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Nr 110 Gegründet 1826. Mittwoch den 13. Mai 1925 Fernsprecher Nr 29 99. Jahrgang

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Der Einzug.

Berlin. 12. Mai.

Gestern hatte Berlin einen großen Tag. Die Vier­millionenstadt hatte ein Festgewand angelegt. Die meisten Straßen sind geschmückt und reich beflaggt, weit über­wiegend mit Schwarz-Weiß-Rot. Besonders reich ist der Schmuck am Bahnhof Heerstraße und in dessen nächster Um­gebung. Die Straßen sind schon längst dicht gefüllt und die Spaliere der Vaterländischen Verbände in Ordnung auf­gestellt, als sich die Herren der Regierung zum Empfang auf dem Bahnhof einfinden, der in weitem Umkreise durch Polizei abgesperrt ist. Eine große Zahl von Photographen und Filmleuten ist bereit, den denkwürdigen Augenblick im Bilde festzuhalten. Kurz vor der Einfahrt des Zuges bricht die Sonne durch den trüben Wolkenschleier und bescheint freundlich die gewaltigen Menschenmassen, die in gespannter Erwartung in den Straßen sich drängen oder die Fenster und Dächer der Häuser besetzt halten.

Jetzt geht eine Bewegung durch die langen Reihen: der Zug ist da. Reichspräsident von Hin den bürg entsteigt leicht und elastisch dem Zug und wird zuerst von dem Reichs­kanzler Dr. Luther begrüßt. Das 10jährige Töchterchen des Reichskanzlers sagt ein Grußverslein und übergibt dem Feldmarschall einen prächtigen Strauß von Teerosen. Gütig lächelnd streicht Hindenburg dem Kind über den Kopf. Hierauf begrüßt der Reichspräsident den Reichsinnenministsr Dr- Schiele, den Reichswehrminister Dr. Geßler, Ge­neral v. Seeckt und seinen Staatssekretär Dr. Meißner, den er, wie das ganze übrige Personal von seinem Vor­gänger Ebert übernommen hat. Dann läßt sich Hindenburg den Admiral v. Zänker, den Oberbürgermeister Dr. Böß und die übrigen Herren vorstellen. Geleitet vom Reichs­kanzler und dem Reichsminister Schiele stieg dann Hinden- burg festen Schrittes die Vahnfteigtreppe empor. Als er oben vor der Eingangshalle erscheint, die Umgebung um Haupteslänge überragend, herrscht zunächst atemlose Stille. Mit einem Mal bricht ein brausender Jubel los. Hindenburg besteigt den Präsidentenwagen, den die beiden Wagenführer Eberts leiten. Hochaufgerichtet, den Zylinderhut in der Hand, dankt der Reichspräsident den Berlinern für den begeisterten Empfang.

Um 6 Uhr nachmittags setzt sich der Zug in Bewegung; voraus vier Polizeibeamte aus Motorrädern, hinter ihnen in einem Auto der Polizeipräsident und der Kommandeur der Berliner Schutzpolizei. Es folgt der offene Kraftwagen Hindenburgs, neben dem der Reichskanzler Platz genommen Hai, und daran schließen sich die Wagen des Sohnes des Reichspräsidenten mit Gemahlin, der Vertreter der Reichs- regierung usw. Wie eine Lawine setzt sich der Jubel fort, die Fahnen der Vereine senken sich, aus den Fenstern winkt man mit Tüchern und wirft Blumen ab; über den Straßen schweben 12 Flugzeuge dahin, die Blumensträuße abwerfen. Als der Wagenzug am Brandenburger Tor anlangt, wirft ein Flieger einen großen Lorbeerkranz mit den preußischen Landessarben aus den Wagen des Präsidenten. Am Tor übernimmt eine Schwadron berittener Schutzpolizei die Füh­rung-

Um 6.20 Uhr erreichen die galoppierenden Schutzleute die Wilhelmstraße, wo das Reichskanzlerpalais liegt. Die Wagen fahren an. In 25 Minuten war die beinabe 8 Kilo­meter lange Strecke zurückgelegt. Neuer Jubel. Die Flug­zeuge haben sich tief herabgelassen und streuen Blumen aus. Brausend ertönt das Deutschlandlied. , Reichspräsident von Hindenburg betritt mit dem Reichskanzler das Palais, wo sich eine Gesellschaft von Würdenträgern und Militärs einfinde:.

Zu den Empfangsfeierlichkeiten war auch derwürttem- bergische Staatspräsident Bazille in Berlin eingetroffen.

Der Tag des Einzugs ist im großen und ganzen ruhig verlaufen. Nur einige kleine Zusammenstöße sind zu ver­zeichnen. Am Alexanderplatz wurden drei Angehörige des Bismarckbunds von etwa 15 unbekannten Personen über­fallen und mißhandelt. Das Einschreiten der Polizei ver­hinderte jedoch weitere Tätlichkeiten. Ebenso wurden gestern abend in Neukölln zwei Leute des Bismarckbunds in der Straßenbahn von etwa 40 Kommunisten mißhandelt- Die Kommunisten entkamen unerkannt. Mn kommunistischer Demonftrationszug wurde in der Ebertstraße von der Poli­zei aufgelöst, da von der Masse Fensterscheiben Angeschlagen wurden.

Die Postdirektiov in Prag hat alle tschechischen Postämter angewiesen, Begrüßungstelegramme an 'den Reichspräsidenten, die den Ausdruck besonderer Ehrung ent­halten, nicht zu befördern.

Pariser Blätter wollen wissen, die Verbündeten ein­schließlich der Vereinigten Staaten seien übereingekommen, Hindenburg nicht zu beglückwünschen, da er auf der Liste derKriegsverbrecher" stehe. Der amerikanische Bot­schafter oder dessen Vertreter ist von seiner Regierung er­mächtigt worden- bei dem amtlichen Empfang der fremden Diplomaten bei dem Reichspräsidenten sich so zu verhalten, wie er es für aut befinde. Pariser Berichterstatter be­schweren sich, sie seien am Einzugstag auf der Straße ver­höhnt worden, indem die Leute sangen:Siegreich wollen wir Frankreich schlagen!"

Die Vereidigung

Am Dienstag mittag 12 Uhr fand im Reichstagsgebäude iüe Vereidigung des neuen Reichspräsidenten statt. Aus dem Königsplah, wo das Gebäude steht, wogte schon Stunden vorher eine riesige Menge in festlicher Stimmung.

Der große Sitzungssaal des Reichstags ist dicht gefüllt. L, der Diplomakenloge fällt der päpstliche Nuntius Pacelli auf, der über dem Kardinalsrock ein großes juwelen- geschmücktes Kreuz an goldener Kette trägt. Neben ihm hat der weißbärtige englische Botschafter Lord dAbernon mit Gemahlin Platz genommen, und weiter sieht man die Vertreter der großen und kleinen Staaten aller Weltteile. Die Reichstagsabgeordneken sind fast vollzählig erschienen; die Sozialdemokraten tragen vielfach rote Nelken im Knopf­loch.

Als Präsident Löbe die feierliche Sitzung eröffnet hatte, betritt der Generalfeldmarschall in schwarzer Zioilkleidung. nur mit dem schmalen Bändchen des Eisernen Kreuzes ge­schmückt, den Saal. Sofort rufen die Kommunisten ein­stimmig:Nieder mit den Monarchisten, hoch die Räte­republik!", worauf sie den Saal verlassen. Das Publikum erhebt sich von den Sitzen. Nach einer kurzen Ansprache überreicht Präsident Lobe dem neuen Reichspräsidenten die Mappe mit der Eidesformel. Hindenburg verließt mit lau­ter fester Stimme eine Erklärung, in der er seinem dringen­den Wunsch nach der Einigkeit des deutschen Volkes Aus­druck gibt, er habe sein Manneswort gegeben, daß er die republikanische Verfassung hüten wolle, und er werde sein Mort halten. Hierauf legte er den Eid ab. Nach der Ver­eidigung verläßt der Reichspräsident den Reichstag.

Vor dem Reichstag hatte inzwischen eine Ehrenkompanic Aufstellung genommen. Als der Reichspräsident erschien setzte der Präsentiermarsch ein und Hindenburg schritt ir militärischer Haltung, jeden Mann fest ansehend, die Fron ab. Darauf fuhr er unter dem Jubel der Bevölkerung in da- Bräsidentenpalais, das wie das Reichskanzlerpalais in de: Wilhelmstraße liegt.

Im Präsidentenpalais, wc Hindenburg von dem bis herigen Stellvertreter Dr. Simons emvfanoen wurde, fand zunächst die förmliche Uebergabe des Amts statt. Hieran schlossen sich die ersten amtlichen Empfänge.

Der Erd des Reichspräsidenten

Der vom Reichspräsidenten abgelegte Eid hat folgenden Wortlaut:

Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen und Allwissen­den, daß ich meine Kraft dem Wohl des deutschen Volks widme«, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, die Verfassung und die Gesetze des Reichs wahre«, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jeder­mann ausüben werde, so wahr mir Gott helfet

Ansprache hindenburgs an den Reichskagspräsidenken nach der Vereidigung:

Sehr geehrter Herr Reichstagspräsident!

Rehmen Sie meinen herzlichen Dank für die Worte 0er Begrüßung entgegen, die Sie mir soeben im Namen der deutschen Volksvertretung gesprochen haben, nachdem ich ge­mäß der republikanischen Verfassung vom 11. August 1919 den Eid als Reichspräsident geleistet habe. Reichstag und Reichspräsident gehören zusammen, denn sie sind beide un­mittelbar aus den Wahlen des deutschen Volkes heroorge- ga«gen. Auf dieser gemeinsamen Grundlage allein leiten sie ihre Machtvollkommenheiten her. Beide zusammen erst bil­den die Verkörperung der Volkssouveränität, die die Grund­lage unseres gesamten heutigen Versassungslebens bildet. Das ist der tiefe Sinn der Verfassung, auf die ich mich soeben durch mein Manneswort feierlich verpflichtet habe. Während aber der Reichstag die Stätte ist, wo die Gegensätze der Welt­anschauungen und der politischen Ueberzeugungen miteinan­der ringen, soll der Reichspräsident der überparteilichen Zu­sammenfassung aller arbeitswilligen und aufbauenden Kräfte unseres Volkes dienen. Auch an dieser Stelle spreche ich da­her noch einmal aus, daß ich mich dieser Aufgabe, der Eini­gung und Sammlung unseres Volkes, widmen will. Diese große Aufgabe wird dann wesentlich erleichtert werden, wenn auch in diesem Hohen Hause der Streit der Parteien nicht um Vorteile für eine Partei oder einen Berufsstand gehen wird, sondern vielmehr darum, wer am treuesten und erfolgreich­sten unserem schwer geprüften Volke dient. Ich hoffe zuver­sichtlich, daß der edle Wettstreit und treueste Pflichterfüllung die sicherste Grundlage bilden werden, auf der wir uns im­mer wieder nach dem Streit der Geister und Meinungen zu gemeinsamer und vertrauensvoller Arbeit zusammenfossen werden. Darauf brachte der Reichstagspräsident ein Hoch aus das Deutsche Reich und das in der Republik geeinte deutsche Volk aus, das von der Versammlung mit BeoeLt--. rung ausgenommen wurde.

Krm-gebung -es Reichspräsidenten an das deutsche Volk

Der Reichspräsident von Hindenburg hak aus An­satz der heutigen Amtsübernahme folgende kiwhgebung an das deutsche Volk erlassen:

Am 26. April 1925 hak mich das deutsche Volk zu feinem Reichspräsidenten gewählt. Am heutige« Tage habe ich das neue bedeutungsvolle Amt angetreten. Getreu dem von mir geleisteten Lide will ich alle meine Kräfte daran sehe«, dem

wohl des deutschen Volks zu dienen, die Verfassung und me Besehe M wahren. Gerechtigkeit gegen jedermann z« üben.

Zn iHHee ftßsrKch ernsten Stmrde ruße ich unser ganzes deutsches Volk znr Mitarbeit «ms. Med» Amt und mein Streben gehören nicht einem einzelnen Stand oder einer Konfession, nicht einer Partei, sondern dem gesamten durch hartes SchicksÄ verbundenen deutschen Volk in allen seinen Gliedern. Ich vertraue «ms den Beistand des ewigen Bottes, der uns durch die schwere Notzeit unser« Tage gnädig hindurchführen wird. Ich ««traue auf die in einer stolzen und ruhmreichen Vergangenheit be­währten und unsterblichen Lebenskräfte der deutschen Na­tion. Ich vertraue gerade auch auf den in schwerster Zeit immer wieder bezeugten opferbereiten Lebens­willen unseres Volkes. Ich vertraue endlich auf den großen Gedanken der Gerechtigkeit, dessen mit aller Kraft zu erstrebender Sieg auch dem deutschen Volt wieder seinen würdigen Platz in der Welt verschaffen wird.

Mein erster Gruß gilt allen denen, die unter der Not uns«« Zeit besonders leiden, gilt den vielen, die im harten, wirtschaftlichen Ringen um ihr Dasein stehen. Er gilt dem ganzen arbeitenden deutschen Volk, von dem die schwere Lage von Staat und Wirtschaft besondere Leistungen «for­dert. Er gilt dem Volksgenossen außerhalbder deutschen Reichsgrenzen, die mit uns durch Bande des Muts »md der großen deutschen kulkurgemeinfchafk unlöslich verbunden find. Er gilt besonders den Alten und kranke»», die voll Sorgen einem rauhen Lebensabend entgegenblicken und er gilt endlich unserer Hoffnung, unserer deutschen Ju­gend.

Wir wollen auch weiterhin gemeinsam streben, durch ehr­liche Leistungen unserem berechtigten Anspruch auf Achtung und Anerkennung bei den anderen Völkern Geltung zu ver­schaffen und den deutschen Namen von ungerech­tem Makel zu befreien, der heute noch ans ihm hastet. Durch Selbstachtung zur Achtung der Welt, durch Selbstvertrauen zum Vertrauen der anderen. Wir wollen alle darnach trachkcn. in der Entwicklung der deutschen Wirtschaft und des denkichenGe- meinschafkslcbens jedem einzelnen Stand nnd Volks­genossen sein täglich Brot, seinen Anteil am deutschen Kulturgut und seine würdige Stellung in der Volksgemein­schaft zu sichern.

Das Reichsoberhauvk verkörpert den Einleittw'll« der Nation, darumreicheichindieser Skundejedem Deutschen im Geiste die Hand. Gemeiustrm »vollen wir um uns«« treuen Token, um unk«« Kind« und kindeskindec willen, ungebeugten Muts den schweren Wey gehen, der uns durch den wahren Frieden zur Freiheit ge­leiten soll.

Reichspräsident von Hindenburg an die Wehrmacht

Der Reichspräsident von Hindenburg hat an die Wehr­macht folgenden Erlaß gerichtet:

An die Wehrmacht! Das Vertrauen des deutschen Volker hak mich cm die Spitze des Reiches berufen. Ich übernehme mit dem heutigen Tag nach der Verfassung den Oberbefehl üb« die Wehrmacht- Mit Stolz und Freude begrüße ich He« und Marine. Ich habe den Werdegang der Wehrmacht in d« Stille von Hannover beobachtet. Geradeaus und un- beirrt geführt, ist sie dem deutschen Volk den Weg voran­gegangen, auf dem allein der Wiederaufstieg liegt. Durch Harke Zucht und Treue auch im kleinsten aufwärts zu Lei­stung und Erfolg. Im alten Sinn für Vflichk und Opfer liegen ihre Wurzeln, ihr Handeln aber gilt der Gegenwart und Zukunft, dem Dienst an Volk und Staat, getreu ihrem Eid und den Aufgaben, die ihr die Verfassung stellt. Mit fest« Zuversicht vertraue ich auf die deutsche Wehrmacht bei meiner Arbeit für des Vaterlandes Ruhe «nd Gedeihen.

Berlin. 12. Mai 1925.

Der Reichswehrmmister Dr. Geßler, Reichspräsident v. Hindenburg.

London, 12 Mai. DieTimes" schreibt in einem Artikel über den Einzug des neuen Reichspräsidenten in Bertis Hindenburg sei das Vorbild eines treuen Soldaten, Lee nur seine Pflicht kenne. Schon die Tatsache, wie er das deutsche Heer unter den schwierigsten Verhältnissen 191s in die Heimat zurückgesührt habe, erkläre, daß das deutsche Volk ihn aus Dankbarkeit zum Präsidenten gewählt habe. Es würde aber im Ausland einen bessern Eindruck gemach haben, wenn die republikanischen Verbände sich von dem Empfang in Berlin nicht ferngehalten und frei «nd offen den Willen der Mehrheit anerkannt und ein Zeichen der Einigkeit in Deutschland gegeben hätten.

Dr. Simon verläßt Berlin.

Berlin, 13. Mai. Auf dem Büro des Reichspräsi­denten wird mitgeteilt: Der bisherige Stellvertreter des Reichspräsidenten, Dr. Simon hat sich gestern nachmittag um 4 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zug nach Leipzig zurückbegeben. Zur Verabschiedung am Zug hatten sich Reichskanzler Dr. Luther, der Präsident des Reichstages Löbe, Reichswehrminister Dr. Geßler, Staatssekretär Dr. Kempner und der Chef sowie die Referenten des Büros des Reichspräsidenten eingefunden. Staatssekretär Dr. Meißner überbrachte Herrn Dr. Simon herzliche Abschieds­grüße des Reichspräsidenten von Hindenburg.