- Brand. JU rhof) brach Feuer werden.
iftung. Land, e. Liebenau, ver- am rechten Zei^ utenden Wunde» >ern Tags stellten mußte der rechte eben.
rin. Das Gene- tern in Kloste, t>. I. verstorbenen itin Maria Ger- Oberin der Töch- Sie selbst wählte r Felicia Heim,
r Heubergei , des Nebenplan- die Generaldirek- tSO 000 -4l. Trotz n die Gemeinde- oeitenmale diesen gesichert worden,
Gemeinden neu Llmtskörperschust
Die Herz-Jch- ^ für den bekann- Beuron werden.
August. Brand ite nieder. Dabd > vernichtet. Dees Landstreicher,
Land.
7 Augusti?S<
ieben. in welch» » Leben hinduch Nlt. und den nicht entzückt, als habe . L a g a r d e.
ng. Auf Grund lenstprüfukig sind vürttembergtschen lberg für befähigt
, den 25. d. M. statt, welche sich r befaßte. Unln etzten Tagen von Bürgerschaft eine enn die Summen, »rzahl der Steuer- heiß Maier gab i über die großen . April auferleg! igehenden Bericht
früher eingerich- n Erwerbslosen- und finanzielles worden. Soserr fürsorgebedüW inde einzutretm! die hieraus er- ern, können mii gsaufkommen ii> rgeverbände Zudürftige Kurzaron Unterstützung
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ien an die Or^- -losenfürsorge isj en Kurzarbeitsr-
April 1924 be>
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f, daß die gesetz- r die Umstellung t sich die Reichs- -tschaft, die Frist rnz in mäßigen ellschaften, deren enfällt, die Frist zen bis 30. Nao-
Zeptemberbezüge
August Ä. I-, -m
fuhrbestimmungen, vor allem aber eine Einschränkung der Ausfuhr, ist in keiner Weise beabsichtigt.
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Aus der Bauindustrie. Die Wohnungsnot und vor allem die Geldnot veranlassen die Bautechniker, immer neue Wege gu suchen, um das Bauen zu verbilligen und damit die Bautätigkeit günstig zu beeinflussen. So ist es jetzt einem Techniker gelungen, einen Vaudiel zu konstruieren, der sowohl der Länge als auch der Breite nach ausziehbar ist. Bei seiner Anwendung, z. B. bei der Einschalung von Türpfosten oder Fensterstürzen usw. wird die Arbeitszeit, die bei der bisherigen Arbeitsweise dazu benötigt wurde, auf einen Bruchteil der bisher üblichen herabgedrückt und der Holz- absall verschwindet fast ganz. Die Vorteile der Neuerung sind also ganz wesentliche. Außerdem ist es dem Erfinder gelungen, eine nagel- und sprießlose Schalung zu konstruieren, die auch von ungelernten Arbeitern benutzt werden kann. Weide Neuerungen find besonders auch für Selbstbauende von Bedeutung.
Mars regiert die Stunde. Kurze Zeit vor seiner O.nwr- dung wendet sich Wallen stein in Schillers Drama an den von ihm berufenen Astrologen Seni mit den Worten: „Glückseliger Aspekt! So stellt sich endlich — die große Drei verhängnisvoll zusammen, — Und beide Segenssterne, Jupiter — Und Venus, nehmen den verderblichen, — Den tückschen Mars in ihre Mitte." Die Anordnung der drei „schicksalsschweren" Planeten ist heute die gleiche, wie sie in jenem für den großen Heerführer des Dreißigjährigen Kriegs: so verhängnisvollen Jahr 1634 angegeben wird. Auch heute wieder hält Mars, der seiner ausgesprochen rötlichen Farbe wegen den Namen jenes menschenfeindlichen Gottes der alten Italiker und Römer trägt, die Mitte zwischen den beiden Planeten Jupiter, des Abends im Südwesten, und Perms,^ des Morgens im Osten._
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Die deutsche Sprache in Amerika. Vor dem Krieg
widmeten sich durchschnittlich 25 000 amerikanische Studenten dem Studium der deutschen Sprache. 1916—1917 sank diese Ziffer auf 23 900, 1917—1918 sogar auf 12 900. Die deutsche Sprache war in dieser Zeit in Acht und Bann getan, und im Jahre 1920 lernten nur noch 532 Studenten die Sprache Schillers und Goethes. Seit 1921 ist der Verruf des Deutschtums in Amerika wieder der Vernunft gewichen, und die demfchr Sprache beginnt allmählich wieder ein begehrteres Unterrichtsfach zu werden. Im Oktober 1921 waren eS 1586, IW 2836, 1923 5147 und im Frühs >hr 1924 5235 amerikanische Studenten, die an den Hochschulen Deutsch lernten.
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Bolksverrat in Oberschlefien?
Es wird uns geschrieben: Durch die völkische Tagesprefse geht eine Notiz, nach welcher der Gewerkschaftsbund der Angestellten, der sich angeblich in Oberschlefien Zwiazeck-G.D.A. nennt, dort zweisprachige Flugblätter herausgtbt, seine Hauptversammlung erst in polnischer, dann in deutscher Sprache eröffnet habe und schließlich sein von der Berliner Hauptleitung besoldeter Geschäftsführer Keil beantragt habe, in Zukunft alle Eingaben in polnischer Sprache anzufertigen.
An dieser Mitteilung, die in einigen Zeitungen die Einleitung trägt „Vom Deutschnationalen Handlungsgehilfenver- band wird uns geschrieben" ist kein wahres Wort. In Kattowitz, also im abgelrennten Oberschlefien, haben die Mitglieder de» G.D A., nachdem ihre wettere Zugehörigkeit zum G.D.A. infolge der Schwierigkeiten und Bedrückungen durch die polnischen Behörden sich als unmöglich erwies, eine eigene Organisation geschaffen, die in keinem organisatorischen Zusammenhang mit dem G.D.A. im Reiche steht. Ihr Geschäftsführer ist nicht abhängig von der Berliner Hauptleitung und wird auch nicht von ihr besoldet. Trotzdem wird diese Organisation ständig von polnischen Behörden verfolgt; ihre Mitglieder werden mit Haussuchungen bedacht, alle deutschen Drucksachen werden beschlagnahmt. Nur auS dem Grunde sind Anfnahmepapiere zweisprachig bergestellt. Zweisprachige
Flugblätter gibt eS nicht. Auf der Hauptversammlung sind nur die polnischen Behörden in polnischer Sprache beläßt worden, sonst war die Verhandlungssprache deutsch. Alle übrigen Behauptungen sind einfach aus der Luft gegriffen.
Für den Charakter drS VerbreitenS solcher Mitteilungen »st kennzeichnend, daß er wohl die Schwierigkeiten kennt, unter denen Deutsche in Polen arbeiten müssen, daß er aber trotzdem aus parteipolitischem Fanatismus diejenigen verdächtigt, die unter Opfern und Gefahren den deutschen Angestellten in Polen eine sichere LebenSgrundlage schaffen wollen. Der Verbreiter dieser Verleumdungen weiß ganz genau, daß eine offene Klarlegung den deutschen Interessen schweren Schaden mastigen würde, um so verächtlicher ist solches Vaterlands- schädliches Treiben derer, die vorgeben, nationale Gesinnung »klein zu haben, die sich aber nicht scheuen, ihre nationale Gesinnung gegen parteipolitische Geschäfte zu verkaufen.
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Haiterbach, 26. Aug. Vom Turnverein. Bei dem NM letzten Sonntag in Hochdorf OA. Horb stattgefundenen Gauturnfest errang sich der hiesige Turnverein 8 Preise, worunter ein 1. Preis aus Ernst Kaupp. Schreiner, fiel. Mir wünschen zu diesem schönen Erfolge dem hiesigen Turnverein und den Siegern viel Glück und hoffen, daß der hie- ttge Verein immer mehr zur Blüte kommt. ES wäre sehr wünschenswert, wenn die hiesige Stadtgemeinde recht bald
Entscheidungen von höchster Bedeutung
fallen in den nächsten Tagen und Wochen. DaS Schicksal eines jeden einzelnen ist aufs engste verbunden mit den großen politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen der nächsten Zeit und gerade diese Umwälzungen
machen es notwendig.
daß jeder Volksgenosse sich über diese einschneidenden Veränderungen unterrichtet, dazu Stellung nimmt und nach seiner Ueberzeugung handelt. Das kann der Volksgenosse nicht anders als
daß der Gesellschafter für September bestellt wird.
Was Du tust, das tue bald!
die nötigen Mittel brschoffin könnte, um die z. Zt. im Bau vkfindltche Turnhalle vollenden zu können, damit alle Voraussetzungen gegeben sind, daß der Verein sich noch mehr entfallen kann. ^
Effringen, 26. Aug. Radfahrerfest. Der Radfahrer- verein „Adler" Effcingen feierte am letzten Sonntag seine Bannerweihe mit 12jährigem Stiftungsfest, verbunden mit Rennen und Korsofohren. Schon am Samstag regten sich fleißige Radlerhände, um den Festplatz zu schmücken. Obwohl am Samstag abend ein Regen einsetzte, trafen die Rennfahrer von den weiter entfernten Vereinen noch ein. Privatquartiere für die Renner wurden von der Einwohnerschaft unentgeltlich in genügender Anzahl zur Vertilgung gestellt. Am Sonntag früh um Vs 5 Uhr weckten Böllerschüsse und die munteren Weisen der Musikkapelle Wildberg die Einwohner- 'chafl zum fieudtgen Feste. Das Rennfahren begann um V-6 Uyr und ging gut und ohne Unfall von statten. Noch um 11 Uhr hingen schwarze Wolken am Himmel und ließen den Regen strömen. Aber schon bet der Aufstellung de» Festzugs schien die Sonne wieder herrlich. Prächtige Gruppen waren da zu sehen, ein Zeichen, mit welchem Eifer die Radler für ihre Vereine arbeiteten, so z. B. Sulz mit „'s Bärbels vom Ltchtenftein", Pfrondorf mit „Am Brunnen vor dem Tore", Bondors mit einer Kuh und „Papiermarksende", Rotseiden mit „Radiowerke A.-G.", Neuweiler mit „Der Jäger in dem grünen Wald" und sonst noch manches Schöne. Um 2 Uhr ging der Festzug durch die Straßen unsere» schön geschmückten Orte« nach dem Festplatz im Htrschgarten. Nach schönem Gesang der hiesigen Gesangvereins unter Leitung
von Herrn Unterlehrer Jedermann hielt der Vorstand seine Festrede. Er ermahnte die Jugend in markigen Worten, sich dem Radsport oder sonstigem Sport zu widmen. Nach der Bannerübergabe hatten es sich die Festgäste gemütlich gemacht und eS entwickelte sich bald ein lebhaftes Treiben. Die Sonne lachte den ganzen Nachmittag auf unser Fest hernieder; sogar einige Gastvereine hatten sich inzwischen noch eingestellt. Die PreiSverteilung begann um 6 Uhr. Preise erhielten im EröffnungSfahren: 1) Beck Georg von Kayh, 2) Ehrsam Karl von Emmingen, 3) Lehmann Gottlteb v. Oberjesingen, 4) Dengler Gottlob v. Oberjesingen, 5) Röhm Fritz von Effringen. Neulings fahren: 1) Hirneisen Ernst von Oeschelbronn, 2) Rüd HanS von Neuenbürg, 3) Proß Wtlh. von Schönbronn, 4) Röhm Oskar von Sulz, 5) Gäckle Gustav von Stmmozheim, 6) Gäckle Ernst von Simmozheim, 7) Rapp Karl von Unterschwandorf, 8) Marquardt Wilhelm von Simmozheim, 9) Gommel Friedrich von Schönbronn, 10) Stängle Johanne« von Effringen. Hauptfahren: I) Beck Georg von Kayh, 2) Ehrsam Karl von Emmingen, 3) Lehmann Gotllieb von Oberjesingen, 4) Röhm Fritz von Effringen, 5) Proß Wilhelm von Schönbronn. Langsamfahren: 1) Bürkle-EberShardt, 2) Kübler-EberShardt, 3) Schmid Ludw. v. Rotfelden, 4) Walz Eugen v. Emmingen, 5) Hartmann Alb. von Pfrondorf. Korsofahren: Kl. Sulz l s Preis mit 13,95 Punkten, Pfrondorf Ib Pr. mit 13,80 P.. Bondorf Ic Pr. mit 13,79 P., Walddorf Ha Pr. mit 12,10 P. Kl. 8: Rotfelden I s Pr. mit 13,70 P., Neuweiler Ib Pr. mit 13,41 P., Nltbulach Ha Pr. mkt 12,68P., Gültlingen Ilb Pr. m. 11,60 P., Neuenbürg Ilo Pr. m. 11,50 P., EberShardt lila Pr. mit 10,42 P., Calw Illb Pr. mit 8,48 P. Obwohl durch den vormittags einsetzenden Regen verschiedene Vereine abgeschreckt worden sind, war das Fest doch ziemlich stark besucht. Im allgemeinen können wir sagen, daß da» Fest gut gelungen ist und einen befriedigenden Verlauf nahm. Abends 8 Uhr war noch Festball im Htrschsaal.
ep. Neuaufbau der Herrnhuter Brüdermission. Nachdem Ne Wiederzulassung der deutschen Mission in den britischen '-rrschaftsgebieten verkündigt ist, stehen der Herrnhuter Brüdergemeinde, die auch in Württemberg von Anfang an m Freundeskreis und in Bad Voll einen Mittelpunkt r tzt, alle ihre Missionsgebiete wieder offen mit Ausnahme :c 1 Nordqueensland (Australien), wo die Wiederzulassung in Bälde bevorstehen dürfte. Finanzielle Gründe machen 's der Brüdermission leider unmöglich, ihre Arbeit im Sü- - des einstigen Deutsch-Ostafrika, im Nyafsaland, sogleich Dieder aufzunehmen, während sie ihre Arbeit im Norden der einstigen deutschen Kolonie, in Unyamwesi, mit Hilfe ilirer dänschen Freunde hat halten können. Die Missions- -ck 'le in Niesky (Oberlausitz), die wegen Geldmangels hatte- zc Glossen werden müssen, konnte nunmehr in Herrnhut neu ffnet werden, wobei ihr eine Bibelschule für Berufs- u'beiter der Inneren Mission angegliedert wurde.
Einfache Entfernung -es Spreißels. Cs dürfte wenig bekannt sein, daß man einen Splitter, den man sich arq irgend eine Weise ins Fleisch gestoßen hat, mit Dampf enffer» uen kann. Zu diesem Zweck füllt man eine weithalsig? Flasche ziemlich hoch mit siedendem Wasser und drückt dann die betr. Stelle leicht auf die Mündung des Flaschenhalses Durch den Dampf wird die Haut in den Hals der Flaschehrw- eingesaugt werden und der Splitter ist nach kurzer Zeit das raus hervorgezogen. Dabei bleibt keinerlei Entzündung dss betr. Stelle zurück.
^ Oberamt Herrenberg. ^
Herreuderg, 26. Aug. Die Sonne bringt eS an den Tag. Die beiden der kommunistischen Partei angehö- rigen Wilhelm Bader und Wilhelm Schäfer von hier wurden in Stuttgart, nachdem sie schon verschiedene Einbruchdiebstähle verübt hatten, auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Die gestohlenen Gegenstände, meistens Anzüge, verbrachten sie nach Herrenberg. ES wurde daher von der
Tilo Brand und seine Zeit
H Roman von Charlotte Niete
(Nachdruck verboten^
„Pah, wenn du nicht mehr da bist, kommt ein anderes Fräulein aus Pommern. Du weißt doch, daß die alte Herzogin fünf Töchter hat, die alle auf einen Gemahl warten."
„Ich bin hübscher als siel"
„Was ich nicht finde! Ihr seid all« häßlich: nur Philipp« mein Ehegemahl, sieht anständig aus. Aber wir passen doch nicht zusammen, und di« Muhme in Flensburg kann sie nicht leiden!"
Erich hatte sich einen Holzblock, der vor der Hütte lag, als Sitz erwählt. Jetzt streckt« er die Beine von sich und betrachtet« seine zerrissenen Strümpfe.
Uebel sehe ich aus. Der Bursch«, der mich aus dem Wasser zog und mich hierher brachte, muß mir von seinen Lumpen geben. Und irgend «in Gewand wird das alte Weib, das uns vorhin die heiße Milch gab, wohl für dich haben."
„Ich habe eine große Truhe mit meinen Kleidern aus der Kuss gehabt!" erwiderte Alheid und seufzte dabei. „Es wäre entsetzlich, wäre alles verloren!"
„Natürlich ist alles verloren. Was die Räuber erwischen, geben sie nicht wieder heraus. Dasselbe würde ich tun, hätte ich eine Beute gemacht. Aber wenn du nach Flensburg kommst, wird Margaret« dir schon etwas geben, das du über deinen Leib ziehen kannst. Sie Hot große Truhen voll von Kleidern, die sie allmählich sammelte. Beutestücke aus vielen Holstenburgen und von den hansischen Schiffen, die ihr« Mannen aufbrachten!"
„Wollte der Allmächtige, ich wäre bald in Flensburg!" erwidert« Alheid, während sie sich dann etwas aufrichtet«. Denn Pater Egbert stand plötzlich vor den beiden. Er sah stattlich aus in seiner weißen Kutte mit dem schwarzen Kragen, und während er den geistlichen Gruß sprach, ruhten seine Augen scharf auf den zwei Fremdlingen.
Sein „Gelobt sei Jesus Christus!" beantwortete Alheid mit dem Wichen ,Ln Ewigkeit! Amen!" Aber sie hatte gleichfalls auf einem kleineren Holzstoß Platz genommen und rührte sich ebensowenig wie Erich. Dieser streckte seine Beine noch länger aus und betrachtet« den Geistlichen mit einem hochmütigen Blick.
„Gibt's hier auch Kuttenträger auf der verwünschten Insel? Ich gebrauche sie nicht — doch wenn Ihr meinen Reisegefährten wieder heilmachen könnt, dann nehme ihn nur mit. Es soll Euch ge- Moroni"
„Jhr seid der König Erich, nicht wahr?"
Der Gefangene warf Len Kopf in den Nocken. ,Hhr fragt nicht ganz höflich, weißer Mann! Aber da Ihr wißt, wer ich bin, brauche ich es Euch nicht zu bekräftigen!"
,Zhr seid also in die Gewalt der Holsten gefallen. Die Schauen- burger Herren werden sich freuen."
„Mögen sie ein großes Lösegeld einheimsen! Aber sie sollet: dafür sorgen, daß man mich bald nach Dänemark bringt. Oder nach Flensburg, wo meine Frau Muhme auf mich wartet!"
„Me Frau Muhme wird wohl noch etwas auf Eure Rückkehr warten müssen, Herr König. Sie soll viele Holstenritter in ihrer Gewalt haben und sie übel behandeln. Solang« sie diese Herren nicht frei läßt, werdet auch Ihr tu unserer Obhut bleiben!"
Erich zog nun doch seine ausgestreckten Beine an sich und richtete sich halb auf.
„Ihr solltet Euch hüten, unnötige Scherze zu machen, Mann Gottes! Einen König nimmt man nicht ohne weiteres gefangen, besonders wenn es ein Dänenkönig und der Mitregent der Königin Margarete ist!"
„Ich wüßte nicht, daß ein König besonders Vorzüge vor anderen hat. Soviel ich weiß, hat Margarete oen Schwedenkönig wohl sechs Jahr« im Gefängnis schmachten lassen, und wenn sie ihn hinausnahm, dann war es nur, um böse Scherze mit ihm zu treiben. Ihr bleibt gefangen, bis die Königin unser« Holsten freigab."
Erich stand jetzt auf den Füßen und griff nach dem Dolch in seinem Gürtel. „Hütet Euch, mich zornig zu machen!"
Aber schon griff ein« große Hand nach dem Dolch und zugleich nach seinem Arm.
„Ihr sollet mitgehen, Herr!" sagte die gleichmütig« Stimme von Hinnerk Brand. Ein breiter Mann war es, mit wetterhartem Gesicht und scharfen Augen. Sein« roten Haare waren mit Grau gesprengelt und um das Gestchr wuchs ihm ein langer Bart.
„Ihr solltet mitgehen, Mann!" wiederholte er. „Sonst müßte ich Euch schärfer anfassen, und das werdet Ihr nicht mögen."
Erichs Gesicht war erst rot, dann sehr blaß geworden. Aber wie er aufftand, überkam ihn der Schwindel, mit dem er kämpfte, seitdem Tilo Brand ihn aus dem Wasser gezogen hatte. Dazu schmerzt« sein« Wunde und di« ohnmächtige Wut ließ ihn fast di« Besinnung verlieren. Stumm folgte er dem Bauern, der gemächlichen Schrittes mit ihm daoonging.
Alheid stand schweigend bei dieser Unterredung. Auch sie hatte sich erhoben und zog ihr Gewand über der Brust zusammen, während sie zugleich ihre gelben Haare über sich ausbreitete wie
einen Schutz. Mit dem Letter, der oft hochfahrend gegen sie war, empfand sie wenig Mitleid. Sie dachte an sich und ihr Schicksal. Der Prior stand noch vor ihr, beachtete sie aber nicht, sondern sah dem König nach, dessen Begleiter einen Waidpfad einschlug, der ins Innere der Insel führte. Sie bemerkte, daß der Geistliche noch jung war und ein fein geschnittenes Gesicht hatte. Freundlich wandt« sie sich an ihn.
„Mir habt Ihr hoffentlich ein gutes Quartier bestellt, Ehrwürdiger! Es war ein böses Ankommen hier, und ich muß dankbar sein, dem Leben erhalten zu sein. Mein Kammermensch fit leider vom Schiff gespült; es tut mir herzlich leid, und ich bitte Euch, einige Messen für ihr Seelenheil lesen zu lasten. Sie sollen Euch gut bezahlt werden!"
„Seid Ihr König Erichs Weib?" frag!« Egbert gleichgültig. Alheid lachte. „Ach nein, ich bin noch «in Fräulein, und zwar eine Herzogstochter aus Pommern. Meine Mutter ist tot und mein Herr Vater macht mit einem Fürsten aus Böhmen ein« Fahrt ins Heilige Land! Ich folge einer Einladung der Königin Margarete, di« mir wohlwill."
Der Prior heftet« seinen kühlen Blick auf das junge Mädchen vor ihm. Sie war schlank gewachsen, hatte «in volles, rundes Gesicht, hellbraune Augen und langes blondes Haar, das sie wie ein Mmtel umgab. Sie war hübsch: der Mönch empfand einen Augenblick ihr« Schönheit, um ihr daun den Rücken zuzudrehen und auf Tilo Brand zu blicken, der in der Tür der Hütte stand und sein« großen blauen Augen halb scheu, halb verwundernd auf das fürstliche Fräulein richtete. Tilo und sein Vater waren es gewesen, di« die dre- Menschen aus dem strudelnden Gischt erretteten, sie in ihrer Hütte aufnohmen und sie mit heißem Trank erquickten. Daß st« «inen König und ein« Herzogstochter gerettet hatten, wußten sie noch nicht. Ebensowenig wie von de« Händeln der Welt, von dem Kampf, der Holsten und Dänen gegeneinander trieb. Tilo hatte wohl in der Wosterschule allerlei vom Pater Egbert gehört, aber fein« Weisheit saß noch nicht fest genug, daß er sie auf sein eigenes Leben anwenden konnte. Diese Jungfrau, die er gerettet hatte, kam ihm sehr lieblich vor, und sein« Augen sagten es offen.
Pater Egbert fand noch keine Antwort für Alheid. Er tmt in di« Hütte, wo ihn ein älterer Mann mit einem lebhaften Ausruf empfing. Er lag auf einem mit Seegras gefüllten Sach und versuchte sich aufzurichten.
(Fortsetzung folgt.)