Württemberg

Stuttgart, 30. Nov. 7 5. Geburtstag. Der in wei­ten Kreisen bekannte Fabrikant Dr. Paul von Lechler feierte am 28. November den 75. Geburtstag. Dr. v. Lech­ler ist auf dem Gebiet der freiwilligen Liebestätigkeit und allgemeinen Wohlfahrtspflege hervorragend tätig. Es sei nur an den von ihm ins Leben gerufenem und geleiteten Verein für außerordentliche Notstandshilfe auf dem Land erinnert. Die Stuttgarter Martinskirche auf'der Prag, das Kurhaus Palmenwald und das Erholungsheim in Freuden­stadt, das Deutsche Institut für ärztliche Mission mit Tropen­genesungsheim und Schwesternhaus sind Gründungen seiner Tatkraft und Opferbereitschast.

Schwurgericht. Der 33sähr. Arbeiter Ferdinand Mayer von. Altdorf, OA. Böblingen, hat in der Nacht zum 2. September seine Ehefrau im Streit im Bett gewürgt und die Leiche dann aufgehängt, um einen Selbstmord der Frau vorzutäuschen. Das Schwurgericht verurteilte Mayer zu 2 Zähren Gefängnis.

Vom Tage. Ecke Johannes- und Schloßstraße fuhr am Samstag vormittag ein Motorradfahrer, der seine Maschine sichtlich nicht beherrschte, aus ein entgegenkommendes Auto. Der Zusammenprall war so heftig, daß der Motorradfahrer nach wenigen Minuten starb. Den Lenker des Autos triffi " keine Schuld.

In dem erst vor wenigen Tagen neu eröffneten Kaffeehaus im KontorhausMerkur" in der unteren- nigfiraße wurde nachts eingebrochen und Tischtücher, Zi- Harren und eine Geldmappe mit Inhalt gestohlen.

Aus dem Lande

Ludwigsburg. 30. Noo. Der bestohlene Bären- tre ich er. Ein Värenireiber, der sich gegenwärtig mit seinen braunen Gesellen hier aufhält, wurde nachts in seinem Schlafwagen von zwei bei ihm bediensteten Burschen und einem Frauenzimmer um sein recht beträchtliches Vermögen, das in deutschem und fremdem Geld besteht, bestohlen. Zwei der Diebe sind in Heilbronn festgenommen worden. Der dritte ist noch flüchtig. Ein Teil des Gelds ist beigebracht.

Heutingsheim OA. Ludwigsburg, 30. Nov. SSibst­in o rid. Ein hiesiger 18 jähriger Bauernsohn hat sich auf der Bqhnsinie VeihingenBietigheim vom Frühzug überfahren lflMM- Was den jungen Mann in den Tod getrieben hat, ist. noch unbekannt.

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Aus Stadt und Land.

Nagold, den I. Dezember 1924.

Das Adventsfest und mit ihm der Eintritt in die Weih­nachtszeit, wurde, am frühen Morgen eingelettet durch einige feierliche Choräle der Stadtkapelle. Trüb und neblig nahm der letzte Novembersonntag Abschied, um dem kommenden Monat, der so vielen sehnsüchtig harrenden Ktnderherzen WethnachtSglanz und Freude entgegenstrahlt, zu weichen.

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Weihuachtsgaben für die Jugendfürsorge. In unserer EamStagnummer bittet die Bezirksfürsorgerin im Jugendamt um Weihnachtsgaben. Durch ihre Hausbesuche ist es ihr möglich, in so manche Not in den Familien Einblick zu be­kommen, der durch öffentliche Fürsorge nicht abzuhelfen ist. Um diesenstillen Kämpfern ums Leben", die in verschämter Weise auf nichts rechnen und warten, auch eine Freude ma­chen zu können, sind Wäsche- und Kleidungsstücke. Schuhe auch Kinderspielzeug und guter Lesestoff, sowie Geldgaben herzlich willkommen. Denn die Freude, die wir machen, kehrt in's eig'ne Herz zurück!

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Wahlversammlung der Deutsch-demokratischen Partei.

Infolge der Erkrankung des Herrn Henne übernahm Herr Rechtsanwalt Payer das Referat des Abends. Er führte aus: Die Absplitterung, welche in der D.d.P. oorgefallen sei. könne man bedauern, aber sie sei geschehen, weil die Partei von ihrer seither geführten Politik nicht abgewichen sei. Die Demokratie habe den sogen. Bürgerblock abgelehnt, weil es in Deutschland nicht nur Bürger, sondern auch Arbeiter gebe. Schon das Vorhandensein des Zentrums bedeute eine unglück­selige Spaltung in Deutschland. Das Schicksal des deutschen Volkes hänge von der Wahl ab, denn hier sei jedem die Ge­legenheit gegeben, mit seiner Stimme den Ausschlag zu geben. Wir dürften uns nicht nur innerpolitisch orientieren, sondern haben auch die Pflicht, uns um die Außenpolitik zu kümmern, das hätte der Schandoertrag von Versailles bewiesen. Ueber- all sei Unruhe in der Welt, denn der Versailler Vertrag habe keinen Frieden gebracht. Deutschland sei bis zu einem ge­wissen Grade der Spielball aller anderen Nationen gewor­den. Es gebe darum nichts anderes als eine Verständigungs­politik, wie sie seither von der Demokratie geführt worden sei. Die Deutschnationale Partei sei keine verhandlung-fähige Partei. Es sei z. Zt. außenpolitisch vollkommen unmöglich, daß in Deutschland eine Monarchie errichtet wird. Die re­aktionären Parteien seien es nicht gewesen, welche die Politik des Wiederaufstiegs in Deutschland geleitet hätten. Man müsse darüber klar sein, daß die schlimmen Zeiten noch nicht vorbei seien. Wir hätten das Sachverständigen-Gutachten angenommen, das die schwerste Belastung des deuschen Vol­kes darstelle. ES sei eine Fortsetzung der Verhandlungen, welche Rathenau zuerst in Wiesbaden mit Loucheur geführt habe. Es sei unmöglich, die Entwicklung unserer Wirtschaft oorauszusrhen. Es gehöre zu den schwierigsten Aufgaben, die deutsche Währung innerlich aufrecht zu erhalten. Es sei j unmöglich, durch die Aufwertung eine Revision der Beträge ! durchzudrücken. Es sei ein Wiederstnn, daß für die Aufwer­tungsfrage sich nicht weniger als drei oder fünf Parteien ge­bildet hätten und daß man diese Frage zum Angelpunkt der ! deutschen Politik gemacht habe. Es handle sich bet der Wahl ! darum, ob einer wünscht, daß die Politik der Mtttelparteten ! weitergeführt werde oder nicht. Der Fehler vom 4. Mai ! müsse am 7. Dezember wieder gut gemacht werden. Das ! Zentrum könne jede Politik machen, denn es sei in allen ! Sätteln gerecht. Die Demokratie könne die Sozialdemokraten ! darum nicht bekämpfen, weil sie sonst in ihrem Kampfe ge- ! gen die Kommunisten gehindert werde. Die Volkspartei sei

Stresemann und Stresemann sei die Volkspartei. Di« demo­kratische Flagge müsse gelten. Die Demokratie habe immer eine klare und eindeutige Politik getrieben. Wir könnten wieder in Ruhe arbeiten und wir hätten auch wieder Kredit bekommen und dafür sei die Demokratie etngetreten. Jeder, der die Freiheit Deutschlands auf erfüllungspolitischem Wege erkämpfen wolle, müsse demokratisch wählen.

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Was der Dezember bringt. Im Vordergrund des allge­meinen Interesses stehen die Haupkwahlen zum Deutschen Reichstag am Sonntag, 7. Dezember. Niemand unterlasse es, an die Wahlurne zu treten. Die Gültigkeit der von der Deutschen Reichsbahn ausgegebenen Reisesparkarken erlischt am 31. Dezember d. I. Im Deutschen Reich findet am 1. Dezember eine amtliche Viehzählung und eine Erhebung über die Hausschlachtungen zu volkswirtschaftlichen Zwecken stakt. Der Deutsche evangelische Kirchenausschuß tritt in seiner verfassungsmäßigen Zusammensetzung zum ersten Male am 10. Dezember in Berlin zusammen. An Steuern sind zu entrichten am 10. Dezember (Schonfrist bis zum 17. Dezember) die Einkommensteuervorauszahlung der Gewerbetreibenden für November, die Amsatzsteuerzahlung für November mit erstmalig 2 v. H.

Volksbräuche im Advent. Aus den vielen alten Volks­bräuchen, mit denen die geheimnisvolle Zeit des Advents förmlich übersät erscheint, sei vorab an den Andreastag (30. Nov.) erinnert, an dem, wie an den drei Donnerstagen vor Weihnachten abends da und dort Kinder oder arme Leute zumUmsingen" umherziehen, dabei Erbsen, Bohnen, Linsen und dergl. an Türen und Fensterläden werfen oder mit Hämmerchen oder Ruten klopfen. Darum werden diese Nächte Klöpfelnäckte genannt. Während einer Pest in Schwaben sollen die Leute ihren Bekannten sich nur durch Werfen von Erbsen bemerkbar gemacht baden. Anderer­seits wird der Brauch auf die von den ersten Cbristen, die sich nur heimlich versammeln durften, geübte Sitte, zum Zeichen der Verabredung sich Erbsen an die Fenster m wer­fen, zurückgeführt. In manchen Gegenden linden lärmende Umzüge statt, die der Verlcbeuckung von Dämonen gelten. Dem Volksaberglauben zufolge soll man an Barbare nickt nähen, in der ganzen Adventszeit keine Linsen oder Erbsen essen. Ein alter, mancherorts noch üblicher Brauch sind die Spinn-, Rocken- oder Kunkelstuben. Ledige Burschen und Mädchen treffen sich an den Abenden in bestimmten Spinn­stuben. Die Hauptsache ist aber nickt das Spinnen, sondern das Plaudern, Singen, Scherzen oder Pfänderspielen. So sucht bald mehr bald weniger sinnig die Volkssitte die Lange­weile des Abends und den finsteren Druck der langen Nächte zu bannen.

Die Reichsmeßzahlen für die Lebenshaltungskosten (Er- näbriwo. Mahnung. Heizung, Beluchtung und Bekleidung) stellte sich für Mittwoch, den 26. November, auf 122.2 und ist demnach gegenüber der Vorwoche (122,5) annähernd un­verändert geblieben.

Ueberlasiung der Gerichtsvollzieher. Die Gerichtsvoll­zieher sind derzeit noch immer mit der Zwangsbeitreibung von Steuern usw. derart in Anspruch genommen, daß das württ. Ministerium des Innern sich veranlaßt sieht, den Behörden der Landesverwaltung, insbesondere den Ge­meindebehörden, nahezulegen, von der Inanspruchnahme der Gerichtsvollzieher möglichst abzusehen und mit den in Frage kommenden. Geschäften eigene Vollziehungsbeamte zu betrauen, bis wieder geordnete Verhältnisse eingetre­ten seien.

Die Beiträge zur Viehseuchenumlage kür das Iabr 1925 werden in Württemberg wie folgt festgesetzt: 1. Für iedes 1 Jahr alte und ältere Pferd und für iedes Maultier 1 -N; 2. für j«es unter 1 Jahr alte Pferd (Fohlen- 40 : 3. für

jedes einer kleinen Rasse angehörige Vferd (unter 140 Zenti­meter Stockmaß), jeden Esel und Maulesel 40 Z: 4. für jedes 3 Monate alte und ältere Stück Rindvieh 30 ^: 5. für iedes unter 3 Monate alte Kalb 10 -Z; für Ziegen wird kein Beitrag erboben. Die Beiträge müssen von den Gemeinden svätestens bis zum 15. Januar 1925 an die Zentralkasse der Viehbesitzer abaeliefert sein. Für den Gemeindebezirk Stutt­gart ist eine besondere Regelung getroffen.

Die Politische Wochenschau mußte wegen Platzmangel am Samstag leider weggelassen weiden.

o Oberamt Freudenstadt. °

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Freudensiadk, 1. Dez. Eewerbeschulverband. Mr Rücksicht auf die finanzielle Lage in Staat und Gemeinde!' hat die Ministerialabteilung für die Fachschulen in Stutt­gart angeregt, zwischen Freudenstadt und den benachbarter Gemeinden Alpirsbach, Baiersbronn, Dornstetten, Kloster- reichenbach und Pfalzgrafenweiler einen Gewerbeschulver band zu errichten und die bisher in diesen Gemeinden unter haltenen Gewerbeschulen emgehen zu lassen. Im Falle de, Gründung dieses Verbands hätten sämtliche Handwerker- iehrlinge die Gewerbeschule in Freudenstadt zu besuchen.

Anteriflingen OA. Freudenstadt, 30. Nov. Unfall Schultheiß Keck verunglückte dadurch schwer, daß er untei einen umfallenden Wagen geriet. Der Mann erlitt mehren Rippenbrüche und schwere innere Verletzungen. Sein Zu­stand ist bedenklich.

Letzte Nachrichten.

Herriol an Fethy Bey.

Paris, 1. Dez. Havas meldet, daß Herriot an Fethy Bey aus Anlaß des türk. Kabtnettswechsels ein Telegramm gerichtet habe, in dem er der Ueberzeugung Ausdruck ver­leiht, daß beide Teile weitere Schritte zur Annäherung ma­chen möchten. Fethy Bey erwiderte mit einem Danktelegramm in dem er sagte, er werde alles tun, um zu einer Wieder­annäherung beizutragen.

Das Kartum-Bataiklon in Kairo eingebrochen. Die Untersuchung gegen die Verhafteten.

London» 1. Dez. Aus Kaibo wird gemeldet, daß das 4. ägypt. Jns.-Bat., das in Kartum stationiert war. in Kairo

eingebrochen ist. Die Soldaten haben den Befehl c »halten eine Woche lang die Kaserne nicht zu verlassen. Neue Ver­haftungen wurden nicht vorgenommen. Die 34 am 28. Nov. festgenommenen Personen werden heute zum 1. Mal dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Nach einer Reutermeldung hat eine Abordnung ägypt. Parlamentarier bet den Gerichiz. Verhandlungen gegen die Festnahme von 5 ägypt. Abgeord­neten Protest erhoben. Die Abordnung wies darauf hin saß die Verletzung des Parlaments in Kairo in keiner Weise die Aufhebung der parlamentarischen Immunität rechtfertige. Die lib. Partei hat ebenfalls gegen die Verhaftung der Ab­geordneten protestiert.

Der Exkaiser von China «och unter japanischem Schutz.

Paris, 1. Dez. Nach einer Meldung aus Peking H8g sich der Exkaiser noch immer in der japanischen Botschaft auf. Die Eingänge des Botschaftsgebäudes werden von chinesischen Polizeibeamten bewarbt. Der neue Ministerpräsident ersuchte den Exkaiser, in den kaiserl. Palast zurückzukeHren.

Bevorstehende Ausstände i« der frauz. Metallindustrie.

Paris, I. Dez. Nach einer Meldung der Ltbre Belgtque besteht die Gefahr eine» allgemeinen Ausstander in der fronz. Metallindustrie. Es findet unter den Arbeitern eine Ad- «ttmmung über die Zweckmäßigkeit eines Streiks statt. Wann ich eine Mehrheit ergibt, so werden 5V000 Arbeiter in den Ausstand treten. Der Beweggrund liegt in Lohudifferenzen.

Kurzmeldungen.

Von der franz. Regierung werden die Gerüchte von einer Note Frankreich« an die Alliierten über die deutsche Reichswehr als Erfindung bezeichnet; auch an amtlichen deutschen Stellen ist von einer solchen Note nichts bekannt.

Der deutsche Botschafter von Hoejch hat gestern Herriot nitgeteilt, daß die deutsche Regierung mit Genugtuung von '-er Begnadigung des General« von Nathustus Kenntnis ge­nommen habe.

Nach einer Meldung aus Paris wird die Konferenz dkl alliierten Finanzminister am l5. Dez. in Parts stottfinden.

Handels Nachrichten

Lollarkurs Berlin, 29. Nov. 4.21 Bill. Mk.

Kriegsanleihe 900910.

Bankenverschmelzung. Der Aufsichtsrat der Rümelinbank iu Heilbronn wird, wie die Südd. Ztg. erfährt, der am 23. Dez. zu- sammentretenden Hauptversammlung die Vereinigung mit der Württ. Vereinsbank Vorschlägen, so daß die Rümelinbank vonn 1. Januar ab in die Vereinsbank übergeht. Den Aktionären der Rümelinbank sollen Aktien der Württ. Vereinsbank im Verhältnis von 8 zu 1 gewährt werden. Die Gründe der Verschmelzung liegen darin, daß das Eigenkapital der Rümelinbank (100 Will. Mark 1922) für den Geschäftsumfang nicht genügend erscheint und eine ausreichende Kapitalserhöhung unter den gegenwärtigen Ver­hältnissen erschwert ist. Wie berichtet, wird auch die Vereinsbank mil der Berliner Deutschen Bank verschmolzen. Die Bezeichnung der Rümelinbank wird sein:Deutsche Bank-Filiale Heilbronn."

Die Großhandetsmeßzahl auf den 26. November ist gegenüber dem Stand vom 18. November (128,4) um 0,5 v. H. auf 129,0 gestiegen. Höher lagen namentlich die Preise für Getreide, Butter, Baumwollgarne, Hanf, Wolle und- die Mineralöle. Gesunken sind die Preise für Rind- und Schweinefleisch, Ochsenhäute und Kalb­felle, Baumwolle und Jute, sowie für die meisten Nichteisen­metalle. Von den Hauptgruppen stiegen Lebensmittel' von 123,4 auf 124,2 oder um 0,6 v. H., und Jndustriestoffe von 137,7 auf 137,9 oder um 0,1 v. H.

Airmenlöschungen. Verschiedene Handelskammern machen dar­auf aufmerksam, daß Handelsschiffe, die ins Handelsregister ein­getragen sind, bei Löschung der Firma verpflichtet sind, hievon dem zuständigen Registergericht Kenntnis zu geben.

Zahlungseinstellung. Die Diamantenhandlung Bandas in Ant­werpen hat mit 12 Millionen Franken Schulden die Zahlungen eingestellt. /

Der deutsche Wettbewerb in der Stahlindustrie macht sich, wie der amerikanische Hcmdelsmimster Hoover erklärte, in den Ver­einigten Staaten seit dem Inkrafttreten des Dawesvlans bereits bemerkbar. Doch sei nichts zu befürchten, da die Nachfrage aus dem amerikanischen Markt ständig zunehme.

Zunehmende Ki-edikwilliakeik in Amerika. Das Newyorker Wallstreet Journal" stellt fest, daß amerikanische Bankiers der deutschen Industrie seit dem Oktober 200 Millionen Dollar geliehen baben. Darunter befinden sich 20 Millionen Dollar für einen deutschen Konzern der Farbstoff- und chemischen Industrie. Bor assem sind kurzfristige Kredite von 6 bis 18 Monaten Laufzeit häufig, die für den Bezug amerikanischer Rohstoffe gewährt werden.

Märkte

Fruchtschranne Nagold. Markt am 29. November. Zu- gesührt

Preis pro Ztr. 15 00 ^

neuer Wetzen 10.0011.50

nener Roggen 10.0010.50

alte Gerste 12.00

neue Gerste 9.0010.00 ^

alter Haber 12.5013.00

neuer Haber 9.0010.00 ^

Handel lebhaft. Rege Nachfrage nach Gerste. Nächster Fruchtmarkt am Samstag, den 6. Dezember 1924.

Stuttgart, 29. Noo. Groß markt. Die Zufuhr von Ge­müse und Obst war heute gut. Die Preise blieben im allgemeinen aus dem Stand der letzten Märkte, für schöne Ware wurden aber willig auch höhere Preise angelegt. Von den Südfrüchten gehen die Trauben mehr und mehr zurück, dagegen erscheinen Apfelsinen in zunehmender Menge zu 79 ^ das Stück, Zitronen 45 -Z. Nüsse finden zu 4050 -Z das Pfund schlanken Absatz.

Landbutter 1.902.00, Molkereibutter 2.102.30, Süßrahm­butter 2.402.50, Speck 1.30, Gänse 1.201.30 d. Pfd. Eier 12 bis 19

Skuttgarker Wostobstmarkk (Wilhelmstraße), 29. Nov. Zufuhr 200 Zentner, Preis 44.20 d. Ztr.

Berliner Gekreidepreise. 29. Nov. Weizen märk. 21.8022,M, Roggen 20.7021.10, Sommergerste 2224.60, Hafer 16.70 bis 17.50, Weizenmehl 29.5032.50, Roggenmehl 28.5031.50, Welzenkleis 13.8014, Roggenkleie 12.2012.40, Raps 400, Lein­saat 410420.

Skuttgarker Edelmekallpreise, 29. Nov. Platin 14.50 RM. Geld, 14.80 Brief d. Gr. Feingold 2.80 bezw. 2.82. Feinkorn- silber 95 bezw. 96.50 d. Kg.. Silber iu Barren 1000 fein St bezw. 95.

Beilage. Der heutigen Gesamtauflage liegt die Nr. 1 derSchwaben-Warte" bet, auf die wir unsere Abonnen­ten noch besonders Hinweisen.

5,00 Ztr. alter Weizen 29,00 5,43 4,30 7,25 19,00 17,72