^rde durch die Wassermassen stark beschädigt. Als die Mo ! tmspritze au« Ragow nach '/i Stunden emtiaf, war der ! Brand gelöscht, daß sie sofort wieder abrücken konnte. Die ! Wasserleitung hat sich -glänzend bewährt. Der Geschädigte ! ist anscheinend schlecht versichert. ES wird vermutet, daß der i Brand durch die elektrische Kraftanlage entstanden ist. Der j geschädigten Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu. !
° Oberamt Ealw. ! !
s s » a o ls IS o s a » a » » » » II a s a o » » » » » ü> s j
>
! KnszmelLnrrgerk.
l Dr. Petersen, der ehemalige Führer der Deutschdemokraten, j ist für das Jahr 1925 wieder zum ersten Bürgermeister von ! Hamburg gewählt worden.
M fsoltni hat ein neues Wahlgesetz angekündigt, das ! dem Vernehmen nach eine Abkehr von den faschistischen ! Methoden Darlehen soll.
j Das amerikanische Sh'pping Board befürwortet die Förderung der Handelsmarine aus Gründen der LandetSverrei- > digung.
Catw, 20. Dez. Kindersanatorium. Das Landhaus Dahnmeysr am Hirsauer Weg ist in den Besitz des Cvaritasverbandes der Diözese Rottenburg übergegangen. Am Frühjahr wird ein Sanatorium für Kinder -darin errichtet unter der Leitung von katholischen Schwestern-
Kleine Nachrichten aus aller Welt.
Aschtzriel «m» Prozch Hsacmss«. Die Angehörigen der unglücklichen Opfer des Massenmörders Haarmann werde» sich an die preußisc« Regierung wenden, damit Nachforsthungen nach den üeichenteilen angesteüt werden, da die Gerichtsverhandlung darüber in den meisten Fällen keine Klarheit gebracht habe.
Der zum Tod verurteilte Grans hat Revision eingelegt.
Dille, verurteile» Sie michi Der 76jährig« Korbmachsr Franz Clorer aus Walldors bei Wiesbach hatte sich vor dem Schwurgericht in Freiburg i. B. zu verantworten, weil er eine Waldhütte, in der er genächtigt hatte, in Brand sackte, um ins Gefängnis zu kommen. Er sagte M de» Geschworenen: „Sind Sie so gut und verurteilen Sie mich!" Das Gericht oerordnete dem alten Armen seinem Wunsch gemäß 6 Monat« Fr«quartier.
Letzte Nachrichten.
Eine Kundgebung gegen Herrtot.
Paris 22 Dez. Ja Eptnai hat gestern anläßlich der Glünoung einer O.isgruppc der national-rrpublika-ckschen Liga eine poltthche Kundgebung staUgejünden, Ai oer hef- lüe Reoea gegen dos K-idmeti Herrwt gehallen wurden. Nach dem Abgeordaeien de« Moi-I-Departements Franyoi« i-nd dem elläß sch-n Abgeoranere^ Pfleger, die sich scharf mit d?r radikal-sozialistischen Partei auretaandersetzten, sprach der ehemalige KrtegSmuckster Maginot. Er sagte u. a.: .Frankreich war vor dem 1. Mat eine große Macht, die et;;e eigene nationale Palnik hatte und sich mchr von anderen Ländern ms SLlcpptau nehmen ließ. W r hatterr die Merttalttät der Sieger, was nicht bebe tten will, daß wir den Krieg gewünscht Kaden. Zum Schluß machte Maginot eindrücklich auf die Gefahr einer aUzufreundschaftlichen Gestaltung der Beziehungen zu den Sowjet« aufmerksam.
Der Londoner japanische Botschafter über die Beziehungen , zu Amerika.
London, 22. D-z. u der die japanisch-amerikanischen Beztihungen äußerte sich Hi yashy der japanische Gesandte in London gegenüber einem Vertreter der Zunday-Trmes, daß das gegenseitige Verhältnis trotz drr verhetzenden Propaganda der Chauvinisten beider Länder nie herzlicher gewelen sei. ES sei fa-sch, die japanische Ablehnung de« amerikanischen -Flottenbesuches nach den Manövern als schlechten Willen anrzulegen. Japan sei gewillt, mir allen Ländern in Frieren zu leben, ob das die Verewigten Saaten seren, ob das England oder irgend ein anderes Land sei?
Gerichtliches Verfahren gegen die Liberia.
Paris, 22. Dez. Die R gterung hat sich nunmehr entschlossen, gegen die Urheber lascher Nachrichten gerichtlich vor- zugehen. Das erste Vk! fahren ist gegen die Liberia Ungtleitet worden, deren verantwortliche Redakteure dieser Tage vor dem Umersvchunasrichter wegen tendenziöser Meldungen über die kommunisti che Bewegung aussagen müssen. Die Regierungsblätter stimmen der Maßnahme zu und stellen fest, daß die Regierung gegen den Kommunismus nicht oorgehen könn-, solange er im Rahmen einer politischen Meinungsäußerung bleib-».
Die Vertreter der deutschen eisenschaffenden Industrie haben in Paiis unter sich ein Borabkommen geschlossen, aber noch keine Emigung mit den französ. Industriellen erzielt.
Die Ernennung deS Fieiherrn von Maltzahn zum Botschafter in Washington als Nachfolger Dr. WiedseldtS wird amtlich bekanntgegeben.
H K n d e l s n a ch r i ch i e u
Dollarkurs Berlin, 20. Dez. 4,21 Bill. Mk., Neuyork 1 Dollar 4,20. London 1 Pfv. St. 19,76. Amsterdam 1 Güldene 1,7Ü, Zürich 1 Franken 0,814 Bill. Mk.
Die Reichsmeßzrchl für GroWmdel oo-.n 17. D«z. beträgt 132,g, sie ist gegenüber dem 10. Dez. (129,6) um 2,5 Prozent gestiege«.
Würkk. Notenbank. Das Reichsjustizministerium hat der Württ. Notenbank auf Grund des tz 20 der Goldbilanzverordnung da» Recht eingeräumt, die Goldmarkeröffnungsbilanz zu einem vor dem 1. Januar 1925 gelegenen Stichtag aufzustellen. Der Ausfichtsrat hat in seiner Sitzung vom 19. Dez. als Stichtag den 31. Dez. 1924 gewählt. Auf Grund der bisher bekannten Ergebnisse ist der Vorschlag beabsichtigt, das bisherige.Aktienkapital von 1,5 Millionen Papiermark unter gleichzeitiger Bildung eines Reservefonds in Höhe von 1,4 Millionen Mk. auf ,7 Millionen Reichsmark, somit im Verhältnis von 3:2 umzustellen. Ein endgültiger Beschluß kann erst gefaßt werden, wenn der Geschäftsabschluß für das Jahr 1924 vorliegt. Dies dürfte bis Februar 1925 der. Fall sein.
Silberbleifunde in Baden. Im Bergwerk zu Wieden-Utzenfeld (bei Schönau im Wiesental) wurden beim Knöpflibrunnen silberhaltige Bleibrocken von über einem halben Meter Durchmesser gefunden und eine Anzahl Adern mit Silberblei erschlossen. D« Versand von Flußspat, hauptsächlich nach Amerika, beträgt täglich über 8 Doppelwagen.
Der Lustserkehr Berlin—London wird vom 31. Dez. ab bis aus weiteres des Winkers wegen sm-gestellt.
Besserlsrg des enssischen Handels. Nach der Londoner „Daiks Mall" sind seit der Ragierungsübernahm« durch di« konservativ« Partei Kmkfousträge von über 200 Millionen Pfund Sterling au« den Dominions Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika sü» die er-g lisch« Industrie eingvgangen.
Versicherungsprozeß. Im Prozeß verschiedener englischer Firmen aeaen eine- Versicherungsgesellschaft wegen Nichtzahlung von Sachschäden, die beim Brande von Smyrna entstanden, hat sich das Gericht für die Versicherungsgesellschaft entschieden, da höher« Gewalt (Kampf zwischen Türken und Griechen) vorliege. Bon diesem Beschluß wurden mehrere bundert Geschäftsleute in Amerika und England betrotten, deren Versicherungen im ganzen auf 3Ü Millionen Pfund Sterling geschätzt werden. ' ' "
Märkte
Fruchlschranne Nagold. Marktbericht vom 20. Dezember.
Verkauft:
19 00 Ztr. alter Weizen
Preis
pro Zir.
13 00-
-13 80
2l,00
„ neuer Wetzen
9.50-
-ii.oo
2,20
„ Roggen
10.50
3,50
„ Gerste
10 50
5.35
„ aller Haber
1300
3,40
„ neuer Haber
850
0 50
„ Erbien
„
„
15 00
Handel gedrückt. — Nächster Fruchtmarkt am 3. Jan. 1925.
B-rliner Wskreldepreise, 20. Dez. Weizen märt. 22.80, Roggen 22—22.50, Sommergerste 24.60—25.10, Weizenmehl 31—34, Weizenkleie 13.60—13.80, Raps 400, Leinsaat 420—425.
Viehpreis«. Pfullingen. Ochsen 400—800, Kühe 300—500, Jungvieh 150—250, Schweine 25 ^t. — Rottweil. 1 Paar Ochsen 800—1360, sog. Ansetzlinge 600—800 pro Paar, Kühe
370—580, trächtig« Kalbinnen 420—580, Jungrinder 120—230, Milchschwem« 40—55 d. Paar. — Sulz. Halbjährige Rinder
IW—yuio,ayr,g VIS emiayrig 14V—I—Zjayrkg 200 SIS
450, trächtige Kalbinnen 400—650, Schlachtkühe 150—300, Kühe in Milch 300—530, Stiere halbjährig bis einjährig 120—180, 1—2jährig 180—360, Zugstiere per Paar 600—800, Zugochsen 1000—1500, Milchschweine 30—50, Läufer 55—65
Skukkgarker Obst- und Gemüsegrotzmarkk: Edeläpfel 15-20; Tafeläpfel 8—15; Spalierbirnen 20—25; Tafelbirnen 10—20; Walnüsse 35—45. Kartoffeln 4,5—5,5, Endiviensalat 6—15 d. St.; Wirsing (Köhlkraut) 5-6; Filderkraut 3—5; Weißkraut rund 3—5; Notkraut 6—8 p. Pfd.; Rosenkohl 20—30 p. Stück; Roterüben 5—8; gelbe Rüben (lange Karotten) 5—6; Zwiebeln 8—12 p. Bfd.; Rettiche 3—5; Sellerie 10—25 p. Stück; Schwarzwurzeln 30-40; Spinat 25—30 d. Pfd.
Nürnberger hopfenmarkk. Markthopfen prima 270—280, mst- !«l 220—260, gering 150—210, Gebirgshopfen prima 280—290. ,Spalter 300—320, mittel 250—300, Hallertauer und Württem- berger prima 270—290, mittel 220—260, gering IM—210.
ig Hopfen. In dieser Woche wurde für
schone Partie 280 angeboten. Der Kauf wurde jedoch nicht abgeschlossen. Eine Firma in Rottcnburg zahlte für den Zentner LSV und 10 Trinkgeld.
Das Wetter
Die Wetterlage hat sich nicht geändert. Für Dttn-iag ist trok- -ones, nur teilweise bedecktes, mäß:g la;.e„ We-.er zu erwarten.
Büchertisch.
luf alle tn dieser Spalte angezeigleu Bücher und Zeitschriften nimmt aie Buchhandlung von G. W. Za ts er, Nagold, Bestellungen entgegen.
Gbrrleiri, Gustav W.» Kapitän Wuiff. Eine» alten Seebären 2ugender»nnerun«en» Fahrten und Abenteuer.
Mii 30 mehisarotgeii Off etr>p o ukttenen rach Blidern vou Einst Penzoldt. Ueber 200 Seiten. Quvrtiormat. Ganzleinen. (Für Knaben u. Mädchen-von l0-l7 Jahren. K ToienemannS Ve lag Slulmmt GM 9 —
Endlich einmal wieder ein spannendes Jugendbuch voller Abenteuer. Bunt bewegt und farbenprächtig! Aber nicht Geschichten eines gelehrten Stubenhockers sind es, sondern lebendige Wirklichkeiten, erlebt von Kapitän Wulff, einem Sohn des meerumschlungenen Schleswig-Holstein. Wir erleben sie völlig, diese heißen Kämpfe mit Meer und Sturm, die Abenteuer mit Meerungeheuern und Seeräubern, die gefährlichen Jagden in Urwald und Troperglut. Sträuben sich auch oft die Haare, das verschmitzte Schmunzeln, das hi' und da über die wettergebräunten Züge des alten Seebären huscht, läßt uns vieles ertragen. Erst unte: fliegenden segeln, dann an Bord eines Dampfers, steuert er seinen Kurs, und überall siegt ein frischer Seemannshumor, der in den witzigen und dabei gemütvollen Offsetbildern von Ernst Penzoldt so unvergleichlich festgehalten ist. Wer Coopers Led rstrumpf oder Defoes Robinson gelesen hat, der muß auch dieses Buch gelesen haben.
Wir können dem Thienemann'schen Verlag, der dieses Jahr sein 75jährigeS Jubiläum feiert, nur gratulieren zu dem prächtigen, mit den neuesten Mitteln der Technik ausgestattelen Quartband.
In dem neuesten Heft der Blä ter dr« Würuembergischen Ichroarzwaldvereink „Aus dem Schwarzwald" ersteht man aus den Mitteilungen de« Haup veremivoistandes, daß unter dem neuen ersten Vorsitzenden mit dem Wredererwachen einer lebhafteren Vereir Stätigkeit mancherlei Maßnahmen getroffen werden, die zu einer wesentlichen Förderung des VeretnS- leber,- und der VereinSausyaben bettragen. Unter anderem handelt eS sich dabei um Schaffung von Stützpunkten für Wanderungen, Pflege des besinnlichen Wandern«, Jugendpflege, Schutz drm Wald und den Wanderwegen, die Kunst >m Walde, Werbttätrgkeit und Nachrichtendienst. Darauf folgt der Schii ß des sr. Zt auf Sette 61 begonnenen Ansatzes von I. Bltzer, Freuoenstadt über Ortichasten mit alten KönigShöfen und Gaugiafensitzen in Württemberg DaS Gemälde deS GedächlnikdouseS ans dem Fohrenbühl von Pos. Liebich findet in dieser Nummer prächtige Wiedergabe. Mit kurzen Mitteilungen aus den BeztrkSveretnen schließt dann diese Nummer ab.
- LkleZen 8ie lirre unck Ikrer Kinder 2ätrne -
nur n»vl> IsvIiNrstUvIsvr VorsolirUI «knie »eliLckUvIiv Oüiernrkrrlteii, mit
vr.Lakr's Lsknpulver „Nr. 23 "
ll8 ist 23kn8leinlö8encl, lötet Xrgrikkeit8keime untt erkält
Lvltlvbens gesuuil«, »vlusvvvvlüv Wim«.
988 ^potkeke Iti. Lckrnick.
Dü§ Probejahr der Dolores Nmoldi.
L5 Roman von Fr, Lehne.
„Unsere Wege trennen sich hier, Baron Eindingen! Ich habe noch einige Besorgungen zu machen. Adieu! Und, bitte, grüßen Sie Ihre Fräulein Braut! Wie geht es ihr denn? Ich habe Dolly lange nicht gesehen; ich hörte, daß sie sich um den Verlust ihres Vaters so sehr grämt —"
„So ist es!" entgegnete er einsilbig.
„Also — auf Wiedersehen, Baron Emdingen!"
Sie nickte ihm freundschaftlich zu und verschwand bann im Laden.
Für heute genügte das. Beim ersten Blick hatte sie gemerkt, daß er sie nicht vergessen, und es reizte sie. zu sitzen, wie weit ihre Macht ging.
Sie liebte ihn, und sie wollte sich ihn erobern, Verlobungen konnten ja gelöst werden! Was sie Dolores Renoldi damit antun würde, kümmerte sie nicht! Sie hatte keine großen, freundschaftlichen Gefühle für dieses Mädchen übrig, das ihr immer mit einem gewissen, sie kränkenden Stolz entgegengekommen war.
Oh, sie hatte es Wohl gefühlt: nur geduldet hätten die hochmütigen, reichen Kaufmannstöchter sie, die arme Baronesse.
Warum sollte sie da Rücksichten nehmen!
Sie liebte Roger Emdingen, und seinetwegen nur hatte sie verschiedene Bewerber, die sich ihr während ihrer Reisen unterwegs genähert, zurückgewiesen — in Gedanken an üh», in der scheu»«» Hoffnung» ihn sich doch noch zu er- ringe».
Die Mutt« ab« derrstr davon nichts wissen. Die Baronin nah» «» mit ihre» neue» Pflichte» ernst; sie
gchörb» nicht g« dsn d«. wen« «S ihnen «W
mehr nötig schien, die Maske fallen ließen und sich zeigten, wie sie waren. Ihre immer gleichbleibende Liebenswürdigkeit entzückte den Bankier, und man lächelte in der Stadt schon über seine Verliebtheit in seine schöne Frau. Jeden Tag pries der den Entschluß, seine Freiheit geopfert zu haben, und der mehr oder weniger versteckte Neid seiner Freunde war ihm eine große Genugtuung.
Für Rita sorgte er wahrhaft väterlich; keinen Wunsch ließ er ihr unerfüllt, und sie wurde gar bald anspruchsvoll im Gegensatz zur Mutter, die sich stets in den Grenzen einer klugen Bescheidenheit hielt und es durch ihr ganzes Verhalten erreichte, daß sie ihren Gatten um den Finger Wickeln konnte.
Jh- größter Wunsch war, die Tochter jetzt gut und bald zu verheiraten; an ernsthaften Bewerbern fehlte es doch nicht mehr —, aber Rita verhielt sich gegen alle ablehnend.
Gie wolle ihr Leben jetzt erst genießen, sagte sie zur Mutter, und sie habe noch keine Lust, sich jetzt schon zu binden!
Sie hoffte Wohl auf ein Wunder; denn je aussichtsloser es erschien, sich jetzt noch — kurz vor seiner Hochzeit mit einer andern — den geliebten Mann zu erringen, desto mehr reizte es sie, sich darum zu bemühen.
Sie kreuzte seinen Weg, so oft sie konnte, und alle Künste ihrer Koketterie ließ sie spielen; denn sie sah wohl, wie der Mann mit sich kämpfte, um ihrem Reiz nicht zu erliegen und der Braut die Treue zu halten!
10 .
Die früh« Dämmerung eines nebligen, regnerischen OktobertageS war angebrochen.
Rita Scharbeck zog einen dunklen, unauffälligen
m», drückte ei»» Hut a»S weichem Leder
' auf das blonde Haar und ging dann fort, ohne der Mut- ! rer etwas davon zu sagen.
Das Wetter war ihr gerade recht. Wenn ihr Roger Emdingen begegnete und sie ein Stück des Weges geleitete, war es ja nicht nötig, daß man sie beide gleich erkannte.
Es war nicht das erste Mal gewesen, daß sie dem Zufall so nachgeholfen hatte und Emdingen ihr so bereitwillig entgegenkommen war.
Sie hatte eine diebische Freude daran, ihn um sein letztes Restchen Besinnung zu bringen. Wenn auch kein Wort in ihrer Unterhaltung gefallen war, das niemand hätet hören dürfen, so führten ihre Augen dafür eine um so verbotenere Sprache — die lachten und lockten, daß er kaum noch widerstehen konnte!
Sie wußte ihn fast täglich zu treffen, und wir «nkk stillschweigende Verabredung war es geworden, daß ihn« die Zeit zwischen fünf und sechs Uhr gehörte. Und bei jeder Begegnung anfänglich die gleichen RedenSarjeM M „— welche Ueberraschung. Baronesse —^ in der Tat, Baron, ein großer Heute war sie in der Nähe seiner einigemale auf und ab gegangen, ehe er kam»;
Sie zog ihm eine Schmollmiene.
"Sie sind ungalant, Baron Emdingen!^
„Der Dienst, Baronesse Rita! Ginge eä MW UM, wäre ich den ganzen Tag in Ihrer Nähe. —"
Spöttisch lachte sie.
„Oh, wenn Ihre Braut das hörte!"
Ein gequälter Zug glitt über sein Gesicht.
"Rita —' .
„Nun ja, was wollen Sie denn? — In vierzehn Tagen sind Sie glücklicher Ehemann! Wohin soll die Hochzeitsreise führe» 7 Wohl i« das Land, w« die Zi- tron«n.bl»hen7" (S»rst«»»vs folgt.)