3uli 1825

Sette 3 Nr. 1S2

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Land

.5 Juli 1925.

!l für die weitere uder, als der Er» Ideale. Nosegger.

ein Genuß am ein interessanten Heimatstadt wei- Milmaukee zu des gewandten ion geführt und v religiöse Lebe,, Verhältnisse der und nach dem rtritt der Union te dem getreuen eisten und edlen ür seine in der r die Heimreise Ost 6^ . Gustaven- vorragendes ge- einem kleineren sind, weil ihre mners Schaffen, eht in der Rich­ter und Goethe.

: Antike; seine rd sein Geist ist nger, die am Renners wohl n wird, ist die stehenden litera- Werke Renners

stchterische Kraft deutschen Volk nerschen Werkes neu, edlen Tich- nzeigenteil.) 8

ins dem Wege Loche ein Mäd- hellen Tag an- teter Mann mit licher Vergehen

>luf der Jagd- eines kapitalen stellung bei Nr. gezeichnet. . Ter om verstorbenen ffsen Sohn, H. gratulieren! in körperlicher seinen 98. Ge- in der -hiesigen len, daß er noch Dingen möge.

waldoereins

e Beratung em- a vorgenornmm.

^ sofort, in seine ch Feststellung t des verflossenen m lassen konnte, n Seite hin ist ich vorhandenen >ßzügiger Weist stnslos stundet, getragen werden, eheir.' Der Be- lich starker. Zu Freuden festge- nunmehr solche veisean manchen sei. Nagold iit ssenbericht IM Zinkler gutge- Die Satzungen t rreu vorgelegt n Wais kommt, ttgarter Bezirks- mg seines längst tand bekommen ttgarter zugleich Die Aussprache egt iverdcn und r 2 Uhr Nachm, sten Teilnehmer kahle. Um den e der Zeitkürze

b Schwarzwald

l Rappen) nach osen Versuch die bs für den rto- und Motor- Wie sehr das acht kommenden ele Freunde der bach, Altensteig, Zum 1- Vor

r 2. Vorsitzenden

fahren Mitglied rben die Wahlen

dorfer, Freuden- sür Motorräder:

stetten. Schuft- Willy Gommel, etten. Beisitzer: chmacher, Älten- lde, Horb-Ober­st Freudenstadt;

die erste gemein-

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Am Schluß der Versammlung dankte Herr Otto Waller allen Anwesenden für ihr Erscheinen und mahnte die Mitglieder mr talkräftigen Mitarbeit im Interesse und zum Wohle des 'jungen Clubs. Vivat, crescat, floreat!

Dis Kosten der VsKsEuno belaufen sich auf iSIst Millionen Mark, wovon 89 Millionen auf die Material­kosten »nd st4 Millionen auf die persönlichen Auslag m kommen.

Aus aller Welt

AmunöMs Ehrenrcnle. Der norwegische Landtag be­schlost gegen zwei Stimmen, das jährliche Nationalgeschenk an Amundsen von 6000 auf 12 WO Kronen zu erhöhen.

Die Aachener kchlichumchchrk. Am 9. Juli wurden unter Teilnahme des Kölner'Erzöischofs und Kardinals Dr. Schulte nach Ilijährigsr Unterbrechung die Aachener Heiligtümer dem Schrein entnommen und zur Verehrung ausgestellt. Dis Eröffnung des Schreins geschah im Beisein von Stiftskapitel und Magistrat durch den St-ftsgoldschmied Witts. Das ch Schloß, dessen Unversehrtheit vorder vrotokollarisch festgesteilt -fsllwurde, wurde zersägt, da der Schlüssel beim jedesmaligen ' Verschließen zerbrochen "nd das Schloß mit Blei ausgegossen wird. Die Heiligtümer selbst sind in verschiedenfarbige Seide verschnürt und versiegelt. Auch die Unverletztheit der Siegel wurde protokollarisch'festgesiellt. Am Schluß der Heilicstums- fahrt, gebt eine groß» Neliquierwrozession durch die benach­barten'Straßen des'Münsters. Dis nächste Heiligtumsfahrt wird ooraussichistch im Jahr 19S0 sein. Damit wäre wieder der alte fiebenjäkriae Tv'mus erreicht. Dis so-renannien vier großen Heiligtümer sind das Kleid der Maria, die Windeln des Heilands, das Johannestuch und das Lenden­tuch Christi.

AnsarMns Todesurteil. Das Schwurgericht in Limburg verurteilte Angerstein wegen Mords in acht Fällen acht­mal z u m Tode und zu lebenslänglichem Ehrverlust. Der Verurteilte hat die Kosten des Gerichtsverfnßrens zu tragen. Er nahm das Urteil ruhig en'qco»n und erkläre, er ner'ichke au'- da»> Rechtsmittel der Revision. Das Urteil ist Mnit

rechtskräftig.

Mre ^lvglimen. Die Niederländische Weltverkehrsgesell- schüt eröffnet am 15. September die Luftlinie Amsterdam EssenBerlin- Auf dem Fluovlatz Waalbaven bei Notter- d»m fand die Einweihung der Fluglinie RotterdamDort­mund statt.

Li» Rsnnstast abgsbranuk. Durch die Unvvrbchkioksik eines Stallknechts ist am Dienstag morgen der Stall der Babrentelder Rennbahn bei Hamburg vollständig abgebrannt. Es gelang. 3b der wertvollen Rennpferde, iste zum Teil ausbrachen, sodast noch allst von ihnen vermißt werden, zu retten, während 14 in den Flammen nmgekommen find. Die Leiche des Stallknechts wurde verkohlt unter den Trümmern gefunden.

Explosion. Bei dem Versuch, einen Handgranaten-Blind­gänger unschädlich zu machen, wurde ein Offiziersiellverrreter auf dem österreichischen Ilebungsvlatz Bruck-Neudorf tödlich verletzt. Drei Soldaten erlitten schwere Verwundungen.

Französisches Flnazeng verbrannt. Bei Sk. Wendel (Saargebiek) stürzte ein französisches Flugzeug ab und ver­brannte. Der Führer wurde erheblich verletzt, der Begleik- inann rettete sich durch den Fallschirm.

Wie das englische Luftfahrtministerium bekannt gibt, find zwei britische Fliegeroffiziere in Mesopotamien abge- stürzt.

In der Nähe von Mineola (Long Island, Vereinigte Etaaten), stürzte ein Flugzeug mit zwei Leutnants aus einer stöbe von 1000 Fuß ab. Das Flugzeug ist verbrannt. Die Insassen sind tot.

Gutsbrand. Auf dem Gutshof Sandow bei Stargard Gommern) sind infolge Brandstiftung mehrere Gebäude abgebrannt. 16 Stück Vieh sind umgekommen.

Reue Hitze in Amerika. Infolge der Hitzwelle, die zwei Tage lang anhiclt, sind in den Vereinigten Staaten über 6V Personen an Hitzschlag gestorben. 28 Personen sind beim Baben ertrunken.

Dasserröhrenbruch in Neuysrk. In einem der belebtesten Stadtteile von Neuyork, in der 42. Straße, entstand in der Nacht zum Montag ein Röhrenbruch einer großen Wasser­leitung. Auch die benachbarten Straßen füllten sich rasch lies mit Wasser, zumal weitere Röhren platzten. Der Verkehr war lange unterbrochen.

Ein Mittel zur kriegsverhükung. Der Neuyorker Bankier Bernhard Baruch, der zur Kriegszeit Vorsitzender der ver­einigten amerikanischen Kriegsindustrien und Berater d-s Präsidenten Wilson bei den Versailler Friedensveryand- lungen war, hat, nachdem er durch den Krieg ungeheure Summen verdient hat, eine Summe von 250 000 Mark aus- fiefetzt. damit dasInstitut zur Förderung internationaler Beziehungen" eins Untersuchung darüber anstelle, wie durch Ausschaltung der Gewinne in den Kriegsindustrien künftige Kriege verhindert werden können. Herr Baruck hat im vollen Verständnis für die Schwierigkeit der Lösuna des Rätsels dem 'Institut eine Frist von drei Jahren bewilligt.

Aeberschwemmrmg in Korea. In den inneren und süd­lichen Bezirken Koreas (Ostasisn) traten große Ueberschweni- »umgen ein. Der Schaden wird aut 40 Millionen Ban flst Millionen Mark) geschabt. 12 Bersonen sollen um- fiekommen und viele verletzt worden sein.

Auch eine Belohnung. Mitte Dezember 1923 war der englische MotorschonerGrace N. Pendelston" in der Elb- Mündung durch schweren Sturm auf den Großen Vogelfang getrieben worden. Das Fahrzeug wurde vollständig wrack. Die 15 Mann starke Besatzung hatte sich in die Masten ge­flüchtet. Die hohe See nahm aber 13 von ihnen mit hinweg, währen zwei zu Tode erschöpft in den Masten hängen blieben, Mo sie sich sestgebunden hatten. In dieser äußerst gefahr­vollen Lage bemerkte sie die Besatzung des der Hamburger Bugsierreederei und Bergungs-A.-G- gehörenden Motor­schleppersHermes". Ungeachtet der zu überwindenden Agnen Lebensgefahr rettete der Führer des Schleppers. Kapitän Gielegh mit Unterstützung von dreien seiner Leute die Schiffbrüchigen vom sichern Tod. Als Belohnung hierfür wurden jetzt von der englischen Gesellschaft dem Kavitan oer Betrag von fünf Pfund Sterling und den drei Leuten je drei Pfund Sterling überreicht.

Wiederherstellung der Amr-Moschee in Kairo. Die ägyp- üfche Regierung schreibt, wie dieBauwelt" berichtet, aus Beseht des Königs von Aegypten durch das Wals-Ministerium idem die Pflege der kirchlichen Kunstdenkmäler untersteht) Lnen internationalen Wettbewerb für einen Entwurf zur -Wiederherstellung der Amr-Moschee in Kairo,so wie sie

zur Zeit ihres größten Glanzes war", aus. An diesem Wett­bewerb, für den drei Preise von 2500 Pfund, also 50 000 R, 20 000 cll und von 10 000 -R ausgesetzt sind, werden die Archi­tekten aller Länder eingeladen. Die Amr-Moschee gehörte in ihrer ursprünglichen Anlage aus dem 7. Jahrhundert, von der aber keine Spur mehr vorhanden ist, zu den ältesten mohammedanischen Bauten Aegyptens- Sie hat im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Zerstörungen durch Wasser, Feuer und Erdbeben erlebt. Die großartige Gestaltung, von der der jetzige Zustand vielfache Reste enthält, stammt vielfach aus dem 12. Jahrhundert. Die Zahl der Marmorsäulen betrug einst 366, mehr als die Zahl der Tage eines Jahrs.

Welches ist der schnellste Wandervogel? Die Rätsel des Vogelzugs werden allmählich gelöst. So wie man früher die Höhe, in der die Vögel fortfliegen oder zurückkehren, viel zu hoch annahm, so hat es sich auch herausgestellt, daß die Schnelligkeit bei weitem nickt so groß ist, wie man vielfach vermutete. Gätke hatte noch in seinem Werk über die Vogel­warte Helgoland behauptet, das kleine Blaukehlchen stiege in einer Nacht von Aegnvten bis Helgoland: es müßte also in einer Sekunde 71,5 Meter zurücklegen. Die von der Vogel­warte Rossitten anqestelltsn Versuche haben aber oez'iM. daß die größte Geschwindigkeit des Wandersluas mit 20,6 Meter in der Sekunde angenommen werden muß, und zwar ist es der Star, der diese'Leistum» zu verzeichnen hat.

Siamesische Aschkämpse. Ein Volksfest, ähnlich dem spanischen Stierkampf, ist in Siam der Fischkampf, bei dem von den Zuschauern große Wetten abgeschlossen werden. Wie Boulanger in seinem soeben erschienenen BuchSelt­same Fische" erzählt, verwettet der Siamese bei diesen Kämpfen bisweilen nicht nur seine eigene Freiheit, sondern sogar die seiner ganzen Familie. Die Kämpfe finden in einer geräumigen Halle statt, in deren Mitte an Ketten eine große runde mit Wasser gefüllte Schale bis zu 5 Fuß über dem Erdboden herunterhängt. In diesem Behälter befinden sich die Fische, die erbittert aufeinander losgehen. Diese Fische sind keine gewöhnlichen Kampffische, sondern Hoch­züchtungen, deren Erzeuger unter den am besten kämpfenden Fischen ausgewählt sind, das Erzeugnis langer Züchtung. Diejenigen, die den Sieg davontragen, werden laut um­jubelt und bringen dem Besitzer viel, Geld ein-

EMmchLeu Les WettsMEA

Nachstehend bringen wir unseren Lesern einen Auszug aus dem KapitelJugend" des 10. Bands der voni Rerchsarchlo herausgegebenen SchristenfolgeSchlachten des Weltkriegs" (Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O.). Werner Beumsl- bnrg schildert uns in diesem BandVpern" das opsermutige Sterben der deutschenKinder-Regimenter" in der 22 Tage währenden Schlacht an der Äser und um Ipern.

Becekrere

Die Kirche von Becelaere war als Lazarett ein­gerichtet. Aus den Stsinfliesen des Bodens war Stroh aus- gebrertet, die Bänke wurden beiseite geschoben. Bis unter die Kanzel u. neben der Orgel breitete sich das blutige Lager. Von der schmucklosen Wand herab starrte das Bildnis des Gekreuzigten.

Sanitäter schleppten einen nach dem andern auf Trag­baren in die Sakristei. Dort drinnen arbeiteten die Aerzte- mit unermüdlicher Tätigkeit. Die Aermsten der Armen wur­den von ihren zerschmetterten Gliedern befreit. Wenn die Tragbahre wieder hsrauskam, lag auf ihr ein regloser Körper mit wächsernem Gesicht. Die Sanitäter beiteten ihn wieder in die Reihe. ^

Kamerad, Kamerad... wann komme ich an die Reihe .. - ach, es brennt so, es brennt. Ich glaube, es dauert nicht mehr lange mit mir... gib mir ein Schluck Wasser... danke, danke. Ach, wenn du wüßtest, wie das hier brennt, hier mitten in der Brust..."

Der alte bärtige Saintäter kniet neben dem siebzehn­jährigen Jungen und flößt ihm Wasser aus der Flasche in die zusammengebissenen Lippen-

Sei nur stille. Kleiner, sobald der Doktor frei ist, kommst du an die Reihe. Sollst sehen, wenn er die Kugel draußen hat, dann schmerzt es nicht mehr so. Hier siehst du, habe ich eine Karte. Jetzt wirst du mir diktieren, und ich schreibe. Deine Eltern müssen doch wissen, daß du es gut Über­ständer! hast."

Ach ja, Kamerad, die Eltern müssen es wissen, ganz kurz, und, das Sprechen, das schmerzt so. Es sticht so ent­setzlich. Schreibst du? Kannst du mich auch verstehen? Du mußt mir ganz nahe kommen mit dem Ohr, damit ich flüstern kann. Schreibe:Liebe Eltern! Vergebt mir.." Aber was sollen sie mir denn vergeben? Ach Gott, Kamerad, wenn ich jetzt sterbe, dann werden sie sich furchtbare Gewissensbisse machen, daß sie mich haben laufen lassen. Und glaubst du, sie werden mir das vergeben können: Nein, schreibe nicht so. Schreibe:Liebs Eltern! Die Schlacht war entsetzlich. W>r waren mit einem Mal mitten darin, gerade als wir dachten, es kam heute wieder nicht dazu. Wir stürzten darauf zu, ohne irgend etwas zu sehen, und die Kugeln mähten uns allesamt zu Boden, ehe wir noch das Gefühl gehabt, daß es nun in die Schlacht ging. Grauevoll war der Anblick, und niemals wird aus meinen Ohren das Geschrei der am Boden sich Wälzenden weichen. Bis in meine Sterbestunde wird mich dies Entsetzen verfolgen..." Nein, Kamerad, so können wir nicht schreiben. Sie werden glauben, ich sei feige. Und die Tanten werden sagen:Seht ihr, er war noch viel zu jung, und es war eine große Sünde, ihn fortzulassen." Und dann wird meine arme Mutter sterben vor Kummer ... Jetzt weiß ich, Kamerad, was du schreiben mußt, schreibe:Liebe Elterw! Der Schmerz in der Brust ist groß. Aber bald, ganz wird Euer Junge wieder bei Euch sein..." Hast du geschrieben, Kamerad?"

So, Kleiner. Nun gib mir deine Hand, ganz vorsichtig. Siehst du, jetzt führe ich dir den Bleistift. Ganz langsam. Wie muß ich denn deinen Namen schreiben?"Euer Ein­ziger. So habe ich immer geschrieben an die Eltern, wenn ich für eine Weile von zu Hause fort war.., Ach, Kamerad, tonnst du den Doktor nicht fragen, ob ich setzt an die Reihe t»mme? Ich glaube, es dauert gar nicht mehr lange. Es ist mir so dunkel vor den Augen. Meinst du, ein Schuß in die Brust, der könnte auch die Augen in Mitleidenschaft ziehen?"

Das ist nur der Blutverlust, Junge, das geht wieder vorbei. Run mußt du aber ganz still liegen und darfst gar nicht sprechen. Ich wftl den Doktor einmal fragen, ob er jetzt Zeit für dich hat. Und dann muß ich dort hinüber neben der Orgel, da liegt einer mit einem Schuß durch den Hals, und ich muß chm den Kopf hatten, damit er genug Luft kriegt. Wirst du fein stille liegen, bis ick- -urü-ttomme?"

Der 5Neine nickt stumm mkt dem Kopf, in'^s seine großen Augen angstvoll betteln:Komm bald wieder-Mt .mir." Aber er läA «s sich nicht merken.

(Schluß folgt.)

Mittwoch. IS.Fuli 1S2S

Sport

RolHeispork-Meisierfchattsn in Darmlladk. 400 Meter: ^auck-Karlsruhe 53,1. 5000 Meter: Eppel-Karlsruhe 16:53. 100 Meter: Paul-Kassel 11 Sek.

Leichtathletische Wettkämpfe in Baden-Baden. 5086 Meter-Lauf: Eisbach von der SvBg. Bingen 15,6, beste Leistung Deutschlands (bisher 15,14).

FrißbM. D»"lsche Hochschulmeisterschaft gewinnt in Ha»'; nover: Karlsruhe Hannover 4:3.

Letzte Nachrichten

Sitzung des Reichskabinetts.

Berlin, 15. Juli. Wie die Morgenblätter melden, hat das Reichskabinett gestern nachmittag eine Sitzung abgehalten, in der eine Reihe von kleineren Gegenständen beraten wurde. Nach dem Berliner Tagblatt soll es sich in erster Linie um die deutsche Antwort handeln; dabei soll es zu sehr erregten Auseinandersetzungen zwischen dem Reichsaußenminister Dr. Stresemann und dem deutschnationalen Reichsinnenminister Dr. Schiele gekommen sein. Verschiedene Vermittlungsver­suche sollen zu keiner Einigung geführt haben, nur soviel wurde erreicht, daß in der heutigen Kabinettssitzung ein endgültiger Beschluß über die Tendenz und die Formulierung der deutschen Antwort gefaßt werden solle. Die Minister­präsidenten der Länder sollen am Donnerstag über den Inhalt der deutschen Antwort verständigt werden. Am Samstag soll der Auswärtige-Ausschuß des Reichstags unterrichtet werden und gleichzeitig soll die Antwort an Frankreich abgehen.

Verhandlungen über ein Kompromiß in der Frage der Agrarzölle.

Berlin. 15, Juli. WieDer Tag" meldet, wird die eiste Beratung der Neichsregierung mit Vertretern der Reichstagsfraktionen und mit Vertretern der Landwirtschaft über ein Kompromiß in; der Frage der Agrarzölle heute vormittag ftattfinden.

Das Ergebnis der Urabstimmung bei den Gas-- «nd Wasserwerken.

Berlin, 15. Juli. In dem vorläufigen Ergebnis der Ur­abstimmung in den Betriebcn des städt. Gas- und Wasser­werkes haben von 5497 abgegebenen Stimmen 4873 sich für die Ablehnung des Vergleichsvorschlages und damit für den Eintritt in den Streik ausgesprochen. Nur 579 waren für die Annahme des Vergleichs-Vorschlages. Die Zählung in einigen kleineren Betrieben ist zum vorläufigen Ergebnis nicht eingerechnet, doch dürfte sich das Endergebnis nicht mehr wesentlich verschieben.

Ein Zwischenfall bei der Natioualfeier in Koblenz.

Koblenz, 15. Juli. Bei der heutigen Nationalfeier der französischen Armee ereignete sich ein bedauerlicher Zwischenfall. Polizeioberkommissar Brenkmann, der auf einem Fahrrad die auf Befehl der interalliierten Rhein­landkommission aufgestellte Postenkette kontrollierte, fuhr an einer Armeefahne ohne zu salutieren vorbei. Der Kom­missar wurde vom Fahnenträger vom Rade gestoßen und miß­handelt; hierbei wurde er durch mehrere Säbelhiebe verletzt.

Der Nationalfeiertag in Paris.

Paris, 15. Juli. Anläßlich des heutigen National­feiertags fanden am Triumphbogen und am Grabe des unbekannten Soldaten große Feierlichkeiten in Anwesenheit des Präsidenten, der Regierungsparteien und des diploma­tischen Koips statt. Die Truppenparade beendete die Feier.

Ein Schritt der amerikanischen Regierung.

London, 15. Juli. DieMoruing Post" meldet aus Washington, daß die Vereinigten Staaten einen energischen Schritt bei der chinesischen Regierung unternommen haben, wobei die chinesische Regierung darauf aufmerksam gemacht worden ist, daß, wenn China die Fremden und die Verträge nicht besser beachten würde, China die Freundschaft der Bereinigten Staaten verlieren würde. Dieser un­erwartete Schritt ist durch die bolschewistische Propaganda Chinas hervorgerufen worden.

Bei der Abstimmung über die polnische Agrarreform im Warschauer Seim stimmten alle Parteien geschlossen für den gegen den deutschen Grundbesitz gerichteten Enteignungs- parapraphen.

Die Unterredung zwischen Chamberlain und Rakowski hat keinen Fortschritt in der englisch-russischen Entspannung gebracht.

Sendefolge der Süddeutschen Rundfunk-A.-G.. Stuttgart

Freitag, 17. Juli: 77.89 Uhr: Dramaturgische Funkstunde; 7.398 Uhr: Bortrog rau Prof. W. Nagel Uber:Die Entwicklung der deutschen Musik* <18. Abend): 89 Uhr: Nordische Komponisten, Sibelius-Krieg (Leitung: Hans Seebcr-van der zioe. Sprecher: Mai! Heye): 9.3011 Uhr: Ein Raffe» weib. Schwank von Siegfried Leinau (Helene BrandUSchüte. Spielleitung: Max Heye).

Damstag, 18. Juli: 4.89-9 Uhr: Kinder-Nachmittag: Sagen. Märchen, ffabeln, erzählt vom Grelle von Strümpfelbach (Rundfunkorchester, Sprecher: Carl Sturve): 77.89 Ahr: Dortrag von Erna Stach r>on Goltzheim, Stutt­gart, überDie Körperpflege"; 7.89-8 Uhr: Bortrag von Dr. Eurt Elwen- spoek:Deutscher Humor in fünf Jahrhunderten" (2. Abend); 8S Uhr: Kammermusik, Josef Haydn (Ausführende: Prof. Dr. Willibald Nagel, Kla­vier, Konzertmeister »au der Vegt, Heinrich Maile (Eello). Sprecher: Earl Struve); 9.8911 Uhr: Funk-Kabarett (Leitung: Max Heye, Mitwirkende: Hilde Volck, Soubrette, Sofie Eisenbrau», Sopran, Albert Tronnier, Tenor),

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