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A!r. 193 Gegründet 1826.

Montag de» 24. August 1928 Fernsprecher Nr 29 99. Jahrgang

Tagesspiegel

Demnächst wird der Reichskanzler mii den beteiligten Reichsministern eine Besprechung über Matznahmen zur Herbeiführung einer Preissenkung haben. Eigentlich ist es eine Frage der GerdenkwerLung.

Das »Echo de Paris" weiß zu berichten, datz Reichs­kanzler Dr. Luther und die Mehrheit des Reichskabinetts nicht dafür seien, datz Dr. Skresemanu die Sicherheils- und Vötkerbnndsfrage allein mit Driaad und Lhamberlain be­spreche, sondern datz eine »Motze Konferenz" berufen werde, an der auch der Reichskanzler und ein weiterer Reichsnmuster amtlich teilnehmen.

Dem Rewyork Herold zufolge soll zwischen den Franzosen und den Drusen ein Waffenstillstand abgeschlossen worden sein. Die Drusen verlangten Selbstverwaltung ihres Landes.

Die Grubenbesitzer in Pennsylvanien haben die Verhand­lungen mit den Arbeitern wieder ausgenommen. Line Preis­steigerung für kohlen wäre bei einem Streik unvermeidlich.

Zn Australien ist die Bemannung von 50 Schiffen in den Ausstand getreten, weil der Lohn um 1 Psd. St. monak- kich herabgesetzt wurde.

Argentinien als Anwanderungsland

Während des Jahrs 1924 istckdie Einwanderung nach Ar­gentinien im Vergleich zu dev oes Jahrs 1923 nennens­wert zurückgegangen. Nach den amtlichen Zahlen trafen im Jahr 1924 insgesamt 228 768 Ausländer in Argentinien ein gegen 281 575 im vorangeganaenen Jahr. Auf der andern beite verliehen 114 033 Ausländer im Jahr 1924 das Land, während ihre Zahl sich 1923 au, 118 757 gestellt hatte. Der BevRkerungszuwachs durch di . ausländische Einwanderung betrug also 114 735 im Jahr IW4 und 162 818 im Vorjahr. Der argentinische Generaldirek or für Einwanderung, Dr. Juan P. Ramos, hat dieses 8^ flauen der Einwanderungs­bewegung in seinem Jahresbericht an die Volksvertretung mit mehreren Gründen erklärt. Die Mehrzahl der Ein­wanderer bestehe aus Italienern (73119) und Spaniern (45 6S1). §üt-d'. dieser Nationen ist vor

allem der UmstEd wichtig, daß Frankreich während der letzten Jahre grüße Zahlen ausländischer Arbeiter an sich gezogen hat. Im Jahr 1924 wandten sich nach den Angaben des Berichts allein mehr als 270 000 Italiener nach Frank­reich, was gegen-das Jahr 1923 eine Zunahme dieser Ein­wanderung um 54 000 bedeutet. Ferner führt der General­direktor des argentinischen Einwanderungsamts an, daß die allgemeine Wirtschaftslage Europas sich 1924 wesentlich ge­bessert hat und damit für viele der Anreiz zur Auswande­rung entfallen ist. Außerdem ist die Einwanderung nach den Vereinigten Staaten im Jahr 1924 stark gestiegen, was viele Wanderlustige von Argentinien abgelenkt hat. Und schließlich erwähnt der genannte Bericht, daß es in Argen­tinien noch immer an einer Gesetzgebung fehlt, welche die Einwanderung von Kleinbauern und Eigentümern des von ihnen bewirtschafteten Bodens begünstigt.

Die Einwanderung des Jahrs 1924 wird nun von der maßgehenden argentinischen Stelle trotz des zahlenmäßigen Rückgangs für befriedigend erklärt, weil gegen das Vorjahr eine Besserung in der Güte der Einwanderer festzustellen ist. Die Zahlen, welche zum Beweis hierfür an­gegeben werden, verdienen aus mehreren Gründen beson­deres Interesse. Nach den Mitteilungen der argentinischen Staatsbank, der Vanco de la Nacion, die zum Schutz der Einwanderer im Cinwandererhotel eine Geldwechselstelle eingerichtet hat. wurden im Jahr 1924 von den Einwan­derern fremde Münzen für den Gesamtbetrag von 2 697 469 argentinischen Papierveios umgetauscht gegen 1 760 192 Pe­sos im Jahr 1923. Dabei haben 1924 nur 61 313 Einwan­derer an der genannten Stelle Geld umgewechselt, während die übrigen 98 626 Einwanderer davon keinen Gebrauch machten. Nun müssen aber diese Benutzer der Staatsbank als die ärmsten unter den Einwanderern gelten, so daß der Gesamtbetrag, den die Einwanderer nach Argentinien brach­ten, wesentlich höher sein dürfte. Er wird in dem Bericht des Generaldirektors aus mehr als zehn Millionen argen­tinische Vapierpesos geschätzt. Als weiterer Beweis für die bessere Qualität der Einwanderung des Jahrs 1924 wird Wdann angeführt, daß nur 61 313 gegen 82 825 im Voriabr die vom aroentinischen Staat auf Zeit gestellte freie Woh­nung und Beköstigung im Einwandererhotel in Anspruch nahmen. Besonders wichtig ist der weiter mitgeteilte Um­stand, daß die Zahl der Einwanderer, welche von bereits früher in Argentinien eingewanderten Familienanaehöriaen in das Land gerufen wurden, im Jahr 1924 auf 24 331 gegen 15150 im Vorjahr gestiegen ist. Das beweist vor ollem, daß diese früheren Einwanderer eine gesicherte Stel­lung erreicht und sich dauernd im Lande niedergelassen haben. Damit hat aber in Argentinien, genau so wie das 'Hon seit längerer Zeit in den nordamerffan-lffen Verewig- ten Staaten der Fall ist, eine regelmäßig fließende Fa­milie n wa n d e r u n g eingesetzt Die so einwandernden Personen sind durch nahe Verwandte oder Freunde über oie wirkliche Lage in dem Einwanderungsland genauer unterrichtet worden, als das von den Ausknnftsstellen. Be­hörden oder auch kaufmännischen Unternehmungen geschehen rann. Die bereits im Einwanderungsland ansässigen Aus- erteilenden Verwandten sind namentlich mit den be- londeren Verhältnissen, Fähigkeiten und Ansprüchen des

uswanderungslustigen aus eigener Erfahrung bekannt, und l e werden außerdem in den meisten Fällen dem neu Zu- gezogensn Rat und Unterstützung leihen. ^

Aufruf zurZeppelin-Lckener Spende"

des deutschen Volkes!

Deutsche!

Schon einmal hat ganz Deutschland von der Memel bis zum Bodensee in einmütiger Begeisterung das Werk Zep­pelins, das ein Wahrzeichen des Willens, der Sehnsucht und der Größe des Menscyengeisies ist. getragen und als Ration sortgesüht: nach Echierdlngen.

Wieder ergeht der Lus» dieses Werk, das Gemeingut des deutschen Solls nicht uWer^cheu zu lasten und die SchSp,uag Ze; Mms der rmsterstchastüchen Forschung dauernd zu er- ha.cen.

Wir alle wissen, wie es vor einem Iahr war, als Z. R. 5 über Deu.sch.aud flog und wie dann eine Welt von Span­nung und Dewnudernug die Fahrt nach Ämerua -- lebte. Aus dem armen, oedr«ug»en und gescsteireu Demsa-- tand stieg eine der größten Kunurialeu frei und Leuch.ens ernpsc. Der Zeppelin und sein Führer, Dr. La euer, hatten erue grotze. stolze Kuiiurausgave erfüllt. Zmn ersten Mal nach trüben und bitteren Zähren erwarb sich der deut­sche Name wieder Geltung und Ruhm.

Die Tat hatte der Luftschiffbau Zeppelin, Dr. Eckener und die tapfere Besatzung vollbracht. An uns ist es, zu danke«. Me Werst in Friedrichshafe» will ein neues Luftschiff bauen, das aewaliiae wiffenfchaftlicke Auf­

gaben losen soll: Lntdcästing des Rordpo'». Er­forschung de s Arktis. Das Schiff soll aber auch den Widerstrebenden den Beweis dringen, den wir aue d-.m Flug des Z. R. 3 schon enipsundeu und gewußt haben, da»j diese deutsche Erfindung das großartigste Ver­kehrsmittel unserer Zeit ist. Länder werden näher gerückt, Meere sind überbrückt, Zutunslsiraume der Weich­heit werde« Wahrheit.

Live «Zeppetin-Lckenerspende des deutschen Bollee" mutz die erforderlichen Mittel schassen! Es handelt sich u.n eine Angelegenheit Deutschlands ohne Unterschied de. Par­tei oder der sozialen Stellung; es geht den geistigen Arbeiter ebenso au, wie den Ai.au« an Amboß und ststug. Wir wissen, datz Deutschland gegenwärtig schwere Zeilen durch- lebt. Aber das Berkrauen auf den Idealismus des deutsche! Botts gibt uns die Zuversicht, datz kein Volksgenosse abft: s stehen wird, wenn der Ruf an ihn ergeht. Wir hübe.: u: Willen und das Recht, als Kulturnation zu leben, ä e Bolksspcnde soll diesen Willen und das Bewußtsein unsere, geistigen Freiheit neu beleben.

Es geht um das Erbe von Zeppelin, um eine leuchtende Zoec:

Der Gesellschafter" nimmt Spenden in seiner Geschäftsstelle, sowie ans seinem Postscheckkonto Stuttgart Nr. 5113 entgegen und quittiert darüber öffentlich.

Auch im Jahr 1924 war die deutsche Einwanderung in Argentinien noch verhältnismäßig groß, wenn sie auch hinter der des Vorjahrs zurückblieb. Sie kommt mit 10 238 unmittelbar hinter der italienischen und spanischen. Ins­gesamt hat die Zahl der in Argentinien eingewanderten und verbliebenen Deutschen 26 453 während der Jabre 1915 bis 1923 betragen, wobei zu erwähnen ist, daß diese Wan­derung in überwiegender Mehrheit erst im Jahr 1920 be­gonnen haben kann. In den Jahren 1905 bis 1915 nM- derten nur 4969 Deutsche in Argentinien ein. Wäbrend im Iahr 1914 die Zahl der in Argentinien ansässigen Deutschen 26 995 betrug, ist sie in den letzten fünf Jahren auf das Doppelte gestiegen. Die Angaben des Generaldirektors des argentinischen Einwanderungsamt über Besserung in der Qualität der Einwanderung während des Jahrs 1924 treffen offenbar auch für den in ihr enthaltenen deutschen Be­standteil zu. Einerseits liegt das daran, daß mit der Sta­bilisierung der deutschen Währung auch die Einwanderer über größere Mittel verfügen konnten. Anderseits ist aber während des Jahrs 1924 die Einwanderung ungeeigneter deutscher Elemente zurückgegangen. Gerade diese Wande- rungsbewegung war und ist aber um so beklagenswerter, als es sich bei ihr sehr oft um gebildete Deutsche handelte, welche trotz ihres hohen persönlichen Werts in die durchaus anders gearteten argentinischen Verhältnisse nicht eingeolie- dert werden konnten und deshalb entweder die Rückwande­rung antreten oder in eine sehr wenig befriedigende Lage kommen mußten. Auch für die deutsche Einwanderung in Argentinien muß die Wendung zur sogenannten Familien­wanderung, deren Wichtigkeit in dem Bericht hcrvorgehoben wird, als durchaus erfreulick bezeichnet werden.

Die deutsche Kohleneinfuhr nach Argentinien lst während der letzten Monate ständig gestiegen und droht die englische Einfuhr aus dem Feld zu schlagen. Im Juni betrug die Kohleneinfuhr 250 000 .Tonnen, wovon 31000 Tonnen billiger waren als die entsprechenden englischen Sorten.

DerVertrag gegenseitiger Sicherung«

England macht Stimmung Dreierlei Zugeständnisse

London, 23. August. WTB. wir-von maßgebender «englischer) Seite" beauftragt, zu der um eine Woche ver­zögerter Uebergabe der Antwortnote Briands in Berlin in Deutschland zu verbreiten: In britischen Kreisen hoffe man, von deutscher Seite werde anerkannt, daß die französische Note sowohl in ihremGeist" als in ihrer Tragweite einen beträchtlichen Fortschritt darstelle. Die Note bezwecke, den schriftlichen Erörterungen über denVertrag gegenseitiger Sicherung", wie fortan der amtliche britische Ausdruck für den Sicherheitsvertrag lauten soll, ein Ende zu machen und ein baldiges Zusammenkommen der beteiligten Mächte zu einer mündlichen Erörterung zu ermöglichen. Der Schwer­punkt der Note bilde daher ein Eingehen auf die deutscher­seits angebotene Bereitwilligkeit, die Verwirklichung des Vertrags zu fördern. Bezüglich der deutschen Vorbehalte könne Deutschland nicht erwarten, daß die Verbündeten sich auf einen Handel in bezug auf den Vertrag einlassen werden. Der freiwillige Beikritk Deutschlands zum Völkerbund fei die Vorauskekuno des Sicherheiksverkrags; die Bedingungen

für den Beitritt festzusetzen, sei aber nicht Sachs der - kündeten, sondern des Völkerbunds. (Die Vorbehalte u-cr- den also abgelehnti) Die bald zu erwartende Besprest .cg werde für Deutschland nicht bindend sein, sondern st" haue vor allem den Zweck, Deutschland die Möglichkeit zu ael :, die Ansicht der Verbündeten kennen zu lernen. (Die V D - der Verbündeten scheint demnach unabänderlich festzust-l n > England glaube, daß das Zustandekommen des Sich ' i -

vertraos einengroßen Fortschritt" bedeute.'.o

Deutschland auf eine Veränderung seiner Westgren c - - - gültig Verzicht leiste, gebe Großbritannien seine Bestich-- stellung auf und binde sich an die Geschicke Europas, ch -onk- reich dagegen gebe »einige seiner Ansprüche" auf r 7kir- liches Vorgehen gegen Deutschland preis (!i). All? d:ci Länder machen also Zugeständnisse im Interesse ei: cs künftigen Friedens in Europa (!). In britischen L. >i>n hoffe man daher ernsthaft, daß die deutsche öffentliche Dü­nung, unter Würdigung der Bemühungen der Verbündet!: . ihr Teil zum Zustandekommen des Vertrags beitragen un- daß sie die französisch« Note in dem gleichenversöhnlichen Geist" aufnehmen würde, in dem st« von den Verbündeten entworfen worden sei.

Das «Echo de Paris" will wissen, Frankreich habe einoe- willigt, sein Sanktionsrechk auf einen deutschen Einbruch in Frankreich oder in das entmilitarisierke Aheingebiet zu be­schränken, andererseits werde England Deutschland befftehen, wenn ein unberechtigter französischer Einbruch erfolge.

Zeppelin-Gedenkfeier

Friedrkchshafen, 22. August. Den gestrigen Tag beschloß ein vom Luftschiffbau Zeppelin veranstalteter Festabend, dem auch Generalfeldmarschall Herzog Albrecht von Württemberg in Begleitung seines Hofmarschalls beiwohnte, Dr. Eckener hieß in launiger Ansprache die Gäste wiltt kommen. Das Mitglied derWürtt. Volksbühne", Brunos Fritz, trug ein Gedicht von Ostini vor, das das Schicksal der Zeppelinluftschiffahrt schilderte und in ein Heil für da<ll Vaterland ausklang, worauf das Deutschlandlied aesunge» wurde. Geh.-Rat. Her gesell teilte Erinnerungen au» seinem Zusammenwirken mit dem Grafen Zeppelin mit, dev nach einem Wort des Kaisers einer der edelsten Männer des; deutschen Volks gewesen sei. Zahlreiche, im Lauf des Tagsi eingegangene Begrüßungstelegramme leaten Zeugnis äv von dem großen Interesse, das der Zeppelingedanke übera« «m Deutschen Reich findet.

Der letzte Tag der Zeppelin-Erinnerungsfeier galt dem Besuch der Geburts st adtdesGrafe'n Zeppe­lin. Ein Sonderzug brachte am Samstag vormitiaa die Gäste, zu denen sämtliche Angestellte des Luftschiffbaus' Zeppelin gehörten, nach Konstanz, wo vor dem Deu'mal des Grafen ckm Hafen sich bereits ein zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Die Beethovensche Ouvertüre zuEg- mont" leitete die Morgenfeier ein. Oberbürgermeister Mörike-Konstanz sagte, die Konstanzer seien stolz, daß der Sohn ihrer Stadt dem ganzen deutschen Volk gehöre. Graf Zeppelin sei der gute Genius der Deutschen durch seine treue Pflichterfüllung, zähe Arbeit und sein mutiges Gott- und Selbstvertrau?». Er sei dem Volk Vorbild und Führer geworden. Das deutsch« Volk solle gleich ihm den Glauben an die deutsche Zukunft erbalten und das Andenken des