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Dm yage, ernarr er sich, nach dem Borbtld der Meteorsteine. folgendermaßen. Im freien Weltraum, der nach bisheriger Feststellung eine Kälte von 60 Grad Celsius hat, befinden sich oder bilden sich Cisblöcke, die von der Erde empfangen und eine Zeitlang zu ihren „Klemmonden" gemacht werden. Diese Blöcke von 10, 20 und mehr Metern Durchmesser umkreisen die Erde einigemale in sich verengenden Bahnen, bis sie schließlich in die Lufthülle der Erde selbst ünschießen. Die ursprünglich fast weltraumskalten, nahezu absolut spröden Blöcke erwärmen sich beim Durchschießen -er obersten Luftschichten rasch an ihrer Oberfläche. Bei her schlechten Wärmeleitungsfähigkeit des Eises kann sich cher diese Anwärmung nicht rasch genug ins Innere fortpflanzen. So entstehen hohe Spannungen in der Oberfläche „nd es springt rund um den ursprünglichen kosmischen Block eine Art „Zwiebelschale" von Eis von vielleicht 1—2 Zentimeter Dicke ab, die sofort in Millionen Körner von ungefähr gleicher Größe aufgelöst ist. Dieser Schwarm erst dringt schräg aus den großen Höhen von 200—100—SO Kilometer in die untersten Schichten der Erdlufthülle herab. Viele Körner verdunsten, der Wasserdampf verdichtet sich wieder, und so bildet sich die Hagelwolke, die nun über das Land hinstürmt. Die gewaltigen Geschwindigkeiten und das schnurgerade Wandern bezeugen den kosmischen „Einschuß", denn in ihnen wirkt sich noch die lebendige Kraft des ursprünglich gleich einem Meteor mit kosiyischer Geschwindigkeit eingedrungenen Eisblocks aus.
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Der neue Amerika-Zeppelin, der demnächst seine PrcchS schrien beginnt, ist 200 Meter lang und 27 Meter hoch, seine Länge übertrifft also das höchste Bauwerk der Welk has Ulmer Münster (161 Meter), noch beträchtlich.
Die gefährlichen Ameisen. Wie das „Buchhändler-Börsenblatt" mitteilt, ist das reizende Buch „Butz, der Ameis", von Helmut M. Böttcher, in Sowjetrußland verboten worden, veil es die Ordnung des unter einer Königin stehenden Kirchenstaats beschreibt und so an die Ordnung in der srühe- mi Monarchie erinnern könnte.
Biesenfische im Jahr 1924. Wie Fischereizeitschriften belichten, wurden dieses Jahr mehrere besonders große und schwere Fische in deutschen Flüssen und Teichen geangelt oder in Netzen gefangen. So wurde beim Abfischen des sog. An- iagensees bei Tübingen ein Karpfen an Land gebracht, der bei einer Länge von 80 Zentimetern ein Gewicht von 17 Pfd. arfwies. Vor zwei Jahrzehnten wurde der Karpfen in genannten See gesetzt. — Bei Eichen in der Provinz Westfalen. in der Listertalsperre, fing sich an einem Stellnetz, das )5 Millimeter Maschenweite hatte, eine Forelle, die das wohl einzig dastehende Gewicht von 8 Pfund hatte. Der Raubfisch Halle dabei eine Länge von 70 Zentimetern. — Im Rhein hei Mundenheim (nahe Ludwigshafen) fing ein Munden- heimer Fischer einen Salm, der bei 21 Pfund Gewicht eine Länge von 1,15 Meter hatte. — Am Wöhrloch bei Regensburg wurde ein Waller ans Land gezogen, der 54 Pfund schwer war.
Ukrainisches Naturschutzgebiet. Bei der Stadt Kanem. dem Geburtsort des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko, wird ein unter staatlicher Aufsicht stehender Naturpark im Umfang von 2190 Hektar eingerichtet. Dieser Park soll in erster Linie der wissenschaftlichen Arbeit auj dem Gebiet der Pflanzen- und Tierkunde dienen.
Klahlhäuser. Das englische Gesundheitsministerium besichtigt sich gegenwärtig mit dem Plan, in großem Maßstab Häuser zu bauen, die aus Stahlplatten in Holzrahmen Her- MM werden. Der Gedanke solcher Stahlhäuser ist schon verschiedentlich aufgetaucht, und in England auch bereits während des Krieges verwirklicht worden. Das Baumaterial läßt sich rasch in großen Mengen Herstellen; die Bauweise ist auch verhältnismäßig billig, aber in der Praxis ergeben sich doch ernste Bedenken. Die Häuser mit Metallwänden sind im Sommer sehr heiß und !m Winter kalt, und um sie vor de« Rosten zu schützen, müssen sie häufia anaestrichen werden.
Letzte Kurzmeldungen.
Der Reichstag wird heute nach Beendigung der Ein- zelberatuug der Dawesgesetze die entscheidenden Abstimmungen über diese Gesetze vornehmen.
Deutfchnationale nnd Deutsche Bmksparlei, die «isrigst über ei» Kompromiß beraten, werden heute in Fraktion»- sitznngen vor Beginn des Reichstags ihre letzten Entscheidungen treffen.
Der Abgeordnete Srumbach erklärt, anscheinend im Sinn Herriots» daß die französische Regierung die deutsche Ratifizierung des Londoner Abkommens auch im Falle einer Reichstagsauflösung anerkennen werde.
Die Separatisten suchen im „Schutzbund für die Arbeiter und Angestellten der Interalliierten Armee" die Abtrennungsbewegumg im Rheinland neu zu organisieren.
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Der preußische Landtag wird im Falle der Reichstagsauflösung sein« eigene Auflösung beschließen.
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Nach anfänglicher Ablehnung wird nun Brtand doch noch «-1S zweiter Delegierter der von Bourgeois geführten'französischen Völkerbundrdelegatton nach Genf gehen.
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Der sozialistische dänische Verteidigungsminister Raßmussen v ant die Ersetzung de» dänischen HerreS durch ein kleines Polizeikorps.
Wettlaufen zwischen Mann und Pferd. Im Londoner Kristall-Palast ist ein SechStage-Wettlaufen merkwürdiger Art auSgetragen worden. Es handelt sich darum, ob ein Mann oder ein Pferd innerhalb 6 Tagen die größere Strecke ?ncücklegen könne. Der Mann war C. W. Hart, daS Pferd irug den komischen Namen Saucy Lasste, was ungefähr auf deutsch bedeuten würde: Schnippischer Faulpelz. In der zweiten Hälfte der Woche begann der Mann daS Uebergewicht za gewinnen, da der Gaul anstng, müde auSzusehen, oder vielleicht bester noch, der zweiten Hälfte seiner Namen» zu -ntsprechen. Zwei Stunden vor Ablauf oer sechs Tage zog d-r Besitz-r des Pferdes sein Tier zurück, weil weiteres Bemühen aussichtslos war. Der Mann wurde als Sieger er- t äct, indem er das Pferd mit rund 37 Klm. geschlagen hatte. Die zurückgelegten Entfernungen waren für den Menschen > 726, für daS Pferd 1689 Klm. Damit ist erwiesen, daß ein Mensch mehr auSzuhalten vermag als ein Pferd.
Blitzschlag in eine Schafherde. Unweit Duderstadt (Hannover) schlug der Blitz in eine Schafherde und tötete 31 Stück.
Hungersnot in Albanien. In Nord-Albanien herrscht eine Teuerung. Die albanische Regierung hat an den Völkerbund rin Gesuch um Hilfe gerichtet.
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zahlst Du gewiß nicht gern. Und doch mußt Du um der lieben Frieden» willen in den sauren Apfel beißen. Du möchtest aber wissen, wo Deine Steuern hinkommen, wozu sie verwendet werden, wie sie umgelegt werden und noch andere Dinge mehr. Eine Tageszeitung gibt Dir über all diese Fragen Auskunft und hält Dich über alle» Wissenswerte auf dem Laufenden.
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Ein gerissener Bursche. Nicht weniger als 12 Einbrüche, 17 einfache Diebstähle und zwei Diebstahlsoerfuche konnten dem in Gschwend OA. Gaildorf geborenen Händler Taver Regner nachgewiesen werden. Er ist auch schon sechsmal wegen Diebstahls vorbestraft, zuletzt mit 2^ Jahren Zuchthaus, die er in Ludwigsburg verbüßen sollte. Dort ist er nach einem Jahr ausgebrochen und hat sich ins Bayrische begeben, wo er seit vier Jahren nur vom Stehlen gelebt hat. Einen Hauptfang machte er in einem Eisenbahnwagen von Nürnberg nach Augsburg, wo er einen Reisekoffer erwischte, der Schmucksachen für einige Tausend Mark enthielt, hatte aber kein Glück damit. Da er die Sache nicht gleich verwerten konnte, versteckte er sie. Als er sie später holen wollte, fand er zwar das Versteck wieder, die Wertsachen aber nicht. Die übrigen Diebstähle beging er teils auf der Bahn, teils in verschiedenen bayerischen Orten und den letzten Ende März ds. Is. beim Fahrradhändler Erber in Biberach. Ende April fiel er in Stuttgart der Polizei in die Hände. Regner gab alles zu. Nach seiner Flucht aus dem Zuchthaus habe er ins Ausland wollen. Allein die Inflation habe auch ihm übel mitgefpielt. Hatte er sich an einem Tag das nötige Reisegeld zusammengestohlen, so sei es schon am andern Tag zu wenig gewesen. Das Schöffengericht in Augsburg diktierte ihm 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrechtsverlust, womit er sich einverstanden erklärte.
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Immer der Gleiche. Der zerstreute Professor, der abends noch einen Vortrag gehalten hat, kommt spät nach Hause» Mi- er sein Schlafzimmer betritt, hört er ein Geräusch! untev dem Bett. „Ist jemand da unten?" ruft er lautü „Nein!" antwortet der Einbrecher. „Merwürdig", sagt der Professor kopfschüttelnd, „ich hätte doch darauf geschworen, daß ich etwas gehö:^
Handels Nachrichten
Dollarkurs Berlin, 28. August. 4,2105 Bill. Mk. Rerryortt l Dollar 4.210. London 1 Pfd. Stert. 18.85. Amfierdcun 1 GuM»
l.627. Zürich 1 Franken 0.784 Bill. Mk. s ' ' " --
Dollarschahanweisungen 86,
Kriegsanleihe 749. ' _
Franz. Franken 83.13 zu 1 Pfd. Sterl. und 18.43 zu 1 DokläL Deutsche Industrieanleihe. Ein Berliner Bankier bemüht fichi gegenwärtig, in Neuyork eine Anleihe von 25 Millionen Doll«; auf deutsche Industriewerke aufzunehmeu. Er bietet 10 bis 14 PrvI. Zinsen. Die deutsche Industrie brauche dringend Geld zum AnkmÄ von Rohstoffen. — Das gibt teure Anleihen für die Industrie rmo teure Waren, denn der Bankier will doch auch seine PrgzeM» verdienen,
Stuttgarter Börse, 28. August. Bei kaum nennenswertem Geschäft verkehrte die heutige Börse in lustloser und schwächer«! Haltung. Auch am Aentenmarkt herrschte Zurückhaltung 5prozentige Reichsanleihe notierte 825, Reckargold 2,3. Nur fwy Skadtanleihen bestand weiteres Interesse. Württ. Bereinsbank.
Stuttgarter Landesproduktenbörse, 28. August. Weizen 22 biS 14.50 (25. August 22—24), Sommergerste 20.50—23 (20-22.50^ Roggen 18—19 (17-18.50), Weizenmehl Nr. 0 35.50—36.50 (35L0 bis 36.50), Brotmehl 30.50—31.50 (29.50—30HO), Kleie 11—11.5» (11-11.50), Wiesenheu. alte Ernte 5—5.40 (5-5.40), Kleehell, uene- Lrnte 6—6.40 (6—6.40), Stroh (drahtgepreßt) 3.50-4 (3.75-4.2H» Karlsruher Produktenbörse, 27. August. Weizen 23.50, Roggew 18.50, Gerste 22-23, Hafer 18.50, Mais mit Sack 19—19.25, Wer. zenmehl (Mühlenforderung) 33.50—34, Weizenmehl zweithändig 33—33.50, Roggenmehl (Mühlenforderung) 26.50—27, Weizen unüs Roggenfuttermehl 14.50—15, Weizen und Roggenkleie 11.75 b8>
12.50— 13, Rauhftittermitkel, loses Wiesenheu gut, gesund, trocken!
6.50— 7, Luzerne 7.50—8, Weizen-Roggenstroh drahtgepreßt 3.5» bis 4, alles per 100 Kilo. Mehl und Mühlenfabrikate sowie Mais mil Getreide ohne Sack, Frachtparitäk Karlsruhe.
Mannheimer Produktenbörse, 28. August. Weizen inl. 23 11k» iausl. 24.50—25, Roggen inl. 18-18.50, ausl. 18.50, Gerste 22—24» Safer 17.50-19, Mais 18.50 d. 100 Kilo bahnfrei Mannheim, Weizenkleie 11.25 frei Waggon Mühle. Weizenmehl Nr. 0 33.2» bis 33.85, Roggenmehl 26.50—27.25.
Frankfurter Getreidebörse, 27. August. Greifbarer Weizen «v-> Roaaen sind gesucht, da die Nachfrage nach Mebt anbälk. Werre»/
Tilo Brand und seine Zeit
H Roman von Charlotte Riese
»Nachdruck verbat««.)
„Ehrwürdiger, ich hörte Cure Stimm« und bedoure, daß ich Esch nicht stehend empfangen kann. Aber mein Bein ist eiend gebrochen und ich hoffe, daß ich bei Euch im Kloster Heilung finden werde. Falls Ihr nicht vorzieht, mich nach einer der dänischen 2nseln übersetzen zu lassen, um dort Behandlung zu finden!"
Dieser Mann sprach ruhig und verständig. Pater Egbert schob sich einen Sitz an sein Lager und betrachtete ihn aufmerksam.
»Wollt Ähr mir Euren Namen sagen?"
„Ich bin der Ritter Giesecke und komm« mit meinnem König von Nügemvald«. König Erich war aufgetragen, junge Mannschaft str die Königin Margarete zu werben, und er fand eine gute Anzahl. mit der er gen Flensburg fahren wollte. Fünf Koggen waren wir. Ob ein« von ihnen Flensburg erreichen wird, kann ich nicht sogen. Ihr wißt, daß uns der Allmächtige schwer strebte und «rs an diesen Strand warf."
»Ihr seid Gefangen« der Holsten, Herr!"
„Ich weiß, Ehrwürdiger, und ich haste, daß Ihr uns kein allzu schlechtes Gefängnis anwesten werdet. Ihre Gnade, die Königin, weiß zu belohnen."
„Sie weiß unsere Ritter und Herren in sehr unwürdiger Hast P- halten!"
Herr Giesecke lächelt« etwas mühsam.
»Von der Königin wird viel llebles geredet, das man nicht immer glauben soll. Sie hat auch gut« Pfründe zu vergeben und sucht für Flensburg «inen Pröpsten."
„Die Stadt Flensburg ist nicht ihr eigen. Sie hat sich die Etadt durch Herzog Heinrich Äs Pfand wegen einer Schuld auf ein Jahr geben lassen und es sodann nach Ablauf des Jahres behalten. Sie hat keine Pröpste in Flensburg anzustellen."
„Und wird es dennoch tun, Ehrwürdiger. Denn sie hat die Macht und wird alle Tag« mächtiger. Die Holsten sollten dies bedenken!"
„Ich werde Euch in unser Kloster tragen lasten, damit Bruder Martin seine Kunst an Euch versucht!" sagt« der Prior. „Er versteht es, gebrochene Mieder heil zu machen!"
„Ich dank« Euch, Ehrwürdiger! Gewiß werde ich in guter Behandlung sein, <K>enso, wie ihr unserem jungen König eine
sehr stolz. Aber so arg, wie er sich stellt, ist er nicht. Man muß Geduld mit ihm haben!"
„Er soll falsch sein und grausam. Hinterlistig hat er sich gegen unser« Schauenburger Herren benommen."
Herr Giesecke hob die Hände. „Ehrwürdiger, glaubt nutzt alles, was von den Hohen dieser Erde gesagt wird! Gerade ein Mann der Kirche sollte wissen, daß man Lügenmäuler nicht stopfen kann. Die Schlechtigkeit regiert aus dieser Erde und das Gute kommt unter die Füße. Habt Geduld mit unserem König und bedenkt, daß er einst «in sehr mächtiger Herrscher sein wiü>. Margarethe hat ihr Herz an ihn gehängt. Sie wird dem «s lohnen, der Milde gegen Erich übt!"
„Ihr habi ein« glatte Zunge. Herr Giesecke, und Eure Herrschaft hält sicher große Stücke auf Euch. Erlaubt aber, daß auch wir Hoisten unser« eigene Meinung behalten. Doch nun sollt Ihr bald unter Bruder Martins Hände kommen, der Euch hoffentlich heilen wird!"
Pater Egbert war aufgestanden und schritt eilig davon. An Al- heid, die noch vor der Tür saß, ging er wortlos vorüber, und aas Fräulein sah ihm nach.
„Das ist ein Strenger!" sagte sie zu Tilo, der den Sitz des Königs eingenommen hotte und an einem Segel flickt«. Ein schlanker Bursch« war's, mit offenem Gesicht und lachenden Aug.n. Sern dickes Wollwams und die Lederriemen über den groben Holzschuhen verdeckten nicht seinen schlanken Wuchs und di« sein geformten Mieder. Alheid betrachtete ihn mit lässigem Wohlgefallen. „Du bist Wstcher als mancher Ritterbürtigel" sagt« sie.
Tilo hob den Kopf und strich di« Hellen Haar«, aus der Stirn.
,Zch bin ein Freierl Gerad so viel wert als di« mit dem Rittergurtl"
„Oho!" Alheid macht« große Augen. „Bauern bleiben Bauern und Ritter Ritter. So ist es, so wird es bleiben!"
Tilo antwortet« nicht gleich. Dann meinte er: „Ihr seid ein Weib, daher wißt Ihr nicht viel. Es ist viel bester, nicht mit Euch zu streiten. Im Kloster sagen sie auch, daß di« Weiber dumm sind!"
„Sehe ich dumm aus?" fragte das Fräulein scharf, und Tilo sah sie lange an."
„Ihr seht nicht gerade töricht aus. Aber der Schein trügt. Es macht auch nichts," setzt« er beruhigend hinzu. „Die Weiber Kochen Kl besorgen, die Meid« zu weben
und um Kinder zu bekommen. Brauchte man sie nicht, hätte der Herrgott sie nicht erschaffen!"
„Du redest wie ein Mönch. Hot der große Mann mit den lästeren Augen dir dies eingebildet?"
„Pater Egbert bildet mir nichts ein. Ich tun in seine Schule gegangen, und einmal dachte ich, daß ich geistlich werden sollte. Dann aber sagte der Ehrwürdige, daß es besser wäre, ich Ueibe bei meinem Vater und bei Muhme Gesa. Er sagt, nicht alle eignen sich dafür, geistlich zu werden. Er selbst ist der Sohn eines vornehmen Holstenritters. Aber er hat drei älter« Brüder und da war es bester, er ging ins geistliche Amt. Da kann er noch hoch steigeitt"
Alheid gähnte. „Laß uns von anderem reden Äs von dem Kuttenträger. In Rügenwald« sah ich genug von ihnen."
„Wo liegt Rügenwcckde?" fragte Tilo, und Alheid war erstaunt.
„Du weißt wenig, selbst wenn du auf der Schule warst. Al Rügenwald« wohin mein« Frau Muhme, di« Herzogin von Pom- » mern, und ihre fünf Töchter sitzen bei ihr herum. Sie warten auf einen Gemusst, der sie in sein« schöne Burg führt, aber es ist noch niemand gekommen. Mich lud di« Königin Margarete ein, und sie wird mir einen stattlichen Gemahl verschaffen. So wenigstens sagt Herr Giesecke, und der weiß von diesen Dingen Bescheid!" Alheid sprach gleichmütig» breitete ihre langen Haar« aus, daß ft» von der Sonne beschienen wurden, betrachtete ihr zerrist-u«', Kleid und erhob sich plötzlich-
„Es ist öd« hier und mich friert. Sieh zu, wo mein Pelzmantel blieb, den du mir abnahmst. Äs du mich aus dem Wasser Sogst"
„Er hängt beim Feuer, wird aber kaum trocken sein!"
Tilos Augen hingen an dem schlanken Mädchen, dar die Arm« reckte rmd nicht daraus zu achten schien, daß das zerrissene Meid ihren weihen Nacken und ihre Schultern zeigte. Sie schauert« zusammen. ,F)ie alt« Frau in der Hütte sollt« mir ein anderes Gewand geben und dieses trocknen. Wenn meine Truhe ans Land spülen sollte, so bringe sie mir. Mein Rame steht darauf und «nt- hält meine Kleid« und sonstige Ding«, di« ich haben muß!"
Alheid trat in di« Hütte und kauerte neben dem glimmenden Feuer nieder. Heiß war es hier und beklommen. Zwar zog der Rauch durch «in Loch im Dach hinaus, aber es hing «ne gm» Lust über allem, »>d das junge Mädchen begann zu HHckn.
- -.. . ^Fortsetzung fotzh) -i
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