Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Freitag. S. Oktober 1S2S

Oktober 1925

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rpflegeschule die erste ebildeten Schwestern Prüfung mit gutem m Lehrherrn, Herrn tarl Ludwig Lechler, haben, Ehre gemacht.

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Medier Ulrich an, der für die Verwaltung des Kurhauses Teuchel- Mld die Konferenz mit einer Ansprache begrüßte. Stadtschult- M Dr. Blaicher gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß als Tagungsort der ersten Zentralkonferenz der Methodisten­kirche Freudenstadt gewählt wurde. Im Namen der Konferenz sprach dann Bischof Nuelsen allen an den Vobereitungen für die Konferenz Beteiligten, insbesondere der Stadtverwaltung, pan Dank aus. Mit Gebet von Prediger Wobith-Stuttgart and Gesang des Liedes: „Die Sach'ist dein, Herr Jesu Christ" schloß die erhebende Begrüßungsfeier. — Gestern vormittag vereinigten sich die Mitglieder der Zentralkvnferenz zu einer gemeinsamen Abendmahlsfeier. Darnach verlas der Herr Bischof eine Ausführliche Botschaft über Zweck und Aufgaben der Zusammenkunft. Die 70 Delegierten sind von den Jahres­konferenzen von Norddeutschland, Süddeutschland Schweiz, Lesterreich, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien und Rußland kirchengesetzlich erwählt.

Alpirsbach, 8. Okt. Hindenburgfeier. Eine hochgemut klimmende abendliche Hindenburgfeier wurde hier vom Württ.- Kad. (Sebirgsjügerverem veranstaltet. Sie erfreute sich eines zahlreichen Anschlusses aus der vaterländisch gesinnten Bevölke­rung. Plan vereinigte sich in Reutin und gedachte der Gefallenen am dortigen Kriegerdenkmal unter Niederlegung eines Kranzes m,d Absingung des Liedes vom guten Kameraden. Auf dem Wege nach Alpirsbach machte der Fackelzug an einer bekannten großen Tanne halt, die nach einer Ansprache von Förster Kloz- blicher den Namen „Hindenburgtanne" erhielt. Hier war es auch, nw Baurat Rempis .der Feier durch eine Ansprache er­höhte Stimmung verlieh. Zur Ueberraschung erblickte man bei Absingung des Liedes „Preisend mit viel schönen Reden" tief im Walde das lebende Bild: Graf Eberhard im Schoße des Hirten. Mit Glockengeläute erfolgte der Einmarsch in Alpirs­bach zum Kriegerdenkmal in der Vorhalle der Klosterkirche. Auch hier wieder Gedenken der Gefallenen. Als allgemein das Niederländische Dankgebet gesungen wurde, setzte die Orgel mit brausenden Akkorden ein. Ein würdiger, ergreifender Abschluß der Feier. _ Schi». M.

Aus aller Welt

KLichsrvehrLstikmal. Für die bei Veltheim in der Weser ertrunkenen 80 Reichswehrsoldaten wird, wie bereits berich­tet, ein Denkmal errichtet. Der wackere Fährmann, der sich bei dem Unglück so hervorragend an den Rettungsarbeiten beteiligte, hat auf seinem Grundstück einen Platz für das Denkmal zur Verfügung gestellt.

Heinedenkmal in Wona. Das seit längerer Zeit in Ham­burg am Backhof unter Holzverkleidung stehende 'Denkmal Heines ist van dem Besitzer, Herrn Bach, der Stadt Altona zum Geschenk für den Drmnerschen Park angeboten worden, wenn Altona die Ueberführungskostsn von 5060 Mark über­nimmt. (Altona ist bekanntlich an Hamburg angebaut).

Das Deutschs Thraker in EZsr ist auf Verfügung der tschechischen Regierung geschlossen worden. Wie es heißt, soll durch diese Eewaltmaßregel die Gestattung tschechischer Vorstellungen, die von der Stadtgemeinde abgelehnt worden sind, erzwungen werden.

Entlassung des Siaatsbrmkdirektors Meißner. Die sozial­demokratische Presse meldet die plötzliche Entlassung des Direktors der Thüringischen Staatsbank, Meißner. Ücber die Gründe dieses Aufsehen erregenden Vorgangs war Siche­res noch nicht festzustellEN.

Von der Barrnatuntersuchung. Der Untersuchungsaus­schuß des preußischen Landtügs zum Barmatskandal schloß seine Beweisaufnahme, nachdem eine Abordnung in der Wohnung Julius Barmats ihn selber kurz vernommen batte, da er sich, gestützt auf das ärztliche Gutachten, wei­gerte, vor dem Ausschuß zu erscheinen. Bisher wurden 47 Ätzungen des Ausschusses abgeholten und die stenographi­schen Berichte füllen bereits 2760 DruckspaUen aus.

Letzte Nachrichten

Die Kredite für den Stumm-Konzern.

Berlin» 9. Okt. Wie der deutsche Handelsdienst er­fährt, sind die Verhandlungen für den Kredit für den Stumm-Konzern nunmehr abgeschlossen, nachdem sämtliche Banken und Bankiers ihre Zustimmung zur Prolongation ihrer Forderungen gegeben haben.

Gewitter über Loearno.

Locarno, 9. Okt. Gestern abend ging über Locarno ein schweres Gewitter nieder. Blitz und Donner folgten in ununterbrochener Reihenfolge. Der Blitz schlug in das Hotel Esplanade ein, zerstörte jedoch nur die elektrischen Lichtanlagen des Hauses, sodaß bie deutschen Delegations­mitglieder das Abendessen bei Kerzenlicht einnehmen muß­ten. Auch die Lichtanlagen der Stadt sind beschädigt, so­daß die ganze Stadt in Dunkel gehüllt ist und die Tele- phonleilungen teilweise unterbrochen sind.

Um Zulassung der Polen und Tschechen.

Loearno» 9. Okt. Der Sonderberichterstatter der T. U. erfährt: Wie von französischer Seite versichert wird, be­steht die Absicht, die Tschechen und Polen nicht zu der Sitzung der Staatsmänner zuzulassen. Das Ende der Kon­ferenz wird bereits am Mittwoch oder Donnerstag erwar­tet. In maßgebenden deutschen Kreisen wird dieser Opti­mismus jedoch nicht geteilt. Ueber die Zulassung der Po­len und Tschechen steht man nach wie vor auf dem Stand­punkt, daß ein einstimmiger Beschluß der Mitglieder nötig sei.

Venesch meldet sich.

Berlin, 9. Okt. Der Sonderberichterstatter des „Lokal­anzeigers" meldet aus Locarno: Heute wird der tschechische Außenminister Dr. Bensch seinen Entwurf zu dem tschechischen Schiedsvertrag zur Beratung vorlegen. Dr. Benesch sieht darin Bestimmungen vor, die für Deutschland unannehmbar sind. Dagegen enthält der Entwurf Dr. Benesch's als Voraussetzung das obligatorische Schiedsgericht aller Fragen. Er tritt damit auf den Boden der französischen Auffassung, die von den Deutschen grundsätzlich nicht anerkannt worden ist.

UM A sSeialoja bet Driand.

Loearno, 9. Okt. Briand empfing den Chef der italienischen Delegation Scialoja. Bei dieser Gelegenheit soll die Frage der Unterzeichnung des Paktes durch Italien besprochen worden sein. Scialoja war im Besitz neuer In­struktionen Mussolinis.

Gedungene Mörder des Professors Rosen.

Berlin, 9. Okt. Wie der „Lokalanzeiger" aus Breslau erfährt, hat das Ermittlungsverfahren in der Sache des Professors Rosen folgendes Ergebnis gebracht: Die ver­haftete Wirtschafterin Neumann hat in Gegenwart ihrer Tochter, der Frau Städte, 2 Männer zur Ermordung des des Professors und des Schuhmachers Stock gedungen. Den beiden wurden 200 Mark im voraus' bezahlt mit dem Versprechen, sie sollten nach der Erledigung des Auftrages weitere 1000 Mark erhalten.

Bor einem Angriff Add el Keims.

Paris, 9. Okt. Nach einer Havasmeldung aus Fez, zieht Abd el Krim in der Gegend von Kemara 15000 reguläre Rifsoldaten zusammen, um es offenbar auf eine Entscheidung ankommen zu lassen und am rechten Flügel nördlich von Bibana anzugreifen.

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Nach Mitteilungen maßgebender Persönlichkeiten will Amerika für die zerstörte „Shenandoah" einen neuen, größeren Lustkreuzer erbauen.

Aus dem Saargebiet werden neue freche Uebergriffe französischer Soldaten gemeldet.

Handel und Volkswirtschaft

Handelsvertragsverhandlungen. Die Agenzia Stefan« meldet, der Abschluß eines deutsch-italienischen Handelsabkommens könne vor Ende Oktober erwartet werden.

Eine amtliche holländisch« Abordnung ist in Berlin sin- getroffen, um die zurzeit über gewisse gegenseitige Fragen des Handelsvertrags schwebenden VerhoiMungen fortzufetzen.

Die Finanzlage bei den Daimlerwerken bildet, wie von be­teiligter Seite versichert wird, keinen Anlaß zur Beunruhigung. Es sei allerdinas richtig, daß ein ziemlich starker Umlauf von

Wechseln vorliegt, der auf eine unzweckmäßige Wechselbegebung der Direktion zurückzuführen sei, aus der nun die kaufmännisch in erster Linie verantwortlichen Herren Gen.-Dir. Berge und Dr. Sekler au-scheiden würden. Die Beseitigung dieses Miß- stands erfordere einig- Zeit im Rahmen der Fälligkeiten. Es be­stätige sich auch, daß die Umstellung auf Serienfabrikation er­hebliche Mittel gebunden habe und eine beträchtliche Bankschuld entstehen ließ, der aber größere Bestände an verkaufsfertigen Waren gegenübsrstehen. Mit der am 1. Oktober vorgenommenen Preisermäßigung und auf Grund bereits getätigter Abschlüsse hoffe man. eine Schuldenabtragung alsbald in die Wege leiten zu können. Ueber die Vollverschmelzung Daimler-Benz soll Mitte des Monats eine Aufsichtsratssitzung verhandeln. Dabei seien aber nur diese beiden Unternehmungen in Frage gezogen. Auch der Benz-Großaktionär Schapiro habe keine weitergehenden Ver­schmelzungen angeregt.

Die Verwaltung der Benz u. Co. Automobil- und Motoren- fabrik AG. in Mannheim erklärt gegenüber verschiedenen Ge­rüchten, von Zahlungsschwierigkeiten der Firma Benz u. Co. könne keine Rede sein; sie habe bisher ihre Zahlungsverpflich­tungen erfüllt und der Stand sei ein befriedigender.

Schiffahrkslinie Wladiwostok—Hamburg. Die Ostasten-Geselk- schaft in Wladiwostok wird einen regelmäßigen Schiffsverkehr Wladiwostok—Hamburg einrichten.

Das Meltvermöqen wurde 1922 auf ungefähr 3 Billionen 13000 Milliarden) Goldmark geschätzt. Davon kam die Hälfte auf bis Bereinigten Staaten, auf Deutschland noch nicht einmal fünf Bro-snt, nämlich ISO Milliarden (gegen 12 Prozent vor dem Krieg).

Markte

Weiterer Preisrückgang am Stuttgarter Schlachtviehmarkt. Dem heui'gen Markt im Stuttgarter Vieh- und Schlachthof waren zo- getrieben: 37 Ochsen, 15 Bullen. 100 Iungbullen, 9« Iungrinder. SS Kühe, SOI Kälber, 866 Schweine, 38 Schafe und 3 Ziegen. Davon blieben unverkauft: 2 Ochsen, 7 Bullen, 10 Jungbullen. 11 Iungrmder und 66 Schweine. Verlauf des Marktes' langsam: lieberstand bei Großvieh. Preis« für 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennig:

bien: ausgemästete Tiere 1 oollfleischige Tiere )

ilcischige Tiere gering genährte Tiere ullen: ausgemästete Tiere ) oollfleischige Tiere )

fleischige Tiere gering genährte Tiere lngrinder: ausgem. Rinder 1 oollfleischige Rinder fleischige Rinder gering genährte Rinder ths: ausgemästete stütze ) oollfleischige Kühe fleischige

gering genährte stütz«

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Saugkälber geringe Kälber

Schate: Mastläminer ». illng.

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Schweinepreise. Backnang: Milchschweine 30—38, Läufer 72—75. — Bühlertann: Läufer 70—90. Milchschwein« 24 bis 35. — Gam wert in gen: Milchschweine 30—SO. — K ! ß- legg: Ferkel 38—44. — Reutlingen: Milchschwein« 35—SO, Läufer 65—75. — Tuttlingen: Läufer 65. Milchscbweine 20 bis 38. — Wald fee: Milchschweine 40—45 das Stück.

Mnnendener Aruchlmarkt, 7. Okt. Zufuhr 102 Ztr. Weizen, 98 Zentner Haber, 69 Zentner Saatdinkel, 10 Zentner Roggen und 1 Zentner Gerste. Preis für Weizen 12—13 Mark, für Haber 9.50—10 Mark, für Saatdinket 11 Mark, für Roggen 12 Mark und Ar Gerste 10—11 Mark je Zentner.

Ebingen, 7. Okt. Fruchtmarkt. Weizen 12, Dinkel 11 bis 12, Gerste 10, Haber 10—12.20 Mark der Zentner.

Nürnberger Hopsen, 8. Okt. Zufuhr: 150 Ballen: Umsatz: 38 Ballen: Preis: Hallertauer: 500—550 Goldmark. Markthopfen: 403—545.

Ulm, 8. Okt. Vierte Süddeutsche Wollver steige­rn ng. Bei der letzten diesjährigen Versteigerung kommen 4000 Zentner Rückenrväsche und 2000 Zentner Schweißwolle bei gpt«r Auswahl zum Ausgebot. Besichtigung ab 19. Oktober.

Das TNottor

Der Hochdruck hat seinen Schwerpunkt von England west­wärts n ch Mitteleuropa vsrlegl. so daß für Samstag und Sonn- :ag Fo.u'auer des aufheiternden, trockenen Herbstwetters zu er­warten ist.

Schönheit ist das Barometer der Liebe. Trotzdem sehen wir oft, daß auch Menschen, die nicht ausgesprochen schön sind, starke Wirkung ausüben. Ein Odem von Reinlich­keit geht voll ihnen aus, der Sympathie erringt. Das hängt nicht selten damit zusammen, daß ihr Körper gepflegt ist — und zwar mit unaufdringlichen Mitteln, wie etwa mit Steckenpferd­seife, die jede Haut zart erhält und ihr Geschmeidigkeit und Jugendfrische gibt. Man achte nur darauf, die echte Stecken­pferdseife von Bergmann L Co., Radebeul, zu erhalten.

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