August 1825
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) Zeitschriften nimm «estellungen entgegen.
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Gegründet 1826 Donnerstag den 20. August 1925 Fernsprecher Nr 29 88. Jahrgang
Tagesspiegel
Die französische Antworlnoke ist dem französischen Botschafter in Berlin de Mager!« zugegangen, sie soll aber erst Ende der Woche der Reichsregierung übergeben werden.
wie das „Verl. Tageblatt" wissen will, beabsichtigt das Berliner Polizeipräsidium, nach dein Erfahrungen der letzten Krawalle in Berlin, die Demonstralronszüge in den Strassen erster und zweiter Ordnung grundsätzlich zu untersagen.
Nuntius Pacelli ist von München nach Berlin abgsrcist.
Duisburg und Ruhrork sollen am 24. August von den Belgiern geräumt sein.
Die „Times" meldet, der König und die Königin der Belgier werden vom 11. September bis 15. Oktober Indien besuchen.
lieber die Regelung der belgischen Kriegsschulden wurde in Washington ein Abkommen erzielt.
Die Verhandlungen Laillaux' mit dem englischen Schah- lauster Churchill in London über die Regelung der Kriegsschulden werden am Montag beginnen.
Me iialienischen Flottenmanöver haben im Thyrremschen Mer begonnen.
Das unbefriedigende Saaravkommen
Am letzten Tag vor seiner Vertagung hat sich der deutsche Reichstag noch mit dem Saarzollabkommen beschäftigt, das am 11. Juli zwischen der deutschen und stanzost- scheu Handelsvertrags-Abordnung in Paris abgeschlossen uwrden ist. Dieses Abkommen ist das einzige Ergebnis der m Monate dauernden Wirtschaftsverhandlungen zwischen Mkreich und Deutschland, aber es ist schlecht genug. Der 'rsailler Vertrag hatte bestimmt, daß das Saargebiet am 1V. Januar dieses Jahrs aus dem deutschen Zollgebiet gelöst und ein Teil der französischen Volkswirtschaft würde. Diese Abschnürung der Saarwirtschaft vom deutschen Mutterland beruhte auf der ganz irrigen Vorstellung, daß die saarländischen Industrien auf dem französischen Markt ihre Erzeugnisse unterbringen könnten. Alle Versuch« in dieser Hinsicht sind aber völlig fehlgefchlagen, da Frankreich gerade mit den Waren, die im Saarland erzeugt werden, übersättigt ist und selbst suchen muß, im Ausland Unterkommen dafür finden. So wäre z. B. die saarländische Eisenindustrie an sch in der Lage, den innerfranzösischen Markt völlig mit Eisen zu versorgen. Trotzdem bestand aber Frankreich auf der Angliöderung des Saarlands an fein Wirtschafts- und Zollgebiet, obwohl ihm selbst dadurch nur Nachteile erwuchst». Es w-ur'is damit eben ein ganz bestimmter Zweck vec- Mgt. Men wollte auf diesem Weg der lothringischen Eiseumdustrie, die ja bisher ihre Kontingente .zollfrei nach DeutWand einführen konnte, dieselben Vorteile verschaffen wie dem Saareifen- Diese Absicht hat sich nun auch durch eine Hintertüre wieder Eingang in dem Saarzollabkommen verschafft. An sich wird hierin dem Saareisen di« zollfreie Einfuhr nach Deutschland zugesichert, aber diese wird ab- bangig gemacht von einer privatwirtschaftlichen Einigung der Eisenerzeuger des Saargebiets und Loth- vlNgens. Hierin liegen aber die Klippen des Saarabkom- wens, denn die saarländischen Eisenindustriellen müssen den Lothringern für jede Tonne des nach Deutschland aus dem «aargebiet ausgeführten Eisens eine Abgabevon7bis ° M a r k zahlen. Diese aber wird wieder dafür verwendet- um den deutschen Zoll für die Ausfuhr des lothringischen Effens nach Deutschland zu decken. Mit anderen Worten, Saargebiet zahlt den Lothringern den , " E > n Eisen zoll und wird selbst aufs schwerste a""ch^illgt, La die lothringische Eisenindustrie durch ihre -s^dal den Eisenerzlagern und die Lieferung der billigen j^I^^En^chädigungskohlen schon an sich große Vor-
Saarzollabkommen verschließt aber "er deutschen Wirtschaft fast völlig ick»» Ländischen Markt, da die hohen französi- . udestzollsätze, die nunmehr für das Saargebiet gel- deutsch« Ausfuhr dorthin unmöglich machen. Eine au^iahme ist nur mit Maschinen und Maschinenteilen ge- ck Deutschland zollfrei ins Saarland liefern darf. Es daß der Auswärtige Ausschuß des Kriiie'^? '? schärfster Weise an dem Saarzollabkommen Äs ml. ^ seine Annahme zweifelhaft erschien. Erst -er "US dem Saarland selbst, die Vertreter
und ^ Arbeiteroerbände in Berlin erschienen
legte dandelspolitischen Ausschuß des Reichstags darben ^ uuer Bedenken nur das Saarzollabkommen
^^^sUrlanoern die reine Lebensmönlickikeii OrOor- ist ->>ns
die reine Lebensmöglichkeit sichere, ist eine — ..... .
bisherige Zoll-
bsm jechaen "Est ^ Saargebiet sicht man gewiß »bscknurnnü dustand keine Lotung, aber die bisherige Z— djsck- vom Deutschen Reich hatte schon die laariäii- bracki nu« an den Rand des völligen Verderbens ge- wöalick Abfuhr nach Deutschland war nur dadurch gehendem daß die deutsche Regierung in weitest-
hatlen jedock Io k r? ^ stundete- Diese Zollschulden bitmön/i^u Höste Summen erreicht, daß die letzten Kre- Ä^^n ^schöpft waren.
von Die- M.'st.durch das Abkommen eine Atempause Ruhe ««- sw«?^n geschaffen worden. Gewissermaßen die bie sU^ni>- denn auf der jetzigen Grundlage sind
n^^iI^-,^"Eischen Wirtschaftsbeziehungen nicht
Hast vom «der die saarländische <vin-
s"rn »nd läßt schließlich das Ausfuhr nack iv^ü^th^ngischen Eisenindustriellen für die Ach j,e„ ^-^^tschland den Zoll zahlen. Vor allem muß chsdeutschen Firmen wieder das Saaraebiet
Das „ehrliche"
Die französische« Diebstähle im besetzten Gebiet
Bochum, 19. Aug. Die französische Besatzung der Stadt Bochum, die am 20. Juli glücklicherweise abgerückt ist, bestand aus dem Infanterieregiment 91, dem Artillerieregiment 17, einer Reihe von Stäben und zahlreichen Militärverwal- tungsstellen. Die französische Besatzung hat, wie man seit alten Zeiten von Franzosen nicht anders gewohnt ist, sich ein sehr schlimmes Denkmal gesetzt. Von den Franzosen sind seit ihrem Einbruch im Januar 1923 in Bochum 9 Personen umgebracht und über 100 zum Teil in Marterqualen verletzt und gesundheitlich geschädigt worden. Die Stadt erleidet einen unmittelbaren Schaden von 6)4 Millionen Mk.
Alle beim Einbruch „requirierten" Möbel usw. haben sie bei ihrem Abzug mitlaufen ssen, und zwar 50 volle Schlafzimmer, 14 volle Küchen, 18 Eßzimmerbüfetts, 3 volle Speisezimmer, außerdem Küchenbüfetts und Anrichten, 52 Tische,
14 Schränke, 105 Stühle, 100 eiserne Waschkessel, 10 Gasherde, 120 Kochherde, 35 Oefen, 240 Bettstellen, Betten,
28 Waschkommoden, 15 Kleiderschränke, 20 Nachtkonsolen,
30 Fahrräder, außerdem Schreibtische, Klubsessel, Polstersessel, Badewannen, 30 Waschgarnituren, größere Bestände an Wäsche, Wolldecken, Plümos, Küchengeräte und Büro- gegenstände.
Bei der Besetzung des großen Gebäudes der Bürgergesellschaft nahm der Adjutant mit drei Soldaten alle Hände voll Silberbestecke weg, große Mengen Glas und Porzellan und dergl. Von diesen Sachen ist kein Stück mehr da, alles ist zusammengefchlagen oder gestohlen. Der im Hause wohnende Wirt wurde mit dem Kriegsgericht bedroht, wenn er sich über verschwundene Sachen beschwere. Das ganze Gebäude ist wüst ruiniert, die Kegelbahn zerstört, di Klosetts verstopft oder zerschlagen (dafür waren in den Höfen nach französischer Sitte „Freiaborte" errichtet), die Heizkörper gestohlen, ebenso 16 Tische und 142 Stühle, der Rest ist schwer beschädigt. Das Porzellan ist entweder zertrümmert oder gestohlen. Aus 98 Privatquartieren wurden Schadenersatzansprüche von 50 000 -K für zerstörte Pakettböden, zerrissene Ledermöbel usw. gemacht; die Befatziungsbehürbe bewilligte ganze 1000 -K. Die prachtvolle Oberrealschule II gleicht einem großen Schweinestall. Hier war von den Franzosen der „Blutkeller" und die „Folterkammer" eingerichtet worden.
Das Schloß Herten des Grafen Droste-Vischerina, Nesselrode-Algen, in dem seit 1923 französische Reiterei la-^, ist vollständig ausgeraubt und in nicht zu beschreibender Weise von oben bis unten beschmutzt und beschädigt. Kostbare Oelgemälde sind gestohlen; wo sie sich nicht aus en Rahmen lockern liehen, sind sie herausgeschnitten, die wertvollen gestickten Wandteppiche fehlen alle. Prachtvolle gotische Stühle wurden zu Brennholz zerhackt, die geschnitzten Eichen- türen von 500 Jahren sind eingeschlagen, eine ganze Geweih- sammluna ist gestohlen. Die alten Kamine mit bemalten Porzellanplatten sind zerstört, die seidenen Tapeten zerfetzt, von wertvollen Möbeln ist kein Stück mehr zu sehen. Der Schloßteich ist ein Sumpf geworden, in dem Berge von vergifteten Fischen einen abscheulichen Geruch verbreiten. Die in dem Schloß einauartierte Schwadron hat das Schloß b e i Nacht mit hochbeladenen Bagagewagen verlassen.
Frankreich?!
Der Krieg in Marokko
. Paris, 19. Aug^Die Blütker teilen mit. man dürfe zunächst keinen allgemeinen Angriff gegen die Kabylen erwarten. Die Aufgabe des Marschall Petain sei zunächst, die Truppen umzugruppieren.
Durch Flieger werden in den Stellungen der Kabylen Flugschriften abgeworfen, die die Kabylen und Dscheballas durch Versprechungen zum Abfall von Abd el Krim verleiten sollen. — Derselbe Betrug wurde bekanntlich im Weltkrieg in den deutschen Schützengräben verübt.
Der spanische General Primo de Rivera ist nach Alaeciras abgereist, um dort die spanischen Verstärkungen aus Madrid, Sevilla und anderen Garnisonen zu erwarten. Petain wird in Algeciras mit Primo de Rivera Zusammentreffen, um das gemeinsame militärische Borgehen zu besprechen.
öm Süden von Oran (Algier) sind ernste Feindseligkeiten zwischen eingeborenen Stämmen ausgebrochen.
Vom Drusenaufstand
London, 19. Aug. Die „Times" meldet, General Sarrail habe die verhafteten Drnsenhäuptlinge freigegeben, worauf die Drusen die Belagerung der Festung von Sneida ein- sieülen. Die Besatzung von 200 Mann zogen nach Damaskus ab.
Japanische Manöver in der Mandschurei?
London, 19. Aug. „Daily Telegraph" meldet aus Tokio: Die Militärbehörde tritt dafür ein, die Heeresmanöver aus Sparsamkeitsgründen ausfallen zu lassen. Ein Milllär- kreisen nahestehendes Blatt schlägt dagegen vor, die nächsten Heeresmanöver von großem Umfang auf den Ebenen der Mandschurei abzuhalten, wo genügend Raum vorhanden sei, die Erfahrungen des Weltkries hinsichtlich einer ausgedehnten Mobilisierung, sowie der Tätigkeit moderner weittragender. Geschütze auszunuhen, was auf den beschränkten Gebieten Japans unmöglich sei.
Der Postdienst in Schanghai wieder ausgenommen Die englische Küstenschisfahrk verboken
London, 19. Aug. Rach sehr langen Berhandlungen i« Shanghai beschlossen die streikenden Postbeamten heute früh die Arbeit wieder aufzunehmen, nachdem die Gebälk-»- bedeutend erhöht worden waren.
Die chinesischen Behörden setzten neue Vorschriften für die Küstenschisfahrk fest. Artikel 1 bestimmt: Die Dampfer aller Rationen, mit Ausnahme der englische» und der japanischen, erhalten das Recht, von einem Hafen zum andern zu fahren unter der Bedingung, daß sie in Hongkong nicht anlegen. 2. Beim Eintreffen jeden Schiffes in einem Hafen wird dieses von Vertretern oer „Antiimperialistischen Union" untersucht. 3. Es ist verboten, aus dem Innern Rohstoffe und Lebensmittel auszu' führen. — Die Maßnahmen, durch die die englischen Schiffe von der chinesischen Küstenschiffahrt ausgeschloffen werden, tust in London außerordentliche Aufregung hervor. Sie kommen einer Kriegserklärung gleich.
finden bürg zur Stockholmer Weltkonferenz
Berlin. 19. August. Reichspräsident von Hinden- burg hat an die in Stockholm tagende allgemeine Kirchen- konserenz für praktisches Christentum folgendes Vegrüßungs- Lelegramm gerichtet:
„Hunderte von Vertretern der christlichen Kirchen haben sich in diesen Tagen in Stockholm zusammcngefunden, um die großen Lebensfragen der Gegenwart nach den Grundsätzen christlicher Sittlichkeit gemeinsam zu behandeln, die ungeheueren Aufgaben der Weltgestaltung vom Standpunkt des christlichen Gewissens aus anzufassen und die schweren Nöte des sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens der Völker im Geiste des Evangeliums zu lindern. Ich begrüße mit herzlicher Freude diese Zusammenkunft als ein besonders wertvolles Glied in der Reihe der vielen Bemühungen, die um den wahren Frieden der Menschheit ringen, und hoffe, daß dieser Konferenz für praktisches Christentum zu ihrer großen und wichtigen Arbeit Gottes reicher Segen beschieden sei. Mögen ihre Beratungen in dem Geiste der Liebe und des Sichverstehens der Völker sich vollziehen und möge von ihnen eine Kraft zur inneren Gesundung der Menschheit ausgehen."
Eröffnung der Weltkonferenz
Stockholm, 19. Aug. Heute wurde die Weltkonferenz für praktisches Christentum nach einem Festgottesdienst in der Stockholmer Kathedrale durch König Gustav von Schweden im königlichen Schloß eröffnet. Nach einführenden Worten des Erzbischofs von Upsala, Dr. Soe- -erblom, hielt der König folgende Ansprache:
Mit großer Freude heiße ich Sie, die Vertreter der Kirchen in der alten und neuen Welt, des orthodoxen und evangelischen Christentums in Schwedens Hauptstadt willkommen. 16 Jahrhunderte sind seit dem Konztl von Nicäa verflossen. Die jetzt hier tagende Versammlung hat keine weniger wichtige Aufgabe. Sie soll angesichts der dringenden Fragen unserer Zeit, versuchen, es klar heraus zustellen, was das Christentum tun kann und tun soll. Soziale Fragen und internationale Probleme beschäftigen beständig diejenigen, denen die Gesetzgebung und
me Regierung in oen vericyieosnen Völkern anverträut sind. Aber selbst, wenn sie gute Gesetze geben, bedeutet das nicht, daß sie wirklich ihr Ziel erreicht haben, denn Gesetze und Verfügungen bleiben mehr oder minder wirkungslos, solange sie nicht in den Herzen der Menschen auf echtem Willen und auf einer Gesinnung gegründet sind, die Liebe und Gerechtigkeit über Selbstsucht stellt. Möge es Ihnen gegeben sein, deutlicher als bisher den Weg zu sehen, den die Kirche zu gehen hat, um den Geist Christi in unserer gegenwärtigen, von Unruhe und Streit zerrissenen Welt zur Herrschaft zu bringen. Noch wichtiger ist es, daß durch Ihre Zusammenkunft hier durch Sie die Kirchen einander näher gebracht werden. Nichts dient mehr der Einigkeit, als daß Männer, be- leelt von hohen Idealen, mit aufopferndem Eifer ihr Denken und Leben an ihre Verwirklichung setzen. Mit diesen Wünschen und Hoffnung erkläre ich die ökumenische Konferenz für praktisches Christentum für eröffnet.
Nach der Eröffnung der Weltkonferenz durch den König von Schweden nahmen die Vertreter der verschiedenen Sektionen der Konferenz das Wort. Für die europRfck- Sektion sprach der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses Dr. Kapler. Wir alle stehen bei der Eröffnung der Weltkonferenz für vraklisckes Christentum unter dem Eindruck eines Ereignisses von hoher kircken- geschichtlicher Bedeutung. Wenn in Nicäa die Väter um die begriffsmäßige Fassung des christlicken Glaubens rangen, wollen wir heute den christlichen Glaubensinh'olt aus werten für die Lösung der großen Aufgaben, die das Gemeinschaftsleben der Menschen in Staat und Gesellschaft darbieten. Wir wollen, daß unser christlicher Gl-u^e mcht als verehrungswürdige Reliquie im Reliquienschrcin aufbewahrt werde, sondern daß unser Glaube sich als be- ständige Kraft auswirke im Gemeinschafts- fEben der Menschen und Völker. Der unermeß- Iwhen Schwierigkeiten unseres Werks sind wir voll bewußt. Mr vergessen gewiß nicht die zahlreichen und weitgehenden Unterschiede in der Ausprägung, die der christliche Glaubens- Inhalt bei zahlreichen Kirchengemeinschaften der Erd« gefunden hat, aber wir sind der Zuversicht, daß der gemeinsame Besitz der ckristlichen Kirche groß genug