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Seite 3 — Nr. 14S
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Dienstag. 23. 3uui 1828
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Jus Stadt und Land
Nagold, den 23. Juni 1925.
Me Wunden, die uns geliebte Hände schlagen,
sie flnd's, an denen wir am schwersten tragen.
Albert Malben.
*
Die Aufführung des Judas Makkabäus
! M„ ist auch dieser Höhepunkt im musikalischen Leben ! Eil Stadt wieder vorüber. Leider! Und doppelt leider,
- vielleicht auf lange hinaus die letzte größere Aufführung ist. Um so bedauerlicher, daß der Besuch kein besserer
iss Die Einpore und der Rauin zu beiden Seiten des Tauf- ^ waren ja noch ordentlich besetzt; aber das Hauptschiff' ^Kirche war nahezu leer. Und doch rvar gerade die vorige Leistung eine ganz hervorragend gute. Und die Musik
- Andels ist auch für eine große Gemeinde sehr wohl verständig und würde, mit solchem Feuer wie vorgestern dargeboten,
! jjsts Eindrucks auf niemand verfehlt haben. Sie ist ja viel Macher, durchsichtiger als z. B. die Bachs. Unwillkürlich Mgcn die Gedanken zurück zu dessen „Matthäuspassion" im jchtm Fahr. Welcher Unterschied zwischen den beiden Werken, g doch zur selben Zeil entstanden sind. Dort bei Bach das Hohelied des erlösenden Leidens, ganz Innerlichkeit, Versenkung, Wirst, vorwiegend lyrisch: hier das Hohelied der rettenden Tal, ganz nach außen drängende Energie, um Kampf und Lieg ringender Wille, vorwiegend dramatisch. Dort der Ein- Me, Einzigartige, inmitten der Feinde und Freunde Einsame,
- da Erlöser: hier das Volk als Träger der Geschichte, Führer und Plaste auf Einer Ebene zusammengeschaut. Dort die ver- chale Linie, die hinabsnhrt zur Hölle und hinauf zum Himmel md die tiefste Tiefe und die höchste Höhe dessen, wovon die Lecke weiß, erreicht: hier mehr die horizontale Linie irdischen Geschehens, in das freilich die göttliche Allmacht wunderbar eingreist, aber nur mit dem Ergebnis nationalen Siegs und Nlionaler Befreiung. Hier tobt der laritc Lärm von Welt md Zeit, dort Weltentrücktheit, Ewigkeitslust. Hier Glanz md Pracht der Welt, voll der schwellenden, üppigen Herrlichkeit des Barock, ein klassischer Ausdruck der altjüdischen und englischen Frömmigkeit, die nach Weltherrschaft dürstet: dort der Me, überirdische Schein der Verklarung auf dem bleichere Gesicht des Sterbenden. Bachs Musik tief, schwer, oft vielleicht ermüdend für den, der den: Reichtum seiner Gedanken nicht zu folgen vermag; Handels Musik knapp geformt, klar gegliedert, unwiderstehlich vorwärtsdrängend im freien Rhyt- miis der dramatischen Bewegung, fortreißend durch den feurigen Schwung einer heiligen Leidenschaft, auf den Höhepunkten überwältigend durch die Schönheit und Gewalt des musikalischen Ausdrucks
Diesen Geist von Handels Werk Chor und Orchester cinzuhauchen und diese Wirkung im Zuhörer zu erzeugen, das war die Aufgabe des Dirigenten. Herr Studienrat Schinid Hai sie in außerordentlicher Weise gelöst. Wie im I. Teil aus der schwermutvollen Nacht des Grames um den toten Vater des Volkes langsam sich ein neuer Tag emporkämpfte, wie allmählich sich der Umschwung der Stimmung vollzieht und die letzten trüben Wolken schwindelt, bis die Welt neu erstrahlt im Licht der Hoffnung und der freudigen Entschlossenheit, das war prachtvoll. Wein tönen diese herrlichen Chöre nicht noch nach das wunderbar zarte Klaglied „ihr Freund und Vater ist nicht mehr" und das andere „ihm seufzt die Brust, ihm weint das Herz", oder das mächtig andringende Gebet der Bedrängten: „gib einen Mann voll Mut und Geist, der unsre Bande kühn zerreißt": der frische Sturm der Begeisterung in dem Schwur: „Wohlan! wohlan! wir folgen gern!" Wie außerordentlich schwer war der letzte dieser Chöre: „Hör uns, o Herr!" durch seinen fugenartigen Aufbau; aber wie bewährte sich auch hier die tüchtige Schulung und die straffe Zucht. Der II. Teil bringt eine Steigerung dadurch zustand, daß hier zuerst die volle Pracht der Siegesfreude sich entfaltet (Heil! Heil! Judäa, glücklich Land!) dann, nach dem Einbruch eines zweiten Feindes, nach treuer tiefer Not („du sinkst, ach armes Israel" — wie sah man da die schweren Trauerflöre sinken!) werden wir unmittelbar in die Schlacht geführt, für die. Händel seine letzten Reserven, Trompete und Pauke, heranzieht. Unerhört war der Ausdruck des Geivaltigen in dem euren Satz: „uns weckt der schrecklich süße Schall!" Gibt es etwas, was so die Seele von außen her zu erschüttern vermag, rvie die Musik? Der III. Teil bringt den Einzug des Siegers und den Friederr. Auch hier werden wieder alle Register demütig- stolzer Freude gezogen, bis nach einem zarteir lyrischen Hymnus auf den Frieden das Ganze ausklingt in dem brausenden Jubel des letzten „Hallelujah! Amen! Amen!" Hier hat noch einmal alles zusammengeholfen und allen sei gedankt für solche Augenblicke höchster Erhebung. Sie sind gewiß der vielen, vielen Mühe, die vorausgiirg, wert. Seiner großen und schweren Aufgabe auf der Orgel entledigte sich Herr Ietter mit bekannter Sicherheit und Treue. Vom Orchester wollen wir neben dem Streichorchester des Seminars die ausioärtigen wertvollen Helfer, Flöten und Oboe, Trompeten uud Pauke, nicht vergessen.
Vergessen wir aber natürlich vdr allem die drei Solisten nicht. Ohne sie wäre das ganze undenkbar; erst der Gegensatz beider, der Wechsel zwischen beiden musikalischen Formen schafft die Wirkung. Zwei der Solisten sind uns wohlbekannt. Sie waren wieder ganz auf der Höhe. Frau Sindlinger-Eythel mit ihrem innig-zarten, süßen, glockenreinen Sopran, der nicht bloß klagen und weinen („du sinkst, ach armes Israel"), sondern auch kraftvoll jubeln kann, wie in „dann tönt der Laut' md Harfe Klang". Und Fritz Haas mit seinem herrlichen Baß, seinem vollendeten Ausdruck, der so mühelos leicht die ichwersten Läufe zwingt, bei dem das Rezitativ so schön klingt me die Arie; ein besonderes Glanzstück war „durch Wundertaten errettet uns Gott". Neben solchen Basses Grundgewalt erscheint der Tenor leicht etwas dünn und ungewichtig. Und einen Judas Makkabäus darzustellen, der ein ganzes Volk zu Glut und Tat sortreißt, ist eine hohe und schwere Aufgabe. Herr M. Streußles Gesang hat je länger je mehr an Fülle und Kraft gewonnen; schön und warm sang er: „wie eitel ist, wer in der Schlacht", (sehr schön auch seine letzte Arie: „dem Krieger weissagt Kranz und Lohn".
So kann man nur mit großer, dankbarer Freude an diesen Sonntagnachmittag zurückdenken und zum Schluß nur noch einmal dem Bedauern Ausoruck geben, daß der Besuch so ungenügend war und nicht einmal hinreichte, den mitwirkenden -Künstlern für ihre herrlichen Gaben so zu danken, wie sie es verdienten. Wenn es darum Bedürfnis wäre, ans Dankbarkeit oder etwa aus dem Gefühl der Reue heraus nachträglich noch etwas zu stiften, um diesem Mangel abzuhelsen. dem sei es rmverwehrt.
Judas Makkabäus. Bitte um Unterstützung. Die
Aufführung des Judas Makkabäus war wider Erwarten so mäßig besucht, daß die großen Auslagen, die immer mit einer lolchen Unternehmung verknüpft sind, nicht alle gedeckt werden
können. Wir erlauben uns, nun an die Freunde unserer Sache mit der Bitte um nachträgliche Unterstützung heranzutreten. Beiträge nimmt Prof. Bauser auf den, Seminarrektorat entgegen.
Der Johannistag. Der 24. Juni ist dem Gedächtnis des Propheten Johannis gewidmet, der ein Heiliger in des Wortes wahrster Bedeutung war, und zwar gilt dieser Tag als der Geburtstag des Provheten. Bon unseren germanischen Vorvätern wurde das Fest als Sommersonnenwende gefeiert. Sie zogen hinauf auf die Berge und schichteten Holz und Tannenzweige zu einem großen Stoß, der zu nächtlicher Zeit zu Ebren des Gottes Baldur, des Lichtgottes, 'emporloderte. Giftige Kräuter und Blumen wurden unter Verwünschungen in das Feuer geschleudert und zuletzt, als Opfer für die Götter, auch Pferdekövfe und Knochen. Mit dem Eindringen des Christentums in Deutschland weihte man den Tag Johannis dem Täufer. Im 16. Jahrhundert zog man am Johannistag hinaus vor die Stadt auf die Wiese, auf der sich alt und jung zu einem Fest versammelte, wie Richard Wagner einem solchen in seinen Meistersingern ein bleibendes Denkmal gesetzt hat. Die Sonnenwendfeuer sind besonders in der heutigen Zeit wieder als beliebter Volksbrauch aufgelebt. Die Sonnenwend- oder Johannistage sind aber nicht nur Fest-, sondern auch Lostage, d. h. Tage, mit denen volkstümliche Wetterregeln in Verbindung gebracht werden. Vom Johannistag heißt es so u. a.: „Vor Johannis bitt um Regen, nachher kommt er ungelegen". „Regen am Johannistag, nasse Ernte man erwarten mag". „Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er noch um Johannis schreit". „Vor Johannistag keine Gerste man loben w"" "
Altensteig, 23. Juni. Stiftungsfest des Schwarzwald- Bezirks-Dereins. Zur Erinnerung an die Gründung des Vereins vor 40 Jahren soll am 26. Juli mit dem geplanten Waldfest im Hirschgraben ein Stiftungsfest abgehalten werden.
Altensteig, 23. Juni. Radunfall. Immer wieder kann man beobachten, daß jugendliche Radfahrer an Steigen mitunter ein ganz leichtsinniges Tempo einschlagen. So fuhr am Sonntag abend der 16jährige Lehrling Friedrich Theurer von Simmersfeld die Heselbronner Steige herunter und verlor infolge raschen Bremsens die Gewalt über sein Rad. Mit einer Gehirnerschütterung und verschiedenen Kopfwunden mußte er ins Krankenhaus eingeliefert werden. Hinten auf dem Rad stand noch ein junger Mann, der noch vorher abspringen konnte und mit einigen Hautschürfungen davon kam. M L'dVW k
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Calw, 23. Juni. Fahrt eines Kinderballons. Beim Calwer Radfahrerfest ließ ein Ojähriger Schüler einen gewöhnlichen Luftballon abends s/M Uhr in Hirsau mit angehängter Karte aufsteigen. Montags um 5 Uhr wurde dieser Ballon beim Markt Oberdorf in Bayern ca. 60 Km. östlich von Kempten aufgefunden. Der Ballon legte also eine Strecke von 250 Km. zurück. Der Finder sandte die Anhängekarte sofort zurück und wurde mit einer Belohnung bedacht. Dieses Experiment wird bei unserer Jugend großem Interesse begegnen. MM
Freudenstadt, 23. Juni. Zweite Kniebis-Bergprüfungs- fahrt. Kurz vor Ablauf der Aumeldungsfrist waren noch zahlreiche Anmeldungen von Fahrern eingelaufen. Der Besuch des Rennens war den örtlichen Verhältnissen entsprechend außerordentlich gut. Die meisten Zuschauer hatten sich an den Voll- kürven aufgestellt, wo die interessantesten Sportbilder zu sehen waren, denn dort konnte mancher Fahrer, dessen Motor an Leistungsfähigkeit unterlegen war, durch geschickte Lenkung in den Vorteil kommen. Sehr interessant war das Rennen mit Beiwagen, uw verschiedene, besonders aber Meisterfahrer Ell aus Stuttgart die Zentrifugalkraft des Fahrzeugs ausglichen, indem der Beisitzer, sich nur au einem Strick festhaltend, weit aus dem Wagen heraushing. Bei dem Rennen selbst ereignete sich erfreulicherweise kein nennenswerter Zwischenfall, dagegen stießen nach dem Rennen an der Kurve zwischen Kniebis-Lamm und Ochsen 4 Motorradfahrer zusammen und erlitten zum Teil recht erhebliche Verletzungen.
Baiersbronn, 23. Juni. Turnwerbeblatt. Kunstmaler Wentz gelang es, ein in jeder Hinsicht gelungenes Turnwerbe- plakat zu entwerfen, das einen Jüngling darstellt, einen Ritter im Harnisch und mit Schwert. Kraftstrotzend steht er da und hinten taucht aus dem Nebel der alte deutsche Reichsadler auf und gewinnt Gestalt. So wird das Bild zum rechten Sinnbild für des deutschen Volkes Kraft und Stärke, die wieder im Erwachen sind.
Reuenburg. 22. Juni. Amtsunterschlagung. Der im Jahre 1886 in Hejlbronn geborene, verheiratete Verwaltungsmann Emil Breldenbach, der vom Dezember 1923 bis März 1925 Äs Schultheißenamtsverweser in Dennach, hiesigen Oberamts, tätig rvar, hatte sich während dieser Zeit der Amtsunterschlagung und des Betrugs schuldig gemacht. Er wurde vom großen Schöffengericht zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt, woran 1 Monat Untersuchungshaft abgeht. Vreitenbach ist schon vor dem Krieg wegen Betrugs mehrfach vorbestraft.
Letzte Nachrichten
Der deutsche Botschafter von Höfch bei Painleve und Briand.
Paris, 23. Juni. Der deutsche Botschafter von Hösch besuchte gestern am Quai d' Orsay Briand, um mit dem französischen Außenminister eine Aussprache über schwebende Fragen zu halten. Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß der Sicherheitspakt nicht Gegenstand der Verhandlungen gewesen sei.
Die Umgruppierung der franzöfischen Rheiuarmee.
Stratzburg, 23. Juni. Marschall Ketain begleitet von dem Generalinspektor der Artillerie Maurin hat sich von hier aus zur französischen Rheinarmee begeben, um mit dem oberkommandierenden General Guillemat die durch die Ruhrräumung notwendige Umgruppierung der Besatzungs-
zur Post oder geben Sie sofort dem Briefträger den Bestellschein, damit in der Zustellung der Gesellschafters für Monat Juli keine Unterbrechung etntrttt. Nach dem 25. Juni verlangt die Post eine besondere Gebühr von 20 Pfennig.
armee zu besprechen. Die Inspektionsreise des Marschalls geht nach Mainz und von dort nach Trier. Ob der Marchall auch Düsseldorf und das Ruhrgebiet besucht, ist fraglich.
Sinken des franzöfischen Tranken.
Paris» 23. Juni. Die französische Währung ist gestern wieder starken Erschütterungen ausgesetzt gewesen. Das englische Pfund stand bei Börsenschluß auf 104.55 und der amerikanische Dollar auf 21.52 Franken.
Spanische Verhandlungen mit Add el Krim. Paris» 23. Juni. Aus Madrid wird von dem Temps gemeldet, daß der Schiffsreeder Echevarieta auf seiner Jacht nach den Gewässern von Allhucemas aufgebrochen ist, um Abd el Krim ein Angebot der spanischen Regierung zu überbringen.
Die Rekordsahrt des Siebenstaatenflugzenges Kopenhagen—Essen—Zürich in 7Vs Stunde«. Zürich» 23. Juni. Das Großflugzeug des Siebenstaatenfluges hat am gestrigen Montag eine wundervolle Rekordleistung vollbracht. Die Strecke Kopenhagen—Dorsten—Zürich wurde in gestrecktem Flug in 7'/? Stunden zurückgelegt, obwohl das Wetter über dem Sauerland und dem Ruhrgebiet sehr ungünstig war. Die Motore arbeiteten auch gestern wieder hervorragend ohne die geringste Störung. Um 7 Uhr abends landete das Flugzeug auf dem Flugplatz von Zürich, wo die Teilnehmer von Vertretern der Schweizer Presse empfangen wurden. Die journalistischen Flugteilnehmer sind von dem prächtigen Ergebnis dieser Tagesleistung außerordentlich befriedigt.
Eine Proklamation der britischen Regierung in Hongkong.
Paris, 23. Juni. Nach Meldungen aus Hongkong bat die britische Regierung in den Straßen der Stadt eine Proklamation angeschlagen, derzufolge nachstehende Maßnahmen beschlossen wurden:
1. Brief- und Telegrammzensur,
2. Durchsuchung'lder^Geschäfte und Wohnungen,
3. Ausfuhrverbot für Lebensmittel, Geld und Geldwerte ohne besondere Erlaubnis.
Die britische Regierung hat bekanntgegeben, daß sie den Schutz der Einwohner übernimmt und, wenn ein Beamter im Dienst getötet wird, den Hinterbliebenen eine Entschädigung von 225 englischen Pfunden bezahlt. Telegrammen aus Shanghai zufolge haben die Geschäfte ihren Betrieb eingestellt. Sämtliche Kulis haben die Arbeit niedergelegt.
Unruhen in der Mandschurei.
Berlin, 23.: Juni. Der „Lok.-Anz." meldet aus London: Aus verschiedenen Stellen der Mandschurei werden schwere Unruhen gemeldet. Diese Tatsache ist insofern von Wichtigkeit, als man annimmt, daß die ausgebrochenen Unruhen ihren Grund darin haben, daß man Tsang-Tsolin zur Rückkehr nach der Mandschurei zwingen will. Dann würde der General Feng das Feld für sich allein haben, was gleichbedeutend mit einem taktischen Sieg der Bolschewisten wäre. _
Handel und Bolkswirlfchast
Viehpreise: Nürtingen: Ochsen und Stiere 300—850 <4l. Kühe 250—600, Kalbinnen und Rinder 300—685, Kälber 160 bis 250 das Stück.
Schweinepreise. Crailsheim: Läufer 100—160, Milchschweine 50—80 „1k, — Güglingen: Milchschweine 40—60, Läufer 90—150 ^k. — Hall: Milchschweine 66—70, Läufer 90—4M. — Nürtingen: Läufer 90—164, Milchschweine 60—88 -A. — Ulm: Ferkel 70—80 ^k ie Paar.
Amerikanische Anleihe für Oesterreich. Die Bank Morgan yar Oesterreich eine Anleihe von 5 Millionen Dollar zu 7 v. H. ge^ währt, die zu 92 v. H. äusgegeben wird. Aehnliche Unterhandlungen sind auch mit Steiermark, Kärnten, Tirol und Salzburg im Gange für einen Gesamtbetrag von 15 Millionen Dollar. Man glaubt, daß sie in der ersten Julihälfte zum Abschluß kommen wer« den.
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Skutkgarker Börse vom 22. Juni. Die Haltung -er heutigen Börse war nicht einheitlich. Man schwankte hin und her. Dis Kurse von einigen Spezialwerten waren zwar erhöht, im Pübriger, war man jedoch leicht abgeschwächt, bei etwas niedrigeren Kursen., Auch der Rentenmarkt lag heute etwas leichter. 5prozentige Reichs» anleihe 0,415.
Siuktgmch 22. Juni. Obst- und Gemüsemarkt. Nach den Mitteilungen der Zentralvermittlungsstelle des Württ. Obst bauvereins ist die Zufuhr in Erdbeeren auf dem Obstgroßmarkt bedeutend. Die Früchte reifen rasch hintereinander und werden zum Teil infolge der Trockenheit notreif. In kurzer Zeit wird di« Ernte vorüber sein. In Kirschen bleibt die Zufuhr gegen ander« Jahre zurück. Die Nachfrage nimmt aber selbst ein bescheidenes Angebot kaum auf. Die Ernte fällt spärlich aus. Spätkirschen versprechen mehr. Die ersten Johannisbeeren wurden zu uner- mittelten Preisen abgesetzt. Grüne Stachelbeeren werden zu 35 bis 40 Pfg. nur zögernd abgenommen. Die gesamte Preislage verändert sich von Markt zu Markt nur wenig. Auslan-eware spielt immer noch eine Rolle. Auf dem Gemüsemarkt war die Zufuhr reichlich, die Abnahme befriedigend.
Das Welk^
Der Hochdruck im Westen hat an Eufflrß verb'-m und die Depression im Osten macht sich jetzt stärker geltend Für and Donnerstag ist vielfach bedecktes und auch zu vcce.uzelte« Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwurun.
Gestorbene:
Freudenstadt: Karoline Eisele geb. Bacher, 56 I.
Lützenhardt: Johanna Pfeiffer geb. Ott, 76 I.
Kayh: Martha Notier geb. Braitmaier, 6l I.
Calw: Dr. med. Richard Reichel.
Horb a. N-: Barbara Eiseler, 76 I.
Herrenberg: Emilie Schöll, geb. Rösle, 42 I.
Rohrau: Heinrich Nuoffer, Schneidermeister, 73 I.
Buhlbach: Josefine Braun, geb. Böhringer, 73 I.
Stuttgart: Rösle Renz, geb. Huber, 36 I. (aus Emmingen).
Biele Kranke leiden
an Magen- u. Verdauungbeschwerden, quälenden Kopfschmerzen, Atemnot, Herzklopfen, Schwindel, haben keinen Appetit, Ekelgefühle und Brechreiz, Stuhlverstopfung, sind müde und matt, scheuen sich vor geistiger Arbeit, werden von Tag zu Tag mutloser usw. und stechen oft langsam dahin, ohne den wahre» Grund ihrer Leiden zu ahnen und das rechte Heilmittel zu finden. Ihnen wird die belehrendeSchrift „Gesundes Blut das höchste Gut" willkommen sein, die kostenlos versandt wird von der Thauma-Quelle in Boppard O. 84.