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Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Mittwoch, 1. I«li igzz

Jur Neubildung der porkugiesiischen Regierung Lissabon, 3V. Juni. Der Führer der demokratischen Partei Antonia Maria Silve ist mit der Bildung der neuen Regie­rung beauftragt worden, nachdem der frühere Ministerpräsi­dent Costa diese Mission abgelehnt hatte. Silve hat die Bil­dung der Regierung übernommen.

Der Kurdenführer Scheich Said hingerichtet koastanlinopel, 30. Juni. In Anwesenheit einer großen Menschenmenge wurden der Führer der kurdischen Aufstän­dischen, Scheich Said, und 46 seiner Anhänger auf dem Hauptplatz von Djarbekir gehängt.

Litte chinesische Rote an England und Frankreich

Kanton, 30- Juni. Eine chinesische Note wurde an den britischen und französischen KonsiÄ in Kanton gerichtet, in der von Großbritannien eine Entschuldigung, die Bestrafting der für die Schießerei im Europäerviertel verantwortlichen Führer, die Zurückziehung aller Schiffe aus den Gewässern don Kwantung mit Ausnahme von zwei Depeschenbooten »nd die Bezahlung einer Entschädigung für den Verlust an Leben und Eigentum gefordert wird. Die Note sagt, es sei dekannt, daß die Franzosen nicht in erster Linie gefeuert haben, aber auf das britische Feuer hin hätten sie ebenfalls geschossen. Die Note ist von dem Kommissar für Auswärtige Angelegenheiten im Namen der Zivilregierung unterzeichnet, vie Konsuln hoben auf diese Note nicht geantwortet. Die chinesische Behörde gab die Zusicherung, daß sie jede Kund- tzebung gegen die Ausländer verhindern würde. Daraufhin dmrden die englischen Abteilungen znrückaezogen und die Gefeftigungsgrbeiten unterbrochen. Die englandfeindsichen Kundgebungen dauern fort.

Schweres Erd- «nd Seebeben in Kalifornien

San Iraazieko, 30. Juni. Ein Erd- und Seebeben rich­tete in Santa Barbara großen Schaden an. Das Arlington- bnd Cabrillo-Hotel liegen in Trümmern. Aus dem Erdboden frachen heiße Quellen hervor und die Staubecken barsten, wodurch die Stadt z. T. überschwemmt wurde. Die meisten Gebäude an der Staatsstraße und der Hauptverkehrsstraße der Stadt wurden zerstört. Gewaltige Flutwellen stürzten von der Meeresbucht landeinwärts. An zwei Stellen brach auch Feuer aus, das aber alsbald erstickt werden konnte. Bisher sind in Santa Barbara 65 Tote gezählt worden. Die meisten Häuser an der Staatsstraße sind eingestürzt, dar­unter zwei Geschäftshäuser von 10 Stockwerken. Eine an­dere Meldung besagt, daß bei der Zerstörung des Arlington- Hotels sieben Menschen umgekommen seien. Santa Barbara ist ein sehr bekannter Badeort und berühmt durch die präch­tigen Hotels, die größtenteils ein Opfer der Erdbebenkata­strophe geworden sind. Der Sachschaden wird auf 30 Mil­lionen Dollar geschätzt. Die verhältnismäßig geringe Zahl der Getöteten ist dem Umstande zu verdanken, daß das Erd­beben sich in den frühen Morgenstunden ereignete und die Zerstörungen durch die zweite Erschütterung, die etwa 15 Minuten nach dem ersten Stoß erfolgte, verursacht wurden. Die Hinterwand des Gefängnisses stürzte ein und die Ge- ftmgenen entflohen. Viele Gebäude, einschließlich von Stahl­konstruktionen, wurden derart beschädigt, daß sich eine Wie­derherstellung nicht lohnen wird.

Ole Hanson, ehemaliger Bürgermeister von Speattle, sagte über seine Erlebnisse, er habe im Bett in seinem Bun- gcckow, der sich in der Nähe des Ufers befindet, gelegen und durch das Fenster gesehen, wie große Wellen den Strand hinaufrasten. Plötzlich schien sich der Boden unter großem Getöse zu heben. Als er aus dem Bett auf den Boden sprang, hob sich das Haus und senkte sich dann wieder. Er stürzte aus dem Hause und hörte eine starke Explosion. Im gleichen Augenblick sah er die elektrische Kraftstätte Zusam­menstürzen. Zwei Häuserblocks weiter sah er die Außen­wand des neuen California-Hotels einstürzen. Der Boden rollte wie Wellen.

Württemberg

Stuttgart, 36. Juni. M i t t e l st a n d s b u n d für Handel und Gewerbe. Der Württ. Mittelstandsbund Mr Handel und Gewerbe hielt am 28. d. M. hier seine dies­jährige Mitgliederversammlung ab. Verbandsdirektor Gchrader-Braunschweig sprach über das ThemaVolk, Staat u«d Wirtschaft", in dem er die volkswirtschaftliche Bedeutung des selbständigen Handel- und gewerbetreibenden Mittel­standes darlegte. Nur das Volk, das über einen gesunden Mittelstand verfüge, werde in der Lage sein, sich wirtschaft­lich zu behaupten. Es sei daher Pflicht der gesetzgebenden Körperschaften, den Mittelstand vor Aussaugung zu schöben rmd alles daran zu setzen, daß dieser gestärkt werde. Se­kretär Sternbeck erstattete den Geschäfts- und Kassenbericht. Die Daimler-Mannschaft mit den Leichtflugzeugen L. 20 mck> L. 21 wird vom Deutschen Rundflug bis Donnerstag in Stuttgart eintreffen. Nach einer Begrüßung auf dem Flugplatz Böblingen und einem gemeinsamen Flug über Stuttgart werden die Flugzeuge an einen Kraftwagen an- gehängt, durch die Hauptstraßen Stuttgarts geführt und auf dem Marktplatz aufgestellt. Dort findet eine Begrüßung der Daimler-Mannschaft durch die Stadtverwaltung statt.

Fortbildungskurse für Gesang- und Musiklehrer. Ende -Juki finden an der Württ. Hochschule für Musik Lehrgänge zur Fortbildung von Gesang- und Musiklehrern der würt- tembergischen Schulen statt, bei denen außer den Lehrkräf­ten der Hochschule selbst und einigen Musik- und Gesang­lehrern an höheren Schulen, Lehrerseminaren und Volks­schulen auch Professor Dr. Hasse-Tübingen und Dr. Benne- dik-Halberstadt in Vorträgen und Vorführungen Mitwirken.

Zugsunfall. Sonntag abend fuhr auf dem Hauptbahn­hof der letzte Zug nach Leonberg dem zur Abfahrt bereit­stehenden Böblinger Zug in die Flanke. Eine Maschine wurde aus dem Kleis geworfen und mehrere Wagen be­schädigt. Erst mit zweistündiger Verspätung konnten die Age abfahren. Der Packwagen des Böblinger Zugs, in dem sich glücklicherweise keine Personen befanden, wurde zertrümmert.

Vom Tage. In einem Hause der Seidsnstraße brachte sich ein 22 Jahre alter Schlosser in selbstmörderischer Absicht einen Schuß in die rechte Schläfe bei. Lebensgefährlich ver­letzt mußte er nach dem Katharinenhospital verbracht werden. In einer Wirsschaft der Uhlandstraße schlug ein 24 Jahre alter Metzger in angetrunkenem Zustand die Glasfüllung der Türe ein. Er trug hierbei eine Verletzung der Schlagader dcwon, die seine Verbringung nach dem Katharinenhospital notwendig machte. In einer Cannstatter Pferde Handlung wurde ein 58 Jahre alter Taglöhner von einem ausschlagen- deu Pferd an den Kopf getroffen. Er erlitt einen Schädel- br«h und mußte nach dem Krankenhaus verbracht werden. Dort Wt er «och wenige« Stunde« gestorben.

Aus dem Lande

Enzweihingen OA. Vaihingen a. E., 30. Juni. Keuch­husten-Epidemie. Hier ist der Keuchhusten derart stark ausgetreten, daß die Kleinkinderschule und die 1. und 2. Klasse der Volksschule geschlossen werden mußten.

Oßweil. OA. Ludwigsburg. 30. Juni. Brand. Infolge von Fahrlässigkeit brach auf dem Zimmerplatz von Gottlob Bonwessch gestern nachmittag Feuer aus. Bald brannte das große Holzlager lichterloh. Die gesamte Feuerwehr von Ludwigsburg rückte an und bewältigte schließlich den Brand. Der Sachschaden ist sehr erheblich. Auch Maschinen sind dem Feuer zum Opfer gefallen.

Waiblingen, 30. Juni. Ileberfahren. Der ledige Metzger Adolf Aieger aus Fornsbach ist beim Einsteigen in die Bahn, als der Zug schon in Bewegung war, unter die Räder gekommen, wobei ihm der Unke Fuß abgefahren wurde.

Heilbronn. 30. Juni. Landesoersammlung des Württ. Krankenkassenverbandes. Gestern fand hier die Landesversammlung des Württ. Krankenkassenver­bands statt. Die finanziellen Verhältnisse der Krankenkassen hätten sich verschlechtert. Im ersten Vierteljahr 1925 sei eine 30proz. Arzneikostensteigerung eingetreten. Das Heilverfah­ren bedürfe einer Neuregelung. Von der Wochenhilfe, die für Stillgeld und Entbindungskosten 80 vorsieht, dürfe man nicht die Hälfte den Krankenkassen aufbürden. Ober­regierungsrat Geh ring sprach über die Erwerbslosen­unterstützung und stellte den Satz auf, daß ein Erwerbsloser nicht besser gestellt sein dürfe als ein Arbeiter. Die Abschaf­fung der Kurzarbeiterunterstützung sei ein Unding. Würt­temberg sei am wenigsten von der Erwerbslofenfürsorge be­troffen. Syndikus Elwert sprach dann noch über die Arzt- srage und betonte, daß es in Württemberg bei 730 000 Ver­sicherten über 1200 Aerzte seien, während es normalerweise nur 70 sein sollten. 60 v. H. der gesamten Beitragsleistungen seien Arzthonorare. Eine Prüfung der Arbeitsfähigkeit durch Vertrauensärzte habe ergeben, daß teilweise 70 v. H. der Krankgemeldeten arbeitsfähig gewesen seien.

Heilbronn. 30. Juni. Ausstand. Gestern früh ist die Arbeiterschaft der Nahrungsmittelsabrik C. H. Knorr in den Ausstand getreten. Es handelt sich um Lohnfragen. Im Streik sind 800 Personen. Die Belegschaft der Firma M. Dreyfuß und Söhne befindet sich seit gestern ebenfalls im Streik.

Hall, 30. Juni. Unterkunftshaus. Am Sonntag wurde das oqm Verein für Naturfreunde, Ortsgruppe Hall, auf dem Lemberg erbaute Unterkunftshaus unter zahlreicher Beteiligung von hiesigen und auswärtigen Wanderfreunden emgeweiht. Das Haus ist von Arbeitern in ihrer freien Zeit errichtet worden. Die Weihrede hielt der Reichsleiter der Naturfreunde Steinberger-Nürnberg.

Alm. 30. Juni. R o h l i n g. In der Mörikestraße gerieten Zwei junge Burschen in Streit, bei dem der eine den Aohr- stock des anderen mik solcher Wucht auf den Schädel bekam, daß er blutüberströmt zusammenbrach. Des Weges kommende Spaziergänger brachten den Verletzten sofort zum Arzt.

Reutlingen, 30. Juni. Zugzusammenstoß. Am Sonntag abend wurde der letzte Zug, der in Honau aus der Station fuhr, im letzten Drittel von einer Lokomotive in der Flanke angefahren. Die Lokomotive sowohl als auch der 3. Klassewagen schoben sich durch die Wucht des Zu­sammenstoßes gegenseitig in die Höhe, und wenn der Wagen nicht auf der anderen Seite eine Stütze am erhöhten und mik Randsteinen versehenen Bahnhofskörper gefunden hätte, wäre er wahrscheinlich umgekippk und mik ihm der Bor- und Nachwagen. Die Zugsinsassen sprannen teilweise aus den Fenstern. Verletzt wurde niemand. Die Fahrgäste gingen Zu Fuß nach Lichtenstein, wo ein Hilfszug von Münsingen sie aufnahm und weiter beförderte.

Tekknang, 30. Juni. V e r e i n s j u b i l ä u m. Der Vete­ranen- und Soldatenverein Gattnau beginq am Samstag und Sonntag die Feier des 100jährigen Bestehens. Es nah­men daran 35 auswärtige Vereine teil. Der Präsident des Württ. Kriegerbunds. Generalleutnant Dr. v. Maur über­reichte dem Jubiläumsverein als Geschenk des Bunds einen Pokal. Dem Fest wohnten auch Herzog Al brecht von Württemberg und sein Sohn Philipp Albrecht bei.

hemigkofen. OA. Tettnang. 30. Juni. Brandstif­tung. Unter dem Verdacht, die Scheune seines Dienst- herlm, .des Landwirts Franz Frommtet, angezündet zu haben, wurde der 28 I. a. Knecht Anton Steinhäuser aus Haslach verhaftet und dem Amtsgericht Tettnang ein­geliefert.

Heidenheim» 30. Juni. Andreas Hofer. Bei gutem Bestich, namentlich auch von den Bezirksorken, wurde im hiesigen NaturtheaterAndreas Hofer' aufgeführt. Es liegen zahlreiche Anmeldungen von Vereinen vor, die ge­schlossen das Hofer-Spiel in den nächsten Sonntagen be­suchen werden.

Tübingen, 30. Juni. Ehrendoktor. Der bekannte frühere Tübinger Professor der Physik. Dr. Paschen, Präsident der Reichsanstalt Berlin-Charlottenburg, wurde von der medizinischen Fakultät in Bonn zum Ehrendoktor ernannt.

Wurmlingen, OA. Tuttlingen, 30. Juni. Die feind­lichen Brüder. In der Bahnhofwirsschaft kam es zwi­schen den verheirateten Brüdern Engelbert und Hermann Butsch (Metzger und Viehhändler) zu Streithändeln, in deren Verlauf Hermann Butsch seinem Bruder Engelbert einen gefährlichen Stich in den Unterleib beibrachte. Auch der 27 Jahre alte ledige Sohn des Engelbert Butsch erhielt einen Stich von Hermann Butsch. Letzterer soll ebenfalls durch einen Schlag mit dem Bierglas am Kopf verletzt wor­den sein.

Von der bayerische« Grenze, 30. Juni. Tödlich ver- UN glückt. In Engenberg bei Heimenkirch hielt beim Zu­rücktreiben des Viehs der 18 Jahre alte Dienstknecht Gallus Weidemann eine Stange in der Hand. Er wurde von dem Vieh überrumpelt und fiel mit der Stange rücklings auf den harten Boden, so daß ihm die Schädeldecke des Hinterkopfs eingefchlagen wurde. Der junge Mann eriag seinen schweren Verletzungen.

Versäumte Abonnements auf denGesellschafter"

Linnen immer »och bet der Geschästrstelle nachgeholt werden.

/olkszählungsergebni^e. As p erg: 3880. Buckn 2292 (1919: 2152). - Ebingen: 12212. -Herre»

.5 e r g: 3045 (2928). Kkrchheim u. T.: 10104 (ggzn Urach: 5366 (5047) - W e i l d e r st a d t: 1926 (1876). ^ Weinsberg: 3654.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 1. Juli , 925 ,

Sage nicht alles, was Du weißt Aber wisse immer, was Du sagest 1

^ Claudius.

Autounfall bei der Waldlust. Gesten, früh um >,,7

Uhr stieß an der Kreuzung Mötzinger-Herrenbergerstaatsstraß?

das dem Herrn Dr. M e r k l e - Simmersfeld gehörige Auto mit einem in entgegengesetzter Richtung fahrenden Radfahrer zusammen. Nur der Umstand, daß das Auto wider einen Baum fuhr und an einem Randstein hängen blieb, ist es >n verdanken, daß ein größeres Unglück verhütet wurde. Näheres werden wir in der morgigen Ausgabe auf Grund eines amt­lichen Berichts melden.

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Erhöhung der Miete. Nach einem Erlaß des Ministe­riums des Innern gelten ab 1. Juli folgende Bestimmungen- Gesetzliche Miste für Wohnräume: An gesetzlicher Miete für Wohnräume sind an den Vermieter als Zins aus dem in- dem Haus angelegten eigenen und fremden Kapital, als Ent­gelt für die Verwaltungstätigkeit sowie als Ersatz für die Kosten der laufenden und großen Jnstandsetzungsarbeiten 55 v. H. der Friedensmiete in Reichsmark zu zahlen. Be­triebskostenersatz. Statt der Umlage der Betriebskosten (mit Ausnahme der Verwaltungskosten) kann der Vermieter 38 v. H. der Friedensmiete in Reichsmark ohne Einzelnachweis vom Mieter verlangen. Stellt sich nach den durchschnittlichen Verhältnissen einer Gemeinde der Pauschsatz von 30 0 . H. als zu nieder heraus, so kann er durch Beschluß des Ge­meinderats bis auf 35 v. H. erhöht werden. In den Gemein­den, in denen der Pauschsatz zuletzt 30 v. H. betragen hat. beträgt er vom 1. Juli ab 35 v. H.

Vollständige Beseitigung des Mahnverfahrens. Durch eine am 15. Juki in Kraft tretende Verordnung wich das schon früher für Urkunden- und den Wechselprozeß abge- schaffte zwangsmäßige Mahnverfahren restlos beseitigt. Bis­her mußte auf Grund der Kriegsverordnung vom 9. Seist. 1915 eine beim Amtsgericht zu verfolgende Geldforderung statt unmittelbar im Klageweg, zuerst im Mahnverfahren geltend gemacht werden, um die Amtsgerichte in der Kriegs­zeit zu entlasten.

Der Ertrag der Wohlfahrksbriefmarke. Wie die Reichs­geschäftsstelle der deutschen Nothilfe mitteilt, haben die Wohl­fahrtsbriefmarken der Reichspost, die im vorigen Jahre her­ausgegeben wurden und mit dem 30. Juni dieses Jahres ihre Gültigkeit verlieren, insgesamt einen Reinertrag von rund 1725 000 Reichsmark erbracht. Der Gesamterlös ist für Zwecke der Wohlfahrtspflege, insbesondere für Speisungs- einrichtungen und alle Arten der offenen Fürsorge im b» fetzten und unbesetzten Gebiet verwendet worden.

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Sehenswürdigkeit. Ein einem hiesigen Schweinezüchter gehöriges Mutierschwein hat, was gewiß eine große Seltenheit, zun, viertenmal 18 gesunde Ferkel geworfen. Wir wünschen ihm für die Aufzucht dieser großen Menge hungriger Wesen recht viel Glück!

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Feuerwehrfest in Gültlingen. Schon seit Wochen wm ein eifriges Rüsten aus die bevorstehende Festlichkeit in unse­ren, sonst so stillen Dorfe bemerkbar. Galt es doch, die Frei­willige Feuerwehr, welche seit ihrem Bestehen schon vieles An­erkennenswerte geleistet, zu feiern. Durch Tagwache eingeleitet, begann das frohe Fest und der hernach abgehaltene Frühgottes dienst stimmte die Herzen bei friedlicher Stille, unter Worten der Nächstenliebe und christlicher Hilfsbereitschaft. Mit klm gendem Spiele wurden die Gäste, die auswärtigen Feuerweh­ren empfangen. Nach der Sitzung des Ausschusses des Be­zirksfeuerwehrverbands Nagold fand eine Schulübung der hie sigen Feuerwehr statt. Bei der Hauptübung wurde zuew gezeigt, wie man in alten Zeiten einen Gebäudebrand angriii und bekämpfte. Dies haben unsere ältesten Feuerwehrleute zum großen Vergnügen der Zuschauer in anschaulicher Weise dargestellt. Nur dem aufmerksamen Nachtwächter sowie dem hilfsbereiten Bäcker mar es zu verdanken, daß der Brand nicht weiter um sich griff. Dieser Feuerlöschart, welche nun der Vergangenheit angehört, folgte der Angriff der Freiwillige» Feuerwehr, wie er in der Gegenwart durchgeführt wird. Auch die Motorfeuersprihe von Nagold wurde zur Hilfs­leistung herbeigerufen. H. Bezirksfeuerlösch-Juspektor Schlei­cher sprach sich nach Schluß der Uebungen überaus lobens­wert über die hiesige Feuerwehr aus, das schnelle und sichere Eingreifen, Bekämpfen des Feuers und die stramme Zucht der Mannschaften hervorhebend. Es ist dabei zu beachten, daß der Kommandant sowie die Mannschaften über die gestellte Aufgabe vorher nicht unterrichtet waren. Das anschließende Festessen in den verschiedenen Gasthäusern brachte die Feuer­wehrleute nach der schweren Arbeit wieder ins Gleichgewicht Mittags um 2 Uhr bewegte sich ein stattlicher Festzug (ca, NO Feuerrvehrleute) durch den wohlgeschmückten Ort auf den freundlich gelegenen Festplatz. Herr Schultheiß Widmann begrüßte die Festgäste, auch sprachen Herr Feuerwehrkommandant Dengler»» Namen der Feuerwehr und Herr Dr. Merkt, stv. AmtmM Nagold, als Vertreter des- Oberamts, Worte des Dankes r" der Anerkennung. Nach Gedicht- und Gesangvorträgen so sich ein gemütliches Beisammensein der Erschienenen an. Abend- fand als Abschluß des Tages im Gasthaus zum Ochsen em Festball statt, bei welchem Alt und Jung dem Tanze huldigten

Am Montag .durften wir uns beim Kinderfest nnt de ^ Kleinen in vielseitiger Weise erfreuen; Kinder und Erwachst» verstanden sich vortrefflich die Sorgen vergessend kehrten abends wohlbefriedigt nach Hause. Als Letztes sano im Gasthaus zum Hirsch eine lusttge Abendunterhaltung sia - Gültlingen kann auf zwei schön verlaufene Festlichkeiten zuru blicken. bb-

Effringen, 1. Juli. Die in letzter Zeit viel umstrittene Frage der Erstellung von Milchkühlanlagen ist für <Mmg endgültig gelöst. In vergangener Woche wurde,m Geva der Molkereigenossenschaft eine von der Firma Rlborn-H"o heim gelieferte Milchtiefkühlanlage als eine der ersten Am g im Bezirk aufgestellt und gestern in Betrieb genommen, w cy recht gut funktioniert. Ab 1. Juli wird die Stadt PfosZb ^ nur noch mit tiefgekühlter Milch beliefert, womit sowoy Erzeugern als auch den Verbrauchern der Mich besser g , ^ ist, da ersteren ein höherer Preis vergütet wird, wahrend? davor gesichert sind, in den Sommermonaten sauere AN ck r erhalten.