Ragow« Tagblatt »Der Gesellschafter*

Freitag, 26. 3uni 1825

Sette 2 Rr. 14« _

Deutschland Frankreich den Krieg erklärt, um auch nur «inen Zoll von Elsaß-Lothringen zurückzuerobern. Das was wir garantieren, sind die Ostgrenzen in Europa. Was die Abrüstungen anlangt, so scheint die Regierung keine andere Politik getrieben zu haben, als nichts zu tun, um den Druck der wirtschaftlichen Ereignisse abzuwehren. Die Re­gierung denkd keineswegs daran, eine Zusammenkunft ein- zuberufen und dennoch könnte es in dem vorgefchlagenen Vertrag ein Abkommen über die Abrüstung geben. Lloyd George stimmt dem Gedanken eines Sicherheitsver­trags vollkommen zu. Aber der jetzt vorgeschlagene kann den angestrebten Zweck ebensowenig erreichen wie das Gen­fer Protokoll. Man muß von Deutschland nicht nur das Versprochene erhalten, daß es die Westgrenze Europas garantiere, sondern man muß von Frankreich, Deutschland, Polen und der Tfchechei verlangen, daß diese alle ihre Strei­tigkeiten einem Schiedsgericht oorlegen. Der Abg. Wall- head erklärte, daß weder Krieg noch Vertrag England Sicherheit bringen können. Es gibt nur eine Sicherhetts- «arantie, das ist ein Abkommen über die Abrüstung.

Der Konservative Bellairs meinte, das britische Reich solle dem Vertrag beitreten; doch fei das Bündnis der Nationen -es britischen Reiches unendlich wichtiger als jeder andere Vertrag. Auch dürfe Großbritannien das Bündnis nicht gefährden, das England in Zukunft mit den Vereinigten Staaten einzugehen hoffe.

In Erwiderung auf die Aussprache erklärte Chamberlain, die Zeit sei vorbei, daß die britische Regierung die Methode von Bündnissen bestimmter Mächte gegen eine andere Macht oder andere Mächte anwende« könnte. Die Methode, zu dem Ziele europäischer Sicherheit zu gelangen, bestehe darin, einen Schiedsspruch für Streitigkeiten einzufetzen. Rach Ansicht -er britischen Regierung habe niemand das Recht, durch das Gr-iet eines anderen Landes zu marschieren, ausgenommen «rter den vom BAkerbund festgesetzten Bedingungen oder i« Falle einer Aufforderung des Völkerbundes selbst. Dis esttstge Grundlage, von der man zur Besriedgung Europas aosgehen könnte, bestehe darin, die vorhandenen Verträge zmn Ausgangspunkt zu nehmen. Auf eine Bemerkung Lloyd Georgs über die Kölner Frage sagte Chamberlain, er hoffe, - Köln binnen einigen Monaten geräumt werde. Er wisse, - es bei g«tem Willen auf beiden Seiten geräumt werde» könne.

Pestis, 25. Juni Me gestrigen Erklärungen Chamber- >arns n« Unterhaus werden nur von zwei Müttern be- »rochen. DasEcho de Paris" schließ aus den Erklärurigen

engkschen Staatssekretärs, daß die französsiche Rote nur me «rändlege für weiter« langwierige Bevi-adlunae» btt-

-e» soll. Ws das wichtigste erscheint demGaulois", daß d»e Erklärungen Ehancherlains M heilsamen Erwägungen in Berlin Anlaß geben würde«, d. h. daß man sich in Berlin n«f Aeoderungen einrichten müsse, auf englische Hilfe nicht rechne« zn kSn»e«, w«rn man Neuerungen an dem Ver­trag d ur ch s etze « wolle.

Der Krieg -» Marokko

Parsit 35. I««. .Echo de Paris' veröffentlicht einen Be­richt seines Sonderberichterstatters in Fez, wonach di« Anne« dar Mfkabiie« ans etwa 8V VW Mann z» schätze» sei. Ab- ei Krün habe noch für zwei Zahre Munition, an der Küste entlang besitze er eine musterhafte Berteidignngsorgani- sation. Insbesondere das SchLtzengrabensystem sei nach den Erfahrungen des Weltkrieges ansgebauk worden.

Der Heeresbericht über die Lage an der französischen Marvkkofront besagt: 2« Osten sind beträchtliche Dissiden­ten- nnd Riskonkingente in der Gegend nördlich von Ain- Maatonf abgekauchk. Sie wurden von den franzosenkrenea SkSmm« mit Unterstützung französischer Hilfsstreitkräfke be­kämpft und durch Flugzeuge bombadierl. Es sind Maß­nahme« getroffen, um der feindlichen Bedrohung von dieser Sette M begegnen.

A n kunft des deutschen Botschafters in Angora

A»tzora, 25. Juni. Der deutsche Botschafter Nadolny ist gestern in Angora eingetroffen. Er hatte eine Unterredung »M -em türkischen Außenminister Tewfik Ruschdi Bey, der ihn dem Handelsminister Bey oorstellte. Dieser wird die Türkei bei den Verhandlungen vertreten, die in einigen Tagen über den Abschluß eines türkisch-deutschen Handels- Sbooeinkommens beginnen werben.

Die chinesischen Unruhen

London, 25. Juni. Rach einer Meldung aus Schanghai wurde« durch das Maschinengewehrfeuer der französischen «nd englischen Marinesoldaten 80 Chinesen getötet. Auf Be- kchl der englischen Militärbehörde wurde das East Surez- Regrment in Hongkong alarmiert; es soll nach Kanton ab-; gehen. Auch da» englische Marinegeschwader in Singapore erhielt Befehl, sich bereitzuhalten, um in die chinesischen Ge­wässer abzugehen, wenn die Lage sich verschlechtern sollte. De« Fremdenfeindlichen bat sich eine weitere große Anzahl von Studenten angeschlossen. Ein britischer Damvfer traf aus Kanton mit ungefähr 500 Flüchtlingen, Männern, Frauen und Kindern englischer, amerikanischer, portugie­sischer und italienischer Nationalität ein. In Sckangbai sind außergewöhnliche Vorsicktsmaßnahmen gegen eine Erneue­rung der Unruhen ergriffen worden. Im Sch-mghaisr Benrk stimmen Feng-Truvpsn nach wie vor an. Die japanischen Blätter äußern, daß die Unruhen eine Niederlage für das Angelsachsentum im Orient bedeuten.

Aua- den Taqebüchern der Nordpol'I'cger

DieB-Z. am Mittag" gibt aus den Tagebuo'motizen der Teilnehmer am Nordpolflug Roald Amundsens längere Ab­schnitte wieder. In den Aufzeichnungen des Piloten Dietrichson. der das Flugzeug N24 steuerte, das dann im Rordpoleis zurückgelasfen werden mußte, heißt es u. a.: Rach der ersten Landung des N. 24, als Ellsworth und Dietricbson sich auf die Suche nach dem anderen Flugzeug R. 25 begeben wollten, ergab sich, daß sie die Hoffnungs­losigkeit des Versuches einsehen mußten und die größten Schwierigkeiten hatten, in dem kolossalen Packeis, das in Wirklichkeit viel schlimmer und ausgedehnter war, Äs es von oben aussah, zurückzukehren. Me Reparatur des be­schädigt«« Motors des R. 24 war ebenfalls mit den aller­größten Schwierigkeiten verknüpft. Trotz angestrengten Mmqrens leckt« der Motor immer noch in bedenklicher Weise. Dazu wurde dos Wetter immer unsichtiger bei hef­tigem Schneien. Am folgenden Tage wurde N.25 in un­gefähr 2 Meilen Entfernung gesichtet. Am Abend konnte sich N. 24 mit R. 25 durch Flaggensignale in Verbindung setzen. Me Mannschaft des N.25 war 20 Meter von der Eisstrahe entfernt eingefroren. Es wurde nun versucht, R. 24 auf das E-^eld zu heben, um das ermüdende Pumpen zu vermeiden. Dg? Leck wurde jedoch größer und das Eis ''rächte fortwährend. Endlich gelang es, das Flugzeug zu heben. Ellsworth und Duttrichson versuchten dann, N.25 zu

Fuß zu erreichen, mußten aber nach Tstündigem Marsche (um 3 Kilometer zu überwinden!) erschöpft wieder vmkehren. Erst am 2b. Mai gelang es, die N. 25 zu erreichen. Währen­des Marsches wurden Omdall und Dietrichson vom Tode des Ertrinkens nur durch die schnelle Hilfe Ellsworths ge­rettet. Das Dornier-Flugzeug N. 25, das aus dem Polareis zurückgekiolt worden ist, weist deutliche Zeichen starker Neberonstrengung auf, eignet sich aber trotzdem noch für künftige Flüo>'

Dr. Eckener üb<c den Rordpolflug Berlin, 25. Juni. Einem Mitarlwüer derNeuen Ber- sir Zeitung" gegenüber äußerte sicb Dr. Ecker:r. der gester« in Berlin eingetroffen ist, daß der Nordpol nur nik einem Zeppelin zu erreichen sei. weil Flugzeuge das Fta^" 'wd Landen erschweren und den Stravaren eines Nordvo nicht gewachsen seien. Er selbst hoffe zu­

versichtlich, daß gelingen werde, mit einem Zeppelinlüft­kreuzer, der im v n keiner besonderen Verbesserung oder Veränderung bedü. Nordpol zu finden. Er werde

nicht verfehlen, Amvn. r>er erfreulicherweise in Deutsch­land Unterstützung für seine künftigen Pläne suche, Hilfe an- gsdeihen zu lassen. Bei den kommenden Verhandlungen im Reichsverkehrsministerium, die sich mit einem neuen groß angelegten Plan der Nordpolforschung befassen, werde auch, wie Dr. Eckener mitteilte, der Plan einer Nordpolexpedition, »es deutschen Haupkmanns Brn'" erörtert werden, dessen Expedition gegebenenfalls dem Zeppelinklug eingegliedert Mache« soll.

Württemberg

25. Juni. Die Urteile im Lagers pr^zesg. In der heutigen Verhandlung gegen oE r.9 Angeklagten wurde die Urteilsverkündung vorgenommen, der eine ausführliche Begründung der verhängten Strafen folgte. Der angeklagte Lagerhausdirektor wurde in zwei Fällen der Untreue freigefprochen, wegen der ihm sonst zur Last gelegten Straftaten jedoch im Sinn der Anklage ver­urteilt und ihm im übrigen bescheinigt, daß seine ganze Handlungsweise dazu angetan war, auf feine Untergebenen verderbend zu wirken. Im einzelnen wurden verurteilt: Höckel zu 6 Monaten 15 Tagen, Bader zu A Monaten, Al- brecht zu 8 Monaten, Spandau zu 10 Monaten 15 Tagen, Rieck und Bell zu je 4 Monaten, Denner zu 214 Monaten. Stierte zu 7 Monaten, Lagerhausdirektor Joseph Ernst wegen vier Vergehen der Untreue und Unterschlagung zu 4 Monaten, seine Tochter Maria zu 3 Monaten, sein Sohn Franz zu 42 Monaten, Heinrich Frank zu 4 Monaten, Friedrich Metzger zu 8 Monaten, Friedrich Häberle zu 5 Monaten, Wilhelm Kaufmann zu 8 Monaten und Wilhel­mine Stahl zu 2 Monaten Gefängnis. Siegle erhielt 40 -K Geldstrafe, während Frau Vogel und Christian Metzger mangels ausreichender Beweise frergefprochen wurden. Die verbüßte Untersuchungshaft wird den einzelnen Angeklag­ten an ihrer Strafe angerechnet. Dagegen haben sie, so­weit keine Freisprechung erfolgte, die Kosten des Ver­fahrens zu tragen.

Der Stuttgarter Gemeinderat genehmigte den Stadt­haushaltplan für 1925 und nahm gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten die Erhöhung des Gaspreifes von 16 auf 18 H für 1 Kubikmeter an.

Der Finanzausschuß setzte am Mittwoch ferne Be­ratungen Wer die Lehrerbildungsanstalten fort. Kap. 57 und 58 wurden angenommen. Ern sozialdemokratischer Redner stellte den Antrag, der Ueberfüllung der höheren Schulen unter grundsätzlicher Festhaltung an dem vier­jährigen Grundschullehrgang durch strengste Erfüllung der im Reichsfchulgesetz vom 8. April 1925 festgelegten Bedin­gungen zu steuern, daß nämlich ein Uebertritt nach drei­jährigem Schulbesuch nur im Einzelfall bei besonders leistungsfähigen Kindern von der Schulaufsichtsbehörde ge­nehmigt werden kann. In die höheren Schulen sollen nur Kinder ausgenommen werden, die nach Ablegung einer Auf­nahmeprüfung in ihren Kenntnissen und ihrer Leistungs­fähigkeit den Anforderungen einer höheren Schule ent­sprechen, alle Kinder, die diesen Anforderungen nicht genügen, sollen ohne Rücksicht ans Stand und Beruf der Eltern zurückgewiefen werden. Den in der Volksschule ver­bliebenen oder zur Mittelschule (gehobenen Volksschule) übergetretenen Kindern soll die Gelegenheit zum Besuch der Aufbau- oder Uebergangsklasse gegeben werden, die mit dem Zeugnis der mittleren Reife absrbließt und den Ueber­tritt in eine Berufsausbildung ermöglicht, für welche dieses Zeugnis erforderlich ist. Der Antrag wurde abgelehnt gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, Kommunisten und Demokraten. Bei Kap. 60 wurde ein Antrag Schermann- Küchle-Bock (Zentr.), zu erwägen, ob die Spitzenstellen die Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerinnen zum Zweck des gerechten Ausgleichs vermehrt werden können, ange­nommen gegen Sozialdemokraten, Kommunisten und ein Bauernbund. Ein Mitglied der Regierung erklärt, daß zeit Lehrpläne für die Mittelschulen ausgearbeitet werden. Den Bestrebungen, die Mittelschulen als höheren Schulen auszubauen und sie der Ministerialabteilung für höhere Schulen zu unterstellen, könne die Unterrichtsverwaltung nicht näher treten. Sodann werden die Kap. 59, 61, 67, 79 and 50 ohne Beanstandung genehmigt. Kap. 68, Landesbib- siokhek, wurde unbeanstandet genehmigt. Zu Kap. 70 lag ein gemeinsamer Antrag vor, der angenommen wurde mit den Inhalt, gegen eine Ueberschreitung des Plansatzes im Be­darfsfall nicht zu erinnern. Es handelt sich hier um den sonstigen Aufwand auf Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. Bei Kap. 51, Technische Hochschule, brachte der Bericht­erstatter Wider* eine Reihe von Wünschen zur Sprache, die aber nach der eigenen Meinung erst in Zukunft zu erfüllen fein werden. Ein Vertreter der Sozialdemokratie sowie der Demokratie halten es nicht für angängig, daß nach dem Vor­bringen des Berichterstatters einzelne Zweige der Kultur­verwaltung zum Nachteil der anderen begünstigt werden, sonder« die flüssigen Mittel müßten in einer allen Zweigen der Verwaltung zukommenden Weise verteilt werden. Ein Mitglied des Zentrums sprach gegenüber einem Dorwurl von sozialdemokratischer Seite der Industrie für ihre mannigfachen Unterstützungen von wissenschaftlichen und technischen Einrichtungen die Anerkennung aus. Ein Mit- kstied des Bauernbunds dagegen glaubt, daß die Industrie wohl in der Lage sei, für solche Zwecke noch mehr zu leisten. Kap. 52, Höhere BaugowerksFwle in Stuttgart, Kap. 53, Höhere Maschinenbauschule in Eßlingen, wurden ohne Be­anstandung genehmigt, ebenso Kap. 54, Gewerbe- und Handelsschulen, sowie Frauenarbeitsschulen, und Kap. 63, Kunstgewerbeschule, und 64, Landeskunstscrmmlungen.

Bestellt de« ..Gesellschafter!"

Tübingen, 25. Juni. Von der Universität. Hsi Universität wird im laufenden Sommerhalbjahr von ZgZz Studierenden, darunter 172 weiblichen, besucht. Hievon sin!, 1268 Württeinberger, 2165 Nichtwürttemberger. Unter diese» befinden sich 1166 Angehörige anderer deutschen Länder 66 Ausländsdeutsche, 33 sonstige Ausländer. Außerdem M 51 Personen, darunter 19 weibliche, als Hörer zugelassen.

Beukelsbach i. R-, 25. Juni. Tok aufgefnnden Montag vormittag wurde die seil Sonntag abend vermißte'

16 Jahre alte Tochter des Weingartners Siegle, nur mit Hemd, Hose und Strümpfen bekleidet, tot aus der Rems t gezogen. Ob Selbstmord oder Unglücksfall vorllegk, muß hse Untersuchung erst noch ergeben.

Waiblingen» 25. Juni. Streik. Im Werk 2 der Aktienziegetei ist die Arbeiterschaft in den Ausstand ge­treten.

Gmünd. 25. Juni. Verbrüht. Das 2 Jahre alte SSHn. sein der Familie Anton Rupp fiel in einen mit kochendem Wasser gefülllen Topf. Das Kind erlitt so schwere Ver­brühungen, daß es nach kurzer Zeit starb.

Walheim OA. Besigheim, 25. Juni. Sein eigener Richter. In den letzten Tagen erschoß sich hier ein junger Mann aus Löchgau. Er hatte dem Vernehmen nach auf der Stuttgarter Ausstellung ein Motorrad gestohlen, wurde aber erkannt und nahm sich nun aus Furcht vor der Strafe daz Leben.

Enzweihingen OA. Vaihingen, 25. Juni. Rücksichts­loser Autofahrer. Aus der Straße Stuttgart-Pforz­heim fuhr ein aus der Richtung Vaihingen kommendes Auto zwei aus dem Ort herausfahrende Radfahrer an. Während der eine mit dem Schrecken und einem vollstän­dig zertrümmerten Rad davonkam, wurde der zweite er­heblich verletzt. Der Autolenker- fuhr weiter, ohne sich um die Ueberfahrenen zu kümmern. Die Nummer seines Wa­gens ist sestgestellt.

Heilbronn. 25. Juni. Schwindler. Ein Betrüger erließ eine Anzeige, in der eine kapitalkräftige Firma für ei..m Berlreterposten einen Herrn oder eine Dame in Dauer­stellung suchte. Bon den Bewerbern wurde die Skellmq einer Summe von 50 -st verlangt. Der Bekrüger, der keine Stellung zu vergeben hak, es lediglich auf die Erlangung des Gelds abgesehen.

Aus Stadt und Land

Ikagokd, den 26. Juni lSÄ.

Zum 80. Geburtstag. Am heutigen Tage ist es dem hier weit und breit bekannten Schutzmann a. D., Herrn Johs. Walz vergönnt, in geistiger und körperlicher Frische seinen 80. Geburtstag zu feiern. Wir wünschen ihm zu diesem selte­nen Fest von Herzen Glück und hoffen, daß er noch manches Jahr im Kreise seiner Angehörigen, Freunde und Bekannten verbringen möge. Pflichttreue und Pflichteifer sind die Leit­gedanken in seiner 40jährigen treuen Dienstzeit bei der hiesigen Polizeibehörde und zum Schluß noch beim Stadtpflegeamt ge­wesen und die Aelteren unserer Leser werden sich noch wohl an die Zeiten erinnern, da Herr Walz mit klingender Glocke uns die Neuigkeiten in der Stadt verkündete.

Liederabend von Frau Tester. Am nächsten Sonmag nachmittag 4lsi Uhr wird Frau Tester im Festsaal des Sem« Lieder von Schubert und Wolf singen. Frau Tester steht als Sängerin in so ausgezeichnetem Ruf, und das Programm ist so vorzüglich ausgestattet, daß das Konzert wohl einen guten Besuch verdiente. Der Seminaristenchor wird den Abend vor­aussichtlich urn einige Nummern bereichern (Allmacht, Psalm 2S).

Iöde-Abend auf dem Schlotzberg. War das fein gestern abend: dies . Fest der Großen und Kleinen inmitten der Schloß bergmauern und -türme und dies Fest fast scheint's nicht möglich ohne Wein und Bier! Dank zuvörderst allen, dies uns gaben: H. Stud.-Rat Schmid als dein Veranstalter, H. Rektor Kiefner mit seinen Schülern, aber auch all den anderen großen und kleinen Musikanten, die rvir nicht alle nennen kön­nen, von denen doch keines Hütte entbehrt werden können. Dar dies Reigen und Singen nun ein Nachklang einer alten, längii verschwundenen Zeit, oder dürfen rvir's deuten als den An­bruch einer neuen Zeit, der es selbstverständlich ist, daß zu ihren Festen die Bäume rauschen und die Sterne und der Mond herniederschauen? Und dürfen wir hoffen, daß unsere Jugend in ihrem Ringen um einen neuen Lebensstil wieder entdeckt, Volksfeste im edelsten Sinne zu feiern? Freilich, wir andern müssen uns dann auch abgewöhnen, diesen Stil durch altbürger- liches Zigarrenrauchen und Klatschen schon im Keime zu ge­fährden ! Kr-

"'Wengsergebnisse. Ellwangen: 5663 gegen 5?1.i im dr 1912-. Freudenstadt: 10100 gegen 8456 i. I. 1919. Kirchheim u. T.: 10104 gegen 9M i. I. 1919. Reutlingen-Betzingen: 30 259 gegen 28 181 i. I. 1919. Saulgau: 5056. Sulza. N '- 2441. Vaihingen a. E.: 3112 gegen 3002 i. I. MS. Waldsee: 3603 gegen 3266 i. I. 1912.

Warnung an Auswanderer. Das Deutsche Auslands- Institut warnt vor einem gewissen Herrn Kah, der im vu- ganenen Frühjahr durch Vorträge im badischen Land für ein SiedlungsunternehmenSociedad Anonima Femento de Radicacion de Emigrankes en la Argentina" warb. Dieses i» bis jetzt nicht zustande gekommen, auch steht die Vertrauen- Würdigkeit der leitenden Persönlichkeiten noch sehr in FE Es können daher auswanderungslustige Landwirte nicht dringend genug vor übereilten Schritten gewarnt werden-

Zahlen reden. Die deutsche Eisenbahn zahlt heute jährlich Wer 480 Millionen an Pensionen. In der Zeit vor de« Kriege zahlte sie nur 117 Millionen. Heute 37 -K Pensio» ruf 100 «st Gehalt, vor dem Krieg nur 17. Heule Komm! a« lP Beamten ein Pensionär, damals kam einer auf 2Z.

v Maschinenfabrik Gebr. Dürr, A.-G. in Liquidation in Rohrdorf. Diese Aktiengesellschaft ladet ihre Aktionäre z der am 10. Juli, nachmittags 3 Uhr in Stuttgart, Handeisyo, stattfindenden ordentlichen Generalversammlung ein. Tage - ordnung: 1. Genehmigung der Jahresbilanz von 1924 un gleichzeitiger Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsra , 2. Genehmigung der Liquidationseröffnungsbilanz 1925. 3. Verschiedenes und Mitteilung über den Srano Liquidation. Zur Teilnahme an der Generalversammlung 1 die Aktien bis spätestens 7. Juli bei der Gesellschaft- einer oder bei einem Notar zu hinterlegen.

iterbach, 24. Juni. Sitzung des Gemeinderats-

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