l Mutterleib ent- chsen, hatte zwei l, die jedoch hch. llgeheure Breite, l Hof des Land- nd Wagenremise lftung. In dem Zauer in Schönte Scheuer, eine ten.
lies knnnnu- nunistischen Um -tende Stadtvor- Hilfe an. Dw meinderat sofoc- idweg abgelehnt
r t. In der Ich it Schees, däh bei der Tagung hrverbands Ende itische Partei ge- en Sturmtrüpp-
2er in Loßburg, gen Pfau wurde ngnis verurteilt,
uberkulosr. ungentuberkulos« tte fielen ihr in
giftung. In Wurstvergiftung, ten. Die Unterst.
'der neuen D»> trengen Winten gebaut werden. , die teils durch ch Beiträge der
— Schlecht!
! Fabrikarbeiter und Einladen in ier Wagen und m Krankenhaus, schlossen werden, um diesen Bern.
eug. In Olz- irischen Gitter- hn des Aiedar- nahe kam. ,E> ert«
!and.
Oktober 1924
rinisterium ha! ig von Entwür- ordert, darunter >s. Maximilian ium für Kultus r Silbermünzen ner, dem Pros, »erden vorläufig
e Pakete. Der
n Gesetzentwurf weckt, die durch kete ohne Wert- loldmarkbeträgs achkriegszeit be- rtung mehrfach rwärtigen wirt- etz, wonach bei eines verloren- drei Goldmark rungen vierzig ember 1924 in
irten-Formats.
offen, mit Wir- S zur Auldeh- ad und die in verpflichtet, die j größeren Aden.
st. Der Württ.
i schreibt: M ufsehen erregt, Wilhelmspalast, uft hat. Man »and die Mittel oohl dabei doch fsen anvertraut cnotverordnung Die Sparer er- iewußt werden, Verzinsung der r. Der Staat, e als Garanten t, ihrerseits da- parer zu ihrem r Tagung der
deutschen Sparkassen abgegeben wurde, hat die notleidenden Sparer keineswegs befriedigt. Wir hätten eine viel energischere Sprache gewünscht in der Wahrung der Interessen der- mtgen, die ihr voller Vertrauen seinerzeit auf die von den öffentlichen Körperschaften garantierten Sparkassen gesetzt hatten.
Handwerkskammer Reutlingen. Am letzten Donnerstag fand unter dem Vorsitz der FlaschnerodermeisterS und gandtagSabg. Henne-Tübingen eine Sitzung des Vorstandes der Handwerkskammer Reutlingen statt. Aus den Verhandlungen entnehmen wir: In den meisten OberamtSbeznken konnten VorbereitungSkurse auf die Meisterprüfung in die Wege geleitet werden, nachdem sich mehr als 300 junge Handwerker zur Meisterprüfung angemrldet haben. Die Abnahme der Herbstgesellenprüfung ist überall im Gange. Die Lehr- ÜngStontrolle durch Beauftragte werde in den nächsten Monaten wieder in verstärktem Umfang einsetzen. Wegen einer wetteren Ermäßigung der Fernsprechgebühren, die sich auch auf den gewerblichen Mittelstand auswtrkt, sind Vorstellungen erhoben worden. Im Benehmen mit dem württ. Schneider- meisteroerband wurden dringende Anträge auf Bekämpfung der Auswüchse, die sich im Hausierhandel immer mehr zeigen, gestellt. Die Zeitschrift dar württ. Handwerk soll gemeinsam mit den übrigen drei württ. Handwerkskammern möglichst ab 1. April 1925 jedem selbständigen Handwerker auf Rech, nung der Kammern wieder zugestellt werden. Nachdem noch hie Kreditfrage zur Aussprache kam, wurden zum Schluß eine Reihe Lehrlings , Gesellen- und Meisterprüfungrangelegenheiten zur Erledigung gebracht.
Borspielabeüd. Zum Vortrag gelangen der Reihe nach: 1. Präl. rn a m. v. Bach, 2. u Choralvorsptel „Wie schön leuchtet" v. Buxtehude, b Improvisation zu demselben Choral, 3. In dulci juvtlo, 2 Chor-Vorsp. v. Bach, 4. Liebster Jesu ebenso, 5. Sonate i. Gd für 2 Vtol. mit Org. v. Bach, 6. L „Ach bleib bei uns" o. Reger, b „Vater unser im Himmelreich" v. Bach, 7. Tcccata und Fuge i. dm. Bach.
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' Für Frauen und Fräulein sinket heute abend 8 Uhr tut Traubensaal rin Vortrag statt, auf den wir unsere Leser aufmerksam machen möchten. Die Vortragende, Frau Rui- ffnger, wird sprechen über: Warum so viele kranke, nervöse Frauen? Das Seelenleben der Frau. Falsche Ansichten junger Mädchen und vieler Frauen über Männer und Ehe.
Radioschwarzhörer. Die unbefugte Verwendung von Ra- Lioempfangsapparaten hat in letzter Zeit so überhand genommen, daß die Reichspostverwaltung Haussuchungen nach einem bestimmten Plan vorzunehmen beschlossen hat.
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Ebhausen, 7. Okt. Bürgerversammlung. Am Sonntag den 5. Okt. hat im Gasth. z. Traube eine Bürger- Versammlung stattgefunden, um zu den WafsernutzungSpro- jekten der Unternehmer Fabrikant Karl Gerber. Stuttgart» Hedelfingen und Gebr. Theurer, Altensteig-Nagold, Stellung zu nehmen. Anwesend waren auch verschiedene Vertreter der umliegenden Gemeinden, so daß die Tetlnehmerzahl etwa 280 Personen umfaßte, ein Beweis dafür, welch reges Interesse für die genannte Angelegenheit vorhanden ist. H Schultheiß Mutz, Ebhausen, berichtete zunächst über den Verlauf der Verhandlungen und Arbeiten, die seit etwa einem halben Jahr in Sachen de: Firma Gerber erledigt wurden. Der Plan der Firma Gerber ist kurz gefaßt folgender: 1. Bau eines Wasserkraftwerkes mittelst eines von der sog. Monhardter Wasserstube ausgehenden, etwa 1200 m langen Druckstollens, wodurch etwa 250 Pferdekräfte gewonnen würden. 2. Ausnützung des zwischen Ebhausen und Rohrdorf bei den sog. Auen befindlichen Gefälles. 3. Erstellung eines Sägewerkes für eigene Zwecke sowie von Fabrikgebäuden in den Auen, um die gewonnene Kraft auszunützen. Die geplante Fabrikation würde Spielwaren,- Kleinmöbel- und Papierfabrikation umfassen. Er könnten in die-
Letzte Kurzmeldungen.
Die deutschdemokratische Reichstagsfraktiou erklärt in einer Entschließung die Regierungserweiterung im gegenwärtigen Augenblick für untunlich» wird sich aber einem Kabinett der Volksgemeinschaft nicht versagen.
Die Ientrumsfraktion hat eine Entschließung"ange- nomme», welche den Plan einer Regierung der Volksgemeinschaft billigt. *
Die Deutschnationalen stellen unter grundsätzlicher Anerkennung des Gedankens der Volksgemeinschaft eine Reihe von offenkundig gegen die Sozialdemokraten gerichteten Forderungen auf.
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Auf Grund eines am 12. Sept. abgeschlossenen deutschjapanischen Abkommens werden voraussichtlich mehr als zwei Drittel des in Japan beschlagnahmten deutschen Privateigentums zurückgegeben werden.
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Aus einer offiziellen Erklärung des Pariser Finanzministeriums geht hervor, daß die französische Finanz beabsichtigt, die deutsche Anleihe dem Publikum anzudieten.
sen Anlagen mehrere Hundert Arbeiter Beschäftigung finden. Der Plan der Fa. Gebr. Theurer ist folgender; 1. Erstellung eines Kraftwerks, ausgehend von der Monhardter Wasser- ftube, 2. Ableitung der gewonnenen Kraft in die bereits vorhandenen Anlagen der Fa. Theurer. ES muß ohne weiteres einleuchten, daß eS sich bei der Entscheidung in dieser Angelegenheit um eine Lebensfrage der Gemeinde Ebhausen sowie der umliegenden Ortschaften handelt. Wer die Lage des Ar- beft-markteS in unserer Gegend kennt, wird solche Anlagen, wie sie in den Plänen der Fa. Gerber vorgesehen find, nur begrüßen. Wenn die gewonnene Energie an Ort und Stelle verarbeitet werden kann, so ist das von hoher wirtschaftlicher Bedeutung und liegt im Interesse einer gesunden Entwicklung. Und dar betrifft nicht nur den Einzelnen, sondern auch den Bezirk und den Staat. Von diesen Gesichtspunkten ausgehend hat die Bürgerversammlung folgende Entschließung angenommen, um sie an die zuständigen staatlichen Stellen weiterzuleilen: Die kleinbäuerlichen Verhältnisse und die Geringfügigkeit deS Ertrags aus der Landwirtschaft einerseits, die teure Lebenshaltung und die hohe Steuerlast sowie der Verlust der Spargroschen andererseits, zwingt die Einwohnerschaft vou hier und Umgebung, heute mehr denn je einem Erwerb nachzugehen. Die bestehende Industrie ist nicht in der Lage, diese überschüssigen Arbeitskräfte aufzunehmen. Auch sucht heute schon eine stattliche Anzahl Arbeiter ihren Verdienst außerhalb der Gemeinde. Die Bürgerversammlung hält daher das Unternehmen des Fabrikanten Karl Gerber, Stuttgart-Hedelfingen als das für die weitere Entwickelung der Gemeinde Ebhausen günstigste, da durch die Anlage 1. mehreren Hundert Arbeitern eine neue Arbeitsmöglichkeit dauernd erschlaffen und 2. der Arbeiterüberschuß im Bezirk zum größten Teil ausgeglichen sowie 3. eine wesentliche Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse herbetgeführt wird. Die Bürgerversammlung billigt die seitherige Haltung deS OrtSoorstehers und Gemetnderats Ebhausen, sowie auch der Vertreter der umliegenden Gemeinden in der Angelegenheit und richtet an die staatlichen Behörden die dringende Bitte, durch Erteilung der erforderlichen Konzession dem Projekt zur Wirklichkeit zu verhelfen. Diese Entschließung ist entstanden nicht irgend jemand zu Leid, sondern der Notwendigkeit folgend zur Wahrung berechtigter Interessen.
Besuchet de» Wnmki.
g Oberamt Freudenstadt. m
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Freudeustadt, 8. Okt. Von der Krankenkasse.- Der Kassenvorstand der Allg. Ortskrankenkaffe Freudenstadt hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, die Krankenverftche- rungSbetträge vom 6. Okt. an von seither 8 °/o auf 7'/» °/o herabzusetzen. Die Wintermonate haben für die Krankenkassen zwar stets eine größere Anspannung gebracht, denn einerseits gehen die Einnahmen der Kaffen durch Kurzarbeit und Einstellung von Betrieben zurück und andererseits verursacht die rauhere Witterung durch das Anschwellen des Krankenstandes erhöhte Ausgaben. Doch ist zu hoffen, daß auch bei einem ermäßigten Beitragssatz die Kasse über die schwierigen Win- termonate kommt. Dagegen wurden die Beiträge zur Er- werbslosenverstcherung von dem VerwaltungSauSschuß deS BezirkSarbeitSamts von seither 1 °/o aus 2 °/o erhöht, sodaß die Allg. Ortskrankenkasse nun 7 V- ^/° Krankenoers.-Beiträge und 2 o/o ErwerbSlosenvers.-Beiträge, zusammen 9'/-"/° (seither 8 und 1 o/a — 9 o/a) trotz der Einspruches der Kafsen- oorstandeS zu erheben hat. Die Erhöhung der Beiträge zur ErwerbSlosenoersicherung wird mit der bevorstehenden Entlassung von Arbeitern, insbesondere der drohenden Einstellung beim Hüttenwerk Friedlichst«! begründet.
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° Oberamt Herrenberg. 2
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Obeijettiugev, 8. Okt. Vieh- und Schweinemarkt Wie der letzte Markt, so war auch der gestrige Vieh- und. Schweinemarkt sehr gut beschickt und die vielen Besucher deS Marktes brachten ein reges Leben in unser schöner Dorf. Gleich von Beginn der Marktes an entwickelte sich ein lebhafter Handel, der bis zum Schluffe der Marktes unvermindert anhtelt. Es waren zugetrieben: 77 Stück Rindvieh, darunter 6 Ochsen, 15 Kühe, 18 Kalbtnne«, 14 Rinder, 12 Stiere, 12 Stück Junovieh, 70 Mtlchschweine, 10 Läufer. Erlöst wurden per Stück: Ochsen 700 Kühe 3—400 ^k, Kalbinnen 5-600 ^k, Rinder 280—350 Stiere 225—300 Jung-' oieh 120—190 Milchschweine 23—44 und für Läufer 50—80 °^. Die Bedeutung des Oberjettinger Marktes zeigt sich in der gegenüber dem letzten Markt bedeutend gesteigerten Zahl der Marktbesucher, die sowohl vom Gäu als auch vom Schwarzwald herkamen. Der nächste Markt wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Unterjesingen OA. Herrenberg, 8. Okt. Eigenartige Naturerscheinung. Vor dem Eingang zum Schloß Roseck prangt ein Kastanienbaum in vollem Blütenschmuck, in den Gärten blühen einzelne Zweige der Pflaumen, die verhagelten Weinberge bekommen neben ihrem alten, dunkelgrünen Laub wieder junge, hellgrüne Blätter, kräftige Rebstöcke treiben an den Gipfeltrieben wieder Traubenblütchen -heraus.
^ Oberamt Neuenbürg. ^
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Wildbad. 6. Okt. Wunderbare Errettung. Der Sohn Rudolf des Zimmermeisters und Schwanenwirts Fritz Kuch von hier befand sich im zweitletzten Wagen des im Tunnel! bei Mainz verunglückten Schnellzuges und war zwei Stunden lang zwischen zwei Toten eingeklemmt, bis er endlich aus seiner schrecklichen Lage befreit werden konnte. Dem Umstand, daß er im Augenblick des Zusammenstoßes die Beine hochgezogen hatte, und die eingedrückte Hinterwand gleichsam ein Schutzdach für ihn bildete, hat er sein Leben zu verdanken; er kam mit einigen Hautschürfungen davon, ist aber infolge des Schreckens noch ganz verstärk
Allerlei.
Verschollen. Der Lübecker Dreimaster „Helene", der spätestens am 8. September in Südschweden hätte eintreffen sollen, ist verschollen und wahrscheinlich im Sturm unterge- gangen.
Tilo Brand und seine Zeit
37j Roman von Chartot! e Nleje
«Nachdruck verbatm.1
Die Königin sprach hastig. Sie wollte auf andere Gedanken kommen. Klirrten da nicht wieder die Teller: Drei Tage?
Alheid stand regungslos und lächelnd.
„Die;rrau Königin ist übler Laune. Sie wird die Pest haben, da diese Krankheit sich immer durch Verstimmung ankündet."
„Ich will nach Kopenhagen fahren! Ruft den Kapitän, daß ich mit ihm rede!"
„König Erich meint, daß es besser ist, die königliche Gnade bleibt hier!" lautete die Antwort. Margarete wollte aufstehen, wollte zornig werden, nach der Schelle greifen. Eine sonderbare Lähmung kam über sie, unb Alheid stand lächelnd vor ihr.
.Drei Tage, Frau Königin!" flüsterte sie, „drei Tage! In Flensburg suchen sie Euch. Der Prior von den Franziskanern hak Euch von der Kanzel verflucht. Drei Tage!" wiederholte sie, und Margarete saß regungslos und vermochte kein Glied zu rühren. War es die entsetzliche Angst, war es die Pest? Als Alheid ihr einen Becher mit Wein an die Lippen hielt, wollte sie ihn zurückstoßen, hatte aber nicht die Kraft dazu. Sie trank und legte sich dann zurück.
Margarete von Dänemark, die Semiramis des Nordens, wie sie sich gern nennen ließ, starb einsam und verlassen auf dem Schiff im Hafen von Flensburg an der Pest. Noch nicht einmal drei Tage nach dem Blulgerichk, das sie über die Stadt verhängt hatte. Das Volk stand auf den Gassen und flüsterte von der Gerechtigkeit Gottes, die es wirklich noch gab. König Erich erließ eine Botschaft, in der er gelobte, der Stadt ein gnädiger Herrscher zu sein. Er sprach fogar sein Bedauern aus, daß seine Frau Muhme das End« ihres Lebens mit einer so grausamen Tat befleckt habe, obgleich er selbst im Grunde genommen viel grausamer als Margarete war. Ein neuer Herr macht immer schöne Worte, und die Flensburger waren nicht allein zermürbt durch das Schreckliche, das sie erlebt hatten. Die Pest wütete In ihren Mauern, die fremden Söldner starben haufenweise und König Erich betrat vorläufig nicht die Stadt. Er ließ Alheid zu sich nach Angeln kommen, und -ah sie seine Geliebte war, wußte jedermann.
Margaretens irdische Ileberreste wurden eilig in den Keller einer vor Flensburg liegenden Kapelle gebracht. Ein glanzvolles.
Leichenbegängnis sollte später gefeiert werben. Es ist nie dazu gekommen. Ms Margaretens Schiff nach Kopenhagen geführt wurde, nahmen die Likedeeler die Kuss, gaben dem Kapitän die Freiheit und führten die Schätze Waldemar Akkerdags nach Kiel.
In Kopenhagen machte Jürgen Eggeling dem jetzt allein regierenden König Erich seine Aufwartung. Er war aufrichtig betrübt über den Verlust seiner Herrin und auch darüber, daß die Königin sich zuletzt durch ihre Grausamkeit befleckt hatte. Offen sprach er es dem König aus, der seiner Meinung war und die Ansicht ans- sprach, daß Margarete zu lange regiert habe. Sie wäre in den letzten Jahren doch sehr alt und wunderlich geworden. Erich sprach verständig, und wie er jetzt den Rat fragte, ob er nicht bei ihm als sein Ratgeber bleiben wollte, zögerte dieser einen Augenblick, ehe er antwortete.
.Für einen so jungen Herrn wie Eure Majestät bin ich zu alt!" erwiderte er dann.
.Wie alt seid Ihr?" fragte der König.
.Bierundfünfzig Jahre!"
.Mein Giesecke ist älter und fühlt sich jung. Margarete war wohl eine Herrin, die müde machte?"
.Große Fürsten sind nicht leicht zu befriedigen, weil sie an ihre Ratgeber den Anspruch stellen, ebenso klug zu sein wie sie selbst!"
Einen Augenblick dachte Erich nach, dann reichte er dem Rat einen silbernen Becher, der mit Goldmünzen gefüllt war. .Nehmt dies als Gabe von mir an und arbeitet für mich, wie Ihr für die große Königin arbeitet!"
Jürgen murmelte einen Dank, während er den Becher zögernd nahm.
.Der Herr König sollte den Krieg mit den Holsten aufgeben!' sagte er ernst. .Sie werden doch keine Dänen und das Land wird wüst."
.Der Krieg mit den Holsten ist ein Erbe meiner großen Muhme!" erwiderte Erich. .Sie hat mich dazu angestifket. Ich darf ihre Wünsche nicht vergessen!"
Erich hakte recht. Es war Margarete, die ihrem Großneffen den Kampf mit den Holsten anziehend gemacht hatte. Wäre sie nicht verbissen darauf gewesen, das deutsche Land unter die Herrschaft der Dänen zu zwingen, Erich würde seine Kriegslust gezügelt haben. Nun war es zu spät. Für den König gab es seht nichts Schöneres mehr als Krieg, und wenn er gute und friedliche Regungen gehabt halte, so gingen sie unter im Drang nach Abenteuern und Eroberungen.
Jürgen Eggeling wußt, aocy, daß sein Ratschlag nicht befolg! würde. So ließ er sich mit einer Gesandtschaft nach Mecklenburg schicken, verhandelte, was zu verhandeln war, und sandte von dort ein Abschiedsgesuch an den König.- Er hakte vorher schon fit» kleines Vermögen in Sicherheit gebracht und das Gut, das tn Jütland lag, verkauft. Nun nahm er auf dem Lande bei WiSmar seine Wohnung und beschäftigte sich mit allerlei Wissenschaften.
Erich führte weiter Krieg gegen die Holsten. Er setzte einen neuen SchiedSverkrag durch, nach dem die Schauenburger des Herzogtums Schleswig verlustig erklärt wurden. Kaiser Sigismund bestätigte in Konstanz, wo er Huß verbrennen ließ, diesen unerhörten Rechtsspruch, der einen fünfundzwanzigjährigen Krieg zur Folge hakte. Denn die Schauenburger wollten sich natürlich diesem Spruch nicht unterwerfen, und ihr Mannesstamm ist darüber zugrunde gegangen.
Mso führte Erich weiter Krieg mit den Holsten, die seinen SchiedSverkrag nicht anerkennen wollten, und überall floh Blut: die Burgen brannten und neue feste Schlösser wurden von den Dänen mitten im Lande Schleswig erbaut.
Erich war ein ruhiger Mann. Im Jahre 1416 landete er plötz- llch mit einer großen Flotte auf der Insel Fehmarn. Wollte st« plündern und wollte nur von diesem Vorhaben abstehen, wenn die Fehmarschen ihm eine große Summe als Lösegel- zahlten. Der König wurde von seiner englischen Gemahlin Philipp« begleitet, die eine ernsthafte stille Frau war und die weder Blutvergießen noch Plünderung liebte. Sie war kirchlich gesinnt und hakte einen alten englischen Beichtvater, der milde und friedliebend war unfein hohes Beichtkind stark beeinflußte. Während Erich mit seiner Gemahlin auf Burg Glambeck wohnte, wanderte Baker Patrick nach dem Kloster Bannesdorp, um seinen Besuch zu machen. Er und Pater Egbert hakten sich in den letzten Jahren mehrmals ge- sehen und waren befreundet geworden. Pater Egbert war viel von den Schauenburgern zu diplomatischen Sendungen verwandt worden; aber sobald er Zeit hatte, zog es ihn wieder noch seinem stillen Kloster, von dem er eine rege Verbindung mit Holstenführern und Rittern unterhielt. Während die beiden Mönche ernsthaft man- ches beredeten, ließ Erich sich die Ersten -er Insel, einige Ritter und freie Bauern vorführen, drohte ihnen mit dem Tode, wenn st« ihm nicht zwanzigtausend lübsche Mark verehrten, und war hoch- fahrend und unliebenswürdig, wie meistens, wenn er mit seiner Gemahlin länger zusammen war. Gehörte sie doch zu den stille, Naturen, die nicht viel sagen, ober schon durch ihre Degenwatt einen gewissen Einfluß ousüben. Vorttehmn»