FchwarZwalö-Oacht
L«»«r»envr«»rr Die rlnspaltlge Millimeter«»« 7 Rvta„ rätteil-Millimet-r IS Rvi. «et Wiederboluna oder Mensen- abtLiub wird entsprechender Rabatt aewübrt. Vchlnh der Unzeigeu- annabm« vormittag- 7.80 Uhr. yür fernmündltch ansgeaeben» An,eisen kann keine GewSbr übernommen werden. ErfüllunsS- »rtr Salm. weschSttSstelle der Sch«ar»wald-Wacht. Lrberstratze 2S.
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Talw im Schwarzwald
Montag, den 2. September 1940
Nr. 206
Von 8 anrs 1 as auk 8 onntas unck 7 ^ 8 pee^balkone obZesLkossen
300 Bomber und Jäger über London
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Pausenlos gegen Englanü
Von unsvrewt(orrespoo6votvo
t>v. Stockholm, 2. September. Ein Alarm jagt den anderen. Am Samstag erlebte London nicht weniger als sieben, am Sonntag vormittag bereits wieder drei Alarme. Bei den deutschen Aktionen vom Samstag waren, wie selbst englische Meldungen zugeben, auch die Flugplätze rings um London Objekte der Angriffe. Die meisten Luftkämpfe ereigneten sich gegen 6 Uhr abends englischer Zeit (18 Uhr deutscher Zeit), als 3<w Bomber und Jäger gegen Südostengland und London hrran- brausten. Diese Aktion ging dem vierten Alarm voraus. Der fünfte folgte gleich nach Einbruch der Dunkelheit, als erneut deutsche Flugzeuge die Grafschaft Kent überquerten. Der sechste Alarm kam in der elften Nachtstunde, -er siebente kurz nach Mitternacht. Kaum war Mitternacht vorbei, als die Londoner schon wieder in die Keller mutzten.
Neutrale Berichte lassen erkennen, daß die Aktionen in der Nähe von London wie auch anderswo einen viel größeren Umfang hatten, als ihn die Engländer zugeben. Die Stockholmer „Dagcns Nhheter" meldet, daß z. B. in der Nacht zum Samstag während fast der ganzen Nacht Bomber kreuz und quer über London kreisten (!). Dies sei der bisher schwerste Angriff gewesen und die Zahl der angreisenden Flieger habe sich bedeutend erhöht. Die deutschen Flieger werden nach diesen Meldungen immer kühner, sie wagen sich in immer geringere Höhen vor.
Die meisten Londoner finden kaum noch ^ eit zum Schlafen, besagen die neutra- en Berichte. Die Luftangriffe gegen England halten Tag und Nacht an, und in London sind die Alarme so zahlreich, daß, addiert, die unter Alarm verbrachten Stunden ebenso lang sind wie die Ruhepausen. Der Londoner Vertreter des „Svenska Dagbladet" erklärt u. a.: „Obwohl wir an den besonderen Klang der deutschen Motoren gewöhnt sind, wissen wir nicht, ob das nun die ganze wirkliche große Luftoffensive ist oder ob es sich bloß um vorbereitende Erkundungen handelt. Für die erste Möglichkeit spricht die große Zahl deutscher Maschinen, die regelmäßig gegen England eingesetzt wird, oft mehrere hundert zugleich. Aber die Tatsache, daß niemals mehr als eine geringe Zahl über London operiert, gibt aus der anderen Seite Anlaß zu der Vermutung, daß London noch nicht die volle Kraft der Göringfchen Luftwaffe kennengelernt hat. Am Tage kommen zu verschiedenen Zeiten ein paar deutsche Bombenflugzeuge von der einen oder von der andern Seite, während eine dritte kleine Gruppe sich im Schutze der Wolken vorschiebt und Bomben abwirft, um schnell wieder zu verschwinden . . ." Die Zunahme der Luftkämpfe über London selbst zeigt, daß sich die englische Luftverteidigung von der Küste bis zur Hauptstadt zurückgedrängt sieht. Wie schwedische Beobachter berichten, mußte die Schnelligkeit des Londoner Zugverkehrs wegen der Angriffe bereits gemindert werden.
Briten meiden Luftgefechte
RAF-J8ger ohne Ersatzmöglichkeiten
Vov Ullsekom koriespoiiüooten
» September. Die letzten Episo
den des Luftkrieges im Mittelmeer zeigen, datz d,e englischen Jagdflieger in noch größerem Matze als bisher jedes Gefecht zu vermeiden 5ür diese überraschende Taktik und für den Mangel an Initiative der NAF. Im Mittelmcer überhaupt ist nach dem Urteil der italienischen Sachverständigen in dem zahlenmäßigen Mißverhältnis zu suchen in bas die englischen Luftstreitkräfte gegenüber Italien geraten sind. Besonders folgenschwer wirkt es sich aus. baß an eine Ersetzung des im Ostmittelmeer abgeschossenen Jagdmaschi- nenparkS nicht gedacht werden kann, weil der begrenzte Aktionsradius dieser Flugzeuge nicht einmal ausreicht, die Strecke Gibraltar- Maltar, geschweige denn Gibraltar-Aegvpten ahne Zwischenlandung zu bewältigen.
De^ „Petit Marseillais" läßt sich aus San Sebastian berichten, daß nach dort vorliegenden Meldungen aus London die südlichsten Küstengebiete zwischen den Inseln Scillh und Margate infolge der deutschen Luftangriffe schweren Schaden erlitten hätten. Auf einer Länge von achthundert Kilometern seien alle militärischen Anlagen, Flieger- und Marinebasen einem täglichen Verhämmern ausgesetzt. In London erkenne man an, daß, wenn die Deutschen ihre Angriffe mit der gleichen Heftigkeit und dem gleichen Umfang fortsetzten, sich die Lage Südenglands äußerst ernst gestalten werde.
Trotz der Vertuschungsmanöver Churchills sickert doch die Wahrheit immer mehr durch. So schreibt z. B. das Londoner Blatt „Daily Erpreß" zu den deutschen Tag- und Nacht- flÜgen über England, es werden zwar nur wenig: blutige Verluste verursacht, die jedoch nicht veröffentlicht werden dürfen, aber es sei „sehr, sehr viel Schaden" durch Stillstand der Fabriken, auf den Eisenbahnen und in den übrigen öffentlichen Diensten entstanden. Da die englischen Behörden dem Verfall der Stimmung der Bevölkerung hilflos gegenüber stehen, so versucht jetzt die Presse das Interesse auf die Vorgänge im Mittelmeer abzulenken.
Europa bereits im Neuaufbau
Oie Vikieosr Herbstmesse Zureb Reick sivirlsedsllswioisler kunk erolknet
Wien, 1. September. Im Festsaal des Wiener Konzerthauses ist am Sonntag die Wiener Herbstmesse eröffnet worden. Die Anwesenheit zahlreicher führender Persönlichkeiten des Jn- unb Auslandes unterstrich die Bedeutung Wiens als Handels- und Wirtschaftsplatz im europäischen Südosten.
Nach der Begrüßung hielt Reichswirtschaftsminister Funk eine großangelegte Rede. In wenigen Tagen, am 9. September, wird es vier Jahre her sein, daß unser Führer Adolf Hitler den zweiten Vierjahresplan verkündet und den Reichsmarschall Hermann Göring mit dessen Durchführung beauftragt hat. Man hat im Ausland diese umwälzende und alle Lebens- und Schaffensgebiete umfassende Wirtschaftsordnung lange Zeit als Utopie bezeichnet, als einen sinnlofen Akt äußerster Verzweiflung hingestellt oder als Ausgeburt eines sturen und größenwahnsinnigen Doktrinarismus verlacht. Wir haben nicht gelacht, wir haben hart und unter Einsatz unserer ganzen Kräfte gearbeitet. Und der grandiose Erfolg unserer Arbeit ist heute, nach vier Jahren, vor der ganzen Welt in der eindrucksvollsten Weise evident geworden.
Die überwältigenden deutschen Siege des vergangenen Kriegsjahres wären nicht möglich gewesen, ohne diese geniale Konzeption des Führers und ihre energische und erfolgreiche Durchführung durch den Rsichsmarsihall Her», mann Göring.
Einen weiteren schwachen Punkt in der wirtschaftlichen Kriegsrüstung Deutschlands glaubten unsere Gegner in einem Mangel an Produktionskapazitäten und Arbeitskräften zu sehen.
Auch diese Annahme hat sich als Trugschluß erwiesen. Unsere Wirtschaft ist unter den Anforderungen des Krieges nicht nur nicht zusammengebrochen, sondern ganz gewaltig gestärkt worden. Dabei wurde es bisher noch nicht einmal notwendig, das Allerletzte aus der deutschen Wirtschaft herauszuholen.
Alles dieses aber wäre nicht erreicht worden, ohne die innere Geschlossenheit und die geistige und seelische Verbundenheit der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, das Werk der Partei.
Das ganze europäische Festland befindet sich heute bereits wieder in einem Zustand, in dem an den Neuaufbau gedacht und herange- gangen werden kann.
Der Führer bestimmt die Stunde
Dr. Loebbels uuk «1er Proben LesreiunAsIrunck^sbuoL in Rsltov.lr
Kattowitz, I. September. Reichsminister Dr. Goebbels traf am Sonntagnachmittag anläßlich der Jahresfeier -er Befreiung Ostoberschlesiens auf einer Großkundgebung im festlich geschmückten Kattowitz ein, an der 7« ovo Volksgenossen teilnahmen.
Am Vormittag hieß im Rahmen eines Empfanges von Parte: und Staat Gauleiterstellvertreter Bracht den Minister im Re- gierungsgebäude zu Kattowitz herzlich willkommen. Bei der Großkundgebung am Nachmittag ließ Reichsminister Dr. Goebbels noch einmal die Zeit vor einem Jahr erstehen, als die Wehrmacht des Führers die Grenzpfahle niedertrat, die der rachsüchtige „Sieger bon 1918" wider jedes Recht und Wider den Willen des Volkes mitten in deutsches Land hlnemgepflanzt hatte.
Kaum vorstellbar sei, daß noch vor wenig mehr als einem Jahr die Scharfmacher in Warschau sich d,e frechsten Provokationen er- dreisteten. Wie grausige Blasphemie Wirke es heute, wenn man sich ihrer eitlen Großsprechereien von damals entsinne, ihrer maßlosen Ueberheblichkeit, die uns drohte: „Wir wollen die deutsche Armee bei Berlin zerhacken!"
Nachdem Polen in wenigen Wochen niedergeworfen worden sei, sei der Ausgang des Krieges bereits entschieden gewesen. Noch einmal habe in diesem Augenblick, am 6. Oktober 1939, der Führer die Friedenshand ausgestreckt, aber sie sei zurückgestoßen worden. Wiederum habe der Führer nach der Niederwerfung Frankreichs England zur Vernunft und Einsicht aufgerufen, "ber auch diesmal habe er nur verblendete Ablehnung erfahren. Mit Recht könne man
nach allen Erfahrungen des letzten Jahres schon jetzt fragen, was London wohl getan batte, wenn es wüßte, was ihm bevorstehe.
Heute habe England das Los getroffen, das es uns zugedacht hatte: Blockiert und militärisch umschlossen sei die Churchill-Pluto kratie unser letzter Feind. Diese absterbende Plutokratenschicht wolle und könne unsere neue Welt nicht verstehen. Sie bedürfe des Unfriedens in Europa, um im Geschäft zu bleiben. Sie brauche den Krieg, damit ih;e Aktienpakete Zinsen trügen. Sie habe dem jungen nationalsozialistischen Deutschland den Krieg angesagt und sie habe so handeln muffen; denn sie stelle die politische, wirtschaftliche und kulturelle ReaktioninNeinkultur dar.
Der Führer bestimme die entscheidende Stunde, und das heiße, daß er sich auf sein Volk verlassen könne. Wie habe z. B. die Wehrmacht in den hinter uns liegenden Feldzügen das Vertrauen gerechtfertigt, das der Führer in sie gesetzt habe! Wie habe sie in übermenschlichen Strapazen immer nur an den Siege gedacht! Jedoch auch die Heimat selbst verdiene Dank. Voll Verständnis habe ste voü Anfang an die Lebensmittelrationierung als ein Unterpfand für die siegreiche Durchführung des Krieges -erkannt und auf sich genommen. In Len Sammlungen für das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz habe sie großartige Beweise ihrer Opferbereitschaft gebracht. Eine besonders schwere Belastung trügen die Gebiete, die unter Luftbedrohung stünden, ohne auch nur das geringste Zeichen der Schwäche oder des Verzagens zu zeigen. Im ganzen Bolke sei die absolute Gewißheit verankert, daß der Führer Deutschland rum Siege fuhren werde.
Vov unserer üerllvvr 8 e k r i i 11 e 1 t v v g
s. Berlin, 2. September.
Die englischen Plutokraten erleben gerade am Jahrestag des von ihnen angezettelten Krieges Stunden, die ihnen mit aller Deutlichkeit zum Bewußtsein bringen, daß und wie sie sich verrechnet haben,-daß sie völlig hilf»: los vor einer furchtbaren Zukunft stehen und daß es für sie keine Rettung mehr gibt. Gerade m den vergangenen Tagen und Wochen sind die Verluste der britischen Luftwaffe, auf die die Londoner Gangster schließlich ihre ganze Hoffnung gesetzt haben, besonders schwer. Schon wieder nannte der Wehrmachtsbericht vom Sonntag eine Zahl vernichteter englischer Flugzeuge, die hundert weit übersteigt, und unter Einbeziehung der am Sonntag bekanntgegebenen Zahlen haben die Engländer vom 7. August bis 1. September 1565 Flugzeuge und beinahe 300 Sperrballone verloren, denen gegenüber noch nicht einmal 400 d eutsche Flugzengvcrluste stehen.
' Nimmt man die zerstörten Häfen und Kriegsanlagen hinzu, von denen viele gänzlich unbrauchbar gemacht worden sind, berücksichtigt man ferner die riesigen Verluste an Handelstonnage und die Tatsache, daß die deutschen Bomber täglich und stündlich die militärischen Schwerpunkte der ganzen Plutokrateninsel treffen, beschädigen und zerstören, dann sind das Schläge, wie sie England m der langen Reihe der Jahrhunderte seiner Geschichte noch nie erlebt hat. Dabei ist immer festzuhalten, daß, wie sich eine ausländische Zeitung kürzlich ausdrückte. England erst einen Vorgeschmack" dessen erhalten hat, was ihm noch bevorsteht.
Seit Samstag früh mußte London bis kurz nach Mitternacht zum Sonntag den siebenten Luftalarm über sich ergehen lassen. Kaum hatten sich die Menschenmassen von den Aufregungen und Strapazen eines eben beendeten Luftangriffes erholt, ertönten die Sirenen schon wieder. Aehnlich war es in anderen Gegenden Süd- und Mittelenglands und alle amtlichen Bemühungen vermögen die verheerenden Wirkungen der deutschen Bombenwürfe nicht mehr zu vertuschen.
So sieht der Krieg aus, den England vor genau einem Jahr frivol angez^ttelt hat. So trifft er nunmehr England selber. EI ist bereits so weit, daß die englischen Lügner nicht mehr bestreiten können, daß die deutschen Flieger die englische Sperre und Luftabwehr an den verschiedensten Stellen durchbrochen haben, und zwar immer wieder. Der englische Verteidigungsgürtel hat bereits große und folgenschwere Löcher.
Was tun in dieser aussichtslosen und verzweifelten Lage die Churchillisten? Sie lügen ebenso dumm wie frech weiter, erzählen Märchen, die eher für Kinder als für Luftschutzkellerinsassen bestimmt sind oder aber sie erfinden „Erfolg e", wo sie keine haben. So ist man jetzt, um dem englischen Volk Sand in die Augen zu streuen, dazu übergegangen, überhaupt keinen Ort und kein Ergebnis der deutschen Bombardierungen mehr zu nennen, so daß nach englischen Berichten immer nur eine „gewisse" Stadt zu einer „gewissen" Stunde mit „gewissen" Opfern angegriffen und bombardiert wurde. Oder man erzählt der Bevölkerung, um sie abzulenken oder um ihr das Gruseln vor irgend etwas, nur nicht vor den deutschen Luftangriffen berzubringen, in jedem deutschen Bomber sitze ein Gestapobeamter, der die Durchführung der Befehle zu überwachen habe. Oder aber man läßt beim Bombardement des Hafens von Portsmouth einfach acht Gänse sterben und teilt, wenn man schon einmal einen Verlust zugibt, mit, daß zwar das eine oder andere Flugzeug als verloren angesehen werden müsse, daß wenigstens aber der größte Teil der Besatzung gerettet sei. Ein wirklich billiger Trost für die englische Bevölkerung, der uns nur beweist, welchen Grad die Verzweiflung bei den Plutokraten schon erreicht hat. Denn all das sagen sie nur, weil sie keine anderen Meldungen mehr haben, die auch nur einigermaßen nach Erfolg riechen könnten. Mas