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Rr. 237 Gegründet 1826 Samstag den 10. Oktober 1925 Fernsprecher Nr 29 99. Jahrgang

Politische Wochenschau.

Nicht einmal eine Woche trennt Eens von Locarno, eine kurze, aufgeregte Woche, in der plötzlich zwischen d- . Frie­densbeteuerungen der Völkerbundsversammlung und dem Beginn der Ministerzusammenkunft noch einmal der Lärm der Gegensätze an die Oberfläche stieg. Ein heilsamer, not­wendiger und nützlicher Lärm! Denn er war.ein Warmmgs- r«f, daß nichts gefährlicher, nichts irreführender gewesen wäre, als der bequeme Glaube an eine wirklich friedliche Gesinnung bei der Gegenseite, an ein völliges Schwinden der Kriegsgesinnung und der Kriegsleidenschaften. Der amtliche feierliche Widerruf der Kriegsschuldlüge war ein Prüfstein von hohem Wert, und wir dürfen nur froh sein, daß die Probe vor dem Zusammentreffen in Locarno gemacht morden ist.

Reichskanzler Dr. Luther hat an den Beginn seiner Tätigkeit in Locarno das Wort gestellt:Die Konferenz kann mrr einen Erfolg haben, wenn die bedingungslose Gleichberechtigung der unterhandelnden Staaten sichergestellt ist." Halten die deutschen Vertreter an diesem Grundsatz unverbrüchlich und in jeder Hinsicht fest, dann kann man den Verlauf der Ministerkonferenz in Ruhe abwarten. Das war ja eben das Gebrechen aller früheren Konferenzen und nicht nur vom deutschen Standpunkt aus gesehen daß Deutschland entweder die Gleichberech­tigung von vornherein verweigert wurde, oder daß die Gegenseite, wenn sie schon den falschen Schein der Gleich­berechtigung zugestand, Deutschland nur umso tiefer herab- M-rücken versuchte. Als vollkommen gleichberechtigt werden wir aber der Welt so lange nicht erscheinen, als an uns noch das Brandmal des Artikels 231 des Versailler Diktats haftet. Es wäre allerdings wohl ein Irrtum, zu glauben, daß dieser Artikel auf der Konferenz von Locarno eins wesentlich? Rolle spielen würde. Das Brandmal, das wir zu tragen hatten, liegt ja auch nicht darin, dcsi uns das schmähliche Ansinnen der Alleinschuld gestellt werden konnte, sondern darin, daß es von deutscher Seite, wenn auck unter Gewalt und unter Widerspruch in einem Augenblick der Schwäche und Ver­wirrung anerkannt wurde.

Es muß dem Kabinett Luther hoch angerechnet werden,

- daß es die Sache jn Fluß gebracht und die erste schickliche Gelegenheit klug benutzt hat, der Gegenseite amtlich zu.er« klären, daß Deutschland das' erzwungene Schuldbekenntnis des Artikels 231 des Versailler Vertrags bereits vor Jahres­frist öffentlich widerrufen bade, daß also die Welt irgend etwas, war als erneute Bekräftigung des Artikels 231 oder als Folgerung daraus gedeutet werden könnte, von Deutsch­land nicht mehr erwarten dürfe. Diese Erklärung war not­wendig schon wegen des möglichen Eintritts Deutschlands m den Völkerbund, der aus der Konferenz in Locarno eine wesentliche Rolle spielen wird.

Die Meinung, als ob auf derwahren Friedenskonferenz" von Locarno nun alles mit ein paar Reden und Beschlüssen geregelt werde, hat merkwürdigerweise vielfach mich in Deutschland bestanden. Sie schien ihre Berechtigung zu er­holten durch die anscheinend frohgemute Art, wie die Ab­tönungen der verschiedenen an der Konferenz teilnehmenden Staaten sich anfangs zeigten. Schon am Sonntag traten in Locarno der Reichskanzler und Minister Dr. Stresemann mit den Zeitungsberichterstattern es scÄen einige hundert dort versammelt sein :n Fühlung. Der Reichskanzler legte ihnen ruhig und sachlich ein Kares Bild der deutschen politischen Ziele dar; Deutschland suche nichts anderes als den wirklichen Frieden, die wahre Befriedung Eurov-as. Das Programm der Verhandlungen, deren Grundlage die volle Gleichberechtiguna der Teilnehmer sein müsse, seien die Fragen, die in der deutschen Druckschrift vom 9. Februar 1923 aufgeworfen wurden: gegenseitige Sicherheit gegen Angriffe am Rhein, Schiedsver- lräge mit den Oftftaaten und die Völkerbunds- irage. Deutschland reckue damit, dak die andern Staat"» mit dem gleichen g"tc-n Willen nach Locarno kämmen, wie ihn die Deutschen brinoe-

Seien wir uns nur klar darüber, daß diese Grundrichtung Mw, wie die Worte Stresemanns zeigen, bei der deutschen Abordnung feststeht, daß die andern aber keineswegs einver­standen sind. Der Kampf in Locarno wird nicht eigentlich »m den Rhein-Sicherheitsvertrag gehen; den haben die Juristen in London bis aus wenige MkHskheiten schon so ausgearbeitet, daß er rasch unterschristsreif wäre. Der Haupt- Annpf dürste über die Zusammenhänge entbrennen, in die her Vertrag hineingestellt werden soll, um feine politischen Rückwirkungen und die ihn bedingenden Voraussetzungen. And was auch in den Berichten aus Locarno die amt- «chne find von einer jämmerlichen Dürftigkeit über die Fortschritte" der Verhandlungen und denGeist der Ver- whnlichkeit" gefabelt werden mag, es bleibt Tatsache, daß "er Geist von Genf auch Locarno beherrscht. Als die Ab­ordnungen nacheinander am Gestade des Lago Maggiore ein- uafen, da sahen sie über dem Gerichtsgebäude, in dem die Verhandlungen ftattfinden, sieben Fahnen wehen, obgleich kur Dnf Mächte an der Konferenz amtlich beteiligt wäre«. Briand hatte im voraus schon die polnische und Hchechifche magge dazu bestellt. In der Mitte war selbstverständlich

französische, neben ihr, als die der hauptbeteiligte« Macht,

deuchche. Die deutsche Flagge wurde mm Mtzlich weg- S^ommen und an das äußerste Ende zur Linken gesetzt; dor Wind sollte nicht das französische Tuch mit dem deutschen

Berührung bringen. Wer diese tiefsinnige Aenderung M^ordnet hat, weiß man nicht, die Urheber sind aber un- kchtver zu erraten. Das war der Anfang.

Montag, den 5. Oktober, trat man ,zur ersten Sitzung Mammen. Sie dauerte nicht lange und es ging noch leid­st Gtt. Die Herren ließen sich mit lächelnden Mienen photo- srophiercm, nur der Reichskanzler scheint für die Fixigkeit ^ ^eitnnosreklame kein genügendes Verständnis gehabt zu

Art is eine MmUm vnter WeumSuueru-!

Die Konferenz von Locarno

Locarno, 9. Okt. Die gestrige vierte Sitzung der Minister begann um 2.30 Uhr und dauerte drei Stunden. Der amtlich ausgegebene Bericht besagt kurz: Die Sitzung war der Er­örterung derjenigen Fragen gewidmet, die sich aus der Be­teiligung am Völkerbund für diejenigen Mächte e. geben, die gegebenenfalls den Sicherheitsvertrag unterzeichne», werden.

Die Konferenz beschloß, am Freitag keine Sitzung abzu- haltcn, dagegen sollen am Samstag zwei Sitzungen um 10.30 und 2.30 Uhr ftattfinden.

In der Donnerstagfitzung spielte u. a. der Artikel 16 der Völkerbundssatzung (Durchmarjchrecht Frankreichs durch deutsches Gebiet) eine große Rolle. Es sei, berichtet WTB. zwar allseitig guter Wille vorhanden gewesen, aber es sti nicht sofort auch eine für alle annehmbare Lösung gesun­den" worden. Es sei nicht ausgeschlossen, daß sich die juristi­schen Sachverständigen noch mit dieser Frage befassen mäße«» um dieannehmbare Formel" zu finden. Am Schluß dsr Sitzung besprach sich Reichskanzler Dr. Luther mit Vcmder- vsldeim allgemeinen über den Völkerbund".

Briand vertrat sehr entschieden alle französischen For­derungen, und lehnte alle deutschen Wünsche und Vorbehalte über Besetzung, Abrüstung, Völkerbund, Ostgrenzen usw. ab. Die Verbündeten hätten eine sichere Gewähr, daß Deutsch­land die Verträge einhalte erst, wenn Deutschland im Völker­bund sei und durch diesen überwacht werde. An dem Ver­sailler Vertrag und den sonstigen bis jetzt geschlossenen Ver­trägen dürfe nichts geändert werden.

Nach dem Verl. Tageblatt wurde dem deutschen Vor­behalt gegen Art. 16 von allen andern widersprochen, zum Teil sehr entschieden. Es sei erwogen worden, die Fragen des Art. 16 und der französischen Forderung betr. Bürgschaft Frankreichs für die Ostverträge in einerVerstand!- cunassormel" im Rahmen des Völkerbunds als oberste

haben. Minister Stresemann wurde von einer Magenver­stimmung befallen, wie sie in fremden Landen einem passieren kann. Gleich waren die Pariser Berichterstatter bei der Hand mit der Behauptung, Stresemann sei vergiftet worden; über­haupt fürchten die deutschen Vertreter für ihr Leben und sie können nur unter dem Schutz von Geheimpolizisten ihre Zimmer verlassen. Dieser blamable, gehässige Unsinn wird von der Presse der ganzen Welt ausgenommen. Mag die Lüge noch so dumm sein, etwas bleibt ia immer hänaen. Und da passiert etwas. Die Italiener sind nur mit halbem Herzen bei der Konferenz, Mussolini ist überhaupt nicht er­schienen. Auf einmal erscheint in einigen italienischen Bläii-rn der so streng geheim gehaltene, in London arlsgearkeft"te Entwurf des Sicherheitsvertrags; vorab in dem von Musso­lini gegründeten und jetzt von seinem Bruder geleiteten Popolo d'Jtalia". Dieser Vertrauensbvuch brachte natür­lich allgemeine Verstimmung auf der Konferenz hervor, und das war wohl sein ^

Die gute La»me des --^omag war verschwunden, als man am Dienstag, nachmittags 4 Uhr, zur zweiten Sitzung schritt. Nun wurden schon heiklere Fragen behandelt und da soll es teilweist rechtschwierig" zugegangen sein. Minister Strese­mann soll, wie die Pariser Regierungsblätter unterrichtet wurden, ganz gewaltigherausgelangt" und den Herren Verbündeten ins Gesicht gesagt haben, daß sie mit den Schiedsverträgen ein hinterlistiges Doppelspiel treiben ein halbamtlicher Berliner Bericht beeilte sich hinterher, den Pariser Bericht, der doch von Briand stammen mußte, harm­loser zu korrigieren. Briand merkte aber wohl, daß er mit der seitherigen französischen Methode die Deutschen nicht klein kriegen könne. Er machte gute Miene zum bösen Spiel und bat den Reichskanzler auf den andern Tag zu einer Unter­redung unter viec Augen in einem kleinen Nest in der Nähe von Locarno. Was dort gesprochen wurde, ist auch noch Geheimnis, aber flugs ließ Briand in der Pariser Presse verbreiten, welch einen scharmanten Mann er in Dr. Äither unter vier Augen kennen gelernt habe. Der werfe nicht mit dem Tintenfaß nach einem, wie sein Ahne auf der Wart­burg nach dem Teufel, sondern er sei ein Mann der Wirk­lichkeit und Versöhnung usw. und keinpolitischer Streber" nämlich wie Dr. Stresemann. fügte der Erzspion Sauer- w ein imMatin" hinzu. Dr. Luther ist nun aber nicht der Mann, der lick durch Schmeicheleien berücken ließe und der den Zweck der scheinbaren plötzlichen Erleuchtung Briands nicht durch*'' aute. Was Briand durch das Hervor­kehren des herrischen Siegorstandspunkts nicht qelang, wird ihm auch unter der Maske des freundlichen Biedermanns nicht gelinge«. Aber der Wmang ist ein Beweis, daß die Verhandlungen in Looarno bereits <mt einem Punkt an- gelangt sind, wo der Genfer alle M''"en springen läßt, um die letzte Bresche in den deutschen Widerstand zu schlagen. Jetzt heißt es auf deutscher Seite fest bleiben und de« Fran­zosen zeigen, daß sie sicht wie bisher nur »nigegengWUWnon, sondern auch zu geben haben.

Neuestes vom Tage

Skudienftifkung des Deutschen Volks.

Müschen, 9. Okt. Jn der Tagung des Arbeitsausschusses der Studienstrstung wurde mitgeteilt, daß in diesem Jahre 891 Gesuche «« Aiteilusg der Stiftung eingegang«« seien. 219 Bewerber konnten zunächst für eis Studienjahr berück­sichtigt werden. Die Studienhilst de» Deutsche« Rottes, die L.liana ILSi oo« dar WüchschastohWe der Deutschen Stu-

Jnstanz zu vereinigen. Ron deutscher iWW'dbe M»ge

als sehr ernst betrachtet.

Briand erklärte, der Bericht des Verl. Tageblatts, wonach er in seiner Unterredung mit Dr. Luther gewisse Ver­pflichtungen eingegangen sei, sei eine freie Erfiichung. Auch der Reichsklmzler erklärt den Bericht für falsch.

Das halbamtliche englische Büro Reuter meldet, der Ein­druck der Donnerstagsitzung sei vorzüglich gewest«. Ueber den Rhein-Sicherheitsvertrag habe man sich beinahe Aveinitzj. Trotzdem werde die Konferenz vielleicht noch zwei Woche« da« er«.

In seiner Sonderbesprechung mit Stresemas« soll Chamberlain bezüglich des Art. 16 eineAbmachung unter Ehrenmännern" (!) vorgeschlagen habe«: Deutschland solle nur ruhig dem Völkerbund vertreten, es dürfe aus den Beistand Englands rechnen, wenn späterdie Sprache a«f den Art. 16 und seine etwaige Abänderung komme. Dr. Stresemann siel jedoch auf die LocAmg nicht her­ein; der Vorschlag sei für die Rerchsrechemm-g, vor aS«m über für das deutsche Volk unannehmbar.

Am Freitag vormittags 11 Uhr kam Dr. Stres ema « » zu B r i a n d ins Palasthotel und hatte mit ihm eine 114PÜ«- dige Unterredung. Staatssekretär von Schub.« rt empsivU den Besuch Vanderveldes im Esplanadehotel. Gest«« und heute hatten die Juristen angestrengt zu arbeiten.

WTB. meldet, die Konferenz mache gerade ei« umhkigos S idium durch. Hoffnung und Zweifel wechseln rasch. T» allasmeinen könne man sagen, daß die Hoffnung «ehr a » k seiten der Verbündeten sei als bei den Deut­sche«, was sich aber niellücht weniger aus den praknsche« Ergebnissen al« aus der fortschreitenden persönkchen FVH- lunanahme erkläre.

Dos PwckstrJournal" berichtet, in Locarno sei man wie­der so zuverstchftich geworden, daß man beinahe sicher auf das Zustandekommen rechne, wenn nicht ein mivorhergesthe- »er Umschwun" eintrete.

dentensthast ins Leben gerufen würbe, hat den 1Fw«k, bcso »> ders tüchtigen und begabten, bedürftigen Abiturienten d«» akademische Studium zu ermögUck)en. Die gegenwärtige Tagung dient dem Austausch der seither gemachten Erfah­rungen und der Beratung über die zukünftige Gestatt«v der Stiftung.

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Bokdwm über englische Fragen

London, 9. Okt. Gegenüber den verschiedenen A»grffst» au die konservative Regierung durch die liberale Är- bcckcrpartei erklärte Erstminister Baldwin in einer vo» über 3000 Personen besuchten Versammlung i« Brighton, es sei besser, wenn eine Regierung arbeite, als wenn sie nur rede. Das neue Pensionsgesetz Hab? nur:' Sorgen aus de«' Häuser» der Armen vertrieben als alle Versprechungen m»d Plane der andern Parteien. Jn Locarno arbeite die Regie­rung für den Frieden Europas. Die Provinz Mossul sei von englischen Truppen von der türkischen Herrschaftbe­freit" worden, und der Friedensvertrag habe dasselbe ge­setzmäßige Recht über Mossul wie über jeden andern Teil des Landes. Der Schiedsspruch des Völkerbundes sei gedul­dig abzuwarten; die Regierung hoffe, daß die Türkei ebenso wie Großbritannien ihre Verpflichtungen erfüllen werde- Baldwin kündigte Umänderungen des Oberhauses (Wieder­herstellung früherer Rechte, die dem Oberhaus unter Lloud George entzogen worden waren. D. S.) und für die Land­wirtschaft an. Der Staatshaushalt werde eine Verminde­rung erfahren. Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sei es erforderlich, daß Engländer nur britische Waren kamen. Kommunismus sei ein Erzeugnis der Unwissenheit und des Elends; aber in England werden die Kommunisten den glei­chen Mißerfolg haben wie in den Vereinigten Staaten und in Deutschland. Die Regierung werde mit äußerster Strer ge gegen die Aufreizung von Heer und Flotte Vorgehen. Man habe schon gehört, zur Bekämpfung des Kommunismus sei ein englischer Mussolini notwendig. Er (Baldwin) sei aber überzeugt, daß das englische Volk niemals einen Diktator sich gefallen lassen würde.

Der Krieg in Marokko

Paris, 9. Okt. Laut Havas sind in Madrid amtliche Mel­dungen einaelaufen, wonach die spanische Reiterei sich nach einem glücklichen Vorstoß mit der französischen Reiterei bei Suk Sebt de Ain Amar im Gebiet dsr Metaksa vereinigt habe.

Bei Ain Kemata, 10 Kilometer südlich von Melilla, soll Abd el Krim 14 000 Mann zusammengezogen haben.

Der 6. Oktober soll nach demMatin" wegen der Er­oberung von Ajdir zum spanischen Nationalfeiertag erklärt werden.

Ein amerikanischer Bischof als Seher erklärt

N-«, Orleans, 9. Okt. Die Versammlung der Bischöfe der protestantischen Episkopalkirche der Vereinigten Staaten be­stätigte heute die Entscheidung des Kirchengerichtshofs, der den Bischof William Brown Mitte vorigen Jahrs der Ketzerei für überführt erklärt hatte. Dr. Brown hatte ein Buch ver­öffentlicht, in dem er ausführte, die Heilige Schrift dürfte nickst derartig ausgelegt werden, daß sie zu den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung in Widerspruch trete.

Bestellt devGesellschafter!"