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Gegründet 1826.

Freitag den 31. 3rrli 1825

Fernsprecher Nr. 29. 89. ZahrgKN«

Tagesspiegel

Die Antwort der Verbündeten auf die devftche Rote vom IS. Mi soll nach demTemps" am 17. A«<pO nach Berlin gesandt werden.

Die Skaatsanwalchhaft in Hamm HM WgM den General- sekrekär der Friedensgesellschaft Seeger-Berlin, ein Ver­fahren wegen Landesverrats, begangen m einer Versamm- stmasrede in Essen, eingsleitet.

Der frühere österreichische Dundeskanrler Seipel ist noch ««er italienischen MeDimg von dem tschechischen Stsats- pcäfidenten Mschwyk um seine Vermittlung im Streit mit dem Vatikan gebeten worden.

Zn Konftaukinopel soll eine Verschmorung zsxsn die jetzige türkische Regierung entdeckt worden fein.

Mch dem Rervyork Herakd wird dos japanische Sochstrskt zwÄcktreten.

Ein Verlorener Krieg

(Zum 1. August)

Stegemann, unser bester Freund in der Schweiz, schreibt in seinem denkwürdigen Werk über den Weltkrieg: So bleibt dem deutschen Heere der Ruhm, unter den schwie­rigsten Umständen, vor sich den Feind, hinter sich die Re­volution, von den Bundesgenossen verlassen, aber sich selbst getreu und seiner unsterblichen Taten eingedenk, bis zum letzten Augenblick gefachten zu haben, ohne die Grenzen des Vaterlandes zu öffnen. Die Kriegsgeschichte wird ihm, ob Deutschland auch den Krieg verlor, zu allen Zeiten und vor allen anderen Armeen der Welt den Lorbeer reichen."

Ja, wir haben den Krieg verloren. Diese entsetzliche Wahrheit drückt uns in dieser Woche wieder mehr als im ganzen Jahr fast das Herz zusammen, wenn wir daran denken, mit welch heiliger Begeisterung unsere Söhne und Brüder vor elf Jahren zur Verteidigung der Heimat ins Feld gezogen sind- Es ist ja so ganz anders gekommen, als wir damals hofften. Und wen trifft die Schuld? Wen, fragen wir, trifft die Schuld am unglücklichen Ausgang des Kriegs? Es ist vielleicht nicht Zufall, daß vor wenigen Tagen der Untersuchungsaus­schuß des Reichstags, der über diese Frage sechs lange Jahre getagt und gearbeitet hat, sein endgültiges Ar­beitsergebnis in drei großen Bänden dem Reichstag vvr- legen konnte. Und wie lautete es: Kein deutscher Staatsmann und kein deutscher Militär hat schuldhafterweise zum Verlust des Kriegs beigetragen.

Also darüber können wir beruhigt sein. Aber wie steht es mit der anderen Frage:W en trifft die Schuld am Ausbruch des Kriegs?"

Der Versailler Vertrag mit seinem Artikel 231 Md mit seiner verlogenen Mantelnote vom 16. Juni 1919 nennt uns Len Schuldigen und Alleinschuldigen. Es sind darüber nun sechs volle Jahre dahin. Ein wahrer Berg von Schriften, Flugschriften, Zeitungsartikeln, Zeitschriften, Bü­chern, Urkundensammlungen hat sich über diese alle Welt tiefbewegende Frage aufgetürmt. Engländer, Amerikaner, Italiener, Russen, Schweden, selbst Franzosen haben sich an die Arbeit gemacht, und je tiefer sie in die Ereignisse jener verhängnisvollen Juli wo che 1914 eindringen, desto gewisser wird es ihnen: Deutschland trifft nicht die Allem- schuld an dem entsetzlichen Kriegsausbruch, ja nicht einmal irgendwelche moralische Schuld. Es hat vielleicht diplo­matische Dummheiten in jenen unglücklichen Tagen be­gangen. Die eigentlichen Schuldigen sind nicht in Berlin zu suchen. Sie saßen in Paris und in Petersburg. Und ihr schlimmster Spießgeselle ist Poincare, derToten­gräber Europas", wie ihn ein geistvoller Franzose genannt hat.

Der Krieg ist verloren. Das ist eine unabänderliche Tat­sache, unter die wir uns beugen müssen, aber es mit reinem Gewissen tun können. Wir dürien aber auch unter dieses schreckliche Unglück das Wort eines Frontarztes fetzen, der unlänast überden seelischen Lusammenbruch der deutschen Kampffront geschrieben hat. Dr. Eun-m Neter sagt im Juliheft derSüdd. Monatshefte":Ein Helden­lied haben wir gelitten, gelebt, gekämpft und dieses Hel­denliedes strahlendster Held bist du: verlauster, verdreckter, abgerissener, ausgemergelter, todesmutiger, unverwüstlicher, unerschütterlicher und unausdenkbar heldischer deuts^er In­fanterist."

Die Wettronserenz der Kirchen in Stockholm

Um Gedanken und Mitteilungen auszutauschen über die bevorstehende Weltkonferenz der christlichen Kirchen in Stockhom, hatten fick', am Sonntag hervorragende Ver­treter der evangelischen Kirchen Deutschlands zu einem Zu­sammensein mit Mitgliedern der Berliner Presse verabredet, das abends stattfand. Den Vorsitz führte Unterstaatssekretär Dr. Conze. Oberkonsistorialrat Scholz hielt einen Vortrag Über Geschichte, Tagesordnung und Bedeutung des Stock- bolmer Welttönzils, von dem man annimmt, daß es etwa MO bis 700 Vertreter christlicher Kirchen, mit Ausnahme der römisch-katholischen Kirche, zählen wird; darunter wer­den 78 Bevollmächtigte aus Deutschland sein. Cs ist das Ziel, die christlichen Kirchen der gesamten Welt zum gemein­samen Wirken zu vereinigen. Es bestanden bisher drei Welt­konferenzen: die Weltkonferenz für Glauben und Verfassung, der Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen und die Weltkonferenz für praktisches Christentum. Von diesen unter­scheidet sich die neue Weltkonferenz, die vom 19. bis 30. Aug- tagen soll, dadurch, daß sie eine Sache der organisierten Kirche ist und damit eine Art Kirchenkonferenz nach Art des Konzils von Nicaea vor 1600 Jahren, aber nicht eine Bischofskonferenz, sondern eine Konferenz der Gläubigen. Damit tritt auch der 1922 gegründete Deutsche Kirchenbund als Vertreter des deutschen Protestantismus zum erstenmal vor die internationale Welt. Diese neue Konferenz hat aber nicht das Recht, bindende Beschlüsse für die einzelnen Kir­chen zu fassen, sie will nur einen Gemeinfinn der Kirchen feststellen. Für die Zwecke ihrer Arbeit hat sich die Konferenz in vier Abteilungen eingeteilt, in eine euro­päisch-kontinentale, in eine britische, eine amerikanische und in eine griechisch-orthodoxe. Man habe die Vertreter der letz­ten Kirchen hinzugezogen in Erwägung, daß viele von ihnen auf deutsch-evangelischen Hochschulen ausgebildet seien. Die Themata der Konferenz werden sich besonders auf sechs Punkte beziehen: auf das Verhältnis der christlichen Kir­chen zum Weltplan Gottes, auf das zur Industrie und zur Volkswirtschaft, das zu Len sozialen Fragen, zu der Jnter- nationalität der Völker, zu Schule und Erziehung und auf Methoden zur gemeinsamen Arbeit der christlichen Kirchen. Man wolle sein Hauptaugenmerk auf die sozialen und inter­nationalen Fragen richten. Mit Politik werde man sich nicht befassen, aber die Vertreter der deutschen evangelischen Kir­chen würden nicht gestatten, daß man an die deutsche Ehre und Würde rüttle. Geheimrat Professor Deißmann von der Berliner Universität ergänzte diese Ausführungen, indem er besonders auf Grund der Erfahrungen des Weltkriegs be­tonte, man müsse zum Urgedanken des Christentums zurück- kehren- Er ließ sich u. a. über die Streitigkeiten zwischen Luthertum und Calvinismus aus und deutete an, welcher Aktivität das evangelische Christentum durch die Vereini­gung beider fähig sein könne. Er hoffe von der Konferenz eine Stärkung des deutschen Ansehens im Ausland. An diese Vorträge knüpfte sich eine lebhafte Aussprache, bei der u. a. auch die Fragen der jetzt in der Diasvora lebenden Evangeli­schen, die Frage der Stellung der Kirche zum Knea über­haupt und deraleichen berührt wurden. Am Schluß wurden Mitteilungen über die Organisation der Berichterstattung von der Weltkonferenz aus gemacht.

Neuestes vom Tage

Und abermals trifft es nicht von ungefähr, daß in diesen Tagen, deren Erinnerung uns so besonders wehmütig be­rühren, gerade ein französischer Gelehrter es sein muß, der in einem Werk voll Gründlichkeit und Sachlichkeit als unser Entlastungszeuge und Ehrenretter mutig vor die Menschheit hintritt. Pierre Renouvin, so heißt dieser Franzose, Dozent über die Vorgeschichte des Weltkriegs an der Pariser Universität Sorbonne, bestätigt fast restlos die Tatsachen, die bis jetzt die deutsche Kriegsschuldforschung im Verein mit der englischen, amerikanischen und italie- Mschen einschlägigen Literatur für die Tage vom 28. Juni bis 4. August 1914 festgelegt hatte.

Renouvin stellt fest, daß die allgemeine Mobil­machung Rußlands vom 30. Juli, abends b Uhr, die Geburtsstunde des unheilvollen Weltkriegs ist. Frankreich wußte davon. Es wäre ihm ein leichtes gewesen, das rollende Rad aufzuhalten. Aber es war ihm recht, daß es so ging. Es lag so geschickt in seinem schon mngst vorbereiteten Plan. Es hat es meisterhaft verstanden, me Schuld dem deutschen Gegner zuzuschieben und damit auch England Sand in die Augen zu streuen. Frank­reich und Rußland wollten den Krieg, und aus ^.i.w olskis Korrespondenz wissen wir zum Ueberfluß, daß mese beiden Missetäter schon damals vollkommen einig in ihren ausschweifenden chriegszielen waren und daß sie in lenen Tagen schon krampfhafte Anstrengungen machten, um aurch allerlei verlockende Versprechungen Italien und Ru­mänien aus ihre Seite zu ziehen.

So sind die Deutschen, wenn man in Lloyd Georges Sprache reden will, schlimmstenfalls in den Kriegh i n ein- S e st o l p e r t". Aber wir haben ihn niemals ge­wollt.

Räumung -er Sanktkmsfiädke Berlin, 30. Juli. In Düsseldorf, Duisburg und Ruhrort, die letzten von den Besetzungsbehörden bisher nicht gekün­digten Mietsräume den dortigen Behörden für den 10. Au­gust zur Verfügung gestellt worden. Die belgischen Truppen verlassen die Städte am 8. August, der Abzugstag der fran, zösifchen Truppen steht noch nicht fest.

Die deutsch-spanischen Verhandlungen Berlin, 30. Juli. Einer Blättermeldung aus Madrid zu­folge werden die Verhandlungen über das deutsch-spanische Handelsabkommen fortgesetzt. Die Spanier haben Vorschläge gemacht, die von den deutschen Vertretern als annehmbar bezeichnet worden seien. Die Entscheidung liege jetzt in Ber­lin. Spanien wolle aber die Meistbegünstigung nicht zuge­stehen.

Kaiser Milhelm über den Versailler Vertrag Paris, 30. Juli. Eine amerikanische Agentur wandte sich anläßlich des elften Jahrestags des Beginns des Beginns des Weltkriegs an Kaiser Wilhelm mit der Bitte, seine Anschauungen über die steigenden Rüstungen in Europa auszusprechen. Der Hofmarschall des Kaisers. Admiral von Pschwitz, erteilte folgende Antwort: «S.M. der deutsche Kaiser hat nicht die Absicht, die er­betene Erklärung schriftlich oder mündlich abzugeben. Die Ursachen sind klar. Als Kaiser von Deutschland und Obersten Kriegsherrn war es S.M. gelungen, den euro­päischen Frieden nahezu durch 30 Jahre zu erhalten. Der verbrecherische und unmögliche Vertrag enkwaffnete Deutsch­land und beraubte Europa r ö die Welt des größten Frie- hensiaktors. Sie werden zugeben, daß die größte Gefahr

für Europa und die Bereinigten Staaken in der Tatsache besteht, daß das enkwaffnete Deutschland von einer An­zahl von Völkern umgeben ist, die bis an die Zähne be­waffnet sind und ihre Rüstungen ständig verstärken, Ihre Bitte überzeugt den Kaiser, und diese Ueberzeugung be­stätigt sich täglich mehr und mehr, daß der Versailler Ver­trag zerrissen werden muß." Die amerikanische Agen­tur wandte sich darauf an Poincare, der sich auf seinem! Landsitz in Messer befindet, um seine Ansichekn über die Aeußerungen des Hofmarschalls kennen zu lernen. Poincare erklärte: «Der frühere Kaiser spricht öffentlich den geheimen Gedanken aller Imperialisten aus. Deutschland lehnt es ab, abzurüsten, weil es mit Hilfe eines europäischen Chaos ein« Aenderung seiner Lage herbeizuführen wünscht. Es will» daß die friedlichen Mächte (!) abrüsten sollen, damit sie! nicht gegen Deutschland einschreilen sollen. Dies ist der Wunsch der Deutschen, wenn sie eine Revision des Ver­sailler Vertrags fordern." *

Ausschreitungen einer Aeberrvachungskommission in Angarck Budapest, 30. Juli. In Steinamanger wollte die feindliche Militärüberwachungskommission in zwei Privat­häuser eindringen, um Durchsuchungen vorzunehmen. Die ungarischen Behörden erklärten der Kommission, daß dies« ohne richterlichen Befehl unzulässig sei. Die Kommission be­zog darauf Quartier im Kreisverwaltungshaus. Abends sam­melte sich vor dem Haus eine große Menschenmenge an, d-is in das Haus eindrang und nur durch ein großes Polizeiaich- gebot wieder zerstreut werden konnte.

Der Bankbeamkenstreik in Frankreich Paris, 30. Juli. Heute sind auch die Angestellten des- Creüit Honnais (3500) und mehrere hundert Angestellte des Credit Commercial, des Credit du Nord und des Comptoirs d'Escompte in den Ausstand getreten.

Der Krieg in Marokko

Paris, 30. Juli. Weitere Privatnachrichten bestätigen, datz die angeblichen Erfolge des französischen Heers in Marokkü! eine Erfindung sind. Die Kabylen haben nach Madrider Be­richten die Franzosen an der Ostfront weiter zurückgedrängt und sollen drei Kilometer vor Taza stehen. Die Havas-Agen- tur gibt die französischen Niederlagen mittelbar zu, indem sie meldet, das französische Heer leide stark unter der Hitze.

DasJournal" berichtet aus Madrid, -er Generakftabs- chef Abd el Krims sei nicht ein deutscher, sondern ein früherer «ungarischer Marineoffizier Arpad von Giulay, der in der französischen Fremdenlegion gedient und zu Abd el Krim übergegangen fei. Ein Kriegsrat im Lager Abd el Krims habe beschlossen, den Krieg bis zum äußersten fortzusetzen.

Abd el krims Nachrichtenwesen

Abd el Krim hat nicht nur ausgezeichnete Krieger, son­dern auch einen tadellos arbeitenden Nachrichtendienst. Trotz­dem er doch so gut wie eiugeschloffen ist und nur einen klei­nen Teil der Mittelmeerküste beherrscht, steht er in dauern­der Verbindung mit allen Ländern Europas und soweit er es nötig hat, auch der übrigen Welt- Der Nachrichtendienst an der französischen wie an der spanischen Front wird von ihm ergebenen Arabern wusgeübt. Diese Spione, es sind meistens höherstehende Leute, .wie Caids u. a. sind immer sehr genau über die Maßnahmen der Gegenseite, bevor­stehende militärische Unternehmungen usw., unterrichtet und Abd el Krim ist dadurch oft in die Lage versetzt worden, seinen Feinden zuvorzukommen. Doch nicht nur im französi­schen und spanischen Marokko hat er seine Vertrauensleute, sondern auch an vielen politischen Hauptplätzen der Welt, vor allem in Europa. So steht es fest, daß er in ständiger Füh­lung mit diplomatisch sehr unterrichteten Kreisen von Lon­don, Paris, Madrid, Rom, Moskau und anderer Staoten, Angora nicht zu vergessen, steht. Ja, er scheint sogar einen regelrechten Vertrag mit einem der großen Internationalen Nachrichtenbüros abgeschlossen zu haben, denn er ist im :sr im Besitz der allerneuesten Nachrichten. Die spanische Re­gierung bedient sich bei Verhandlungen wegen Rückkaufs der Gefangenen oder in anderen Angelegenheiten stets des spa­nischen Millionärs Echevarrieta, der auf ihm bekannten Pfaden ins Hauptquartier des Rifsültans gelangt. Im inter­nationalen Tanger, in dem aber die Franzosen die Haupt­rolle spielen, unterhält Abd el Krim eine geheime Gesandt­schaft. Außerdem ist er im Besitz neuzeitlicher Funkentele- graphenaulagen. Italienische Zeitungsberichterstatter, die sich bei ihm aufhielten, wurden bei der Abreise von Abd el Krim gebeten, einen Brief an Mussolini zu besorgen, mit der B". merkung, daß derselbe Brief gleichzeitig durch seine Mittels­personen befördert wurde. Die Italiener kehrten auf den, kürzesten Weg nach Rom zurück, mutzten dort aber zu ihrer Ueberraschuna erfahren, daß der andere Brief bereits 36 Stunden im Besitz Mussolinis war.

Die Slreikgefahr in England

London, 30. Juli. Die Bergwerksbesitzer haben einen letz­ten Vergleichsvorschlag gemacht, indem sie sich zu einem Mindestlohn bereit erklären, der in den verschiedenes Be­zirken verschieden sein soll, außerdem wollen sie im August einen Teil des Gewinns den Arbeitern überlassen. Die Arbeitervertreter haben den Vorschlag abgelehnt. Die Re­gierung trifft Vorsorge zur Beschaffung der nötigen Kohle, da der Anschluß der Transportarbeiter an den etwaigen Bergarbeiterstreik nicht unwahrscheinlich ist.

Erstminister Baldwin verhandelte gestern 14 Stunden ohne Unterbrechung mit den streitenden Parteien. Die Be­sprechungen wurden heute vormittag 10 Uhr fortgesetzt.

In Wales kam es zu Kämpfen zwischen Streikenden und den arbeitswilligen Grubenarbeitern und Beamten .