Das Bollwerk der Familie

tzu der deutschen Reichsverfassung finden sich unter der kleberfchriftDas Gemeinschaftsleben" folgende Sätze:Die Ehe steht als Grundlage des Familienlebens und der E»- Haltung und Vermehrung der Ration unter dem bejvnEe» Schutz der Verfassung"...Die Reinerhaltung, Tesurck»«^ mid soziale Förderung der Familie ist Aufgabe des Staom und der Gemeinden. Kinderreiche Familien haben Anspruch auf ausgleichende Fürsorge"... -Di« Erziehung des Nach­wuchses zur leiblichen, seelischen und gesellschaftlichen Tüch­tigkeit ist oberste Pflicht und natürliches Recht der Eltern, über deren Betätigung die staatliche Gemeinschaft macht." Für deutsches Empfinden ist das eigentlich etwas ganz Selbst­verständliches. Wenn es dennoch so ausdrücklich in der Ver» iassung ausgenommen ist, so hat das seine guten Gründe. Dutzende von Schmierfinken, die sich unbefugterweise Lite­raten ober Dichter nannten, waren emsig bemüht, die üblich« Ehe immer von neuem zu bewitzeln und den weitesten Volks- krsisen zu verschandeln und zu verekeln. Französische Ehe­bruchsstücke, zweideutige und auch ganz eindeutige Mach­werk, waren für deutsche Bühnen eine begehrte Ware, und deutsche Dichter und Dichterlinge wetteiferten, den diesbezüg­lichen Geist auch ihrerseits zu verzapfen, was freilich meisten« oorbeigelang, so daß nur das mehr oder weniger plump« Nachlässen blieb.

Ehe und Familie sollen auch im neuen Deutschland un­verrückbare Grundpfeiler sein. Aber wie ein schneidender Hohn nimmt sich demgegenüber die Tatsache aus, daß nach dem Krieg die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland ein« geradezu ungeheuerliche Höhe erreicht hat. Im Jahr 1912 gab es deren 17 835: im Jahr 1919 gab es 20 022: im Jahr darauf 36 542 Ehescheidungen, und ungefähr die gleiche Zahl kommt auf 1922. Den traurigen Ruhm eines Rekordjahr« hat 1921 mit der Ziffer 39 216! Mithin hat sich die Eheschei- dungszahl gegen früher rund verdoppelt. Mit Fug und Rech! sträubt sich deutsches Empfinden dagegen, daß die Eheschei­dung zu einer leichten und schnellen Sache gemacht werde Es geht nicht an, daß man wegen irgend einer Verstimmung schleunigst auseinanderlaufe. Selbstzucht und etwas gute» Wille haben schon manche Ehe wieder in eine gangbar« Bahn gebracht. Die Rücksicht auf die Kinder muß und kanr viele selbstsüchtige Wünsche zum Schweigen bringen. Ir vielen Fällen kam und kommt es doch noch zu einem freund­lichen Gleichtakt zwischen Wunsch und Pflicht. Ehe und Fa­milienleben sind immer wieder zu einer sittlichen Lebens Schulung geworden, weil sie an und für sich ethische Höchst werte darstellen. Das stille, erzieherische Glück des Häufe­lst in allen Tönen gepriesen und auch wirklich erlebt worden Gern versenken wir uns bei den Lebensbeschreibungen un serer großen und größten Deutschen auch in das Kapitel von Häuslichen. Es ist keine bloße Sentimentalität, keine häus kche Butzenscherben-Romantik, worauf es hier ankommt, son dern kraftvolle deutsche Sitte weht uns entgegen, ein Hauck gesunder, herzlicher Bodenständigkeit, ein warmer, reiner deutscher Lebensatem. Das hohe Lied von der Mutter if so manchem führend und bewahrend durch ein vielbewegte- Leben nochgeklungen. Besser als all das Gerede von dsi Majestät" oder demJahrhundert des Kindes" war uni bleibt eine von liebender Strenge getragene Erziehung, rm die Kinder wirklich von den Eltern erzogen werden, nich rrmgekehrt. Eine gute Kinderstube hat immer viel bedeutet Heute bedeutet sie mehr denn je!

Die Familie ist ein Bollwerk gegen die Ungeister kultu­rellen Verfalls, wie sie jetzt reichlich und eklig rumoren. Alst muß alles aescheb-m, daß sie nicht selber in den Verfall bin eingezogen wird. Es ist bewundernswert, wie manche deutsch« Familie um ihren Daseinsbestand ringt, wie sie alle wirt­schaftlichen Nöte trägt und wie tapfer sie auf bessere Ze-iter hofft. Es darf nicht dahin kommen, daß wegen der traurige» Zeiten die Freude am Kinde zerstört wird. Familiensinr und deutsche Kulturentwicklung sind gar nicht voneinander zu trennen, sofern man unter Kultur nicht bloß allerhcmt Zivilisation, sondern vor allem auch etwas Sittliches un! Seelisches versteht. Wem es ernstkast darum zu tun ist, das wir von innen heraus zur deutschen Gesundung und zun deutschen Aufbau kommen, der muß auch die Familie wollen In ihr sind Lebens- und Gemeinschaftskräfte, die nnr de.

nicht sieht, der sie nlchtfehen will. Familie klln^ beri"o"ksck zusammen mit Heim imd Heimat, Volk und Vatc'-land. Bs hält Deutschland sein deutsches Familienleben d- :,n hat « dmner und trotz aller Nöte eine deutsche Zukunft.

Schmetterlinge im Alkoholrausch. Der englische Dlerföv er Sott, der sich schon längere Zeit mit der Wirkung de- kohols auf die Tttrwelt befaßt, hat seine Versuchs aucl «auf die Schmetterlinge ausgedehnt. Unter einer Glasglock« verschloß er 12 Schmetterlinge, 6 Weibchen und 6 Männchen Gleichzeitig stellte er unter die Glasglocke ein Gefäß mi! Wasser und ein Gefäß mit erstklassigem Schnaps. Zu seine! drohen Ueberraschung stellte er fest, daß. während die Scbmet, lerlMgsweibchen vom Wasser tranken, die Männchen wie iri Auf den Likör losflogen und davon in oroßen Zügen tranken Zwei Stunden später zeigten die 6 Männchen unzweifelhaft Zeichen der Betrunkenheit. Sie flogen schwer in der Lus vermn und fielen endlich auf den Boden, um dann keine Be­wegungen mehr zu machen/

Traubenkuren

In unseren Tagen, da die großen Erfolg? der wissen­schaftlichen Erforschung der Lebensnotwendigkeiten im enge­ren Sinne, der gesunden und krankhaften Stofswechselvor­gänge vor allem in jüngster Zett das Bekanntwerden mit dem großen Rätsel der Ergän zungsnähr st osfe, der Vitamine, die Ernährung wieder ganz besonders in den Vor­dergrund der Lebensführungsfragen rückte, spielen Diätkuren verschiedenster Art wieder eine hervorragende Rolle in der Krankenbehandlung. So hat sich auch Len Obstkuren, be­sonders der Traubenkur, reges Interesse zugewandt.

Traubenkuren sind zwar-an sich nicht an bestimmte Orts gebunden. Wenn dis Früchts rasch und ip gutem Zustand an den Eebrauchsort befördert werden können, so lassen sie sich allenfalls überall durchführen. Tatsache ist, daß die Wir­kung am Ort des Wachsens weit kräftiger ist, wie ja auch bei M i n e r a l w ä s s e r n die Heilwirkung stärker und nach­haltiger an dem Ort ist, wo sie der Erde entquellen. Spe­ziell die deutschen Weintrauben sind erfahrungsgemäß im allgemeinen neben ihrem unvergleichlichen man möchte sagen: Aroma, von guter Wirkung.

Die Wirkungsweise der Trauben auf den Körper hat mit der Wirkung anderer Obstarten vieles gemeinsam. Trauben, namentlich die zur Kur benützten Sorten, sind reich an Zucker, arm an Eiweiß; Fett enthalten sie nicht. Don den mineralischen Bestandteilen wiegen Kalisalze vor, auch Kalk und Phosphorsäure finden sich darin, ebenso Magnesia und Eisen. In den Traubemnengsn, die 12 Kilogramm und mehr jeden Tag der Kur betragen, werden dem Körper ganz beträchtliche Nährmengen zugeführt. Die Darmtä- tigkeit erfährt durch den Zucker- und Weinsäuregehalt der Trauben eine für die Kur erwünschte Belebung und Be­schleunigung. Wenn die Kerne und Schalen mitgenossen werden, was in Weintraubengegenden vielfach üblich, bei bestimmten Magen- und Darmreizungen aber durchaus zu unterlassen ist, dann wird diese Belebung der Darmtätigkeik durch die mechanische Reizung noch mehr gesteigert. Scha­len und Kerne sind gsrbsüurehaltig, so daß sie in kleinen Mengen die Darmtätigkeit zu hemmen vermögen, während bei größeren Mengen die rein mechanisch beschleunigende überwiegt.

Zu Beginn der Traubenkur werden kleinere Mengen ge­nossen, 11,5' Kilogramm, sie steigen auf 2,5 Kilogramm und weiterhin auf 3 und 4 Kilogramm. Die Mengen wer­den in verschiedenen Einzelportionen, in der Regel aus drei oder vier Mahlzeiten vormittags (auch wohl morgens nüch­tern), mittags und abends verteilt. Wo Kaubeschwerden be­stehen oder die großen Traubenmengen nicht gut vertragen werden, da dient der ausgepreßte Trauben fast zur Erzie­lung der spezifischen Wirkung. Harte Trauben, die in den zur Kur erforderlichen großen Mengen genossen werden, rufen zuweilen eine Reizung von Zahnfleisch und Mundschleim­haut hervor, die Schmerzen verursacht und das Essen er­schwert. Während einer Traubenkur ist Pflege der Zähneun ÄdesMunds daher sehr wichtig: zum Aus­spülen des Munds^finden alkalische Wässer Verwendung, dis den Reiz durch die Weinsäure aufheben sollen.

I Deutsche Worte für unsere Zeit. !

s Zn Fährden und in Nöten 1

^ Zeigt erst das Volk sich echt, H

? Drum soll man nie zertreten 1

§ Sein gutes altes Recht. lllhland.s «

Die grotze Lime.

Vor knapp einem Vierteljahr fand tn der allen Krönungsstadt der preußischen Könige, in Königsberg i. Pr., die außerordentlich eindrucksvolle Feier des 200. Ge­burtstages des großen Philosophen Immanuel Kant statt. Die gesamte gebildete und ernst national denkende Welt Deutschlands hat dieses Tages gebührend und würdig gedacht. Mit gutem Recht. Denn Kant ist der große, un­erbittliche Lehrer der eisernen, auch die schwersten Hinder­nisse siegreich überwindenden Pflicht. Und was täte unserer verwirrten, von einem Extrem ins andere taumeln­den Zeit moralisch mehr not als die Rückkehr zur unbe­dingten Pflichterfüllung im Interesse des großen Ganzen, des Vaterlandes!

,Ländle nur nach derjenigen Maxime, von der du wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde!" Diese Forderung ist der Kern des Klinischenkategorischen Imperativs" der Pflicht. Von dieser hohen sittlichen Forderung hat Kant nichts abmarkten lassen, sondern hat sie mit unnachsichtiger Strenge und nie erlahmendem Eifer seiner entnervten, im Dusel allgemeiner Menschheitsbeglückung verirrten Zeit, ins Gewissen gehämmert. Den verweichlichten Zeitgenossen Kants klang die Forderung des Königsberger Lehrers und Meisters nicht gerade ein­schmeichelnd. Sie waren wie heute auch wieder zu sehr gewöhnt, ihr eigenes Ich allem anderen weit voranzustellen Wer aber den Menschen den Egoismus rücksichtslos zertrümmert war nie geliebt. Und trotz aller Weltbeglückungsfanatiker, trotz aller Egoisten und Eudämonisten hämmerte sich Kants Pflichten­lehre in die Seelen und Herzen weitester Kreise und wurde zu einer der starken Quellen, aus denen Preußens Errettung aus lieier Kriecktickiait kam. Die unbeuaiame Vilickiterrülluna in

Dienste der Sache und des grotzen Ganzen wuroe wiever ore vornehmste staatsbürgerliche Tugend in Preußen-Deutschland. Durch Pflichterfüllung seiner Bürger ist Preußen groß geworden, ist Deutschland stark geworden. Wenn man sich in diesen Gedanken vertieft, dann steigt vor dem geistigen Auge eine schier endlose, stolze Reihe von" Männern auf, die alle durch ihr Wirken in treuer Pflichterfüllung au dem glanzvollen Buch preußisch-deutscher Ge­schichte mitgeschrieben haben: Führer und Helden der Staats­kunst und des Schwertes, Könige im Reich des Geistes, Männer im schlichten Kleid des Soldaten, des Beamten, Handwerkers, Bauern und Arbeiters eine erlesene, stattliche Schar. Bau­meister im großen und im kleinen! Wer dächte nicht wenn er Kants Pflichtenleh.e in die Praxis übersetzt an unseren Fridericus Rex! Dieser . Große im Reich des Geistes, der Staatskunst und des Schwertes hat den Kaatschenkate­gorischen Imperativ" der Pflicht ein ganzes, an Siegen und Erfolgen überreiches Leben lang seinem Volke vorgelebt, ehe noch Kant solcher praktischen Lebensführung die theoretische Formel gab. Wurde der personifizierte Beweis dafür, daß einzig und allein die eiserne Pflichterfüllung im Dienste des Vater­landes die Grundlage zu Macht und Größe ist, daß sie Wert, Würde und Weihe des Lebens ist.In Preußen ist der König des Staates erster Diener!" unter diesem Wort stand des großen Friedrich Leben und Wirken.Daß ich lebe, ist nicht nötig, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue", undHätte ich mehr als ein Leben, ich wollte sie alle dem Vaterlande opfern!" so sagte er in des Staates höchster Kriegsnot, in diesem Sinne ,wirkte er bis ans Ende seines tatenreichen Lebens. Von Fridericus Rex über Kant führte eine große Linie der treuen Pflichterfüllung über Stein, Scharnhorst, Gneisenau, Blücher, Porck und all die anderen bedeutenden Männer der Zeit der Befreiung vom Napoleonischen Joch hin zu Wilhelm I., Bismarck, Moltke, Roon und die Führer und Männer dieser glanzvollen Aera deutscher Geschichte bis zur Gegenwart zu Hindenburg und Ludendorff und die zahllose Reibe all der Treuen, die mehr als vier Jahre hindurch im Dienste um des Vaterlandes Sem oder Nichtsein ihr Bestes freudig gaben. Die nächsten Wochen fübren uns hinein in das Gedenken an die gewaltig-ernste, große Zeit, die vor t0 Jahren anhob. als Deutschland mit einer ganzen Welt des Hasses um sein Schicksal zu kämpfen gezwungen war. Diese S1 Monate, die damals mit ehernem Schritt Heraufstiegen, sind ein einziges, wuch­tiges Hohelied der Pflichterfüllung. Nicht bloß die ruhmgekrönten Führer jener denkwürdigen Krieasjabrs

Eine wesentliche Ergänzung der Traubenkur ist sackw». mäße Gestaltung nicht nur der gesamten Lebensweise, sH Lern namentlich auch der übrigen Kost. Wasser soll wenig genossen werden, ebenso ist der Genuß anderer Getränke einzuschränken. Bei dein Wasserreichtum der Weintrauben besteht ja dafür auch kaum ein Bedürfnis. Milch, Rahm usw. wirken im Verein mit Traubengenuß störend auf de» Darm ein. Im übrigen ist eine nahrhafte ausgiebige Ernäh­rung während der Traubenkur ein Punkt, auf den beson­deres Augenmerk zu richten ist.

Es ist allerdings möglich, ohne das Gefühl von Hunger zu erzielen, große Traubenmsngen als Hauptbestandteil der Nahrung zu gebrauchen. Jy solchem Fall wirkt die Trauben­kur als Abmagerungskur, denn die mit den Traube» zugeführte Kalorienmenge reicht trotz des eintrstenden Sät­tigungsgefühls nicht aus, den Körper längere Zeit hindurch auf seinem Bestand zu erhalten. Umgekehrt findet die Trau­benkur als Mastkur Verwendung, wo zu der gewöhnlichen ausreichenden Nahrung noch viele Trauben dazu gegeben werden, da bewirken sie infolge ihres reichen Zuckergehalt; eine lieberer nährung, die in Gewichtszunahme bald ihren Ausdruck findet. Es ist das eines jener Beispiele, dh anzeigen, wie das gleiche Mittel in der Heilkunde gerade zu entgegengesetzten Zwecken erfolgreich gebraucht werden kann.

Das Hauptanwendungsgebiet der Traubenkur ist die chronische Darmträgheit. Auch nach Ablauf dn Kur hält die Wirkung noch lange nach, zumal wenn weiter­hin eine entsprechende Lebensweise eingehalten wird. Fi» schwere Magenerkrankungen sind Traubenkuren nicht ge.^ net, dagegen für n e rv ö s e M a g e n b e s chw e rd en ver­schiedenen Ursprungs. Auch bei Gicht und Niere»- krankheiten finden sie vielfache Verwendung, zumal der geringe Gehalt an stickstoffhaltigen Bestandteilen (Eiweiß üsw.) hier die Möglichkeit der zuweilen wünschenswerten Einschränkung dieser Nahrungsstoffe gibt. Auch bei chro­nischen Erkrankungen derBronchien und Lun gen wer­den günstige Erfolge berichtet, ohne daß klar ersichtlich ist, ah die günstige Wirkung in der Tat auf die Traubenkuren selbst oder auf begleitende Umstände zurückzuführen ist.

Dr. W. S.

Giftige Pottasche. Das chemische Untersuchungsamt de: Stadt Stuttgart hat in letzter Zeit eine Anzahl Proben m , Pottasche, die sich im Handel befindet, untersucht, und dabe 'festgestellt, daß, wie sich auch anderwärts ergeben hat, tw sächlich Pottasche gehandelt wird, die stark arsenhaltig ist Es wird deshalb denjenigen Herstellern von Nahrungs- uni Genußmitteln, welche Pottasche zur Herstellung ihrer Pro­dukte verwenden, dringend empfohlen, sich von ihren Lie­feranten die "Arsensreiheit der zu verwendenden Pottasche garantieren bezw. die Pottasche in einem chemischen Labora­torium auf Arsenfriheit prüfen zu lassen. Nach einer Mit­teilung der chemischen Fachpresse mußte z. B. ein Kakao­fabrikant in England, der bei der Aufarbeitung des von ihm hergestellten Kakaos eine solche arsenhaltige Pottasche verwendet hatte, sein ganzes Fabrikat im Wert von vielen tausend Pfund Sterling vernichten, weil es durch diesen Zu­satz gesundheitsschädlich geworden war.

Ein guter Vak Hin und wieder kommt es vor, daß Er­lüge! verendet, weil zur Fütterung schimmeliges Brot ckei chimmeliger Oelkuch-en verwendet wurde, was Kolik un! Auftreibung oder Entzündung und Brand der Eingeweit» und dadurch den Tod verursacht. Wer schimmeliges Brot ab Liehfutter verwenden will, koche es vorher, dadurch wird der ichimmelbildende Pilz zerstört und das Brot kann ohne Scha­ven verfüttert werden.

Würmer in Blumentöpfen finden sich gewöhnlich nur in zuviel begossenen Wurzelballen mit versauerter Erde ein. Um besten ist hiergegen das Versetzen der Blumen in frW Erde. Man kann auch die Würmer durch wiederholte! Klopfen an den Topf oder durch Begießen mit Wasser von 42 Grad an die Oberfläche treiben und dort wegfangen. Auch der Abguß von abgekochten Roßkastanien, Walnuß­blättern und grünen Walnußschalen vertreibt die Würmer. Nach diesen Abgüssen ist aber noch mit reinem Wasser nach­zugießen.

Hindenburg und Ludendorff, Mackensen, Velow, Eichhorn, Galt witz, Litzmann und all die vielen anderen bewährten und treuei Männer, Lettow-Vorbeck und seine kühne Schar, Spee, Mücke Scheer, Meyer-Waldeck, Weddigech Zeppelin, Jmmelmann, Richt­hosen, Bölicke alle die Millionen von Feldgrauen in de« Schützengräben und Erdlüchern, auf den Stahlriesen des Meeres wie im U-Boot tief unten, wie auf schwanken Luftfahrzeugen- alle, die im Höllenlärm des Trommelfeuers wie im Giftsturi« der Gasangriffe standhielten zu Deutschlands Ehre und Wunder der Tapferkeit zum Staunen der Welt vollbrachten, alle auch, die in der Heimat mit anderen Waffen mit Arbeit uiu Darben den titanengleichen Kampf führten sie alle Habei bezeugt, was es heißt, die Pflicht zu erfüllen! Unver-- gessen soll dies alles sein, und vor allem angesichts der Iv-^zahrfeiern ist es dringend nötig, daran die Trägen und Lauen zu erinnern. Die von der großen Linie der Pflicht ab- gewichen sind: die Deserteure draußen, die Volksaufwiegler und Volksbetrüger, die Schieber und Wucherer und Ausbeuter der Not, die Pazifisten und Memmen und alle solchen ver­wandte Seelen drinnen, die haben Deutschlands Unglück ver­schuldet, haben zerstört, bewußt oder auch unbewußt, was die Männer und Helden der Pflichterfüllung aufgebaut haben.

- Die treue Pflichterfüllung im Dienste des Ganzen ist z» rllen Zeiten das Charakteristikum großer Männer und Füh­rer gewesen. So haben sie Geschichte gemacht". So wird- :s bleiben auch in der Gegenwart mit ihrem Phrasen- rnd Mundheldentum, ihrem so unnatürlichen Eifer, alles Nännliche und Würdige mit fast bedientenhafte: Beflissen­heit dem Auslande gegenüber zu opfern. Aus Angst oder des glänzenden Geschäftes halber! Nein, Pflicht- irsüllung ist Gesinnung edler Art und steht! urmhoch über dem Klügeln und Jonglieren mit Tonnage,. Sohlen und Kupfer, Devisen, Aktien und sonstigen Börsen-! verten! Durch Pflichttreue im kleinen und im großen ist' rnser Volk stark angesehen in der Welt und reich geworden, siur durch eisernste Pflichterfüllung kann und wird es wieder ms dem Sumpf zur Höhe kommen. Durch sittliche Nächte lebt ein Volk. Wird die große Linie der Pflichterfüllung in unserem Volk nicht wieder gewonnen,. >aun ist es sicher verloren.-- Hugo Weyher.