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Seile 3 — Nr. 123
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
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dürfen erst in den freien Berk- hr gelangen, wenn die N'n- rcrdachtigkeit Zweifelsfrei fcstacstellt ist.
Wieviel Deutsche kre'^cn Sprr*. Nach den Angaben des zatschen Spork-Staatssekretärs Lewald zählen die großen j ßporkverbände zusammen gegen 3 Millionen Mitglieder. M nicht in Verbänden zusammengeschlossenen kommen der M nach kaum in ^ Betracht. Bon den Sportlern treibt «der höchstens der fünfte Teil wirklich Svork. Auf 60 Millionen Einwohner des Reichs kommen also etwa eine Mil- ! M wirkliche Sportler oder nicht ganz zwei Prozent.
Obertalheim, 29. Mai. Vergrößerung des Turnplatzes.
Ml der Unterstützung des hiesigen Gemeinderats, sowie des Ortsvorstehers konnte der Spielplatz des hiesigen Turn- wesentlich vergrößert werden. Er wird das erstemal ^ z. Juni beim Bezirksturnfest der öffentlichen Benützung l Angehen. Die Lage an sich ist eine äußerst idyllische, da sie > rings vom Wald umrahmt ist.
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Mötzingen, 29. Mai. Gerichtsverhandlung. Wegen schwerer Körperverletzung waren die vier Mötzinger Burschen Gottlieb Gauß (22 I. alt), Wilhelm Weik i22 I. alt), Christian Killer (20 I. alt) und Karl Schweigert (20 I. alt) angeklagt. ! Der Sachverhalt war folgender: Am Sonntag abend den l. März ! waren drei junge Leute von Nagold im Löwen in, Mötzingen, welche von den Mötzingern als Nebenbuhler betrachtet wurden. Zwischen 9 und 10 Uhr traten die Nagolder den Heimweg an und wurden von den Mötzingern, ohne das; irgend ein Wort gewechselt worden war, nur weil sie glaubten, die Nagolder haben sie beim Singen eines Liedes gehänselt, mit Prügeln und Stöcken übel zugerichtet. Gauß wurde als Haupttäter zu : 50 und Schweigert zu 25 ^ Geldstrafe verurteilt: außerdem haben sie die Kosten zu tragen. Die beiden andern wurden sreigesprochen, da ihnen keine Schuld nachzuweisen war.
Salzstetten, 29. Mai. Zigeunerplage. Am letzten Samstag kamen zu einem hiesigen Bürger 4 Zigeunerinnen auf einmal und boten ihn; Seife zun; Kauf an. Auf vieles Zureden kaufte der Mann ein Stück. In wohlerwogener"Weise wurde nun gebettelt und der Mann ging, nur um die Sippschaft ioszubekommen, in die Küche, um Schmalz zu holen. Während dieser Zeit stahlen die Jigeunerinnen 10 Mark. Da der Diebstahl erst tags darauf bemerkt wurde, dürfte das Geld wohl verloren sein. In einem anderen Hause wollten zwei andere Zigeunerinnen aus der Küche einer allein zu Hause weilenden Frau Rauchfleisch stehlen. In ganz raffinierter Weise ging die eine, während die andere in das Zimmer ging, unbemerkt barfuß in die Küche, wo sie allerdings von der Frau ertappt und ihr eine tüchtige Tracht Prügel verabfolgt wurde.
Sulz a. N., 29. Mai. Gräberfund. Schon zu "Anfang d. I. wurde beim Stauweiher des lleberlandwerk Aistaig ein menschliches Skelett gefunden. Letzten Mittwoch wurden zwei weitere Skelette bloßgelegt. Die Gräber waren weder mit Feldsteinen eingefaßt noch mit Deckplatten versehen, auch fanden sich keine Beigaben. Offenbar hat man es hier mit einer Begräbnisstätte ans der christlichen Zeit unserer Zeitrechnung zu lun, vielleicht um eine solche der Insassen der Burg Bogeneck.
Letzte Nachrichten
Kurze Pfingstferien der Reichsregierung.
Berlin, 29. Mai. Wie die „Tägl. Rundschau" erfährt, wird, da im Augenblick keine wichtigen Entschlüsse zu treffen sind, die Reichsregierung in den nächsten Tagen keine KabincttSsitzung abhalten. Man rechnet auch nicht damit, daß die Note der Bolschasterkonferenz vor Mitte nächster Woche überreicht wird. Der Reichskanzler und der Reichsaußenminister werden deshalb auf mehrere Tage Berlin verlassen und auch die übrigen Kabinettsmitglieder werden sich einen kurzen Urlaub gönnen.
Englands Sicherheitsstaudpunkt.
Berlin, 29. Mai. Wie die „Voss. Ztg." aus London meldet, hat das englische Kabinett nach Prüfung des französischen Antwortentwurfs auf den deutschen Sicherheitsvorschlag u. a. beschlossen, daß cs nicht in der Lage ist, der französischen Note in Formale oder in materieller Hinsicht zuzustimmcn. Sie wird daraus aufmerksam machen, daß der Antwortentwurs nicht das geeignete Mittel sei, um sachlich erfolgreiche Verhandlungen über die deutschen Vorschläge anzubahnc». Die französische Regierung wird darauf aufmerksam gemacht werden, daß sie wählen müsse, ob sie sich an dem Abschluß eines Sicherheitspaktes mit England, Belgien und Deutschland und zwar auf Grund des materiellen Inhalts der deutschen Vorschläge und ausschließlich beschränkt auf Westgrenzen beteiligen wolle oder ob sie es vorzielc, die Sicherheit Frankreichs durch ein Militärbündnis mit Belgien, Pole» und der Tschechoslowakei herbeizu- führen, an dem England sich unter keinen Umständen irgendwie beteiligen würde. England lehne weitergehend jede Festlegung Deutschlands in der Frage der Revision der Festlegung der Ostgrenzen und der Anbahnung des Anschlusses Deutsch-Oesterreichs an Deutschland ab, soweit sie über Art. 19 der Völkerbnndsatzung und 80 des Friedensvertrags hinausgehen.
HilfsexpedMon für Amundsen.
Berlin» 29. Mai. Der „Lok.-Anz." meldet' aus New- Jork: Das Hilfskomitee hat am ersten Tage der öffentlichen Sammlung 465 000 Dollars zusammengebracht. Am Sonnabend werden drei Flieger, darunter der Weltflieger Smith, an Bord des DampfersjNewara nach Spitzbergen abreisen, um von dort die Suche nach Amundsen aufzunehmen.
Handel und Volkswirtschaft
» Stuttgarter Srylachwiebmarltt. Dem heutigen Markt wäre« zuaetrieben: 16 Ochsen, 12 Bullen, 168 llungbullen, 100 stungrinder, hg"KiiHe, 4S3 Kälber. 51g Schweine, 13 Schafe und 1 Ziege, sämtlich verkauft wurden. Bcrlauj des Marktes: lebhaft. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen:
Ochsen: ausgemästele Tiere I vollileischige Tiere )
fleischige Tiere gering gencihrie Tiere I-uUcn: ausgcmcisiete Tiere > vollfleischige Tiere >
fleischige Tiere gering genährte Tiere Zungrinder: ousgcin. Rinder ) ooliileischige Rinder >
fleischige Rinder gering genährte Rinder
S2-K0 4t 50 S8-42
50-54
44-48
c8-42
61 SS 48-S8
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Nähe: ausgemästetc Nähe oollsleischige klithe fleischige 2
gering genährte stütze .0
Kälber: teinsle Mall lt. beste Saugkälber
Mittlere Mast und gute Saugkälber geringe Kälber Schafe: Mustlämmer u. jüng. HSinmei
Deidemastschale geschlachtet mit stopf
vollsleischiges Schafnseh geschlachtet mit stopf Schweine: vollslcisch. Schweine von 200-248 Psd. dto. von t«N-200 Psd. dto. fleisch, o. IW-;80 Psd. I dto. unter >20 Psd. > Sauen
8S-8S
78-84
S5-7S
8S 1
7K-78 73-7S
SV-«
Ulm. 27. Mai. Schlachtviehmarkt. Zukrieb: 5 Ochsen. 2 Farcen, 9 Kühe, 16 Rinder, 170 Kälber, 137 Schweine. EckSS: Ochsen I. 48—52, II. 42—46, Farren 40-44, II. 34—38, Kühe II. 20—26, III. 13-16, Rinder I. 48-52, II. 42—47, Kälber I. 80—70, II. 60-04, Schweine I. 60—64, II. 36—58 Mk. pro Ar.
Mannheimer kleinviehmarkt. 28. Mai. Zugeführt und zu ZV Kilo Lebendgewicht gehandelt: 418 Kälber 60—88, 65 Schwei« 54—72, 550 Ferkel und Läufer je Stück 15—35. Außerdem wurden dem Markt zugetrieben 22 Schafe und 6 Ziegen.
Viehpreise. Mur'rhardt: Ochsen und Stiere 260—725, Kühe 385—520, Kalbinnen und Rinder 195—620 4t. — Laup-° heim: Kälber und Boschen 180—300, Kalbinnen 500—600, Kühe 440, Milchschweine 28—35, Läufer 58—60 4t je das Stück.
Schweinepreise. Murrhardt: Läufer 35—80, MÄchl- schweine 25—40 Mk. — Oberstenfeld: Läufer 44—47, RMtz- schweine 27—38 Mk. — Obersontheim: Milchschwoi« 24—31 Mk. — Tettnaug: Ferkel 28—33, Läufer 45—60.
Fruchtpreise. Ebingen: Weizen 12.50—14, Gerste k2—48, Kader 12—13 LAK. — Leutkirch: Weizen 12.50, Gerste W dis 14.50 Mk.
Das Wetter
Lin kräftiger Lnftwirbel im Westen läßt eine Bersck^erW»- 7ung der Wetterlage erwarten. Für Samstag und Sonntag W oielsach bedecktes und auch mehrfach rsäuerliches Wetter u» LKS- acht zu nehmen.
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