gung des württ. Kult- Wahrnehmungen der >en Hörern des Unter- ietungen ohne die er- en Reichspost und da- n die Sendegesellschaft
aller Art. Die Schul- ngewiesen worden, die nden Vorschriften hin- ehrern geübte Versah- Unterricht eine Emp- bergehend einzurichten, fliels wegen vermieden etätigungsdranq physi- mmt werden. Es wird daß für Schulen aller lchsanlagen für Emp- n Senden eingerichtet
c-Jnnung, Sitz Nagold, d und Neuenbürg uw- ;en Obermeister Wtlh. rung zu ihrem Ehrentag in Calw aus die- r wurde dem Jubilar malt-Calw eine künst- euimetster K«ck-Tübin- Mnsche seiner Innung gen und des Lande!«
Eine größere Anzahl fisch ihre Glückwünsche.
e wurde in Calw dar ^iums eingewelhk, des- ttiattve des ch Restart idt, zurückzufühu-u ist. it mit der Üebernahme urch die Stadt vom . neuen VolkSschutge-
»m Oberamt Nagold.
d de» am 1. Non in »rrzeichnisses sind von eingeteilr in Sondn- ingen, Feuerbach und :il einer weiteren Ge- rei weiteren Gemeta- - sich in Ortsklasse D. ilasse B Nagold und rg. Bemerkt sei nach,
! K, Herrendera, Hin , und Bahnhof Temach L befinden, ürtt. statistischen Lan- r.issen der Gemeinde- ; in diesem Jahr dte er einzigen Gemeinde ebensowenig wie der cwerbsteuer und die -r. Auch ist nirgends m Schulkostenumlag! lagoid zählte zu de» denen der Gesamt- llionen Mark betrug.
, Sulz war er noch 675 000 Mark. Die me kirchliche Umlage.
: L irzeit läuft ein chmts: „P. P. Bitte s an neun Freunde r einem amerikanilmal um die Welt > 24 Stunden nach ' rechnen Sie neun wen. Bitte unter- das tut, wird Un- ffizier? Nein, ein ;ses ausgeheckt und ieht, daß viele ver- hereingefallen sind. ier hat nachgedacht schon darin liegt, m man die Namen und deren Träger en Kopf und fragt e Firmen, hervor- en Werke und der n so blödsinnigen -reiben, daß ihnen Welche Unsummen irbeit und damit Unfug verschwen- können.
in gutes Heilmittel ne Stücke qeschnit- >rüht und bis zum ie gedörrt. ar>kck>«ilt -inen Liter Wasser kicheln.
jährrge Kalender >lle. Viele Land- 7 Jahren an, und iederholen. Diese tterung nach dem Jahren, vielmehr 7 Jahren und s Wetter von der Planeten gehal- Mars, Sonne, st aus dem 100- alt für den Aus-
cisl-ii-iiol-imi-imi-il-irii-ikii-n-ii-il-il-ii-irii-ii-ii-irii-ii-ini
m Oberamt Calw. I
HLlsisSI-II-II-II-II-Il-II-II-II-ioiSI-IMI-IMIill-IMI-II-II-IS!-!
Ernannt wurde Regierungsassessor Allgöwer bei dem Finanzamt Hirsau zum Regterungsrat bei dem Finanzamt Biberach.
Evangelisation. In der evang. Stadtktrche in Calw evangeltsterl in der Zeit vom 13.—21. Noo. ds. Js. mittags und abends der besonders in christlichen Jungmännervereinen bekannte Stadrpfarrer Otto Rtethmüller von Eßlingen.
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^ Oberamt Herrenberg.
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Unterjettingen, 8 Noo. Unglücksfall. Dar 3 jährige Kind des Jakob Rrnderknechk stet auf dem Acker so unglücklich vom Güllenfaß, daß ihm der Wagen über die Brust ging. Das Kind mußte soson ins Krankenhaus verbracht werden; sein Zustand ist besenkltch.
^ Oberamt Horb. ^ !
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Versetzt wurde der lechn. Etsenbahnobersekretär Linden- j derger in Spaichingen nach Horb. ,
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Dollarkurs Berlin, 11. Noo. 1.210 Bill. -1t, Neuyork 1 Dollar j 1,201, London 1 Pfd. Sl. 19.12, Amsterdam 1 Gulden 1.681, Zürich ! 1 Franken 0.810 Bill. -1t.
Dollarschatzscheine 88.50.
Kriegsanleihe 815—885.
Franz. Franken 87.50 für 1 Pfd. St.
Preiserhöhung für Zinn erzeug» che. Der Berbau- deutscher Zinnfiourenfabrikanien hat wegen der andauernden Verteuerung 'der Gestehungskosten die Fabrikpreise um 15 v. H. erhöht.
Onsknerkehr. Zwischen London und Warschau schweben Ver- j hm,..ungsn über die Einrichtung eines Luftverkehrs zwischen Eng- § land, Polen und Griechenland. j
!
Stuttgarter Börse, 11. Nov. Die Stimmung an der Börse ' hat heute insofern umgeschlagen, als am Rentenmarkt sich Ge- ! winnsicherungsneigung zeigte, während sich auf den Aktienmärkten i die gestern eingesetzte Aufwärtsbewegung fortsetzte. Das Ge- ! schüft nahm an Umfang ziemlich zu; da Material recht knapp ! war, konnten die Kurse mit Leichtigkeit kleinere Steigerungen er- i zielen. 5prozentige Reichsanleihe notierten 800 (880), Iprozentige l alte Württemberger 1675 (1800). !
Berliner Gekreideprelse, 11. Nov. Amtlich. Weizen märk. 21.80 i bis» 22.70, Roggen 21.80—22.50, Sommergerste 22.10—25.30. > Hafer 16.60—17.10, Weizen- und Roggenmehl 30.50—33.50, Weizen- ! kiele 12.10—12.60, Rogffenkleie 11.80—12.10, Reps und Leinsaat > ZLO—400. !
Frühnotierungen: Hafer gut 20.50—21.00, mittel 20.00—20.10, f Aoggenkleie 12.90—13.30. l
Markte !
Schlachiviehmarkk. Dem Dienskagmarkk am Vieh- und Schlacht- f Hof Stuttgart waren zugeführt: 83 Ochsen, 19 Bullen, 145 3ung- j rinder, 120 Kühe, 712 Kälber, 1155 Schweine, 105 Schafe, 1 Ziege. ! Unverkauft blieben 8 Ochsen, 4 Bullen, 15 Zungrin-der, 10 Kühe, ^ 85 Schweine. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 46 bis 49, 2. 39—14, 3. 32—38, Bullen 1. 46-^8, 2. 40—43, 3. 33—37, äungrinder 1. 49—53, 2. 42—47, 3. 32—38, Kühe 1. 32—42, 2. 20 bis 30, 3. 13—18, Kälber 1. 75—78, 2. 86—72, 3. 55—63, Schafe 1. 55-62, 2. 35-50, Schweine 1. 84—85, 2. 80-83, 3. 72—78, Sauen 64—78. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Pforzheimer Schlachlviehmarkk, 10. Rov. Auftrieb il Ochsen,
7 Kühe, 23 Rinder, 9 Farren, 4 Kälber, 6 Schafe und 129 Schweine. Erlös ans je 1 Pfund Lebendgewicht ohne Zuschlag: Ochsen 1. 49 bis 52, Rinder 1. 30—53, Ochsen und Rinder 2. 42—46, Kühe 30 bis 42, Farren 42—48, Kälber 68—74, Schweine 78—82. Marktverkauf mäßig belebt, Ueberskand 2 Kühe.
Vrehmarkt Karlsruhe, 10. Nov. Zufuhr 701 Stück, darunter 44 Ochsen, 19 Bullen, 6 Kühe und 61 Färsen, 33 Kälber, 638 Schweine, darunter 78 Holländer und 55 Sauen. Preise für den Zentner Lebendgewicht: Ochsen 42—54 -1t, Bullen 44—52 .11, Kühe und Färsen 26—54 -1t, Kälber 64—70 -1t, Schweine voll- fleischige von 240—300 Pfd. 82—84 -1t, 200—240 Pfd. 80—82 -4t, 160—200 Pfd. 70—80 -1t, unter 160 Pfd. 76—79 -1t, Sauen 70 dis 75 -1t. Beste Qualität über Notiz bezahlt.
Mannheimer Pserdemarkk, 10. Nov. Zum Pferdemarkt waren zugeführt 141 Arbeitspferde und 25 Schlachtpferde. Bezahlt wurden je Stück für Arbeitspferde 800—1800 -1t, Schlachtpfevde 60 bis 120 -1i. Haltung ruhig.
Vieh- und Schweinemärkke. Bietigheim: Ein Rind. 12 Mon. alt, 250 Kg. 227 -1t, 15 Man. alt, 364 Kg. 325 -1t, ein fettes Rind 360 Kg. 340 -1t, eine Kalbin 570 Kg. 700 -1t, eine Katbrn 587 Kg. 721 -1t, eine Schlachtkuh 425 Kg. 330 -1t, eine fette Schlachtkuh 566 Kg. 450 -1t, eine Milchkuh 490 Kg. 440 -1t. eine trächtige Kuh 623 Kg. 630 -1t, eine Kuh mit Kalb züs. 590 Kg. 600 -1i. 1 Paar Stiere, 24 Mon. alt, 740 Kg. 630 -1t, 1 Paar Ochsen 1370 Kg. 1180 -1t. 1 Paar Ochsen 1466 Kg. 1400 —
Brackenheim: Kühe 350—550 -1t, Kalbinnen.350—550 -1t, Jungvieh 130—280 -1t pro Stück. — Schussenried: Jung. rinder 210—290 -1t, Kalbeln 450—520 -1t. Kühe 240—300 -1t. Schweine 24—30 -1t. — Herbrechtingen: Milchschweine 26 bis 27 -1i. — Ravensburg: Ferkel 12—20, Läufer 25—35. — Riedlingen: Milchschweine 20—30, Läufer 35—40. — Saulgau: 20 bezw. 25—30. — Schwenningen: Milchschweinc 17—31 -1t, je das Stück.
Frachtpreise. Geislingen. Weizen 12.85 -1t. Ravens- b u r g. Alter Weizen 12.50—13.50, neuer 11—12, Dinkel 9—9.75, Rcggen 10.50—11, alte Gerste 12—13, neue 10—11, aller Haber 11—12.50, neuer 7—10, Weizenkleie 5.50, Roggenkleie 5.50. Reutlingen. Weizen 13—14.50, Gerste 10—14, Haber 7—12, Unterländer Dinkel 10—13, Alber Dinkel 10—12. Rottweil. Weizen 12.50, Gerste 11.50, Dinkel 11, Haber alt 11, neu 7.50—9. Tübingen. Dinkel 7.50—14, Haber 6—14.50, Weizen 10.50 bis 13, ait 13—14, Gerste 10-11. Urach. Dinkel 8—11, Gerste 11.20-12.50, Haber 7.20-13.20, Weizen 10.50—12.25, Roggen 9.50 bis 10.50, Kernen 11 -1t je der Zentner.
Schafmarkt. Die Siadk Heidenheim hak um Genehmigung zur Abhaltung eines weiteren Schasmarkts nachgesucht. Die Stadt- gcmeinde Giengen a. Dr. hat dagegen Einspruch erhoben und verlangt für sich einen Schafmarkk. Heidenheim beantragt Abweisung dieser Einwendungen und weist darauf hin, daß die hiesigen Schafmärkte hinsichtlich der Zahl der zugetriebenen Tiere — dem leisten Markt wurden über 15 000 Stück zugekrieben — in Württemberg an erster Stelle stehen.
Stuttgarter Mosiobstmarkt (Wilhelmsplatz), 11. Nov. Zufuhr 1000 Ztr. Preis 5—6 -1t f. 1 Ztr. — Stuttgarter kartosfetmarkl (Leonhardsplatz), 11. Nov. Zufuhr 500 Ztr. Preis 4—4.50 -1t für 1 Ztr. — Filderkrautmarkt (Leonhardsplatz). Zufuhr 350 Zentner. Preis 4—4.50 -1t für 1 Ztr.
Hopsen. Wurmlingen. Einige KMe zu 180—200 -4t je Zentner. -
Das Wetter
Büddeukschland bleibt vorerst noch unter dem Einfluß des östlichen Hochdrucks, doch begünstigt eine Depression im Westen Rebelbildung. 3m übrigen ist für Donnerstag und Freitag trockenes, zieEch kaltes Wetter zu erwartea-
Letzte Nachrichten.
Rede des Reichskanzlers in Hildesheim.
Hildesheim, 12. Nov. Gestern abend fand in den beiden großen Säten eine Versammlung der Zentrum-Partei statt, in der Reichskanzler Dr. Marx vor ca. 3000 Personen über die Außenpolitik der letzten Monate sprach. Der Reichskanzler berichtete mit Genugtuung von den Erfolgen seines Kabinetts und verlangte die Fortsetzung der außenpolitischen Linie und den Willen zur Erfüllung unserer Verpflichtungen, soweit es in unsern Kräften steht. Besonders beachtet wurden seine Ausführungen über die Aufwertung der Staats- und Prioat- schulden. Reichskanzler Dr. Marx wandte sich gegen die politische Betätigung der Organisationen der Pensionäre und Gläubiger, die von gewisser Seite autgeübt würde, um dem Deutschen Reiche in seiner gegenwärtigen Form Schwierigkeiten zu bereiten. Zum Schluß trat Reichskanzler Dr. Marx den Vorwürfen entgegen, die Dr. Luther von Penstonärseite ms gemacht wurden. Er warnte vor etwaigen Verleumdungen in dieser Frage, da sie strafrechtlich verfolgt würden.
Z Hast du deine Opfergabe Z Z zum Leute- und Herbst- Z 8 dankfest schon bereit? Z
Da§ PrsöchOr der DoLs?Z§ Neno?di.
14 Roman von Fr. Lehne.
Als er sich auf der Straße nach einem Auto umsah, das ihn in das Stadtinnere bringen sollte — die Baronin Scharbeck wohnte in einem hübschen, kleinen, villenartigen Hause an der Stadtgrenze — erblickte er von weitem eine wohlbekannte Mädchengestalt, und d^. ließ er von seinem Vorhaben ab und ging zu Fuß — warum sollte er sich es denn versagen, einige Begrüßungsworte mit Rita Scharbeck zu wechseln?
Da er seinen Besuch bei deMBaronin telephonisch ungesagt und er Rita dennoch nicht zu Hause angetroffen hatte, wußte er, daß deren Abwesenheit kein Zufall war. Frau von Scharbeck suchte planmäßig jedes Zusammentreffen zwischen ihm und der Tochter zü verhüten. Und vernünf-,, tiger wäre es auch jedenfalls gewesen, ihr darin nicht entgegen zu sein.
Aber weiß Gott, wenn er das hübsche, muntere Mädel sch, wurde ihm warm ums Herz, und jedesmal erfüllte ihn ein lebhaftes Bedauern: schade! Und warum auch sollte er ihr direkt ans dem Wege gehen? Dazu lag doch schließlich .keine Veranlassung vor. Deshalb ging er weiter und bemerkte, wie sie überrascht war, als sie ihn erkannte. Sie hatte demnach nichts von seinem Besuch gewußt, und ihre Worte verrieten es ihm auch.
„Mama hatte mich nach der Stadt geschickt. Wenn ich geahnt, daß Sie kommen wollten —", dann brach sie aber kurz ab und sprach von der Festlichkeit bei Finkenbachs — aber in einer etwas aufgeregten, hastigen Weise, und ihre Augen vermieden seinen Blick — „bei Finkenbachs tst's immer sehr gemütlich! überhaupt wir hier in Z. sind sehr lebenslustig, Herr Baron! Sie sollten einmal den Fasching hier mitmachen! Obwohl er nicht so offiziell wie im Rhein-
land uni) in Süddeutschland gefeiert wird, fehlt es nicht an fideler Stimmung. Schade, daß er gerade vorbei. Im Sommer kommen dann die hübschen Landpartien. Sie kennen die Umgebung unserer Stadt noch gar nicht, wie romantisch sie ist, trotz der vielem Fabrikschornsteine."
Dann reichte sie ihm die Hand zum Abschied.
„Ich muß eilen. Mama ängstigt sich sonst, wenn ich nicht pünktlich zu Hause bin. Ich Hab' mich ein wenig verspätet. Auf Wiedersehen, Baron!"
Dämmerung herrschte schon. Die Gaslaternen wurden angesteckt. Er stand noch und sah ihr nach. Was sie für euren hübschen, leichtbeschwingten Gang hatte. Und wie alles an ihr von verhaltenem Leben pulsierte.
Dann machte er eine ungeduldige Bewegung und stampfte leicht mit dem Fuß aus.
Was hatte es denn für Zweck?
Als ein leeres Auto an ihm vorbeifuhr, rief er es an' und sprang hinein. Er brannte sich eine Zigarette an und dachte nach — aber er kam immer wieder zu dem Ergebnis, daß ihm nur der eine Weg übrig blieb, der Weg, den ihm die Baronin gewiesen — wenn ihm nicht ein ungeahnter GIncksfall eine Erbschaft in den Schoß warf —
na, und davor konnte er so ziemlich sicher sein!-
Dolores Renoldi war aus der Kirche gekommen. Obwohl es ein wunderschöner milder Vorsrühlingstag war, hatte sie vorgezogen, auf den sonntäglichen Spaziergang zu verzichten — aus dem unbestimmten Gefühl heraus, daß Baron Emdingen Besuch machen würde, und den wollte sie nicht versäumen.
Träumend stand sie da, während ihre Zofe ihr beim Ablegen behilflich war.
Dann ging sie, die Eltern zu begrüßen. Der Vater hatte sie wegen eines leichten asthmatischen Anfalls nicht
Seine Rede schloß mit der Aufforderung, die Politik der Mitte und damit das Zentrum weiter zu unterstützen. Der Redner fand ungeheuren Beifall.
Waffenstillstandsfeier in London.
London» 12. Nov. London stand gestern im Zeichen der Erinnerungsfeier an den Waffenstillstand. Sowohl am Krieger- gedächtntsmal wie in der City fanden Feierlichkeiten statt. Eine ungeheure Menschenmenge füllte die Straßen, in denen Überall große Mohnblüten verkauft wurden, deren Erlös den Hinterbliebenen zugulkommt. Die allgemeine Stimmung, mit der England diesen Tag feiert, wird mit einem Leitartikel der Daily News zutreffend gekennzeichnet. Es ist in den 6 Jahren seit Abschluß des Waffenstillstands zweifellos ein gro- ßeriUmschwung etngetreten. Der Leitartikel sagt: Vor 6 Jahren begrüßte London in einem Delirium der Freude die Beendigung des großen Krieges, denn nun war ja der Friede gekommen und zwar der Friede mit dem Siege. Uebertriebene ! Versprechungen wurden gemacht, übertriebene Forderungen l wurden bewilligt, hohe Krtegslöhne und Zuwendungen aller ! Art konnten die Illusion des Friedens aufrecht erhalten. ! 6 Jahre des Friedens sind inzwischen vorübergegangen aber ! kein goldenes Zeitalter Ist herausgekommen. Wir befinden ! uns großen Schwierigkeiten gegenüber, die fast unüberwindlich erscheinen und das ist unser eigener Fehler. Wir haben ! bewußt unsre Augen vor den vor uns ttegenden Gefahren s geschlossen, heute erkennen wtr unsere Jrrtümer.
Eine neue Hetzrede gegen Deutschland.
Paris» 12. Nov. Bei der Einweihung eines Kriegerdenkmals in Paris hat General Gouraud, der Militärgou- oerneur von Paris, eine Hetzrede gegen Deutschland gehalten. Er erklärte, daß die Haltung Deutschlands seit der Unterzeichnung des FrtedensvertragS beweise, daß es die Demütigung von 1918 nicht vermindern könne. Deutschland sei fest ent- schlossen, den Versailler Vertrag als einen Fetzen Papier zu behandeln und denke nur daran, Vergeltung zu üben. Frankreich müsse daher mit dem Schwert umgürtet bleiben, wenn seine Kinder nicht eines Tages den Greueln des Krieges auS- gesetzt werden sollen.
Wiedernotierung der deutschen Mark an der Kopeuhageuer Börse.
Kopenhagen, 12. Noo. Die deutsche Mark ist gestern zum erstenmal an der Kopenhagener Börse wieder notiert worden. Der Kurs stellte sich für 100 auf 135.40 dänische Kronen.
i Zeppelinverkehr New-Pork—London.
- Paris, 12. Nov. Laut einer Mitteilung einer Pariser j Zeitung in Washington zieht die amerikanische Regierung j sie Möglichkeit in Betracht, den Z R. 3 für einen regelmäßigen Luftverkehr zwischen Amerika und Europa, tnSbe» ! sondere zwischen New-Hork und London zu verwenden.
Im amerikanischen Kongreß wird für den Bau von acht leichten Kreuzern und sechs Schlachtschiffen Stimmung gemacht.
Der UeberwachungSausschuß des Reichstags wird heute zur Frage der Immunität seiner Mitglieder sowie der Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses Stellung nehmen.
Der Hauptausschuß des österreichischen Nationalrates sprach sich mit 8 gegen 6 Stimmen für die Wiederkehr des Kabinetts Seipel aus.
Der bei den englischen Wahlen nicht wiedergewählte Führer der Liberalen, Asguith, dürfte als Abgeordneter von MiddleSborough doch noch in das Unterhaus einztehen.
Die italienische Presse weist auf die Wichtigkeit der be- oorstehenden deutsch-tlaltenischen Handelsvertragsverhandlungen hin.
Der Hannoveranische Oberbürgermester Leinert tritt am l. Januar endgültig in den Ruhestand.
Gestorbene:
Neuenbürg : Karl Scholl, Bäcker und Wirt, 42 I. Alzenberg: Matthäus Müller, alt Schultheiß, 64 I. Gültstein: Rosine Kath. Hagenlocher, geb. Hahn, 72 I.
Briefkasten der Schristlettung.
Anonyme Anfragen, selbst wenn sie harmlosester Natur sind, können von uns nicht beantwortet werden.
zur Kirche begleiten können. Die Mutter war noch bei 5er Toilette.
„Wie fühlst du dich, Papa?"
Zärtlich schmiegte sie sich an den Vater, der in dem Wintergarten saß und Zeitung las.
„Danke dir, mein Kind, viel besser!" Er streichelte ihr tue Wangen, und sie legte leise ihre Lippen auf seine Hand.
Mit ihm verstand sie sich so gut; sie hatte seine tiefe innerliche Natur geerbt, wahrend die Mutter in ihrer Oberflächlichkeit und Äußerlichkeit ihr fremder war.
Voll Liebe und Stolz sah der Konsul auf seine Tochter; rank und schlank wie eine junge Tanne stand sie in ihrem schwarzen Sammctkleid vor ihm in ihrer etwas kühlen Schönheit. Ihre Linien waren edel und streng« ebenso auch ihre Gesichtszüge, deren ernster, herber Ausdruck durch das schlicht in Zöpfen geordnete Haar noch verstärkt wurde.
Da kam die Frau Konsul hereingerauscht.
„Ich suchte Euch beide! Hier seid Ihr! Wollen wir nicht ein wenig ausfahren?"
„Papa ist ja nicht ganz wohl, Mama", warf Dolores zögernd ein. Unlieb wäre es ihr gewesen, wenn sie den ersehnten Besuch Emdingens verfehlen würde.
„Es ist doch nicht der Rede wert. In der frischen Luft wird Papa sich nur noch mehr erholen."
. Doch der Konsul war wirklich nicht ganz aufgelegt zu dieser Spazierfahrt. Ein wenig unschlüssig blickte er zur Tochter hin, während seine Frau, um ihren Wunsch zu verstärken, sagte — „Dolly trifft sich doch gern mit ihren Freundinnen; du mußt ihr schon das kleine Opfer bringen!"
(Fortsetzung folgt.)