-chskagswahl. Zur be- Vorsta>id des Evana seine Mitglieder er- udigkeit weiter Kreise htigten Volksgenossen en Ausdruck verleiht ichstags auf dem Ge- en Volkswohlsahrt in r Augen stellt! Neben läge unseres Volks- bens und der Heilia- >f gegen Volksschäden utz und gegen Volks- die Volksgemeinschaft nnandersetzung ange- >ie Gleichberechtigung
Schularten gewähr- lebeten worden, ihre , ihre Antworten sol-
Die Notlage Deutsch- inds anscheinend will- Veg von Kreditange. rungen in aller Form i Verhalten mancher m sie die geforderte» das Interesse verlie- l zurückziehen. -Dies« Berechtigung, als sich n wollen, in der Reiche zu bedienen schei- Angeboten von Kre- > am Platz. Eine Er- itunternehmen, bevor eb aushändigt, dürft« e deutsche Wirtschasi
März 1925 hält da- Erinnerung an sein« lentstag ab. Die Lei- ^ Händen des letzter on Hauff, Stuttgart
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hsbanknoien in M uat der Welt hat Geldzeichen besessen r, daß wir mitten in Hosen Papierscheins der Pfundnote aus- das zerrüttete Oester- tan hat es fast schon chl der verschiedenen m Dutzenden Reichs- des Städtenotgelds rdigen Anleihen des Metallmünzen. Je r, desto ärmer wurde nan für die Schein« Eine Wunderwir- !enden Rentsnmark-
en Wust von Geld'- nicht geschehen ist 50 und 100 Reichs- mufenderschein wird eichen in jeder Hin- ltiger Masse herge- erisch wenig hervor- b- Zur Herstellung l in Deutschland di« efaser mit einem wandt. Hiermit isl
> und Verschleiß «e- lart, findet sonst in Herstellung feinster oten ist für die drei r gefärbt und zwar Zehner, gelblich für ger. Die Hunderter
und nur rechts qe-
chdruckin Frage, schöne Kupferstich wenden war. Der rrde wieder in der nützlichster Ausschal- rgebotenen farbigen >urch Verzerren und rung sind dem Fäl- Jede Linie 'mußtr >eten Auge sichtbar rgen alle möglicher
lette rsaiernaustrag, Wasserzeichen zeig nter «inen Adler ir r mit der Wertzahl htern Prüfung de- g gearbeitet. Zum en auch eine Prä- ew Schein. In der ist der durch das lose Kontroll- sind. Der Text isl Sämtliche Schein« s Holbein d. I Bildnis des Derich Castle), die Bank- rgen Frau (König' ichsmark das Bild-
> und die Banknot« aäldeaalerie Wien).
Regierung die Auslieferung verlangt hätte, liegt für die weitere Festhaltung Tillessens kein Grund vor. Da er jedoch keine AuSweiSpapiere hat, kann ihm der Aufenthalt in der Tjchecho- slowakei nicht gestattet werden.
Wiederaufnahme des Verkehrs auf den österreichische« Bundesbahueu.
Wien» 13. Nov. Gestern nachmittag fand die Vertrauens- männerversammlung der Etsenbahnerorganisationen statt, wobei es zu heftigen Auseinandersetzungen kam. Die Sozialdemokraten verlangten eine Erweiterung der Vermittlungs- Vorschläge». Gegen 8 Uhr traten diese Delegierten zu einer Konferenz zusammen und gegen 10 Uhr wurde bekannt, daß der Vorschlag angenommen und der Streik beigelegt sei. Der Verkehr auf den österreichischen Bundesbahnen ist um Mtt- lernacht wieder ausgenommen worden. Die Einzelheiten der Abmachungen mit den Eisenbahnern sind noch nicht bekannt.
Zu dem Zwischenfall in Ingolstadt.
Berlin, 13. Nov. Der Zwischenfall in Ingolstadt erscheint in anderer Beleuchtung durch folgende Darstellung in der Deutschen Zeitung: AIS der Wagen, in dem der Kontrolleur Major Jury saß, in daS von Polizei abgesperrte Tränktor einfuhr, fühlte sich der Kontrolleur, einerseits geschützt durch ein große» PoltzetkorpS, andererseits gereizt durch die eisige Verachtung der paar machtlosen Zuschauer auf der Straße veranlaßt „salues bocheS" zu rufen, was die LandeS- polizetbeamten und einige Privatpersonen in der Nähe deutlich hörten. DaS war doch Veranlassung genug, daß die vorher still gewesenen Leute ihrer Empörung -in erregten Zurufen Luft machten.
Zu deu Gerüchten über die Amerikareise von Thysse«.
Köln, 13. Nov. Zu den mannigfaltigen Gerüchten, die in Verbindung mit der Reise Han» Thyssen» nach Amerika auftauchen, meldet die Kölnische Zeitung, daß Hans Thyssen nur wegen Ankaufs eine» amerikanischen Patents nach Amerika gereist sei. In der rhein.-wcstsäl. Industrie lächle man über die Bedeutung, die daS Ausland und die deutsche Börse aieser Reise Thyssen« betmesse. DaS Blatt sagt, wenn Thyssen in Amerika große Pläne durchführen oder gar, wie es in amerikan. Meldungen heißt. Amerika al» Absatzgebiet gewinnen wollte, dann wäre Fritz Thyssen selber nach Amerika gereist. ^
Kurzmeldungen.
Die Riffkabylen drohen die Franzosen au» dem kürzlich besetzten Gebiet am oberen Werghafluß mit Waffengewalt zu vertreiben.
Der amerikanische Arbeitsminifter Davis tritt mit dem Ablauf der ersten PräsidentschaftSzeit CoolidgeS am 4. März nächsten Jahres zurück.
Die seit längerer Zeit angekündigten Sparmaßnaßnahmen der Rspko werden jrtzt offiziell bekanntgegeben.
Im Pariser Außenamt fanden neue französich-belgische Besprechungen zum Ausgleich der Handelsschwierigkeiten statt.
Auf BaldwinS Vorstellungen hin hat Herriot auf die Lntfendung Franklin Bouillons nach Angora vorläufig verzichtet.
Im UeberwachungSautschuß de» Reichstags kündigte Staatssekretär Dr. Zweigert die gesetzliche Festlegung der Immunität der Abgeordneten der nach Auflösung des Reichstags weiter tagenden Ausschüsse an.
Handelsna ch r i ch t e n
Dollarkurs Berlin. 12. Nov. 4,21 Bill. Mk. Neuyork 1 Dollar 4,202. London 1 Pfd. St. 19.40. Amsterdam 1 Gulden 1,671. Zürich 1 Franken 0,810 Bill. Mk.
Dollarschatzscheine 88.75.
Kriegsanleihe 900.
Franz. Franken 87.10 zu 1 Pfd. St., 18.88 zu 1 Dollar-.
Berliner Geldmarkk. Das Angebot ist reichlich, während der Bedarf an Börsengeld noch immer gering ist. Der Zinssatz hielt sich auf der bisherigen Höhe von °/io, vereinzelt auch noch AL- Monaksgeld 1.25 Prozent.
Noch keine Auslandskredite. In der Sitzung des Verbands )er Berliner Industriellen warnte der Vorstand vor zu großen Erwartungen auf die Kredithilfe des Auslands. Die Berliner
Industrie habe bisher weder in London noch in Neuyork größer« Auslandskredite erhalten können.
Die Hugo Skinnes Linien haben bei den Werften Bremer Vulkan in Vegesack und Aktiengesellschaft Weser in Bremen insgesamt 2 Motorfrachtschiffe von je 11000 Tonnen Ladefähigkeit in Auftrag gegeben, die nach ihrer Fertigstellung in ihrem Süd- imerika-Dienst Verwendung finden sollen.
Abgewiesene Ansprüche. Die Eisenbahngesellschaft Damaskus- Hamar, deren Aktien sich größtenteils in den Händen französischer Kapitalisten befinden, machte beim deutsch-französischen Schiedsgericht Ersatzansprüche an Deutschland in Höhe von 140 Millionen Franken geltend für Schäden, die den Bahnen während des Krieg» angeblich zugefügt worden sein sollen. Das Schiedsgericht hat di« Klage abgewiesen, u. a. schon aus dem Grund, weil die im Krieg getroffenen Maßnahmen nicht von der deutschen, sondern von der türkischen Regierung angeordnet worden seien.
Streiks. In Mühlacker sind die Mühlenarbeiker ber Firma Jebr. Bauer A.-G. wegen Lohnforderungen in den Streik getreten. — 5n Ernsbach OA. Oehringen befinden sich die Arbeiter der Schraubenfabrik wegen Lohnstreitigkeiten im Streik.
Konkurs. Ueber das Vermögen der Firma Kraftstoff-Handelsgesellschaft m. b. H. mit dem Sitz in Villingen wurde das Konkursverfahren eröffnet.
Stuttgarter Börse, 12. Nov. Die feste Stimmung Ser letzt« Tage hat sich heute gut behaupten können. Auch der Anleihemarkt schloß sich ber besseren Gesamthaltung an, so daß man «ch allen Märkten recht fest verkehrte bei lebhaften Umsätzen. Blev- einzett kam zu den höheren Kurse etwas Ware heraus. 5 o. Hi Ncichsanleihe «röffneke zu 915 (800), nachbörslich 935, 4 v. H. aks Württemberg;! 1720 (1675). Württ. Vereinsbank.
Berliner Gekreidepreise, 12. Nov. Weizen märk. 21.30—22, Roggen 21.30—22, Sommergerste 22.40—25, Hafer 17.40—18, Weizenmehl 30.50—33, Roggenmehl 30.50—33, Weizenkleie 12.40 bis 12.60, Roggenkleie 11.80—12.10, Reps und Leinsaat 340—400»
Allgäuer Butter- und Käsebörse. Kempten, 12. Nov. Die Preise sind bei grünem Weichkäse und ausgeheizter Rundkäse Erzeugerpreise, bei Butier, konjumreifer Weich- und Runükäse Großv»- kaufspreise, also Erzeugerpreise zuzüglich aller Handeiszuschläge ab Station des Börsengebiets ohne Verpackung. Marktlage: Dutts» 175—188 bei ruhiger Marktlage, Weichkäse, grüne 70—75, Einkaufs für grüne Ware flau, konsumreife 95—98, Nachfrage ruhig. Ru«d- käse ausgeheizt 105—125, Umsätze stockend, konsumreife RundkHe 125—150 bei ruhiger Tendenz.
Berliner Butterpreise (Großpreise ab Erzeuger). 1. Sorte 1.90, 2. Sorte 1.67, abfallend 1.32.
Stuttgarter Leder-, häute- und Fellbörse, 11. Nov. Vom Württ. Gerberverein wurden folgende Richtpreise herausgegeben: Sohlleder und Vacheleder in Hälften (reine Grubengerbung) 5.25—5.87, Sohlleder und Vacheleder in Kerntafeln (reine Grubengerbung) 7.35—8.17, Sohlleder und Vacheleder in Hälften (gemischte Gerbung) 4.20—5.04, Sohlleder und Vacheleder in Kerntafeln (gemischte Gerbung) 5.88—6.72, Wildvacheleder in Hälften 3.15—3.93, braune Wild-Oberleder 5.04—6.72, Rindbox schwarz, der Quadratfuß 1.34—1.43, Roßoberleder 0.92—1.00, Treibriemen-Kernstücke, kurz geschnitten 6.50—7.14, Blankleder 6.30—7.46, Lohgare Spalt« Croupons 2.52—3.36, zugerichtete Oberleder-Spalte 0.58—0.75.
Nächste Leder-, Häute- und Fellbörse am Dienstag, den 9. Dez., nachmittags von 2—4 Uhr im Börsenjaal der Handelskammer Kanzleistraße 35.
Berlin
Holland Belgien Norwegen' Dänemark Achmeden stallen London 1 Neuyork Paris Schweiz Spanien V.-Oefier. Prag Ungarn Argentinien Tokio
Devisenkurs« I« Billion«»
IM Guw. IM Fr. IM Kr. IM Kr. IM Kr. IM Lira Pfd. Sterl. 1 Dollar IM Fr MO Fr. MO Peseta IM OM Kr.
IM Kr. IM OM Kr. 1 Peso 1 Fe»
hjmzig 1 M D, KuL> ,
11. November
Geld 167,68 20.28 62,19 73,A 112,32 18,M 19,39 4-19 23,M 80,72 88,56 5 --- ,19 5,62 IM IM
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Brief 168,S2 20,38 62.51 74,29 112,88 18,20 19,49 4,21 22 26 81.12 56,84 5,94
-.12,55
5164
M9
1,63
MK4
12. November
Geld 167,23 20,27 61,50 W,67 112,27 18,09 IS,29 4.19 22,18 80,72 88,68 KM 12,47 . 5.81 W1.57 > M2 7M1
Brief 168,07 20,N7 61,30 740» 112,88 18,N' «.W 4^. 22Z»
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1.58
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77.19
Male Wen besten Erfolg.
Ge noch im Stich befindliche Note zu 1000 Mark wird das Bild de« Moretts (Gemäldegalerie Dresden) aufweisen.
Die Rückseite der Noten trägt neben reichem, mehrfarbigem Guillochenwerk die Wertbezeichnunq in Worten und Ziffern und den Strafsatz. Besonders hinzuweisen ist auf die jeder Note viermal aufgedruckte Nummer, die jeweils in der obern linken und rechten untern Ecke steht.
Hosrn-ii-ii-iaiiiiiiiHi-irioaiorisüiaii-iHi-ii-iHüoi-i
m Oberamt Horb. m
Vollmaringen, II. Noo. Eine traurige Botschakt auS Amerika. Kürzlich kam aus Amerika die Nachricht, Süß in Skranton (Penstlvania) Professor Heinrich Ackermann Mitte Oktober gestorben ist; er stammt von hier und wandelte auS nach Amerika, wo er in Skranlon an der dortigen kath. It. Mary-Schule lange als Lehrer wirkte; er stand in jener Gemeinde in hohem Ansehen.
Kleine Nachrichten aus aller Welt.
25 Jahre Doflor-Inxen-eur. Seit dem Ist Oktober 1900 an welchem Tag Kaiser Wilhelm ll. anläßlich der Jahrhundertfeier der Berliner Technischen Hochschule als Bauakademie den Technischen Hochschulen das Promotionsrech! verlieh, wurden in Deutschland bis zum Ende des Sommerhalbjahrs 1924 insgesamt 4794 Doktor-Ingenieure promo- viert. Davon entfielen nach einer Mitteilung der „Bautechnik" auf München 962, Dresden 814, Berlin 697, Aacher 387, Hannover 387. Karlsruhe 373, Stuttgart 334, Braun- schweig 302, Darmstadt 250. Dcmzio 179, Breslau 109, zusammen 4794 Studierende. Ehrenhalber wurden in der gleichen Zeit promoviert in Berlin 192, Karlsruhe 136. Aacher 133, München 122. Darmltadt 109, Dresden 108, Stuttgar! 85, Hannover 82. Brnunschweig 74, Breslau 68 und Danzic 45 Personen. Das sind insgesamt 1154 Ehrendoktor-Ingenieure.
" Der Nordvolflu-k Amundsens soll im nächsten Jahr ansgeführt werden. Dis norwegische Luftschiffahrtsgesellschaf! wird das Unternehmen unterstützen, von amerikanische: Seite ist ein Beitrag von 85 000 Dollar gestiftet worden.
" Sieben Flugzeuge verbrannt. In Cheyenne (Styoming) wurde durch Feuer die Flughalle mit sieben Flugzeugen vernichtet.
Mederankn-ühme der Arbeit. Eine Versammlung oer streikenden Bucbdr-'cker in Breslau beschloß mit 646 gegen 167 Stimmen die Wiederaufnahme der Arbeit am Mittwochmorgen.
Die Vassionssviele in Neuyork. Binnen kurzem werdew in her Unionkirche in Neuyork die Oberammerqauer Pas-i s-onsspiele im Film gezeigt werden. Die Kirche befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft vom Broadway. Anton Lang wird vor jeder Vorstellung eine kurze Ansprache über die Geschichte und das Wesen der Passionsspiele halten.
Letzte Nachrichten.
Die Verwendung deutscher Arbeitee in Frankreich.
Paris, 13. Nov. Die Kammer hat sich gestern mit dem Budget der öffentlichen Arbeiten beschäftigt, wobei der frühere Minister für öffentliche Arbeiten Herrtot on die nach der Londoner Konferenz erteilten Zusagen bezüglich« Är Verwendung euischer Arbeiter erinnerte. Der Minister für öffentliche Arbeiten gab dann die Erklärung ab, daß die Regierung die Heranziehung deutscher Arbeiter zu Wegausbesserungen bereits in Betracht ziehe.
Zwischenfälle in Wien.
Wie», 13. Nov. Bei der gestrigen Feier des Heerestags der RepubUk, der von der Hseresmacht durch einen Parademarsch vor dem Parlament begangen wurde, kam es zu lebhaften Kundgebungen gegen den HeereSminister.
Die Untersuchung gegen Ttlleffen endgültig eingestellt.
Prag» 13. Nov. Die Untersuchung gegen den in Preß- burg verhafteten Ttllessrn ist endgültig eingestellt worden. Da die 30tägige Frist verstrichen ist, ohne daß die deutsche
Das Probejahr der Dolores Renoldi. ?
Roman von Fr. Lehne. !
„Wer nein, Papa soll sich nicht zwingen. Ich bleibe ^ sehr, sehr gern daheim." s
Die Meldung des eintretenden Dieners, daß Herr ! Baron von Emdingen feine Aufwartung zu machen wün- ^ sche, endete die Erörterungen über die Ausfahrt. >
Ein lichtes Rot trat in Dollys Wangen: hatten ihre Ahnungen sie also nicht betrogen! Heftig klopfte ihr Herz, als sie den Eltern folgte, den Gast zu begrüßen.
In dem Empfangssalon, der mit vielen exotischen Kostbarkeiten ausgestattet war, stand der schlanke Offizier, der Herrschaften harrend.
, Ehrerbietig küßte er den Damen die Hand. Er fühlte Dollys leichtes Beben, als sein Mund leicht ibre Rechte berührte. Und er lächelte.
Bald war es ihm gelungen, mit seiner liebenswürdigen nie versagenden Gewandtheit eine angeregte Unterhaltung in Gang zu bringen, wobei er klug und unauffällig die Frau Konsul in den Vordergrund stellte, und als er sich verabschiedete, konnte er das angenehme Bewußtsein mit sich nehmen, in diesem exklusiven Hause fortan ein gern gesehener Gast zu sein. Man -hatte ihn aufgefordert, wieder zu kommen — die Frau Konsul war sehr liebenswürdig gewesen, der Konsul hatte die seinem Wesen gewöhnlich anhaftende große Zurückhaltuno ausaeaeben — und Dolores — ?
Er hätte nicht der Frauenkenner sein müssen, der er war, wenn er nicht gespürt, daß hinter der marmornen vyrnehmen Ruhe und Haltung des verwöhnten Mädchens ein Gefühl schlummerte, das ihm galt.
Die dunklen sprechenden Augen Dollys hatten ihm mehr verraten, als sie selbst wußte.
Hier war die Rettung, die ihn aus seiner mehr als mißlichen Lage befreien würde — und er mußte sich ihrer bedienen. Und was er so klug begonnen, würde er auch nicht ungeschickt zu Eirde führen!-
Rita Scharbeck deckte im Eßzimmer den Teetisch mit größter Sorgfalt, die ihr sonst nicht eigen war.. Alte Meißner Tassen und ein eben solcher durchbrochener Kuchenkorb, der mit leichtem Teegebäck gefüllt war, nahmen sich gar gefällig aus auf der weißen Decke in kunstvoller Lochstickerei, und zarte, duftende, in einer breiten Schale geordnete Veilchen gaben Leben und Farbe.
Sie war ziemlich einfach gekleidet; doch die lose, weiß- fetdene Bluse, die den vollen, schönen mit einem schwarzen Sammetband geschmückten Hals freiließ, und der tadellos sitzende schllckrzweiß gestreifte Rock standen ihr ausgezeichnet.
Sie war sehr verführerisch in ihrer blonden, fülligen Schönheit, und das leicht Soubrettenhafte, das ihr eigen war, gaben ihr vielleicht nur einen Reiz mehr.
Sie war ziemlich ernst, beinahe gedrückt, und das leichte Singen und Summen, mit dem sie sonst ihre kleinen Obliegenheiten begleitete, fehlte schon seit Tagen.
Die Baronin lag in einem bequemen Schaukelstuhl und beobachtete die Tochter; doch sie hütete sich, eine Frage zu tun, die an etwas rühren könnte, das bester nicht erwähnt wurde.
„So, fertig", sagte Rita, „schade, daß Elfriede Beutler und Rosel Finkenbach abgesagt haben. Die sind immer am lustigsten und können noch weniger als ich! Du hast doch für eine süße Speise oder sonst etwas gesorgt, Mama -wolltest du nicht eine Schlagrahmtorte bestellen?"
„Nein, mein Kind! Ich denke, das Gebäck genügt zum Tee und nachher etwas Obst — Orangen und Aepfel sind da!"
Rita war sehr aufgeregt und ärgerlich.
- „Aber, Mama, das geht doch nicht. Wir haben bei Völ- kels das letzte Mal Kaviarsemmeln und Hummermayon- naise bekommen; da kann ich meine Gäste doch nicht bloß mit Orangen bewirten —" stieß sie hervor.
„Das kannst du wohl, mein Kind!" entgegnete die Baronin ruhig, „wir sind nicht Völkels, jeder nach feinen Verhältnissen. Und ich gestehe dir, ich bin sehr knapp bei Kaste, da ich die Schneiderin und all unsere sonstigen Schulden bezahlt habe!"
„Und nicht mal drei Mark für die Torte hast du noch über? — Das ist doch lächerlich!" Rita war ganz rot geworden, und in ihren Augen glänzten Tränen. „Wir bla- mieren uns ja-"
„Nein, das tun wir nicht, Rita! Im Gegenteil — vernünftig denkende Leute achten uns deshalb höher, wenn wir nicht mehr scheinen wollen, als wir sind! Und mit den reichen Völkels können wir doch nie in Wettbewerb treten! Die Damen werden sich auch in unserer einfachen Häuslichkeit Wohl fühlen, höflich, und für mich ist es ein sehr wohltuendes Gefühl, so ganz frei von Schulden zu sein! Wir müssen darin sehr peinlich sein, immer alles sofort bezahlen — glaube nur, wir werden sehr beobachtet, man achtet auf uns —"
„Wie willst du das aber alles machen, Mama, sofort zahlen?"
„Das lasse meine Sorge sein, Ritakind. Und nun wollen wir nicht mehr darüber sprechen! Sei wieder meine heitere, immer vergnügte Rita, das steht dir viel bester als die häßliche Falte da auf deiner Stirn. Deine Gäste werden bald kommen."
„Mama, dann bestelle doch wenigstens schnell noch ein paar belegte Brötchen. Es ist mir so peinlich weiter gar nichts zu haben." (Fortsetzung folgt.)