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Nr. 281

Amts- md Auzelgeblall für den vberamlsbezirk Nagold

mit äer Beilage

»Unsere Heimat^

Nagoläer Oagblatt

mit illustrierter Sonntagsbeilage

»Feierstunäen"

««rNUellung, Drua aas «crtll, ron ». «. I tie-rl La«,ei) »tason.

Gegründet 1826 Freitag der, 28 November 1924 Ferasprecher Nr 2 »

«erbrettetße Zewwg t» Oders» tSdrzirk. ttu- »etge» sb-d daher oo» bestem «rfolg.

«« >»>»!. »uftrL,» vnr» , i«l«i «r»SH, üb«»»«»!- «» »tr» M-, «.»ich, »»st. ib»r»,««N!, tat «»r»ie--. ,d«r «ikia»» t« rein«»«? »niaab« »»«r u> »« ^ »kuschle» «tele «rschevte». zu Falle» »»» Uberer »>, oal» besteht lei» »uftzntch »> >,rtt«r«»a »er LeMrue »be» a», ». »»Ipretse«.

'relegramm-Ndreffe:

Gesellschaft« Nagold.

Postscheckkonto Stuttgart S11L.

S6. Iahrgarr«

Dis Sachverständia-en der deutschen tzüklLninduffrie, dar- "v or Irih ThnEe». find z« de» Beratungen über den Han« delsvertrag in Paris einaeirosfen.

2er Oberkommissar Englands >n Palästina, TamiA, und General Elsyron ba' en ihre Aemker niedergelegk, ob­gleich ihre Amtszeik erst im Juni 1828 ablausen würde. Asguith befindet sich derzeit in Jerusalem. Vermutlich stel­len sich die I"-üKtrek?nden mit der konservativen Regierung in London ni h; zum besten. Asauflh hak schwerlich etwas getan, um sie m besänfkiaen. Samuel war früher Unker- staatssekrekär im Kabinett Asguilh.

Japan ist bereit, an einer Abrüstungskonferenz in Wfl. hington sich zu beteiligen. Nach einer halbamtlichen Er­klärung könne es aber der eigenen Abrüstuna nicht näbsr treten, solange die Vereinigten Staaten ihre Rüstungen im Stillen Weltmeer nicht einstellen.

Neue Nachrichten

Aus der WaMewsgung

^>eNmionall'berale Korrespondenz" meldet au? Gera: Ai? he; einer Wahlversammlung der Deutschen Volkspartsi ein Hach arrf das Vaterland ausasbracht wurde, riefen die in großer Zahl uniformiert im Saal anwesenden Vertreter des ..Reichsbanners Schwarz-rot-gold":Nieder das Vater­land!"

2)4 Milliarden Aeberschnß im Reichshaushall

Berlin, 27. Nov. Der Reichshausl,altplan für 1625 ist dem Reichsrat zugegangen. Er schließt, wie verlautet, mit einem Ueberschuß von 2)4 Milliarden Reichsmark ab.

Lustfahrlabkommen

Berlin. 27. Nov. Die tschechoslowakff^e R»gierung bat einen Vertreter nach Berlin gesandt, um über -'m Lustfahrt­abkommen mit Deutschland zu verhandeln. Von deutscher Seite wird die Aufhebung der Bestimmungen des Versailler

gegen, die Teuerung be soll der Ci-.jNhrzcil

für aurlünd'.stchcr S i-.i n (1 i Fran? enfür den Z enst- ner) denjenigen R i "'len, die Auslandgeireide vermahlen, zurückerstattet sowie der Getreide- und Mehlhandel nebst der einschlägigen Industrie von der Umsatzsteuer befreit wer­den. Zur Beschaffung eines staatlichen Eetreidevorrats, der preisregelnd wi-ken soll, werden 150 Millionen Franken vorgesehen. Für die Verwendung von stickstoffhaltigem Kunstdünger sollen die Landwirte Staatszuschüsse erhalten. Die Gesetzentwürfe werden vom Handel scharf angegriffen, weil sie in unzulässiger Weise in die Freiheit des Handels eingreifen. An der Börse fand eine Kundgebung statt. Die Börsenspekulation hatte in den letzten Wochen zu wilden .Preistreibereien auf dem Getreidemarkt geführt.

Eine Wohnung an GuiSauluak Paris, 27. Nov. DieEn Nouvelle" fordert den neuen Oberbefehlshaber der Rhetntruppen, General Euillaumat. ans, dem skandalösen Treiben der französischen Offiziere und Kramten im Rhein- und Saargebiet ein Ende zu machen.

Der Luftweg über Deutschland

Generat Vromckers Mission

Nach einem nur kurzen Berliner Aufenthalt ist General Brancker, der Leiter des englischen Zivil-Luft-ienstes, nach Warschau Weitergeflogen. In Berlin wurden Bespre­chungen mit dem Deutschen Luftamt und den führenden Per­sönlichkeiten der deutschen Luftfahrt gepflogen. Er lobte in Staaken Hallen und Werft, äußerte den Wunsch, auch ein­mal mit einem deutschen Flugzeug zu stiegen und nannte Las Tempelhoser Feld den künftigen besten Flughafen Europas.

Zum Verständnis dieses fachmännischen Lobes mutz er­wähnt werden, daß die Berliner Flughafenverhältnisse bis­her denkbar ungünstig lagen, jedenfalls ungünstiger als in> den meisten anderen Städten. Die beiden Flughäfen Jo­hannistal und Staben sind von der Stadt Berlin etwa 19! And 12 Kilometer entfernt und voneinander 81 Kilometer. Die Benutzung von Johannisthal ist nur bis 1929 vertraglich sichergestellt. Staaken steht im. Privateigentum. Das Tem­pelhofer Feld ist also der gegebene Zukunftshafen für den Durchzug der Weltluftlinien, insbesondere für die Linie Lon­donIndien, an deren Einrichtung General Brancker gerade arbeitet. Für die Ausgestaltung des Tempelhoser Felds haben die Behörden: Lustamt, Reichssinanzamt, Neichswehrmini- sterium, Reichsverkehrsministerium alles getan, was in ihren Kräften stand. Es fragt sich nur, ob bei diesem Wettlauf die hohe, die internationale Politik mitgekommen ist.

Sie ist es nicht! Die englische Gesellschaft, die den Luftverkehr LondonBerlin betreibt, die Jmperial-Air- Transport-Line, benutzte bisher moderne Flugzeuge vom Typ D.H. 34, mit verhältnismäßig hoher Nutzlast, wodurch allein der Flugverkehr zwischen England und Deutschland fich wirtschaftlich gestalten konnte. Als vor einiger Zeit eine deutsche Flugzeugfirma ein ähnliches Flugzeug wie D. H. 34 herausbringen wollte, wurde ihr das vom Internationalen Luftsahrt-Ueberwachungsausichutz verboten, weil es un- ier die Begriffsbestimmungen derKriegsflugzeuge" falle. Damit war für die deutsche Regierung eine Rechtslage ge­schaffen, die dazu führen mutzte, daß nunmehr auch der eng­lischen Gesellschaft die Benutzung derschweren" Fahrzeuge grundsätzlich unters agt wurde. Nur vorläufig und wideruflich wurde der Verkehr wie bisher erlaubt. Das deutsche Acgeständms ist nach einer nochmaligen Verlänge­rung mn 15.» November abgelanfen.

Was haben nun die Engländer gemacht? Sie haben vor einiger Zeit ein Lustfahrtubkommen mit Polen geschlos­sen, das sie, wie sie offen zugeben, nur durch Erlangung des Einflugrechts nach Deutschland zu verwirklichen hoffen kön­nen. Die Engländer hoben das Lnftfahrtabkommen mit der Tschechoslowakei nicht erneuert mit der Begründung, solange das Durchflugsrecht durch Deutschland nicht gesichert sei, habe das Vertragsschließen keinen Zweck.

Nun wird man verstehen, warum sich Brancker, ehe er nach Berlin flog, die größte Mühe gegeben hat, in Paris die Aufhebung der sogenannten Baubeschränkungen für Deutsch­land zu erwirken. Die Baubeschränkungen! Artikel 198 des Versailler Vertrags verbietet der bewaffneten Macht Deutsch­lands, Land- oder Marineluftstreitkräfte zu besitzen. Aus Diesem unzweideutigen Artikel, der sich nur auf die militä­rische Lustmocht erstreckt, hat die Entente eine sehr zweideu- stqe Politik aufgebaut, die sicb in dem Beschluß der Bot- khasterkonferenz vom 14. April 1922 und in den Begriffs­bestimmungen des Londoner Ultimatums vom 5. Mai des­selben Jahrs auswirkte und der deutschen Luftfahrt verbot, stei zu bauen und frei zu singen wie dis anderen Völker,

Die Baubeschränkungen sind allgemein bekannt. Ihr Joch wurde bisher durch die technischen Leistungen des deut­schen Flugzeugbaus einigermaßen erträglich gemacht. Nun pocht aber das internationale Interesse an die Tür. Eng­land, das den Luftweg nach Indien öffnen will, steht vor einem durch eigene Mitschuld versperrten deutschen Strecken- dlock. Die Frage wird aus der für Anfang Dezember nach Kopenhagen einberufenen internationalen Luftfahrtkonferenz zur Snr^ck>s kommen, und die Stimme Deutschlands wird dort zum erstenmal wieder ein gewisses Gewicht haben.

Vertrags zur Voraussetzung gemacht, mit der sich der zu­ständige Pariser Botschäfterrat demnächst wohl oder übel zu beschäftigen haben wird.

Die Gewerkschaften und die Handelsverträge Berlin, 27. Nov. Die sozialistischen Gewerkschaften haben Wiederholt beim Auswärtigen Amt die Forderung gestellt, daß die Gewerkschaften zu den Handelsvertragsverhandlungen hinzugezogen werden sollen. Wenn die Forderung nicht er­füllt werden sollte, so werden sich "die Gewerkschaften an das Reichskabinett wenden.

Gege« das Konkordat

München, 27. Nov. Der Vorstand des Bayerischen Leh­rer: eins fordert die Lehrer auf, gegen das neue Konkordat S c. ung zu nehmen, da es der Lehrerschaft und den Schu­len Gefahren bringe.

Lärm tm NurnbÄ-ger Stadtrat Nürnberg, 27. Nov. Bei der Beratung eines kom­munistischen Antrags über eine Kinderbeihilfe an die Unter­stützungsempfänger erging sich der kommunistische Stadtrai Weber in heftigen Angriffen gegen die kapitalistische Wirt­schaftsordnung, wobei ein Teil des Publikums auf der Galerie lärmenden Beifall gab. Trotz Verwarnung des Ober- bürgermeisters setzte sich der Lärm fort, woraus die Galerie geräumt wurde. Während dieser Vorgänge wurden natio­nal-sozialistische Flugblätter und kommunistische Versamm­lungseinladungen in den Sitzungssaal geworfen.

Einspruch gegen die Besoldungsregelung Karlsruhe» 26. Nov. Wie nachträglich bekannt wird, haben die badische und die w ü r t t e mb e r g i s ch e Regie­rung, sobald sie von der Neuregelung der Beamtenbesol­dung Kenntnis erhielten, gemeinsam in Berlin Einspruch erhoben und die vorgesehenen Erhöhungen für ungenügend erklärt.

Kabinettskrise in Dänemark

Kopenhagen, 27. Nov. Ein Mitarbeiter der ZeitungSo« zialdemokraten" hatte den früheren Hauptschristleiter de« Blatts, den jetzigen Sozialminister Borgbjeng durch Ent« Hüllungen aus dessen Vorleben schwere Beschuldigungen er­hoben, die zum Gegenstand einer Kammerverhandlung ge­macht wurden. Die von dem sozialistischen Ministerpräsi­denten Stauning verlangte Vertrauenserklärung für das Ka­binett wurde mit 73 gegen 71 Stimmen angenommen.

Trohki abgesehk

Riga, 2.7. Nov. Es wird gemeldet, daß die radikale Richtung in den Sowjets die Abberufung Trotzris von der Heeresverwaltung und allen anderen Aemtern durchgefetzt habe. Er soll mit einem Eesandtenposten abgesunden werden.

Die Ausfuhrabgabe als Druckmittel Brüssel, 27. Nov. Gegenüber einer Meldung der Köln. Zeitung, daß Belgien auf die 26prozentige Abgabe ver­zichte, wird versichert, daß dies nur in Erwägung gezogen würde, wenn die deutsch-belgischen Handelsvertragsverhand­lungen ein für Belgien günstiges Ergebnis haben würden.

General von Nakhusius verlangt Rechtfertigung Paris» 27. Nov. Wie in Journalistenkreisen behauptet wird, ist General von Nathusius über die Begnadigung ent­täuscht. Er verlange Rechtfertigung von dem unge­rechten Urteil, nicht Begnadigung.

Am Mittwoch früh 6)4 Ühr wurde General Nathusius von zwei französischen Offizieren in Zivil und zwei Krimi­nalbeamten aus dem Gefängnis abgeholt und zum Bahnhof gebracht. Abends traf er in Saarbrücken ein, um nach Kassel weiterzufahren.

Oeuvre" schreibt, die Begnadigung sei ein Beweis der echl franzöm.' sn Geistes der V erze ihun g. (!)

Tenerungsmaßv.cchmen in Arar-f.'ff Paris. 27. Nov. Die Kammer hat ach :: -

E-siebe

Die bolschewistischen Umtriebe in Nordafrika

Baris, 27. Nov. Die bolschewistischen Umtriebe in Nord- afrita, besonders in Tunis, die den Admiral Axelman ver- anlaßten, entgegen den Befehlen der Regierung die beschlag­nahmten russischen Schiffe in Biserta nicht herauszuqeben, wurden im Ministerium des Aeußeren ernstlich beraten. Es soll ein Ausschuß von hohen Beamten, Senatoren und Ab- tzsorineten eingesetzt werden, um die Frage zu studieren.

Pie deutsch-englischen Handelsvertragsverhandlunaen

London, 27. Nov. DieWestminster Gazette" erfährt, die deutschen Unterhändler bestreiten nicht das Recht Eng­lands zur Erhebung der Ausfuhrabgabe, aber da sie ein Hin- ! dernis für den Handel bedeute, schlagen sie eine runde Summe auf Grund privater Abschätzungen vor. Es sei wahr­scheinlich, daß ein Meistbegünstigungsvertrag zustande komme, wobei den -englischen Kausleutrn einige gewisse Vor­rechte in Deutschland eingeräumt werden müssen.

Ruhe in Aegypkcn

London, 27. Nov. In Aegypten ist die Ruhe nirgends mehr gestört worden. Die ögyvtischen Truppen werden aus dem Sudan stafsclweisc entfernt, wie die Eisenbahn,züge sie aufnehmen können Der neue Untcrrichtsminister bedrohte die Studenten in Kairo mit strengen Strafen, wenn sie ihre Studien nicht wieder aufnehmen. Die wegen Mordverdachts Verhafteten sind bis auf 6 entlassen worden.

Im Londoner Auswärtigen Amt wird erklärt, der Völ­kerbund werde von dem ägyptischen Einspruch keine Kennt­nis nehmen, da er nicht von der Regierung, sondern vom Parlament ausgegangen sei. (!)

Am Samstag und Sonntag wird die Arbeiterpar­tei in ganz England Kundgebungen gegen die Politik der Regierung gegenüber Aegypten veranstalten.

Die Liberalen stehen jedoch in der ägyptischen Angelegen­heit auf Seiten der Regierung, diese mißt daher der bevor­stehenden Aussprache im Unierhaus wenig Bede.ttung bei.

General Ludendorff in Stuttgart

Stuttgart, 26. Nov. In der Liederhalle veranstaltete die Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschland. Landesleitung Württemberg, in Anwesenheit von General Ludendorff einen deutschen Abend. Der große Saal war von vielen Tausenden besucht und bis auf den letzten Platz gedrängt voll. Der Andrana war so groß, daß viele wieder abziehen mußten und die Polizei nur mit Mühe die Ordnung aufrechterhalten konnte. Die nationalsozialistischen' Verbände non Stuttgart und vielen auswärtigen O ten waren mit ihren Fahnen unter Trommelwirbel aufmarschieri. Der Saal zeigte reiflichen Flcmgenschmuck in schwarz-meiß-rot und weiß-rot. Die vielen Fabnen hatten ans dem Vadium Aufstellung genommen. Dis Feier war umrahmt von Armee­märschen und Gedick>tvorträgen. Unter den Klünaen des Armeevräsentiermarschcs und unter der jubelnden Beoeffte- rung der Menae b-Eat General Ludendorii. ge­schmückt mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse, den Festsaol. 5^n seiner Begleitung befand sich Oberst v. Ziegesar- München. Abg. Dr. Sieger begrüßte die Versammlung und den General. Sodann gab Abg. Prof. Mergen­thal er einen Rückblick über die Geschichte der national­sozialistischen Partei. Das Wort ..Durch Arbeit zur Freiheit" brachte uns nur tiefer in das Elend hinein. Man prebte Milliarden aus dem Volk heraus, um sie in das bodenlose Faß der Kriegsentschädigungen zu werfen. Lndendorff und Hitler seien noch berufen, Las deufl-b-e Schicksal zu meistern.

Hierauf ergriff unter lautloser Stille der Rissenversamm- lung Ludendorff das Wort und dankte für dis inl-clnde Begrüßung. Dieser Jubel sei eine Anerlennuna des Ver- ganaenen und ein Wechsel für die Zukunft, l'nter ni-'t eub?n wollender Begeisterung betonte Lm-endorfs, daß die mürttembergischen Truppen zu den besten des deutschen Heeres gebärt hätten. Nur sie hätten die veuts '-e Heeres­leib,ng nie enttäuscht und immer ihre si" . siaabe er­füllt. Auf dem deutschen Heere habe die Siche,-eit, Frei-

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