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Aus Stadt und Land.

Nagold, den 24. September 1924.

Steuererleichterung für die Landwirtschaft. Mit Rücksicht auf die bedrohliche Lage der Landwirtschaft hat der Reichs- flnanzmrnlster bestimmt, daß in gewissen Notgebieten, bei denen mehr als die Hälfte der Ernte vernichtet ist, außeror­dentliche Erleichterungen beim Einzug der Steuern gewährl werden.

»

Nachträgliche Anmeldung von Ruhrschäden. Von zu­ständiger Seite wird mitgeteilt: Im Reichsanzsiger Nr. 211 ist eine Bekanntmachung des Reichsministers für die besetz­ten Gebiete erschienen, laut welcher die nachträgliche Geltend­machung von Schäden zulässig ist, die infolge der Besetzung des Ruhrgsbiets usw. durch die Franzosen und Belgier iw J-Hre 1923 entstanden sind, deren Ersatz aber von den zu­ständigen Feststellungsbehörden wegen verspäteter Anmel­dung abgelehnt wurde. In Betracht kommen jedoch nui Schäden, die spätestens am 31. Oktober 1923 entstanden sin! und spätestens am 31. Dezember 1923 bei einer Reichs-, Lan­des- oder Gemeindebehörde einschließlich der Dienststellen der Reichsbahnverwaltung angemeldet wurden.

-st

Fettgehalt und Kennzeichnung von Käse. Im Staats- ameiger wird eine Verfügung des Ernährungsministeriums über den Fettgehalt und die äußere Kennzeichnung einzelner Käsesorten bekanntgegeben.

*

Der Tabakverbrauch i« Deutschland. Im ersten Halb­jahr 1924 stieg die Einfuhr nach Deutschland von Monat zu Monat und betrug zusammen 530000 Doppelzentner, denen 222 Doppelzentner Ausfuhr gegenüberstehen. Gegenüber dem Vorjahr, wo in dem gleichen Zeitraum 234000 Doppelzentner eingeführt wurden, hat sich die Einfuhr also mehr als ver­doppelt. Der jährliche Tabakverbrauch wird für Deutschland aus 1552 Gramm pro Kopf geschätzt; eS wird darin nur von Holland und Amerika übertroffen.

- ''Programm für das 77. Landmitt^üMchs Hanp'kfest 26. Sept.: 7 Uhr vorm. Preisrichten in ver­schiedenen Abteilungen. 11 Uhr vorm. Oeffnuna der Aus- Mungstore für den allgemeinen Besuch.

Samstag. 27. Sept.: 10.39 Uhr vorm, feierliche Eröff­nung mit Ansprachen des Präsidenten der Lcmdwirtschafts- kammer, Adorno, des Staatspräsidenten Bazille und de- Oberbürgermeisters Dr. LauteisiLlager. Anschließend daran Preisverteilung und Vorführung preisgekrönter Tiere. 2.30 Uhr nachm. Reit- und FahrLurnier.

28. Sept.: 16.30 Uhr vorm. Trachtenschau. .-30 Uyr nachm. Reit- und Fahrturnier.

29. Sept.: 11 Uhr vorm. Lor-ührung von Polizeihunden. 1 Uhr nachm. Vorführung von Motorvflimen went. Fräsen auf dem Weißentzos bei Stuttgart. 2.30 Uhr rac-M. Reit- und Fahrturn:er.

, Dienstag, 80. Sept: 3 Uhr nachm. Fifcherstechen aus >em Neckar. Die Ausstellung ist von Samstag bis Dienstag Met" ^ Uhr ^ für den allgemeinen Besuch ge'-

Jmkerüersammlung. Die württ. Bienenzüchter versam­meln sich anläßlich des landw. Hauptfestes, aus dem auch eine nenenwirtschaftliche Ausstellung verbunden ist, am Sonn- ag, 28. Sept., vorm. 9.30 Uhr im St. Vinzenzhaus, Friedrich- traße 15. Als Redner wurde Prof. Dr. Armbruster, Vor­land des Instituts für Bienenkunde in Berlin-Dahlen, ge- vonnen. Aus Grund eigener Erfahrungen in Salzburg wird r über das Thema:Die neue Milbenkrankheit und der süd- leutsche Imker" sprechen.

Ebhause», 24. Sept Ehrung. Der Liederkranz brachte gestern abend seinem Sängervsteranen Herrn Matth. Neff,

Letzte Krrrzrrreldüugeu.

Ministerialdirektor Dr. Julius Keck ist heute früh unerwartet rasch in Stuttgart gestorben.

*

Gemäß Beschluß der Vollversammlung des Völker­bunds wird das Institut für internationale geistige Zu­sammenarbeit in Paris errichtet werde».

*

Das Reichskabinett hat sich grundsätzlich darüber ge­einigt, daß Deutschland den alsbaldigen Eintritt in den Völkerbund erstrebt.

Schuhmachermeister, ein wohlgelungener Ständchen unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenmitglied.

Allerlei

L. Z. 126 wird, wenn die Wetterlage nicht ungünstig wird, im Donnerstag, morg. 7 Uhr, von Friedrichshafen die groß« Probefahrt durch Deutschland antreten. Voraussichtlich ist Sie Fahrlinie folgende: Friedrichshafen Pforzheim Heidelberg Frankfurt Gießen Kassel Hannover Hamburg, vielleicht auch Bremen und Flensburg. Ungefähr am 5 Uhr nachmittags wird das Luftschiff wohl in Hamburg zu erwarten sein, von wo es bei Eintritt der Dunkelheit nach Nordosten abgeht. Bei Tagesanbruch geht die Fahrt über Stettin nach Berlin, das man am Freitag zwischen 9 und 10 Uhr vormittags zu erreichen hofft. Ob eine kurze Landung auf dem Flugplatz Staaken bei Berlin gemacht werden kann ist noch nicht bestimmt. Von Berlin geht das Schiff wieder nach Süden über Leipzig, Nürnberg und Ulm zum Bodensee, Oie Fahrt nach Ostpreußen ist also aufgegeben.

Die Königin von Schweden hat persönlich bei der Zep­pelinwerft gebeten, die Fahrt bis Schweden auszudehnen, damit sie und die Schweden das stolze deutsche Luftschiff in Stockholm begrüßen können. Das Luftschiff wird aber erst M Nachtzeit nach Schweden kommen können. Für die ganze Fahrt sind etwa 35 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 120 Kilometer vorgesehen. Besetztes Gebiet soll nicht überflogen werden, was auch durch die Bestimmungen des Vertrags von Versailles verboten ist.

Die deutsche Einheikskurzschrift nach dem sogenannter Iuiientwurf ist am 20. September im ganzen deutschen Reich in Kraft getreten, nachdem alle Bundesstaaten zugestimml hatten.

Handelsnachrrchlen

Dollarkurs Berlin, 23. Sept. 4,2018 Bill. Mark. Neuyork 1 Doll. «,202. London 1 Pfd. Sterl. 18,75, Amsterdam 1,621. Zürich t Franken 0,794 Bill. Mark,

Dollarschatzscheine 86. ^

Kriegsanleihe 1120.

Franz. Franken 84,63 zu 1 Pfd. Sterl.

*

Sluikgarker Börse, 23. Sepk. Der ganze Markt Halle heute ein :twas schwächeres Aussehen. Besondere Gründe lagen hierfür ücht vor, es sei denn, daß die Unsicherheit der politischen Lage eine neue Lustlosigkeit hervorgerufen hat. Sowohl auf dem Aktienmarkt wie auf dem Markt der Festverzins­lichen gab es leichte Kursermäßigungen. Sprozenkige Neichs- anleihe 1115. Recht freundlich verkehrten Bankaktien, von lenen Notenbank auf 55 und Vereinsbank auf 2,75 anziehen Kanü­len. Brauerei-werte notierten mit Ausnahme von Wulle, die sich auf 6,6 ermäßigten, unverändert. Mekallaktien: Fein­mechanik 13,5, Hohner 16, Hansa-Metall 2, äunghans 8ch, Württ. Metallwaren 41,5. Maschinen- und Autowerke: Eßlingen ,5,2, Hesser 3,4, Weingarten 14,5, Laupheimer Werkzeug 15, Daim­ler 2,85, Magirus 1,85 (Vorzüge 1,3 G.), Neckarsulmer 4,4. Bon Len Textilaktien verloren Kammgarn Bietigheim und Kakkun je 2, Pfersee und Leinenindustrie je 1, Süddeutsche Kuchen 0,5, Filz Giengen 0,25. Nahrungsmittelwerte bröckelten leicht im Kurse ab. Berlagsaktien: Union Verlag 10, Deutsche Verlaa 29.75. Belser 2,1, Stuttgarter Bereinsbuch 0.48. Uebriae

W e r't e: Bamberger Mälzerei 5 G., Germania 10,2, Sekk Wachen- Heim 12,5, Mürlt. Transport 30 Billionen, Bremen-Besigheimer. Oel 20, Knopffabrik 2,65, Kraftwerk Altwürtkemberg 7Z, Stuttg, jGips 95. Schildknecht 10,5, Wachswaren Ditzingen 0,3, Schwab. Wöbet 0,725, Schleppschiffahrk 4, Ziegelwerke Ludwigsburg 6,6. Anilin 18,25, Zementwerk Heidelberg 14,8, Ealzwerk Heilbronn k">,5, Stuttgarter Bäckermühle 2,8, Köln-Rottweil 8,7. Skutkg. Straßenbahn-Aktien gelangten hellte ohne Bezugsrecht mit 9 G, nur Notic. Württ. Vereinsbank.

Berliner Gekreidepreise. 23. Sept. Amtlich. Weizen märkisch. L2.6023.40, Roggen 2121.40, Sommergerste 22.5025, Hafer 16.2019, Weizenmehl 32.2535, Roggenmehl 30.2532.50, Wei- zenkleie 15.25, Roggenkleie 1313.25, Raps 345350.

Frühnotierungen: Futtcrweizen 2424.80, Hafer 21 RoggeMlcie 23.80.

Markle

Nagold, 23. Sept. Bei dem gestrigen Obstverkauf an der Rohrdorfer Steige geschätzt zu 70 Ztr. wurden für den Zentner durchschnittlich 2,40 ^ erlöst. Bet dem heute unter dem Rathaus stattgefundenen Mostobstmarkt wurden für den Zentner durchschnittlich 3,10 erlöst.

^ Muttgar;, 23. Sepk. Schlachkviehmarckt. Dem Dienstag- -narkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 87 Ochsen, 62 Vollen, 376 Jungbullen, davon 55 unverkauft, 300 (55) Zungrinder. »13 Kühe, 588 Kälber, 862 (120) Schweine, 76 Schafe und 2 Ziegen. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 4447 (letzter Markt unv.), 2. 3340 (nnv.), Bullen 1. 4345! <unv.), 2. 3541 (3440), Jungrinder 1. 5154 (unv.), 2. 4048 <41-48), z. 3238 (unv.), Kühe 1. 3239 (unv.), 2. 2029 (unv.)« 8. 1318 (unv.), Kälber 1. 7678 (7073), 2. 7175 (6569), 8. 6570 (5963), Schweine 1. 8789 (unv.), 2. 8185 (unv.), 3. 7279 (7278). Verlauf des Marktes mäßig belebt, Ueberstantz bei Schweinen und Großvieh.

Karlsruher Viehmarkt, 22. Sept. Zufuhr 928 Stück, daruntei 57 Ochsen, 46 Bullen, 13 Kühe, 60 Kälber, 617 Schweine, darunte, 94 dänische und 79 holländische. Preise für den Zentner Lebend­gewicht: Ochsen 4456, Bullen 4148, Kühe und Färsen 2658) Kälber 6370 Schweine, vollfleisch, von 240300 Pfd. 8890 200-240 Pfd. 8688, 160200 Pfd. 8586, unter 160 Pfd. 8Z bis 85, Sauen 7880 Beste Qualität über Notiz bezahlt

Großvieh etwas schleppend, kleiner Ueberstand, Schweine und Käl­ber geräumt.

Seidenheim. 23. Sepk. Schafmarkt. Beigeführt waren '4397 Stück, verkauft 2776, Gesamkcrlös 77 040 Höchstpreis, 1 Paar 120 -K, niederster Preis 1 Paar 20 -ck, im Durchschnitt L8.80 <K das Paar.

Weilderskadk, 23. Sept. Hopfen. Frühhopfen wurden zu 23k bis 250 -K nebst Trinkgeld pro Ztr. einige Partien übernommen Seit einigen Tagen herrscht rege Nachfrage.

Stuttgart, 23. Sept. Marktbericht. Mostobstmarkt: Zufuhi 1500 Ztr. Preis 4,304,80 -1t; Kartofselgroßmarkt: Zufuhr 800 Ztr Preis 44,50 -K; Filderkrautmarkt: Zufuhr 200 Ztr. Preis 4 4.50 -ll je der Zentner.

Devisenkurse in Billionen

Berlin

Holland 100 Gutd. Belgien 100 Fr.

Norwegen 100 Kr.

Dänemark 100 Kr.

Schweden 100 Kr.

Italien 100 Lira

London 1 Pfd. Sterl. Neuyork 1 Dollar

Daris 100 Fr.

Schweiz 100 Fr.

Spanien 100 Peseta D.-Oester. 100 000 Kr. Prag 100 Kr.

Angarn 100 000 Kr. «Argentinien 1 Peso Tokio I Ten

Danzig 100 D, Gulö.

22 September

Geld

Brief

161,74

162.56

20,70

20.80

57,66

57,94

71.47

71 83

111,42

111,98

18,41

18,51

18,705

18,795

4,19

4,21

22.225

22.345

-79.24

79.64

65,51

55,79

5,92

5 94

12.57

12,63

5,44

5,46

1,455

1,475

1.695

1,705

74.71

7509

Das Wetter

23. September

Geld

Briet

161.78

20.55

57,66

71,77

111,37

18,39

18,685

4,19

22105

79,29

55,26

5,92

12,54

5.44

1,475

1,695

74,71

162.61 20,65 57.94 72 13 111,93 18,49 18,775 4.21 22.225 79,<A 65,54 6.94 12,60 5,4« 1.435 1,703 75,09

Der Einfluß der westlichen Tiefdruckgebiete hat sich verstärk so daß für Donnerstag und Freitag unbeständiges, zeitweise reg nerisches Wetter zu erwarten ist.

'Mo Brand und seine Zeit

24j Roman von Charlotie Niese

(Nachdruck verdaten.)

Die Königin war ruhiger geworden. Sie sagte noch e-.nig« .Worte an den Rat, der seine Papier« zusammenpackte und mit tiefer Merbeügung ging. Dann ließ sie Tilo den Becher noch einmal füllen, trank selbst nur wenig und reichte ihn dann dem Pagen.

Trink, mein Junge, und laß dir meine Reste schmecken. Dir wtrd's besser munden als mir mir meinen vielen Sorgen. Es sit nicht leicht, eine gute Königin zu sein!"

Tilo trug des Silberbrett aus dem Zimmer und brachte alles in das dunkle Pagengelah, das noch immer ihm und Ronneburg zur Wohnung diente. Hier lag Kaspar auf hartem Lager, hatte Fieber und Halsschmsrzen. Eine elende Tranfunzel brannte >m Raum und erfüllt« ihn mit Gestank; aber besser waren's die beiden jungen Menschen nicht gewohnt. Wenn sie mit Margarete reisten, gab's auch nicht viel angenehmeres Quartier.

Vorsichtig schüttete Tilo di« Hälfte der Speisen auf einen Zinn­teller und gab dazu Wein, den er mit Wasser mischte. Gerade, wie er für sich auch tat.

Kaspar mit ziemlichem Appetit, trank Wein und wickelte sich dann wieder in sein Wolfsfell, das den Hauptbestandteil seines La­gers bildete.

Nun will der Jarl bald das Fräulein Alheid heiraten!" erzählt« er.Sven war hier, hat's mir gesagt. Sven ist traurig, sagt, daß sie nichts taugt. Aber der alle Jarl will noch Kinder haben. Dre vielen, die er hat, werden groß, und dann sind sie ihm langweilig» weil sie sich nicht mehr um ihn bekümmern. Sven sagt, es wäre besser, er heiratete eine aus Norwegen. Er aber will ein fürstliches Fräulein!"

Tilo erwiderte nichts. Er zog seine schönen Lederstiesel aus und rieb sie vorsichtig ein. Es war nicht leicht, den schmucken Pagen- anZug in Ordnung zu halten, und Tilo legte Wert darauf, gut an­gezogen zu sein.

Kaspar sah ihm ein« Weile zu, ehe er wirrer sprach.

Hast du sie wirklich noch gern?" fragte er unvermittelt. ^

Nein," lautete die Antwort, und der holstische Junker zerbiß ernsthaft einen Hüh-nerkrwchen.

Weiber taugen selten etwas!" meinte er weste.Besonders stie fürstlichen sind schlimm, weil sie immer etwas Besonderes haben . wollen und niemals an ander« denken. Mein ältester Bruder sagt ,er auch!"

Per Winter setzte hart ein, die See wurde weiß und glitzernd, und die Renntiers des norwegischen Jarls liefen mit ihren plumpen Füßen besser übers Eis als die feinen Pferde der dänischen Herr­schaften. Die Königin fühlte sich wohler und von Erich hörte nnm wenig. Er war bald in Jütland, bald wieder in der Nähe von Schleswig. Führte «inen Kleinkrieg, der ihm Mannschaft - ostete und ihn zornig machte. Aber Margarete sah müßig zu. Legte unterdessen ihre schwer« Hand auf Flensburg, ließ die Bürger große Steuern tragen und redete schöne Worte, wie gut sie es mit den Holsten meinte. Auf Aisen hatte sie einen Hof, der große Erträge an Obst, an Johannisbeeren und Kirschen ge­liefert hatte. Man hatte von den Früchten Wein bereitet, der in Len Kellern lagerte und ins Blut ging, wenn man viel davon trank. Auch gesottenes Obst war hier, eingepökeltes Fleisch, Wei­zenmehl und andere Dinge, die der Haushalt in Flensburg Hus gebrauchte. Signor Giulio verlangte nach vielen Dingen: Tilo und Ronneburg erhielten den Befehl, übers Eis nach Alfen zu fahren, dort den Hof aufzusuchen und einen Teil der Vorräte nach Flens­burg zu bringen. Und weil das Eis glatt und schön war, di« Sonne schien und der Himmel strahlend blaute, so erklärte der Junker Schildach, daß er den Pagen gern begleiten würde, ebenso wie Fräulein Alheid und Fräulein Brolund Lust verspürten, di« Fahrt mitzumachen. Einige andere Kavaliere schlossen sich an und es wurde eine Vergnügungsfahrt anstatt einer Geschäftsreise.

Kaspar Rönneburg knurrte. Er konnte Alheid nicht leiden und ihr Getue mit den Junkern fand er anstößig; aber Tilo sagte nicht». Er grüßte Alheid, wenn er ihr begegnete; ein- oder zwei­mal ries sie ihn, aber er hörte nicht.

Nun fuhren vier große Schlitten Wer das spiegelglatte Eis. Im ersten, mit hübsch geschmückten Pferden bespannt, sahen di« zwei Damen mit mehreren Junkern, dt« andern waren einfacher, und der größte Schlitten am End« war leer und nur für die Auf­nahme der vielen Vorräte bestimmt.

Lustig klingelten die Glocken, die Pferd« dampften, über den klaren Himmel zogen Wildschwäne, Möwen segelten über die Eis­fläche und hier und da krächzt« ein Rabe. Die Gesellschaft im vorderen Schlitten war sehr lustig und Alheids Lachen hörte man weit. Di« zwei Pagen sagten nicht viel. Waren beide in Män­tel aus Wolfsfell eingewickelt und Kaspar Rönneburg hielt di« Zügel, während im Hinteren Schlitten ein Flensburger Holste die Pferde lenk!«. Man mußte ein« Strecke an der Insel entlang fahren, bis man an die Stelle kam, wo die Hörigen einen An­legeplatz für die Schisse der Königin gebaut hakten. Heute war

der Platz so hergerichtet, daß die Schlitten bequem aufs Lauste fahren konnten. Junker Schildach stieß einen Pfiff aus, weil « sich wunderte, daß niemand am Ufer stand, um die vornehmen Herrschaften zu begrüßen. War doch schon vor zwei Tagen Bot­schaft ergangen, daß der Hof besucht werden sollte. Wie er sich noch umsah und einige Flüche ausstteß, kamen vom Eis her di« Renntiere des Jarls angetrappelt. Vier Stück, mit rotem Leder aufgezäunt, di« melodisch klingelten.

Sven führt« die Zügel, während der Jarl, behaglich in «in Bärenfell gehüllt, ernsthaft die lustig« Gesellschaft betrachtet«, di« jetzt im Schlitten an den Strand fuhr. Es ging langsam und Schildach flucht« von neuem. Lagen hier doch Stein« in der soyst glatten Auffahrt und die Pferde stolperten. Ein scharfer Wildgansschrei erklang Wer ihnen und Tilo hob den Kopf. Dann sprang er aus dem Schlitten, lies einige Schritt« seitwärts, wo ein großer, mit Eis und Schnee überzogener Felsblock di« Aus­sicht versperrte, und kehrt« säst augenblicklich zurück.

.Ilmkehreni" rief er mit lauter Stimme, riß Kaspar die Zügel aus der Hand, schlug auf die Pferd« ein, daß sie umdrehten imd eilig wieder aufs Eis liefen.

In demselben Augenblick schwirrten Bolzen und Stein«. Ein Pferd des Schlittens, in dem Alheid und ihr Fräulein saßen, sprang steil in die Höhe, um dann nieüerzubrechen. Zugleich sank Schildach in di« Knie und ein anderer Junker schlug mit d«n Kopf aufs Eis. Cs entstand «in Augenblick der größten Ver­wirrung. Stein« und Bolzen flogen, dazwischen klang wilde» Ge­schrei und «ine Anzahl vermummter Männer stürzte sich auf di« Gesellschaft.

Likedeeler!" rief der holstische Knecht, der so eilig umkehrt«, daß er keinen Befehl zu hören schien. Aber Tito war ihm aus den Fersen. Er fiel den Pferden in di« Zügel und der Holste mußt« die zwei Fräulein und ein« Magd mitnehmen, die halbtot vor Angst auf dem Eis kauerte. Keiner der dänischen Her«» war auf einen Angriff gefaßt. Wer konnte, lief übers Ei« nach Flensburg zu und zwei von den Schlitten mit ihrer Bespannung fielen den Seeräubern in die Hände. Der Jarl und Sven teilten kräftige Schläge aus, aber die Uebermacht war zu groß und der Jarl mußte froh sein, daß Kaspar Rönneburg ihn in seinen Schlit­ten nahm, den die Likedeeler kaum beachtet hatten. Der Norweger war sehr böse. Seine besten Renntiere waren ihm genommen. Er hatte sie frisch aus Norwegen kommen kaffen Nun cchsn dl« Likedeeler sie auf.

(Fortsetzung folgt)