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Seile 3 - Nr. 126

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

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Der Arzt in uns

In unserem Organismus mit seinen mannigfaltigen Le­bensoerrichtungen, von denen jede einzelne einem besonderen <j!veck dient, und die alle auf ein gemeinsames Ziel, aus die Lebenserhaltung, hinarbeiten, maß es einen alles sinnreich ^bindenden und einem gemeinsamen Zweck unterordneten jra'tpunkt geben. Diese Kraft hat keinen nachweislichen Sitz in unserem Körper, sie ist nicht an ein Organ gebunden, bas etwa eigens für sie geschaffen wäre. Sie wird mit dem früher vielfach mißverstandenen NamenLebenskraft" be­rechnet, und diese ist es, welche, wenn auch nicht unmittel­bar, die Schläge unseres Herzens regest, das Blut bald rasch bald langsam durch die Adern treibt, die Gefäße hier er­weitert und dort verengert, die Absonderung in einigen Drüsen verwehrt, in. anderen eingeschränkt, den Blutdruck erhöht und dann herabgesetzt, kurz, sie ist es, welche die mecha­nischen Zellbewegungen in unserem Organismus benutzt, um in allen seinen Verrichtungen den notwendigen Ausgleich zierzustellen und in seinem Gesamtbetrieb das Gleichgewicht M bewahren, worauf unsere Gesundheit und unser Wohl­befinden beruht.

Entstehen jedoch, aus welchen Ursachen auch immer, Störungen der Gesundheit, so spiest die Lebenskraft als­bald die Rolle einesArztes in uns," dem die Ausgabe zu­fällt, im Organismus alle diejenigen Funktionen und Äb- wehrmaßregeln anzuregen, welche zur Bewältigung des Krankheitsgiftes erforderlich sind. Diese abwehrende und heilende Tätigkeit der Lebenskraft bekundet sich im allge­meinen unter der Form der Krankheitserschei­nungen, und diese dürfen daher nicht ohne weiteres be­kämpft oder unterdrückt werden-

Wenn man erwägt, daß die Natur uns eine solche Kraft einaepflanzt hat, so drängt sich leickt der Gedanke auf, es müsse gegenüber dieser Naturkraft zedes Bestreben, Krank­heiten künstlich zu heilen, als ein überflüssiges Beginnen angesehen werden. Wir dürfen jedoch nicht übersehen, daß es zu den. höchsten Ausgaben des menschlichen Geistes gehört, sich !äie Nliturkräste dienstbar zu machen und ihr unbe- miußtes Wirken seinen Zwecken entsprechend zu gestalten, Mmlich abzuschwächen oder zu verstärken oder in besondere Bahnen zu leiten. Eine unbewußt schaffende Naturkraft ist auch der unserem Körper innewohnende Heiltrieb. Er ist es zwar, welcher im Fall einer Erkrankung sofort alle Vor­gänge in unserem Organismus auslöst, die dazu dienen, Hm Krankheitsstosf wieder auszuscheiden öde? möEchst unschW- W zu machen. Wer abgesehen davon, daß Re vcatur- heilkraft in vielen Naturen der künstlichen WreguNH und' Unterstützung bedanf, weil sie aus angeboren oder erworbenen Ursachen nur schwach entwickelt ist und daher nur unvoll­kommene HeilreMionen erzeugt, kann es Vorkommen, daß Kie unbewußt wirkende Lebenskraft, wenn sie als Heistrieh sich selbst überlassen bleibt, über das Maß des Notwendigen hmausgcht und nicht Segen bringen, sondern Schaden an- richten kann.

'Der Erläuterung halber sei auf eine der gefürchtetsten Krankheiten, die Cholera verwiesen. Da sitzt das Krank­heitsgift in Gestalt von zahllosen Keimen, Len sogenannten Kommabazillen, im Darm, und sie von dort herauszuschrvem- men, greift der Heiltrieb zu einem an sich vortrefflichen Mit­tel. Er leitet nämlich aus allen Geweben und Organen des Körpers Wasser in Len Darm hinein, um das dort befindliche Eist zu verdünnen und durch anhaltende Darmentleerungen aus dem Körper zu entfernen. Zualeich aber wird dem Or­ganismus eine so beträchtliche Safimenge entzogen, daß lebenswichtige Funktionen in manchen Organen erschwert oder unmöglich werden. Hier also muß die Kunsthilfe zur rechten Zeit eingreisen, um das Uebermaß der Darmentlee- mngen zu hemmen und die lebensbedrohliche Austrocknung der Gewebe zu verhüten.

Um den Gesamtkörper zu schützen, ergreift die Natur­heilkraft nicht selten den Ausweg, daß sie lden Krankheits­stofs in eine Lymphdrüse bineinschwemmt, wo er eingehüllt, abgekapselt und von der Beteiligung am allgemeinen Blut­kreislauf ausgeschlossen wird. Die Drüse gerät durch diesen Vorgang in Entzündung, welche aber den Krankhcstsstoff seiner Giftwirkung beraubt und ihn auf dem Weg der Eite­rung ausscheidet. Hier also hat. die Natur ein entbehrliches Organ, wie es ja eine Lymphdrüse ist. geopfert, um den Gesamtorganismus vor dem Krankheitsstoff zu schützen. So Pveckvoll und weise ausgedacht dieser Vorgang erscheint, so »«gt sich doch auch in ihm oft genüg, wie notwendig es ist, daß die natürliche Heilkraft durch dis Einsicht des Menschen- geistes geleitet werde. Es kann nämlich, wenn der Arzt nicht rechtzeitig eingreist, Vorkommen, daß die heilsame Ent- Kmdung der Drüse auf ein benachbartes Blutgefäß über­greift und durch Zerstörung seiner Wand eine tödliche Blu­tung herbeiführt.

.So wir aus diesen Beisvielen erkennen, daß der öearurheiltrieb nicht nach klar erkannten Zwecken arbeitet, Mdern unbewußt und zwangsläufig sein Spiel treibt, so wnnen wir doch seinen Wert als Heilfaktor gar nickt hoch gemig einschätzen. Er ist es, welcher dem ärztlichen Denken Wo Handeln die Mittel und Wege zur Wiederherstellung der Gstundheit anzeigt, und die Aufgabe -es Amtes besteht im svesentlichen allein darin, das Walten dicher Naturkraft Wf chren oft tief verborgenen Pfaden zu erforschen, ihre MtlMelt bald anzuregen bald einzudämmen sowie ihm Wirk- Mrkeit zu beobachten und in die für den Heilzweck geeig­netste Bahne zu lenken. Die Aufgabe, richtig verstanden, verlangt rn. die Naturgesetze des umschlichen Körpers eine Einsicht, wie sie nur durch vieljähriges Studium und anhaltende Uebung, durch Lehre und Erfahrung erworben werden kann.

Etwas von der Haarpflege

Nicht nur Eitelkeit in Wirklichkeit ist es ja das Stre- ben nach Schönheit läßt uns ängstlich über Erhaltmig und Wiedergewinnung unseres Haarwuchses wachen. Ge­sundheitliche Momente sprechen mit- Das Haarkleid Hr Tiere stellt einen Wärmeschutz dar- Auch dem Menschen leiht das Haupthaar Schutz gegen Kälteeinslüsse, aber auch gegen zu starken Sonnenbrand. Nur die, die dieses Schutzes entbehren, empfinden dies. Neben diesen Wirkungen schützen die Haare in Form der Augenbrauen dies wichtige Organ vor Staub usw. ...

Auch beim Menschen bestehen Beziehungen zwischen Haar- und Körperkrankheiten. So sind eine ganze Anzahl auch schwerer Infektionskrankheiten Typhus, Gelenk­rheumatismus, Scharlach usw. von schwerem Haaraus- >all, manchmal von totalem Haarschwunü gefolgt- Hier, wo allgemeine Körperschwäche die Ursache des Haaraus­falls ist, kehrt die Haarfülle indes unter geeigneter Pflege bald wieder.

Schlimmer sind die eigentlichen Haarkrankheiten- Fallt das Haar aus und ergibt sich keine allgemeine Ursache so handelt es sich um Haarschwund an sich. Kranthut ist

begründet in vielen Fällen in der Erkrankung der Kopf­haut. Hier haben neben der nie zu vergessenden AllgemelN- behandlung die gebräuchlichen Methoden das Wort Fast möchte es dünken- jedes Volk, ,a bemahe zeder einzelne habe eine besondere Methode und, was die Mannigfastigke t noch erhöht, iede Zeit habe ihre eigene Methode. Sicher ist, daß ein und dasselbe Haarmsttel verschieden wirkt, was selbst­verständlich darin begründet ist, daß nicht ,eder Haar­schwund in zu trockenem Haarboden, anderseits nicht in zu viel Fettgehalt bedingt ist. Der Hauptzweck der Einreibe- mittel ist die Anregung des Blutumlaufs m der Kopfhaut- Demselben Zweck dient Massage der Kopfhaut, Weglassen der Kopfbedeckung- um der Lust freien Zutritt zu gewahren. Den Kindern schnitt man früher die Haare kurz, um den Haarwuchs zu fördern. Bei uns sengt man, m England brennt man zu diesem Zweck die Haarspitzen ab.

Im allgemeinen wird sich zur Erhaltung und Gewinnung schöner voller Haare am besten die 14taglge b's dreiwochent liche Kopfwäsche mit ganz milder seife empfehlen. Daran anschließend Einreiben der Kopfhaut mit einem geeigneten Kopfwasser und eine leichte Maffage, die, einmal gezeigt, jede Patientin selbst ausführen kann- Ern Nachsputen der gewaschenen Haare mit Kamille erhält den so geschah en Goldton der Haare. Trocknen in der Sonne oder auf mög­lichst natürlichem Wege erhöht die Dauer gründen Haares.

Kahlköpfigkeit und frühes Grauwerden ist eine Familien- eigentümlichkeit. Trotz sorgfältigster Pflege tritt m diesen Familien, auch ohne äußere Schädigung, frühzeitig Haar­ausfall, in anderen Ergrauen auf. Daß auch der diesen Er­scheinungen eine nervöse Ursache beteiligt ist, beweist dcw vorzeitige Ergrauen von Nervenkranken; ia, daß auch see­lische Ursachen Mitwirken, das, wie man zu sagen pflegt, uoer

Aus aller Welt

Der Deutsche Rundflug

Beim Abflug der ersten Reihe von Flugzeugen vom Ber­liner Flugplatz gab es verschiedene Störungen, für die von dem Preisgericht teilweise der Uebereifer der Luftpolizei verantwortlich gemacht wird. Einer der aussichtsreichsten Be­werber, Billick blieb mit seiner Maschine kurz nach dem An­flug in der Luft stehen, da sein Motor durch langes War­ten verölt war. Er mußte schleunigst eine Notlandung auf unebenem Gelände vornehmen, wobei sich das Flugzeug überschlug und stark beschädigt wurde. Cs mußte aus dem Wettbewerb ausscheiden. Billick selbst blieb unverletzt. Un­gewitter legte auf seinem Albatroß-Doppeldecker die Strecke BerlinHannoverPaderbornFrankfurt- -Darmstadt (550 Kilometer) in 4 Stunden 28 Minuten zurück, Polte auf Udet 4 Stunden 26 Min., Schüler auf dem Kreisdreidecker mit schwedischem P.S.-Motük 4 Stunden 20 Min. Eine Udet- maschine mit 60 P.S.-Motor brauchte 5 Stunden 19 Min- bis Darmstadt. Diese Maschinen haben also eine Geschwin­digkeit von 170 bis 200 Stundenkilometern erreicht, Schüler sogar 215 Kilometer. Bei den internationalen Wettflügen erzielte man wohl eine Stundengeschwindigkeit bis 250 und 270 Kilometern, aber dabei wurden Flugzeuge mit 200 Pferdekräften und darüber verwendet, während am Deut­schen Rundslug nur Motore mit höchstens 100 Pferdekräften sich beteiligen können.

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Das SongersLfi ohns T.Rst?..."?. In Krsts SchieÄingen (Prob. Sachsen)'fand an? 24. Mai e Sängerfest statt. Der Wirt hatte ein Rind, zwei Kälber Uk drei Schweine geschlachtet und zu Rostbratwürsten vera beitet. In der Nacht vor dem Fest stahlen aber Diebe d ganze Wurstmenge und es mußte ohne Bratwürste g feiert werden.

Der Ruf nach einempotnrschen Tirp'ch". Anfang Juni wird in Polen eine Sammlungswoche zum Besten der natio- nalen Handelsflotte unter dem NamenWoche der polnischen Flagge" veranstaltet. Hierzu schreibt dieRzeczpospolita": Der Besitz einer eigenen Meeresküste und eines eigenen modern ausgerüsteten Hafens wird Polen wenig nützen, solange es keine eigene Handelsflotte hat- Um den Sinn'füy Seeschiffahrt im Volk zu erwecken, bedarf es einer lang­jährigen erzieherischen Arbeit. Hierzu brauche man nun ^nenpolnischen Tirpitz". Die Polen müßten sich die Me- chode des deutschen Flottenvereins zum Vorbild nehmen. Die l-rweckung des Sinns für das Flottenwesen durch Tirpitz jer geradezu genial gewesen. Zehn Jahre einer ebenso syste­matischen Arbeit würden genügen, um auch den polnischen Volksmasfen das Verständnis für die Bedeutung der Seefahrt rmzuprägen.

Von Amundsen ist noch kein Lebenszeichen zu finden ge­wesen, obgleich die von ihm selbst angegebene Frist schon verr str-chen ist. Es muß daher als ausgeschlossen gelten, daß die Gesellschaft mit Len Flugzeugen zurückkehrt. In der Polar­gegend herrscht wieder Sonnenschein. Das Polareis ist nach dem Bericht des SchiffsHobby" außerordentlich uneben, jo daß es möglich ist, daß die Flugzeuge beim Landen be­schädigt wurden. Die Expedition wäre sonach genötigt, den Weg nach Kap Columbia zu Fuß zurückzulegen.

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Die Begnadigung ist, r. 'c berichtet, durch gewisse Vor­behalte der Länder verzögert worden. Die Begnadigung ist nämlich im allgemeinen Sache der Länder, dem Reich als solchem steht die Begnadigung nur zu gegenüber Urtei­len des Reichsgerichts, des außerordentlichen Staatsgerichts­hofs und der Reichssondergerichte.

Schwerer Aulounsall. Am Pfingstsonntag früh um 4 Uhr unternahm ein Kraftwagenführer nach einem Zech­gelage mit drei jungen Leuten eine Schwarz-Fahrt auf der Landstraße Schneidemühl-Jastrow. Das Auto, das mit übermäßiger Geschwindigkeit fuhr, überschlug sich an einer scharfen Wegbiegung. Ein Insasse war sofort tot, die bei­den, andern und der Führer erlitten schwere Verletzungen.

Schweres Aukomobilunglück. Bei Wangen a. d. Aar fuhr bei einem Bahnübergang ein mit 7 Personen besetztes Auto­mobil durch die geschloffene Schranke auf das Gleis, auf dem der Nachmittagsschnellzug ZürichGenf fällig war. Als das Auto das Glcis überfahren wollte, blieb es auf den Schieb nen stehen. Im gleichen Moment brauste der Schnellzug heran. Drei Personen wurden getötet und eine Person schwer verletzt.

Eine kindcrschar von einem Bierauko überfahren. In Oberstein (Birkenfeld) fuhr ein Bierauto, dessen Bremse ver­sagte, auf einer steilen Straße in eine spielende Kinderschar. Zwei dreijährige Kinder waren sofort tot. Ein drittes Kind wurde schwer verletzt.

Mord. Der 22jährige Adam Fuchs und der gleichaltrige Arbeiter März, die aus dem Arbeitshaus in Offenbach a. M. entwichen waren, haben vor einiger Zeit ein lljähriges Mädchen in den Wald gelockt, erwürgt und den Leichnam verscharrt. Fuchs wurde dieser Tage ergriffen und hat die Tat eingestanden, März ist noch flüchtig.

Ileberfall auf einen Eisenbahnzug. Eine Bande von 80 bis 100 Köpfen erschoß bei dem polnischen Dorf Swi- slotsch, östlich von Bjalistok, zwei Bahnpolizisten und er­öffnte ein scharfes Gewehrfeuer auf einen kurz darauf vorbeifahrenden Personenzug, um ihn zum Halten zu bringen. Der Lokomotivführer fuhr aber mit Volldampf Weiler. Bon den Reisenden wurde nur eine Person verletzt.

Giftqasexplosion in einer französischen Stadt. Am Pfingstsonntag platzte auf dem Bahnhof in Annemasse, einem kleinen französischen Grenzsiädtchen in der Nähe von Genf, ein Chlorgaszylmder von 1200 Kg. Inhalt.' Sofort verbreitete sich eine Wolke des giftigen Gases über die ganze Umgebung, etwa 50 Personen brachen bewußtlos zu­sammen und konnten nur mit Mühe gerettet werden. Auch in die Häuser drang das Gas ein und machte den Aufent­halt unerträglich. Der Gaszylinder, der aus der Schweiz nach Frankreich gesandt wurde, scheint gegen den erhöhten Druck des Gases nicht widerstandsfähig genug gewesen zu sein. ^ -- -

Malariafsuche in Sibirien. Nach amtlicher Mitteilung sind in der sibirischen Provinz Krasnaryarsk rund 150 000 Menschen von der Malaria (Sumpfpest) befallen.

^ Külte in Amerika. In den amerikanischen Oststaaten haben Schneefälle der Ernte Schaden gebracht. Die letzten Maitage waren so kalt, wie man sich keines ähnlichen Wet­ters je erinnern kann.

Der Tcch in den Bergen. Im Wettersteingebirge ist der 20 Jahre alte Elektrotechniker Wurmstätter aus München unterhalb der Riffelscharte bei Garmisch tödlich abgestürzt. Ein Wandergenosse des Wurmstätter soll nach dem Bericht eines Augenzeugen ebenfalls abgestürzt sein. Von Ober­grainau hat sich ein Bergungszug nach dem Höllental be­geben, um die Leiche zu Tal zu bringen.

In Tschechien werden deutsche Schulausflüge verboten.

Die Schulbehörde in Lissewitz hat der dortigen deutschen, Bürgerschule einen Ausflug nach der benachbarten deutschen Stadt Znaim verboten. Das Verbot stützt sich auf ein all­gemeines Verbot der Landesschulbehörde, daß es verboten ist, aus dem gemischt-sprachlichen Gebiet Ausflüge in deutsche Gebiete des Landes zu machen. Wenn früher die öster­reichische Regierung einmal ein ähnliches Verbot gegen die tschechische oder slovakischen Schulen erlassen hätte!

Das Prager Regierungsblatt28 Rijen" veröffentlicht einen Artikel, in dem es heißt:Für die Deutschen gibt es w-'- eins, die Härte des Gesetzes, Rücksicht ist Schwäche. Den Deutschen muß vorgeschrieben werden, daß über jeden deutschen Geschäftsbetrieb, über jeder deutschen Gastwirt­schaft ein Schild in tschechischer Sprache angebracht n ' , Zuerst werden die Deutschen ein großes Geschrei er- bc ,c, dann werden sie sich ducken und gehorchen." Die Deutschen machen ein Drittel der Bevölkerung der Tschecho­slowakei aus.

Ein Volk, das sich nicht wäscht. In einem der letzten Be- .. - der Gesunüheitshommission der Sowsetregierung wird rccyle ^ Stamm Mitteilung gemacht, den man im inner- uver ein,.. .. ^sspürte. Diese Leute, die 1000 Kilometer

wissen von d^ ü^in so wenig, wie wir vom Mars

w!l!m7ObwohNst'keine.? stell­ten die Regierungskommisiare ^

Wassers nur zum Trinken bedienen. ^

niemals ihren Körper, sondern siL uwscyPT* MM nicht ihre Kleider, noch irgendwelche Geräte. Ma>7 mußte ewatt an­wenden, um sie zur Benutzung des Wassers veranlag ^ >md der erste Mann, dem die Kommissare «ln,? gründliche Waschung angodeihen ließen, starb, entweder aüs Furcht vor Len Folgen dieser ungewohnten Maßnahme oder vle^ eicht auch wegen des plötzlichen Schocks, den er dabei erlitt.

Entdeckung einer Sristallgrokte in Adclsberg. Bei Adels­berg in Krain, auf dem Karst, liegt bekanntlich die berühmte Adelsberger Grotte, eine der bedeutendsten Höhlen der Erde, die sich aus mehreren Teilen zusammensetzt. Vor einigen Tagen machte nun der Verwalter der Grotten, aufmerksam geworden durch Waffergeräusche am Ende der sogenannten Wachsgrotte, die Entdeckung, daß die Höhle sich fortsetze und er fand mehrere Meter tief unter Wasser den Eingang in eine bisher nicht bekannte Grotte. Die Erforschung wurde von einigen geübten Männern ausgeführt, die den mehrere Meter tiefen See durchschwammen und gelangten in die neue Grotte, um die mehrere Säle und Gänge gruppiert waren, die sich, von kleinen Seen unterbrochen, etwa tausend Meter in das Innere des Bergs hinziehen. Schließlich gelangten die Leute an das Ufer eines großen unterirdischen Sees, wo man von weither das Rauschen des Pimmafluffes hörte. Der erste Anblick der Grotte soll in der Beleuchtung von Wachskerzen überwältigend gewesen sein. Das in den Regenbogenfarben gebrochene Licht der Kristalle und das durchsichtig blaue Was­ser erzeugten eine unbeschreibliche Wirkung. Den. Ort Adelsberg haben die Italiener, die nach dem Krieg das Land an sich rissen ,Postumia umbenannt.