah die Hochländerinnen 2:0 siegreich; sie treffen jetzt in der Entscheidung auf Mit­telelbe. In den Entscheidungskämpfen der Schwimmer gewann der Bonner Ulli Schroeder das 200-Meter-Kraulkchwtmmen in 2:21 Minuten und das 100-Meter-Kraul- schwimmen in 1:12,4. Im Kunstspringen des Deutschen Jungvolkes siegte derWürttem» berger Werner Rapp vom Bann 43? mit 34.67 Punkten. Die Vorkämpke in der Leichtathletik verlinken vielversprechend; in den Endlauf über 4^100 Meter kommt der Obcrgau Württemberg. Im Klein­kaliberschießen der HI. führt der Württemberger Gehmann (Bann E) mit 657 Ringen.

Wiirtt. Handwerkerkrankenkasse. Der Versiche- rungsbcstgnd der Württ.Handwerkerkrankcn- kasse", die nunmehr allen nicht Versicherungs- Pflichtigen Personen zugänglich ist, belief sich zum Schluß des Jahres 1939 auf 107 343 Per­sonen. Tie Beilragseinnahmen betrugen im Be­richtsjahr 4,39 Will. RM. gegen 4,14 Mill. RM. im Vorjahre, die Leistungen 3,73 Mill. RM. (i. V. 3,68 Mill. RM.). Tie Kassenleistungen, also die Auszahlungen an die Versicherten, be­liefen sich auf 85,71 K der Beitragsemnahmen.

Tic Entwicklung der Vereinigten Lebensvcr- sicherungsanstalt a. G. für Handwerk, Handel und Gewerbe in Hamburg (Velagh"), die mit der württ.Handwerkerkrankenkasse" seit über einem Jahrzehnt in Arbeitsgemeinschaft steht, War 1939 besonders günstig. Sie konnte ihren Kapitalversicherungsbestand um 146,7 Will. RM. auf 523,58 Mill. RM. erhöhen. Die Ge­samtsumme der Aktiven stieg von 72,18 auf 82,50 Mill. RM. Der Jahresüberschuß beträgt 4,55 Mill. RM.; davon wurden 25000 RM. ver- schiedenen Reserven und der gesamte Rest von 4,53 Mill. RM. der Gewinnrücklage der Ver­sicherten überwiesen, die damit auf 10,59 Mill. RM. anwächst.

innen veS ObergaueS uberKochland mit 7:4

k<8..l>resss IVürttemdsrx 6wd8. (-EßuwUeiuillx O. ÜGSL- u v r. Ltutlgurt, k'risäriedstr. 13. VorlaxalvilLr uoä Lebrilt- teiter k*. 8. 8 o d v s ! e, Oalv.

Owdll. Druck: OelscdlLxer'sck« Laekilrsckerei (ÄdM.

2. 2t. kreislisi« ö xUlUx

Mmtliche öekanntmachvnsen

Stadt Ealw

Musterung der Geburtrjahrgangr 1822 der weiblichen Jugend siir den Reichrurbcitrdienst

Die Dienstpflichtigen der Stadt Ealw werden in der Oberschule für Jungen in Calw

haben als Nachweis ihrer Vertretungsbefugnis eine schriftliche Voll­macht vorzulegen. Als dem Gründungsvorhaben zuftimmend gilt, wer zur Verhandlung nicht erscheint oder ssi? der Verhandlung keine Er­klärung obgibt. Mit der Anhörung verbunden ist die Bestellung der .Verbandsorgane. Diese werden ohne Rücksicht auf die Zahl der erschie­nenen Mitglieder bestellt.

Die Ausdehnung des Verbands aus den im Mitgliederverzeichnis ausgeführten Personenkreis ist vom Herrn Wiirtt. Wirtschastsmniister vorläufig gutheißen worden.

Der Plan, das Mitgliederverzeichnis und der Entwurf der Sat­zung sind von heute ab zu jedermanns Einsicht aus dem Rathaus in Schönbronn während der üblichen Dienststunden aufgelegt.

Calw, den 31. August 1940.

am Dienstag, den 10. September 1S40, «m 7.45 Ahr

Der Landrat: vr. Haegele.

gemustert.

Die Dienstpflichtigen sind verpflichtet, sich pünktlich zu der fest­gesetzten Musterungszeit zu stellen.

Alle (auch die verheirateten) Angehörigen de« Geburts- jahrgangs der weiblichen Jugend haben persönlich zu er­scheinen. Auch die Dienstpflichtigen, bei denen eine Zurückstellung oder Freistellung aus wirtschaftlichen, häuslichen oder gesundheitlichen Gründen in Frage kommt, haben sich zu stellen, da über derartige Anträge endgültig erst bei der Musterung entschieden wird.

Die Bekanntmachung des Herrn Lnndrats in Calw vom 27.8.1940, die nähere Bestimmungen enthält, ist am Rathaus angeschlagen.

Calw, den 31. August 1940.

Der Bürgermeister: Göhner.

Gründling einer Wasserverdnndr in S-öndron«

Der Herr Württ. Wirtschaftsminister--Abteilung für Landwirt­schaft hat mit Erlaß vom 15. August 1940, Nr. K 3483 dem Antrag des Wasserwirtschastsamts Herrenberg, das Verfahren zur Gründung eines Wasserverbands in Schönbronn einzuleiten, entsprochen.

Der Plan des Wasserwirtschastsamts sieht die Dränung in den folgenden Gewänden vor:Angelwiesen, Aeckerle, Aeußere Halde» Aeutzerer Diemerschlag, Bittenwiesen, Gansbrunnen, Säßle, Geißel, Groß« Aecker, Grund, Hausland, Innere Bulergasse, Innerer Diemerschlag, Innere Halde, Innere Mähderwiesen, Lange Wiesen, Mähderwald, Mähfeld, Napf. Obere Felben, Oberer Hofweg» Obere Steinäcker, Unterer Hofweg, Untere Mähäcker, Untere Steinäcker, Vorderer Bühl und Waldrichts­grund" der Markung Schönbronn undAuf der Höhe, Bei der Viehwette, Diemerschlag, Hinterer alter Galgen, Hohe Mauern, Mittlere, Obere und untere Kloßwiesen, Lalheimer Feld, Untere Felben, Waldrichtsgrund und Ziegeldach" der Markung Esslingen.

Di« Anhö»ung«verha»dlung findet am Mittwoch» d«n 18. September 1S40, vormittags «m IS Uhr ans dem Nathan« in Schönbron» statt.

Die beteiligten Mitglieder (Eigentümer von Grundstücken usw.) Verden hiezu etngeladen. Etwaige Pertreter der beteiligten Mitglieder

vle Deutsche Nrbeitrttoirt

üreirwsllllng ealw

SplechZtimaeii über Sreuerttagen für dar veuirche Uanaiverü

weiten dis sui weiteres jeckeo 1. uns Z. Donnerstag jeäen lllonats von 14-1- llhr sui äer sireirwsltung äer VKf. in 6 »Iw, Sirchoi- »trarre r, strttlinäen.

ölelchreltla wercken Lprechrtunäen iür Ltlrledrtüdrer über »rdeitr- rechtliche fragen adgehalten.

I,^

Attburg, den 31. August 1940.

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die uns bei dem raschen Hinscheiden unserer lieben unver­geßlichen Mutter

Anna Maria Böhler

von Verwandten, Freunden und Bekannten geworden sind und uns in unserer Trauer sehr wohlgetan haben, sagen wir allen herzlichsten Dank. Besonders danken wir dem Herrn Pfarrer Dierlamm für seine lieben trost­reichen Worte, den Herren Ehrenträgern, sowie dem Gesangverein Liederkranz Altburg für die schönen und erhebenden Gesänge und allen, die unsere Mutter zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet haben.

Die tiefbetrübten Kinder

Neubulach, den 2. September 1940

Todesanzeige

Meine liebe Frau, unsre liebe Schwester, Mutter, Schwiegermutter und Großmutter

Marie Steimle

geb. Merkle

wurde am Samstag, den 31. August, im 70. Lebensjahr von ihrem schweren Leiden erlöst.

Die trauernden Hinterbliebenen:

Der Gatte: H«rma«n Steimle Die Brüder: Ernst Steimle, Echreinermstr., Grunbach vottlieb Merkle, Fabrikant, Unterrei- chenbnch

Die Kinder: -ermannSteimle, Hauptlehrer, Frauen­zimmern, und Frau Elisabeth, geb. Fo- fenhans

Luise Steimle

Ernst Steimle, Ingenieur.Bad Cannstatt und Fran Bertl, geb. Hörmann Emma Ohngemach, geb. Steimle und Gatte Georg Ohngemach, Hauptlehrer, Ncubulach

Eug«n Steimle, SS-Sturmbannsühr«r, Stuttgart, und Fra« Margaret«, geb. Hüußler

Verla Steimle, Kirchheim u. T. und 11 Enkelkinder.

Beerdigung: Dienstag, 3. September, nachmitt. 2 Uhr.

Sonnige

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Auskunft erteilt die Ge­schäftsstelle derSchwarz- wald-Wacht".

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All. KircheWr

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Heute abend 8 Uhr

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