Fchwarzwalö-Wacht

« »»eis « nvreIS: DI« einspaltige MiMmeterieil« 7 Rota.. Tttttetl-MMimeter 18 Rvl. «et Wiedervoluug ot>d Mengen« «btcklab wird entsprechender Rabatt gewährt. Tchluh der Anzeigen« ann^me vormittag« 7L0 Mr. Sür fernmündlich aulaegebene Anzeige» kann keine Gewähr übernommen werden. Erfüllungs­ort' Ealw. GefchäftSitelle der Schwarzwald-Wacht, Lederstrabe SS.

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Calw im Schwarzwald

Donnerstag, den 15. August 1940

Nr. 191

Verheerende Wirkung unserer Angriffe

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Ln sechs Tagen 4S8 britische Klugzeuge a-geschossen

Berlin. 15. August. Die Luftkampfhanb- lungen -es gestrigen Tages litten unter dem Einfluß des schlechten Wetters. Wie das vdlv erfährt, waren daher nur wenige deutsche Verbände eingesetzt. Bei Durchführung ihrer Aufgaben, die sich in erster Linie auf bewaff­nete Aufklärung über dem Kanal und auf Vernichtung von Ballonsperren an der Süd- ostküste Englands erstreckten, kam es an meh­reren Stellen zu heftigen Lustkämpfen, bei denen sich der Gegner zäh zur Wehr setzte. Nach bisher vorliegenden Meldungen wurden hierbei über der Grafschaft Kent 22 britische Jagdflugzeuge, in der Mehrzahl vom Muster Spitfire, abgeschoffen, während nur fünf deutsche Messerschmitt - Flugzeuge verloren gingen.

Schlecht in Einklang mit den Londoner Berschleierungsversuchen über die verheerende Wirkung der deutschen Luftangriffe auf Eng- land ist eine Erklärung des britischen Schif- fahrtsministcrs Croß zu bringen. In einem Interview mit einem Vertreter von Associa­ted Preß gab der Schiffahrtsminister näm­lich zu, daß die Westhäfen stark verstopft seien. Falls die deutsche Luftwaffe auch diese zerstören sollte, müsse versucht werben, die Entladungen mit leichteren Schiffen in klei- nrren Höfen vorzunehmen.

Einige englische Blätter nennen heute zum erstenmal Englands Gefahr beim Namen, in­dem sie von der Möglichkeit einerA usnut- zungs- und Abnutzungsschlacht in der Luft größten Stiles" sprechen, die alle aktiven und passiven Verteidigungs- Möglichkeiten nicht nur einer dauernden Zer­störungsgefahr, sondern auch einer bedeuten­den Höchstspannung mit den entsprechenden Folgen für die gegebenen Reserven aussetze. Hinzu kommt die allgemein in England ge­teilte Auffassung, daß diese bereits so gewal­tigen deutschen Angriffsproben noch immer nicht die Höchstleistungsmöglichkeiten der deut­schen Luftwaffe darstelle.

Das zeigt sich auch in den Kommentaren der englischen Zeitungen, wennDaily Mail" z. B. schreibt, daß die Luftkämpfe den Anfang eines wütenden Kampfes zwischen den beiden Luftwaffen bedeuteten, von dem sicherlich das Schicksal dieses Krieges abhänge oderNews Chronicle" davon überzeugt ist, daß die deutschen Angriffe von Tag zu Tag an Intensität zunehmen werden und dem englischen Volk den Rat erteilt, sich für jede Eventualität" bereitzuhalten. Das sind um so bitterere Erkenntnisse, wenn man WieNews Chronicle" gleichzeitig erklären muß:Es ist hoffnungslos zu glauben, daß wir Deutschland schlagen können, wenn un­sere Kriegsproduktion nicht bis zum äußersten angestrengt wird." Das alles sind Forderungen, die viel zu spät kommen, ebenso wie die Neu- ter-Berichte, die Plötzlich auch einige Wahr­heiten enthalten. Wie weiter sagte doch heute

Ausschreitungen am Suezkanäl

Gegen britische Militärbehörden

Von u o » e r e NI Korrespondenten

. Athen, 15. Ag. lieber Beirut kommt die Meldung aus Alexandrien, daß es in Jsmaila am Suezkanal, das fast von allen wohlhabenden Einwohnern verlassen worden rst, und auch in Kairo vor verlassenen Geschäf­ten zu englandfeindlichen Demonstrationen der Bevölkerung gekommen ist. Britische Sol­daten griffen ein. Eine Abordnung der De- monstranten wurde vorher von den englischen A'Utarbehörden verhaftet. Das Elend der Flüchtlinge aus den evakuierten ägyptischen Stabten ist unbeschreiblich und Hilfe kaum zu verschiedenen Gegenden, vor allem in der Provinz Gharbijja, wo Flücht- «nge gelandet sind, kam es zu Hungerszenen, Plünderungen und Ausschreitungen gegen d«e britischen Militärbehörden.

der amerikanische Marineminister:Ich halte die englische Niederlage innerhalb von 60 Tagen immerhin für mög­lich." Wenn wir uns auch nicht auf bestimmte Tage festlegen, so wissen wir doch das eine: Englands Niederlage ist gewiß!

Was die strategische Auslegung der deutschen Großangriffe betrifft, so stellt man in Eng­land fest, daß es sich innerhalb der setzt ganz England umfassenden Angriffe um ein deut­lich abgezeichnetes Aktionsgebiet handelt, das besonders schweren Angriffen ausgesetzt wird und in dem offenbar, so erklärt die englische Presse, systematisch feder Wider­stand gebrochen und Häfen, Flugplätze, Flak- und Scheinwerferbatterien sowie die Nachschublinien, die Oetreserven, die Jndustrie- und die Kraftanlagen bereits einer regelrech­

ten Vernichtungsbombardierung ausgesetzt würden.

Dieses englische Kampfgebiet erstrecke sich von Plymouth bis Dover in der Länge und von der Themsemündung bis Aldershot East- church in die Tiefe. Hier handelt es sich um einen Aderlaßgroße «Stils der gesam­ten englischen Bodenverteidigung, wobei einige englische Beobachter sogar so weit gehen, zu­zugeben, daß einige der wichtigsten und größ­ten Luftbasen innerhalb dieses engeren Kampf- ebietes aufgegeben werden müssen und daß ie englischen Geschwader und ihre Boden­organisationen hier bereits auf fene Wan­derschaft gezwungen worden sind, die sich seinerzeit in Frankreich so verhängnisvoll für die Einsatzmöglichkeit der französischen Luftwaffe ausgewirkt hatte.

Hilferuf aus Güdwesienglan-

kritischer Oberst über 6ie vieckersehwelleroüe V^ucttt unserer LctttLSs

Ne »York, 15. August. Rach einem Be­richt desWorld Union-Preß"-Korrcsponöcn- ten aus London soll der Leiter des Vertcidi- gungsbezirkcs Südwestenglands, Colonel W. Ambrose, eine bringende Eingabe an das Kriegsministerium in London gerichtet haben, die sich mit den Folgen der Konzentration deutscher Luftangriffe in den letzten acht Tagen befaßt. Der Colonel bittet darin:

1. um die sofortige Ermächtigung, die mit großen Teilen der Bevölkerung öurchgeführ- ten Fallschirmabwehr- und Berteidigungskurse abbrcchen zu dürfen;

2. um eine bevorzugte Versorgnng des Be­zirks Südwcst mit Flakersatzteilcn und neuem Flakmaterial;

S. um mindestens verdoppelten Jagdschutz und

4. um die Abkommandierung von Nacht­jägern, die gerade in diesen besonders betrof­fenen Bezirken überhaupt nicht in Aktion ge­treten seien;

5. um das von London bereits mehrfach zu- gesagte Ersatzmaterial für Ballonsperren und

«. um die Ueberwcisung von arbeitslos ge­wordenen Bergarbeitern aus Wales in die Rüstungsbezirke von Süöwest-England.

Um die Dringlichkeit seiner Interpellation zu betonen, ist der Bericht mit einer eingehen­

den Schilderung der Verhältnisse in seinem Vcrteidigungsbezirk eiimeleitet. Die Rüstungs- arbeiter hätten durchschnittlich zehn Stunden am Tage zu arbeiten. Ihre Arbeitszeit werde nahezu pausenlos vom Heulen der Alarmsirenen begleitet. Sie dürften ihre Arbeitsplätze jedoch während der dicht aufeinanderfolgenden Alarme nicht ver­lassen. Zuhause aber müßten die Arbeiter in­folge der geltenden Bestimmungen bei jedem Alarm in die Luftschutzkeller, so daß sie in der letzten Woche in keiner Nacht mehr als sechs Stunden Ruhe gefunden hätten, und diese sechs Stunden zerfielen allnächtlich in drei oder vier Teile.

Die Menschen", so heißt es in dem Bericht weiter,sehen blaß aus, haben rotgeränderie Augen und eine schlaffe Haltung." Die Ar­beitsleistungen gehen stark zurück. Die Arbeitslust ist allgemein auf einen bisher nicht dagewcsenen Tiefstand angclangt. In einem Werk haben sich 18 v. H-, in einem anderen 23 v. H. der Belegschaft krank ge­meldet. In vielen Fällen haben dieKranken" einfach die Nerven verloren und sind geflohen.

Die Tränen der Frauen, die Angst der Kin­der, die Weltuntergangs st immung der Alten und die Verstimmung der Familien­väter drücken neben der unmittelbaren Wir­kung der im Nonstop anrollenden deutschen Luftangriffe bis zur Unerträglichkeit aus die an sich nicht mehr sehr feste Stimmung der Arbeiter und Angestellten.

Stukas streiften die Schiffsmasten"

Reuter stottert angesichts unserer Lomber - Vorahnung üer Katastrophe

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Berlin, 15. August. Der vernichtende Bombenhagel auf englische Häfen, Flugplätze, Industrieanlagen und anderes bringt anschei­nend auch das große Wunder fertig, den Schreiberlingen an der Themse mitten in den Wust ihres verzweifelten Lügengeschmieres hinein ein beklommenes Stottern aufzudrän­gen, in dem sich die dumpfe Ahnung der kom­menden Katastrophe enthüllt.

Bezeichnend ist hier vor allem ein Reuter­bericht vorn Mittwoch, in dem es einleitend heißt, der Südosten Englands sei der Scha u- platzder heftigsten Luftschlacht ge­worden, die man seit Beginn des Krieges er­lebt habe. Während aber das Lügenbüro sich noch vor einer Woche nicht genug tun konnte mit Redewendungen wieMan wird den Deutschen einen warmen Empfang bereiten, wo sie sich nur zeigen, und sie in die Flucht schlagen", klingt es jetzt schon ganz anders, wenn Reuter wörtlich schreibt:W a h re Wolken von deutschen Jagdflug­zeugen des Typs Messerschmitt kamen aus beträchtlich» Höhe im Sturzflug hernieder, um die deutschen Bomber zu schützen. Aber die Verteidigung griff derart durch, daß in

er Xoccerponäenten

einigen Fällen (!) die feindlichen Formatio­nen den Rückflug antreten mußten.

Zum erstenmal nach einem vorherigenUn- möglich"-Gcschrei wird hier also zugegeben, daß die deutschen Flieger in das Innere Eng­lands Vorstoßen konnten. Nach der fast be­wundernden Feststellung, daßdie deutschen Sturzkampfbomber manchmal so niedrig flogen, daß sie die Masten der Schiffe in den angegriffenen Hä­fen streiften," heißt es weiter, die Messer- schmitt-Jäger hätten auch ihre Angriffe auf Sperrballone wiederholt, wobeimindestens ein Jäger, der einen kleinen Erfolg davon­getragen hatte, für seine Kühnheit büßen mußte". Wo bleiben da die 70 und 80 Ab­schüsse, unter denen man es sonst am Lon­doner Schreibtisch nicht bewenden läßt?

Auch den Engländern gegenüber mußte man hier den Zahlenwahnsinn aufgeben, da allzuviele Zeugen der Kämpfe im Innern Englands geworden waren. Jetzt, da Hun­derttausende zitternd in den Luftschutzräumen saßen und die Plutokratenkaste, die die Frie­denshand des Führers zurückstieß, mit wenig schmeichelhaften Worten bedachte, mußte man die Wahrheit fast ganz zugeben.

Churchill ist erkannt

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s. Berlin. 15. August.

Je kritischer die Lage für das Plutokraten- England wird, desto toller und dümmer schwindeln die Churchill und DuffCoo- per. Das Lügenstadium, in dessen Verlauf man phantastisch hohe Zahlen über die angeb­lichen Verluste der Deutschen in den Luft­schlachten der letzten Tage in die Welt hinaus posaunte, ist längst überholt und hat einer anderen Methode Platz gemacht. Jetzt wird frisch und frei von der Leber weg gelogen, wo­bei die Absicht der Plutokraten offenkundig ist, eine derart großeVielzahl von Falschmeldungen in die Welt hmauszu- posaunen, daß es der englischen Bevölkerung schon gar nicht mehr möglich ist, ein auch nur einigermaßen klares Bild zu gewinnen.

Einmal wird behauptet, Deutschland Hab« am Dienstag bei Verlust von nur 14 britischen Jägern 78 Maschinen eingebüßt, gleichzeitig kann man imDaily Mail" und imDaily Expreß" lesen, daß 163 deutsche Flugzeuge gegen 54 britische verloren gegangen seien. Das ist nur ein Besipiel aus der großen eng­lischen Lügenserie, hinter der nichts anderes als die Erkenntnis steckt, daß weite Kreise des englischen Volkes und auch der Welt dieAn- gaben Churchills doch nicht mehr glauben und daß aus diesem Grunde die Methode vielleicht erfolgversprechender ist, in jedem Winkel des englischen Reiches anders zu lügen, weil sich auf diese Weise dann über­haupt keiner mehr zurechtfinden kann. Aber auch aus diesem Lügengewebe wird eines Ta­ges die Erkenntnis erstehen, die für England furchtbar und niederschmetternd zugleich ist.

Sie kündigt sich bereits in der Bewertung von Churchills Angaben durch weite Kreise des Auslandes, vor allem auch durch die amerikanische Oeffentlichkeit, an. Dort hat man sich bereits weitgehend abgewöhnt, den englischen Meldungen blindlings Ver­trauen zu schenken und man sieht sich ver­anlaßt, nicht nur Zweifel an der eng­lischen Berichterstattung zu hegen, sondern mit großer Aufmerksamkeit und mit noch größerer Spannung die Berichte des Ober­kommandos der deutschen Wehrmacht auf sich wirken zu lassen. Denn man erinnert sich daran, daß diese Berichte im ganzen Verlauf des Krieges immer die Tatsachen wiedergege­ben haben, während die englischen Meldungen stets politischpropagandistischer Natur waren und Siege vorschwmdelten. die höchstens auf dem Papier standen.

Wenn wir auch weit davon entfernt sind, den amerikanischen Beurteilungen eine allzu- aroße Bedeutung beizumessen, so zeigen sie doch, daß die deutschen Erfolge der letzten Tage die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Wie kann es auch anders sein? Das Ergebnis der letzten Kämpfe gegen England spricht eine eindrucksvollere Sprache als Churchills Lügengeschwätz.

Nicht weniger als 458 englische Flugzeuge sind in den vergange­nen sechs Tagen durch die deutsche Luftwaffe zur Strecke gebracht worden.

Ricsenlana ist die Liste der Häfen, Rüstungs­werke, Tankanlagen und aller anderen mili­tärischen Einrichtungen Englands, die un­brauchbar gemacht, zerstört oder schwer be­schädigt wurden. Das alles macht einen un­geheuren Eindruck auf das Aus­land und diesen Erfolgen gegenüber wirken die plumpen englischen Angaben geradezu lächerlich.

Das Tollste ist, daß Reuter dem eigenen Volk und der Welt das Märchen aufzubinden ver­sucht, daß das Ergebnis der vergangenen Luft­schlachten auf das englische Volkeine sehr be­ruhigende Wirkung" ausgeübt habe. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die englische Ner» venkrise hat ein Stadium erreicht, das man bereits weit über die Grenzen hinaus beach­tet, und in demselben Maße beginnt im Aus­land das Vertrauen zu den Methoden Chur­chills zu schwinden.