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Verpflegungssatz
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Oie spricht man den Namen »Dawes" aus? Im allgemeinen sollten wir Deutschen fremde Namen ruhig so aussprechen, wie wenn er deutsch wäre, also „Dahwes". Aber auch die, die- etwas Englisch können, wissen nicht recht, wie dieser Name auszusprechen ist, die einen meinen „Dehwis", die anderen „Dois". Richtig ist aber, das aw wie ein langes, weites o zu sprechen,
"Bestrafte Grabschänder. Das Schöffengericht in Hagen (Wests.) verurteilte wegen Verwüstungen auf dem jüdischen Friedhof in Hagen den Fuhrmann Haas zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust,- drei weitere Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen von 2, 3 und 4 Jahren verurteilt. Die Verurteilten gehören der Kommunistischen Parkei an.
Hinrichtung. Die beiden Knabenmörder Nathan Leopold und Richard Lob in Chicago sollen am 10. September hin- gerichket werden.
Wer hat Amerika entdeckt? Dänische Blätter berichten über eine aufsehenerregende Mitteilung des schwedischen Oberbibliothekars Dr. phil. Sophus Larsen, die dieser aus dem internationalen Amerika-Kongreß in Göteborg über den eigentl'chen Entdecker Amerikas gemacht hat. Dr. Larsen behauptet, daß eine dänische Expedition Amerikas Ostküste 20 Jahre vor Kolumbus entdeckte. Der eigentliche Entdecker sei nicht Kolumbus, sondern der Däne Johann Scolus. Die Entdeckung sei im Jahre 1473 unter kastilianischer Flagge erfolgt. Dr. Larsen, der sich lange mit dieser Frage beschäftigt bat, wird in der nächsten Zeit seine Forschungen in einem ausführlichen Werk der Oeffenllichkeit zugänglich machen.
Alle Biernamrn. Unsere Altvorderen waren schon genau so eifrige Biertrinker, wie wir es heute sind. Ein Verzeichnis der Biersortcn aus dem Jahre 1700 enthält folgend« merkwürdige Namen: Hallescher Puff, Leipziger Rastrum Wittenberger Kuckuck, Breslauer Scheps, Goslarische Gose Kyritzer Mord- und Totschlag. Braunschweigische Mumme, Ratzeburger Nummeldeuß, Delitzschsr Kuhschwanz, Beutzenberger Biet den Kerl, Jenischer Dorfteufel, Eislebischer Krabbe! an die Wand, Brandenburger Alter Klaus, Wernigeroder Lumpenbier. Wie hatte sich doch Luther ausgesprochen? „Es muß ein jeglich Land seinen besonderen Teufel haben. Und unser deutscher Teufel muß Sauf heißen, da er so durstig ist, daß er mit allem Saufen nicht kann gekühlet werden. Und wird solch ewiger Durst des deutschen Landes Plag bleiben bis an den jüngsten Tag."
Warnung vor einer schwimmenden Messe. In verschiedenen Zeitungen ist eine Anzeige erschienen, in der Damen und Herren von einem Syndikat gesucht werden, das mit einem eigenen Handelsschiff eine Weltreise zu machen beabsichtigt, und worin von den sich meldenden Interessenten eine Beteiligung von mindestens 2000 Gulden verlangt wird. Es wird dringend geraten, sich in dieser Angelegenheit an die Zweigstellen des Auswärtigen Amtes für Außenhandel oder an das Ausstellunas- und Messeamt der Deutschen Industrie in Berlin W. 10, Königin-Augusta-Straße 28. um Auskunft zu wenden.
Die Aremdenbeherbergungssteuer in Berlin ist durch Bs- sckluß des Magistrats vorbehältlich der Zustimmung der Stadtverordneten aufgehoben worden.
Wieder ein deutsches Schiff gehoben. Der dritte deutsche Torpedobootszerstörer der bei Scapa Flow versenkten deutschen Flotte ist am Freitag gehoben worden. Man hofft nun alle 14 Tage einen Zerstörer zu heben. Gleichzeitig ist man an die Arbeit zur Hebung des deutschen Schlachtschiffs „Hin- denburg" gegangen.
Versäumte Abonnements auf den „Gesellschafter"
können immer noch bei der Geschäftsstelle nachgebolt werden.
Letzte Kurzmeldungen.
In Aegypten verschärft sich die Lage andauernd. Die britische» Behörden im Sudan nahmen.Verhaftungen vor.
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Die wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt wandte sich gegen die Einschränkung der deutschen Luftfahrt durch die Alliierten.
»
Reichskanzler Dr. Marx hat sich zur Erholung nach Sigmaringkn begeben.
-r-
Die Rheinlandkommisston hat das System der Geleit» scheine für das besetzte Gebiet anfgegebe».
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Macdonald trat in seiner angekündigten große» Döl- kerbundsrede für das obligatorische Schiedsgericht ein und schlug eine Schiedsgerichtskonferenz vor.
Die chinesische Gesandtschaft in Berlin behauptet, daß bet den chinesischen Wirren für die Ausländer nichts zu befürchten sei.
Handelsnachrichten
Dollarkurs Berlin, 4. Sepk. 4.2105 Bill. Mk. Nsuyokl 1 Dollar 4.2105. London 1 Pfd. Skerl. 18.85. Amsterdam 1 GntLei 1.619. Zürich 1 Franken 6.792 Bill. Mk,
Dollar schätz sch eine 86.80.
Kriegsanleihe 1293-1060. (Starker Rückschlag.)
Franz. Franken 84.25 zu 1 Pfd. Skerl., 18.82 zu 1 Dollar.
Die Großhandelsrichtzohl vom 2. Sept. beträgt 121.6, ist als« gegenüber dem 26. August (120.9) um 0.6 höher. Bon den Hauptgruppen stiegen Lebensmittel von 111.5 auf 112.1 oder um 0.5 v. H> davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 99.1 auf 100.Z oder um 1.4 v. H., ferner Indnstriestoffe von 138 auf 139.2 oder um 0.6 v. H. Kohle und Eisen sind mit 129.5 unverändert. In- landswaren zogen von 113.6 auf 114.3 oder um 0.6 v. H. an, Einfuhrwaren von 157.4 au. 158.0 oder um 0.4 v. H. Für den Durch-' schnitt des August ergibt sich eine Steigerung der Großhandelsricht- zahl von 115.0 im Durchschnitt des Juli auf 130.4 oder um 4.7 v. H. Don den Hauptgruppen stiegen in der gleichen Zeit Lebensmittel von 102.2 auf 110.9 oder um 8.5 v. H., Inlandswaren von 106.4 auf 113.0 oder um 6.2 v. H., während Industriestoffe von 139.1 aus 138.2 oder um M v. H. und Einfuhrwaren von 158.3 ans 157.4 oder um 0.6 v. H. nachgaben.
Von der Leipziger Messe. Man hört, wie die «Köln. Zkg." berichtet, das Urteil, es sei wohl überall erheblicher Bedarf vorhanden, aber der Mangel an Mitteln verhindere eine Belebung des Geschäfts und verursache den wucherischen Zinsfuß, den öi< Händler nicht zahlen wollen, sondern den sie den Erzeugern uni Grossisten zuschieben. Außerdem wollen die Käufer die oOtägige Zahlungsfrist nicht einhalien. DaS habe verwirrend gewirkt, die Radioindustrie treibe geradezu Iahrmarkkpolitik. Auf dem Gebiet der Elektrotechnik sollte das ganze Patentwesen einmal einer scharfen Durchsicht unterzogen werden. Alle großen Firmen Klagen über unerlaubte Nachahmungen. Auf allen Gebieten sehe man, einige Kunstzweige ausgenommen, einen Tiefstand und keinen Fortschritt an schöpferischem Erfindergeist. Das gewerbliche Leben Deutschlands sei zu einseitig eingestellt: der Urerzeugung werde zu wenig Liebe enkgegengebrachk öder sie kranke an stlbstjüchliger Geschäftsführung und Preisüberschähung.
Aufwertung. Die Volksbank e. G. m. b. H. WilHelmehaven wertst ihre Spareinlagen und Geschäftsgutbaben mit 20 Prozent des Goldwerts auf, auszahlbar Anfang 1925..
Stuttgarter Börse, 4. Sept. Die heutige Börse err -eke lustlos und schwächer bei geringen Umsätzen. Der Rente, markt stand weiterhin im Vordergrund. Bei regem Geschäft konnten die Kurse auf allen Gebieten anziehen. 5 v. H. Reichsanleihe 300, 4 v. Z. Württemberg« 2.2, 3)4 v. H. Würtlemberger 2.8. —
Stuttgarter Landesproduktenbörse, 4. Sepk. Weizen 22—25.50 (22—25), Sommergerste 20.50—24 (20.50—23.50), Roggen 18 bis 20.50 (18—20), Hafer, neue Ernte 13—17.50, Weizenmehl Nr. 0 36.50—37.30 (36—37), Brotmehl 31.50—32.50 (31-32), Kleie 11.50 bis 12 (11.50—12), Wiesenheu, alte Ernte 5—5AL (5—5?L), Kleeheu. neue Ernte 8—6/6 (6—654), Stroh (Drahkgepreßt) 3.75—4.50 (3.50-4).
Mannheimer Produktenbörse, 4. Sepk. An der Frühbörse wurden verlangt für je 100 Kilo Waggon frei Mannheim: Weizen ausl. 26—27, inl. 23-24, Gerste 22—24.5, Roggen ausl. 20-21.5, inl. 19.5—20, Hafer 19—20, Mais 20. Die Mühlen verlangten für Weizenmehl Spezial 0 35, für Roggenmehl 28.5 die 100 Kilo. Die zweite Hand gab etwa eine halbe Mark darunter.
Karlsruher Börse, 3. Sept. Weizen 23—24, Roggen 19.5—21, Gerste 2.5-25, Hafer, neu 18.5—19.5, Mais mit Sack 20—20.25, Weizenmehl Mühlenforderung 35, zweithändig 34.75, Roggenmehk Mühlenforderung 28—28.5, Weizen und Roggenfuttermehl 15 bis 15.5, Weizen- und Roggenkleie 11.75—12.5, Malzkeime 13—14.5, Biertreber 16—17. Rauhfuttermittel: Loses Wiesenheu, gut, gesund, trocken 7—8, Luzerner 8—9, Weizenroggenskroh drahkgepreßt 4—4.5, alles die 100 Kilo, Mehl- und Mühlenfabrikake mit Ge- treibe ohne Sack Frachtparität.
Berliner Getreidebörse, 4. Sept. Amtlich. Weizen, mark. 21—21.50, Roggen 17.40—17.90, Sommergerste 20.90—23.50, Hafer 16.39—17.20, Weizenmehl 30.25—32.50, Roggenmehl 24.75-27.75. Weftenkleie 13, Ryggenkleie 12, Raps 325—340.
Frühnotierungen: Gerste 22.50—26, Hafer 19—10.40, Roggen- Kleie 12.20.
Markle
Stuttgart, 4. Sepk. Schlachtviehmarkt. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachkhof waren zugeführt: 56 Ochsen, 32 Bullen, 271 Iungbullen, davon unverkauft 70, 200 Iungrinder, 46 Kühe, 652 Kälber, 573 Schweine und 87 Schafe. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 87—42 (letzter Markt 38-42), 2. 26—34 (27-35), Bullen 1. 37 bis 40 (unv.). 2. 27—35 (28-35), Iungrinder 1. 45—49 (46—50). 2 . 34—42 (35—43), 3. 26—32 (27-33), Kühe 1. 28—34 (29—34). 2. 17—25 (unv.), 3. 12—16 (unv.), Kälber 1. 64—67 (64—68). 2. 59—62 (58—62), 3. 50—56 (48-55), Schweine 1. 83—85 (82 bis 84), 2. 79—82 (78—81), 3. 68—76 (70—76). Verlauf des Marktes: bei Großvieh langsam und Ueberstand, Kälber und Schweinen belebt.
Schweinemärkke. Backnang. Milchschweine 20—28. Ludwigsburg. 1 Läufer 36, 1 Miichschwein 18—35. Niederstetten. Saugschweine 20—27. Schwenningen, Mischschweine 18—20 ü. Sk.
Devisenkurse in Billionen
Berlin
Holland 100 Guld. Belgien 100 Fr.
Norwegen 100 Kr.
Dänemark 100 Kr.
Schweden 100 Kr.
Italien 100 Lira
London 1 Pfd. Skerl. Neuyork 1 Dollar
Paris 100 Fr.
Schweiz 100 Fr.
Spanien IM Peseta D.-Oester. IM OM Kr. Prag IM Kr.
Ungarn IM OM Kr. Argentinien 1 Peso Tokio 1 Den
Danzig 100 D. Guld.
3. September
Geld
Brief
162,04
162,86
21,45
21,55
57,71
57,99
68,83
6917
111,37
111,93
18,59
18,69
18,81
18.90
4,19
4,21
22 69
22,81
78,90
79,30
55,36
55,64
5,91g
5,935
12,57g
12,635
5,45
5,47
1.44g
1,455
1.70g
1.715
75,16
75.54
4 September
Geld
Brief
161.59
162,41
20 95
21.05
57,66
57,94
69,43
69.77
111,22
111,78
18,45
18,55
18,73
18,82
4,19
4,21
22,25
22.37
78,95
79,35
55,11
55,39
5,91
5.93
12.57
12,63
5.44
5,46
1,445
1.45g
1.705
1.71g
74.81
75.19
Das Wetter
Im Nordwesten ist ein Hochdruck aufgetaucht, doch wird di« Wetterlage in Süddeutschland durch eine Depression im Süden beeinflußt. Immerhin ist für Samstag und Sonntag mit einem Nachlassen der Regenfälle und mehrfacher Aufheiterung zu rechnm.
Gestorbene:
Gotthilf Schmelzte, Gipsermeister, 61 I. alt, Frendenstadt. Chr. Schleh, Gemetndepfleger, 66 I. alt, Pfalzgrafenweiler.
Trio Brand und seine Zeit
H Roman von Charlotte Niese
«Nachdruck verbatru.1
.Cs war Karl Meinstorff, der setzt Dominikaner und schon Prior ist. Vielleicht wird er noch einmal Bischof oder Erzbischof. Er ist klug und verständig."
„Woher kommt er?" fragte die Königin.
„Ich weiß es nichl. Ihr wurdet zu stürmisch."
„Ihr sollt ihm nachgchen und ihn aussragen. Meinen schütz hat er."
„Und was soll ich chm von den Gefangenen im Verließ sagen?"
Die Königin dachte nach. „Laßt die Frage osten. Oder versprecht, was Ihr für gut findet."
„Was ich verspreche, muß gehalten werden!" erwiderte Eggeling kurz, und Margarete faltete die Stirn. Aber sie antwortete gleichmütiger.
„Jürgen, Ihr kennt doch die Staatskunst und daß es oft nicht geht, wie man's haben möchte. Wenn's den Rittern hier wirklich schlecht ergeht, dann muh man sie besser halten. Setzt Euch mit Tycho Tychsen ins Einvernehmen. Vielleicht ist er ein wenig streng gewesen. Er muß sich ändern. Besonders solange der Holste in der Stadt ist!"
„Sollte er die Stadt verlassen haben, was ich nicht glaube, kann gibt es hier genug Holsten, die wissen, wie Tychsen mit Amen Ge- sangenen umspringt. Und König Erich muß es büßen!"
Da erhob sich Margaret«, griff nach einer kleinen Truhe, aus der sie einen Pergamentstreisen mit ihrem Namenszug -rahm und Eggeling reichte. „Weiset dies an Tychsen. Er soll Euch zeigen, wo di« Ritter Hausen. Und Ihr dürft ihr Los erleichtern. Wenn aber meinem Erich das Geringste geschieht, lasse ich sie alle hinricht.:,r!"
Als Eggelmg die steilen Treppen des Turmes hinabging, sah er am Ausgang des Hofes einen jungen'Menschen stehen, der ein Bündel Bolzen in der Hand hielt und sich dabei umsah. Gerade, als wollte er diese Bolzen verkaufen. Er hatte ein offenes Gesicht, gelbes langes Haar, das Zeichen der Freien, und war einfach und doch sorgfältig gekleidet.
„Was tust du hier?" fragte der Rat. Er liebte es nicht, Leut« in der Näh« der Königin zu sehen, die er nicht kannte. Oie Stadt Flensburg war kein sehr sicherer Aufenthalt für die Dänen.
Der Angeredete hielt seine Bolzen dem Rat hin. „Will der edle Herr dies« Bolzen für die Armbrust kaufen? Sie sind gut ge-
„Gib sie mir, mein Sohn!" sagte eine tiefe Stimme aut fremdem Tonfall. Ein großer Mann mit wallendem Bart, in gegerbtes Rsrmtierleder gekleidet, trat auf den Burschen zu und nahm -hm die Bolzen aus der Hand.
„Sven, gib ihm das, was er haben will!" rief er einem jungen Manne zu, der dem Herrn folgte.
Eggelmg verbeugte sich artig.
„Der Junge mag sich freuen, wenn seine Ware vor den Augen ' des edlen Jarls Gefallen findet."
Jarl Estridsen strich seinen Bart, der einst rot gewesen und rum mit Grau untermischt war.
! ,Lhr seid immer artig, Herr Eggeling! Meine Zunge ist nicht so glatt. Ich wollte zur Königin und sie etwas fragen. Es geht ! ein Gerücht, daß König Erich irgendwo bei den Holsten gefangen sitzt und daß auch das Fräulein, das mir zum Weibe bestimmt rst, in den Händen der Feinde ist. Ist dies wahr oder gelogen?"
! Der Jarl Estridsen aus Norwegen mochte gegen siebzig Jahre alt sein, aber sein« blauen Augen hatten einen Blick, als wäre chr , Besitzer ein Jüngling, und seine Stimme klang tief und unge- j brachen. Eggeling sah sich hastig um,
( .Woher habt Ihr diese Nachricht, Herr Jarl, die eben erst zu i uns kam?"
i Er sprach leise, aber der Norweger antwortete laut. „Mein Sohn j hat's auf der Gasse gehört. Die Leute hier lachen und freuen sich. Dabei wirb auch gesagt, daß die Holstenritker, die hier im Verlieh schmachten, über all« Gebühr eiend gehalten werden. Wenn dies der Fall ist" — er hielt inn« und sein« Augen sprühten.
„Ich wußte nicht, daß der edle Jarl so viel Anteil nimmt an den gefangenen Holsten!' bemerkte der Rat.
„Ich soll keinen Anteil nehmen, da doch mein ältester Schn bei den Holsten sitzt und anständig gehalten wird? Ich hob« Botschaft von ihm, daß es -hm gut geht. Aber es laufen hier Atzt die Holsten herum und verkünden, Auge um Auge, Zahn um Zahn! König Erich und seine Ritter sollen gerade so behandelt werden wie die Holstenritter hier. Und hier liegen sie im dunklen Verlieh, müssen hungern und dursten. Meint Ihr, ich will meinen ältesten Sohn ins Verließ sperren und ihn tothungern lassen?"
„So schlimm ist es nicht!" murmelte der Rat. „Gerade setzt wollte ich Nachsehen; Tychsen mag es ein wenig scharf gemacht haben. Cr hat manchmal schlechte Gesundheit und ist dann übler Laune. Aber d-ie Leute reden viel LLaen hier.'
.Was ich nicht staube!' erwiderte Estridsen. .Die Dänen haben
immer mehr gelogen als die Holsten. Auch Ihr seid aus Hcllfter»- geschlecht und daher habe ich mehr Vertrauen zu Euch als zu den, andern Räten , der Königin!" Eggeling antwortete nicht. Sem,' Vater war schon in dänischen Diensten gewesen und er selbst hatte «s bis zum königlichen Rat gebracht. Die dänischen Großen höhnten ihn hinter seinem Rücken seiner Herkunft wegen. Aber -ns Gesicht sagten sie ihm Schmeicheleien. Eggeling wußte, daß König Erich, würde er Wleinherrscher, ihn gleich entlasten würde. Noch aber war es nicht soweit. Die zwei Herren gingen um den Schloß»: türm herum und in den anstoßend«! Hof, der von einer hohe» Mauer umgeben war. Hierher schien keine Sonne und die Mauersteine der Wand waren mit grünem feuchte» Moos bezogen. Eine mächtige «isenbeschlagene Tür« führte ins Verließ, das tiH unter der Erde lag. Eggeling hob de» schweren Klopfer und ließ ihn laut aus den darunterliegenden Knopf falle». Ein Schiebefenster über der Tür öffnete sich und eia verdrossenes Gesicht bl Be heraus.
„Hier darf memaÄ> herein!"
.3nr Namen der Königin!' rief der Ra-k rr. hob den Pevgamenk- strekfen mit dem königlichen Namenszug. Das Gesicht verschwand, man hört« polternd« Schritte und eiserne Riegel wurden zurückgeschoben.
^ch werde Euch von allem berichten!" sagte Eggelmg zmn Norweger, der neben ihm stand.
Der schüttelte den Kopf, daß sein mächtiger Bart hin und her flatterte. „Ich werde mit Euch gehen, edler Herr! Meine Augen sehen vielleicht etwas anderes als di« Euren!"
Eggeling warf den Kopf in den Nacken und wollte antworte», aber da erklang Rufen und Murren von der anderen Seit« der Mauer und ein Torwächter sprang die inneren Stufen hinab. „Das Volk von Flensburg rottet sich zusammen und ich allem kann nichts gegen sie machen!"
„Was will das Volk?" Der Rat griff nach seinem kurze« Schwert.
„Sie haben gehört, daß die Holsten, die hier gefangen liege«, elend behandelt werden, und sie verlangen ihre Befreiung!"
„Flensburgs Volk hat nichts zu verlangen!" rief der Rat scharf. In diesem Augenblick flog ein großer Stein über die Mauer und hart an Eggelings Kopf vorbei. Ein zweiter folgte. Wüstes Geschrei erklang, wilde Schimpfwort« und «in Hagel von Steinen.
(Fortsetzung folgt.)
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