Bezugs-Preise Monatl. einschl. Lrügerlohn 1.60 Einzelnummer 10 ^ erscheint an jeä. Werktage > Verbreitetste Zeitung >dn OA.-Bez. Nagold
In Fällen höh.Gewalt »rsteht kein Anspruch «s Lieferung d.Zettg. »der auf Rückzahlung des Bezugspreises. Telegramm - Adresse : Gesellschafter Nagold. Postscheck-Konto Stuttgart 5113.
Ser Gesellschafter
Amts- und Auzeigeblakl für deu ObemmlsbeM Sa-ol-
mit äen illustr. Unterhaltungs-Leilagen
„Zeierstunäen" - „Unsere Heimat"
Nagoläer ^agblatt
mit äer lanäivirtschastlichen Beilage
Haus-, Sarten- u. Lanäwirtschaft
LchvtMeitUns, VrrrL unä Verlag rxm S. w. Saiss^ (Karl Saiser) Nagolä
Knzeigen-Preise
Die einspaltige Zeile aus gewöhnl. Schrift od. deren Raum 12 Familien-Anzg. 10 ^ Reklame-Zeile 35 ^ Sammelanzeigen 50 o/o Aufschlag Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge «. Chiffreanzeigen kann keine Gewähr übernommen werden.
«tzr 122 Gegründet 1826. Donnerstag den 28. Mai 1925 Fernsprecher Nr. 29 . 99. Jahrgang
Tagesspiegel
Der tschechische Aus-cnnünisier Dr. Benesch hak die von ihm beal ftchtiFte Reise nach Wien «msaegeben. — Die Geoß- oeutsche lei halte gegen den „Bestich" entschieden Verwahrung eingelegt.
Bedenkliche Veröffentlichung
Von den diplomatischen Aktenstücken, die seit längerer Zftt beim Verlag der Deutschen Verlagsgesellschaft sür Politik und Geschichte in Berlin unter dem Titel „Die Große Politik der europäischen Kabinette 1871—1914" im Auftrag des Auswärtigen Amtes von Lepsius, Mendelssohn-Bartholdy und Thimme herausgegeben Werden, liegen nunmehr Bände vor, die sich auf noch frisch in der Erinnerung der Mitwelt lebende Ereigisse beziehen. So behandelt Band 24 den November-Sturm von IM, jene Bewegung, die dadurch entstand, daß im Londoner „Daily Telegraph" der englische Oberst Stuart W o r t- ley eine Zusammenstellung über Aeußerungen veröffentlichen konnte, die Wilhelm U. kurz vorher unvorsichtig ihm gegenüber getan hatte. Der Kaiser hatte schon im Spätherbst 1997 mitWortley, als er bei ihm in dessen Schloß Highcliffe Castle zur Erholung weilte, viel über die deutsch-englischen Beziehungen gesprochen, und zwar unverkennbar mit dem Wunsch, diese Beziehungen zu bessern. Aber der Kaiser hat dabei keine glückliche Hand gezeigt. Vorher war ein anderer Versuch in dieser Richtung mißglückt, nämlich als der Kaiser an den ersten Lord der englischen Admiralität Lord Tweedmouth einen Brief zur Widerlegung des englischen Geredes von den Anarifsszwecken der deutschen Flotte geschrieben hatte. Schon der Umstand, daß kein Staatsmann, auch nicht der Reichskanzler, von der Existenz dieses Briefs bei seiner Absendung etwas erfuhr, stellt die Handlungsweise des Kaisers in ein ungünstiges Licht. Der Mißerfolg blieb denn auch nicht aus. Die „Times" behauptete, mit diesem Brief habe der Kaiser versucht, den sür das englische Marinebudget verantwortlichen Minister im deutschen Inreresft zu b Einflüssen. Der gute Wille der englischen Minister sorgte dafür, daß die Folgen dieses Briefs nicht allzu bedenklich wurden. Sehr viel schwerer wurde die Aufgabe der Diplomaten nach den „Daily-Telegraph"-Artikeln.
Stärker als in England ist damals der Eindruck in Deutschland gewesen. In der deutschen Oeffentlichkeit entstand ein Sturm. Wer nur eine Ahnung von Politik hatte, der mußte kaiserliche Worte bedenklich finden, in denen behauptet wurde, das deutsche Volk sei nicht freundlich gegen England gesinnt, Frankreich habe während des Burenkrisgs mit Deutschland die Engländer auf die Knie zwingen wollen, der Kaiser habe für den englischen Eencr-ststab den Kriegsplan gegen die Buren aurgLlU'bsitet, die deutsche Flotte werde vorwiegend gegen Japan gebaut, usw. Ter schon lange entwickelte Unmut aber die persönlichen Eingriffs des Kaisers kam bei diesem Anlaß zur Explosion. Es gab erregte Reichstagsredcn, infolge deren der Kaiser schließlich dazu gebracht werden muffte, im Rsichsanzeigcr erklären zu lassen, er erblicke, unbeirrr durch die von ihm als unrecht empfundenen Uebcrtreibungen der öffentlichen Kritik, seine vornehmste kaiserliche Aufgabe darin, die Stetigkeit der Politik des Reichs unter Wahrung der verfassungsmäßigen Verant- A"stlichkeit zu sichern und billigt die Ausführungen des Reichskanzlers Bülow im Reichstag. Aeußerlich war damit die Sache zu Ende. Aber innerlich kam der Kaiser nicht darüber hinweg, daß er im Reichstag so schwere Angriffe wegen des persönlichen Regiments hatte erfahren müssen. Falsche Freunde brachten ihn allmählich zu der Ansicht, Fürst Bülow habe ihn damals zu wenig geschützt, habe ihn absichtlich vor der Oeffentlichkeit demütigen lassen. Das Ende war die Entlassung des Fürsten Bülow, auf den der unglückselige Veth- mann Hollweg kam.
. Es scheint nicht sehr erfreulich, daß alle diese Dinge jetzt in der Lurch das Auswärtige Amt herbeigeführten Akten- verossentlichung neu aufgerührt werden. Vor allen Dingen hatte man darauf verzichten müssen, die Randbemerkungen ZErzugeben, die der Kaiser nach Bülows Rücktritt aus Schriftstücke gemacht hat, die mit diesen Dingen zusammen- Dann sucht der Kaiser die ganze Schuld auf den ftvrften Bulow abzuwälzen. Es muß ausgesprochen werden, oatz diese Art amtlicher Veröffentlichungen über Angelegeu- yeiten, die sich auf noch lebende Personen beziehen, höchst e den klich ist. In der großen Politik soll man überhaupt an sich nur das Notwendige tun und alles unterlassen, was nicht notwendig ist. Hier aber liegt direkt ein schädliches unterfangen vor. Denn man könnte sich nichts Uebleres enken, als wenn jetzt Fürst Bülow gegen die kaiserlichen Raiidbemerkungen Front machen würde'. iais enn man in den Alftreaungen nach dem N i stürz von Akten-Derössentlichunaen nicht überhauvt wollte — sie haben durch die Fälschungen des sckvn Schaden genug anger'ichtet —, die Auswahl ,edenfalls sehr viel staatsmännischer Mroßen werden. Das gilt auch hinsichtlich der Aeußerungen,
die in den Berichten der Votschafter von fr e m - K Staatsmännern wiedergegebcn werden- So ..beispielsweise noch vor kurzem' iii Italien die Akten- über den Besuch des französischen Präsidenten Loubet uns den Plan, ihn mit dem Kaiser Zusammentreffen zu lassen, cke italienischen Diplomaten schwer verstimmt. Sie sagen "'^lwnz mit Unrecht, man könne den deutschen Vertretern aegenuber nickt mehr so offenherzig sein, wie zu wünschen m, wenn man furchten müsse, noch bei Lebzeiten seine Aeuße- ^.V^u vvm Berliner Auswärtigen Amt der gesamten .eit preisgegeben zu sehen. Warnungen, die in er Beziehung an die Herausgeber -er Akten schon vor
Jahren ergangen lind» beben l-ftder nicht diejenige Beachtung gefunden, durch die verhin>-rt worden märe, deft Mißstimmung der anaedeuteten Art entölst. E>ne solch wichtige Arbeit hätte überhaupt nickt in ln» Band von Privaten gelegt werden sollen, um so mebr als dis unzulängliche und' nvseiftg einaestellck Arl-st Tb':n"»»»s (Berlin) unb Mendels- lohn-Dartholdys schon oft angefochten worden ist.
No-'mc.'s die
Mitte Juni findet im Deutschen Reich '» Alaemeine Volks-, Berufs- und Betriebszählung statt. A'-gefehen von äer Kopszählung von 1919, die keinen n-.-sssm'-östlichen Wert batte, haben wir seit dem Jahr 1910 keine richtige umfassende Volkszählung mehr gehabt. Wir brauchen aber heute unbedingt eine lückenlose Bestandsaufnahme aller Kräfte, die im deutschen Staats- und Wirtschaftsleben tätig sind. Alte Wirtschaftsweisheit besagt, daß sich der Arbeits- erfolg einer Nation aus drei Faktoren stützt, erstens auf Len Grundf Boden und Naturkräfte, zweitens aus das Kapital, worunter die Produktionsmittel im weitesten Sinn zu verstehen sind, drittens auf die menschliche Arbeitskraft. Wie es bei uns mit dem ersten Faktor bestellt ist, das wissen wir genau, seitdem der Versailler Vertrag in Kraft getreten und besonders auch die Genfer Entscheidung über Oberschlesien vollzogen ist. Wir wissen, daß die Fläche des Deutschen Reichs nicht nur an Umfang verringert, sondern auch in ihrer Qualität vermindert worden ist, da gerade die los- gerissenen Gebiete wichtigste Standorte der bergbaulichen und landwirtschasüichen Erzeugung umfassen. Wie es mit dem zweiten Faktor, dem Kapital, steht, das hat uns der im letzten Jahr vollzogene Uebergang zur Goldwährung enthüllt, der allenthalben die Ausstellung neuer Eröffnungsbilanzen mit genauer Angabe des Inventars der Wirtschaft erforderte. Es hat sich erwiesen, daß der Krieg und noch piel mehr die liederliche Inflation uns ungeheure Werte an Volksvermögen gekostet haben. Die „Gewinne" der Inflationszeit sind durchweg Trug und Schein gewesen, bestenfalls eine Bereicherung des wirtschaftlich Stärkeren aus Kosten des Schwächeren. Das Bild wäre nicht vollständig, wollte man nicht auch der Tatsache gedenken, daß aus all dem, was uns heute an produktiver Bodsnsläck?, Naturschätzen und Prodnktiv-Vermogen noch zur Verfügung steht, die schwere Hypothekenlast -es Dawesplans ruht, zu dessen Sicherung unsere Reichsbahn, unsere Zölle und Verbrauchsabgaben verpfändet sind, zu dessen Garantie unsere Industrie die bekannten Obligationen gezeichnet hat.
Soll auf verkleinertem Gebiet, bei verringertem und teilweise verpfändeten Kapital dennoch die Gesundung der deutschen Wirtschaft, der Wiederaufbau des deutschen Staats, der weitere Fortschritt im kulturellen Dasein der deutschen Nation stattfinden, so hängt alles vom dritten Faktor ab, der schaffenden Kraft des deutschen Volks selbst, deren jetzigen Stand und deren künftige Aussichten wir demnächst zahlenmäßig statistisch durch die bevorstehende Volkszählung ermitteln wollen. Das ist die tiefere Bedeutung des großen Zählunaswcrks, zu dem sich die Reichsregierung nunmehr entschlossen hat. Der Wert der Volkszählung sür di« praktischen Zwecke des wirtschaftlichen Wiederaufbaus wird verdoppelt. wenn zugleich auch erkennbar wird, wie die einzelnen Menschen in die große Organisation des gemeinsamen volkswirtschaftlichen Schaffens eingeordnet sind, wenn zugleich auch der Schleier gelüstet wird, der heute — infolge so lange unterbliebener Zählung und infolge der völligen Veränderung der Verhältnisse im letzten Jahrzehnt — über der Gliederung des Produktionsprozesses nach Zahl und Größe und Eigenart der Unternehmungen ruht.
Neuestes vom Tage
Dienststrafverfahren gegen den Schwiegersohn Eberls Berlin, 27. Mai. Der Schwiegersohn Eberts, Dr. I ä n i ck e, ist seines Postens als Konsulatsrat in Mailand enthoben, und es ist ein dienstliches Strafverfahren gegen ihn eingeleitet worden. Jünicke hat bei einer Vergnügungsreise nach der Insel Capri in das Fremdenbuch eines Gasthofs am 13. Mai eingeschrieben: „In Ihrem gemütlichen Hotel vergessen war, daß ein Hindenburg Präsident des Deutschen Reichs geworden ist. Dr. Jänicke, Wilhelm, mit Frau, geb. Ebert." — Jänicke war unter Ebert als Legationsrat ins Auswärtige Amt in Berlin berufen worden und hatte nach seinem Tod sich einen Posten beim deutschen Generalkonsulat in Mailand übertragen lassen.
Bayern und der Reichskagsbeschlutz über das Volksgerichk München, 27. Mai. In Regierungstreuen glaubt man, dem Reichstagsbeschluß, daß die früheren Urteile der bayerischen Volksgerichte nochmals zur Verhandlung kommen sollen, keine praktische Bedeutung beimessen zu dürfen, da die ordentlichen Gerichte zu keinen andern Entscheidungen kommen dürften. Die Regierung hat noch keinen Beschluß darüber befaßt, ob sie dem Reichstagsbeschluß gegenüber oou ihrem Einspruchsrecht Gebrauch machen soll-
Ein verurteilter Spion
Leipzig. 27. Mai. Der Schlosser Friedrich Gehring cnis Pegau (Sachsen) hat im Dienst der französischen Spionagekommission in Dresden wichtige militärische Angelegenheiten verraten. Als er weitere Nachrichten einem Beamten im Reichswehrministerium entlocken wollte, ließ ihn dieser verhaften. Gehring wurde vom Reichsgericht zu 10 Jahren Zuchtl>aus und 10 Jahre Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt.
*
Briands Antwort an Skressmann Paris, 27. Mai. stm Senat griff Senator Gaurs« die Politik des amerikanischen Senators Borah heftig an- General Bourgeois forderte die völlige Entwaffung Deutschlands! die strengsten Bestimmungen des Vertrags iollen unnachsichtlich gegen Deutschland angewandt werden. Es habe sich trotz Verbots wieder einen Generalstab geschaffen und einen Zusammenschluß der Reserveoffiziere zustande gebracht. Zeitfreiwillige werden ausgebildet und vier Großverbände seien ins Leben gerufen worden, von denen drei vaterländisch sei, während der vierte sich republikanisch nenne. Die Racheabstchten beziehen sich nicht nur auf Elsaß-Lothringen, sondern auf Schlesien, Polen und Oesterreich. Tatsächlich besitze Deutschland ein Kampfheer von 260 bis 250 000 Mann, während ihm nur 100 000 Mann erlaubt seien. Bor dem Krieg habe es 72 000 Polizisten gehabt, jetzt 192 000. Es habe nur 7 Divisionen, aber wenn Deutschland mobil mache, werde aus jedem Bataillon ein Regiment und aus jedem Regiment eine Division.
Außenminister Briand erklärte, man könne den Ver- rmlgten Staaten nicht den Borwurf Unrechten Handelns machen. De« Worten des Generals Bourgeois h<cke es nichts hinzuzufügsn, wenn er auch nicht so schwarz male« wolle. Die Frage des Sicherheitsvertrags werbe in einigen Tagen geregelt sein. Der deutsche Minister Stre sein änu habe i« seiner letzten Rede kein schroffes .Mir können nicht!" erkennen laßen, wie man nach einer gewissen Mahl (Hindenburgs) hätte erwarten können. Stresemau». muffe eben der öffentlichen Meinung in Deutschland Rechnung tragen, aber man müsse genau unterscheiden, was cv eigentlich sagen wollte- Die deutschen Versetzungen seien einzeln allerdings nicht gefährlich, aber zusammengenommen erregen sie Beunruhigung und auf alle Fälle' müssen sie beseitigt werden. Er (Briand) sei überzeugt, daß, Srresemcnm diese Verfehlungen durchaus bekannt seien. Die Rote der Verbündeten an die deutsche Regierung werde von einem „großen Geist der Mäßigung" erfüllt sein.
Die ttärnpse in Marokko
Paris, 27. Mai. Der allgemeine Angriff gegen d«; Stellungen Abd el Kr«ms soll unmehr ausgenommen werde». Der amtliche Bericht meldet, daß die KvÄst« an der West- fron: -weiter «insu Druck auf die frcWrWche» Lüften aus üben. Die Kämpfe seien hartnäckig. Am der mtttkeren Front fei die Lage „unverändert". Bei Ain Watus stoßen die Ko- bylen immer wieder in die fronz- Stellungen vor. Auch an der Ostfront dauert die Bedrohung durch die Kabyleu, die weiteren Zuzug erhalten haben, an-
Weitere Verschleppung der Sicherheikssrage London, 27. Mai. Wie bekannt wird, hat die englische Regierung nochmals Anfragen nach Paris gerichtet, und es verlautet, daß England nicht weiter nachgeben wolle, und zwar mit Rücksicht auf die Dominions. Man sei bereit ein Abkommen zu treffen, der wenigstens s«r eine gewisse Zeit einen Krieg in Westeuropa verhindere. England würde sich von einem Krieg, von dem die Häfen des Kanals oder Flandern wieder berührt würden, nicht fernhatten KSnne». Eine Sicherheit könnte aber nur bestehen, wenn DeiWH- !and von dem Abkommen nicht ausgeschloffen wäre.
Die „Times" warnt davor, den Sicherheitsvcrtrag unklar und weitschweifig zu machen. Die Aufgabe der europäischen Regierungen sei es, die durch den Vertrag von Versailles geschaffenen Grenzen Frankreichs, Belgiens nnd Deutschlands zu sichern, was darüber hinaosge§e, würde inr Verwirrung schaffen und das Zustandekommen des Ab- illmmens und des Friedens überhaupt gefährden. Zunächst nässen noch weitere Verhandlungen mit Frankreich geährt werden, die unter Umständen längere Zeit beanspruchen verden- — Der „Daily Telegraph" bemerkt, wenn man in Daris nicht einsehe, daß es sich nur um die Weskgrenzen mndeln könne, so sei nicht abzusehen, wie man aus den Verhandlungen herauskommen könne.
Weitere Todesurteile in Sofia Sofia. 27. Mai. Wegen Begünstigung des Anschlags i« ler Kathedrale hat das Kriegsgericht die Angeklagten Leger! rnd Putschemlioff zum Tod. Frau Leger zu lebenMr^Schem vefcmgnis, Mallet zu 114 Jahren Gefängnis verurteilt. Dkv .Einrichtung der Kommunisten Friedmann, Koeff, Wid Jod-- zorski findet morgen öffentlich statt.
Der drohende Verkehrsstreik Berlin, 27. Mai. Die Urabstimmung der Omnibus- angestellten hat für den Streik eine Mehrheit von 1034 gegen 139 Stimmen ergeben. Zurzeit werden aber noch Verhandlungen über die Lohnerhöhung gefichrt, die eine Erhöhung der Fahrpreise zur Voraussetzung haben, und zwar soll ein Mindestpreis von 20 F für Straßenbahn, Hochbahn und Kraftomnibusse in Anrechnung kommen.
Einstellung des Verfahrens gegen General Nathusius Berlin, 27. Mai- Die vom Oberreichsanwakt in Leipzig gegen General von Aakhusius nach seiner Rückkehr aus Frankreich eingeleitete Unttrsuchung wegen angeblicher Kriegsverbrechen, worunter die Behauptung des Diebstahls eines kostbaren Tafelgeschirrs die Hauptrolle smelte, ist eingestellt. Sämtliche Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die mit dem General im Jahr 1918 in dem Haus des angeblichen Fabrikanten Mattes in Roubaix gewohnt haben, wurden als Zeugen eidlich vernommen. Die Aussagen haben nicht den geringsten Anhaltspunkt für die Beschuldigung ergeben, niemand hat das angebliche Tafelgeschirr gesehen. Der Oberreichsanwalt hak nun das Verfahren gegen den Neneral von Nathusius eingestellt.
Prima de Rivcra über die Sendung Malvys Paris. 27. Mai. Der „Matin" berichtet aus Madrid, der spanische Direktor General Pri.no de Rivera dabe