«»eistnvrelS: Die einspaltige Milllmeler,eil« 7 Rv'a.. Tertteil-Millimeter 18 Rvf. Bei Wiederboluva »der Mengen« abschlub wird entsprechender Rabatt gewährt. Schluh der Anreiseu- annabme vormittags 7.80 Ubr. Sür sernmündlich ausg eaebene «n>eia°n kann keine Gewähr übernommen werden. - Srwllungs. vrt: Calw. Geschäftsstelle der Gchwarzwald-Wacht. Lederstrabe 28.

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E " ugsvr ei«! Ausgahe -1 durch Träger monatlich RM. Ich» und 18 Rpf. mit BeilageSchwäbische Sonntaasvost" leinschliebl. 20 Rpf. Träaerlohnl. Ausgabe 6 durch Träger monatlich RM. 1.80 kiuschl. 20 Rvf. Trägerlobu. Bei Postbezug Ausgabe 8 RM. 11!» einschließlich 18 Rps. ZeitungSgebübr zuzüglich »6 Rvf. Bestellgeld. AuSgabeX 18 Rvk. wehr. Postscheck-Konto Amt Stuttgart Nr. 18117

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Calw im Schwarzwald

Freitag, den 2. August 1940

Nr. 180

Ln den letzten drei Monaten fünfzigtausend j-lutokraten ausgerissen

Nicki nur Lkre ILinäer, Lkr Oolrl, ikre Rennpkerile uoäV^Loilkuvde, sooclerii auek sick selbst in Lieberbeit Lebraebt -Umes": Oeutseblaurl TUsekläZI, sebläZt es Kart

KI. Lissabon, 2. August. Wie amtlich aus London bekanntgegeben wird, find seit dem 1. Mai über 20 000 Ausreisebewilligungen nach Uebersee und mehr als 28 000 für Reisen nach Irland bewilligt worden. In den letzten drei Monaten haben es also nahezu 50 000 Pluto- kraten für dringlich angesehen, nicht nur ihre Kinder, ihr Geld, ihre Rennpferde und LSinb. Hunde, sondern auch ihre eigene wertvolle Person in Sicherheit zu bringen.

So sicher es ist, daß viele englische Soldaten die Insel tapfer verteidigen werden, so sicher ist auch, daß sämtliche Sumpfblüten der Plu- tokratie beizeiten verschwinden werden. Einer, der es besonders eilig hatte, war laut Daily Mail" der Abgeordnete Cunningham- Raid. Er ist bereits nach Honolulu ausgeris­sen, was das Londoner Blatt so erbost, daß es

die Einziehung der Diäten und die Neu­besetzung des Abgeordnetensitzes fordert. Aber dieser flüchtigeVolksvertreter" befindet sich in angenehmer Gesellschaft, wie die obigen Zahlen nur zu deutlich zeigen.

Der Innenminister Amery kargte in einer Rede in Dudley nicht mit Vorschußlorbeeren für die britische Kricgsführung und fügte in einem Anfall von Größenwahn hinzu: Mit Hilfe unserer Flieger und unserer Flotte wird unsere Armee in kurzem bereit sein, den Feind auf dem Lande anzugreifen." Den besten Kommentar zu diesem Wortgeklapper gibt, wenn sie bei aller pflichtschuldigen Prahlerei wenn sie bei aller pflichtschuldiger Prahlerei erzählt:Die Jnvasionsgefahr für Groß­britannien hat sich keineswegs verflüchtigt und es wäre töricht, wenn wir für uns ein rosiges Bild malen wollten. Wir sind uns voll be­

wußt, daß Deutschland, wenn es zu- schlägt, hart zu schlägt." Solche Sätze miissen ja die Fettbäuche der Plutokratie er­zittern lassen, und deshalb tröstet dieTimes": Inzwischen ist dafür gesorgt worden, daß die Angriffe auf Geleitzüge, obwohl sie an Hef­tigkeit fortwährend zugenommen haben, den Zustrom der Versorgung über das Meer nicht gefährden können." Es ist dies gerade nicht intelligent, so etwas zu schreiben, ausgerech­net wenige Tage nach der Schließung des Londoner Hafens, der bekanntlich über 40 Prozent der gesamten englischen Einfuhr auf­nahm. Und wenn das Blatt fortfährt:Ge­wisse Divisionen, die, militärisch gesprochen, fast nackt von Dünkirchen zurückkehrten, wur­den reorganisiert und neu ausgerüstet inner­halb vier oder fünf Tagen", dann älaubt das doch kein halbwegs vernünftiger Mensch.

Sinnloser englischer Luftangriff aus Hannover

?lsnloser Rowlreosvvciirk aus 5000 vieler Hölle - Ria V^olivvieriel getroffen - Hlelirsre ?ots und Lclrververlelrle

Hannover, 2. Aug. Tief hingen die Wolken in der Nacht zum 1. August über der nordwestdeutschen Tiefebene, vielleicht kaum 400 Meter hoch, aber sie reichen in große Höhen empor. Es herrscht Sprühregen. Kein Flugwetter also ober mindestens kein Wetter, bei dem der Flieger irgend etwas von der Landschaft unter sich erkennen kann. Und niemand in Hannover denkt auch nur entfernt daran, daß ihn in dieser regnerischen Nacht die Sirenen in den Keller schicken wer­den. Die große Stadt schläft unter dem Schleier dieser undurchdringlichen Wolken­decke; und doch geschah es in dieser stockdunklen Nacht, daß Hannover das Ziel eines feindlichen Luftangriffes wurde, daß Bomben mitten ins Stadtgebiet fielen und einige Opfer forderten, keine Opfer freilich, die London auf der Aktiv­seite seiner Kriegsunternehmungen, die so- wi so nichts von Belang aufweist, buchen könnte. Nein, ein zertrümmertes Wohnhaus und einige tote und schwerverletzte friedliche Bürger, sonst nichts.

Bald nach 1 Uhr hallt das Warnungssignal, also doch! Weiß der Teufel, was der Eng­länder in dieser Nacht zu erreichen gedenkt! Sehen kann er von oben nichts, und daß er b niedrige Wolkendecke stoßen wird, er kennt die Wirkung der deutschen Flak zu gut. Herr Churchill hat es 1 ? selbst gesagt: Die britischen Flieger werden ihre Bomben aus größter Höhe ab­werfen, da sie im Tiefflug zu hohe Verluste haben wurden. '

Fünf feindliche Bombenflugzeuge flogen Hannover ,n dieser, Nacht an, und zwar i n großer Hohe. Sie wurden von dem Flak­feuer, das durch die Wolkendecke geschaffen wurde, abgedrangt und zu einer Kursände­rung gezwungen, ohne ihre Bomben abwerfen zu können. Eine sechste Maschine indessen, die gegen 2 Uhr nachts Hannover anflog, warf zwei Bomben ab, die in das Gebiet der Südstadt fielen. Hier ist weit und breit keiner­lei militärische Anlage zu finden, ganz zu schweigen von Rüstungsbetrieben oder ähn­lichen Unternehmungen. Dieses Viertel war von jeher nichts anderes als ein rei­ne ZWohnviertel. Ganz davon abgesehen aber hatte der feindliche Flieger, der diese Schandtat auf sein und Englands Gewissen geladen hat, gar keine Möglichkeit, in dieser mondlosen Nacht und aus einer Höhe von wenigstens 5000 Meter irgendein Ziel unter-

Truppen an den Dardanellen?

Auch an der syrisch-türkischen Grenze

Voo unserem korreepouäeoten

. Athen, 2. August. Die türkische Regie- rung dementiert nachdrücklich Meldungen über Truppenkonzentrationen in den Ostpro- brnzen. Hingegen ist die Feststellung von Truppenansammlungen an der shrisch-türki- schen Grenze und im Dardanellengebiet bis­her unwidersprochen geblieben.

halb der mehrere tausend Meter starken Wolkendecke zu erkennen.

Zu feige, um die Wolkendecke zu durchstoßen und sich ein Ziel zu suchen, warfen diese Sol­daten Seiner Britischen Majestät ihre Bom­ben auf die Wohnstätten friedlicher Bürger, Bomben schweren Kalibers, wie die Ver­wüstungen, die sie anrichteten, zeigen. Wäh­rend die eine auf die Straße fiel und die Fronten mehrerer Häuser stark beschädigte, traf die zweite den Hinteren Teil eines- Ge­bäudes. Sie durchschlug das leicht gebaute Haus einen Bau aus dem Jahre 1926 und zwar in nahezu senkrechtem Einfall. Auch das läßt auf die Höhe schließen, aus der der Fcindflieger seine Bomben abwarf.

Die erste Meldung von dem furchtbaren Einschlag wurde der Luftschutzleitung von einer Turmbeobachtungsstclle gegeben. Im Zuge der sofort einsetzcnden Hilfsmaßnah­men wurde zuerst ein Löschzug der Feuer­schutzpolizei angefordert, dem alsbald eine Jnstandsetzungstruppe des Sicherheits- und Hilfsdienstes folgte. Man konnte glücklicher­weise zwei Männer noch lebend, eine Frau leider bereits tot bergen. Von den eingesetz­ten Hilfsmannschaften wurde schnelle und unermüdliche Arbeit geleistet, sowohl in der Bergung der Opfer wie in der Beseitigung noch drohender Gefahren.

*

-ff- Dies ist. wie es nach den ähnlichen Angrif­fen auf Düsseldorf, Offenbach usw. scheint, die neue Art der englischen Kriegsführung: Bomben auf Wohnviertel. M or d an Zivilisten, an Frauen und Kin­dern, sinnlose Zerstörung von Wohnhäusern. Deutschland hat schon seit Beginn dieser Angriffe feststellen können, daß britische Flieger ziemlich wahllos ihre Bom­ben abwarfen.; neuerdings aber häufen sich die Zerstörungen in den Wohnvierteln unserer

Städte in einer Weise, die keinen Zweifel mehr d-zran läßt, welche Formen Herr Chur­chill selbst dem Luftkrieg zu geben wünscht.

Wenn er etwa glaubt, mit diesen Methoden die Widerstandskraft des deutschen Volkes schwächen zu können, so ist er schlecht beraten. Die gerechte Empörung der Bevölkerung über diesen feigen nächtlichen Mord ist durchaus nicht das, was er vielleicht erwar­ten zu können hoffte. Wir wissen, daß dieser Krieg nicht durch solche Nadelstiche denn als etwas anderes kann man diese traurigen, in kricgstechnischer Hinsicht belanglosen Er­gebnisse der britischen Kriegführung nicht be­zeichnen entschieden wird. Die deutschen Angriffe auf englische Stutzpunkte werdet: Herrn Churchill bewiesen haben, daß unsere Luftwaffe bei ihren erfolgreichen Angriffen, die nur ein Vorgeschmack von dem sind, was England zu erwarten hat, weder den Schutz der Wolkendecke "noch den der Nacht benötigt, um ihre Ziele zu treffen.

Die furchtbare Wirkung dieses feigen und brutalen Angriffs englischer Flieger auf friedliche Wohnbevölkerung hat nochmals eindringlich gezeigt, daß unter allen Umstän­den bei Lu^gefahr Straßen und Wohnung eA zu räumen sind. Die Einschlagspuren der weitwirkenden Spreng- splitter reden eine eindringlich warnende Sprache. Die offensichtlich auf Anweisung von den Engländern durchgeführte feige und nie­derträchtige Art der Üuftkriegführung gegen die friedliche Bevölkerung des deutschen Vol­kes zwingt zu unbedingter Befolgung aller Schutzmaßnahmen.

Hannover trauert um die Toten dieses ge­meinen Ueberfalls, der den Abwehr- und Siegeswillen des ganzen deutschen Volkes nur noch härter und fester schmieden kann. Daß ihr Tod nicht ungesühnt bleiben wird, ist uns zuversichtliche Gewißheit!

tleber 60 deutsche Unternehmungen in Afrika

diit der kolonialen OrscdliellunZ kann nach «lein Lriege sokort begonnen veercken vrabtderi'cbt «nreeer llerkiner 5cbr,'fk1e>1unS

s. Berlin, 2. August. Mit dem Ende die­ses Krieges wird auch das Kolonialproblem gelöst werden. Der restlosen Befriedigung der deutschen kolonialen Ansprüche wird die Auf- bauarbeit in den früheren deutschen Terri­torien auf dem Fuße folgen. Damit wird dann auch die Arbeit jener Männer und Unterneh­mungen Früchte tragen, die nach dem Welt­krieg daran gingen, die deutschen Kolonial­unternehmungen, von deren Existenz die Öffentlichkeit allerdings kaum eine Ahnung hat, wieder aufzubauen.

Der Weg, den diese Unternehmungen bisher zurücklegten, war recht mühsam und schwierig und verlangte mehr als einmal den zähesten Einsatz. Trotz der vorangegangenen Krisen­jahre wurden 1934 noch über 6ll-deutsche Kolo­nialunternehmungen gezählt. Ihrer Arbeit war es zu verdanken, daß der wiedererwor­

bene Besitz in Deutschostafrika und Kamerun auch über die Zeit der Krise hin­weg gehalten wurde und daß die kolonialen Beziehungen des Reiches mit seinen Kolonien sich wieder festigten.

Natürlich hat der neue Krieg mit England wieder Rückschläge gebracht. Aber das Ende dieses Krieges wird auch auf dem kolonialen Gebiet den Beginn einer neuen Ordpung ein­leiten.

Französischer Tanker versenkt

Neuer britischer Piratenstrxich

Voauasorew LorraspoaOavt«»

er. Athen, 2. August. Ein französisches Ben­zintankschiff, das von Beirut ausgefahren ist, um die Leuchtturmstationen an der syrischen Küste mit Betriebsstoff zu versorgen, ist von einem englischen Kriegsschiff ohne vorherige Warnung torpediert worden.

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wer nicht hören will, muh fühlen! (Marik)

Weil wir den Krieg wollen"

Völkermord von langer Hand vorbereitet

jb. Genf, 2. August. Einen weiteren Hin­weis dafür, daß der Krieg von den Pluto- kraten von langer Hand vorbereitet war, lie­fert dieAction Franeaife". Das Blatt ist in der Lage, die Information eines franzö­sischen Diplomaten wiederzugeben, der einen Ucbersceposten innehatte. Dieser fran­zösische Diplomat war im Avril 1939 in Paris und äußerte einem Kollegen gegenüber, ob er abreisen solle,weil es Krieg gebe". Er bekam den Rat, sich bei einer gut informierten zu­ständigen Stelle, also offenbar beim Quai dOrsay, zu erkundigen. Diese Stelle erklärte damals, also im April 1939. wörtlich:Seien Sie im August zurück, es wird im August Krieg geben." Aus die bestürzte Frage:War­um?" wurde ihm geantwortet:Weil wir es wollen!"

Die Informationen des Blattes waren da mit eigentlich nicht zu Ende, aber der Zensur­stift Lavals hat die nachfolgenden 25 Zeilen ausgemerzt. Dabei ist zu beachten, daß dir ,Zlction Franeaise" diese Informationen nicht wiedergibt, um etwa die Schuld Frankreichs zu beweisen, sondern nur, um nachzuweisen, daß die Politiker, die den Krieg wollten, ver­säumt haben, ihn genügend vorzubereiten. Ueberhaupt macht sich in Frankreich eine poli­tische Richtung breit, die auf der Suche nach denSchuldigen" nicht diejenigen bestraft wis­sen will, die Frankreich in den Krieg geführt haben, sondern diejenigen, deren Haß gePen Deutschland zeitweilig nachgelassen hat.

Die reichsten Luden flohen zuerst

Eine aufschlußreiche Liste aus Vichy

Voo uvssrew Korrespondenten

ib. Genf, 2. August. In Vichy wird die erste, noch unvollständige Namenliste jener Franzosen bekannt gegeben, die zwischen dem 10. Mm und dem 30. Juni Frankreich verlassen haben und deshalb die franzö­sische Staatsangehörigkeit und ihr Vermögen verlieren. Auf dieser Liste der Deserteure finden sich zahlreiche Juden; der französische Rundfunk wies am Donnerstag erneut auf die nicht überraschende Tatsache hin, daß während des Zusammenbruchs sich überwie­gend reiche Juden aus dem Staube gemacht haben.

Unter diesen Persönlichkeiten befinden sich zwei der ersten französischen Bankiers namens Edouard de Rothschild, Chef der französischen Zweigniederlassung des bekannten internatio­nalen Bankhauses und Louis Drehfuß, frühe­rer Deputierter, der besonders als Impor­teur südamerikanischen Weizens bekannt ist. Beide gehören zu" den fünf reichsten Leuten Frankreichs. Ferner werden die Namen von sieben Journalisten genannt, nämlich Madame Tabouis (Oeuvre), Andrs Gsraud, der unter dem Pseudonym Pertinax bekannt ist Pierre Lazareff, Herausgeber desParis Soir", Henry de Kerillis, Herausgeber der Epogue", Emile Burs, Herausgeber des Ordre", Joseph Kessel, Elie I. Bois. Heraus­geber desPetit Parifien".

Unter den Industriellen befinden sich Louis Rosengart, bekannter Automobilfabrikant, Le Vit an, Frankreichs größter Radio- Fabrikant, der die meisten Reklamen über das Radio verbreitete, Frankreichs erster Hut­fabrikant Solenski (Handelsname Sools) und einer der ersten Antiquitätenhändler, der Deputierte Aduard Jonas.