16. Dezember ISLh

anläßlich der Ge- schenkteBertrauen nsern Wählern

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i, den 13. Dez. 1925.

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Meise herzlicher Teil- Heiden unserer lieben Schwiegermutter,

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en Gesang des Lieder­ichen Worte des Herrn eiche Leichenbegleitung > sagen innigsten Dank

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Gegründet 1826

Donnerstag den 17. Dezember 1925

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Tagesspiegel

Die Verhandlungen des Reichskaasabg. Dr. Koch (Dem.) mit den Parteiführern am Mittwoch wurden nach 2'Xslün- d.r- Dauer auf Donners-ag vertagt. Während das Zentrum den Richtlinien -usi'mmt, soft in den innerp-M schsn Fragen die Sozialdemokratie noch eine wesentlich abweichende Stel- lur.z einnehmen.

Das Parlament von Südirland hat das Londoner Ab- ko ren über die Grenzregelung mit Nordirland (Ulster) mii 52 gegen 15 Stimmen angenommen.

Zn London behauptet man wieder, doch die Türken im M fsulaebiet Trupuen zusamm"Ntieh»n und dost die Mos­kauer Regierung eine zweideutige Haltung einnehme Die britische Admiralität müsse Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Schah Riza Khan leistete vor dem persischen Parlament den Eid auf die Verfassung.

In Damaskus haben neue Kämpfe stakkgefunden. Die F-"nzosen beschossen die Stadt wieder mit schweren Ge­schützen. Maschinengewehren und Fliegerbomben.

Zkwomsche Truppen aus Korea sind in der Mandschurei einZeriickr.

Angola der Lockvogel?

Seit der letzten Völkerbundssitzung tauchte auf einmal man weih nicht aus welchem Ursprung derGedanke" auf, der Völkerbund wolle oder könne Deutschland für seine Opfer in den Locatno-Verträgen und für die Preisgabe seiner Selbständig­keit durch den Eintritt in den Völkerbund mit der Übertragung eines völkerbündlichenKolonialmandats" entschädigen, und zwar mit der portugiesischen Kolonie Angola, dem nördliche» Nachbar­land des früheren Deuych-Sübwchafrika. Es war zu ve.mmen. daß der Plan einer derartigenEntschädigung" durch sremaes Besitztum wieder eine wohlberechnete Teufelei gegen Deutschland sei. Dies wird bestätigt durch folgende Ausführungen eines seil vielen Jahren in Lissabon ansässigen Deutschen:

Trotz der bescheidenen Rolle, die Portugal in der Reihe der europäischen Völker .zufällt, ist es bis aus den heutigen Tag eine Kolonialmacht geblieben, die in der Reihenfolge «ine der ersten Stellen einnimmt. Und in der Frage der Sicherheit und Unantastbarkeit seines Kolonialbesitzes ist das portugiesische Nationalbewußtsein ganz besonders emp­findlich. Es ist eine Genugtuung für das kleine Land, sein koloniales Erbteil aus ruhmreicher Vergangenheit ihm wenigstens in dieser Hinsicht vor dem sonst viel größeren und einflußreicheren Spanien sichert, das seine Kolonien bis auf einen kleinen Bruchteil verloren hat. Man sollte meinen, der Völkerbund, der denSchutz der kleinen und schwachen Nationalitäten" als seine vornehmste Aufgabe bezeichnet, müßte diesen Standpunkt zu allererst verstehen, um so mehr als im Völkerbund die Bundesgenossen Portugals das ent­scheidende Wort zu sprechen haben, denen das kleine Land mit seinem Eintritt in den Weltkrieg ein Opfer gebracht hat, das weit über seine Kräfte hinausging.

Nun ist aber in Portugal schon seit einiger Zeit eine zunehmende Beunruhigung hervoroerufen worden dadurch, daß im Völkerbund verschiedene Mißstände in der portu­giesischen Kolonialverwaltung, die teilweise zugegeben war- den, in wenig wohlwollender Weise zur Sprache gebracht wurden. Vor allen Dingen ist es eine von dem nordameri­kanischen Professor Edward R o ß an den'kerbund ge­richtete Denkschrift, in der gegen die portugiesisüze Regierung die Anschuldigung erhoben wird, sie dulde in den Kolonien die Sklaverei, hierzu kommt noch als weiteres be­ängstigendes Moment, daß in diesem Zusammenhang von der Möglichkeit gesprochen wird, der Völkerbund beanspruche das Recht, in Fällen, wo eine Kolonialmacht sich ihrer Auf­gabe nick' gewachsen zeige, internationale Mandate zur Ver­waltung der entsprechenden überseeischen Besitzungen zu verleihen.

Andererseits wurde bereits daraus hingewiesen, d"ß von Stellen, die iederflolls außerhalb der portuoiesischen Grenzen zu suchen sind. Gerüchte in die Welt gesetzt werden, die Ansprüche Deutschlands auf seine alten Kolonien bedeuten eine Vedrobung für Portugal. Der Plan ist zu durchsichtig, hiermit für den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund neue Schwierigkeiten und hinderniss zu schnfstri. Wenn aba-sehen von etwaiaen Ränken im Völkerbund eine tatsächliche Gefahr für portugiesische Kolonien bestebt, so kommt sie selbstverständlich von der Süd­afrikanischen Union, und es haben gerade mit dieser in letzter Zeit für Portugal keineswegs besonders wünschens­werte Verhandlungen wegen Grenzbereinigungen in Angola und Mozambigue slaftaeftinden.

Die viel gelesene Lissoboner ZeitungA Evoca" schrieb kürzlich:Das, was man über Deutschland sagt, ist ni-hss weiter als ein« Ente, es ist ein schmutziges und ungeschicktes Ränkespiel, um das portugiesische Kolonialproblem verwickelt zu machen und die auf eine falsche Fährte zu bringen, di« die eigentliche Gefahr zu ergründen suchen... Deutschland wird weder gehört, noch gefragt, ober wo sein Name ge­nannt wird, erregt er stets Aufmerksamkeit... Die Zurück­gabe von dem, was uns gehört hat, ist es, was wir fordern; deshalb denken wir nicht im entferntesten daran, Portugal das wegzunehmen, was ihm nach Recht und Gesetz gehört."

Die, die diese Gerüchte ausstreuen, sagen sich schließlich, daß Deutschland höchstwahrscheinlich, wenn es den wert­vollsten Teil seines Kolonialbesitzes zurückerhält, vollkommen zufrieden sein wird; darum mußte noch eine ander« Lesart ersonnen werden: Es könnte sein, daß man in Genf einen Vorwand sucht und selbstverständlich findet, warum Deutschland sein früheres Eigentum nicht zurückerhaltcu kann; wohl aber würde man bereit sein, Deutschland das Mandat über die portugiesischen Kolonien zu übertragen.

Sollte dieser Gedanke tatsächlich in Erwägung gezogen werden, so würde es li-st allerdings auls neue um ein Muster-

Die Richtlinien des Abg. Koch.

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Berlin, 16. Dez. Die von dem Abg. Koch (Dem.) aus- gea'beiteten Richtlinen für die Verständigungsverhandlun­gen der Parteien zur Bildung der großen Koalition, ent­halten wie verlautet, folgende Gesichtspunkte: Lebendig- machung des Locarnogeistes, möglichst baldige Beseitigung der Besetzung, Zusammenarbeit der europäischen Länder, die durch die Weltwirtschastskonferenz gefördert werden könne, stärkere Förderung der Siedlungsfrage im Innern, Nationalisierung der deutschen Wirtschaft und Einsetzung eines Sackwerständigenausschusses zur Prüfung der Steuer- c-esetze. Eine Reihe von Forderungen werden auch auf sozialpolitischem Gebiet gestellt. Im Reichsarbeitsmmiste- rium liegt bereits ein Gesetzentwurf vor, der alle Arbeits- i-eitscaven zusammenfaßt. Die Bestätigung des Wasbinq- toner Abkommens (achtstündiger Arbeitstag) soll gleich­zeitig mit Frankreich, Belgien und Erwland erfolgen, damit eine gewisse Gegenseitigkeit der hauptsächlichsten Industrie­länder gewährleistet werde.

Der Dischofstitel ^ -iG

Berlin. 16. Dez. Die preußische Eeneralsynode Hot tzlstE Antrag Dr. Preiser, bezüglich der Einführung der AMM bezeickmung Bischof in der evangelischen Kirche eine ^Vk- ständigung zwischen den Befürwortern und den Gessllll^n vermittelt, mit 331 gegen 73 Stimmen angenommen. Kirchenrat wird durch den Antrag beauftragt, für die^stk Tagung der Generalsynode eine Vorlage über die AWp bezeichnung der obersten Kirchenbeamten auszuarbeiiettstKU

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Bayerische Warnung an Berlin München, 16. Dez. Abg. Rothmaier (Bayer. Vö8lMH erklärte in der Kammer, die Zusammenfassung des schafts- und des Geldwesens in der Reichshauptstadt PüfflP sei unerträglich geworden, der Verlust der Eisenbahnhohz»' nsw. beginne sich für Bayern immer ungünstiger ouszuw"* ken. hunderttausende Bayern fühlen sich daher in ditß Reich nicht mehr wohl, und man müsse die ernstliche P nung nach Berlin aussprechen, in dieser Weise fortzufclhtt

veypiel jener diplomatischen Kunststücke handeln, an denen die Vor- und Nachkriegszeit überreich ist. Man könnte auf diese Weise beweisen, wiewohlwollend" undversöhnlich" man Deutschland gegenüber gesinnt ist; gleichzeitig würde man mit einem Schlag und in nicht wieder gut zu machen­der Weise alles wieder vernichten, was in den Jahren nach dem Krieg in mühevoller, sorgfältiger Arbeit in Portugal von Deutschen wieder aufgcbaut worden ist.

Darüber muß man sich in Deutschland klar sein, daß das einzige Mittel, um die Erinnerung an den Krieg allmählich zu verwischen, darin besteht, daß stets solche Unrecht be­halten, die das Vertrauen in die Aufrichtigkeit und Ehr­lichkeit Deutschlands erschüttern möchten.

Ein weiterer Punkt endlich, der zur Steigerung der Er­regung in dieser Frage beiträgt, ist die Besprechung in der Presse der vor wenigen Monaten erfolgten Gründung einer neuen BankAngola e Metropole": das zur Verfügung stehende Kapital soll ein recht stattliches sein, und das Ge­heimnisvolle ist, daß die verantwortlich? Firma ein kleines» vollkommen unbekanntes Geschäft im HaagMarang u. Collignan" ist. Da niemand weiß, wo das Geld eigentlich herkommt, ist es vielen sehr gelegen, behaupten zu können, es müsse deutsches Kapital fein. Damit hierbei ein kleines Skandölchen nicht fehlt, ist der portugiesische Gesandte in Holland abberufen worden, weil er so wird wenigstens behauptet bei der Gründung der Bank eine nicht ganz einwandfreie Rolle gespielt haben soll. Der Zweck der neuen Dank soll der eines Konkurrenzunternehmens der bis' :.igen Lissaboner KolonialbankBanco National Ultramarino" sein. (Die BankAngola e Metropole" wurde inzwischen als eine S ''-"'"n-hmuna entlarvt, die in der Haupt­sache mit gefälschten portugiesischen Statasbankennoten arbeitete.)

Wie gering das Vertrauen in die Loyalität Englands für den Fall eines Kolonialstreitfalls ist, geht wohl am besten daraus hervor, wennDiario de Lisboa" fragt: Gesetzt den Fall, daß wir eines Tags in eine Verwicklung mit der Südafrikanischen Union geraten sollten, was wird England unternehmen, um seinen Bundesgenossen (Portugal) zu verteidigen, der ebenso leichtgläubig ist, wie gewissenhaft in der Erfüllung durch Verträge übernommener Pflichten?" (Anspielung auf den Eintritt in den Weltkrieg.)

Deutscher Reichstag

Notmaßnahmen für die Beamten

Berlin. 16. Dezember

136. Sikung. Zur Erhöhung der Beamtengehälter bean­tragt Abg. Frick (Völk.). die Regierung solle unverzüglich eine neue Besoldungsordnung oorlegen, die auf der Grundlage eines ausreichenden Existenzminimums auf­gebaut ist. Der Antrag wird mit 209 gegen 139 Stimmen angenommen, dagegen der weitere Antrag Frick, eine ein­malige Wirtschostsbeihilfe von 100 Mark zu gewähren, ab­gelehnt.

Reichskanzler Dr. Luther erklärt, es sei unmöglich, jetzt eine Dauerregelung zu treffen, die auch die kommende Regie­rung binden würde. Dem Antrag der Bayer. Volkspartei könne er dagegen zustimmen.

Der Antrag der Bayerischen Volkspartei wird darauf mit dem erhöhten Frauenzuschlage mit großer Mehrheit cnwe- nommen. Danach wird als einmalige Notmaß­nahme noch vor Weihnachten den Beamten. Wartegeld und Nuhegehaltsempfängern, Beamtenhinter­bliebenen und Angestellten der Gruppen 14 eine Zuwen­dung in höhe von einem Viertel des Dezemberbezugs, den Beamten usw der Gruppen 56 eine solche in höhe von einem Fünftel des Dezemberbezugs gewhlt, mindestens aber den Ledigen 30 Reichsmark, den Empfängern eines Frauen- zusckllaqs 40 Reichsmark, den Empfängern von Kinder- zuschläqen oder Kinderbeihilfen kür jedes Kind mindestens 5 Reichsmark und den Vollwaisen mindestens insgesamt 10 Reichsmark. Die Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebe­nen erholten ein Mertel der Dezemberbezüge.

Angenommen wird eine Entschließung, auf die Deutsche Reichsbahngesellschast einzumirken. daß sie die den Aus­gewiesenen gewährten Darlehen iw vollen Betrag nis- derschlägt. Bis zur Durchführuna dieser Maßrwbme soll die Einu-buna fälliger Betröge einstweilen unterbleiben.

Gleichfalb'- zur Annahme a-sangte ein Antrag Gras Westarp (Dntl.1 her einw' Ges-tzens^urf ford-rt, der die Pensionsverhältnisse des Reichskanzlers

und dev W-I^tzminister den jetzigen DeichältnisserOozMk- spi-e-send reaelt. i> §1

Weiter w»rtzp ann-nvmmen ein loz. Antrnq aubilBK- Gaung einer De"kschr:st mit ein»r N"bersicht über drtzurdr ("senden Pensionen und Wartegelber für iämtKche Reichskanzler, Reickx-w'N'ster. Skoaialekretäre und EenertEk.

Senkung der Lohnsteuer on

137. Sitzung. Ein Antrag der Bayerischen Dolkspnrtet. der im Interesse von in der Bfalz wahn°nden. aber >nz.Eljrß beschäftigten Arbeitern Erle'chterunaen im kleinen Grqgzqfx- verkehr 'ordert, wird dem Ausschuß überwiesen. Ebeizß>uAfi» Antrag des Zentrums, der Nokmaßnabmen für die Ar^xzser l"rdert. die im Soara-biet beschäftigt sind, ober in dey/,»«- arenzende" Reich-aebieten mobnen Beide Anträge foHxn noch nor Wribnachten erledigt werden.-ruck

Aus der Tagesord""ng siebt dann d'» 2. Leftmg des Ar- s-chentwuriq über dieSenkungderLobnsteuer. HM. fäertz (Soz.) berichtet über d>e Ausschußverbnnd>ungen. No-*» den B»schsüsien,bes Ausschusses wird u. a. die EGkam- N>en^e,»ef n?chf sestgeiebl. rn-nu die Einnahmen des Skeu^- rtttt-bli"»» m-N'"»r als 1300 Reichsmark im Jahr betram4n. ^"cttssekretär Ponitz betont, der Entwurf bringe die Er» f"ll,»uq der im S"wwer aeoeben»n B?rsnr-echuna»n Lex 0-rmäßiauna der Lahnsiw>»r. Der zm aeleb'e eursnr-»f'e euch d-n Wüns-Z-en der

Rei ^sregi »rua, M-ite-a-hende Antrsi"? ie^en a'"'rl-»buen.

"lhg. Hölle in (Komm.) bezeichnet die Vorlage als völlig unzureichend.

Neuestes vom Tage

kabineikssißung über die Lufkfahrkfrage Berlin, 16. Dez. Das Reichskabinett hat heute die Richk- li' en beraten, die dem deutschen Vertreter zu der am 18. d Nb in Paris beginnenden Konferenz über die Luftiabrtsrazr mitgegeben werden sollen.

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Republik und Anschluß

Pciris, 16. Dez. DasPetit Journal" veröffentticht an­geblich eine Unterredung mit einembekannten republika­nischen Politiker und Führer des Zentrums" in Deutschland (Dr. Wirth), über den Anschluß Oesterreichs an Deutschland. Ter Politiker habe sich entschieden für den Anschluß aus­gesprochen, der die republikanische Verfassung in Deutsch­land unerschütterlich machen würde. Ter Einfluß Preu­ßens würde gebrochen und durch die entsprechende Stär­kung des Katholizismus und der SoziaU mokratie in Deutschland feste Stützen der Republik gejchaffen. Die c-eistiae Verfassung des Kriegs würde so verschwinden. Um fu diesem Ziel zu gelangen, würden die Republikaner in Deutschland mit Freuden die größten wirtschaftlichen und politischen Zugeständnisse an die fremden Staaten machen wie z. 2. neue Sicherheiten für die Entwassnuna gegen eine ctwa drohende deutsche Vormachtstellung in Mitteleuropa u.s.w.

Rücktritt Loucheurs

Paris, 16. Dez. Die Verhandlungen über die Finanz- pläue Loucheurs haben sich zerschlagen. Es zeigte sich, daß der Finanzausschuß der Kammer nicht nur an dem Gesetz­entwurf Loucheurs, sondern ebenso sehr an der Person Loucheurs Anstoß nimmt. Obgleich Loucheur schließlich alle Aenderungen seines Finanzplans, die der Ausschuß forderte, zngestand, erklärte der Ausschuß schließlich. Laß er mit Lou- c' eur nicht weiter verhandeln wolle, La er überhaupt plan­los sei. Nach einer Besprechung mit dem M'n'stervräsidcn- ten Brland erklärte sodann Loucheur leinen Rücktritt, (von- cheur genießt als einer der größten Kriegsgewinnler keine persönliche Achtung. D. Schr.)

lieber den Nachfolger Loucheurs ist noch nichts bekannt. ?m Kabinett, in dem keine Einigkeit herrscht, ist Stimmung für Caillaux, andererseits wird Senator Doumer als neuer Finanzminister genannt. Briaird selbst soll wegen seiner angegriffenen Gesundheit sich mit Rücktrittsabsichten tragen.

Briand hatte gestern abend eine lange Unterredung mll Doumer, der auch schon Finanzminister im Kabinett Briani war, als Briand durch die Umtriebe Poincares und Mille­rands gestürzt wurde. Heute vormittag fand ein Kabinetts­rat statt.